DE3913988A1 - Verfahren und vorrichtung zum vermessen von strassen bezueglich achsenlaenge, breite und hoehe bzw. steigung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum vermessen von strassen bezueglich achsenlaenge, breite und hoehe bzw. steigungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vermessen von
Straßen bezüglich Achsenlänge, Breite und Höhe bzw. Stei
gung, mit der Straßenvermessungen weitgehend automatisch
durch Hilfspersonal mit geringer Ausbildung durchgeführt
werden können. Angegeben werden auch Verfahren, die eine
Anleitung zur Durchführung der Vermessungen vermitteln.
Straßenvermessungen müssen mit immer höherer Genauigkeit
durchgeführt werden, d.h. daß auch die Menge der anfal
lenden Daten ständig steigt, andererseits werden Perso
nalkosten immer höher, so daß die Vermessungen von Stra
ßen so stark wie möglich automatisiert werden müssen.
Außerdem sollen die Daten möglichst bereits so anfallen,
daß sie direkt in einer Datenverarbeitungsanlage verar
beitet und abgespeichert werden können.
Altbewährte geodätische Verfahren liefern zwar sehr ge
naue Daten, jedoch sind geodätische Meßverfahren zu lang
sam und zu teuer, weil sie zu arbeitsintensiv sind und
hochqualifiziertes Personal erfordern. Moderne Möglichkei
ten bieten Vermessungen über Satelliten durch terrestri
sche Satellitennavigation, die jedoch zur Zeit aufgrund
des hohen Aufwandes noch zu teuer sind, wenn es nur darum
geht, Straßendateien für den Zugriff in unbestimmter Zu
kunft anzulegen.
Aus der DE-PS 26 04 711 ist ein Wegemesser bekannt, bei
dem die Meßstrecke, üblicherweise eine Straßenachse, mit
einem Laufrad abgefahren wird und die Lauflänge des Rades
als Längenmeßwert ausgewertet und digitalisiert gespei
chert wird. Trotz Anwendung von Korrekturen, die haupt
sächlich den Reifendruck des Meßrades korrigieren, ist
die Genauigkeit bei dieser Messung zu gering. Außerdem
gehen Eigenschaften der Fahrbahnoberfläche wie Nässe,
Verschmutzung, Schlaglöcher usw. zu stark in das Meßergeb
nis ein, insbesondere, wenn die einzelnen Meßdaten zum
gewünschten Gesamtmeßwert (z.B. der Straßenachsenlänge
zwischen zwei Netzknoten) aufsummiert werden. Außerdem
kann mit einem derartigen Meß- oder Laufrad nur der eine
Parameter der Länge bestimmt werden. Im Hinblick auf die
zwischenzeitlich stark gewachsenen Möglichkeiten der Da
tenspeicherung ist es jedoch erwünscht, den Straßenver
lauf möglichst dreidimensional zu erfassen und abzuspei
chern, d.h. es müssen also Länge, Breite und Höhe bzw.
die den relativen Höhen entsprechenden Steigungen und
Neigungen bestimmt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaf
fen, mit der Straßen bezüglich Achsenlänge, Breite und
Höhe bzw. Steigung weitgehend automatisch, schnell und
unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit der Fahrbahn
nach allen Richtungen im Raum vermessen werden können,
sowie Verfahren anzugeben, mit denen diese Vermessungen
durchgeführt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, wie sie
im Anspruch 1 angegeben ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen dieser erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Ein Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ihrer
Achsenlänge gemäß der Erfindung beschreibt Anspruch 8;
ein Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ihrer
Breite beschreibt Anspruch 9, und Verfahren zum Vermes
sen von Straßen bezüglich ihrer Höhe bzw. Steigung und
Neigung sind in den Ansprüchen 10 und 11 angegeben.
Wesentlich für die Durchführung der Erfindung in der
Praxis ist das Setzen von Meßmarken entlang der Fahr
bahnachse, oder in einem konstanten Abstand zu der Fahr
bahnachse, durch eine Markierungseinrichtung. Diese Meß
marken können sichtbare Farbflecken oder mit infraroter
oder ultravioletter Strahlung erkennbare Flecken sein.
Dementsprechend muß die verwendete Videokamera mit ihrem
optischen Bereich, der gegebenenfalls durch Filter kor
rigiert wird, auf die Meßmarke abgestimmt sein.
Eine weitere Möglichkeit zur Durchführung der Automati
sierung der Meßverfahren ergibt sich, wenn die Meßmarken
Metallflecken sind, die entweder durch Verwendung von
metallpulverhaltigen Suspensionen (wie z.B. Eisenbronze)
auf die Fahrbahn gesetzt werden oder mittels beispiels
weise eines HF-Schweißgerätes als "Schweißflecke" aufge
spritzt werden. Derartige Metallflecke können in einem
automatisierten Meßverfahren elektromagnetisch abgetastet
werden, indem Induktionsschleifen so positioniert werden,
bis die Metallflecken in ihrer Mitte liegen.
Die Meßmarken werden in etwa gleichen, vorzugsweise im
Variationsbereich des Längenmaßstabes liegenden Abstän
den angebracht. Bei der Verwendung eines Kleinbusses
bietet sich ein Variationsbereich für den Längenmaßstab
in der Größenordnung von 5 Metern an. Als Markierungs
einrichtung kann beispielsweise ein Meßrad oder Laufrad
mit Luftreifen, wie es aus der eingangs angegebenen DE-PS
26 04 711 bekannt ist, in Kombination mit einer impulsge
steuerten Farbpistole verwendet werden. Die Ungenauigkei
ten dieser bekannten Meßräder müssen bei der Markierungs
einrichtung, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, nicht korrigiert werden, da sie beim eigentlichen
Meßvorgang der Längenmessung erfaßt und datenmäßig ver
arbeitet werden. Wenn das Meßfahrzeug die Abstände der
- mit einer gewissen Ungenauigkeit gesetzten - Meßmarken
exakt vermißt, gehen nur die exakten Meßwerte in die Da
tenverarbeitungs- und -speichereinrichtung ein. Um eine
Länge, z.B. zwischen zwei Netzknoten, zu erhalten, werden
nur die exakten Meßwerte aufsummiert.
Wenn andererseits Höhen- und Steigungsmessungen in Fahr
bahnlängsrichtung oder Querrichtung vorgenommen werden
sollen, dienen die Meßmarken als Station für die durch
zuführende Messung, wobei die exakte Position dieser
Station aus der exakten Längenmessung bekannt ist. Wenn
es erforderlich ist, können Höhen- oder Breitenwerte
einer Straße über einen Rechner durch Interpolation an
beliebigen Stellen ermittelt werden.
Die Markierungseinrichtung zum Setzen der Meßmarken oder
zum "Stationieren" kann am Meßfahrzeug selbst vorge
sehen werden, sie kann aber auch an einem anderen Meß
fahrzeug angebracht werden, das beispielsweise die Meß
marken unabhängig von der Meßfahrt Stunden oder Tage
vorher setzt.
Als Videokameras können bei der Vorrichtung der Erfin
dung handelsübliche Videokameras verwendet werden, so
fern sie nur optisch an die Farbe der Meßmarke angepaßt
sind. Die Zwischenschaltung von Filtern kann den Kon
trast zwischen Meßmarke und Fahrbahnoberfläche erhöhen.
Außerdem ist es zweckmäßig, in der Videokamera ein Mar
kierungsraster, ein Fadenkreuz, einen Markierungskreis
oder dergleichen vorzusehen, um beim Positionieren der
Videokamera über einer Meßmarke eine exakte Positionie
rung zu ermöglichen. Im folgenden wird der Einfachheit
halber nur von einem "Fadenkreuz" als Markierung in der
Videokamera gesprochen, obgleich andere Positionierhilfen
den gleichen Zweck erfüllen können.
Das Bild, das die Videokamera von der Fahrbahnoberfläche
aufnimmt, wird auf einen Monitor gegeben, der von der
Bedienungsperson, die die Messung durchführt, gut sicht
bar ist. Sie steuert das Meßfahrzeug so, daß im Monitor
das Fadenkreuz mit der Meßmarke zur Deckung kommt.
Um ein lästiges Rangieren des Meßfahrzeuges zu vermeiden,
wird die Videokamera, deren Fadenkreuz mit einer Meßmar
ke zur Deckung gebracht werden soll, zweckmäßigerweise
auf einem Kreuztisch oder xy-Tisch gehaltert, dessen
Betätigung ferngesteuert von der Bedienungsperson er
folgt, die das Bild der Videokamera auf dem Monitor ver
folgt.
In dieser Beschreibung wird durchgehend mit x die Längs
richtung, mit y die Querrichtung und mit z die Hoch
richtung des Meßfahrzeugs bezeichnet.
Das Maßstabsystem zum exakten Vermessen des Abstandes
zweier Meßmarken bzw. zum Messen der Breite einer Fahr
bahn umfaßt einen Längenmaßstab, der in x-Richtung des
Meßfahrzeugs mit diesem verbunden ist, und einen Brei
tenmaßstab, der in y-Richtung mit dem Meßfahrzeug ver
bunden ist. Die Länge des Längenmaßstabs bzw. die Brei
te des Breitenmaßstabs ist exakt in an sich bekannter
Weise meßbar. Der Längenmaßstab besteht aus einer Grund
strecke, für die sich in der Praxis eine Länge von etwa
5 Meter als zweckmäßig erweist, und den additiv oder sub
traktiv zuzufügenden Zusatzteilstrecken, die sich auf dem
xy-Tisch bzw. den xy-Tischen nach Positionierung von
einer oder zwei Videokamera(s) an Endpunkten des Längen
maßstabs einstellen.
Der Längenmaßstab kann beispielsweise mit einer mechani
schen Stelleinrichtung variiert werden, die eine Tele
skopstange umfaßt, deren Auszugslänge exakt meßbar ist.
So kann die Teleskopstange zweckmäßigerweise mittels
eines Schrittmotors aus- und eingezogen werden, wobei
die Auszugslänge digital als Schrittzahl des Motors an
gegeben wird. Weiterhin kann zum Verstellen des Längen
maßstabes ein mechanischer Seilzug verwendet werden, des
sen Länge über ein Seilzugpotentiometer meßbar ist. Auch
Spindeltriebe, mechanische Stelleinrichtungen mit Wendel
potentiometern und dergleichen exakt längenmeßbar verän
derliche Stellglieder, wie sie an sich bekannt sind, sind
verwendbar.
Der Längenmaßstab befindet sich entweder unten am Chas
sis oder oben auf dem Dach des Meßfahrzeugs oder ist
eine imaginäre Länge, die z.B. mit Ultraschall oder Laser
vermessen wird. In jedem Fall ist die Länge des Längen
maßstabes mit an sich bekannten Mitteln exakt mit hoher
Genauigkeit meßbar. Der gegenständliche oder gedachte
("maginäre") Längenmaßstab ist zweckmäßigerweise seit
lich ausfahrbar, damit die Meßmarken unbehindert durch
z.B. Leitplanken, Fahrbahnteiler oder dergleichen über
fahren werden können.
Der Breitenmaßstab zum Messen der Breite einer Straße
in y-Richtung besteht vorzugsweise aus einem zusammen
schiebbaren Grundmaßstab, der teleskopartig auf eine
so kleine Dimension zusammengefahren werden kann, daß er
bei geschlossenen Türen vollständig im Meßfahrzeug unter
gebracht ist. Für eine Messung wird er auf jeweils be
kannte Längen ausgefahren, wobei eine Videokamera an
einem Endpunkt, die vorzugsweise auf einem xy-Tisch ge
haltert ist, jeweils über Meßmarken positioniert wird.
Der andere Endpunkt wird so weit ausgefahren, wie es
die Breitenmessung erfordert. Mittels einer Videokamera
am anderen Endpunkt wird der Fahrbahnrand sichtbar. Die
Breite ergibt sich aus der Breite bzw. Auszugslänge des
Grundmaßstabs und den additiv oder subtraktiv gemesse
nen Verschiebungen auf den xy-Tischen.
Im übrigen gilt auch für den Breitenmaßstab, daß er eine
gedachte oder imaginäre Abmessung sein kann, die mit z.B.
Ultraschall oder Laser exakt bestimmt wird.
Straßen mit mehreren Fahrbahnen werden dabei zweckmäßi
gerweise in mehreren Arbeitsgängen bezüglich ihrer
Breite vermessen, da zu lange Auszugslängen in der
Praxis nicht vorteilhaft sind (schweres Justieren durch
Schwingen, Sicherheitsprobleme usw.).
Der Breitenmaßstab kann weiterhin zum Bestimmen der Nei
gung einer Fahrbahn an der Stelle einer Meßmarke verwen
det werden. Zu diesem Zweck wird der eine Endpunkt des
Breitenmaßstabes, an dem sich, gehaltert über einen xy-
Tisch, eine Videokamera befindet, über einer Meßmarke
positioniert, indem das Fadenkreuz einer Videokamera
mit dem Meßmarkenbild zur Deckung gebracht wird. Der
Breitenmaßstab wird auf eine vorgegebene Länge, z.B.
3,5 Meter, ausgezogen, woraufhin die Höhe der Fahrbahn
an beiden Endpunkten des Breitenmaßstabes in einer Weise
gemessen wird, wie es noch später näher beschrieben wird.
Die gemessenen Höhen werden in der Datenverarbeitungs-
und -speichereinrichtung gespeichert. Beim nachfolgenden
Abfahren der Straße in entgegengesetzter Richtung wird
die Gegenfahrbahn in gleicher Weise vermessen. Durch an
sich bekannte Rechenoperationen kann dann bestimmt wer
den, wie die Straße nach beiden Seiten an der Stelle
der Meßmarke geneigt ist.
Die Stelleinrichtungen zum definierten Verändern der Län
ge des Längenmaßstabs bzw. der Breite des Breitenmaß
stabs, einschließlich der Stelleinrichtungen zum Verän
dern der xy-Position einer Videokamera erfolgt auf an
sich bekannte Weise, nämlich durch Feingewindetrieb,
Zahnstangen, oder dergleichen, wobei vorteilhafterweise
Schrittmotoren zum Antrieb verwendet werden, die mit
Zählschaltungen versehen sind, mit denen Drehwinkel
digital als Schrittanzahl erfolgter Drehung festgestellt
werden. Diese Drehwinkel wiederum entsprechen definier
tem Längenvorschub. Die digitalen Meßwerte werden dann
als Meßsignale direkt der Datenverarbeitungseinrichtung
zugeführt.
Einen wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung
bildet die Messung von Höhen, Neigungen und Steigungen
von Straßen.
Die wenigsten Straßen sind ohne Steigung und Neigung, so
daß jedes Meßfahrzeug im allgemeinen "nicht in der Waage"
steht während eines Meßvorganges. Bei der Erfindung wird
nun am Meßfahrzeug ein Lotsystem verwendet, mit dem eine
waagerechte Bezugslinie einstellbar ist. Wenn das Meß
fahrzeug in Längsrichtung der Fahrbahn ausgerichtet
steht, ist der Längenmaßstab im wesentlichen parallel zu
der Straßenachse an der Meßstelle, wie es erforderlich
ist, um eine Straßenachsenlänge zu bestimmen. An den
Endpunkten des Längenmaßstabes, genauer gesagt, an den
Enden der Grundstrecke, sind jeweils Lotstäbe vorgesehen,
die vorzugsweise jeweils über ein Kreuzgelenk für Bewe
gungen um die x-Achse (Rollen), um die y-Achse (Nicken)
und um die z-Achse (Gieren) an einem xy-Tisch auf dem
Dach des Meßfahrzeuges angelenkt sind. Lotsensoren prü
fen und regeln den Lotzustand der Lotstäbe und führen
gegebenenfalls die Positionen der Lotstäbe an dem xy-
Tisch auf dem Dach nach, wenn der Fußpunkt des Lotstabes
verändert wird. Am unteren Ende eines Lotstabes befin
det sich eine Videokamera, die auf einem mit dem Meß
fahrzeug fest verbundenen xy-Tisch gehaltert und mit dem
Lotstab verbunden ist. Ihre Stellung auf dem xy-Tisch
wird so in x- und y-Richtung verändert, wie es die Mes
sung erfordert. Wenn dadurch der Lotstab nicht mehr im
Lot ist, wird dies von dem Lotsensor erfaßt und die
Aufhängungsposition des Lotstabes oben an dem xy-Tisch
nachgeführt. Mindestens eine der Videokameras an den
Enden des Längenmaßstabes wird über eine Meßmarke mit
ihrem Fadenkreuz positioniert. Dabei wird der Lotfuß
punkt mindestens dieses einen zugehörigen Lotstabes
erzwungen verändert, so daß der zugehörige Lotsensor
eine Nachführung an dem xy-Tisch bewirken muß.
An einem Lotstab eines Meßmaßstabes (Längen- oder Brei
tenmaßstabes) ist eine Laserquelle vorgesehen, während
an dem anderen Lotstab am anderen Ende des Meßstabes ein
Laserstrahlsensor vorgesehen ist, wobei entweder die La
serquelle oder der Strahlsensor oder beide an ihrem je
weiligen Lotstab auf- und abbewegbar angebracht sind.
Da die beiden Lotstäbe parallel sind, bildet, wenn der
Laserstrahl rechtwinklig zum Lotstab abgestrahlt wird,
der Laserstrahl beim Auftreffen auf den Strahlsensor
eine waagerechte Bezugslinie, die zur Niveaubestimmung
ausgenutzt werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Lotstäben
mit Lotsensoren in Verbindung mit einem Laser zur Ein
stellung einer waagerechten Bezugslinie beschränkt. Es
können andere Arten von Lotsensoren eingesetzt werden,
sofern sie nur geeignet sind, auf der Basis der Gravi
tationsanziehung der Erde eine waagerechte Bezugslinie
zu schaffen. Das Verfahren der Erfindung wird hier als
ein statisches Verfahren beschrieben, mit anderen Wor
ten, für eine Messung hält das Meßfahrzeug an und führt
die Messung im Stillstand aus. Dabei können sich die Lot
stäbe jeweils senkrecht stellen. Da das Verfahren der
Erfindung jedoch eine stärkere Automatisierung des Meß
vorganges gestatten soll, ist es wünschenswert, daß die
sukzessive nacheinander durchgeführten Meßvorgänge
dynamisch, d.h. während der Fahrt des Meßfahrzeuges
durchgeführt werden können. In diesem Fall kann die Träg
heit des pendelartigen Lotsystems zu Fehlern führen.
Ein System, das das scheinbare Lot zur Erde mit gerin
gerer Trägheit beibehält, bietet sich in der Verwendung
eines Kreiselsystems an. Neuere Modellkreisel, bei de
nen das Drehmoment ,auch um die Hochachse, korrigiert
ist, sogenannte "rate gyro"-Kreisel, gestatten ein dy
namisches Messen mit einem fahrenden Meßfahrzeug. Gege
benenfalls wird bei der Durchführung eines derartigen
dynamischen Verfahrens von Zeit zu Zeit eine statische
Kontrollmessung eingefügt.
Dicht unterhalb einer jeden Videokamera befindet sich
eine Distanz- oder in diesem Falle Höhenmeßeinrichtung,
mit der der Abstand zur Fahrbahnoberfläche meßbar ist.
Da der Abstand zwischen dem Laser und der Höhenmeßein
richtung durch definiertes Verstellen der Laserstrahl
quelle bzw. des Strahlsensors meßbar ist, kann somit
an beiden Endpunkten des Längenmaßstabes die Höhe der
Laserstrahl-Bezugslinie über der Fahrbahnoberfläche ge
messen werden. Die Different der beiden gemessenen Hö
hen ergibt die Höhendifferenz zwischen den zwei Meßpunk
ten, aus der mit dem bekannten Abstand zwischen den
Lotstäben die Straßenneigung berechnet werden kann.
Die Steigung eines bestimmten Straßenabschnitts entlang
der Straßenachse wird durch Addition der sukzessiv ge
messenen Höhendifferenzen, dividiert durch die Gesamt
länge, erhalten.
Analoge Anordnungen von Loteinrichtungen (Lotstab; Lot
sensor) mit auf einem xy-Tisch verfahrbarer Videokamera
und einer Kombination aus Laserquelle und Strahlsensor
an den Lotstäben an den Endpunkten des Breitenmaßstabes
gestatten, die Neigung einer Fahrbahn an der Stelle
einer Meßmarke zu bestimmen. In diesem Fall wird der
Breitenmaßstab auf eine vorgegebene Länge ("Fahrbahn
breite") ausgefahren, und die Neigung der Fahrbahn kann
auf die effektive Fahrbahnbreite oder deren Projektion
bezogen werden.
Ein weiteres vorteilhaftes Meßsystem zum Messen der Höhe
einer waagerechten Bezugslinie über der Fahrbahnober
fläche an verschiedenen Punkten bietet die Verwendung
einer Schlauchwasserwaage, deren Öffnungen sich jeweils
an den Endpunkten des Längenmaßstabes bzw. Breitenmaßsta
bes befinden. Der Verbindungsschlauch ist vorzugsweise
an einer tiefgelegenen Stelle, beispielsweise unter dem
Boden des Meßfahrzeuges verlegt. Ein elektromagnetisch
betätigbarer Sperrhahn schließt den Durchgang während
der Fahrt des Meßfahrzeuges, um beim Fahren die verlage
rung von Wasser (oder einer anderen geeigneten Flüssig
keit) zu dämpfen. Für die Messung wird das Sperrventil
geöffnet. Für die Höhenmessung wird die Höhe des Wasser
spiegels über der Fahrbahnoberfläche beispielsweise mit
tels Ultraschall gemessen. Als Referenzhöhe kann die
gegenüber dem Meßfahrzeug fest verlegte Mitte des
Schlauchsystems verwendet werden.
Die ermittelten Höhendaten werden in an sich bekannter
Weise rechnerisch verarbeitet und registriert oder abge
speichert.
Ein Vorteil des Meßverfahrens gemäß der Erfindung liegt
auch darin, daß in dem Datenspeicher eine große Datenmen
ge für Meßwerte gespeichert werden kann, die nach Bedarf
wieder abrufbar und nach verschiedenen Gesichtspunkten
auswertbar ist. Es ist auch möglich, die Meßergebnisse
an den einzelnen Stationen, d.h. bei den einzelnen Meß
marken, als Monitor-Recorder-Bilder auf einem üblichen
Videoband abzuspeichern. Dabei können auch mehrere von
den Videokameras erfaßte Bilder in einem einzigen Moni
torbild kombiniert werden. Zusätzlich können Zuordnungs
daten wie Neztknotenangaben, Uhrzeiten, Fahrtgeschwin
digkeit des Meßfahrzeuges, Nennung der Bedienungsperson
usw. sowie an der Meßstation erarbeitete digitale Zah
lenwerte in Kombination zu dem Monitorbild an einer an
deren Stelle der Bildaufzeichnung abgespeichert werden.
Nach dem Prinzip der Erfindung können Straßen in einem
einzigen Arbeitsgang mit einem komplett gemäß der Erfin
dung ausgestatteten Meßfahrzeug erstens bezüglich ihrer
Achsenlänge, zweitens bezüglich ihrer Breite, drittens
bezüglich ihrer Höhe und Steigung in Straßenachsenrich
tung und viertens bezüglich ihrer Höhe und Neigung quer
zur Straßenachsenrichtung vermessen werden. von der Be
dienungsperson wird nur ein sicheres Anfahren der Meß
marken, damit nur geringe Korrekturen über die xy-Tische
noch erforderlich ist, und ein sorgfältiges Positionie
ren des Fadenkreuzes der Videokamera auf die Meßmarke,
die üblicherweise nicht punktförmig sondern ein langge
zogener Fleck ist, gefordert. Da die Längen- und Breiten
werte des Maßstabsystems vorzugsweise digitalisiert
werden, werden sie beim Meßvorgang, der durch einen
Knopfdruck von der Bedienungsperson eingeleitet wird,
direkt in die Datenverarbeitungs- und -speichereinrich
tung eingegeben. Der Ort der Messung ergibt sich durch Zählen
der angefahrenen Meßmarken. Es sind nur von Zeit zu Zeit
Kontrolleingaben von Netzknotenpunkten erforderlich.
Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, eine tacho
metrische Entfernungsmessung zur Kontrolle der Meßsta
tionen mit in die Datenverarbeitungs- und -speicherein
richtung einzugeben und mit zu registrieren.
In den Ansprüchen 8, 9, 10 und 11 sind Verfahren ge
mäß der Erfindung angegeben, mit denen die einzelnen
für einen Straßenverlauf wichtigen Parameter gemessen
werden können. Im folgenden wird das Vermessen von
Straßen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
den angegebenen Verfahren an Beispielen näher erläutert.
Dabei wird auch auf die beigefügten Zeichnungen bezug
genommen.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Meßfahrzeuges, mit
dem eine Längenbestimmung von Straßenachsen
durchgeführt werden kann,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das in Fig. 1 dargestell
te Meßfahrzeug,
Fig. 3 eine Ansicht von hinten des in Fig. 1 darge
stellten Meßfahrzeuges,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Meßfahrzeuges mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Höhen
bestimmung von Straßenachsen,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das in Fig. 4 dargestell
te Meßfahrzeug,
Fig. 6 eine Ansicht von hinten des in Fig. 4 dar
gestellten Meßfahrzeuges,
Fig. 7 eine Seitenansicht des in Fig. 4 dargestell
ten Meßfahrzeuges beim Vermessen einer Straße
mit hoher Steigung in Achsenrichtung und
Fig. 8 das in Fig. 6 dargestellte Meßfahrzeug von
hinten auf einer stark geneigten Fahrbahn.
Ein Meßfahrzeug 1 weist einen Längenmaßstab LM auf, der
aus einer starren Grundstrecke von etwa 5 Meter Länge
und einem xy-Tisch 3 hinten und einem xy-Tisch 4 vorn
zusammengesetzt ist. Eine Videokamera 5 ist hinten an
dem xy-Tisch 3 in x- und y-Richtung verschiebbar zwecks
Positionierung eines Fadenkreuzes über einer Meßmarke
an der Stelle 7. In gleicher Weise ist eine Videokamera
6 vorn auf dem xy-Tisch 4 für eine Positionierung über
einer Meßmarke 8 verschiebbar.
An dem Meßfahrzeug 1 ist an der linken vorderen Ecke und
an der linken hinteren Ecke jeweils ein Arm angebracht,
der über den xy-Tisch verschiebbar ist. Die Verschiebun
gen in x- und y-Richtung können gemessen werden. Am Ende
jedes Armes befindet sich ein Kreuzgelenk, das Bewegun
gen um die x-Achse (Rollen), um die y-Achse (Nicken) und
um die z-Achse (Gieren) gestattet. Jeweils an dem Kreuz
gelenkpunkt befindet sich die Videokamera 5 (hinten) bzw.
6 (vorn), deren Achsen in z-Richtung zeigen.
Unterhalb des Kameraobjektives befindet sich eine in
x-Richtung verschiebbare Meßeinrichtung zur Messung des
Abstandes von der Fahrbahnoberfläche.
Eine erste Möglichkeit der Arbeitsweise ist, in einem
separaten Arbeitsgang Meßmarken in Form von Farbflecken,
die mit sichtbarer, infraroter oder ultravioletter Strah
lung erkennbar sind, oder Metallflecken, die elektromag
netisch abtastbar sind, auf die Fahrbahnoberfläche aufzu
bringen und danach ihren Abstand mit dem Meßfahrzeug 1
exakt zu vermessen. Obgleich das Prinzip der Erfindung
auch auf eine Abtastung von Meßmarken in Form von Me
tallflecken mit einem elektromagnetischen Sensor, wie
einer Induktionsschleife, anwendbar ist, erfolgt die Be
schreibung eines Ausführungsbeispiels anhand von Farb
flecken, die mit Videokameras abgetastet werden. Zur
Abtastung der Meßmarken bringt ein erstes Meßfahrzeug
in etwa äquidistanten Abschnitten der Länge von etwa 5
Meter Meßmarken beispielsweise mittels eines Laufrades
bekannter Umlauflänge mit Längenzählwerk in Kombination
mit einer pneumatisch betätigten Spritzpistole auf die
Fahrbahnoberfläche auf, wobei das Zählwerk Signale für
die impulsweise Öffnung der Spritzpistole abgibt. In
einem zweiten Arbeitsgang fährt das Meßfahrzeug 1 dann
die Meßmarken ab und mißt die Abstände der vorher ge
setzten Meßmarken, indem die Bedienungsperson die Faden
kreuze der Videokameras 5 und 6 über die Stellen der Meß
marken 7 und 8 positioniert.
Die Summe der ermittelten Einzellängen zwischen jeweils
zwei Meßmarken ergibt die Gesamtlänge der zu messenden
Strecke.
Bei diesem Verfahren werden die ermittelten Meßdaten in
dem Datenspeicher gespeichert. Alternativ dazu können
aber auch die Abbildungen der von der vorderen Videokame
ra 6 und der hinteren Videokamera 5 erfaßten Meßmarken
bilden elektronisch in einem einzigen Monitorbild kombi
niert werden und das kombinierte Monitorbild in einem
Recorder (anstelle von Meßdaten) aufgezeichnet und später
ausgewertet werden. Der Vorteil bei diesem Verfahren ist,
daß der von der Bedienungsperson durchgeführte Meßvorgang
später nochmals nachvollziehbar ist.
Es ist jedoch auch noch eine andere Arbeitsweise zur Län
genbestimmung von Straßenachsen mit einem Meßfahrzeug 1
möglich. Bei dieser Arbeitsweise werden die Meßmarken
vom Meßfahrzeug 1 beim Meßvorgang gesetzt.
Zu diesem Zweck befindet sich am vorderen Meßarm zwischen
der Fahrbahn und der Videokamera ein Schlitten, der paral
lel zur Ebene des xy-Tisches verläuft und an dem eine
Markierungseinrichtung montiert ist. Der Meßvorgang be
ginnt damit, daß auf dem Schlitten die Markierungsein
richtung in die Achse der Videokamera gefahren wird und
eine Meßmarke auf die Fahrbahn setzt.
Danach fährt das Meßfahrzeug 1 um eine Strecke, die dem
Abstand der Fadenkreuze entspricht, vorwärts und sucht
mit der hinteren Videokamera 5 die vorher gesetzte Meß
marke. Nach der Positionierung wird die Markierungsein
richtung wieder in die Achse der vorderen Videokamera
gefahren und setzt die nächste Marke.
Auf diese Weise werden die Meßmarken in jeweils exakt be
kannten Abständen gesetzt. Das Setzen der Marken und die
Messung ihres Abstandes erfolgt in demselben Arbeitsgang.
Die gesuchte Fahrbahnlänge ergibt sich aus der Summation
der einzelnen Meßmarkenabstände.
Die Fig. 4 bis 8 veranschaulichen das erfindungsgemäße
Verfahren zur Höhenbestimmung von Straßenachsen.
Das neue Verfahren kann als eine Automatisierung der her
kömmlichen geodätischen Höhenmessung angesehen werden.
Von der zu messenden Straßenachse werden in kleinen Ab
ständen (etwa 5 Meter) nacheinander die Höhendifferenzen
mit Vorzeichen automatisch bestimmt. Die Summe aller
Differenzen liefert die relative Höhe zwischen Anfangs
punkt und Endpunkt der Gesamtmessung.
Für diese Messung ist das Meßfahrzeug 1 mit Loteinrich
tungen und waagerechter Laserstrahl-Bezugslinie versehen.
An dem Meßfahrzeug 1 ist an der linken vorderen Ecke
und an der linken hinteren Ecke jeweils ein Arm 9 bzw. 10
angebracht. Jeder Arm ist über einen xy-Tisch 3 bzw. 4
in x-Richtung und in y-Richtung verschiebbar, und die
Verschiebung kann jeweils gemessen werden. Am Ende jedes
Armes befindet sich ein Kreuzgelenk, an dem eine Video
kamera 5 (hinten) bzw. 6 (vorn) mit Fadenkreuz angebracht
ist, deren Achse in z-Richtung zeigt.
Unterhalb des Kameraobjektivs befindet sich eine in x-
Richtung verschiebbare Meßeinrichtung zur Messung des
Abstandes des xy-Tisches von der Fahrbahnoberfläche.
Diese Meßeinrichtung kann ein Ultraschall-Abstandssensor
sein, wenn berührungslos gemessen werden soll. Alterna
tiv kann die Abstandslänge auch direkt gemessen werden,
indem beispielsweise ein Teststab über einen Schritt
motor abgesenkt wird und die zum Absenken erforderlichen
Schritte gezählt werden, oder indem eine Laufkugel ver
wendet wird, die an einem steifen Arm schwenkbar befe
stigt ist, so daß der beispielsweise über ein Potentiome
ter meßbare Auslenkwinkel als Maß für die Höhe gemessen
wird.
Um die Achsen der Videokameras für die Messung stets
senkrecht zu halten, sind die Gelenke der Arme über einen
Lotstab 11 bzw. 12 mit xy-Tischen auf dem Fahrzeugdach
verbunden. Am Gelenkkopf der Arme auf dem Fahrzeugdach
sind elektronische Lotsensoren 13 bzw. 14 angebracht, die
einen selbständigen Regelkreis steuern, der die Achsen
der Lotstäbe zum Zeitpunkt der Messung senkrecht halten.
Wenn nämlich der Fußpunkt eines Lotstabes durch ein Ver
fahren der Videokamera erzwungen verändert werden muß, be
wirkt der Lotsensor, daß die Halterung des Lotstabes oben
am xy-Tisch so nachgeführt wird, daß der Lotstab wieder
senkrecht hängt.
Am hinteren Lotstab 11 ist eine Laserquelle 15 angebracht,
die einen Laserstrahl rechtwinklig zu dem Lotstab in Rich
tung auf den vorderen Lotstab 12 abstrahlt. Ein am vorde
ren Lotstab 12 in dessen Längsrichtung beweglich angebrach
ter Sensor 16 für den Laserstrahl regelt sich selbständig
in die Strahlachse. Mit anderen Worten, er bewegt sich so
lange in dessen Längsrichtung, bis er den Laserstrahl
empfängt.
Durch den Laserstrahl wird eine waagerechte Bezugslinie
geschaffen. Die Höhe dieser Bezugslinie über der Fahr
bahnoberfläche ergibt sich aus dem gemessenen Abstand
zwischen Fahrbahnoberfläche und xy-Tisch sowie dem aus
der Stellgröße für den Strahlsensor ermittelbaren Ab
stand zwischen xy-Tisch und Bezugslinie. Auf gleiche
Weise ist die Höhe der Bezugslinie über der Fahrbahn
oberfläche am hinteren Lotstab 11 meßbar. Der absolute
Höhenunterschied zwischen dem vorderen und dem hinteren
Lotstabfußpunkt ergibt sich als Differenz der Höhen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen das Meßfahrzeug 1 auf einer
Straße mit deutlicher Steigung (Fig. 7) und deutlicher
Neigung (Fig. 8).
Am vorderen Meßarm 10 befindet sich zwischen der Fahr
bahnoberfläche und der Videokamera ein Schlitten parallel
zum xy-Tisch, an dem eine Markierungseinrichtung montiert
ist. Der Meßvorgang beginnt damit, daß auf dem Schlitten
die Markierungseinrichtung in die Achse der Videokamera
gefahren wird und eine Meßmarke auf die Fahrbahnoberflä
che setzt. Das Fahrzeug fährt um die Strecke mit der
Länge des Abstands zwischen den Fadenkreuzen der Video
kameras vorwärts und sucht mit der hinteren Videokamera
die vorher gesetzte Meßmarke. Während des Suchvorganges
in x-Richtung und in y-Richtung stellen die Lotsensoren
13 und 14 die zugehörigen Lotstäbe 11 und 12 in die
senkrechte Lage, wodurch der Laserstrahl horizontal, d.h.
rechtwinklig zum Lotstab 11, abgestrahlt wird.
Nach dem Einlaufen des Laserstrahlsensors 16 in die
Strahlachse erfolgen alle Messungen in senkrechten Richtungen in
ähnlicher Weise, wie es vorstehend beschrieben worden
ist.
Ein Rechner ermittelt aus den Messungen die absolute
Höhendifferenz zwischen dem vorderen und dem hinteren
Lotfußpunkt und speichert das Meßergebnis ab.
Daraufhin fährt das Meßfahrzeug, wie oben beschrieben,
um die gleiche Strecke vorwärts und sucht wiederum mit
der hinteren Videokamera 5 die gesetzte Meßmarke, usw.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Vermessen von Straßen bezüglich
Achsenlänge, Breite und Höhe (Steigung und Neigung),
gekennzeichnet durch
ein an einem Meßfahrzeug angebrachtes Maßstabsy
stem, bei dem ein Längenabstand (in Fahrtrichtung)
und/oder ein Breitenabstand (transversal zur
Fahrtrichtung) verstellbar und meßbar ist, wobei
an den Endpunkten des Längenmaßstabes und/oder des
Breitenmaßstabes Vorrichtungen vorgesehen sein
können, mit denen die Höhe über dem Fahrbahnniveau
meßbar ist, nach unten auf die Fahrbahn gerichtete
Videokameras (5, 6) die an Endpunkten des Längen
maßstabes bzw. des Breitenmaßstabes gehaltert und
mit den Endpunkten verstellbar sind und deren Bild
auf einem Monitor an einem Bedienungspult darstell
bar ist, Meßwertgeber, die Längen- und/oder Breiten
abstandssignale erzeugen und einer Datenverarbei
tungs- und -speichereinrichtung zuführen, eine
Markierungseinrichtung, die entlang der Fahrbahn
achse in etwa gleichen, vorzugsweise im Variations
bereich des Längenmaßstabes liegenden Abständen
jeweils eine Meßmarke setzt, die über eine Video
kamera (5, 6) sichtbar ist,
wobei die Markierungseinrichtung am Meßfahrzeug
(1) selbst oder an einem anderen Fahrzeug ange
bracht sein kann,
und Stelleinrichtungen, mit denen der Längen- und/
oder Breitenmaßstab so veränderbar ist, daß eine
Videokamera exakt über einer Meßmarke positionier
bar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinrichtungen zum Variieren des Län
gen- und/oder Breitenmaßstabes jeweils eine Tele
skopstange umfassen, deren Auszugslänge exakt meß
bar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Videokamera (5, 6) auf einem
xy-Tisch (3, 4) (x = Längsrichtung; y = Querrich
tung des Meßfahrzeugs) gehaltert ist und daß sie
ferngesteuert in x- und y-Richtung verstellbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Höhen- und Stei
gungsmessung von Straßenachsen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Enden des Längenmaßstabes Lotstäbe
(11, 12) angelenkt sind, deren lotrechte Stellung
durch Lotsensoren (13, 14) kontrolliert werden und
mit denen jeweils eine Videokamera (5, 6) direkt
oder über einen xy-Tisch verbunden ist, daß an
einem Lotstab (11) eine Laserquelle (15) vorge
sehen ist, die einen Laserstrahl rechtwinklig zum
Lotstab und in Richtung auf den anderen Lotstab
(12) abstrahlt, und an dem anderen Lotstab (12)
ein in z-Richtung (z = Hochrichtung des Meßfahr
zeugs) beweglich angebrachter Laserstrahlsensor
(16) vorgesehen ist, der zur Messung in die Strahl
achse geregelt wird, und daß Höhenmeßeinrichtungen
vorgesehen sind, mit denen jeweils der Abstand
zwischen Fahrbahnoberfläche und Strahlachse be
stimmbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhenmeßeinrichtung unterhalb des Video
kameraobjektivs angeordnet ist und den Abstand zur
Fahrbahnoberfläche mißt, während der Abstand der
Höhenmeßeinrichtung zur Strahlachse aus einer
Stellgröße für die Höhenverstellung des Laserstrahl
sensors (16) und/oder der Laserstrahlquelle (15)
bestimmt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Videokameras (4, 5) Markierungen in Form
eines Fadenkreuzes, eines Kreisringes, eines Ra
sters oder dergleichen als Positionierhilfen auf
weisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Markierungseinrichtung ein Laufrad be
kannter Umlauflänge mit Längenzählwerk in Kombi
nation mit einer pneumatisch betätigten Spritz
pistole verwendet wird, wobei über das Zählwerk
die Spritzpistole impulsweise betätigt wird.
8. Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ihrer
Achsenlänge,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Abständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und der exakte Abstand der Meßmarken mittels eines an einem Meßfahrzeug angebrachten Maßstabsystems mit verstell- und meßbarer Länge bestimmt wird,
indem an den Endpunkten des Längenmaßstabes ange brachte, nach unten auf die Fahrbahn gerichtete Videokameras durch Längenänderung des Längenmaß stabes exakt über die Meßmarken positioniert wer den und der Abstand der Endpunkte des Längenmaß stabes bestimmt wird,
die gemessenen Daten in eine Datenverarheitungs und -speicher-Einrichtung eingegeben werden und das Meßfahrzeug weiterfährt, um an der nächsten Meßmarke den Vorgang zu wiederholen,
und die exakten gemessenen Abstandswerte der Meß marken als Fahrbahnachsenlänge aufsummiert wer den.
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Abständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und der exakte Abstand der Meßmarken mittels eines an einem Meßfahrzeug angebrachten Maßstabsystems mit verstell- und meßbarer Länge bestimmt wird,
indem an den Endpunkten des Längenmaßstabes ange brachte, nach unten auf die Fahrbahn gerichtete Videokameras durch Längenänderung des Längenmaß stabes exakt über die Meßmarken positioniert wer den und der Abstand der Endpunkte des Längenmaß stabes bestimmt wird,
die gemessenen Daten in eine Datenverarheitungs und -speicher-Einrichtung eingegeben werden und das Meßfahrzeug weiterfährt, um an der nächsten Meßmarke den Vorgang zu wiederholen,
und die exakten gemessenen Abstandswerte der Meß marken als Fahrbahnachsenlänge aufsummiert wer den.
9. Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ih
rer Breite,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen
Abständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche
gesetzt werden und jeweils an der Stelle einer
Meßmarke die (Teil-)Breite einer Fahrbahn mittels
eines an einem Meßfahrzeug angebrachten Maßstab
systems mit verstell- und meßbarer Breite be
stimmt wird, indem eine von zwei an den Endpunk
ten des Breitenmaßstabes angebrachten, im wesent
lichen rechtwinklig nach unten auf die Fahrbahn
gerichteten Videokameras über der jeweiligen Meß
marke positioniert wird und die zweite durch Brei
tenänderung des Breitenmaßstabes auf den äußeren
Fahrbahn- oder Teilfahrbahnrand positioniert wird
und der Abstand der Endpunkte des Breitenmaßstabes
bestimmt wird,
die gewonnenen Daten in eine Datenverarbeitungs
und -speichereinrichtung eingegeben werden und
das Meßfahrzeug weiterfährt, um an den nächsten Meß
marken sukzessiv den Vorgang zu wiederholen, und
danach in entgegengesetzter Fahrtrichtung die an
dere Straßenseite vermessen wird, so daß durch Addi
tion der zu einer Meßmarke gehörenden Teilbreiten
die Gesamtbreite der Fahrbahn erhalten wird.
10. Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ihrer
Höhe und Steigung in Straßenachsenrichtung,
dadurch gekennzeichnet
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Ab ständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und ein an einem Meßfahrzeug ange brachter Längenmaßstab bekannter Länge, an dessen Endpunkten Lotstäbe mit nach unten auf die Fahr bahn gerichteten Videokameras angelenkt sind, mit tels einer der Videokameras mit mindestens einem Endpunkt über einer Meßmarke positioniert wird,
und daß an den Endpunkten des Längemaßstabes je weils die Höhe einer durch einen rechtwinklig zu einem Lotstab abgestrahlten Lichtstrahl (Laser strahl) erzeugten waagerechten Bezugslinie über der Fahrbahnoberfläche mit einer an sich bekannten Abstandsmeßeinrichtung gemessen wird und gegebe nenfalls die Steigung der Straße in ihrer Achsen richtung aus der Höhendifferenz an den Endpunkten und der bekannten Länge des Längenmaßstabes oder der bestimmbaren Länge der Bezugslinie zwischen den Lotstäben ermittelt wird.
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Ab ständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und ein an einem Meßfahrzeug ange brachter Längenmaßstab bekannter Länge, an dessen Endpunkten Lotstäbe mit nach unten auf die Fahr bahn gerichteten Videokameras angelenkt sind, mit tels einer der Videokameras mit mindestens einem Endpunkt über einer Meßmarke positioniert wird,
und daß an den Endpunkten des Längemaßstabes je weils die Höhe einer durch einen rechtwinklig zu einem Lotstab abgestrahlten Lichtstrahl (Laser strahl) erzeugten waagerechten Bezugslinie über der Fahrbahnoberfläche mit einer an sich bekannten Abstandsmeßeinrichtung gemessen wird und gegebe nenfalls die Steigung der Straße in ihrer Achsen richtung aus der Höhendifferenz an den Endpunkten und der bekannten Länge des Längenmaßstabes oder der bestimmbaren Länge der Bezugslinie zwischen den Lotstäben ermittelt wird.
11. Verfahren zum Vermessen von Straßen bezüglich ihrer
Höhe und Neigung quer zur Straßenachsenrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Ab ständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und ein an einem Meßfahrzeug ange brachter Breitenmaßstab bekannter Länge, an dessen Endpunkten Lotstäbe mit Lotsensoren angelenkt sind, von denen einer mit einer nach unten auf die Fahr bahn gerichteten Videokamera ausgestattet ist, mit tels dieser Videokamera mit seinem einen Endpunkt über einer Meßmarke positioniert wird,
und daß an den Endpunkten des Breitenmaßstabes je weils die Höhe einer durch einen rechtwinklig zu einem Lotstab abgestrahlten Lichtstrahl (Laser strahl) erzeugten waagerechten Bezugslinie über der Fahrbahnoberfläche mit einer an sich bekannten Abstandsmeßeinrichtung gemessen wird und gegebe nenfalls die Neigung der Fahrbahn oder Straßenseite quer zu ihrer Achsenrichtung aus der Höhendifferenz an den Endpunkten und der bekannten Länge (Breite) des Breitenmaßstabes oder der bestimmbaren Länge der Bezugslinie zwischen den Lotstäben ermittelt wird.
daß entlang der Fahrbahnachse in etwa gleichen Ab ständen Meßmarken auf die Fahrbahnoberfläche ge setzt werden und ein an einem Meßfahrzeug ange brachter Breitenmaßstab bekannter Länge, an dessen Endpunkten Lotstäbe mit Lotsensoren angelenkt sind, von denen einer mit einer nach unten auf die Fahr bahn gerichteten Videokamera ausgestattet ist, mit tels dieser Videokamera mit seinem einen Endpunkt über einer Meßmarke positioniert wird,
und daß an den Endpunkten des Breitenmaßstabes je weils die Höhe einer durch einen rechtwinklig zu einem Lotstab abgestrahlten Lichtstrahl (Laser strahl) erzeugten waagerechten Bezugslinie über der Fahrbahnoberfläche mit einer an sich bekannten Abstandsmeßeinrichtung gemessen wird und gegebe nenfalls die Neigung der Fahrbahn oder Straßenseite quer zu ihrer Achsenrichtung aus der Höhendifferenz an den Endpunkten und der bekannten Länge (Breite) des Breitenmaßstabes oder der bestimmbaren Länge der Bezugslinie zwischen den Lotstäben ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigung einer Straße entlang eines Stra
ßenachsenabschnittes durch Summation der Höhendif
ferenzen zwischen den bei jeweils zwei Meßmarken
gemessenen Höhen bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Loteinrichtungen (Lotstäbe, Lotsensoren,
Regeleinrichtungen) für die beiden Endpunkte des
Längenmaßstabes an zwei verschiedenen Meßfahrzeugen
angebracht sind und eine Höhenmessung nur durchge
führt wird, wenn der Licht- bzw. Laserstrahl den
Strahlsensor trifft und wenn wenigstens eine Video
kamera eines jeden Meßfahrzeuges über einer Meß
marke positioniert ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8, 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßergebnisse an den einzelnen Stationen,
d.h. bei den einzelnen Meßmarken, als Monitor-Re
corder-Bilder auf einem üblichen Videoband abge
speichert werden, wobei gegebenenfalls mehrere von
den Videokameras erfaßte Bilder in einem einzigen
Monitorbild kombiniert werden und/oder Zuordnungs
daten und/oder digitale, verarbeitete Zahlenwerte
zusätzlich gespeichert werden.
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ID=6379632
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