DE19610756A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung, Markierung, Konstruktion, zur Dokumentation, Simulation und zum Scanning - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung, Markierung, Konstruktion, zur Dokumentation, Simulation und zum ScanningInfo
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Description
Das für das Vermessungswesen günstigste Verfahren besteht aus einer Kombination von
Mehrachsenprinzip und Ein-Mann-Bedienung. Die vorliegende Erfindung löst dies, indem sie
Bild- und Zeitinformationen den Winkel- und Entfernungsinformationen beifügt. Des weiteren,
indem sie ein nachträgliches Bearbeiten dieser Informationen und eine Simulation von
zukünftigen Veränderungen in Bilddarstellung ermöglicht. Mehrachsprinzip: Zwei Strecken,
deren Ursprung 2, 3 auf derselben Achse in einem bekannten Abstand 18 zueinander
liegen, werden so ausgerichtet, daß ihre Schnittpunkte in den Meßpunkt 20 fallen. Aus
dem Abstand 18 und dem Drehwinkel der zweiten Achse kann die Entfernung zum
Meßpunkt 20 errechnet werden. Um eine feinere Auflösung zu bekommen, kann die zweite
Strecke in X-Y-Richtung verschoben werden. Stellt man sich die beiden Achsen als zwei
Laserachsen 22 vor, wird auf einem in dem Schnittpunkt befindlichen Objekt nur ein
Lichtpunkt sichtbar. Verändert sich nun die Lage des Objektes (z. B. durch Annähern oder
Entfernung), werden zwei Punkte sichtbar. Um nun den Meßpunkt 20 zu erreichen,
müssen die zwei Laserpunkte 22/22a auf dem Objekt zur Deckung gebracht werden. Über
das Mehrachsenprinzip wird die Entfernung des jeweiligen Meßpunktes 20 ermittelt. Im
Falle der Absteckung wird die Triangulation nicht zur Entfernungsmessung
herangezogen, sondern dient lediglich der komfortablen Orientierung. Dies wird dadurch
möglich, daß die beiden Strecken im Meßpunkt 20 über Bildsensoren oder Laserstrahlen
als Schnittpunkt sichtbar gemacht werden und damit den Mittelpunkt auf dem
Handanzeigegerät 8 visualisieren.
Mindestens einer der Bildsensoren 2, 3 überträgt dabei zusätzlich zur Peilinformation einen
Bildausschnitt der Meßstrecke, so daß nach Abspeichern eine Dokumentation des Meß- 20
oder Absteckpunktes 14 vorliegt. Richtungsänderungen können vom Bediener per Funk
eingeleitet werden. Während das Gerät sich über Motortriebe 6, 6a in die gewählte
Richtung schwenkt, verfolgt der Bediener auf dem Handanzeigegerät 8 die Bewegung, bis
der Meßpunkt 20 erreicht ist. E kann nun die Messung auslösen. Jeder Meßpunkt 20 wird
mittels gespeicherter "Bildinformation" dokumentiert. Dies erleichtert im Nachhinein die
Suche nach Fehlern oder bestätigt die Richtigkeit der Messung bzw. Absteckung. Zusätzlich
wird durch die Speicherung der Bildinformation der Faktor "Zeit" bei der Messung erfaßt
und festgehalten. Durch Aufzeichnung des fortlaufenden Time-Frame-Codes als
Bezugszeit, während das Gerät in den neuen Meßpunkt 20 schwenkt, können zusätzliche
Weg-Zeit-Informationen gewonnen und später mit einer speziellen Software ausgewertet
werden.
Die aufgezeichnete Zeit (Time-Frame-Codes) bedeutet bei der vorliegenden Erfindung, daß
für jeden erfaßten Meßpunkt 20 die Informationen: Bildinformation, Vertikal-
Horizontalwinkel, Distanz und Zeitpunkt der Messung festgehalten werden, wodurch ein
Raum-Zeitabbild gespeichert wird, welches auch später klar reproduzierbar und
bestimmbar bleibt.
Beim vollständigen Speichern aller Informationen (z. B. während einer Fassadenaufnahme)
stehen sämtliche Meßpunkte 20 in einem festen räumlichen und zeitlichen Bezug
zueinander. Darüber hinaus können mit Hilfe spezieller Software bei einem nachträglichen
Auswertevorgang solche Bezüge auch zu anderen frei wählbaren Meßpunkten hergestellt
werden, selbst dann noch, wenn diese nicht unmittelbar als Meßunkte vorher erfaßt
wurden. Das bedeutet, jedem Meßpunkt 20 liegen folgende Informationen zugrunde:
Horizontal-Vertikal-Winkel, Entfernung: Gerät-Meßpunkt 20, Zeitpunkt der Messung und
Zeitfolge der Justierung innerhalb der Messung und zwischen zwei Meßpunkten 20, reale
Time-Frame-Code-Informationen des Meßpunktes, d. h. auch die
Umgebungsinformationen, beim automatischen Abtasten und Erfassen der
Bildinformationen stehen auch Zeit-Weg- bzw. Zeit-Flächeninformationen zur
Verfügung.
Über eine spezielle Bildbearbeitungssoftware können so z. B. Farbanstriche oder
Fensteröffnungen etc. innerhalb einer Fassade in anderer als der ursprünglichen Form
verändert, bzw. simuliert dargestellt werden. Da auch das nähere Umfeld eines Objektes
durch die Bildaufzeichnung erfaßt wird, können andere Objekte eingespielt und in ein
größenrichtiges Verhältnis zu den Meßpunkten 20 bzw. zum Objekt gebracht werden.
Aus den gewonnenen Daten lassen sich vektorisierte Raum-Bilddatenmodelle errechnen
und bereitstellen. Dadurch wird der Rechenaufwand bei virtueller Simulation verringert. Es
müssen nur die Veränderungen innerhalb des Bildes berechnet werden, was zu einem
geringeren Speicheraufwand für die Echtzeit-Darstellung führt und vor allem
Orientierungsstörungen vermeidet, die bisher häufig bei virtueller Simulation auftraten.
Dasselbe gilt, wenn bewegliche Objekte erfaßt werden müssen. Nur über das Bilden eines
Raum-Zeit-Abbildes kann ein bewegliches Objekt in seiner Geschwindigkeit, seinem
zurückgelegtem Weg und seinen Richtungsänderungen bestimmt werden. Im umgekehrten
Fall trifft dies auch auf die Vorrichtung zu; dieses kann also, während es im Raum bewegt
wird, zuordnungsbare Meßergebnisse liefern. Das vorgestellte Verfahren und die dazu
notwendige Vorrichtung sind die Voraussetzung für eine vollautomatische Vermessung.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen (Fig. 1-5) beispielsweise und schematisch
dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Gesamtansicht des Meßgerätes.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Gestell 1, einer kardanisch gelagerten
Komponente 16, welche die Hauptachse 2 und Nebenachse 3 mit der
Zielerfassungsautomatik 15 enthält. Des weiteren besteht sie aus Winkelmeßeinheiten
19; 19a; 19b, einer Auswerteelektronik 9 für die Winkel- und Entfernungserfassung, einer
direkten Datenschnittstelle 10, von welcher die konventionellen Daten (Winkel,
Entfernung, Meß- oder Absteckpunktbezeichnung) abgenommen werden können. Die
horizontale 4 und vertikale 5 Drehachsen sind ebenso wie die Motortriebe 6/6a und
die Sende-Empfangseinheit 7 dargestellt. Die Elektronik 9 umfaßt sämtliche Daten,
Winkel, Entfernungen, Zeiten und Bildaufzeichnungen, und beinhaltet die
Steuerkommandos der empfangenen Daten (z. B. für das Abstecken). Sie übernimmt die
notwendigen Berechnungen, gibt sämtliche Daten an den Host-Rechner 11/12 weiter,
bzw. löst weitere Meß- oder Absteckvorgänge aus. Wird mit der Hauptachse 2 ein Ziel
erfaßt, so fährt die Zielerfassung 15 automatisch mit der Nebenachse 3 den Zielpunkt
20 auf der Hauptachse 2 an. Aus dem verfahrenen Winkelweg und der bekannten
Entfernung zur Hauptachse 18 errechnet die Elektronikeinheit 9 die Entfernung. Reicht
der Winkelweg allein nicht für eine exakte Entfernungsmessung aus, leitet die
Elektronikeinheit eine lineare Bewegung in x-y-Richtung ein, bis Schnittpunkt und
Zielpunkt 20 zur Deckung gebracht sind.
Fig. 2 zeigt einen Computer 12, mit Sende- und Empfangsschnittstelle 21. Über
die Sende-Empfangsschnittstelle 21 erfolgt die Kommunikation zwischen dem Meßgerät
und einem externen Rechner, in dem mittels geeigneter Software die Meßdaten
weiterverabeitet oder in andere Programme integriert werden können. Die
Softwareschnittstelle ist in den gängigen PC und Mac Formaten angepaßt.
Fig. 3 zeigt ein Absteckschema.
Das Meßgerät verfährt automatisch anhand der vorgegebenen Meßdaten die Haupt- 2 und
Nebenachse 3 so, daß beide Achsen im Absteckpunkt 14 zusammenfallen. Wird z. B. die
Hauptachse 2 durch einen Bildsensor und die Nebenachse durch einen Laserstrahl 22
gebildet und hält man einen Pflock oder eine Latte genau in den Absteckpunkt 14, so
trifft aus der Sicht der Vorrichtung der Laserpunkt genau die Mitte der Hauptachse 2.
Bewegt man den Pflock oder die Latte in Richtung Meßgerät, so wandert der Laserpunkt
23a nach rechts neben die Hauptachsenmitte. Entfernt man jedoch die Latte oder den
Pflock von dem Meßgerät, so wandert der Laserpunkt 23 nach links neben die Hauptachse
2. Eine ständige Entfernungsmessung entfällt, da eine Abweichung vom Absteckpunkt 14
sichtbar ist und lediglich das Objekt (Pflock, Latte etc.) so lange auf der Hauptachse
bewegt werden muß, bis der Laserpunkt mit der Hauptachse 2 in einem Punkt
zusammenfallen. Der Absteckpunkt 14 ist erreicht.
Fig. 4 zeigt das Handsichtgerät 8 mit Bedienelementen 25 und Sende-
Empfangsschnittstelle 21b. Das Handsichtgerät 8 ist kleiner als ein Notebook 11 (vgl. Fig. 6) und
wird dann eingesetzt, wenn komplexe Messungen z. B. im Freifeld ein Anzeigen der Meß-
(20) oder Absteckpunkte (14) mittels eines Objektes (Latte, Pflock etc.) durch den Bediener
notwendig machen. Über die Sende- und Empfangsschnittstelle 21b erhält das
Handsichtgerät 8 die Bildinformationen aus Sicht des Meßgerätes. Der Bediener steuert
nun über die Bedienelemente 25 das Meßgerät auf den Meß- 20 oder Absteckpunkt 14.
Die Sende- und Empfangsschnittstelle 21b gibt die Steuerbefehle z. B. über Funk an das
Meßgerät weiter.
Fig. 5 zeigt das Erfassen eines Meßpunktes 20.
Über die Hauptachse 2 wird ein Meßpunkt 20 anvisiert. Die Nebenachse 3 fährt nun
ihrerseits über die Ziel-Erfassungs-Automatik 15 den Meßpunkt 20 an. Die Ziel-
Erfassungs-Automatik 15 speichert sämtliche Winkelinformationen des Gebers 19b der
Nebenachse 3 bis zum Erreichen des Meßpunktes 20. Liegt nun der Meßpunkt 20
zwischen zwei Winkelinformationen, wird mit der Nebenachse 3 eine x-y-Bewegung 24
ins Ziel (Meßpunkt 20) durchgeführt. Dieser Verfahrweg wird mit den Winkelwerten
verrechnet und ergibt mit der bekannten Strecke Haupt-/Nebenachse 18 die Entfernung:
Meßgerät - Meßpunkt 20. Zusätzlich kann die Entfernung durch Vergleichen der
Bildinformation mit einem Referenzbild errechnet werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Vermessen, Abtasten und Abstecken von Flächen, Räumen und
dreidimensionalen Objekten, mit den Punktinformationen: Horizontal-Vertikalwinkel,
Entfernung, Meßzeit des Meß- oder Absteckpunktes, sowie der Abbildinformation aller
Meß- (20) oder Absteckpunktes (14), dadurch gekennzeichnet, daß die zu vermessenden
Objekte mit einem Bildsensor (2) und einem zweiten schwenkbaren
und in x- und y-Richtung verschiebbaren Bildsensor (3) oder Laser (13)
angezielt werden, die zueinander in einem definierten Abstand (18) angeordnet sind, und daß
die Signale der Bildsensoren (2; 3) auf einem Handanzeigegerät (8) beobachtet werden und
die Verfahrzeit zwischen den Meß- (20) und Absteckpunkten (14) registriert wird, und daß die
Bildsensoren (2; 3) bzw. der Laser gemeinsam gekippt und geschwenkt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meß- (20) oder
Absteckpunkt (14) von mindestens zwei Achsen erfaßt wird und eine der Achsen sowohl
um ihre Horizontalachse drehbar und in X-Y-Richtung verfahren genau ins Ziel gebracht
werden kann und dieser Vorgang durch einen Rechner (11/12) gesteuert automatisch
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- (20) oder
Absteckpunkte (14) mit mindestens einer Bildinformation festgehalten werden, die
digitalisiert und gespeichert, den übrigen Meßpunktinformationen zugeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus den realen Meßpunkten
(20) ein räumliches Modell der Linien und Flächen berechnet und mit den zugeordneten
Bildinformationen als Raum dargestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nachträglich mittels einen
Rechners (11/12) und geeigneter Software, weitere Meßpunkte (20) erfaßt werden, indem zu
den bisherigen Punktinformationen die Zeiten der Bildinformationen und des Verfahrweges
miteinbezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem erfaßten und auf
einem Rechner (11/12) dargestellten Raumkörper mittels Bildbearbeitung eine räumliche
oder farbliche Veränderung simuliert und zusätzlich auch seine Lage im Zusammenhang der
ihn umgebenden übrigen Objekte bildlich dargestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer einfachen
Vermessung eines Objektes ein automatisches Abtasten durch das Meßgerät erfolgt.
8. Vorrichtung zum Vermessen, Abtasten und Abstecken von Flächen, Räumen und
dreidimensionalen Objekten, mit den Punktinformationen: Horizontal-Vertikalwinkel,
Entfernung, Meßzeit des Meß- oder Absteckpunktes sowie der Abbildinformation aller
Meß- oder Absteckpunkte, gekennzeichnet durch einen Bildsensor (2) und
einen zweiten in X-Y-Richtung verschiebbaren und um die eigene Achse horizontal drehbaren
(17) Bildsensor (3) oder Laser (13), der in einem definierten Abstand (18) zum ersten
montiert ist, sowie ein Handanzeigegerät (8) und eine Einrichtung bestehend aus Drehachse
horizontal (4), Drehachse vertikal (5) und Motortrieben (6/6a), die ein gemeinsames
Schwenken und Kippen der Sensoren (2, 3) zuläßt, sowie die Steuer- und Sendeelektronik (7) und die
Winkelgebereinheiten (19/19a/19b).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996110756 DE19610756C2 (de) | 1996-03-19 | 1996-03-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung, Markierung, Konstruktion, zur Dokumentation, Simulation und zum Scanning |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19610756A1 true DE19610756A1 (de) | 1997-09-25 |
DE19610756C2 DE19610756C2 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7788737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19610756C2 (de) |
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-
1996
- 1996-03-19 DE DE1996110756 patent/DE19610756C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN113688484B (zh) * | 2021-10-26 | 2022-01-25 | 山东神力索具有限公司 | 添加载荷施加体的数据处理方法、装置以及电子设备 |
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