DE4443413A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen und Markieren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen und Markieren

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vermessen und Markieren an distanzierten Linien, Flächen oder in zumindest teilweise geschlossenen Räumen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
Aus der Praxis sind Verfahren zur Vermessung von geschlossenen Räumen bekannt, bei denen ein oder mehrere relevante Raumpunkte vermessen werden. Aus der Lage bzw. den Koordinaten wird dann die Lage der Raumflächen berechnet. Hierbei findet eine absolute Vermessung statt, was ein exaktes Einrichten und Nivellieren des Meßgerätes erfordert. Sollen in dem vermessenen Raum Punkte, Linien oder Flächen markiert werden, muß dies in einem separaten Arbeitsgang erfolgen, wobei aus den vorher gemessenen Ist-Werten bestimmte Bezugspunkte oder Bezugslinien aus Strecken und Winkel für die gewünschten Markierungen abgetragen werden. Diese Vorgehensweise kostet Zeit und erfordert den Einsatz von Fachkräften. Meistens sind auch mehrere Personen zur Durchführung der Arbeiten erforderlich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfacheres Verfahren und eine hierfür geeignete Vorrichtung aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Vermessung und Markierung in einem Arbeitsgang erfolgen. Es ist auch nur noch eine Relativvermessung erforderlich, weil Vermessung und Markierung vom selben Bezugsort aus vorgenommen werden. Ein Einrichten und Nivellieren des Meßgerätes kann entfallen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der dazugehörigen Vorrichtung können beliebige distanzierte Linien und Flächen sowie zumindest teilweise von Wänden umschlossene Räume vermessen werden. Der Einsatz ist sowohl im Freien wie auch in geschlossenen Räumen möglich.
Der apparative und verfahrenstechnische Aufwand ist sehr gering. Für die Bedienung genügt eine einzige Person. Das Vermessen und Markieren kann sehr schnell durchgeführt werden.
Besondere Fachkenntnisse im Vermessungswesen sind nicht erforderlich. Wenn die Auswerteeinheit der Meß- und Markiervorrichtung mit einem Mikrocomputer ausgerüstet ist, kann dieser sämtliche anfallenden Berechnungen durchführen und an der Anzeige die zum Anfahren der gewünschten Markierpunkte erforderlichen Winkel angeben oder sogar über Antriebe selbsttätig ansteuern. Der Mikrocomputer enthält ein Basisprogramm zur Ermittlung der vorzugsweise polaren Koordinaten der Raum- und Markierpunkte. Mit diesem Programm können auch aus den gemessenen Raumpunkten die gewünschten Linien, Flächen und Räume berechnet werden. Der Raum wird dadurch im Mikrocomputer als mathematisches Modell relativ zum Bezugsort dargestellt.
In weiteren Programmodulen lassen sich spezielle Berechnungen zur Ermittlung der Markierpunkte bzw. der von den Markierpunkten gebildeten Linien oder Flächen durchführen. Dabei können Montagevorgaben, Optimierungsroutinen etc. implementiert sein.
Von besonderem Vorteil sind das Verfahren und die Meß- und Markiervorrichtung für das Baugewerbe, insbesondere Architekten, Ingenieure und Handwerker. So können z. B. für die Montage von abgehängten Decken, eingezogenen Zwischenwänden etc. die Vermessungs- und Markierarbeiten vom Architekten, Ingenieur oder Handwerksmeister durchgeführt werden. Für die Montagearbeiten, die sich an den bereits vorhandenen Markierungen orientieren, sind dann keine besonders ausgebildeten Fachkräfte mehr erforderlich.
Die Meß- und Markiervorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein. In der bevorzugten Ausführungsform kommt ein Laserdistanzmeßgerät zum Einsatz, das mit einem optisch sichtbaren Laserstrahl sowohl ein Anvisieren und Vermessen der aufzunehmenden Raumpunkte wie auch ein Anvisieren der Markierpunkte gestattet. In einer besonders optimierten Ausführungsform werden die zu vermessenden Raumpunkte von Hand angesteuert, wobei die Markierpunkte anschließend aber maschinell und selbsttätig von der Meß- und Markiervorrichtung angefahren werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, das auf einem Relativbezug zwischen Vermessung und Markierung basiert, können aber auch absolute Vermessungen und Markierungen durchgeführt werden. Hierfür kann eine System-Nivellierung durchgeführt werden, die das mathematische Modell in Beziehung zu den tatsächlichen Richtungen im Raum setzt. Dadurch können Lote im Raum gefällt werden.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Meß- und Markiervorrichtung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schemaplan der Datenflüsse,
Fig. 3 ein Koordinatensystem zur Ermittlung der Raum- und Markierpunkte.
Fig. 1 zeigt eine Meß- und Markiervorrichtung, die im wesentlichen aus einem Gestell (17), einem kardanisch gelagerten Laserdistanzmeßgerät (6), zwei Winkelmessern (7, 9) und einer Auswerteeinheit (12) besteht. Das Laserdistanzmeßgerät (6) sendet einen Laserstrahl (4) aus, über den zum einen Entfernungen von Punkten gemessen werden können, die mit dem optisch sichtbaren Laserstrahl (4) anvisiert werden. Der gleiche Laserstrahl (4) dient aber auch zur Markierung von Punkten an Linien oder Flächen.
Die kardanische Lagerung des Laserdistanzmeßgerätes (6) wird von einer im wesentlichen vertikalen Drehachse (8) und einer orthogonal dazu verlaufenden horizontalen Schwenkachse (10) gebildet. Das Laserdistanzmeßgerät (6) ist am Schnittpunkt der beiden Achsen (8, 10) angeordnet, wobei der Laserstrahl (4) durch diesen Schnittpunkt verläuft.
Das Gestell (17) weist eine Bodenplatte (19) auf, die eine Aufstellung der Meß- und Markiervorrichtung auf einem geeigneten Untergrund, z. B. einem Stativ, erlaubt. Auf der Grundplatte (19) ist die vertikale Drehachse (8) angeordnet, die eine Gabel (18) trägt. Zwischen den Gabelenden verläuft die horizontale Schwenkachse (10), an der das Laserdistanzmeßgerät (6) montiert ist. Es empfiehlt sich, die Lagerung so auszubilden, daß Freiheitsgrade lediglich für eine Achsenrotation mit 360° für die Drehachse (8) und einem kleineren Neigungswinkel für die Schwenkachse (10) vorhanden sind.
Die Auswerteeinheit (12) ist im gezeigten Ausführungsbeispiel an der Gabel (18) befestigt. Sie kann aber auch an einer beliebigen anderen Stelle des Gestells (17) angeordnet sein. Alternativ ist auch eine mobile Auswerteeinheit (12) möglich.
An den beiden Achsen (8, 10) ist jeweils ein Winkelmesser (7, 9) angeordnet, der aber vorzugsweise als Absolutwertgeber ausgebildet ist. Alternativ kann es sich auch um einen referierbaren Relativgeber handeln. Beide Winkelmesser (7, 9) besitzen eine hohe Auflösung und Meßgenauigkeit von z. B. 1/1000°.
Das Laserdistanzmeßgerät (6) und die beiden Winkelmesser (7, 9) sind mit der Auswerteeinheit (12) verbunden. Die Verbindung kann über festverdrahtete Leitungen, aber auch drahtlos über Funk oder dergleichen erfolgen. Die Auswerteeinheit (12) besitzt vorzugsweise einen Mikrocomputer, der mit Daten- und Programmspeichern ausgerüstet ist. Die Auswerteeinheit (12) verfügt außerdem über eine Anzeige (14), z. B. einen mehrteiligen LCD-Bildschirm und eine Eingabeeinheit (15), die beispielsweise als Tastatur ausgebildet ist. Außerdem kann die Auswerteeinheit (12) über ein oder mehrere Schnittstellen (16) für einen externen Datenaustausch verfügen.
An den Achsen (8, 10) können geeignete motorische Antriebe (11) angeordnet sein. Diese lassen sich von der Auswerteeinheit (12) fernbedienen. Zu diesem Zweck ist eine geeignete Steuerung (13) in die Auswerteeinheit (12) integriert. Fig. 2 zeigt schematisch die verschiedenen Komponenten und die Datenflüsse.
Die Meß- und Markiervorrichtung dient zur meßtechnischen Erfassung und zur Markierung von Punkten im dreidimensionalen Raum. Fig. 3 verdeutlicht die Beziehungen in einem polaren Koordinatensystem. Die Lage eines aufzunehmenden Raumpunktes (2) oder eines Markierpunktes (5) läßt sich durch zwei vorzugsweise orthogonale Raumwinkel Phi 1 und Phi 2 und die Entfernung zum Ursprung des Koordinatensystems beschreiben. Der Ursprung des Koordinatensystems ist der sogenannte Bezugsort (3), d. h. der Schnittpunkt der zwei Achsen (8, 10) und des Strahls (4) im Laserdistanzmeßgerät (6). Es handelt sich somit um ein relatives, auf das Laserdistanzmeßgerät (6) bezogenes Koordinatensystem, in dem sowohl der Raumpunkt (2), wie auch der Markierpunkt (5) vermessen bzw. angezeigt werden. Fig. 3 verdeutlicht dies schematisch durch die Andeutung eines Stativs mit der aufgebauten Meß- und Markiervorrichtung (1) bzw. dem Laserdistanzmeßgerätes (6).
Mit der Meß- und Markiervorrichtung können distanzierte Linien, insbesondere Strecken, Flächen und durch mehrere Flächen gebildete, d. h. zumindest teilweise geschlossene Räume vermessen werden. Die Vermessung erfolgt durch meßtechnische Aufnahme von mindesten einem, vorzugsweise mehreren Raumpunkten (2). Die polaren Koordinaten dieser Punkte (2, 5) werden aus dem für die Raumwinkel Phi 1 und Phi 2 von den Achsen (8) und (10) gelieferten Meßwerten und der vom Laserdistanzmeßgerät (6) gemeldeten Entfernung in der Auswerteeinheit (12) ermittelt und zumindest zeitweise gespeichert. Aus zwei Raumpunkten (2) können in bekannter Weise eine Strecke und aus drei Raumpunkten (2) eine Fläche berechnet werden. Die Berechnung wird ebenfalls in der Auswerteeinheit (12), insbesondere im Mikrocomputer durchgeführt und gespeichert. Auf diese Weise kann ein aus mehreren Flächen oder Wänden gebildeter Raum aufgenommen, vermessen und als mathematisches Modell gespeichert werden.
Mit der Meß- und Markiervorrichtung können auf umgekehrtem Weg Markierpunkte (5) mit beliebiger Wiederholgenauigkeit im Rahmen der Meßauflösung wieder auf eine Fläche projiziert werden. Der optisch sichtbare Laserstrahl (4) erzeugt beim Auftreffen auf die Fläche, insbesondere die Wand eines Raumes, einen gut sichtbaren Leuchtpunkt. An dieser Stelle kann dann von Hand eine bleibende Markierung angebracht werden. Bei einer geeigneten Ausgestaltung lassen sich mit dem Laserdistanzmeßgerät aber auch bleibende Markierungen auf der Fläche erzeugen, z. B. einbrennen.
Die Lage bzw. die Koordinaten der erforderlichen Markierpunkte (5) werden in der Auswerteeinheit (12) berechnet. Hierfür werden von Hand über die Tastatur (15) oder eine Schnittstelle (16) die erforderlichen Daten eingegeben. Alternativ können die Daten aber auch bereits in einem Speicher in der Auswerteeinheit (12) abgelegt sein. Diese Daten können z. B. abzutragende Entfernungen oder Winkel von bestimmten Bezugslinien oder -punkten der Fläche oder des Raumes sein. Zum Anfahren des rechnerisch ermittelten Markierpunktes (5) werden die Raumwinkel Phi 1 und Phi 2 nach Größe und Richtung sowie die erforderliche Strahl-Distanz am Display (14) angezeigt. Es können aber auch die von der momentanen Stellung des Laserdistanzmeßgerätes (6) bis zum Markierpunkt (5) zurückzulegenden Winkel und die Entfernungsdifferenz angegeben werden. Über die Winkelmesser (7, 9) wird die aktuelle Winkelstellung ständig gemessen und kann auch angezeigt. Der Markierpunkt (5) ist erreicht, wenn alle Abweichungen im Rahmen der Meßgenauigkeit zu 0 werden.
Zum Anvisieren und Vermessen der relevanten Raumpunkte (2) wird das Laserdistanzmeßgerät (6) von Hand über die Achsen (8, 10) gedreht. Das Anfahren der Markierpunkte (5) kann ebenfalls von Hand erfolgen. Bei der Anordnung von fernbedienbaren Antrieben (11) kann die Auswerteeinheit (12) über die Steuerung (13) die Markierpunkte (5) auch selbständig anfahren.
Die Auswerteeinheit (12) bzw. der Mikrocomputer ist in der Lage, mit den gemessenen Raumpunkten (2) Berechnungen anzustellen und ein dreidimensionales Abbild des umgebenden Raumes zu erstellen. Dabei können verschiedene Rechenoperationen durchgeführt werden, wie Umrechnung von Punktkoordinaten (polar-kartesisch), Kombination von Anfangs- und Endpunkt zur Strecke, Kombination von drei Punkten oder einer Strecke und eines Punktes oder zwei Strecken zur Fläche, Berechnung von relativen Lagen (Punkt-Punkt, Punkt-Fläche, Punkt-Strecke, Strecke-Strecke, Strecke-Fläche, Fläche-Fläche), Translation (Verschiebung) und Transformation (Rotation, Skalierung etc.) von Punkten, Strecken und Flächen und Berechnung von Punkten durch Kombination von Strecken sowie Linien oder von Strecken durch Kombination von Flächen.
Ein praktischer Anwendungsfall ist z. B. die Errichtung einer Trennwand in einem größerem Raum. Die Trennwand besteht aus einer Gipskartonwand auf einer Metallunterkonstruktion. Für die Montage sind eine Reihe von Bohrlöchern in den Wänden, der Decke und dem Boden erforderlich. Diese Bohrlöcher stellen die gewünschten Markierpunkte dar. Der Raum ist noch nicht vermessen, weshalb man die tatsächlichen Maße zu Bestellung des Systems benötigt. Zu diesem Zweck wird die Meß- und Markiervorrichtung (1) auf einem Stativ montiert und so inmitten des zu vermessenden Raumes aufgestellt, daß mit dem Laserstrahl (4) alle auszumessenden Punkte erreichbar sind. Eine Nivellierung des Gerätes selbst ist nicht notwendig. Es muß jedoch während des ganzen Meß- und Markiervorganges gewährleistet sein, daß die Meß- und Markiervorrichtung ihre Position im Raum, d. h. den Bezugsort (3), nicht ändert.
Mit der Meß- und Markiervorrichtung ist jedoch eine System-Nivellierung, d. h. ein Bezug für die mathematischen Raummodelle auf die tatsächlichen Raumrichtungen, insbesondere die Waagerechte oder Senkrechte möglich, ohne daß dazu das Gerät selbst in der Waagerechten ausgerichtet werden muß. Die System-Nivellierung erfolgt an anmeßbaren externen Richtungsvorgaben. Durch die Möglichkeit, relative Lagen zu bestimmen, kann jede Strecke oder Ebene relativ zu diesem Lot bestimmt werden.
Dazu werden z. B. zwei extern an einer Raumecke angetragene, waagerechte, höhenversetzte und im Winkel zueinander stehende Strecken, z. B. zwei Wasserwaagen über Eck, mit ihrem Anfangs- und Endpunkt abgemessen und gespeichert. Aus diesen Strecken lassen sich zwei zueinander parallele Ebenen errechnen, in der diese Stecken liegen. Eine Strecke, die auf beiden Ebenen senkrecht steht, stellt ein Lot im Raum dar.
Alternativ kann man auch ein Senkblei oder Lot frei pendelbar im Raum aufhängen und an mindestens zwei Punkten anmessen. Hieraus läßt sich dann direkt die Senkrechte im Raum bestimmen und das mathematische Modell danach ausrichten.
Mit dem Laserdistanzmeßgerät (6) werden nach der vorerwähnten System-Nivellierung die relevanten Raumpunkte (2), z. B. die Eckpunkte der verschiedenen Wände über den Laserstrahl (4) angefahren, gemessen und auf Knopfdruck gespeichert. Dabei können auch mehrere Zwischenpunkte an den Wandkanten aufgenommen und gespeichert werden. Die aufgenommenen Wände lassen sich als Objekte abspeichern und benennen. Die Raumflächen sind nach Lage und Größe vermessen, woraus sich dann die erforderlichen Abmessungen für die Metallunterkonstruktion berechnen lassen.
Dann werden die erforderlichen Wandmaße für Lage, Länge, Höhe und Abstand der Ständer der Metallunterkonstruktion in die Auswerteeinheit (12) eingegeben. Diese berechnet hieraus die erforderlichen Markierpunkte (5) und zeigt diese bzw. die bis zu deren Erreichen zurückzulegenden Winkel und den erforderlichen Abstand an. Die Markierpunkte (5) werden so nacheinander angefahren, wobei an den Wänden bzw. der Decke und dem Boden des Raumes bleibende Markierungen durch Fahrpunkte, Hammerschläge oder dergleichen angebracht werden.
Auf die gleiche Weise lassen sich z. B. auch Rastermaße für eine abgehängte Decke markieren. Hierbei kann über ein Programm im Mikrocomputer (12) das optimale Rastermaß nach der ermittelten Größe und Lage der Deckenfläche selbsttätig berechnet und gegebenenfalls auch optimiert werden.
Abwandlungen des beschriebenen Ausführungsbeispieles sind in verschiedener Weise möglich. Die Laserstrahlmessung ist lediglich das bevorzugte Ausführungsbeispiel. Der Markierstrahl kann auch aus einem anderen optisch sichtbaren Lichtstrahl oder dergleichen bestehen. Es ist auch möglich, den Markierstrahl erst beim Auftreffen auf einen Gegenstand durch Oberflächenreaktionen sichtbar zu machen. Der Meßstrahl muß an sich nicht optisch sichtbar sein. Die Entfernung des Raumpunktes kann vielmehr auf beliebige Weise gemessen werden, wobei der Raumpunkt sich über eine zusätzliche optische Einrichtung anvisieren läßt. Ferner müssen die Meß- und Markiereinheit nicht identisch und nicht zu einem Gerät kombiniert sein. Sich ergebende Lageabweichungen können rechnerisch als Offsets in der Auswerteeinheit gespeichert werden und bei Berechnungen berücksichtigt werden.
Variierbar ist auch die konstruktive Ausgestaltung der Meß- und Markiervorrichtung, insbesondere die kardanische Lagerung des Laserdistanzmeßgerätes (6) oder einer anderen Meß- und Markiereinheit. Zusätzliche Achsen mit der entsprechenden Meßeinheit sind grundsätzlich möglich, erhöhen aber den Rechenaufwand.
Bezugszeichenliste
1 Meß- und Markiervorrichtung
2 Raumpunkt
3 Bezugsort
4 Strahl
5 Markierpunkt, Auftreffpunkt
6 Laserdistanzmeßgerät
7 Winkelmesser
8 Drehachse, Rotation
9 Winkelmesser
10 Schwenkachse, Neigung
11 Antrieb
12 Auswerteeinheit, Mikrocomputer
13 Steuerung
14 Anzeige
15 Eingabeeinheit
16 Schnittstelle
17 Gestell
18 Gabel
19 Bodenplatte

Claims (17)

1. Verfahren zum Vermessen und Markieren an distanzierten Linien, Flächen oder in zumindest teilweise geschlossenen Räumen, wobei die Linien, Flächen oder Räume durch Aufnahme von ein oder mehreren relevanten Raumpunkten vermessen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Raumpunkte (2) nach jeweils zwei Raumwinkeln und der Entfernung gegenüber einem Bezugsort (3) gemessen und gespeichert wird, und daß aus den Meßwerten die Lage der gesuchten Markierpunkte (5) berechnet und vom gleichen Bezugsort (3) aus mit einem Strahl (4) an den aufgenommenen Linien oder Flächen markiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsmessung und/oder das Markieren mit einem optisch sichtbaren Strahl (4), insbesondere einem Laserstrahl, vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsmessung und das Markieren gemeinsam mit einem Laserstrahl (4) in einer Meß- und Markiervorrichtung (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Koordinaten der Raum- und Markierpunkte (2, 5) von einer computergestützen Auswerteeinheit (12) berechnet und angezeigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierpunkte (5) selbsttätig angefahren werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zur System-Nivellieren ein oder mehrere externe Vorgaben für die Richtungen im Raum, insbesondere ein Senkblei oder zwei Wasserwaagen, gemessen und in Bezug zu den aufgenommenen Raumpunkte (2) gesetzt werden.
7. Vorrichtung zum Vermessen und Markieren an distanzierten Linien, Flächen oder in zumindest teilweise geschlossenen Räumen, wobei die Linien, Flächen oder Räume durch Aufnahme von ein oder mehreren relevanten Raumpunkten vermessen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- und Markiervorrichtung (1) eine Entfernungsmeßeinheit und eine Markiereinheit aufweist, die einen Strahl (4) aussenden und dreh- und schwenkbar gelagert sind, wobei an der Dreh- und Schwenkachse (8, 10) Winkelmesser (7, 9) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh- und Schwenkachse (8, 10) orthogonal zueinander ausgerichtet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelmesser (7, 9) als Absolutwertgeber ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsmeßeinheit und die Winkelmesser (7, 9) mit einer Auswerteeinheit (12) verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsmeßeinheit und die Markiereinheit in einem Gerät kombiniert und als Laserdistanzmeßgerät (6) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl (4) durch den Schnittpunkt der Dreh- und Schwenkachse (8, 10) verläuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (12) einen Mikrocomputer mit Programm- und Datenspeichern, einer Anzeige (14) und einer Eingabeeinheit (15) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrocomputer (12) ein oder mehrere Schnittstellen (16) zum externen Datenaustausch aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Dreh- und Schwenkachse (8, 10) Antriebe (11) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (12) eine Steuerung für die Antriebe (11) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (12) und das Laserdistanzmeßgerät (6) an einem gemeinsamen Gestell (17) angeordnet sind.
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