DE464722C

DE464722C - Fixation of nitrogenous substances on textile and other fiber material

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Publication number: DE464722C
Application number: DESCH80180D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-09-23
Filing date: 1926-09-23
Publication date: 1928-08-23

Description

Fixierung stickstoffhaltiger Substanzen auf Textil- und anderem Fasermaterial Nach L.Balbiano und D.Trasciatti entsteht beim Erhitzen von Glykokoll mit Glycerin im Rohr auf r5o bis i;0° Glykokollanhydrid, eine in Wasser und anderen neutralen Lösungsmitteln unlösliche Substanz, die beim Erhitzen nicht schmilzt, bei 25o° verkohlt und unter Entwicklung eines Geruchs von verbranntem Horn verbrennt. Das Glycerin nimmt keinen Anteil an der Reaktion. (Ber. 33, 2323 und 34 1501).Fixation of nitrogenous substances on textile and other fiber material According to L.Balbiano and D. Trasciatti, glycocolla is formed when it is heated with glycerine in the tube to r5o to i; 0 ° glycollic anhydride, one in water and another neutral Solvent-insoluble substance that does not melt when heated, charred at 25o ° and burns to give a scorched horn odor. The glycerin takes no part in the reaction. (Ber. 33, 2323 and 34 1501).

Im ausführlichen Teil ihrer Veröffentlichung in der Gazzeta chimica Italiana messen die beiden Autoren der neuen Substanz eine sehr große physiologische Bedeutung bei.In the detailed part of their publication in the Gazzeta chimica Italiana measure the two authors of the new substance a very large physiological Meaning at.

Das Reaktionsprodukt dürfte aber auch technisches Interesse auslösen.However, the reaction product is also likely to spark technical interest.

G:lykokoll ist der Hauptbestandteil des Fibroins der natürlichen Rohseide sowie der Spinnenseide. Elastin, die Grundsubstanz des elastischen Gewebes, ist reich an Glykokoll. Das Kollagen, die leimgebende Substanz der Sehnen, Faszien, Bänder, der Fisschuppen, der organischen Grundsubstanz der Knochen, der Knorpel, enthält reichliche Mengen von Glykokoll. Es unterliegt keinem Zweifel, daß zwischen den Eigenschaften der genannten Körper - Festigkeit, Elastizität, Wasserbeständigkeit, außerordentlicheWiderstandsfähigkeit gegen die Einwirkung chemischer Agenzien, Glanz, Verhalten gegen Farbstoffe - und ihrem Gehalt an bestimmt charakterisierten Aminosäuren ein Zusammenhang besteht, um so mehr, dls auch ein gewisser Parallelismus zwischen dem cheinischen und physikalischen Verhalten der erwähnten Körper und ihrem Leucin- und Tyrosingehalt festzustellen ist.G: lykokoll is the main component of fibroin in natural raw silk as well as the spider silk. Elastin, the basic substance of elastic tissue, is rich in glycocolla. The collagen, the glue-giving substance of the tendons, fascia, Ligaments, the fish scales, the organic basic substance of the bones, the cartilage, contains copious amounts of glycocolla. There is no doubt that between the properties of the named bodies - strength, elasticity, water resistance, extraordinary resistance to chemical agents, gloss, Behavior towards dyes - and their content of specifically characterized amino acids There is a connection, all the more so, as there is a certain parallelism between the chemical and physical behavior of the bodies mentioned and their leucine and tyrosine content can be determined.

Der heutige Stand der Wissenschaft läßt die inneren Zusammenhänge der durch die Vereinigung von Aminosäuren aufgebauten Proteinkomplexe noch nicht klar erkennen. Weitergehende theoretische Schlußfolgerungen als die eben genannten sind deshalb zur Zeit noch nicht möglich.The current state of science leaves the inner connections of the protein complexes built up by the union of amino acids recognize clearly. Further theoretical conclusions than those just mentioned are therefore not yet possible at the moment.

Dagegen haben diese Gedankengänge dazu geführt, Versuche anzustellen, um zu sehen, inwieweit die von Balbiano und Trasc i a t t i beschriebene Bildung von Glykokollanhydrid bei der Textilveredlung eine Rolle zu spielen berufen sein könnte. Die Resultate dieser Versuche bilden das Verfahren, das Gegenstand dieser Anmeldung ist.On the other hand, these lines of thought have led to attempts to to see to what extent the formation described by Balbiano and Trasc i a t t i of glycollanhydride to play a role in textile finishing could. The results of these experiments form the process, the object of this Registration is.

Das Glykokoll kam als Glutin, zunächst in Form einer Lösung von Leim oder Gelatine in technischem Glycerin, dann in wäßriger Lösung zur Verwendung. Analog dem Laboratoriumsversuch wurde zuerst im Autoklav gearbeitet. Dagegen wurde die mit wäßriger Glutinlösung imprägnierte Faser der Einwirkung trockner Hitze mit und ohne Druck ausgesetzt. Es war vorauszusehen, daß langandauernde Einwirkung hoher Hitzegrade auf die Faser einen schädigenden Einfiuß ausüben mußte. Es zeigte sich aber, daß der gesuchte nette technische Effekt schon bei relativ kurzer Hitzeeinwirkung zu erzielen ist, ohne Faserschädigung. Bei besonders empfindlichen Fasern wird die Hitze durch das Mittel geeigneter Flüssigkeiten auf das Textilgut übertragen. Druck beschleunigt dabei die Reaktion, äst aber nicht unbedingt nötig. Die Anwendung von Druck gestattet niedrigere Ilitzegrade. - Die Verwendung wärmeübertragender Flüssigkeiten schützt die Faser vor allzu heftiger Einwirkung der Hitze.The glycocolla came as glutin, initially in the form of a solution of glue or gelatin in technical grade glycerine, then in aqueous solution for use. Analogue The laboratory experiment was carried out first in the autoclave. Against this was the fiber impregnated with aqueous glutin solution exposed to dry heat with and exposed without pressure. It was to be foreseen that long-term exposure would be higher Degrees of heat had to exert a damaging influence on the fiber. It was found but that the sought-after nice technical effect even with a relatively short exposure to heat can be achieved without fiber damage. In the case of particularly sensitive fibers, the Heat through the means of suitable liquids on the textile material transfer. Pressure accelerates the reaction, but it is not absolutely essential. The application of pressure allows lower levels of ilite. - The use of heat transferring Liquids protect the fiber from excessive exposure to heat.

Das Verfahren hat seine Hauptanwendungsmöglichkeiten in der Textilindustrie. Hier dient es zur Veredlung von Faser, Garn und Gewebe behufs Erzeugung von Glanz, von Wasser- und bügelechtem Seidenfinish auf mercerisierter und nichtmercerisierter Ware, zum Annmalisier en vegetabilischer Fasern behufs Erhöhung von deren Farbstoffaffinität. zum Wasserdichtmachen, zum Steifen von Filzhüten an Stelle von Schellack.The main application of the process is in the textile industry. Here it is used to refine fibers, yarn and fabric to create shine, from water- and iron-resistant silk finish to mercerized and non-mercerized Goods to annmalize vegetable fibers to increase their dye affinity. for waterproofing, for stiffening felt hats instead of shellac.

Die Papierindustrie, die Isolationstechnik u. a. m. können sich des Verfahrens ebenfalls mit Vorteil bedienen. Beispiel: Das Textilgut passiert eine Lösung von Glut-in in Wasser. Man arbeitet zweckmäßig mit verdünnten Lösungen, doch können auch Lösungen von 2o /o und mehr zur Verwendung kommen. Hierauf wird das Textilgut vom Überschuß des Glutins befreit und heißer Luft von etwa 130 bis 18o° C.aus.gesetzt. .Zeitdauer und Höhe der Temperatur sind abhängig von der Natur der Faser.The paper industry, insulation technology, etc. m. can be of the Use the procedure with advantage as well. Example: The textile goods pass through a Solution of embers in water. It is advisable to work with dilute solutions, but Solutions of 2o / o and more can also be used. Then that will Textile material freed from the excess of glutin and hot air from about 130 to 180 ° C. exposed. The duration and level of temperature depend on the nature of the Fiber.

Da die Rückverwandlung von Glutin in Kollagen schon bei etwa 13o° C beginnt, genügt häufig schon eine Zeitdauer von 2o bis 3o Minuten bei sinerTeinperatur von etwaiSo°C, um eine Umwandlung an der Faseroberfläche zu erzielen, die einen hinreichenden Schutz bietet für die weiteren Operationen, denen das Textilgut unterworfen wird. , An Stelle der wäßrigen Glutinlösung kann für diese und die nachfolgenden Ausführungsformen des Verfahrens auch eine Lösung von Glutin in verdünntem Glycerin treten. Das Glycerin nimmt aber an der Reaktion selbst nicht teil. Statt heißer Luft können hochsiedende Flüssigkeiten verwendet werden, mit denen das Textilgut kurze Zeit in Berührung kommt, z. B. Acebine.Since the conversion of glutin back into collagen starts at around 130 ° C begins, a period of 2o to 3o minutes at sine temperature is often sufficient of about so ° C in order to achieve a conversion on the fiber surface that has a provides sufficient protection for the further operations to which the textile goods are subjected will. , Instead of the aqueous glutin solution can be used for this and the following Embodiments of the method also include a solution of glutin in dilute glycerol step. However, the glycerine itself does not take part in the reaction. Instead of hotter Air, high-boiling liquids can be used with which the textile material comes into contact for a short time, e.g. B. Acebine.

Will man so hohe Temperaturen, wie oben angeführt, vermeiden, so arbeitet man mit Druck, der zweckmäßig durch Preßluft erzeugt wird. Das Textilgut wird in einem Autoklaven eingeführt, einem Druck von beispielsweise etwa S Atmosphären ausgesetzt .und gleichzeitig von außen Wärme zugeführt. Auch hier richten sich Druck und Temperatur nach der Natur der Faser. Der Fachmann wird für jeden Fall ohne weiteres die geeigneten Maßnahmen treffen, wie er auch, je nach den Anforderungen an Glas fertige Textilerzeugnis, die Glutinlösungen stärker oder schwächer wählen, ihnen weitere Zusätze .in Form von den allgemein bekannten Weichmachungsrnitteln geben und schließlich Druck und hohe Temperaturen durch das Mittel des Heißkalanders und dessen Anwendung auf das so vorbereitete Gewebe oder den Strang kombinieren wird. Zur Erzielung besonderer Wirkungen können auch die _in der Textilindustrie üblichen Nachbebandlungsmethoden zur Anwendung kommen.If one wants to avoid such high temperatures as mentioned above, one works with pressure, which is expediently generated by compressed air. The textile material is introduced into an autoclave, exposed to a pressure of, for example, about 5 atmospheres and, at the same time, heat is supplied from the outside. Here, too, the pressure and temperature depend on the nature of the fiber. The person skilled in the art will easily take the appropriate measures for each case, such as choosing the gluten solutions stronger or weaker, depending on the requirements for the finished textile product, giving them further additives in the form of the well-known softening agents and finally pressure and high Temperatures by the means of the hot calender and its application to the fabric or strand thus prepared will combine. The post-treatment methods customary in the textile industry can also be used to achieve special effects.

Claims

PATENT CLAIMS: Method for fixing nitrogenous substances on textile and other fiber material, characterized in that i. the textile goods with protein bodies such as glue, gelatin, which split off glycocolla during hydrolysis, G_lutin o. Ä., Treated in connection with glycerin and the action = -of heat exposed = is, 2. the textile material according to claim i without glycerol of the heat is exposed, 3. the textile material according to claim i and 2 of the action of heat Pressure is exposed.