DE4445155A1 - Verfahren und Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in Anlagen zur Grundwasseraufbereitung - Google Patents
Verfahren und Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in Anlagen zur GrundwasseraufbereitungInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F5/00—Softening water; Preventing scale; Adding scale preventatives or scale removers to water, e.g. adding sequestering agents
- C02F5/08—Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents
- C02F5/10—Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents using organic substances
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/58—Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds
- C02F1/62—Heavy metal compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Mittel zur
Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in
Anlagen zur Grundwasseraufbereitung mittels Belüftung bzw.
Strippung.
Ein verbreitetes Verfahren zur Grundwassersanierung ist bei
Verunreinigungen mit flüchtigen Schadstoffen das Austreiben
mittels Inertgas.
Da es sich bei diesen Verunreinigungen in erster Linie um
organische Verbindungen handelt, hat sich im
Grundwasser/Erdreich durch Teilabbau der organischen
Verunreinigungen ein anaerobes Milieu eingestellt.
Neben den gegen gelösten zweiwertigen Verbindungen von Eisen
und Mangan, wirkt ein anaerobes Milieu reduzierend auf
natürliche, stabile Eisen- und Manganminerale, wie zum Beispiel
Hämatit(Eisen-III-oxid), Geothit (Eisen-III-oxihydrat) oder
Pyrolysit (Mangandioxid. Als Reaktionsprodukte entstehen
wasserlösliche Eisen- und Mangan-II-Verbindungen, die sich im
Grundwasser anreichern. In der Praxis findet insbesondere die
Eisenkonzentration Beachtung. Hier sind für Grundwässer Angaben
bis 30 mg/l keine Seltenheit.
Bei der Grundwassersanierung werden die Strippanlagen
üblicherweise bei Umgebungstemperatur mit Luft als Strippgas
betrieben.
Dabei werden die ausgetriebenen Stoffe, die nicht in die
Umgebungsluft gelangen dürfen, durch Adsorption oder
Kondensation entfernt.
Bei der Verwendung von Luft als Strippgas kommt es durch den
Sauerstoffanteil zu oxidationsbedingten unerwünschten
Ausfällungen. Als wasserunlösliche Reaktionsprodukte entstehen
Eisen-III-Hydroxide, -oxidhydrate und -oxide, beim Mangan
entstehen Oxidhydrate und das Mangandioxid.
Diese Fällungsprodukte setzen sich auf den Füllkörpern, der
Wandung und in den Leitungen der Strippkolonne ab. Durch
"Wachsen" der Ablagerungen ist eine stetige Abnahme der
Strippkolonnen-Leistung zu beobachten, die letztlich zum
Betriebsstop mit kostspieligen Reinigungsmaßnahmen führt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin ein Verfahren
und ein Mittel vorzustellen, wodurch die Bildung von eisen
und/oder manganhaltige Ablagerungen in den Anlagen zur
Grundwassersanierung wie beispielsweise Strippkolonnen
vermieden werden können und somit die Leistungsfähigkeit der
Stippkolonnen über einen längeren Zeitraum. unbeeinträchtigt
bleibt und aufwendige Reinigungsmaßnahmen nicht erforderlich
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ansprüche 1 und 7
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
zugehörigen Unteransprüchen enthalten.
Gemäß Anspruch 1 der Erfindung wird dem aufzubereitenden
Grundwasser eine Mischung bestehend aus einer Kombination von
gleichzeitig als Komplexbildner und pH-Wert
stabilisierender Puffer wirkenden Verbindungen zugegeben.
Bei dieser Mischung handelt es sich um ein weitgehend pH-
neutrales System von Komplexbildnern aus gut wasserlöslichen,
organische Salzen und Säuren in pulverisierter oder
granulierter Form, die in der Lage sind, gelöste Eisen
und/oder Manganverbindungen bei der Belüftung bzw. Strippung in
Lösung zu halten.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei die Zugabe einer
Mischung herausgestellt, die aus mindestens zwei der
Verbindungen Citronensäure, Natriumdihydrogencitrat und/oder
Kaliumdihydrogencitrat, Dinatriumhydrogencitrat und/oder
Dikaliumhydrogencitrat und Trikaliumcitrat und/oder
Trinatriumcitrat mit einer Zusammensetzung zwischen jeweils 0
und 99 Gew.-% besteht, wobei der pH-Wert der gepufferten
wäßrigen Lösung zwischen 6,5 und 7,5 liegt.
Nach einem besonders bevorzugten Merkmal der Erfindung werden
dem
zu behandelnden Grundwasser bei einem Eisen II-Gehalt von 20
mg/l bis zu maximal 0,1 ml pro Liter Grundwasser einer 30%-
igen Lösung der Mischung vor dem Strippvorgang zu dosiert.
In für den Fachmann überraschender Weise wird die
stöchiometrisch benötigte Menge an Komplexbildnern auch nicht
annähernd erforderlich um die eisen- und/oder manganhaltige
Ablagerungen in Lösung zu halten.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird bei von Natur
aus stark gepufferten Grundwässern mit einem pH-Wert < 6
Natronlauge bis zum Erreichen des Neutralbereiches zudosiert.
Falls die biologischen Bedingungen des zu behandelnden
Grundwasser es erfordern, kann der Mischung nach einem anderen
Merkmal der Erfindung bis 2,0 Gew.-% Biozid zugegeben werden.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Ein Grundwasser mit einem Eisen-II-Gehalt von 20 mg/l, einem
Mangan-II-Gehalt von 1,4 mg/l und einem pH-Wert von 6,89 wird
belüftet.
Bereits nach 10 Minuten sind 90% des zweiwertigen Eisens
oxidiert und als Eisen-III-hydroxid gefällt.
Nach Zugabe von 0,05 ml pro Liter Grundwasser einer 30%-igen
Lösung der erfindungsgemäßen Mischung in Leitungswasser stellt
sich ein pH-Wert von 6,7 ein. Nach Belüftung ist auch hier eine
schnelle Oxidation vom zweiwertigen zum dreiwertigen Eisen zu
beobachten. Ausfällungen von Eisen-III-Hydroxid konnten nicht
nachgewiesen werden. Durch die stabile Komplexierung wird
selbst nach 15 Stunden Belüftung das Eisen in Lösung gehalten.
Der Anteil an gelöstem Mangan von 1,4 mg/l ändert sich während
der Belüftung nicht. Durch die Dosierung der erfindungsgemäßen,
in Leitungswasser gelösten Mischung, erhöht sich die organische
Belastung des untersuchten Wassers um einen CSB-Wert von 8
mg/l. Ungewöhnlich bei dieser Versuchsanordnung ist der geringe
Verbrauch an erfindungsgemäßen Komplexbildnern.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß durch die Kombination
von Komplexbildner und pH-Wert-stabilisierenden Puffer eine
effektive Komplexierung der bei dem Strippvorgang durch
Luftoxidation entstehenden Eisen-III-Verbindungen erzielt wird.
Gleichzeitig wird eine Stabilisierung des pH-Wertes um 7
erreicht. Dies ist im Hinblick für die Einleitung in
öffentliche Abwasseranlagen ein wichtiger Parameter.
Der eingesetzte Komplexbildner besteht aus einer Mischung der
Verbindungen Citronensäure, Natriumdihydrogencitrat,
Dinatriumhydrogencitrat und Trinatriumcitrat. Durch die
Einstufung dieser Stoffe in die Wassergefährdungsklasse (WGK)
0, ist das Produkt aus umwelttechnischer Sicht als unbedenklich
einzustufen.
Aufgrund ihrer Zusammensetzung unterliegt das Produkt nicht
der Verordnung über gefährliche Stoffe und ist von einer
Kennzeichnungspflicht ausgenommen. Darüber hinaus unterliegt
das Produkt nicht den Transportvorschriften für gefährliche
Güter.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verhinderung von eisen- und/oder
manganhaltigen
Ablagerungen in Anlagen zur Grundwassersanierung mit
Strippung,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem aufzubereitenden Grundwasser eine Mischung bestehend
aus
einer Kombination von gleichzeitig als Komplexbildner und
pH-Wert
stabilisierender Puffer wirkenden Verbindungen zugegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem
Eisen II-Gehalt von 20 mg/l bis zu maximal 0,1 ml pro Liter
Grundwasser einer 30%-igen Lösung der Mischung dem
zu behandelnden Grundwasser zudosiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Mischung vor dem Strippvorgang zugegeben wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Mischung mindestens zwei der Verbindungen
Citronensäure, Natriumdihydrogencitrat und/oder
Kaliumdihydrogencitrat, Dinatriumhydrogencitrat und/oder
Dikaliumhydrogencitrat und Trikaliumcitrat und/oder
Trinatriumcitrat mit einer Zusammensetzung zwischen jeweils
0 und
99 Gew.-% enthält und der pH-Wert der gepufferten wäßrigen
Lösung zwischen 6,5 und 7,5 liegt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Mischung bis 2,0 Gew.-% Biozid zugegeben wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß bei von Natur aus stark gepufferten Grundwässern mit
einem
pH-Wert < 6 Natronlauge (NaOH) bis zum Erreichen des
Neutralbereiches zudosiert wird.
7. Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen
Ablagerungen in Anlagen zur Grundwassersanierung mit
Strippung,
dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einer Mischung aus mindestens zwei der Verbindungen
Citronensäure, Natriumdihydrogencitrat und/oder
Kaliumdihydrogencitrat, Dinatriumhydrogencitrat und/oder
Dikaliumhydrogencitrat und Trikaliumcitrat und/oder
Trinatriumcitrat mit einer Zusammensetzung zwischen jeweils
0 und
99 Gew.-% besteht.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung bis 2,0 Gew.-% Biozid enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944445155 DE4445155A1 (de) | 1994-12-17 | 1994-12-17 | Verfahren und Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in Anlagen zur Grundwasseraufbereitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944445155 DE4445155A1 (de) | 1994-12-17 | 1994-12-17 | Verfahren und Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in Anlagen zur Grundwasseraufbereitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445155A1 true DE4445155A1 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6536176
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944445155 Withdrawn DE4445155A1 (de) | 1994-12-17 | 1994-12-17 | Verfahren und Mittel zur Verhinderung von eisen- und/oder manganhaltigen Ablagerungen in Anlagen zur Grundwasseraufbereitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4445155A1 (de) |
-
1994
- 1994-12-17 DE DE19944445155 patent/DE4445155A1/de not_active Withdrawn
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