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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein absorbierendes Gemisch sowie
ein absorbierendes Wegwerfprodukt, welches das absorbierende Gemisch enthält.
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Die
Verwendung von hydrogelbildenden, polymeren Materialien, allgemein
als Superabsorbenzien bekannt, in absorbierenden Wegwerfprodukten der
Körperpflege
ist bekannt. Solche absorbierenden Materialien werden generell in
absorbierenden Produkten wie Windeln, Trainingshöschenwindeln, Inkontinenzprodukten
für Erwachsene
und Produkten der Intimpflege eingesetzt, um die Absorptionskapazität solcher
Produkte bei gleichzeitig vermindertem Gesamtumfang zu vergrößern. Solche
absorbierenden Materialien liegen im allgemeinen in absorbierenden
Produkten in einer faserigen Matrix, wie z.B. einer Matrix aus Zellstoffflaum
vor. Eine Matrix aus Zellstoffflaum hat im allgemeinen eine Absorptionskapazität von etwa
6 g pro g an Flaum. Die oben beschriebenen absorbierenden Materialien
haben im allgemeinen eine Absorptionskapazität von zumindest etwa dem zehnfachen,
vorzugsweise etwa dem zwanzigfachen, und oftmals bis zum hundertfachen ihres
Eigengewichtes an Wasser. Somit ist klar, daß der Einbau solcher absorbierenden
Materialien in Körperpflegeprodukten
den Gesamtumfang vermindern kann, während gleichzeitig die Absorptionskapazität solcher
Produkte steigt.
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Zahlreiche
unterschiedliche Materialien sind zum Einsatz als hydrogelbildende
polymere Materialien in solchen Körperpflegeprodukten beschrieben worden.
Solche Materialien umfassen natürliche
Materialien wie etwa Agar, Pektin, Gummis, Carboxyalkylstärke und
Carboxyalkylcellulose, wie auch synthetische Materialien wie etwa
Polyacrylate, Polyacrylamide und hydrolysierte Polyacrylnitrile.
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Auch
ist es bekannt, ein hydrogelbildendes polymeres Material durch verschiedene
Methoden mit anderen Materialien zu verbinden, um die absorbierenden
oder andere Eigenschaften des hydrogelbildenden polymeren Materials
zu verstärken.
Eine Methode zur Herstellung eines absorbierenden Gemisches beinhaltet
beispielsweise das Mischen eines hydrogelbildenden polymeren Materials
mit Fasern.
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Unglücklicherweise
resultieren viele Methoden der Behandlung oder Herstellung eines
absorbierenden, hydrogelbildendes polymeres Material umfassenden
Gemisches darin, daß die
absorbierenden Eigenschaften des hydrogelbildenden polymeren Materials
negativ beeinträchtigt
werden. So sind z.B. viele bekannte hydrogelbildende polymere Materialien
Einzelpartikel oder Agglomerationen feiner Partikel. Wenn solche
Materialien mit mechanischen Methoden wie Vermengen behandelt werden,
werden die Partikeln oder Agglomerationen typischerweise zerschmettert
oder auseinander gebrochen, was die absorbierenden Eigenschaften
des hydrogelbildenden polymeren Materials negativ beeinträchtigt.
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EP 294 137 B1 offenbart
eine absorbierende zusammengesetzte Struktur, umfassend 10-85 Gew.-%
geblasene kontinuierliche Mikrofasern, 10-85 Gew.-% Stapelfasern,
5-60 Gew.-% polymeres gelierendes Mittel und 0,01-10 Gew.-% hydrophilisierenden
Wirkstoff.
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EP 306 262 B1 offenbart
eine absorbierende zusammengesetzte Struktur umfassend 10-85 Gew.-%
geblasene kontinuierliche Mikrofasern, 10-85 Gew.-% Stapelfasern,
0,1-10 Gew.-% hydrophilisierenden Wirkstoff und 1-60 Gew.-% eines
Fluid-Kontrollsystems
in Partikelform.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen. Die vorliegende
Erfindung löst diese
Aufgabe durch die Bereitstellung eines absorbierenden Gemisches
gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1 sowie durch absorbierende Wegwerfprodukte gemäß Patentanspruch 15. Weitere vorteilhafte
Aspekte, Details und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen,
der Beschreibung, dem Beispiel und den Zeichnungen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein absorbierendes
Gemisch, das ein hydrogelbildendes polymeres Material und eine Mikrofaser einschließt sowie
absorbierende Wegwerfprodukte, welche das absorbierende Gemisch
beinhalten und zur Absorption von Körperflüssigkeiten vorgesehen sind.
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Die
beiliegenden Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Wegwerfwindel gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
schematische Sicht eines beispielhaften Apparates, der in der vorliegenden
Erfindung nützlich
ist;
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3 eine
seitliche Vertikalprojektion eines Apparates, wie er zum Messen
der Kapillarspannungskapazitätswerte
von absorbierenden Gemischen bei negativem Druckgradienten und unter
einer angelegten Restriktion benutzt wird; und
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4 ein
Diagramm, welches Daten von Versuchen mit den absorbierenden Zusammensetzungen
von Beispiel 1 zusammenfaßt,
die mit den hier beschriebenen Testmethoden übereinstimmen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine effiziente und effektive Art
der Herstellung einer absorbierenden Zusammensetzung, welche ein
hydrogelbildendes polymeres Material und eine Mikrofaser enthält, wobei
die Morphologie des hydrogelbildenden Materials während der
Herstellung im wesentlichen erhalten bleibt und somit die absorbierenden
Eigenschaften des hydrogelbildenden polymeren Materials im wesentlichen
erhalten bleiben.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein absorbierendes Gemisch,
das ein hydrogelbildendes polymeres Material und eine Mikrofaser enthält, und
dadurch gekennzeichnet ist, dass es zwischen 80 und weniger als
100 Gew.-% eines hydrogelbildenden polymeren Materials und zwischen
20 und mehr als 0 Gew.-% einer Mikrofaser enthält, wobei alle Gewichtsprozent-Angaben
auf das Gesamtgewicht von hydrogelbildenden polymeren Material und
Mikrofaser im absorbierenden Gemisch bezogen sind, wobei die Mikrofaser
eine Faserlänge
von weniger als 1 mm, eine Oberfläche von 10 bis 25 m2 pro g, eine statische Ladung zwischen –30 und –300 V und
ein Verhältnis
von Faserlänge
zu Durchmesser von mindestens 50:1 aufweist, und wobei die Mikrofaser
dem hydrogelbildenden polymeren Material angelagert ist. Das absorbierende
Gemisch weist bei einem negativen Druckgradienten von ungefähr 15 cm einen
Kapillarspannungskapazitätswert
auf, der geeigneterweise um mindestens 50% größer ist als der Kapillarspannungskapazitätswert,
den ein ansonsten identisches absorbierendes Gemisch, das keine
Mikrofasern enthält,
aufweist.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein absorbierendes
Wegwerfprodukt zur Absorption von Flüssigkeiten, wie z.B. Körperflüssigkeiten,
enthaltend eine feuchtigkeitsdurchlässige Auflage, eine rückwärtige Abdeckung,
und eine zwischen Auflage und rückwärtige Abdeckung positionierte,
absorbierende Struktur, wobei die absorbierende Struktur das erfindungsgemäße absorbierende
Gemisch umfaßt.
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Wie
hier verwendet, soll sich "hydrogelbildendes
polymeres Material" auf
ein hochabsorbierendes Material beziehen, welches üblicherweise
als superabsorbierendes Material bezeichnet wird. Solche hochabsorbierenden
Materialien sind im allgemeinen in der Lage, eine Flüssigkeitsmenge
von z.B. Wasser, synthetischem Harn, einer 0,9 Gew.-% wäßrigen Kochsalzlösung, oder
Körperflüssigkeiten
wie Menses, Harn oder Blut, zu absorbieren, die zumindest dem etwa
zehnfachen, geeigneterweise dem etwa zwanzigfachen, und bis zu etwa
dem hundertfachen des Gewichts an superabsorbierendem Material unter
den Bedingungen, unter denen dieses benutzt wird, entspricht. Typische
Bedingungen umfassen z.B. eine Temperatur zwischen etwa 0°C und etwa
100°C, und
geeigneterweise Umgebungsbedingungen wie etwa 23°C und ca. 30 bis 60% relative Feuchte.
Bei Absorption einer Flüssigkeit
quillt das superabsorbierende Material typisch und bildet ein Hydrogel.
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Das
superabsorbierende Material kann aus organischem Hydrogelmaterial,
welches natürliche Materialien
wie Agar, Pektin und Guaran umfaßt, wie auch aus synthetischen
Materialien wie synthetischen Hydrogelpolymeren gebildet werden.
Synthetische Hydrogelpolymere beinhalten z.B. Carboxymethylcellulose,
Alkalimetallsalze von Polyacrylsäure, Polyacrylamide,
Polyvinylalkohol, Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
Polyvinylether, Hydroxypropylcellulose, Polyvinylmorpholinon, Polymere
und Copolymere von Vinylsulfonsäure,
Polyacrylate, Polyacrylamide und Polyvinylpyridine. Andere geeignete
Hydrogelpolymere beinhalten hydrolysierte, Acrylnitril-gepfropfte
Stärke,
Acrylsäure-gepfropfte
Stärke und
Isobutylen-Maleinsäureanydrid-Copolymere
und Mischungen davon. Die Hydrogelpolymere werden vorzugsweise leicht
quervernetzt, um das Material praktisch wasserunlöslich und
doch wasserquellbar zu machen. Es kann z.B. durch Bestrahlung oder mittels
Kovalenz-, Ionen-, Van-der-Waals- oder Wasserstoffbrückenbindung
quervernetzt werden. Geeignete superabsorbierende Materialien sind
typischerweise von verschiedenen kommerziellen Anbietern erhältlich.
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Die
in absorbierenden Artikeln der vorliegenden Erfindung eingesetzten
hydrogelbildenden polymeren Materialien sollten geeigneterweise
in der Lage sein, eine Flüssigkeit
unter angelegter Last zu absorbieren. Für die Zwecke dieser Patentanmeldung
wird die Fähigkeit
eines hydrogelbildenden polymeren Materials zur Absorption einer
Flüssigkeit unter
einer angelegten Last und somit zur Ausführung von Arbeit mittels des
Absorption-Unter-Last-Wertes (AUL-Wertes) quantifiziert. Der AUL-Wert
wird ausgedrückt
als die Menge (in g) einer wäßrigen,
0.9 gew.-%igen Natriumchloridlösung,
die das hydrogelbildende polymere Material unter einer Last von
etwa 2,0 kPa (0,3 psi) absorbieren kann, während eine Quellung in der
zur angelegten Last normalen Ebene verhindert wird. Das hydrogelbildende
polymere Material, das in den absorbierenden Strukturen der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, zeigt geeigneterweise einen AUL-Wert von
zumindest etwa 15, noch geeignetererweise von zumindest etwa 20,
und bis zu etwa 50. Die Methode, mit der der AUL-Wert ermittelt
werden kann, wird z.B. detailliert in den Patentschriften US-A-5,149,335
oder US-A-5,247,072 erläutert.
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Geeigneterweise
liegt das hydrogelbildende polymere Material in Form von Partikeln
vor, die im ungequollenen Zustand einen Querschnittsdurchmesser
im Bereich von etwa 50 μm
bis etwa 1000 μm,
vorzugsweise im Bereich von etwa 100 μm bis etwa 800 μm, aufweisen,
wenn gemäß der Siebanalysemethode
nach der "American
Society for Testing and Materials" (ASTM)-Testmethode D-1921 gemessen wird. Es
versteht sich, daß die
Partikel des hydrogelbildenden polymeren Materials, die in den oben beschriebenen
Bereich fallen, feste oder poröse
Partikel umfassen können,
oder daß sie
agglomerierte Partikel sein können,
die viele kleinere Partikel, die zu Partikeln mit den beschriebenen
Größenbereichen
agglomerieren können,
enthalten.
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Das
hydrogelbildende polymere Material liegt in dem absorbierenden Gemisch
der vorliegenden Erfindung in einer Menge vor, die ausreicht, das absorbierende
Gemisch in die Lage zu versetzen, die gewünschte Flüssigkeitsmenge unter den gewünschten
Bedingungen zu absorbieren, d.h. in einer Menge von 80 bis weniger
als 100 Gew.-%, günstigerweise von
85 bis 99 Gew.-%, und günstigererweise
von 85 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des hydrogelbildenden
polymeren Materials und der Mikrofaser im absorbierenden Gemisch.
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Es
wurde entdeckt, daß es
durch Kombinieren des hydrogelbildenden polymeren Materials mit einer
Mikrofaser in einem absorbierenden Gemisch möglich wurde, verstärkte absorbierende
Eigenschaften im Vergleich zur alleinigen Verwendung von entweder
hydrogelbildenden polymeren Material oder Mikrofaser zu erreichen.
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Eine
große
Auswahl an natürlichen
oder synthetischen Fasern kann in der Herstellung des absorbierenden
Gemisches der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Illustrativ,
aber nicht limitierend, schließen
die Fasern Holz und Holzprodukte, wie z.B. Zellstoffasern, Celluloseflocken,
Baumwollinterflocken und ähnliches,
anorganische Fasern, synthetische Fasern wie etwa Nylonflocken,
Reyonflocken und ähnliches,
ein. Für
die vorliegende Erfindung förderlich
eingesetzte Fasern schließen
Polyacrylnitrilfasern und Celluloseacetatfasern ein.
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Auch
ist es möglich,
Mischungen einer oder mehrerer natürlicher Fasern oder einer oder
mehr synthetischer Fasern, oder Kombinationen beider zu verwenden.
Bevorzugt sind solche Fasern, die von Natur aus hydrophil sind.
Jedoch können
auch hydrophobe Fasern benutzt werden. Es ist möglich, die Faseroberflächen mit
einer geeigneten Methode so zu behandeln, daß sie mehr oder weniger hydrophil
werden. Wenn oberflächenbehandelte
Fasern verwendet werden, ist die Oberflächenbehandlung wünschenswerterweise
nichtflüchtig,
das heißt,
daß die Oberflächenbehandlung
nicht beim ersten Flüssigkeitseintrag
oder -kontakt von der Oberfläche
der Faser abgewaschen wird. Für
die Zwecke dieser Patentanmeldung wird eine Oberflächenbehandlung
eines generell hydrophoben Polymers als nichtflüchtig angesehen, wenn eine
Mehrheit der Fasern einen Kontaktwinkel von Flüssigkeit zu Luft von weniger
als 90° bei
drei aufeinanderfolgenden Kontaktwinkelmessungen mit zwischengeschalteten
Trocknungen aufweist. Das heißt,
daß dieselbe
Faser drei separaten Kontaktwinkelbestimmungen unterworfen wird
und, falls alle drei einen Kontaktwinkel von Flüssigkeit zu Luft von weniger
als 90° ergeben,
die Oberflächenbehandlung
der Faser als nichtflüchtig
angesehen wird. Falls die Oberflächenbehandlung
flüchtig
ist, wird sie dazu neigen, bei der ersten Kontaktwinkelbestimmung
von der Faser abgewaschen zu werden, und es werden sich, da nunmehr
die hydrophobe Oberfläche
der unterliegenden Faser exponiert wird, nachfolgende Bestimmungen
eines Kontaktwinkels von mehr als 90° ergeben. Geeignete Benetzungsmittel schließen Polyalkylenglykole
wie z.B. Polyethylenglykol ein. Das Benetzungsmittel wird in einer
Menge eingesetzt, die geeigneterweise weniger als etwa 5 Gew.-%,
günstigerweise
weniger als etwa 3 Gew.-%, und günstigererweise
weniger als etwa 2 Gew.-%, vom Gesamtgewicht des behandelten absorbierenden
Gemisches ausmacht.
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Wie
hierin verwendet, soll der Ausdruck "benetzbar" sich auf eine Faser beziehen, die für Flüssigkeiten
wie Wasser, synthetischen Harn oder eine 0,9 Gew.-%ige wäßrige Kochsalzlösung einen
Kontaktwinkel von Flüssigkeit
zu Luft von weniger als 90° aufweist.
Wie hierin verwendet, kann der Kontaktwinkel wie z.B. in "Surface and Colloid
Science – Experimental
Methods", Vol. 11,
Hrsg. Robert J. Good und Robert J. Stromberg, Plenum Press, 1979
erläutert, bestimmt
werden. Eine "benetzbare
Faser" bezieht sich
geeigneterweise auf eine Faser, die einen Kontaktwinkel von synthetischem
Harn zu Luft von weniger als 90° bei
einer Temperatur zwischen etwa 0°C und
100°C und
günstigerweise
bei Umgebungsbedingungen von etwa 23°C aufweist.
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Die
für die
vorliegende Erfindung nützlichen Mikrofasern
haben eine Oberfläche
von 10 bis 25 m2 pro g an Mikrofasern. Günstigerweise
haben die für die
vorliegende Erfindung nützlichen
Mikrofasern eine Oberfläche
von 15 bis 25 m2 pro g an Mikrofasern. Günstigererweise
haben die für
die vorliegende Erfindung nützlichen
Mikrofasern eine Oberfläche von
etwa 18 bis etwa 22 m2 pro g an Mikrofasern.
Die Oberfläche
der Mikrofasern kann z.B. mit der in Fachkreisen geläufigen B.E.T.
Stickstoffadsorptionsmethode gemessen werden.
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Die
für die
vorliegende Erfindung nützlichen Mikrofasern
haben eine statische Ladung von –30 bis –300 V. Günstigerweise haben die für die vorliegende Erfindung
nützlichen
Mikrofasern eine statische Ladung von –50 bis –250 V. Günstigererweise haben die für die vorliegende
Erfindung nützlichen
Mikrofasern eine statische Ladung von etwa –60 bis etwa –230 V.
Hierbei soll die Verwendung des Negativzeichens (–) in Bezug
auf die statische Ladung eine negative Ladung bedeuten. Die statische
Ladung der Mikrofasern kann durch in Fachkreisen bekannte elektrostatische
Messungen bestimmt werden. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden
sein zu wollen, wird geglaubt, daß eine statische Ladung auf
den Mikrofasern die Attraktion und Anlagerung der Mikrofasern an
das hydrogelbildende polymere Material unterstützt, insbesondere wenn das
absorbierende Gemisch mit einem Fließbett hergestellt wird.
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Die
für die
vorliegende Erfindung nützlichen Mikrofasern
haben eine Länge
von weniger als 1 mm. Günstigerweise
haben die für
die vorliegende Erfindung nützlichen
Mikrofasern eine Länge
von weniger als 0,5 mm. Günstigererweise
haben die für
die vorliegende Erfindung nützlichen
Mikrofasern eine Länge
von weniger als etwa 0,3 mm.
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Geeigneterweise
haben die für
die vorliegende Erfindung nützlichen
Mikrofasern einen Durchmesser von weniger als 5 μm. Günstigerweise haben die für die vorliegende
Erfindung nützlichen
Mikrofasern einen Durchmesser von weniger als 1 μm. Günstigererweise haben die für die vorliegende
Erfindung nützlichen
Mikrofasern einen Durchmesser von weniger als etwa 0,5 μm.
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Die
für die
vorliegende Erfindung nützlichen Mikrofasern
haben ein Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens 50:1. Günstigerweise haben die für die vorliegende
Erfindung nützlichen Mikrofasern
ein Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens 200:1. Günstigererweise haben die für die vorliegende
Erfindung nützlichen
Mikrofasern ein Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens etwa 400.1.
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Ohne
an eine bestimmte Theorie gebunden sein zu wollen, wird geglaubt,
daß die
an das hydrogelbildende polymere Material angelagerten Mikrofasern
helfen, eine Flüssigkeit
einzufangen oder zu binden und die Flüssigkeit durch Kapillarwirkung
zur Oberfläche
des hydrogelbildenden polymeren Materials hinzuführen, wo die Flüssigkeit
von diesem absorbiert werden kann. Auch können jene Mikrofasern, die
sich teilweise von der Oberfläche
des hydrogelbildenden polymeren Materials ausbreiten, dazu dienen,
das absorbierende Gemisch in einer absorbierenden Struktur, wie
einer faserigen Matrix, zu binden.
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Die
Mikrofasern liegen im absorbierenden Gemisch der vorliegenden Erfindung
in einer Menge vor, die ausreicht, dazu zu führen, daß das absorbierende Gemisch
verbesserte absorbierende Verteilungseigenschaften zeigt, d.h. in
einer Menge, die von mehr als 0 bis 20 Gew.-%, geeignetererweise von
1 bis 15 Gew.-%, und günstigerweise
von 5 bis 15 Gew.-% vom Gesamtgewicht des hydrogelbildenden polymeren
Materials und der Mikrofasern im absorbierenden Gemisch ausmacht.
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Typischerweise
bestimmt sich die Untergrenze der Menge an Mikrofasern, die im absorbierenden Gemisch
benutzt werden sollen, daraus, wie gut die Mikrofasern mit dem hydrogelbildenden
polymeren Material gemischt und in Kontakt gebracht werden können. Eine
gleichmäßigere Verteilung
der Mikrofasern wird typischerweise dazu führen, daß weniger Mikrofasern zur Erzielung
einer effektiven und effizienten Inkorporation des absorbierenden
Gemisches in eine absorbierende Struktur in einem absorbierenden
Produkt benötigt
werden, als wenn die Mikrofasern nicht so gleichmäßig innerhalb
des absorbierenden Gemisches verteilt sind. Außerdem können die Ober- und Untergrenze
der im absorbierenden Gemisch zu verwendenden Mikrofasern von der
Art der Mikrofasern beeinflußt
sein. Man kann allgemein sagen, daß man sowenig Mikrofasern wie
möglich
verwenden möchte.
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Wenn
die absorbierenden Gemische der vorliegenden Erfindung in einer
wegwerfbaren absorbierenden Struktur oder einem solchen Produkt
verwendet werden, ist es im allgemeinen wünschenswert, daß das absorbierende
Gemisch nicht den ästhetischen
Eindruck der wegwerfbaren absorbierenden Struktur oder des Produkts
herabsetzt. Daher wird es generell wünschenswert sein, ein absorbierendes Gemisch
von allgemein weißer
oder heller Farbe zu benutzen. Solcherart mag es wünschenswert
sein, Mikrofasern von weißer
oder heller Farbe zu benutzen.
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Geeigneterweise
zeigt das ein hydrogelbildendes polymeres Material und Mikrofasern
enthaltende absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung ein
spezifisches Gewicht von weniger als etwa 0,1 g/cm3.
Günstigerweise
zeigt das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung ein spezifisches
Gewicht von weniger als etwa 0,05 g/cm3. Günstigererweise
zeigt das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung ein spezifisches
Gewicht von weniger als etwa 0,02 g/cm3.
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Das
ein hydrogelbildendes polymeres Material und Mikrofasern enthaltende
absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung zeigt geeigneterweise
einen Kapillarspannungskapazitätswert
bei einem negativen Druckgradienten von etwa 15 cm (wie im Testmethodenabschnitt
hierin definiert und beschrieben) von mindestens etwa 10 g, günstigerweise
mindestens etwa 15 g, und günstigererweise
von mindestens etwa 17 g an Flüssigkeit
pro g des absorbierenden Gemisches.
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Das
ein hydrogelbildendes polymeres Material und Mikrofasern enthaltende
absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung zeigt einen Kapillarspannungskapazitätswert bei
einem negativen Druckgradienten von etwa 15 cm, der geeigneterweise
mindestens etwa 50%, günstigerweise
mindestens etwa 100%, und günstigererweise
mindestens etwa 200% größer ist
als der Kapillarspannungskapazitätswert,
den ein ansonsten identisches absorbierendes Gemisch, das keine
Mikrofaser enthält, aufweist.
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Das
ein hydrogelbildendes polymeres Material und Mikrofasern enthaltende
absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung zeigt eine Flüssigkeitsaufnahmerate
gemäß ihrer
Definition und Beschreibung im Testmethodenabschnitt, die geeigneterweise
mindestens etwa 50%, günstigerweise
mindestens etwa 100%, und günstigererweise
mindestens etwa 200% größer ist
als die Flüssigkeitsaufnahmerate,
die ein ansonsten identisches absorbierendes Gemisch, das keine
Mikrofaser enthält,
aufweist.
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Das
ein hydrogelbildendes polymeres Material und Mikrofasern beinhaltende
absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung zeigt einen Absorptions-Unter-Last-Wert
gemäß seiner
Definition und Beschreibung im Testmethodenabschnitt, der geeigneterweise
mindestens etwa 10%, günstigerweise
mindestens etwa 25%, und günstigererweise mindestens
etwa 50% größer ist
als der Absorptions-Unter-Last-Wert, den ein ansonsten identisches absorbierendes
Gemisch, das die Mikrofaser nicht enthält, aufweist.
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Das
hydrogelbildende polymere Material und die Mikrofasern können im
allgemeinen in jeder akzeptablen Weise gemischt oder kombiniert
werden, um das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung
herzustellen, solange das absorbierende Gemisch die gewünschten
absorbierenden und andere Eigenschaften, wie hierin beschrieben,
aufweist.
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Geeigneterweise
wird ein Fließbettverfahren benutzt,
um hydrogelbildendes polymeres Material und die Mikrofasern in Kontakt
zu bringen. Mit Bezugnahme auf 2 ist eine
im allgemeinen vertikal montierte, generell zylindrische Kammer 11 am
proximalen Kammerende 12 offen und am distalen Kammerende 13 geschlossen.
Die Kammer 11 ist mit einer Innenkammer 14 versehen,
die einen kleineren Durchmesser als Kammer 11 hat. Innenkammer 14 ist
sowohl am proximalen Innenkammerende 15 als auch am distalen
Innenkammerende 16 offen. Am proximalen Kammerende 12 ist
eine Platte 17 eingepaßt,
die einen porösen
Bereich 18 hat, welcher ungefähr mit dem Durchmesser der
Innenkammer 14 übereinstimmt.
Die Innenkammer 14 ist um eine Distanz über der Platte 17 positioniert
und ist in etwa in der vertikalen Achse der Kammer 11 ausgerichtet. Durch
den porösen
Bereich 18 hindurch wird ein aufwärts fließender Luftstrom 19,
so zum Beispiel von einem Ventil 20 einer Druckluftquelle 21,
bereitgestellt. Der aufwärts
fließende
Luftstrom 19 durchfließt
im allgemeinen die Innenkammer 14 mittels Eintritt durch
das proximale Innenkammerende 15 und Austritt durch das
distale Innenkammerende 16. In die Kammer 11 werden
hydrogelbildendes polymeres Material 22 und Mikrofasern 23 plaziert.
Der aufwärts fließende Luftstrom 19 wird
so justiert, daß er
einen flüssigkeitsähnlichen
Fluß zum
hydrogelbildenden polymeren Material 22 und den Mikrofasern 23 bereitstellt.
Mit einem richtig justierten Luftstrom 19 werden die relativ
leichteren Mikrofasern 23 im allgemeinen auf der Oberfläche des
Luftflusses nahe dem Kammerende 13 aufschwimmen. Das relativ
schwerere hydrogelbildende polymere Material 22 wird im allgemeinen
durch das distale Innenkammerende 16 hochgetragen, kontaktiert
die nahe dem Kammerende 13 aufschwimmenden Mikrofasern 23,
sinkt zurück
auf Platte 17, und fährt
in einem zyklischen Flußmuster
fort, indem es wieder durch Innenkammer 14 hochgetragen
wird. Beim Kontaktieren von hydrogelbildendem polymeren Material 22 und
der Mikrofasern 23 haften die Mikrofasern 23 dem
hydrogelbildenden polymeren Material 22 vermittels Verfilzung oder
Adhäsion
an, um so das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung zu
bilden. Um die Anlagerung der Mikrofasern 23 an das hydrogelbildende
polymere Material 22 zu unterstützen, kann eine Adhäsiv-Sprühvorrichtung 24 nahe
dem Zentrum der Platte 17 positioniert werden, so daß das hydrogelbildende
polymere Material 22 mit adhäsivem Material 25 überzogen
wird, wenn es während
seines zyklischen Flusses in die Innenkammer 14 eintritt.
Als Alternative oder zusätzlich
zur Adhäsiv-Sprühvorrichtung 24 kann
eine (nicht dargestellte) zusätzliche Sprühvorrichtung
vorgesehen sein, um das hydrogelbildende polymere Material 22 mit
einem Benetzungsmittel zu überziehen.
Der zyklische Fluß des absorbierenden
Gemisches darf sich im allgemeinen fortsetzen, bis eine gewünschte Menge
der Mikrofasern 23 das hydrogelbildende polymere Material 22 kontaktiert
hat. Das absorbierende Gemisch wird daraufhin aus der Kammer 11 wiedergewonnen
oder entfernt.
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Es
wurde herausgefunden, daß,
sofern ein Fließbettverfahren
zur Herstellung des absorbierenden Gemisches der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, das absorbierende Gemisch überlegene Absorptionseigenschaften
zeigt, verglichen mit einem identischen absorbierenden Gemisch,
das nicht mittels eines Fließbettverfahrens,
sondern beispielsweise mit einem Vermengungsverfahren, hergestellt worden
ist.
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Ein
Fließbettverfahren
hat einen relativ milden Effekt auf das mit den Mikrofasern kontaktierte, hydrogelbildende
polymere Material und beschädigt daher
die Mikrostruktur des hydrogelbildenden polymeren Materials weniger
im Vergleich zu anderen Verfahren. Zusätzlich erlaubt die Benutzung
eines Fließbettverfahrens
eine effektivere und effizientere Applizierung von anderen Materialien
auf das absorbierende Gemisch, wie Adhäsive oder Oberflächenbehandlungen,
z.B. zur Erzielung von Benetzbarkeit.
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Günstigerweise
zeigt das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung, wenn
es unter Verwendung eines Fließbettverfahrens
hergestellt wurde, im Vergleich zur Verwendung eines Vermengungsverfahrens
verbesserte Absorptionseigenschaften, wie Kapillarspannungskapazitätswerte
und Flüssigkeitsaufnahmeraten.
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Die
absorbierenden Gemische der vorliegenden Erfindung sind zur Aufnahme
vieler Flüssigkeiten geeignet,
wie etwa Wasser, physiologischer Kochsalzlösung, synthetischem Harn und
Körperflüssigkeiten
wie etwa Harn, Menses und Blut, und sind zum Einsatz in wegwerfbaren
absorbierenden Produkten, wie etwa Windeln, Inkontinenzprodukten
für Erwachsene
und Bettauflagen, in Menstruationsvorrichtungen, wie Menstruationsbinden
und Tampons, und in anderen absorbierenden Produkten wie etwa Taschentüchern, Lätzchen,
Wundverbänden
und chirurgischen Kitteln oder Umhängen, geeignet. Dementsprechend
bezieht sich die vorliegende Erfindung in einem anderen Aspekt auf
ein absorbierendes Wegwerfprodukt, das ein hierin beschriebenes
absorbierendes Gemisch enthält.
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Die
Benutzung des beschriebenen absorbierenden Gemisches in absorbierenden
Wegwerfprodukten erlaubt die Ausführung eines absorbierenden Wegwerfprodukts,
welches in der Lage ist, abgegebene Flüssigkeit rasch aufzunehmen,
und welches doch dünn
ist. Typischerweise wird das absorbierende Gemisch in einem absorbierenden
Wegwerfprodukt in der Form einer absorbierenden Struktur eingesetzt
werden. Solche absorbierenden Wegwerfprodukte enthalten im allgemeinen
eine flüssigkeitsdurchlässige Auflage,
eine rückwärtige Abdeckung und
eine zwischen Auflage und rückwärtiger Abdeckung
lokalisierte, absorbierende Struktur, wie z.B. eine das absorbierende
Gemisch der vorliegenden Erfindung enthaltende absorbierende Struktur.
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Absorbierende
Strukturen zur Aufnahme eines absorbierenden Gemisches in ein absorbierendes
Wegwerfprodukt sind generell gut bekannt. Eine absorbierende Struktur
kann z.B. die Form eines Bogens von zerkleinertem Zellstoffflaum,
einer Gewebeschicht, oder einer Webstruktur, die eine beispielsweise
aus einem extrudierten thermoplastischen Gemisch gebildete, verfilzte
Fasermasse enthalten, annehmen. Günstigerweise wird die absorbierende Struktur
so ausgeformt, daß sie
das absorbierende Gemisch innerhalb ihrer Struktur bindet oder einfängt. Das
absorbierende Gemisch kann dabei während oder nach der Bildung
der generellen Form der absorbierenden Struktur in diese eingefügt werden.
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Es
wird geglaubt, daß die
an das hydrogelbildende polymere Material des absorbierenden Gemisches
der vorliegenden Erfindung angelagerten Mikrofasern die Bindung
des absorbierenden Gemisches in einer absorbierenden Struktur, wie
z.B. einer faserigen Matrix, unterstützen. Als solche wird eine das
absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung enthaltende absorbierende
Struktur weniger Verlust an absorbierendem Gemisch zeigen, wenn sie
mit einem Schütteltest
geprüft
wird, als eine absorbierende Struktur, die ein ansonsten identisches, jedoch
nicht die Mikrofaser enthaltendes absorbierendes Gemisch enthält. Eine
absorbierende Struktur, die das absorbierende Gemisch der vorliegenden Erfindung
enthält,
wird geeigneterweise einen um 50 Gew.-%, günstigerweise einen um 75 Gew.-%
und günstigererweise
einen um 90 Gew.-% geringeren Verlust an absorbierendem Gemisch
aufweisen, wenn mit einem Schütteltest
geprüft,
als eine absorbierende Struktur, die ein ansonsten identisches,
jedoch nicht die Mikrofaser enthaltendes absorbierendes Gemisch
enthält.
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Beispielhafte
absorbierende Wegwerfprodukte sind allgemein in der US-A-4,710,187, US-A-4,762,521,
US-A-4,770,656, US-A-4,798,603 und US-A-5,509,915 beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein absorbierendes Wegwerfprodukt bereitgestellt,
welches eine Auflage, eine rückwärtige Abdeckung
und eine absorbierende Struktur enthält, die ein hydrogelbildendes
polymeres Material und eine Mikrofaser enthält, wobei die absorbierende Struktur
zwischen Auflage und rückwärtiger Abdeckung
positioniert wird.
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Während eine
Ausführungsform
der Erfindung in Hinblick auf die Verwendung eines absorbierenden
Gemisches in einer Kinderwindel beschrieben werden wird, versteht
sich, daß das
absorbierende Gemisch gleichermaßen zur Verwendung in anderen,
der Fachwelt bekannten, absorbierenden Wegwerfprodukten geeignet
ist.
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Um
nunmehr zu den Zeichnungen zu kommen, so zeigt 1 eine
Wegwerfwindel 1 nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Wegwerfwindel 1 umfaßt eine rückwärtige Abdeckung 2,
eine Auflage 4 und eine zwischen rückwärtiger Abdeckung 2 und
Auflage 4 disponierte, absorbierende Struktur 6.
Die absorbierende Struktur 6 ist eine absorbierende Struktur
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Insbesondere enthält
in der illustrierten Ausführungsform
die absorbierende Struktur 6 ein absorbierendes Gemisch,
daß seinerseits
ein hydrogelbildendes polymeres Material und eine Mikrofaser enthält.
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Personen
mit Fachkenntnissen werden Materialien, die zur Verwendung als Auflage
und rückwärtige Abdeckung
geeignet sind, wahrnehmen. Beispielhaft für geeignete Materialien zur
Verwendung als Auflage sind flüssigkeitsdurchlässige Materialien wie
spinngebundenes Polypropylen oder Polyethylen mit einem Basisgewicht
von etwa 15 bis etwa 25 g/m2. Beispielhaft
für geeignete
Materialien zur Verwendung als rückwärtige Abdeckung
seien flüssigkeitsundurchlässige Materialien,
wie Polyolefinfolien, wie auch dampfdurchlässige Materialien, wie mikroporöse Polyolefinfolien,
genannt.
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Absorbierende
Produkte und Strukturen gemäß allen
Aspekten der vorliegenden Erfindung werden im allgemeinen während der
Benutzung mehrfachem Eintrag von Körperflüssigkeit unterworfen. Dementsprechend
sind die absorbierenden Produkte und Strukturen wünschenswerterweise
zur mehrfachen Absorption von Einträgen an Körperflüssigkeit in solchen Mengen
in der Lage, denen die absorbierenden Produkte und Strukturen während der
Benutzung ausgesetzt sind. Die Einträge sind im allgemeinen voneinander
durch einen zeitlichen Zwischenraum getrennt.
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Verschiedene
Verfahren können
eingesetzt werden, um ein absorbierendes Gemisch der vorliegenden
Erfindung in eine absorbierende Struktur oder ein absorbierendes
Wegwerfprodukt einzubringen. So können z.B. Verfahren eingesetzt
werden, um ausgewählte
Mischungen und Verteilungen eines absorbierenden Gemisches in ein
filamentöses
oder faseriges Material während
einer Blas- oder Luftbildungsoperation herzustellen.
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Testmethoden
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Kapillarspannungskapazitätstest
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Der
Kapillarspannungskapazitäts- (KSK)-Test
ist ein Test, der die Befähigung
eines absorbierenden Materials zur Absorption einer Flüssigkeit
(0,9 Gew.-% NaCl-Lösung
in destilliertem Wasser) unter einer angelegten Last oder einer
beschränkenden
Kraft bei Unterwerfung unter einen negativen Druckgradienten mißt.
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Unter
Bezugnahme auf 3 wird der Apparat und das Verfahren
zur Bestimmung des KSK-Wertes beschrieben. Es ist eine perspektivische Ansicht
des aufgebauten Apparates während
eines Tests dargestellt.
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Dargestellt
ist ein Laboratoriumsständer 31 mit
Zentimetergraduierung, der eine verstellbare Schelle 32 zum
Anheben und Absenken eines Halteringes 33 hat. Der Haltering 33 trägt einen
Trichter 34 von 6 cm Durchmesser. In den Trichter 34 ist
eine poröse
Glasplatte 35 eingelegt, die eine nominelle maximale Porenweite
von 40 bis 60 μm
hat. Am Auslauf des Trichters 34 ist ein erster flexibler
Plastikschlauch 36 angebracht, der an seinem anderen Ende
an einem festen Plastikschlauch 37 angebracht ist, welcher
von Klammer 38 festgehalten wird. Das andere Ende des festen
Plastikschlauchs 37 mündet in
einen zweiten flexiblen Plastikschlauch 39, der an seinem
anderen Ende an einem belüfteten
Flüssigkeitsreservoir 40 angebracht
ist. Das belüftete
Flüssigkeitsreservoir 40 befindet
sich auf einer Waage 41, die an ein Aufzeichnungsgerät 42 angeschlossen ist,
welches dazu benutzt wird, den Gewichtsverlust an Flüssigkeit
im belüfteten
Flüssigkeitsreservoirs 40 aufzuzeichnen,
wenn Flüssigkeit
von der zu prüfenden
Probe aufgenommen wird.
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Ein
Plastikprobenbecher 43, der die zu testende superabsorbierende
Materialprobe 44 aufnimmt, hat einen flüssigkeitsdurchlässigen Boden und
liegt der porösen
Glasplatte 35 im Trichter 34 auf. Ein Gewicht 46 sitzt
oben auf einer Abstandsscheibe 45, die oben auf der superabsorbierenden
Materialprobe aufliegt.
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Der
Probenbecher 43 besteht aus einem Plastikzylinder mit 2,54
cm (1 inch) Innendurchmesser und 3,175 cm (1,25 inch) Außendurchmesser. Der
Boden des Probenbechers 43 wird durch Anbringen eines Metallgitters
mit einer Gitterapertur von 0,149 mm (100 mesh) am Ende des Zylinders
gebildet, indem das Gitter bis über
den Schmelzpunkt des Plastiks erhitzt und der Plastikzylinder gegen
das heiße
Gitter gepreßt
wird, um das Plastik zu schmelzen und das Gitter an den Plastikzylinder
zu binden.
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Um
den Test durchzuführen,
wird eine Probe des absorbierenden Materials 44 von 0,16
g, die auf eine Partikelgröße zwischen
300 und 600 μm
gesiebt worden ist, in den Probenbecher eingebracht. Die Probe wird
dann mit einer Plastikabstandsscheibe 45 von 4,4 g Gewicht
bedeckt, die etwas kleiner als der Innendurchmesser des Probenbechers
ist und zum Schutz der Probe vor Störungen während des Tests dient. Ein
Gewicht 46 von 100 g wird dann oben auf die Abstandsscheibe
aufgelegt, wodurch ein Druck von 2,068 kPa (0,3 psi) ausgeübt wird.
Der Probenbecher wird auf der porösen Glasplatte 35 plaziert.
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Durch
Senken des Trichters 34, bis Flüssigkeit vom belüfteten Flüssigkeitsreservoir 40 durch
die Zuleitung 37, 38, und 39 zum Trichter 34 fließt, um in Kontakt
mit der porösen
Glasplatte zu treten, wird ein negativer Druckgradient aufgebaut.
Der Trichter 34 wird dann längs dem Laboratoriumsständer 31 bis
zu einem Niveau angehoben, bei dem ein gewünschter negativer Druckgradient
(gemessen anhand des Höhenunterschieds
in cm zwischen der Oberfläche
des Flüssigkeitsspiegels
im belüfteten
Flüssigkeitsreservoir 40 und
dem Niveau der porösen
Glasplatte 35) erreicht wird. Das Aufzeichnungsgerät darf nunmehr die
Flüssigkeitsmenge
in g absorbierter Flüssigkeit pro
g absorbierenden Materials messen, die vom belüfteten Flüssigkeitsreservoir 40 abgeführt und
vom absorbierenden Material in einer Zeitperiode aufgenommen wird.
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Absorption unter Last
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Die
Absorption unter Last (AUL) ist ein Test, der das Vermögen eines
absorbierenden Materials zur Absorption einer Flüssigkeit (0,9 Gew.-% NaCl in destilliertem
Wasser) mißt,
während
sich dieses unter einer angelegten Last oder einer begrenzenden Kraft
befindet.
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Der
Apparat und das Verfahren zur Bestimmung von AUL-Werten wird im
folgenden beschrieben. Es wird ein Laborheber mit einem verstellbaren Knopf
zum Heben und Senken einer Plattform verwendet. Ein Laborständer unterstützt eine
mit einer modifizierten Dicken-Meßsonde, welche durch das Gehäuse des
fest vom Laborständer
gehaltenen Meßgerätes durchreicht,
verbundene Feder. Ein Plastikprobenbecher, der das zu testende superabsorbierende
Material enthält,
hat einen flüssigkeitsdurchlässigen Boden
und steht in einer Petrischale, die eine zu absorbierende Kochsalzlösung enthält. Ein
Gewicht liegt auf einer Abstandsscheibe, die auf der superabsorbierenden
Materialprobe ruht.
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Der
Probenbecher besteht aus einem Plastikzylinder mit 2,54 cm (1 inch)
Innendurchmesser und 3,175 cm (1,25 inch) Außendurchmesser. Der Boden des
Probenbechers wird durch Anbringen eines Metallgitters mit einer
Gitterapertur von 0,149 mm (100 mesh) am Ende des Zylinders gebildet,
indem das Gitter bis über
den Schmelzpunkt des Plastiks erhitzt und der Plastikzylinder gegen
das heiße Gitter
gepreßt
wird, um das Plastik zu schmelzen und das Gitter an den Plastikzylinder
zu binden.
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Das
modifizierte Dickenmeßgerät, das zur Messung
der Expansion der Probe während
der Absorbierung der Kochsalzlösung
verwendet wird, ist handelsüblich
mit einem Meßbereich
von 0 bis 1,27 cm (0,5 inch) und einer Genauigkeit von 1,27 μm (0, 00005
inch). Bei Lieferung enthält
das Dickenmeßgerät eine an
der Sonde im Meßgerätgehäuse angebrachte
Feder. Diese Feder wird entfernt, um eine freifallende Sonde mit
einer abwärtsgerichteten
Kraft von etwa 27 g zu erhalten. Außerdem wird die Kappe auf dem
oberen Ende der Sonde, die sich auf der Oberseite des Meßgerätgehäuses befindet,
entfernt, um eine Anbringung der Sonde an der Tragfeder 5 zu ermöglichen,
die dazu dient, die abwärts
gerichtete Kraft auf etwa 1 g +/– 0,5 g zu kompensieren oder
zu reduzieren. Zur Aufnahme der Tragfeder kann am oberen Ende der
Sonde ein Drahthaken angeklebt sein. Die untere Spitze der Sonde
wird ebenfalls ausgestattet, und zwar mit einer Verlängerungsnadel, um
der Sonde zu ermöglichen,
in den Probenbecher hineinzuragen.
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Zur
Durchführung
des Tests wird eine 0,16 g schwere Probe des absorbierenden Materials,
die auf eine Partikelgröße von 300
bis 600 μm
gesiebt worden ist, im Probenbecher plaziert. Die Probe wird dann
mit einer Plastikabstandsscheibe bedeckt, die 4,4 g wiegt, etwas
kleiner als der Innendurchmesser des Probenbechers ist, und dazu
dient, die Probe während
des Tests vor Störungen
zu bewahren. Das 100 g Gewicht wird dann auf die Abstandsscheibe gestellt,
wodurch eine Belastung von etwa 2,068 kPa (0,3 psi) angelegt wird.
Der Probenbecher wird in die Petrischale auf der Plattform des Laborhebers
gestellt, die angehoben wird, bis er die Spitze der Sonde berührt. Das
Meßgerät wird auf
Null gestellt. Eine ausreichende Menge an Kochsalzlösung (50–100 ml) wird
der Petrischale zugeführt,
um den Test zu beginnen. Der Hub, um den das Gewicht durch die expandierende
Probe angehoben wird, wenn sie die Kochsalzlösung absorbiert, wird von der
Sonde gemessen. Dieser Hub, multipliziert mit der Schnittfläche innerhalb
des Probenbechers, ist ein Maß für das absorptionsbedingte
Expansionsvolumen der Probe. Durch Faktorierung der Dichte der Kochsalzlösung und
des Gewichtes der Probe wird die Menge an absorbierter Kochsalzlösung ohne
weiteres berechnet. Das Gewicht der absorbierten Kochsalzlösung nach 60
min. ist der AUL-Wert, ausgedrückt
in g absorbierter Kochsalzlösung
pro g an Absorbens. Falls gewünscht,
können
die Meßwerte
des modifizierten Dickenmeßgeräts kontinuierlich
einem Computer eingegeben werden um die Berechnungen durchzuführen und
AUL-Meßwerte
bereitzustellen. Als Zusatzkontrolle kann der AUL-Wert auch durch
Bestimmung der Gewichtsdifferenz vom Probenbecher vor und nach dem
Test bestimmt werden, wobei die Gewichtsdifferenz der von der Probe
aborbierten Lösungmenge
entspricht.
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Flüssigkeitsaufnahmerate
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Wie
hierin verwendet, ist die "Flüssigkeitsaufnahmerate", definiert (in ml/s)
als das Flüssigkeitsvolumen
(in ml), das zum Eintrag in ein absorbierendes Kleidungsstück, eine
absorbierende Struktur, oder Aufnahmemittel, die superabsorbierendes
Material enthalten, verwendet wird, dividiert durch die Zeitspanne
(in s), die das absorbierende Kleidungsstück, die absorbierende Struktur,
oder die Aufnahmemittel benötigen,
um den Flüssigkeitseintrag
zu absorbieren. Das Volumen eines jeden von drei gleichen Flüssigkeitseinträgen wird
auf etwa 25% der absoluten Flüssigkeitsrückhaltekapazität des getesteten
Materials festgelegt. Zum Beispiel werden drei gleiche 60 ml Einträge (insgesamt
180 ml) verwendet, wenn das zu testende Objekt eine absolute Flüssigkeitsrückhaltekapazität von zumindest
etwa 240 ml synthetischen Harns bei Raumtemperatur (ca. 23°C) hat. Die
Flüssigkeitseinträge werden
dem Material in einem lokalisierten Bereich (etwa 1 cm2)
mit einer Rate von 15 ml/s zugeführt,
mit einem Zeitraum von etwa 5 min. zwischen jedem Eintrag. Die Absorptionszeit
beginnt, wenn der Flüssigkeitseintrag
zuerst die Oberfläche
des getesteten Objekts kontaktiert und endet, wenn die Flüssigkeit
nicht mehr auf der Oberfläche
des getesteten Objekts zu sehen ist.
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Die
Flüssigkeitsaufnahmerate
wird wie folgt bestimmt. Das zu testende Objekt, geeigneterweise mit
einer Länge
von etwa 23 cm (9 inches) und einer Weite von etwa 8 cm (3 inches),
einem Feuchtegehalt von weniger als 7 Gew.-%, und einer absoluten Flüssigkeitsrückhaltekapazität von zumindest
etwa 240 ml wird in einem wiegenförmigen Probestückhalter
plaziert. Das Testobjekt wird in dem wiegenförmigen Probestückhalter
mit dem rückwärtigen Ende des
Testobjekts etwa 17 cm von der Rückseite
des wiegenförmigen
Probestückhalters
und mit seinem vorderen Ende etwa 11 cm von der Vorderseite des wiegenförmigen Probestückhalters
entfernt plaziert. Eine Zielzone wird etwa 8.2 cm vom vorderen Ende des
Testobjekts entfernt markiert.
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Eine
Mündung
mit einer Öffnung
von etwa 3 mm Durchmesser wird in einer Entfernung von etwa 0,6
cm von der Zielzone in einem Winkel von etwa 60° zur im allgemeinen horizontalen
Hauptfläche
des Testobjektes positioniert. Die Mündung kann z.B. an eine Pumpe,
die mit einem Pulsentstörer
zur einfachen Lieferung der Flüssigkeit
an die Mündung
versehen ist, angeschlossen sein.
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Ein
erster Eintrag von synthetischem Harn wird dem Testobjekt aus der
Mündung
mit einer durchschnittlichen Rate von etwa 15 ml/s zugeführt, bis
etwa 60 ml erreicht sind. Nach 5 min. werden weitere 60 ml zugeführt. Nach
weiteren 5 min. wird ein dritter Eintrag von 60 ml zugeführt.
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Die
Zeit bis zur Absorption der 60 ml-Einträge durch das Testobjekt wird
aufgezeichnet. Jeder 60 ml-Eintrag wird dividiert durch die Zeit
seiner Absorption und wird als Flüssigkeitsaufnahmerate (in ml/s) für diesen
Eintrag festgehalten.
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Beispiel
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Ein
absorbierendes Gemisch wurde mittels eines Fließbettverfahrens hergestellt.
Die Fließbettkammer
hatte einen Durchmesser von etwa 22,86 cm (9 inches) und eine Höhe von etwa
55,88 cm (22 inches). 3800 g eines Natriumpolyacrylates, erhältlich unter
der Markenbezeichnung IM 5000P, wurde als das hydrogelbildende polymere
Material verwendet. 200 g an Celluloseacetatfasern mit Faserlängen von etwa
20 bis 200 μm,
Faserdurchmessern von etwa 0,5 bis 5 μm, und Oberflächen von
etwa 20 m2 pro g an Fasern, erhältlich unter
der Markenbezeichnung FIBRETS, wurden als Mikrofasern verwendet.
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Das
Natriumpolyacrylat und die Celluloseacetatfasern werden in die Fließbettkammer
eingebracht und dürfen
sich bei einer Temperatur von etwa 60°C für etwa 8,5 min. mischen. Der
Luftstrom fließt mit
einer Rate, die einem Luftrohrdruck von etwa 67,25 Pa (0,6858 cm
Wassersäule)
entspricht.
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Ein
Polyethylenglycol, erhältlich
z.B. unter der Handelsbezeichnung Carbowax 8000, mit einer Molekularmasse
von etwa 8000 wird in einer Menge von 45 g als eine ca. 10 gew.-%ige
wäßrige Oberflächenagenslösung zur
Benetzung benutzt, um das zirkulierende Gemisch über einen 20,2 min. Zeitraum zu
beschichten. Das absorbierende Gemisch wurde dann aus der Fließbettkammer
wiedergewonnen. Eine Probe des hergestellten absorbierenden Gemisches
wurde dann hinsichtlich ihrer Kapillarspannungskapazitätswerte
bei einem negativen Druckgradienten von 15 cm beurteilt. Die Resultate
dieser Beurteilung sind in 4, Kurve 1,
dargestellt. Eine Probe von IM 5000P Natriumpolyacrylat wurde hinsichtlich
ihrer Kapillarspannungskapazitätswerte
entsprechend beurteilt und die Resultate sind ebenfalls in 4,
Kurve 2, gezeigt.
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Fachleute
werden erkennen, daß die
vorliegende Erfindung vielfache Modifikationen und Variationen machen
kann, ohne ihre Tragweite zu verlassen. Dementsprechend sind die
detaillierte Beschreibung und die klargemachten Beispiele nur als
illustrativ zu verstehen und sollen in keiner Weise den Schutzbereich
der Erfindung, wie er in den Patentansprüchen dargelegt wird, einschränken.