DE4444457A1 - Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden Splitterplatteneinrichtung - Google Patents
Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden SplitterplatteneinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einer luftwider
standsverringernden Splitterplatteneinrichtung, die eine vom
Heck- oder Frontbereich des Fahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung
abstehende Splitterplatte beinhaltet.
Es ist in der Strömungstechnik bekannt, daß sich der Luftwider
stand eines angeströmten Körpers mit stumpfem Ende durch Anord
nen einer von dem stumpfen Ende abragenden sogenannten Splitter
platte verringern läßt, s. z. B. P. W. Bearman, Journal of Fluid
Mechanics, Bd. 21, 2 S. 241 bis 255, 1965. Die Ursache hierfür
liegt darin, daß die Splitterplatte den Raum hinter dem stumpfen
Ende aufsplittet und die Nachlaufströmung aus diesem Grund so
beeinflußt, daß sich der Druck unmittelbar hinter dem stumpfen
Ende erhöht, wodurch der Druckwiderstand des Körpers insgesamt
reduziert wird. Da bei stumpfen Körpern der Druckwiderstand
merklich größer als der Wandreibungswiderstand ist, kann durch
eine solche Maßnahme der Gesamtwiderstand und damit der Luftwi
derstandsbeiwert des Körpers beträchtlich reduziert werden.
In der Patentschrift US 4.682.808 ist die Verwendung einer sol
chen Splitterplatteneinrichtung im Heckbereich eines mit einem
Kastenaufbau versehenen Nutzfahrzeuges offenbart, um auf diese
Weise den Luftwiderstandsbeiwert des Fahrzeugs zu senken. Dabei
kann vorgesehen sein, die Splitterplatte schwenkbeweglich an dem
Kastenaufbau anzulenken, um sie bei Bedarf in eine flach gegen
die Heckseitenfläche des Kastenaufbaus anliegende Position ver
bringen zu können, z. B. zur leichteren Zugänglichkeit des Heck
bereichs für Be- und Entladungszwecke.
Aus der Offenlegungsschrift FR 2.028.674 ist eine am Heck eines
Kraftfahrzeuges um eine horizontale Querachse schwenkbeweglich
angeordnete Luftleitvorrichtung bekannt, die einen mittleren
Plattenkörper und zwei beidseitig daran befestigte Seitenver
kleidungen beinhaltet. In der ausgeklappten Stellung bildet die
mittlere Platte einen spoilerartigen, im wesentlichen horizontal
liegenden Heckfortsatz. Aus dieser Stellung kann die Luftleit
vorrichtung um bis zu 90° so verschwenkt werden, wonach dann die
mittlere Platte in etwa in einer Vertikalebene liegt.
Es ist außerdem bekannt, etwa horizontal liegende Flachbugspoi
ler fest stehend am Frontbereich eines Kraftfahrzeuges anzuord
nen, s. z. B. den Bericht "Fünf absolute Weltrekorde mit dem neu
en Mercedes-Benz-Experimentier-Fahrzeug C 111-IV" in der Zeit
schrift Krafthand, Heft 15, 11.08.1979.
Bei den bislang bekannten Anordnungen einer Splitterplattenein
richtung an einem Fahrzeug besitzt die Splitterplatte, wenn sie
sich in ihrer luftwiderstandsvermindernden Position, d. h. in im
wesentlichen senkrecht vom zugeordneten Fahrzeugheckbereich in
Längsrichtung abstehender Lage, befindet, jeweils eine unverän
derliche effektive Länge, d. h. Ausdehnung in Fahrzeuglängsrich
tung. Es zeigt sich, daß damit nicht in allen Situationen eine
optimale luftwiderstandsverringernde Wirkung erzielbar ist.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Fahrzeugs mit einer Splitterplatteneinrichtung zugrunde,
mit der sich in unterschiedlichen Fahrzuständen eine jeweils
bestmögliche luftwiderstandsverringernde Wirkung erzielen läßt.
Dieses Problem wird durch ein Fahrzeug mit einer luftwider
standsverringernden Splitterplatteneinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Eine Analyse der Strömungsverhältnisse
einer Splitterplatteneinrichtung zeigt, daß die optimale effek
tive Länge der Splitterplatte von der Anströmungsgeschwindigkeit
und der Form des umströmten Körpers abhängt. Durch die parallel
zur Fahrzeuglängsrichtung bewegliche Anordnung der Splitterplat
te läßt sich deren effektive Länge, d. h. deren Ausdehnung in
Fahrzeuglängsrichtung gemessen vom Ende des zugeordneten Heck-
oder Frontbereichs, flexibel auf einen für die jeweilige Fahrsi
tuation und die strömungsbestimmende Fahrzeugaußenkontur optima
len Wert zur Erzielung einer größtmöglichen luftwiderstandsver
ringernden Wirkung einstellen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 zur Einstel
lung der jeweils optimalen effektiven Splitterplattenlänge eine
Steuerungseinrichtung vorgesehen, welche die Splitterplattenpo
sition in Abhängigkeit vom jeweils vorliegenden momentanen Fahr
betriebszustand, z. B. von der momentanen Fahrzeuggeschwindig
keit, einstellt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 beinhaltet
die Splitterplatteneinrichtung eine Regeleinrichtung zur Einre
gelung einer Splitterplattenposition mit jeweils größtmöglicher
luftwiderstandsvermindernder Splitterplattenwirkung, wobei die
jeweils vorliegende Wirkung z. B. durch Verwendung entsprechender
Sensoren im Bereich der Nachlaufströmung erfaßbar ist.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Splitterplattenein
richtung so ausgelegt, daß sie zusätzlich eine sicherheitserhö
hende Funktion dadurch erfüllt, daß sie einwirkende Längskräfte
energieabsorbierend abfängt. Dies kann z. B. dadurch realisiert
sein, daß die Splitterplatte gemäß Anspruch 4 über eine energie
absorbierende Einrichtung, z. B. eine Zylinder-Kolben-Dämpfungs
einheit, mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist. Gemäß An
spruch 5 kann die Splitterplatte zu diesem Zweck auch mit Soll
knicklinien zur kontrollierten energieabsorbierenden Verformung
bei einer einwirkenden Aufprallkraft versehen sein. Außerdem
kann die Splitterplatteneinrichtung gemäß Anspruch 6 eine aus
fahrbare Stoßstangeneinrichtung bilden, indem die der Fahrzeug
karosserie abgewandte, freie Außenkante der Splitterplatte in
der Art einer Stoßstange gestaltet ist.
In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 besitzt die
Splitterplatte einen oder mehrere Durchbrüche, um einen Luftaus
tausch zwischen Ober- und Unterseite der Splitterplatte zuzulas
sen und damit die Luftströmung in diesem Bereich in einer ge
wünschten Weise zu steuern. Damit kann das Auftriebs- bzw. Ab
triebsverhalten des Fahrzeuges beeinflußt werden.
In Weiterbildung der Erfindung kann die Splitterplatteneinrich
tung gemäß Anspruch 8 mit einer weiteren luftwiderstandsvermin
dernden Einrichtung, z. B. einer Blas- oder Saugeinrichtung
und/oder zusätzlichen Luftleitflächen versehen sein, um die
luftwiderstandsvermindernde Wirkung noch zu steigern oder bei
Bedarf die effektive Splitterplattenlänge reduzieren zu können.
Eine spezielle Möglichkeit der Anordnung von Luftleitflächen zu
sätzlich zur eigentlichen Splitterplatte ist in Anspruch 9 ange
geben.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnun
gen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Heckbereichs eines
Fahrzeugs mit heckseitiger Splitterplatteneinrichtung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Heckbereichs eines
Fahrzeugs mit einer gegenüber derjenigen von Fig. 1 modi
fizierten, heckseitigen Splitterplatteneinrichtung,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Heckbereichs eines
Fahrzeugs mit einer weiteren Variante einer heckseitigen
Splitterplatteneinrichtung,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf den Heckbereich eines
Fahrzeugs mit noch einer weiteren Variante einer hecksei
tigen Splitterplatteneinrichtung,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Lastkraftwagens mit
einer frontseitigen Splitterplatteneinrichtung,
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht eines Omnibusses mit
frontseitiger Splitterplatteneinrichtung und
Fig. 7 eine schematische Seitenansicht eines Personenkraftwagens
mit einer frontseitigen Splitterplatteneinrichtung.
Das in Fig. 1 ausschnittweise mit seinem hinteren Bereich sche
matisch dargestellte Fahrzeug (1) besitzt eine Splitterplatten
einrichtung bestehend aus einer Splitterplatte (2), einer Zylin
der-Kolben-Einheit (4) und einer Steuer- und Regeleinrichtung
(3). Die Splitterplatte (2) ist horizontalliegend in einem ent
sprechenden heckseitigen, nach hinten offenen Führungsschlitz
parallel zur Fahrzeuglängsrichtung (x) beweglich geführt. Sie
ragt um eine zwischen dem Wert null und einem vorgegebenen Maxi
malwert stufenlos einstellbare Länge (L) nach hinten über das
stumpfe Ende des Fahrzeughecks (7) hinaus. An ihrer vorderen
Stirnseite ist sie über eine Kolbenstange mit dem Kolben der Zy
linder-Kolben-Einheit (4) verbunden, wobei deren Zylinder in
nicht näher gezeigter Weise fest an der Fahrzeugkarosserie ange
bracht ist. Die Steuer- und Regeleinrichtung (3) steht mit einem
Arbeitsraum (5) der Zylinder-Kolben-Einheit (4) in Fluidverbin
dung und vermag diesen wahlweise mit Unter- oder Überdruck zu
beaufschlagen, wodurch der Kolben und folglich die mit ihm ver
bundene Splitterplatte (2) in Fahrzeuglängsrichtung nach vorn
oder hinten bewegt wird. Auf diese Weise läßt sich die jeweils
gewünschte effektive Länge (L) der Splitterplatte (2), d. h. de
ren über das Fahrzeugheck (7) nach hinten abstehende Längser
streckung, auf einen jeweils gewünschten Wert einstellen.
Die Splitterplatte (2) splittert den Strömungsraum hinter dem
stumpfen Fahrzeugheck (7) auf und beeinflußt die dortigen Strö
mungsverhältnisse so, daß der dort strömungsbedingt herrschende
Unterdruck vermindert und dadurch insgesamt der Luftwiderstands
beiwert des Fahrzeugs verringert wird. Die zur Erzielung einer
höchstmöglichen Verringerung des Luftwiderstands optimale effek
tive Länge (L) der Splitterplatte (2) hängt insbesondere von der
Außenkontur des Fahrzeugheckbereichs (7) sowie von der Anströ
mungsgeschwindigkeit und damit von der Fahrzeuggeschwindigkeit
ab. Die Steuer- und Regeleinrichtung (3) dient nun dazu, für je
de Fahrsituation die jeweils optimale effektive Splitterplatten
länge einzustellen. Dabei sind zwei Betriebsarten vorgesehen,
eine steuernde und eine regelnde, zwischen denen die Steuer- und
Regeleinrichtung (3) umgeschaltet werden kann.
In der steuernden Betriebsart stellt die Steuer- und Regelein
richtung (3) die effektive Splitterplattenlänge (L) in Abhängig
keit von der momentanen Fahrzeuggeschwindigkeit und vom momenta
nen Fahrzyklus ein. Zu diesem Zweck enthält sie in einem Spei
cher Daten über die jeweils optimale Splitterplattenlänge (L) in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. von vorgegebe
nen Fahrzyklen, wobei diese Daten z. B. zuvor empirisch gewonnen
wurden. Über entsprechende Signaleingänge werden der Steuer- und
Regeleinrichtung (3) die jeweils aktuellen Informationen über
die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. den momentanen Fahr
zyklus zugeführt, woraufhin die Steuer- und Regeleinrichtung (3)
anhand dieser Eingangsinformationen und den abgelegten Daten die
optimale Splitterplattenlänge (L) ermittelt und durch entspre
chende Unter- oder Überdruckbeaufschlagung des Arbeitsraums (5)
der Zylinder-Kolben-Einheit (4) einsteuert.
In der regelnden Betriebsart bildet diese Druckbeaufschlagung
des Arbeitsraums (5) die Stellgröße zur Positionierung der
Splitterplatte (2), während als Regelgröße der sich ergebende
Luftwiderstand dient, der auf einen möglichst geringen Wert ein
zuregeln ist. Das Maß der Luftwiderstandsverminderung wird durch
Erfassung der Strömungsverhältnisse im Bereich der Nachlaufströ
mung mittels einer in Fig. 1 nur schematisch als Funktionsblock
dargestellten Strömungssensorik (6) erfaßt, deren eigentlich
strömungserfassendes Sensorelement in diesem Nachlaufströmungs
bereich angeordnet ist. Durch die gezeigte Splitterplattenein
richtung mit variabler effektiver Splitterplattenlänge (L) läßt
sich folglich der Luftwiderstand des Fahrzeugs (1) in jeder
Fahrsituation merklich reduzieren.
Darüber hinaus erfüllt die Splitterplatteneinrichtung eine ver
kehrssicherheitserhöhende Funktion für das Fahrzeug (1) und zwar
im Hinblick auf eine Schadensverringerung bei einem typischen
heckseitigen Auffahrunfall. Denn sobald auf die hintere Kante
der Splitterplatte (2) eine nach vorn wirkende Aufprallkraft
einwirkt, wird diese von der Splitterplatte (2) über die Kolben
stange und den Kolben auf das Druckfluid im Arbeitsraum (5) der
Zylinder-Kolben-Einheit (4) übertragen. Die dadurch entstehende
Druckerhöhung im Arbeitsraum (5) wird von der Steuer- und Regel
einrichtung (3) erkannt. Letztere reagiert hierauf dergestalt,
daß sie eine kontrollierte Fluidausströmung aus dem Arbeitsraum
(5) gestattet, wobei die Ausströmmenge zeitabhängig in einer ge
wünschten Weise so gesteuert oder alternativ auch geregelt wird,
daß sich eine optimal energieabsorbierende Wirkung ergibt. Damit
kann z. B. die kinetische Energie eines auf fahrenden Fahrzeugs
zur Minderung von Personen- und/oder Sachschäden abgefangen wer
den. Bei Verwendung eines gasförmigen Arbeitsfluids im Arbeits
raum (5) der Zylinder-Kolben-Einheit (4) ergibt sich zusätzlich
eine elastisch puffernde Dämpfungswirkung.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen Varianten in der Gestaltung der Split
terplatteneinrichtung, wobei der Splitterplattenverstellmecha
nismus bestehend aus Steuer- und Regeleinrichtung (3) mit zuge
höriger Sensorik (6) und Zylinder-Kolben-Einheit (4) derselbe
wie in Fig. 1 und daher jeweils nicht nochmals explizit gezeigt
ist.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Fahrzeug (1a) ist eine heckseitige,
horizontal liegende Splitterplatte (2a) vorgesehen, die an ihren
beiden Querseiten mit Scheibenplatten (8) versehen ist, die im
wesentlichen in einer vertikalen Längsebene liegen und sich
dreieckförmig zwischen dem Fahrzeugheck, an dessen Kontur sie
passend anschließen, und der hinteren Splitterplattenkante er
strecken. Die luftwiderstandsverringernde Wirkung dieser Split
terplatteneinrichtung wird weiter durch eine an der hinteren
Splitterplattenkante angeordnete Endleiste (9) erhöht, die mit
merklicher Vertikalkomponente angeordnet ist und bevorzugt in
nicht näher gezeigter Weise um eine Querachse gegenüber der
Splitterplatte (2a) verkippt werden kann. Außerdem ist sie so
gestaltet, daß sie einwirkende Aufprallkräfte gut abfangen und
auf die Splitterplatte 2a übertragen kann, was zur erhöhten Ver
kehrssicherheit des Fahrzeugs (1a) beiträgt.
Diesen Aspekt der Verkehrssicherheit berücksichtigt auch eine
Splitterplatteneinrichtung, wie sie an dem in Fig. 3 gezeigten
Fahrzeug (1b) heckseitig vorgesehen ist. Diese Splitterplatten
einrichtung beinhaltet eines Splitterplatte (2b), an deren hin
terer Kante ein Stoßstangenelement in Form eines elastischen
Stoßstangenpuffers (10) angebracht ist. Die Splitterplatte (2b)
bildet daher zusammen mit dem Pufferelement (10) eine ausfahrba
re hintere Stoßstange. Des weiteren besitzt diese Splitterplat
teneinrichtung eine weitere, durch nicht gezeigte Mittel in ver
schiedene Stellungen ausklappbare Luftleitfläche (11), um die
Strömung im heckseitigen Fahrzeugbereich weiter luftwiderstands
mindernd zu beeinflussen. Es versteht sich, daß je nach Anwen
dungsfall weitere derartige schwenkbewegliche Luftleitflächen an
dieser oder den anderen gezeigten Splitterplatteneinrichtungen
zusätzlich angebracht sein können.
Das in Fig. 4 gezeigte Fahrzeug (1c) besitzt eine heckseitige
Splitterplatteneinrichtung, die eine mit mehreren, unterschied
lich gestalteten Durchbrüchen (12) versehene Splitterplatte (2c)
aufweist. Je nach gewählter Form, Größe und Lage der Durchbrüche
(12) läßt sich das Auftriebs- und Abtriebsverhalten des Fahr
zeugs beeinflussen, in dem die Durchbrüche (12) einen Luftdurch
tritt durch die Splitterplatte (2c) und damit einen Luftaus
tausch zwischen der oberseitigen und der unterseitigen Splitter
plattenluftströmung ermöglichen. An der hinteren Kante der
Splitterplatte (2c) ist ein gummielastisches Stoßstangenpuffer
element (13) angebracht, wodurch die Splitterplatte (2c) in
gleicher Weise wie diejenige (2b) von Fig. 3 als ausfahrbare
Stoßstange fungiert.
Mit den vorstehend beschriebenen, heckseitig angeordneten Split
terplatteneinrichtungen mit einstellbarer effektiver Splitter
plattenlänge läßt sich eine auf die jeweilige Fahrsituation
bestmöglich angepaßte luftwiderstandsverringernde Heckströmungs
beeinflussung erreichen. Es versteht sich, daß mit den gezeigten
Splitterplatteneinrichtungen zusätzliche luftwiderstandsvermin
dernde Einrichtungen kombiniert werden können. Derartige weitere
Einrichtungen sind z. B. Mittel zum Ausblasen bzw. Absaugen von
Luft im Heckbereich, ein Heckeinzug (engl.: "boattail") und/oder
Mittel zum tangentialen Ausblasen entlang einer gekrümmten Ober
fläche unter Ausnützung des Coanda-Effektes. Gegebenenfalls kann
bei Einsatz solcher Maßnahmen in Kombination mit der Splitter
platteneinrichtung die maximale effektive Länge der Splitter
platte reduziert werden, wenn dies, z. B. aus praktischen Grün
den, erwünscht ist.
In den Fig. 5 bis 7 sind Ausführungsbeispiele wiedergegeben, bei
denen eine Splitterplatteneinrichtung frontseitig an einem Fahr
zeug angeordnet ist. Dies ist besonders bei Fahrzeugen mit aero
dynamisch ungünstiger Frontpartie sinnvoll. So ist in Fig. 5 ei
ne Splitterplatte (21) vor der Frontseite (22) eines Lastkraft
wagens (20) in horizontaler Lage angeordnet. Zur Bewegung der
Splitterplatte (21) in Fahrzeuglängsrichtung ist wiederum die in
Fig. 5 nicht nochmals explizit gezeigte Positioniereinrichtung
aus Zylinder-Kolben-Einheit (4) sowie Steuer- und Regeleinrich
tung (3) vorgesehen. Eine analoge Splitterplatteneinrichtung ist
in Fig. 6 für einen Omnibus (23) schematisch gezeigt, wobei auch
hier eine horizontal liegende Splitterplatte (25) längsbeweglich
und sich vom Omnibusfrontbereich (24) nach vorn erstreckend vor
gesehen ist. In Fig. 7 ist die Verwendung einer frontseitigen
Splitterplatteneinrichtung an einem Personenkraftwagen (26) ge
zeigt, die eine von der Fahrzeugfront (27) horizontal nach vorn
abstehende Splitterplatte (28) sowie ausklappbare Luftleitflä
chen (29) umfaßt, die schwenkbeweglich von nicht näher gezeigten
Mitteln antreibbar an der vorderen Kante der Splitterplatte (28)
angelenkt sind. Optional können zudem seitliche Scheibenplatten
analog zu der in Fig. 2 gezeigten Splitterplatteneinrichtung
vorgesehen sein.
Trotz der unterschiedlichen Strömungsverhältnisse im Frontbe
reich verglichen zum Heckbereich zeigt sich, daß auch die Anord
nung einer Splitterplatteneinrichtung an der Frontseite eines
Fahrzeugs, inbesondere bei solchen mit aerodynamisch ungünstiger
Front, zu einer merklichen Verminderung des Luftwiderstandsbei
wertes führt. Mit dem Anordnen der frontseitigen Splitterplat
teneinrichtung wird zudem ein größerer Freiraum für die Gestal
tung der Frontpartie bzw. der gesamten Karosserieaußenhaut er
möglicht. Durch die verschwenkbaren Luftleitflächen (29) läßt
sich die Umströmung des Fahrzeugs im Frontbereich in gewünschter
Weise beeinflussen, z. B. so, daß unter anderem eine Schmutzfrei
haltungswirkung für die Windschutzscheibe erzielt wird.
Es versteht sich, daß auch bei den gezeigten frontseitigen
Splitterplatteneinrichtungen deren aerodynamische Funktion mit
der verkehrssicherheitserhöhenden Funktion kombiniert sein kann,
indem die Splitterplatteneinrichtungen mit kräftepuffernden bzw.
energieabsorbierenden Mitteln ausgerüstet sind, wie dies oben
für die heckseitigen Splitterplatteneinrichtungen beschrieben
wurde. Ebenso sind auch alle die anderen, zu den heckseitigen
Splitterplatteneinrichtungen oben beschriebenen Details auf die
nur schematisch dargestellten frontseitigen Splitterplattenein
richtungen unter Beachtung der unterschiedlichen Strömungsver
hältnisse von Front- und Heckbereich übertragbar.
Außerdem kann bei sämtlichen, oben beschriebenen Splitterplat
teneinrichtungen die Splitterplatte durch entsprechend gewählte
Sollknicklinien so ausgelegt sein, daß sie sich unter Einwirkung
einer Aufprallkraft in definierter Weise verformt, um die ein
wirkende Kraft bzw. kinetische Energie zu absorbieren. Gegebe
nenfalls kann dann auf die oben beschriebenen anderen energieab
sorbierenden Maßnahmen ganz oder teilweise verzichtet werden.
Es versteht sich, daß im Umfang der durch die Ansprüche festge
legten Erfindung weitere Realisierungen von Splitterplattenein
richtungen vorgesehen werden können, z. B. auch solche mit einer
vertikal oder gegenüber der Vertikalen gekippt angeordneten
Splitterplatte.
Claims (9)
1. Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden Splitterplat
teneinrichtung, die eine vom Heck- oder Frontbereich des Fahr
zeugs in Fahrzeuglängsrichtung abstehende Splitterplatte (2) be
inhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte (2) parallel zur Fahrzeuglängsrichtung (x)
bewegbar angeordnet ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatteneinrichtung eine Steuereinrichtung (3) zur
Einstellung der Splitterplattenposition in Abhängigkeit vom mo
mentanen Fahrbetriebszustand aufweist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatteneinrichtung eine Regeleinrichtung (3) zur
Einregelung der Splitterplattenposition mit größtmöglicher luft
widerstandsminimierender Wirkung aufweist.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte (2) über eine energieabsorbierende Einrich
tung (4) mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte mit Sollknicklinien zur gezielten, energieab
sorbierenden Verformung unter Krafteinwirkung versehen ist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte (2b) an ihrer dem zugeordneten Fahrzeugendbe
reich abgewandten Endkante als Stoßstangenelement (10) ausgebil
det ist.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte (2c) wenigstens einen Durchbruch (12) auf
weist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter
gekennzeichnet durch
eine weitere, mit der Splitterplatteneinrichtung kombinierte,
luftwiderstandsvermindernde Einrichtung (8, 9, 11).
9. Fahrzeug nach Anspruch 8, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Splitterplatte (2a) horizontal angeordnet und mit wenigstens
einer seitlichen (8) und/oder einer endseitigen Begrenzungs
scheibenplatte (9) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4444457A DE4444457A1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden Splitterplatteneinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4444457A DE4444457A1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden Splitterplatteneinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4444457A1 true DE4444457A1 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6535747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4444457A Withdrawn DE4444457A1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Fahrzeug mit einer luftwiderstandsverringernden Splitterplatteneinrichtung |
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