DE4444901C2 - Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-DisazofarbstoffenInfo
- Publication number
- DE4444901C2 DE4444901C2 DE19944444901 DE4444901A DE4444901C2 DE 4444901 C2 DE4444901 C2 DE 4444901C2 DE 19944444901 DE19944444901 DE 19944444901 DE 4444901 A DE4444901 A DE 4444901A DE 4444901 C2 DE4444901 C2 DE 4444901C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- copper complex
- formula
- general formula
- monoazo compound
- copper
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C309/00—Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
- C07C309/01—Sulfonic acids
- C07C309/28—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
- C07C309/45—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton
- C07C309/49—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by singly-bound oxygen atoms
- C07C309/50—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by singly-bound oxygen atoms having at least one of the sulfo groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring being part of a condensed ring system
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B41/00—Special methods of performing the coupling reaction
- C09B41/006—Special methods of performing the coupling reaction characterised by process features
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B62/00—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves
- C09B62/44—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group not directly attached to a heterocyclic ring
- C09B62/503—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group not directly attached to a heterocyclic ring the reactive group being an esterified or non-esterified hydroxyalkyl sulfonyl or mercaptoalkyl sulfonyl group, a quaternised or non-quaternised aminoalkyl sulfonyl group, a heterylmercapto alkyl sulfonyl group, a vinyl sulfonyl or a substituted vinyl sulfonyl group, or a thiophene-dioxide group
- C09B62/507—Azo dyes
- C09B62/515—Metal complex azo dyes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der faserreaktiven
Kupferkomplex-Azofarbstoffe.
In der deutschen Offenlegungsschrift 15 44 518 werden Kupferkomplex-
Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel (1)
beschrieben, in welcher M ein Wasserstoffatom oder ein Alkalimetall bedeutet,
Z jedes eine Gruppe der Formel -SO2-CH2-CH2-OSO3M mit M der
obengenannten Bedeutung oder eine Gruppe der Formel -SO2-CH=CH2 ist,
m für die Zahl Null, 1 oder 2 steht und n die Zahl Null, 1 oder 2 ist, wobei die
Summe von (m + n) die Zahl 1 oder 2 ist, und jeder der Benzolkerne A und B
weitere in Farbstoffen übliche Substituenten enthalten kann, wie beispielsweise
1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Halogen, wie Chlor und Brom, Methyl,
Methoxy, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Amidosulfonyl, N-Alkyl-amidosulfonyl,
Sulfo und Carboxy.
Die Kupferkomplex-Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel (1) werden gemäß
der deutschen Offenlegungsschrift 15 44 518 in der Weise hergestellt, daß man
zunächst gemäß den Beispielen (beispielsweise dem Beispiel 3) eine
o,o'-Dihydroxyazoverbindung der allgemeinen Formel (2)
in welcher Z, m, A und M die obengenannten Bedeutungen haben, in üblicher
Weise mit einem kupferabgebenden Salz, wie beispielsweise Kupfersulfat, in die
Kupferkomplex-Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (3)
in welcher Z, m, A und M die obengenannten Bedeutungen haben, überführt,
diese aus der wäßrigen Syntheselösung durch Aussalzen mit Kaliumchlorid und
Abfiltration isoliert, sie danach wiederum in Wasser heiß, wie beispielsweise bei
70°C, löst oder suspendiert und mit einem Diazoniumsalz eines Amins der
allgemeinen Formel (4)
mit Z, n und B der obengenannten Bedeutungen in schwach saurem Medium
kuppelt, wobei man die Ausgangsverbindungen der Formeln (3) und (4) so
wählt, daß die Summe von (m + n) gleich 1 oder 2 ist. Die Kupplungsreaktion
zwischen dem Diazoniumsalz des Amins (4) mit der Kupferkomplex-
Monoazoverbindung (3) erfolgt hierbei zwischen etwa 0 und 15°C und bei
einem pH-Wert zwischen etwa 3,5 und 6,5, vorzugsweise zwischen etwa 4,5
und 5. Die Isolierung des gebildeten Kupferkomplex-Disazofarbstoffes der
allgemeinen Formel (1) geschieht durch Aussalzen mittels Natrium- oder
Kaliumchlorid und Abfiltration des elektrolythaltigen, gefällten Farbstoffes mit
anschließendem Waschen des isolierten Produktes, oder aber durch Eindampfen
der erhaltenen Farbstofflösung.
Dieses Verfahren hat jedoch einen wesentlichen Nachteil zum einen hinsichtlich
der erforderlichen Abtrennung von überschüssigem Kupfer(II)-Ionen aus der
Syntheselösung der Verbindung der allgemeinen Formel (3) und zum anderen
wegen deren Zwischenisolierung durch Aussalzen und anschließendes
Wiederlösen in heißem Wasser bei einer Temperatur, die deutlich über der
üblichen Kupplungstemperatur liegt, weswegen vor der eigentlichen
Kupplungsreaktion die Lösung wiederum stark abgekühlt werden muß. Diese
Verfahrensweise ist deshalb nicht nur verfahrens-unökonomisch hinsichtlich der
Ausfällungsreaktion von überschüssigen Kupferionen und dem sich daran
anschließenden Filtrationsgang mit dem zusätzlichen Verfahrensschritten der
Isolierung der Kupferkomplex-Monoazoverbindung (3) und deren erneutes Lösen
in Wasser, sondern sie ist auch aus ökologischer Sicht nachteilig, da zusätzliche
Chemikalien und erhebliche Mengen an Salzen (wie Kaliumchlorid) eingesetzt
werden müssen und darüberhinaus die gesamte Verfahrensweise mit
erheblichem Energieaufwand (Erwärmen der Farbstofflösung auf etwa 70°C und
erneute Abkühlung auf 10°C) verbunden ist.
Mit der vorliegenden Erfindung bestand deshalb die Aufgabe, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung der Kupferkomplex-Disazofarbstoffe der allgemeinen
Formel (1) aufzufinden, das im Ergebnis sowohl verfahrensökonomisch als auch
verfahrensökologisch deutliche Vorteile besitzt.
Mit der vorliegenden Erfindung wurde diese Aufgabe gelöst. Sie betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Kupferkomplex-Disazofarbstoffen der
obengenannten und definierten allgemeinen Formel (1), bei welchen man eine
Monoazoverbindung der obengenannten und definierten allgemeinen Formel (2)
in deren Kupferkomplex überführt und diesen mit einem Diazoniumsalz eines
Amins der obengenannten und definierten allgemeinen Formel (4) kuppelt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine wäßrige Lösung einer
Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (2) obengenannter Definition mit
einem kupferabgebenden Salz, wie beispielsweise Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat
oder Kupfer(II)-chlorid, unter analytischer Kontrolle in der Weise miteinander
umsetzt, daß die Menge des zugegebenen kupferabgebenden Salzes höchstens
der stöchiometrischen Menge entspricht und daß man diese so zugibt, daß zum
Ende der Kupferungsreaktion die metallfreie Monoazoverbindung der allgemeinen
Formel (2) gerade noch nachweisbar und höchstens 3% der Menge der
gebildeten Kupferkomplex-Monoazoverbindung der Formel (3) ausmacht, und
daß man aus der erhaltenen Lösung der Kupferkomplex-Monoazoverbindung der
allgemeinen Formel (3) durch Abkühlen auf 0 bis 5°C, vorzugsweise auf 2 bis
4°C, und Einstellen eines pH-Wertes zwischen 2,4 und 2,6 mittels einer
wäßrigen Mineralsäure, wie beispielsweise Schwefelsäure, insbesondere 30 bis
65%iger Schwefelsäure, oder bevorzugt wäßriger Salzsäure, wie insbesondere
25 bis 31%iger Salzsäure, die Kupferkomplex-Monoazoverbindung der
allgemeinen Formel (3) ausfällt, zu der so erhaltenen Suspension unter
Einhaltung eines pH-Wertes zwischen 2,3 und 3,0 die wäßrige
Diazoniumsalzlösung oder -suspension eines Amins der allgemeinen Formel (4)
zugibt und die Kupplungsreaktion in diesem pH-Bereich von 2,3 bis 3,0,
vorzugsweise zwischen 2,4 und 2,6, und bei einer Temperatur zwischen 0 und
15°C, vorzugsweise zwischen 8 und 12°C, durchführt.
Der erfindungsgemäß erhaltene Kupferkomplex-Disazofarbstoff der allgemeinen
Formel (1) kann aus der wäßrigen Syntheselösung in üblicher Weise isoliert
werden, beispielsweise durch Aussalzen mit Natrium- oder Kaliumchlorid oder
vorzugsweise durch Sprühtrocknung.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte analytische Kontrolle der
Kupferungsreaktion kann beispielsweise durch Hochdruck-
Flüssigkeitschromatographie (HPLC-Analyse) erfolgen. Aus den sich ergebenden
HPLC-Flächen lassen sich die Anteile an den im Reaktionsansatz enthaltenen
organischen Produkten, wie insbesondere den Verbindungen (2) und (3), schnell
und leicht ermitteln. Mit den erfindungsgemäßen Verfahren werden die
Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) im Vergleich zum Verfahren der deutschen
Offenlegungsschrift 15 44 518 zudem in höherer Reinheit erhalten. Denn bei der
Synthese der Kupferkomplex-Disazofarbstoffe beispielsweise nach der
Verfahrensweise des Beispieles 3 der deutschen Offenlegungsschrift 15 44 518
entsteht in deutlicher Menge ein beispielsweise durch HPLC-Analyse
nachweisbares Nebenprodukt, dessen Bildung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren deutlich zurückgedrängt wird, weswegen die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffe der
allgemeinen Formel (1) zu Färbungen mit deutlich reinerer und grünerer Nuance
und einem darüberhinaus verbesserten Echtheitsniveau führen.
Ausgangsamine der allgemeinen Formel (4), die zur Synthese der Verbindungen
der allgemeinen Formel (1) dienen, sind beispielsweise 2-Sulfo-anilin, 3- und
4-Sulfo-anilin, 2,4-Disulfo-anilin, 2,5- und 3,5-Disulfo-anilin, 4-Nitro-3-sulfo-
anilin, 4-Chlor-2-sulfo-anilin, 2-Methoxy-5-sulfo-anilin, 2-Sulfo-4-methoxy-anilin,
2,5-Disulfo-4-methyl-anilin, 3-Vinylsulfonyl-anilin, 4-Vinylsulfonyl-anilin, 3-(β-
Sulfatoethylsulfonyl)-anilin, 4-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-anilin, 2-Methoxy-5-(β-
sulfatoethylsulfonyl)-anilin, 2,5-Dimethoxy-4-(β-sulfatoethylsulfonyl)-anilin und
2-Methoxy-5-methyl-4-(β-sulfatoethylsulfonyl)-anilin, hiervon insbesondere die
Monosulfo- und Disulfo-anilin-Verbindungen.
Reste der allgemeinen Formel (6)
mit Z, m und A der obengenannten Bedeutung, die Teil der
Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel (2) sind und die als
Diazokomponenten in Form der entsprechenden Aminoverbindungen der
obengenannten allgemeinen Formel (6A) mit Z, m und A der obengenannten
Bedeutung zur Herstellung dieser metallfreien Monoazo-Ausgangsverbindungen
der allgemeinen Formel (2) dienen, sind beispielsweise 2-Hydroxy-4-(β-
sulfatoethylsulfonyl)-anilin, 2-Hydroxy-5-(ß-sulfatoethylsulfonyl)-anilin,
2-Hydroxy-4-sulfo-anilin, 2-Hydroxy-3-chlor-5-sulfo-anilin, 2-Hydroxy-anilin,
2-Hydroxy-5-chlor-anilin, 2-Hydroxy-4-nitro-anilin, 2-Hydroxy-5-methyl-anilin und
2-Hydroxy-5-nitro-anilin.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffe eignen sich
vorzüglich zum Färben und Bedrucken von hydroxy- und/oder
carbonamidgruppenhaltigem Fasermaterial, wie beispielsweise natürlichen und
regenerierten Cellulosefasern, wie Baumwolle, Jute, Leinen und Viskose, und
von natürlichen und synthetischen Polyamidfasern, wie Wolle und andere
Tierhaare, Seide und Nylon. Diese Fasermaterialien lassen sich nach den in der
Technik für faserreaktive Farbstoffe allseits bekannten Färbe- und
Druckverfahren färben und liefern auf diesen Materialien farbstarke, marineblaue
bis olivgrüne, im wesentlichen grünstichig blaue Färbungen und Drucke mit
hohen Echtheitseigenschaften.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Teile sind
Gewichtsteile und die Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente,
sofern nicht anders angegeben. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumenteilen
im Verhältnis von Kilogramm zu Liter.
Eine Lösung von 174 Teilen des Natriumsalzes der Verbindung 7-[2'-Hydroxy-5-
(β-sulfatoethylsulfonyl)-phenyl]-azo-3,6-disulfo-8-hydroxy-1-amino-naphthalin in
1050 Teilen Wasser wird bei einer Temperatur zwischen 15 und 20°C und
einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7 mit 47,5 Teilen Kupfersulfat-pentahydrat
unter Rühren versetzt. Der pH-Wert der Lösung, der auf 2 gefallen ist, wird mit
Natriumcarbonat wiederum auf einen Wert zwischen 6 und 6,5 angehoben. Man
rührt noch etwa eine Stunde nach und bestimmt durch HPLC-Analyse den Anteil
der Kupferkomplex-Monoazoverbindung neben dem der metallfreien Dihydroxy
monoazo-Ausgangsverbindung. Sofern diese Ausgangsverbindung noch vorliegt,
gibt man solange Kupfersulfat-pentahydrat unter Einhaltung des pH-Wertes
zwischen 6 und 6,5 hinzu, bis diese Ausgangsverbindung gerade nicht mehr
nachweisbar ist, d. h. im HPLC-Diagramm deren Fläche unterhalb von 2% liegt.
Sodann wird der Ansatz auf 2 bis 4°C abgekühlt und durch Zugabe von
31%iger wäßriger Salzsäure ein pH-Wert von 2,5 eingestellt. Hierbei fällt die
Kupferkomplex-Monoazoverbindung aus, und der Ansatz wird breiig. Zu dieser
Suspension läßt man eine Diazoniumsalz-Lösung hinzulaufen, die wie folgt
hergestellt wird: Es wurden soviel Teile Anilin-2,5-disulfonsäure, die der
stöchiometrisch verwendeten Menge an Kupfersulfat-pentahydrat entsprechen,
in 200 Teilen Wasser mittels einer 33%igen wäßrigen Natronlauge bei einem
pH-Wert von 5 gelöst. Man gibt 71 Teile einer 31%igen wäßrigen Salzsäure
und etwa 70 Teile Eis hinzu, um die Lösung auf eine Temperatur von 0 bis 5°C
zu stellen. Sodann diazotiert man in üblicher Weise mit etwa 50 Teilen einer 40
%igen wäßrigen Natriumnitritlösung, zerstört überschüssige salpetrige Säure mit
Amidosulfonsäure und stellt mit Natriumcarbonat einen pH-Wert von 4,5 ein.
Das erhaltene Gemisch aus der Kupferkomplex-Monoazoverbindung und dem
Diazoniumsalz der Anilin-2,5-disulfonsäure wird nun unter gutem Rühren und
unter Einhaltung eines pH-Wertes von 2,5 mittels Natriumcarbonat zum
Kupferkomplex-Disazofarbstoff gekuppelt. Zum Ende der Umsetzung wird ein
pH-Wert von 3,0 eingestellt und der Ansatz noch etwa eine Stunde nachgerührt.
Sodann gibt man Natriumcarbonat bis auf einen pH-Wert von 4,5 hinzu und
prüft auf vollständige Kupplung der Kupferkomplex-Monoazoverbindung mit dem
Diazoniumsalz. Sofern diese noch nicht vollständig ist, das Diazoniumsalz aber
nicht mehr nachgewiesen werden kann, sind entsprechende Mengen an
diazotierter Anilin-2,5-disulfonsäure hinzuzufügen. Anschließend stellt man den
Ansatz auf einen pH-Wert zwischen 6 und 6,5, erwärmt ihn auf 40 bis 50°C
und klärt ihn mit Kieselgur und durch Filtration. Aus dem Filtrat wird der
synthetisierte Kupferkomplex-Disazofarbstoff der Formel
durch Sprühtrocknung isoliert.
Dieses Farbstoffprodukt kann direkt ohne weitere Reinigung oder andere
Maßnahmen zum Färben von Fasermaterialien, die bei der Anwendung von
faserreaktiven Farbstoffen üblich sind, wie beispielsweise Baumwolle und Wolle,
nach den in der Technik für faserreaktive Farbstoffe üblichen Applikations- und
Fixierverfahren eingesetzt werden. Man erhält beispielsweise auf
Cellulosefasermaterialien Färbungen von klarer grünstichig blauer Nuance mit
hohem Echtheitsniveau.
Einen Kupferkomplex-Disazofarbstoff mit vergleichbar guten
Farbstoffeigenschaften wie den des Beispieles 1 erhält man, wenn man gemäß
den Angaben des Beispieles 1 verfährt, jedoch anstelle von 2,5-Disulfo-anilin die
entsprechende Menge an 3-Sulfo-anilin einsetzt. Der so erhaltene
Kupferkomplex-Disazofarbstoff besitzt die Formel
und liefert nach den in der Technik für faserreaktive Farbstoffe üblichen
Färbeverfahren beispielsweise auf Baumwolle klare grünstichig blaue Färbungen.
Verfährt man zur Herstellung des Kupferkomplex-Disazofarbstoffes der im
Beispiel 1 angegebenen Formel gemäß der Verfahrensweise des Beispieles 3/
Tabellenbeispiel 23 der deutschen Offenlegungsschrift 15 44 518, jedoch unter
Isolierung dieses Kupferkomplex-Disazofarbstoffes durch Sprühtrocknung (ein
Aussalzen dieses Farbstoffes ist in vollständigem Umfang nicht möglich), so
erhält man ein Farbstoffprodukt der im obigen Beispiel 1 angegebenen
Konstitution, das jedoch ein in der chemischen Konstitution nicht bestimmbares
Nebenprodukt enthält mit der Folge, daß mit diesem Farbstoffprodukt des
Standes der Technik Färbungen erhalten werden, die nicht die klare grünstichig
blaue Nuance besitzen wie die Färbungen, die mit dem erfindungsgemäß
hergestellten Farbstoffprodukt des Beispieles 1 erhalten werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kupferkomplex-Disazoverbindung der
allgemeinen Formel (1)
in welcher
M ein Wasserstoffatom oder ein Alkalimetall ist,
Z jedes eine Gruppe der Formel -SO2-CH2-CH2-OSO3M mit M der obengenannten Bedeutung oder eine Gruppe der Formel -SO2-CH = CH2 ist,
m für die Zahl Null, 1 oder 2 steht und
n die Zahl Null, 1 oder 2 ist,
wobei die Summe von (m + n) die Zahl 1 oder 2 ist, und der Benzolkern A und der Benzolkern B jeder weitere in Farbstoffen übliche Substituenten enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (2)
in welcher Z, m, A und M die obengenannten Bedeutungen haben, mit einem kupferabgebenden Salz unter analytischer Kontrolle in der Weise umsetzt, daß die Menge des zugegebenen kupferabgebenden Salzes höchstens der stöchiometrischen Menge entspricht und daß man diese so zugibt, daß zum Ende der Kupferungsreaktion die metallfreie Monoazoverbindung der Formel (2) gerade noch nachweisbar und höchstens 3% der Menge der gebildeten Kupferkomplex- Monoazoverbindung der Formel (3)
ausmacht, und daß man aus der erhaltenen Lösung der Kupferkomplex- Monoazoverbindung der Formel (3) durch Abkühlen auf 0 bis 5°C und Einstellen eines pH-Wertes zwischen 2,4 und 2,6 mittels einer wäßrigen Mineralsäure die Kupferkomplex-Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (3) ausfällt, zu der so erhaltenen wäßrigen Suspension der Kupferkomplex-Monoazoverbindung der Formel (3) unter Einhaltung eines pH-Wertes zwischen 2,3 und 3,0 die Diazoniumsalzlösung oder suspension eines Amins der allgemeinen Formel (4)
zugibt und die Kupplungsreaktion in diesem pH-Bereich von 2,3 bis 3,0 und bei einer Temperatur zwischen 0 und 15°C durchführt.
in welcher
M ein Wasserstoffatom oder ein Alkalimetall ist,
Z jedes eine Gruppe der Formel -SO2-CH2-CH2-OSO3M mit M der obengenannten Bedeutung oder eine Gruppe der Formel -SO2-CH = CH2 ist,
m für die Zahl Null, 1 oder 2 steht und
n die Zahl Null, 1 oder 2 ist,
wobei die Summe von (m + n) die Zahl 1 oder 2 ist, und der Benzolkern A und der Benzolkern B jeder weitere in Farbstoffen übliche Substituenten enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (2)
in welcher Z, m, A und M die obengenannten Bedeutungen haben, mit einem kupferabgebenden Salz unter analytischer Kontrolle in der Weise umsetzt, daß die Menge des zugegebenen kupferabgebenden Salzes höchstens der stöchiometrischen Menge entspricht und daß man diese so zugibt, daß zum Ende der Kupferungsreaktion die metallfreie Monoazoverbindung der Formel (2) gerade noch nachweisbar und höchstens 3% der Menge der gebildeten Kupferkomplex- Monoazoverbindung der Formel (3)
ausmacht, und daß man aus der erhaltenen Lösung der Kupferkomplex- Monoazoverbindung der Formel (3) durch Abkühlen auf 0 bis 5°C und Einstellen eines pH-Wertes zwischen 2,4 und 2,6 mittels einer wäßrigen Mineralsäure die Kupferkomplex-Monoazoverbindung der allgemeinen Formel (3) ausfällt, zu der so erhaltenen wäßrigen Suspension der Kupferkomplex-Monoazoverbindung der Formel (3) unter Einhaltung eines pH-Wertes zwischen 2,3 und 3,0 die Diazoniumsalzlösung oder suspension eines Amins der allgemeinen Formel (4)
zugibt und die Kupplungsreaktion in diesem pH-Bereich von 2,3 bis 3,0 und bei einer Temperatur zwischen 0 und 15°C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Kupplungsreaktion bei einem pH-Wert zwischen 2,4 und 2,6 durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444901 DE4444901C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444901 DE4444901C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4444901A1 DE4444901A1 (de) | 1996-06-20 |
DE4444901C2 true DE4444901C2 (de) | 1999-02-25 |
Family
ID=6536015
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944444901 Expired - Fee Related DE4444901C2 (de) | 1994-12-16 | 1994-12-16 | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4444901C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1544518B2 (de) * | 1965-04-29 | 1974-07-25 | Farbwerke Hoechst Ag, Vormals Meister Lucius & Bruening, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher I:l-Kupfer-,1:2-Kobalt- oder 1:2-Chromkomplex-Disazofarbstoffe und deren Verwendung |
-
1994
- 1994-12-16 DE DE19944444901 patent/DE4444901C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1544518B2 (de) * | 1965-04-29 | 1974-07-25 | Farbwerke Hoechst Ag, Vormals Meister Lucius & Bruening, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher I:l-Kupfer-,1:2-Kobalt- oder 1:2-Chromkomplex-Disazofarbstoffe und deren Verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4444901A1 (de) | 1996-06-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0043560B1 (de) | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
EP0534342A1 (de) | Wasserlösliche Monoazoverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
EP0258806B1 (de) | Wasserlösliche Disazoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
DE4444901C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kupferkomplex-Disazofarbstoffen | |
EP0265828B1 (de) | Wasserlösliche Disazoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
EP0387589B1 (de) | Reaktivfarbstoffe, die drei reaktive Gruppen aufweisen | |
DE3602181A1 (de) | Wasserloesliche azoverbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
DE3717667A1 (de) | Wasserloesliche naphthyl-azo-pyrazolon-verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
EP0266714B1 (de) | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
DE4425619A1 (de) | Reaktivfarbstoffe, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
EP0094019A1 (de) | Wasserlösliche Disazoverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
DE3703565A1 (de) | Wasserloesliche monoazo-pyrazolon-verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
EP0384372B1 (de) | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
DE3903455A1 (de) | Kupferkomplex-formazanverbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
DE3604858A1 (de) | Wasserloesliche azoverbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
DE2622517A1 (de) | Trisazo-saeurefarbstoffe | |
DE3601722A1 (de) | Wasserloesliche azoverbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
DE4023475A1 (de) | Monoazoverbindungen, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung als farbstoffe | |
EP0326011B1 (de) | Wasserlösliche Disazoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe | |
DE4327006B4 (de) | Faserreaktive Monoazofarbstoffe | |
AT282776B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen, reaktiven Metallkomplexfarbstoffen | |
DE2623361A1 (de) | Reaktivfarbstoffe | |
CH689424A5 (de) | Faserreaktive Disazofarbstoffe. | |
EP0014679A1 (de) | Wasserlösliche Trisazofarbstoffe eine Diphenyläther- oder Diphenyldisulfimid-Komponente enthaltend, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung zum Färben und Bedrucken von Cellulose, Polyamiden und Leder | |
DE1062367B (de) | Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DYSTAR TEXTILFARBEN GMBH & CO. DEUTSCHLAND KG, 603 |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: FUCHS, HERMANN, DR., 61462 KOENIGSTEIN, DE SPICKER, ERNST, 60596 FRANKFURT, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |