DE472006C - Verfahren zur Herstellung von Aluminium - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AluminiumInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
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Description
Es ist bisher nicht gelungen, anstatt des Oxyds Tonerdehydrat oder -hydroxyd
(Al2 O3 -f- Wasser) zur Herstellung von Aluminium
durch Scnmelzflußelektrolyse unmittelbar
zu verwenden, da das Hydrat nur zum Teil auf den öfen verbleibt, aus denen sich
besonders während des Umrührens des Bades dichte Staubwolken erheben, ganz abgesehen
von den mehr oder weniger heftigen Explosionen, die das Hydrat unter Umher spritzen
feuerflüssiger Massen verursacht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, mit welchem es gelungen ist, das nach
dem Bayerschen oder nach anderen Verfahren gewonnene Hydrat unmittelbar in den öfen zur Herstellung von Aluminium zu verwenden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß das Hydrat
vor der Verwendung in den elektrischen Öfen auf beliebige Weise zu mehr oder weniger
großen Stücken oder auch zu ganz kleinen Körnern agglomeriert wird.
In wiederholten Versuchen wurde festge-
*S stellt, daß die Pulverform des gewöhnlichen
Hydrats dessen zu rasche Entwässerung verursacht, wenn dasselbe mit dem geschmolzenen
Elektrolyt (von 850 bis 9500 C) in Berührung kommt, insofern als es zur plötzlichen
Dampf entwicklung, also zur Explosion, kommt. Wenn sich das Hydrat dagegen in agglomeriertem Zustand befindet, erfolgt die
Entwässerung langsamer, und es kommt nur zu einem mehr oder weniger lebhaften Kochen, das der Durchmischung der Schmelze
förderlich ist. Ferner kann der aufsteigende heiße Luftstrom das agglomerierte Hydrat
nicht mit sich nach oben reißen.
Diese Agglomeration des Hydrats läßt sich z. B. dadurch erreichen, daß man ihm,
vorzugsweise in gelöstem Zustande, organische oder anorganische Stoffe (Gelatine,
Leim, Kolloide, Säuren, Salze usw.) zusetzt, welche die Eigenschaft haben, es zu agglomerieren.
Es wurde festgestellt, daß der größte Teil der anorganischen und organischen Säuren
und Salze und besonders die Lösungen von Aluminiumsalzen mit oder ohne Beimischung
kolloidaler Stoffe, wie z. B. Gummi, Schleimstoffe, die Fähigkeit besitzen, das
Hydrat zu agglomerieren. Die Auswahl unter ihnen ist allein durch ihren Preis begrenzt
sowie durch die zur Erreichung einer genügenden Agglomeration nötige Menge und die Notwendigkeit, eine Verunreinigung
der Schmelze zu vermeiden.
Man kann das Agglomerat des Hydrats ferner auch dadurch erhalten, daß man es Ijei
geeigneter Temperatur zusammenpreßt.
Schließlich kann man das Agglomerat auch durch Kombination der .beiden genannten
Verfahren, des Zusatzes agglomerierender Stoffe und der Kompression, erhalten.
Das so behandelte Hydrat wird dann einem Trockenprozeß unterworfen, zu welchem man
ίο die Wärme der öfen selbst benutzen kann. ,
Der Vorteil der Verwendung von Tonerdehydrat an Stelle von Tonerde bei der elektrolytischen
Herstellung von Aluminium liegt erstens in der Ersparnis der Kosten und der Verluste, die die Calcinierung mit sich
bringt, und zweitens in der Erzielung eines reineren Metalls, da während der Calcinierung
die Tonerde stets mehr oder weniger durch das feuerfeste Verkleidungsmaterial des Ofens verunreinigt wird.
Das entweder durch Zusatz geeigneter Substanzen oder durch Druck agglomerierte Tonerdehydrat wird vorzugsweise schon in trokkenem
Zustande verwendet, in jedem Falle trocknet es aber in der Zeitspanne (gewöhnlich
etwa zwei Stunden), die zwischen zwei Mischvargängen liegt, nicht nur vollständig
aus, sondern erfährt auch eine teilweise Calcinierung durch die Berührung mit der glühenden
Verkleidung 'des Ofens.
In der Praxis hat sich ergeben, daß bei Verwendung von Tonerdehydrat in agglomeriertem
Zustande die Spannung des Stroms im elektrischen Ofen (etwa 6,5 Volt) nicht erhöht zu werden braucht, der Energieverbrauch
ist also wider Erwarten kein höherer, die Leistung ist normal, und das Metall ist,
wie gesagt, reiner. Die Stromdichte ist die normale (nach Angaben von Debar), und auch
die Zusammensetzung des Elektro'yten ist die normale (natürliches oder künstliches
Kryolith, mit oder ohne Zusatz von Fluoriden oder Chloriden usw.). Das durch Druck agglomerierte
Hydrat verursacht im elektrischen Ofen ein weniger lebhaftes Kochen als das
durch Zusatz geeigneter Substanzen agglomerierte Hydrat; weder das eine noch das
andere verursacht Explosionen wie das pulverförmige Hydrat noch Staubwolken mit den
damit verknüpften Verlusten.
Infolge des Kochens genügt es meistens, die Vermischung einzuleiten, die sich sodann
von selbst vollzieht. Außerdem werden die Elektroden nach und nach zu einem großen
Teil mit einer dünnen Schicht des Elektrolyten überzogen, wodurch die Luft abgesperrt
wird,, so daß ,-sich die Verluste durch
Verbrennung; verringern.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium durch Elektrolyse einer Lösung
von Tonerde in einem Bad aus geschmolzenen Fluoriden, ζ. B. in einem Kryolithbad,
in Anwesenheit oder Abwesenheit von Chloiiden usw., dadurch gekennzeichnet,
daß statt Aluminiumoxyd agglomeriertes Aluminiumhydroxyd in die
Schmelze eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonerdehydrat
durch Zusatz von Stoffen agglomeriert wird, welche die Eigenschaft
haben, es zu agglomerieren (wie z. B. Gelatine, Leim, andere kolloidale Stoffe, organische oder anorganische' Säuren,
Salze usw.).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonerdehydrat
zu mehr oder weniger großen Stücken dadurch agglomeriert wird, däß man es
bei geeigneter Temperatur komprimiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Agglo-
' meration des Tonerdehydrats durch Be^
handlung mit agglomerierenden Stoffen "und gleichzeitige entsprechende Kompression
erzielt wird.
5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß
das H}'drat nach der Agglomeration vorzugsweise
unter Benutzung der Wärme der elektrischen öfen getrocknet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT274108X | 1926-07-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE472006C true DE472006C (de) | 1929-02-21 |
Family
ID=11221593
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES79906D Expired DE472006C (de) | 1926-07-08 | 1927-05-21 | Verfahren zur Herstellung von Aluminium |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE472006C (de) |
FR (1) | FR634728A (de) |
GB (1) | GB274108A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2464267A (en) * | 1944-09-28 | 1949-03-15 | Allan M Short | Dehydrating alumina in the production of aluminum |
-
1927
- 1927-05-20 FR FR634728D patent/FR634728A/fr not_active Expired
- 1927-05-21 DE DES79906D patent/DE472006C/de not_active Expired
- 1927-07-08 GB GB18215/27A patent/GB274108A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB274108A (en) | 1927-11-24 |
FR634728A (fr) | 1928-02-24 |
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