DE4446045A1 - Schalter zur Strombegrenzung - Google Patents
Schalter zur StrombegrenzungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter zur Strom
begrenzung, mit Stromanschlüssen und Kontakten, von denen
mindestens einer beweglich ist, und mit einem zugehörigen An
trieb zum Öffnen des Bewegkontaktes bei Überschreiten einer
vorgegebenen elektrischen Stromstärke, wobei der Antrieb ein
thermoelektrischer Antrieb ist, bei dem in einem abgeschlos
senen Isolierstoffgehäuse zwischen den Kontakten wenigstens
ein scheibenförmiger Widerstandskörper vorhanden ist.
Mit der nicht vorveröffentlichten internationalen Patent
anmeldung (Anm. Nr. PCT/DE 94/00862) wird ein Schalter der
vorstehend genannten Art zur Anwendung als Limiter vorge
schlagen. Dabei wird ein großflächiger Widerstandskörper mit
einem gegenüber einem Metall wesentlich höherem elektrischen
Widerstand verwendet, mit dem bei einer Kurzschlußabschaltung
durch die flächige Verbreiterung des Stromflusses einerseits
eine lokalisierte Aufschmelzung der Elektroden verhindert
wird, aber andererseits eine gleichmäßige Aufheizung eines im
abgeschlossenen Isolierstoffgehäuse vorhandenen Gasvolumens
begünstigt wird.
Das Prinzip des vorbeschriebenen Schalters, nämlich ein
Schalten mit thermoelektrischem Antrieb, beruht also darauf,
geeignete Widerstandselemente, wie beispielsweise rußgefüllte
Polyethylenscheiben, im Kurzschlußfall schlagartig an kon
taktgebenden Grenzflächen aufzuheizen und durch Materialzer
setzung ein Gaspolster hohen Drucks zu erzeugen, das über
einen Kolben mechanische Energie abgibt. Die thermischen und
elektrischen Eigenschaften des derzeit günstigsten Wider
standsmaterials erfordern für AC3-Betrieb eine Nennstrombe
grenzung entsprechend einer maximalen Stromdichte von unge
fähr 1 A/cm² bei einem Kontaktdruck von ungefähr 100 N/cm².
Um das angegebene Schaltprinzip auch für beispielsweise 250 A
Nennstrom auszulegen, wären Elektroden bzw. Widerstandsschei
ben von etwa 18 cm Durchmesser und Kontaktkräfte von etwa
25 kN erforderlich.
Letzteres bedingt, daß der mechanische Aufbau eines für
höhere Nennströme geeigneten thermoelektrischen Schalters
äußerst robust sein muß und die Masse der einzelnen Komponen
ten relativ groß ist. Bei der Bewegung großer Elektrodenmas
sen ist es allerdings problematisch, eine ausreichende Ge
schwindigkeit des thermoelektrischen Antriebes zu erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schalter mit ther
moelektrischem Antrieb zu schaffen, der für Niederspannungs
netze mit Nennströmen von mehreren hundert Ampere eingesetzt
werden kann. Insbesondere sollen größere mechanische Energien
und größere Antriebswege erreicht und trotzdem ein kompakter
Aufbau beibehalten werden.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Iso
lierstoffgehäuse mehrere Widerstandskörper und zugehörige
Elektrodenscheiben als Kontakte elektrisch parallel und
mechanisch in Reihe geschaltet sind. Insbesondere bildet
dabei das Isolierstoffgehäuse im Inneren eine zylindrische
Schaltkammer und weist einen Stapel von mehreren, beispiels
weise sechs, Elektroden als Beweg- und Festkontakte und zwi
schen diesen Kontakten eine um eins verminderte Anzahl, bei
spielsweise fünf, Widerstandskörper auf, welche beide in ab
wechselnder Reihenfolge aufeinandergeschichtet sind.
Durch die angegebene Erfindung läßt sich beispielsweise in
einer Ausführung für 250 A Nennstrom die notwendige Kontakt
kraft auf etwa 5 k/N und der Durchmesser auf 8 cm gegenüber
den oben angegebenen Werten reduzieren. Dabei wächst der
nutzbare Antriebsweg um etwa den Faktor 5, so daß ohne weite
res ein Hub von 5 bis 10 mm realisierbar sind.
Besonders vorteilhaft ist bei der Erfindung, daß die Elektro
den nicht auf mechanische Festigkeit, sondern nur hinsicht
lich des elektrischen Leitwertes und der erforderlichen Wär
meableitung auszulegen sind. Daher wird erheblich an Masse
eingespart. Insbesondere ergibt sich im Vergleich zu dem ein
gangs genannten Beispiel ein Masseverhältnis der Einzelelek
troden von 11 : 1.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung eines Ausführungs
beispieles anhand der Zeichnung in Verbindung mit weiteren
Unteransprüchen. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen elektrothermischen Schalter im Querschnitt und
die
Fig. 2 und 3 jeweils eine Draufsicht auf den angegebenen
Schalter entsprechend den in Fig. 1 angegebenen
Schnittlinien II-II und III-III.
Die Figuren werden nachfolgend gemeinsam beschrieben.
In Fig. 1 ist ein nach außen abgeschlossenes Isolierstoff
gehäuse mit 1 bezeichnet. Das Isolierstoffgehäuse 1 ist als
Hohlzylinder ausgebildet und hat im Innern eine in etwa
zylindrische Schaltkammer 10. In der Schaltkammer 10 sind von
unten geschichtet versilberte Kupferelektroden 11 bis 16 ab
wechselnd mit scheibenförmigen Widerstandselementen 21 bis 25
und randseitigen Isolierstoffelementen 31 bis 33 eingebracht,
worauf weiter unten noch im einzelnen eingegangen wird.
Auf den Stapel von abwechselnden Elektroden 11 bis 16 und
scheibenförmigen Widerstandselementen 21 bis 25 ist eine Iso
lierscheibe 2 für eine Andruckplatte 3 aufgelegt, wobei die
Isolierscheibe 2 den Durchmesser der Schaltkammer 10 ausfüllt
und randseitig gleitbeweglich geführt ist. In die Isolier
platte 2 ist die eigentliche Andruckplatte 3 eingepaßt, die
über Tellerfedern 4 und einen Führungsdorn 5 mit Druckkräften
beaufschlagbar ist. Damit werden die Elektroden 11 bis 16 und
die Widerstandselemente 21 bis 25 unter Druck zusammengehal
ten.
Im Führungsdorn 5 ist im Innern ein Schlagstift 6 einge
bracht, der unmittelbar mit der Andruckplatte 3 gekoppelt ist
und dessen Verschiebebewegung weitergibt. Weiterhin ist noch
eine Einstellschraube 7 vorhanden, mit der eine Vorspannung
der Tellerfedern 3 eingestellt werden kann, beispielsweise
zwischen 1 und 5 kN.
In der Figur ist im rechten Bereich eine große Vorspannung
und im linken Bereich eine wesentlich kleinere Vorspannung
eingestellt. Die Vorspannungen werden nach Maßgabe des zu
schaltenden Stromes vorgewählt. Als zu schaltender Strom kann
zu einer gegebenen Netzspannung der Durchlaßstrom des ther
moelektrischen Schalters vorgegeben sein.
Im einzelnen kann die zylindrische Schaltkammer des in Fig.
1 dargestellten thermoelektrischen Schalters so dimensioniert
sein, daß sie einen Innendurchmesser der Schaltkammer 10 von
10,6 cm und eine Höhe von 6,2 cm hat und einen Stapel von ge
nau sechs Elektroden 11 bis 16 und fünf Widerstandselementen
21 bis 25 aufnimmt, die in abwechselnder Reihenfolge aufein
andergeschichtet sind. Bei der angegebenen Dimensionierung
ist der Außendurchmesser der Scheiben 21 bis 25 aus Wider
standsmaterial mit 10,5 cm fast genau so groß wie der Innen
durchmesser der Schaltkammer, während der Durchmesser der
scheibenförmigen Elektroden 11 bis 16 etwa 8,6 cm beträgt. Um
den Gesamtdurchmesser von ebenfalls 10,5 cm zu erreichen, ist
der Zwischenraum zwischen den Metallelektroden 11 bis 16 und
der zylindrischen Innenwand der Schaltkammer 1 durch ringför
mige Isolierstoffelemente 31 bis 33 ausgefüllt. Letzteres
wird insbesondere aus der Fig. 2 deutlich, während Fig. 3
das zugehörige Widerstandselement darstellt.
Bei der vorstehend angegebenen Dimensionierung beträgt der
Überschlagsweg zwischen zwei benachbarten Elektroden über die
Außenkante der Widerstandsscheibe 21 bis 25 jeweils etwa
2 cm. Da die Weite des Isolierstoffspaltes auf etwa 0,2 bis
0,4 mm begrenzt ist, wird einem möglichen Überschlags-Licht
bogen eine so hohe Brennspannung aufgezwungen, daß ein Über
schlag praktisch ausgeschlossen ist.
Aus Fig. 2 ergibt sich weiterhin, daß jede einzelne Kupfer
elektrode 11 bis 16 an gegenüberliegenden Seiten Elektroden
anschlüsse, beispielsweise in Fig. 2 die Anschlüsse 18 und
19, aufweist. Um Überschläge zwischen Elektrodenanschlüssen
übereinander liegender Elektroden zu vermeiden, sind die bei
den jeweils einer Widerstandsscheibe zugeordneten Elektroden
um 90° zueinander verdreht. Die Elektroden gleichen Poten
tials sind über elastische Verbindungsstücke, die in den
Figuren nicht im einzelnen dargestellt sind, an den gemein
samen elektrischen Anschluß angeschlossen.
Wird ein so beschriebener Schalter in ein Niederspannungsnetz
mit hohen Kurzschlußströmen eingeschaltet, werden die bei
einer Kurzschlußabschaltung sich an den Elektroden- und
Widerstandsscheiben 11 bis 16 bzw. 21 bis 25 aufbauenden,
gleichmäßig verteilten Druckkräfte vom Schaltergehäuse 1 und
der Andruckplatte 2 bzw. 3 aufgenommen, wodurch die mechani
sche Stabilität des gesamten Aufbaus gewährleistet bleibt.
Die Tellerfedern 4 zum Aufbau der Andruckkraft lassen bei
5 k/N Vorspannung ungefähr 8 mm Federweg zu.
Da der Schlagstift 6 auf der Andruckplatte 3 kraftschlüssig
aufliegt, läßt sich die im Kurzschlußfall erzeugte mechani
sche Energie vollständig nach außen übertragen, um beispiels
weise zusätzliche in der Fig. 1 nicht dargestellte Schalt
kontakte unverzögert zu öffnen.
In Versuchen konnte gezeigt werden, daß sich die Andruck
platte 3 bei einem satten Kurzschluß innerhalb einiger
1/10 ms in ihre Öffnungsposition bewegt und unmittelbar nach
dem Abklingen des Kurzschlußstromes wieder in die Schließ
position zurückbewegt. Eine Arretierung der Andruckplatte 3
in ihrer Öffnungsposition wird im allgemeinen nicht vorgenom
men, damit eine optimale Widerstandsformierung zwischen den
aufgeheizten Widerstandsscheiben 21 bis 25 und den angepreß
ten Elektroden 11 bis 16 erfolgen kann. Die Arretierung der
Öffnungsposition ist jedoch bei Bedarf unmittelbar am Schlag
stift 6 möglich, ohne daß etwa Nachteile an den Elektroden
bzw. Widerstandskörpern auftreten.
Claims (10)
1. Schalter zur Strombegrenzung, mit Stromanschlüssen und
Kontakten, von denen mindestens einer beweglich ist, und mit
einem zugehörigen Antrieb zum Öffnen des Bewegkontaktes bei
Überschreiten einer vorgegebenen elektrischen Stromstärke,
wobei der Antrieb ein thermoelektrischer Antrieb ist, bei dem
in einem abgeschlossenen Isolierstoffgehäuse zwischen den
Kontakten wenigstens ein scheibenförmiger Widerstandskörper
vorhanden ist, dadurch gekennzeich
net, daß im Isolierstoffgehäuse (1) mehrere Widerstands
körper (21 bis 25) und zugehörige Elektrodenscheiben (11 bis
16) als Kontakte elektrisch parallel und mechanisch in Reihe
geschaltet sind.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Isolierstoffgehäuse (1) im Inne
ren eine zylindrische Schaltkammer (10) bildet und einen Sta
pel einer vorgegebenen Anzahl, beispielsweise sechs, Elektro
den (11 bis 16) als Beweg- und/oder Festkontakte und zwischen
diesen Kontakten eine um eins geringere Anzahl, beispielswei
se fünf, Widerstandskörper (21 bis 25) aufweist, die in ab
wechselnder Reihenfolge aufeinandergeschichtet sind.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen den Metallelektroden (11 bis
16) und dem zylindrischen Isolierstoffgehäuse (1) der Schalt
kammer (10) ringförmige Isolierstoffelemente (31 bis 33) vor
handen sind.
4. Schalter nach Anspruch 2 und 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Überschlagsweg zwischen
zwei benachbarten Elektroden (11 bis 16) über die Außenkante
der Widerstandskörper (21 bis 25) etwa das 50- bis 100fache
der Weite des Isolierstoffspaltes beträgt, wodurch Spannungs
überschläge ausgeschlossen sind.
5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontaktanschlüsse (18, 19) der
Elektroden (11 bis 16) eines Widerstandskörper (21 bis 25) um
90° zueinander verdreht sind.
6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektroden (11, 13, 15; 12, 14,
16) gleichen Potentials über elastische Verbindungsstücke an
den gemeinsamen elektrischen Kontaktanschluß angeschlossen
sind.
6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem Stapel von Elektroden (11 bis
16) und Widerstandskörpern (21 bis 25) im Isolierstoffgehäuse
(3) eine Andruckplatte (K) angeordnet ist, die mit einer vor
gebbaren Andruckkraft (K) beaufschlagt ist.
7. Schalter nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Andruckkraft (K) mit Tellerfedern
(4) erzeugt wird.
8. Schalter nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Andruckplatte (3) ein Schlag
stift (6) zur Übertragung der im Kurzschlußfall erzeugten
mechanischen Energie aufliegt.
9. Schalter nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schlagstift (6) in Öffnungsposi
tion arretierbar ist.
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