DE4443413A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen und Markieren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen und MarkierenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Vermessen und Markieren an distanzierten Linien,
Flächen oder in zumindest teilweise geschlossenen Räumen
mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und
Vorrichtungshauptanspruchs.
Aus der Praxis sind Verfahren zur Vermessung von
geschlossenen Räumen bekannt, bei denen ein oder mehrere
relevante Raumpunkte vermessen werden. Aus der Lage bzw.
den Koordinaten wird dann die Lage der Raumflächen
berechnet. Hierbei findet eine absolute Vermessung statt,
was ein exaktes Einrichten und Nivellieren des Meßgerätes
erfordert. Sollen in dem vermessenen Raum Punkte, Linien
oder Flächen markiert werden, muß dies in einem separaten
Arbeitsgang erfolgen, wobei aus den vorher gemessenen
Ist-Werten bestimmte Bezugspunkte oder Bezugslinien aus
Strecken und Winkel für die gewünschten Markierungen
abgetragen werden. Diese Vorgehensweise kostet Zeit und
erfordert den Einsatz von Fachkräften. Meistens sind auch
mehrere Personen zur Durchführung der Arbeiten
erforderlich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfacheres
Verfahren und eine hierfür geeignete Vorrichtung
aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Vermessung
und Markierung in einem Arbeitsgang erfolgen. Es ist auch
nur noch eine Relativvermessung erforderlich, weil
Vermessung und Markierung vom selben Bezugsort aus
vorgenommen werden. Ein Einrichten und Nivellieren des
Meßgerätes kann entfallen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der dazugehörigen
Vorrichtung können beliebige distanzierte Linien und
Flächen sowie zumindest teilweise von Wänden umschlossene
Räume vermessen werden. Der Einsatz ist sowohl im Freien
wie auch in geschlossenen Räumen möglich.
Der apparative und verfahrenstechnische Aufwand ist sehr
gering. Für die Bedienung genügt eine einzige Person. Das
Vermessen und Markieren kann sehr schnell durchgeführt
werden.
Besondere Fachkenntnisse im Vermessungswesen sind nicht
erforderlich. Wenn die Auswerteeinheit der Meß- und
Markiervorrichtung mit einem Mikrocomputer ausgerüstet
ist, kann dieser sämtliche anfallenden Berechnungen
durchführen und an der Anzeige die zum Anfahren der
gewünschten Markierpunkte erforderlichen Winkel angeben
oder sogar über Antriebe selbsttätig ansteuern. Der
Mikrocomputer enthält ein Basisprogramm zur Ermittlung der
vorzugsweise polaren Koordinaten der Raum- und
Markierpunkte. Mit diesem Programm können auch aus den
gemessenen Raumpunkten die gewünschten Linien, Flächen und
Räume berechnet werden. Der Raum wird dadurch im
Mikrocomputer als mathematisches Modell relativ zum
Bezugsort dargestellt.
In weiteren Programmodulen lassen sich spezielle
Berechnungen zur Ermittlung der Markierpunkte bzw. der von
den Markierpunkten gebildeten Linien oder Flächen
durchführen. Dabei können Montagevorgaben,
Optimierungsroutinen etc. implementiert sein.
Von besonderem Vorteil sind das Verfahren und die Meß- und
Markiervorrichtung für das Baugewerbe, insbesondere
Architekten, Ingenieure und Handwerker. So können z. B.
für die Montage von abgehängten Decken, eingezogenen
Zwischenwänden etc. die Vermessungs- und Markierarbeiten
vom Architekten, Ingenieur oder Handwerksmeister
durchgeführt werden. Für die Montagearbeiten, die sich an
den bereits vorhandenen Markierungen orientieren, sind
dann keine besonders ausgebildeten Fachkräfte mehr
erforderlich.
Die Meß- und Markiervorrichtung kann unterschiedlich
ausgebildet sein. In der bevorzugten Ausführungsform kommt
ein Laserdistanzmeßgerät zum Einsatz, das mit einem
optisch sichtbaren Laserstrahl sowohl ein Anvisieren und
Vermessen der aufzunehmenden Raumpunkte wie auch ein
Anvisieren der Markierpunkte gestattet. In einer besonders
optimierten Ausführungsform werden die zu vermessenden
Raumpunkte von Hand angesteuert, wobei die Markierpunkte
anschließend aber maschinell und selbsttätig von der Meß- und
Markiervorrichtung angefahren werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, das auf einem
Relativbezug zwischen Vermessung und Markierung basiert,
können aber auch absolute Vermessungen und Markierungen
durchgeführt werden. Hierfür kann eine System-Nivellierung
durchgeführt werden, die das mathematische Modell in
Beziehung zu den tatsächlichen Richtungen im Raum setzt.
Dadurch können Lote im Raum gefällt werden.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Meß- und Markiervorrichtung in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schemaplan der Datenflüsse,
Fig. 3 ein Koordinatensystem zur Ermittlung der
Raum- und Markierpunkte.
Fig. 1 zeigt eine Meß- und Markiervorrichtung, die im
wesentlichen aus einem Gestell (17), einem kardanisch
gelagerten Laserdistanzmeßgerät (6), zwei Winkelmessern
(7, 9) und einer Auswerteeinheit (12) besteht. Das
Laserdistanzmeßgerät (6) sendet einen Laserstrahl (4) aus,
über den zum einen Entfernungen von Punkten gemessen
werden können, die mit dem optisch sichtbaren Laserstrahl
(4) anvisiert werden. Der gleiche Laserstrahl (4) dient
aber auch zur Markierung von Punkten an Linien oder
Flächen.
Die kardanische Lagerung des Laserdistanzmeßgerätes (6)
wird von einer im wesentlichen vertikalen Drehachse (8)
und einer orthogonal dazu verlaufenden horizontalen
Schwenkachse (10) gebildet. Das Laserdistanzmeßgerät (6)
ist am Schnittpunkt der beiden Achsen (8, 10) angeordnet,
wobei der Laserstrahl (4) durch diesen Schnittpunkt
verläuft.
Das Gestell (17) weist eine Bodenplatte (19) auf, die eine
Aufstellung der Meß- und Markiervorrichtung auf einem
geeigneten Untergrund, z. B. einem Stativ, erlaubt. Auf
der Grundplatte (19) ist die vertikale Drehachse (8)
angeordnet, die eine Gabel (18) trägt. Zwischen den
Gabelenden verläuft die horizontale Schwenkachse (10), an
der das Laserdistanzmeßgerät (6) montiert ist. Es
empfiehlt sich, die Lagerung so auszubilden, daß
Freiheitsgrade lediglich für eine Achsenrotation mit 360°
für die Drehachse (8) und einem kleineren Neigungswinkel
für die Schwenkachse (10) vorhanden sind.
Die Auswerteeinheit (12) ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel an der Gabel (18) befestigt. Sie kann
aber auch an einer beliebigen anderen Stelle des Gestells
(17) angeordnet sein. Alternativ ist auch eine mobile
Auswerteeinheit (12) möglich.
An den beiden Achsen (8, 10) ist jeweils ein Winkelmesser
(7, 9) angeordnet, der aber vorzugsweise als
Absolutwertgeber ausgebildet ist. Alternativ kann es sich
auch um einen referierbaren Relativgeber handeln. Beide
Winkelmesser (7, 9) besitzen eine hohe Auflösung und
Meßgenauigkeit von z. B. 1/1000°.
Das Laserdistanzmeßgerät (6) und die beiden Winkelmesser
(7, 9) sind mit der Auswerteeinheit (12) verbunden. Die
Verbindung kann über festverdrahtete Leitungen, aber auch
drahtlos über Funk oder dergleichen erfolgen. Die
Auswerteeinheit (12) besitzt vorzugsweise einen
Mikrocomputer, der mit Daten- und Programmspeichern
ausgerüstet ist. Die Auswerteeinheit (12) verfügt außerdem
über eine Anzeige (14), z. B. einen mehrteiligen
LCD-Bildschirm und eine Eingabeeinheit (15), die
beispielsweise als Tastatur ausgebildet ist. Außerdem kann
die Auswerteeinheit (12) über ein oder mehrere
Schnittstellen (16) für einen externen Datenaustausch
verfügen.
An den Achsen (8, 10) können geeignete motorische Antriebe
(11) angeordnet sein. Diese lassen sich von der
Auswerteeinheit (12) fernbedienen. Zu diesem Zweck ist
eine geeignete Steuerung (13) in die Auswerteeinheit (12)
integriert. Fig. 2 zeigt schematisch die verschiedenen
Komponenten und die Datenflüsse.
Die Meß- und Markiervorrichtung dient zur meßtechnischen
Erfassung und zur Markierung von Punkten im
dreidimensionalen Raum. Fig. 3 verdeutlicht die
Beziehungen in einem polaren Koordinatensystem. Die Lage
eines aufzunehmenden Raumpunktes (2) oder eines
Markierpunktes (5) läßt sich durch zwei vorzugsweise
orthogonale Raumwinkel Phi 1 und Phi 2 und die Entfernung
zum Ursprung des Koordinatensystems beschreiben. Der
Ursprung des Koordinatensystems ist der sogenannte
Bezugsort (3), d. h. der Schnittpunkt der zwei Achsen
(8, 10) und des Strahls (4) im Laserdistanzmeßgerät (6). Es
handelt sich somit um ein relatives, auf das
Laserdistanzmeßgerät (6) bezogenes Koordinatensystem, in
dem sowohl der Raumpunkt (2), wie auch der Markierpunkt
(5) vermessen bzw. angezeigt werden. Fig. 3 verdeutlicht
dies schematisch durch die Andeutung eines Stativs mit der
aufgebauten Meß- und Markiervorrichtung (1) bzw. dem
Laserdistanzmeßgerätes (6).
Mit der Meß- und Markiervorrichtung können distanzierte
Linien, insbesondere Strecken, Flächen und durch mehrere
Flächen gebildete, d. h. zumindest teilweise geschlossene
Räume vermessen werden. Die Vermessung erfolgt durch
meßtechnische Aufnahme von mindesten einem, vorzugsweise
mehreren Raumpunkten (2). Die polaren Koordinaten dieser
Punkte (2, 5) werden aus dem für die Raumwinkel Phi 1 und
Phi 2 von den Achsen (8) und (10) gelieferten Meßwerten
und der vom Laserdistanzmeßgerät (6) gemeldeten Entfernung
in der Auswerteeinheit (12) ermittelt und zumindest
zeitweise gespeichert. Aus zwei Raumpunkten (2) können in
bekannter Weise eine Strecke und aus drei Raumpunkten (2)
eine Fläche berechnet werden. Die Berechnung wird
ebenfalls in der Auswerteeinheit (12), insbesondere im
Mikrocomputer durchgeführt und gespeichert. Auf diese
Weise kann ein aus mehreren Flächen oder Wänden gebildeter
Raum aufgenommen, vermessen und als mathematisches Modell
gespeichert werden.
Mit der Meß- und Markiervorrichtung können auf umgekehrtem
Weg Markierpunkte (5) mit beliebiger Wiederholgenauigkeit
im Rahmen der Meßauflösung wieder auf eine Fläche
projiziert werden. Der optisch sichtbare Laserstrahl (4)
erzeugt beim Auftreffen auf die Fläche, insbesondere die
Wand eines Raumes, einen gut sichtbaren Leuchtpunkt. An
dieser Stelle kann dann von Hand eine bleibende Markierung
angebracht werden. Bei einer geeigneten Ausgestaltung
lassen sich mit dem Laserdistanzmeßgerät aber auch
bleibende Markierungen auf der Fläche erzeugen, z. B.
einbrennen.
Die Lage bzw. die Koordinaten der erforderlichen
Markierpunkte (5) werden in der Auswerteeinheit (12)
berechnet. Hierfür werden von Hand über die Tastatur (15)
oder eine Schnittstelle (16) die erforderlichen Daten
eingegeben. Alternativ können die Daten aber auch bereits
in einem Speicher in der Auswerteeinheit (12) abgelegt
sein. Diese Daten können z. B. abzutragende Entfernungen
oder Winkel von bestimmten Bezugslinien oder -punkten der
Fläche oder des Raumes sein. Zum Anfahren des rechnerisch
ermittelten Markierpunktes (5) werden die Raumwinkel Phi 1
und Phi 2 nach Größe und Richtung sowie die erforderliche
Strahl-Distanz am Display (14) angezeigt. Es können aber
auch die von der momentanen Stellung des
Laserdistanzmeßgerätes (6) bis zum Markierpunkt (5)
zurückzulegenden Winkel und die Entfernungsdifferenz
angegeben werden. Über die Winkelmesser (7, 9) wird die
aktuelle Winkelstellung ständig gemessen und kann auch
angezeigt. Der Markierpunkt (5) ist erreicht, wenn alle
Abweichungen im Rahmen der Meßgenauigkeit zu 0 werden.
Zum Anvisieren und Vermessen der relevanten Raumpunkte (2)
wird das Laserdistanzmeßgerät (6) von Hand über die Achsen
(8, 10) gedreht. Das Anfahren der Markierpunkte (5) kann
ebenfalls von Hand erfolgen. Bei der Anordnung von
fernbedienbaren Antrieben (11) kann die Auswerteeinheit
(12) über die Steuerung (13) die Markierpunkte (5) auch
selbständig anfahren.
Die Auswerteeinheit (12) bzw. der Mikrocomputer ist in der
Lage, mit den gemessenen Raumpunkten (2) Berechnungen
anzustellen und ein dreidimensionales Abbild des
umgebenden Raumes zu erstellen. Dabei können verschiedene
Rechenoperationen durchgeführt werden, wie Umrechnung von
Punktkoordinaten (polar-kartesisch), Kombination von
Anfangs- und Endpunkt zur Strecke, Kombination von drei
Punkten oder einer Strecke und eines Punktes oder zwei
Strecken zur Fläche, Berechnung von relativen Lagen
(Punkt-Punkt, Punkt-Fläche, Punkt-Strecke,
Strecke-Strecke, Strecke-Fläche, Fläche-Fläche),
Translation (Verschiebung) und Transformation (Rotation,
Skalierung etc.) von Punkten, Strecken und Flächen und
Berechnung von Punkten durch Kombination von Strecken
sowie Linien oder von Strecken durch Kombination von
Flächen.
Ein praktischer Anwendungsfall ist z. B. die Errichtung
einer Trennwand in einem größerem Raum. Die Trennwand
besteht aus einer Gipskartonwand auf einer
Metallunterkonstruktion. Für die Montage sind eine Reihe
von Bohrlöchern in den Wänden, der Decke und dem Boden
erforderlich. Diese Bohrlöcher stellen die gewünschten
Markierpunkte dar. Der Raum ist noch nicht vermessen,
weshalb man die tatsächlichen Maße zu Bestellung des
Systems benötigt. Zu diesem Zweck wird die Meß- und
Markiervorrichtung (1) auf einem Stativ montiert und so
inmitten des zu vermessenden Raumes aufgestellt, daß mit
dem Laserstrahl (4) alle auszumessenden Punkte erreichbar
sind. Eine Nivellierung des Gerätes selbst ist nicht
notwendig. Es muß jedoch während des ganzen Meß- und
Markiervorganges gewährleistet sein, daß die Meß- und
Markiervorrichtung ihre Position im Raum, d. h. den
Bezugsort (3), nicht ändert.
Mit der Meß- und Markiervorrichtung ist jedoch eine
System-Nivellierung, d. h. ein Bezug für die mathematischen
Raummodelle auf die tatsächlichen Raumrichtungen,
insbesondere die Waagerechte oder Senkrechte möglich, ohne
daß dazu das Gerät selbst in der Waagerechten ausgerichtet
werden muß. Die System-Nivellierung erfolgt an anmeßbaren
externen Richtungsvorgaben. Durch die Möglichkeit,
relative Lagen zu bestimmen, kann jede Strecke oder Ebene
relativ zu diesem Lot bestimmt werden.
Dazu werden z. B. zwei extern an einer Raumecke
angetragene, waagerechte, höhenversetzte und im Winkel
zueinander stehende Strecken, z. B. zwei Wasserwaagen über
Eck, mit ihrem Anfangs- und Endpunkt abgemessen und
gespeichert. Aus diesen Strecken lassen sich zwei
zueinander parallele Ebenen errechnen, in der diese
Stecken liegen. Eine Strecke, die auf beiden Ebenen
senkrecht steht, stellt ein Lot im Raum dar.
Alternativ kann man auch ein Senkblei oder Lot frei
pendelbar im Raum aufhängen und an mindestens zwei Punkten
anmessen. Hieraus läßt sich dann direkt die Senkrechte im
Raum bestimmen und das mathematische Modell danach
ausrichten.
Mit dem Laserdistanzmeßgerät (6) werden nach der
vorerwähnten System-Nivellierung die relevanten Raumpunkte
(2), z. B. die Eckpunkte der verschiedenen Wände über den
Laserstrahl (4) angefahren, gemessen und auf Knopfdruck
gespeichert. Dabei können auch mehrere Zwischenpunkte an
den Wandkanten aufgenommen und gespeichert werden. Die
aufgenommenen Wände lassen sich als Objekte abspeichern
und benennen. Die Raumflächen sind nach Lage und Größe
vermessen, woraus sich dann die erforderlichen Abmessungen
für die Metallunterkonstruktion berechnen lassen.
Dann werden die erforderlichen Wandmaße für Lage, Länge,
Höhe und Abstand der Ständer der Metallunterkonstruktion
in die Auswerteeinheit (12) eingegeben. Diese berechnet
hieraus die erforderlichen Markierpunkte (5) und zeigt
diese bzw. die bis zu deren Erreichen zurückzulegenden
Winkel und den erforderlichen Abstand an. Die
Markierpunkte (5) werden so nacheinander angefahren, wobei
an den Wänden bzw. der Decke und dem Boden des Raumes
bleibende Markierungen durch Fahrpunkte, Hammerschläge
oder dergleichen angebracht werden.
Auf die gleiche Weise lassen sich z. B. auch Rastermaße
für eine abgehängte Decke markieren. Hierbei kann über ein
Programm im Mikrocomputer (12) das optimale Rastermaß nach
der ermittelten Größe und Lage der Deckenfläche
selbsttätig berechnet und gegebenenfalls auch optimiert
werden.
Abwandlungen des beschriebenen Ausführungsbeispieles sind
in verschiedener Weise möglich. Die Laserstrahlmessung ist
lediglich das bevorzugte Ausführungsbeispiel. Der
Markierstrahl kann auch aus einem anderen optisch
sichtbaren Lichtstrahl oder dergleichen bestehen. Es ist
auch möglich, den Markierstrahl erst beim Auftreffen auf
einen Gegenstand durch Oberflächenreaktionen sichtbar zu
machen. Der Meßstrahl muß an sich nicht optisch sichtbar
sein. Die Entfernung des Raumpunktes kann vielmehr auf
beliebige Weise gemessen werden, wobei der Raumpunkt sich
über eine zusätzliche optische Einrichtung anvisieren
läßt. Ferner müssen die Meß- und Markiereinheit nicht
identisch und nicht zu einem Gerät kombiniert sein. Sich
ergebende Lageabweichungen können rechnerisch als Offsets
in der Auswerteeinheit gespeichert werden und bei
Berechnungen berücksichtigt werden.
Variierbar ist auch die konstruktive Ausgestaltung der
Meß- und Markiervorrichtung, insbesondere die kardanische
Lagerung des Laserdistanzmeßgerätes (6) oder einer anderen
Meß- und Markiereinheit. Zusätzliche Achsen mit der
entsprechenden Meßeinheit sind grundsätzlich möglich,
erhöhen aber den Rechenaufwand.
Bezugszeichenliste
1 Meß- und Markiervorrichtung
2 Raumpunkt
3 Bezugsort
4 Strahl
5 Markierpunkt, Auftreffpunkt
6 Laserdistanzmeßgerät
7 Winkelmesser
8 Drehachse, Rotation
9 Winkelmesser
10 Schwenkachse, Neigung
11 Antrieb
12 Auswerteeinheit, Mikrocomputer
13 Steuerung
14 Anzeige
15 Eingabeeinheit
16 Schnittstelle
17 Gestell
18 Gabel
19 Bodenplatte
2 Raumpunkt
3 Bezugsort
4 Strahl
5 Markierpunkt, Auftreffpunkt
6 Laserdistanzmeßgerät
7 Winkelmesser
8 Drehachse, Rotation
9 Winkelmesser
10 Schwenkachse, Neigung
11 Antrieb
12 Auswerteeinheit, Mikrocomputer
13 Steuerung
14 Anzeige
15 Eingabeeinheit
16 Schnittstelle
17 Gestell
18 Gabel
19 Bodenplatte
Claims (17)
1. Verfahren zum Vermessen und Markieren an
distanzierten Linien, Flächen oder in zumindest
teilweise geschlossenen Räumen, wobei die Linien,
Flächen oder Räume durch Aufnahme von ein oder
mehreren relevanten Raumpunkten vermessen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lage
der Raumpunkte (2) nach jeweils zwei Raumwinkeln und
der Entfernung gegenüber einem Bezugsort (3)
gemessen und gespeichert wird, und daß aus den
Meßwerten die Lage der gesuchten Markierpunkte (5)
berechnet und vom gleichen Bezugsort (3) aus mit
einem Strahl (4) an den aufgenommenen Linien oder
Flächen markiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Entfernungsmessung und/oder das Markieren mit einem
optisch sichtbaren Strahl (4), insbesondere einem
Laserstrahl, vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Entfernungsmessung und das Markieren gemeinsam mit
einem Laserstrahl (4) in einer Meß- und
Markiervorrichtung (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koordinaten der
Raum- und Markierpunkte (2, 5) von einer
computergestützen Auswerteeinheit (12) berechnet und
angezeigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Markierpunkte (5) selbsttätig angefahren werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
System-Nivellieren ein oder mehrere externe Vorgaben
für die Richtungen im Raum, insbesondere ein
Senkblei oder zwei Wasserwaagen, gemessen und in
Bezug zu den aufgenommenen Raumpunkte (2) gesetzt
werden.
7. Vorrichtung zum Vermessen und Markieren an
distanzierten Linien, Flächen oder in zumindest
teilweise geschlossenen Räumen, wobei die Linien,
Flächen oder Räume durch Aufnahme von ein oder
mehreren relevanten Raumpunkten vermessen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- und
Markiervorrichtung (1) eine
Entfernungsmeßeinheit und eine Markiereinheit
aufweist, die einen Strahl (4) aussenden und dreh- und
schwenkbar gelagert sind, wobei an der Dreh- und
Schwenkachse (8, 10) Winkelmesser (7, 9) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dreh- und
Schwenkachse (8, 10) orthogonal zueinander
ausgerichtet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Winkelmesser
(7, 9) als Absolutwertgeber ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernungsmeßeinheit und die Winkelmesser (7, 9)
mit einer Auswerteeinheit (12) verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernungsmeßeinheit und die Markiereinheit in
einem Gerät kombiniert und als Laserdistanzmeßgerät
(6) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl
(4) durch den Schnittpunkt der Dreh- und Schwenkachse
(8, 10) verläuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteeinheit (12) einen Mikrocomputer mit
Programm- und Datenspeichern, einer Anzeige (14) und
einer Eingabeeinheit (15) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mikrocomputer
(12) ein oder mehrere Schnittstellen (16) zum
externen Datenaustausch aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Dreh- und
Schwenkachse (8, 10) Antriebe (11) angeordnet
sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(12) eine Steuerung für die Antriebe (11) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteeinheit (12) und das Laserdistanzmeßgerät (6)
an einem gemeinsamen Gestell (17) angeordnet sind.
Priority Applications (7)
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DE (3) | DE4443413C2 (de) |
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