-
Sauerstoffatmungsgerät, Die bisher bekannten Sauerstoffatmungsg era
iite gliedern sich in zwei Gruppen. Die erste wird von den Atmungsgeräten gebildet,
bei denen die Antriebskraft zum Umlauf der Atmungsluft durch eine Sauerstoffstrahldüse
(Injektor) bewirkt wird; das sind die Strahldüsen- oder Injektorgeräte.
-
Diese können auch in bekannter Weise mit einer den Strahltrichter
umlaufenden Nebenleitung mit Selbstschlußventil versehen werden, das unter der Einwirkung
des durch die Strahldüse ausgeübten Druckes selbsttätig geschlossen gehalten wird.
-
Die zweite Gruppe bilden die Atmungsg eri äte ohne Strahldüse, in
deren Atmungskreislauf die Lunge selbst mit eigener Kraft den Umlauf bewirkt, die
Lungenkraftger äte. Letztere sind noch dadurch verbessert, daß in den Atmungskreislauf
eine selbsttätig durch die Lunge gesteuerte Sauerstoffzuführung eingebaut ist.
-
In den erwähnten Geräten atmet die Lunge unter teilweise ungünstigen
Bedingungen, die für den Gerätträger gesundheitsschädlich sind.
-
Bei einem Gasschutzgerät, das nur unter der Wirkung einer Strahldüse
arbeitet, besteht die Gefahr, claß sich die Sauerstoffstrahldüse durch Verunreinigung
verstopft und dadurch den Gerätträger in Gefahr bringt.
-
Die Lungenkraftgeräte erfordern eine große Beanspruchung der Lunge.
Diese Beanspruchung wird noch erhöht durch die selbsttätig durch Lungenkraft gesteuerte
Sauerstoffzusatzvorrichtung.
-
Die Nachteile beider Geräte sollen gemäß der Erfindung bei einem Sauerstoffatmungsgerät
mitLuftreinigungspatrone,Ausatmungsbeutel und Umgehungsleitung für die Strahldüse,
in welche ein nach dem Einatmungswege sich selbsttätig öffnendes Ventil eingesetzt
ist, dadurch vermieden werden, daß die Mündung des Ausatmungsbeutels, dessen Wand
in bekannter Weise selbsttätig eine Sauerstoffzusatzvorrichtung betätigt, einerseits
an die Reinigungspatrone und anderseits an den zur Strahldüse und Umgehungsleitung
führenden Saugstutzen angeschlossen ist. Die Strahldüse und die Umgehungsleitung
sind also sowohl an den Ausatmungsbeutel als auch an die Kalipatrone angeschlossen
und entnehmen demnach ihren Bedarf an Sauerstoff und Umlaufluft wechselseitig und
gleichzeitig den beiden nebeneinandergeschalteten Behältern.
-
Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung.
-
Der Sauerstoff strömt aus der Flasche a nach dem - Öffnen des Flaschenventils
b durch die Leitung c zum Druckminderventil d, von dort durch die Leitung c zur
Strahldüse f und durch die Leitung g zur Sauerstoffzusatz- und Druckausgleichvorrichtung
lt. Der aus der Strahldüse f strömende Sauerstoff saugt die hinter der Düse in der
Leitung i stehende
Atmungsluft an und bläst das Gemisch durch die
Leitung k, das Einatmungsventil n und das Mundstück o zur Lunge.
-
Die durch die Lunge ausgeatmete kohlensäurehaltige Luft strömt durch
das Ausatmungsventil p und den Ausatmungsschlauch q in die Luftreinigungspatrone
r. In dieser wird die Kohlensäure gebunden; die gereinigte Luft strömt weiter
in die Leitung i und wird von der Strahldüse f angesaugt.
-
An die Leitung i ist der Ausatmungsbeutel -in mit eingebauter Sauerstoffzusatz-und
Druckausgleichvorrichtung h angeschlossen. Diese wirkt in der Weise, daß der Beutel-in
bei Entleerung zusammenschrumpft und bei dieser Bewegung einen Hebel umstellt, der
das Ventil lt öffnet, so daß aus der Leitung g frischer Sauerstoff zuströmt.
-
Zwischen der- Leitung i und der Leitung k
ist eine die
Strahldüse f umgehende Leitung t
mit selbsttätig nach der Leitung k
sich öffnendem Ventil zi eingeschaltet. Das Ventil u
öffnet sich jedesmal,
wenn die Lunge mehr Luft braucht, als die Strahldüse hergeben kann, «renn also vor
diesem Ventil in der Leitung t Unterdruck entsteht. Läßt dieser nach, d. h. bläst
die Strahldüse die von der Lunge geforderte Luftmenge in die Leitung k, so wird
die Strahldüse infolge ihrer Saugwirkung einen Unterdruck hinter dem Ventil it entstehen
lassen und dieses dadurch schließen.
-
Durch die Arbeitsweise der in den Ausatinungs- oder Druckaiisgleichbeutel
m eingebauten und an die Ansaugeleitung i der Strahldüse angeschlossenen Sauerstoffzusatz-
und Druckausgleichvorrichtung lt wird jeder ungünstige größere Unterdruck im Gegensatz
zu der Arbeitsweise der bisher bekannten Injektorgeräte vermieden. Denn, reicht
der Luftvorrat des Ausatmungs- oder Druckausgleichbeutels 7ra nicht aus,. so setzt
der Unterdruck der Strahldüse f die Sauerstoffzusatz-und Druckausgleichvorrichtung
h in Tätigkeit. Durch diese Anordnung wird ein schädlicher Unterdruck in der Ansaugeleitung
i vermieden und ferner ein Zusatz des für die Atmung notwendigen Sauerstoffbedarfs
ohne Beanspruchung der Lunge schon durch die Wirkung der Strahldüse f herbeigeführt,
Wird der Lunge bei ungenügender Leistung der Strahldüse f nicht die erforderliche
Atmungsluft zugeführt, so liefert beim Ansaugen der Lunge die sich selbsttätig einschaltende
Ergänzungsleitung t den Mehrbedarf an Umlaufluft und Sauerstoff durch Öffnen des
Ventils u und Intätigkeittreten der Sauerstoffzusatz- und Druckausgleichvorrichtung.
In diesem Falle arbeitet das Gerät dann als vereinigtes Strahldüsen- und lungenautomatisches
Lungenkraftgerät. Versagt die Strahldüse f, so schaltet sich das Gerät vollkommen
selbsttätig zum lungenautomatischen Lungenkraftgerät um.
-
Ein weiteres Hilfsmittel zur Zuführung von Zusatzsauerstoff bildet
die Leitung v, welche die Sauerstoffflasche unmittelbar mit der Leitung
k verbindet. In dieser Leitung v
ist das von Hand zu betätigende Ventil
s vorgesehen, das bei Störungen fehlenden Sauerstoff in die Leitung k gelangen läßt.
Diese Einrichtung ist aber kein Erfindungsmerkmal.
-
Wesentlich für die Erfindung ist, daß in dem Atmungskreislauf eines
Sauerstoffatmungsgerätes eine unter ständig gleichbleibendem Sauerstoffzustrom arbeitende
Strahldüse, eine mit einem selbsttätig wirkenden Ventil u versehene, selbsttätig
sich einschaltende Ergänzungsleitung t sowie ein Druckausgleichbeutel mit Sauerstoffzusatz-und
Druckausgleichvorrichtung zu einem Ganzen verbunden sind.
-
Durch die Erfindung sollen die Nachteile eines Strahldüsen-, eines
Lungenkraft- und eines lungenautomatischen Lungenkraftgerätes durch die eigenartige
Schaltung und Vereinigung der einzelnen Gerätearten ausgeschaltet werden, was einen
wesentlichen Fortschritt bedeutet. Der schädliche Unterdruck im Atmungskreislauf
eines Saugdüsengerätes wird durch die selbsttätig wirkende Sauerstoffzusatz- und
Druckausgleichvorrichtung in Zusammenarbeit mit der Säugdüse aufgehoben. Die Ergänzungsleitung
regelt bei ungenügender Leistung der Strahldüse f selbsttätig den Mehrbedarf an
Umlaufluft und Sauerstoff und schaltet bei versagender Strahldüse das Gerät zum
rein lungenautomatisch wirkenden Lungenkraftgerät um.