DE4443368A1 - Rotationstiefdruckwerk mit spannungsbeaufschlagtem Presseur - Google Patents
Rotationstiefdruckwerk mit spannungsbeaufschlagtem PresseurInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rotationstiefdruckwerk der im Oberbe
griff des Anspruches 1 genannten Art.
Bei Druckwerken dieser Art befindet sich Druckfarbe in Vertiefun
gen, den sogenannten Näpfchen, auf der Oberfläche der Druck
walze und soll aus diesen auf die von dem Presseur angedrückte
Bahn übertragen werden. Die Näpfchen können mit Hilfe der Gra
vur- oder Ätztechnik oder mit sonstigen im Tiefdruck bekannten
Verfahren erzeugt werden. Zur Unterstützung und insbesondere Be
schleunigung des Überganges der Druckfarbe auf die Bahn ist es
seit längerem bekannt, Spannungen von einigen tausend Volt zwi
schen Druckwalze und Presseur anzulegen, die die Farbübertragung
und somit das sich ergebende Druckbild verbessern, und zwar ins
besondere auch bei modernen schnellaufenden Rotationsdruckwer
ken oder Verpackungsdruckwerken.
Probleme ergeben sich bei der Übertragung der Spannung auf die
schnellaufenden Walzen unter Berücksichtigung der Tatsache, daß
die anzulegende Spannung mehrere tausend Volt betragen muß und
daß Lösungsmitteldämpfe der verwendeten Farben in Verbindung
mit der Umgebungsluft explosionsgefährdet sind. Die gesamte
Hochspannungsanlage muß also explosionsgeschützt sein.
Einfache Schleifringübertrager zur Übertragung des hochge
spannten Stromes auf den Presseur sind wegen ihrer Funkengefahr
nicht verwendbar.
Der Stand der Technik zeigt eine Reihe von Lö
sungen dieses Problemes, wie beispielsweise Übertragung mittels
rollend anliegender Walzen, Übertragung mittels Koronaentladung
od. dgl. Diese Lösungen sind konstruktiv aufwendig und wartungs
intensiv, insbesondere hinsichtlich der im Druckbereich häufig er
forderlichen Reinigung der Oberflächen. Große Schwierigkeiten er
geben sich auch bei der Erzeugung höherer für ein gutes Druckbild
erforderlicher Spannungen.
Mit Druckwerken dieser Art können Bahnen aus Papier, Kunststof
folien oder sonstigen Materialien bedruckt werden, die geeignete
elektrische Eigenschaften aufweisen.
Ein Rotationstiefdruckwerk der eingangs genannten Art ist aus der
EP 0 351 504 B1 bekannt. Bei dieser Konstruktion wird Wechsel
strom über einen Luftspalt durch magnetische Induktion zwischen
einer im Statorteil der Übertragungseinrichtung vorgesehenen Pri
märspule und einer im Rotorteil vorgesehenen Sekundärspule über
tragen. Die Sekundärspule des Rotorteiles ist über die Welle des
Presseurs mit einem Ende geerdet und mit ihrem anderen Ende über
eine Gleichrichterschaltung an die leitfähige Schicht des Presseurs
angeschlossen. Diese Ausführung hat den Zweck, wie beim ge
samten Stand der Technik, die Schicht des Presseurs mit hochge
spannter Gleichspannung zu beaufschlagen. Durch die Gleichrich
terschaltung ergeben sich dabei eine Reihe von Nachteilen.
Zunächst ist hierfür eine aufwendige Konstruktion erforderlich, die
Platz erfordert. Ferner ist eine Erdung der Welle des Presseurs er
forderlich, die wiederum wegen der Funkengefahr Probleme auf
weist. Auch sind hierbei die erzielbaren Spannungen und somit das
erreichbare Druckbild begrenzt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Rotati
onstiefdruckwerk der eingangs genannten Art zu schaffen, das mit
einfachen Mitteln ein gutes Druckbild erzeugt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteils des Anspruches 1 gelöst.
Bei der Erfindung wird der mit der Übertragungseinrichtung über
tragene Wechselstrom unmittelbar an die Schicht des Presseurs an
gelegt, diese also mit Wechselspannung beaufschlagt. Dies kann er
reicht werden mit einer Konstruktion gemäß dem gattungsbildenden
Stand der Technik, also mit magnetinduktiver Wechselstromüber
tragung über einen Transformator. Dabei wird lediglich am Pres
seur die Gleichrichtung und Glättung des übertragenen Wechsel
stroms weggelassen. Die Gleichrichterschaltung kann daher mit al
len ihren Nachteilen eingespart werden. Überraschenderweise hat
sich gezeigt, daß eine Wechselspannung zwischen Presseur und
Druckwalze in derselben Weise auf die Farbe wirkt wie eine
Gleichspannung.
Die bekannte gattungsgemäße Konstruktion mit Transformator
kopplung zwischen Statorspule und Rotorspule hat weitere Nach
teile dadurch, daß die Spulen sehr aufwendig und teuer sind. Sie
können nur im stirnseitigen Randbereich des Presseurs vorgesehen
sein, also auf eng begrenztem Raum. Die Übertragung ist dabei
sehr schlecht und damit auch die erzielbare Spannung. Nachteilig
bei dieser Konstruktion ist auch die unbedingt erforderliche Erdung
des einen Endes der Sekundärwicklung über die Lagerung des Pres
seurzylinders und seine Achse bzw. über entsprechende Schleif
kontakte. Der konstruktive Aufwand ist insgesamt sehr hoch. Vor
teilhaft sind daher die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Die
auf diese Weise gebildete Kondensatorkopplung zwischen Stator
elektrode und Rotorelektrode überträgt Wechselstrom in ausrei
chendem Maße, wobei vorteilhaft durch Verwendung höherer Fre
quenzen der Übertragungswiderstand des so gebildeten Kondensa
tors verringert werden kann. Die Elektroden lassen sich beispiels
weise wie bei der bekannten gattungsgemäßen Konstruktion ring
förmig an der Stirnseite des Presseurs nebeneinander anordnen,
wobei in dem zur Verfügung stehenden Raum ohne weiteres ein
Kondensator geeigneter Kapazität gebildet werden kann. Vorteilhaft
ist dabei die erheblich einfachere Konstruktion, da aufwendige
Spulen durch einfache Elektroden ersetzt werden, die zudem raum
sparender ausführbar sind. Die Elektroden lassen sich in er
forderlicher Weise durch Oberflächenisolierung explosionsgeschützt
ausbilden. Vorteilhaft bei der Verwendung eines Kondensators zur
Übertragung des Wechselstromes auf den Presseur ist ferner die
Möglichkeit, an diesen ohne presseurseitige Gleichrichtung sowohl
Wechselspannung als auch pulsierende Gleichspannung anlegen zu
können. Bei Wechselspannungsaufladung des Presseurs liegt über
der zu bedruckenden Bahn zwischen dem Presseur und der geerde
ten Druckwalze eine Wechselspannung. Die Bahn wird daher mit
wechselnder Polarität aufgeladen und verläßt den Druckbereich mit
der mittleren Ladung null. Außerhalb des Druckbereiches nach dem
Stand der Technik vorgesehene Entladungseinrichtungen für die
Bahn können daher entfallen, was zu konstruktiven Einsparungen
führt.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf
diese Weise wird die Konstruktion weiter radikal vereinfacht. Als
Rotorelektrode wird ein elektrisch leitfähiges Element des Presseurs
verwendet, das an diesem ohnehin vorgesehen ist. Eine gesonderte
Rotorelektrode wird dadurch eingespart. Die konstruktiv einfachste
Ausführung ergibt sich durch Anordnung der Statorelektrode außen
neben dem Presseur. Die außenliegenden elektrisch leitfähigen
Schichten des Presseurs, die aufgeladen werden sollen, dienen dann
unmittelbar als Rotorelektrode. Jeder handelsübliche Presseur kann
daher ohne konstruktive Änderungen verwendet werden. Es muß
lediglich eine Statorelektrode vorgesehen sein, die radial neben dem
Presseur drehfest angeordnet ist und geeignete Größe und geeigne
ten Spaltabstand zum Presseur aufweisen muß zur Ausbildung der
erforderlichen Kapazität. Platz zur Anbringung einer solchen Stato
relektrode ist bei handelsüblichen Druckwerken ausreichend vor
handen. Die erforderliche Statorelektrode kann konstruktiv sehr
einfach und insbesondere glattflächig ausgebildet sein. Dies ermög
licht die einfache Nachrüstung an vorhandenen Druckwerken und
erleichtert die erforderliche Reinigung. In anderer Ausführung kann
im Falle der Ausbildung des Presseurs als Hohlwalze eine innenlie
gende elektrisch leitfähige Schicht, z. B. ein Stahlmantel, über eine
im Hohlraum, beispielsweise an der Achse angeordnete oder als
Achse ausgebildete Statorelektrode aufgeladen werden. In diesem
Fall ist die innenliegende Schicht mit den äußeren aufzuladenden
Schichten elektrisch zu verbinden, wobei angesichts der Tatsache,
daß Wechselstrom übertragen wird, auch eine kapazitive Kopplung
über eine isolierende Schicht hinweg möglich ist.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Auf
diese Weise läßt sich eine hohe Kapazität zwischen der Statorelek
trode und der als Rotorelektrode dienenden leitfähigen Schicht des
Presseurs erzeugen. Außerdem wird dadurch die Statorelektrode
balkenförmig zwischen den Lagerungen des Presseurs ausgebildet
und kann dort mit ihren Enden auf einfache Weise befestigt
werden.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen. Hier
durch wird die Statorelektrode den Explosionsschutzvorschriften
entsprechend, allseitig elektrisch isoliert, und es sorgt die im Kon
densatorspalt befindliche Isolierschicht aufgrund ihrer hohen Di
elektrizitätskonstante für eine hohe Kapazität des gebildeten Kon
densators, also eine verbesserte Stromübertragung.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Auf
diese Weise läßt sich, falls gewünscht oder erforderlich, die elek
trisch leitende Schicht des Presseurs auch mit Gleichspannung be
aufschlagen. Der Wechselstrom übertragende, aus Statorelektrode
und Rotorelektrode bestehende Kondensator überträgt den sich auf
grund der Wechselspannungskomponente der ungeglätteten Gleich
spannung ergebenden Wechselstrom. Ein rotierender Gleichrichter
wie bei dem gattungsbildenden Stand der Technik ist nicht erfor
derlich, da die Gleichrichtung stationärseitig erfolgt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schema
tisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Axialansicht eines Druckwerkes mit geschnitten
dargestelltem Presseur mit Stromversorgung in einer
ersten baulichen Ausführungsform,
Fig. 2 einen Presseur im Achsschnitt mit einer Stromversor
gung in einer zweiten baulichen Ausführungsform,
Fig. 3 eine Ansicht nach Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 das elektrische Ersatzschaltbild der Stromversorgun
gender Fig. 1-3,
Fig. 5 in einem Kurvendiagramm die bei der Schaltung ge
mäß Fig. 4 zwischen Presseur und Druckwalze anlie
gende Spannung,
Fig. 6 in Darstellung entsprechend Fig. 4 das Ersatzschalt
bild einer Stromversorgung zur Gleichspannungsbe
aufschlagung und
Fig. 7 in einem Diagramm entsprechend Fig. 5 die bei der
Schaltung gemäß Fig. 6 zwischen Presseur und
Druckwalze erzeugte Gleichspannung.
Fig. 1 zeigt in Achsrichtung gesehen ein Druckwerk für Rotations
tiefdruck mit einer aus Metall bestehenden Druckwalze 1, deren
Achse 2 in nicht dargestellter Weise gelagert ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Ganzmetallwalze, die
einstückig mit der drehenden Achse 2 ausgebildet ist. Es sind auch
andere Konstruktionen möglich, beispielsweise eine Walze aus iso
lierendem Material, umgeben von einem metallischen, elektrisch
leitfähigen Mantel, der in geeigneter Weise über die Achse an Erde
verbindbar ausgebildet ist. Farbauftragseinrichtungen, die die Ober
fläche der Druckwalze 1 mit Farbe versehen, sind zur Vereinfa
chung der Darstellung weggelassen. Beispielsweise kann die
Druckwalze 1 an ihre Unterseite in eine nicht dargestellte Farb
wanne eintauchen.
Ein Presseur 3, der die zu bedruckende Bahn 4 gegen die Druck
walze 1 andrückt, weist im dargestellten Ausführungsbeispiel einen
metallischen Innenzylinder 5 auf, der umgeben ist von einem Iso
liermantel 6, auf dem eine elektrisch hoch leitende Schicht 7 und
darauf eine elektrisch schwach leitende Schicht 8 angeordnet sind.
Durch die zweischichtige Ausbildung der Schicht 7, 8 mit unter
schiedlichen Leitfähigkeiten wird eine gleichmäßige Ladungsver
teilung über die Zylinderoberfläche des Presseurs 3 erreicht, wobei
die elektrisch schwach leitende Schicht 8 für eine Strombegrenzung
sorgt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel läuft der Presseur 3 mit In
nenlagern 23 auf einer feststehenden Achse 24, die außerhalb des
Presseurs in einem Lagerbock gehalten ist. Hinsichtlich der Ausbil
dung des Presseurs 3 und seiner Lagerung stimmt die Ausführungs
form der Fig. 1 mit der der Fig. 2 überein. In Fig. 2 ist der Lager
bock 22 ersichtlich.
In der dargestellten Ausführungsform der Fig. 1 und 2 ist der Pres
seur 3 als sogenannter Dreischichtpresseur ausgebildet (Isolierman
tel 6, elektrisch hoch leitende Schicht 7, elektrisch schwach leitende
Schicht 8). Es sind auch andere Ausführungen bekannt, beispiels
weise der Einschichtpresseur, bei dem der metallische Innenzylin
der 5 sehr dick ist und bei dem ohne Isoliermantel und ohne elek
trisch hoch leitende Schicht die elektrisch schwach leitende Schicht
8 unmittelbar auf dem metallischen Innenzylinder 5 angeordnet ist.
Beim Einschichtpresseur wird der Isoliermantel 6 durch geeignete
Isolierung der Lagerung des Presseurs oder der Achse des Pres
seurs gewährleistet. Dagegen ist bei dem sogenannten Zweischicht
presseur auf einem metallischen Innenzylinder eine Isolationsschicht
und darauf eine schwach leitende Schicht angeordnet. Zum Schluß
sei auch noch der Vierschichtpresseur erwähnt, der sich vom Drei
schichtpresseur dadurch unterscheidet, daß sich zwischen der hoch
leitenden Schicht 7 und der schwach leitenden Schicht 8 eine zu
sätzliche Isolierschicht befindet.
Zur Aufladung der Schicht 7, 8 ist eine Stromversorgung vorgese
hen, bestehend aus einer Wechselstromquelle 9, die über eine Erd
leitung 10 in geeigneter Weise, z. B. an der Achse 2, an die aus leit
fähigem Metall bestehende Druckwalze 1 elektrisch angeschlossen
ist. Die Erdleitung 10 kann vorzugsweise zur Sicherheit bei 11
geerdet sein. Über eine Leitung 12 wird von der Wechselstrom
quelle 9 erzeugte Hochspannung geeigneter Höhe, beispielsweise
3000 Volt, an eine Statorelektrode 13 gegeben, welche beispiels
weise als geeignet elektrisch leitfähiges Metallblechteil, Gitter od. dgl.
ausgebildet ist, dessen dem Presseur 3 zugewandte Oberfläche
kreissektorartig konzentrisch zur Achse 24 ausgebildet ist und sich
in Achsrichtung über einen Teil oder die gesamte Länge des Pres
seurs 3 erstreckt. Aus Gründen der elektrischen Sicherheit ist die
Statorelektrode 13 mit einer Isolierschicht 14 allseitig umgeben.
Die Statorelektrode 13 und die als Rotorelektrode dienende elek
trisch leitfähige Schicht 7, 8 des Presseurs 3 bilden zwei Platten ei
nes Kondensators, der in dem elektrischen Ersatzschaltbild der Fig.
4 mit 15 bezeichnet ist. Man sieht hier, daß die von der Wechsel
stromquelle 9 gegenüber der geerdeten Druckwalze 1 erzeugte
Wechselspannung über den Kondensator 15, der zur Übertragung
von Wechselstrom geeignet ist, an den Presseur 3 gelegt wird. Zwi
schen Presseur 3 (bzw. dessen elektrisch leitfähigen Schichten 7, 8)
und der Druckwalze 1 wird also eine Wechselspannung erzeugt,
wie sie im Diagramm der Fig. 5 dargestellt ist. Die in Fig. 1 darge
stellte Lage der Statorelektrode 13 ist unter Umständen ungünstig.
Besser wäre die Anordnung der Statorelektrode 13 oben über dem
Presseur 3, also in symmetrischer Lage zu einer durch die Achsen 2
und 24 des Druckwerkes verlaufenden Ebene. Diese Anordnung ist
besser aus Gründen der Ladungspolarisation der über den Konden
sator 15 auf der Schicht 7, 8 gebildeten elektrischen Ladung.
In anderer Ausbildung der Stromversorgung kann, wie Fig. 6 zeigt,
von der Wechselstromquelle 9 in der Leitung 12 der Strom dem
Kondensator 15 über eine Diode 16 zugeführt werden. Fig. 7 zeigt
wiederum die zwischen Presseur 3 und Druckwalze 1 entstehende
Spannung. Durch Gleichrichtung an der Diode 16 entsteht aus der
von der Wechselspannungsquelle 9 erzeugten Wechselspannung
eine gleichgerichtete Wechselspannung mit der aus Fig. 7 zu erse
henden restlichen Welligkeit. Anstelle der dargestellten Einweg
gleichrichtung mit einer Diode kann auch eine Brückengleichrich
terschaltung verwendet werden.
Die aus Fig. 7 zu ersehende Wechselspannungskomponente der
nicht geglätteten Gleichspannung erzeugt den über den Kondensator
15 übertragbaren Wechselstrom.
Es kann also wahlweise gemäß Fig. 4 und 5 mit Wechselspannung
oder gemäß Fig. 6 und 7 mit Gleichspannung gearbeitet werden,
wobei je nach Einbaurichtung der Diode 16 in der Ausführungs
form der Fig. 6 wahlweise + oder - am Presseur 3 liegen kann.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine konstruktive Variante zu Fig. 1. Die
Stromzuführung zum Presseur 3, der in seinem inneren Aufbau
dem der Fig. 1 entspricht, erfolgt hier von einer Stirnseite her. Es
ist eine ringförmige Rotorelektrode 17 vorgesehen, mit allseitiger
Isolierung 18. Die Rotorelektrode 17 ist über eine oder mehrere
kurze Anschlußleitungen 19, die vorteilhaft ebenfalls isoliert sind,
mit der hoch leitfähigen Schicht 7 des Presseurs elektrisch verbun
den. Die Statorelektrode 20 ist in diesem Fall, wie der Vergleich
der Fig. 2 und 3 zeigt, U-förmig im Spaltabstand parallel zur Roto
relektrode 18 vorgesehen und ebenfalls mit einer Isolierung 21 um
schlossen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Statorelektrode 20 an
einem schematisiert angedeuteten Lagerbock 22 angeordnet, der die
Achse 24 des Presseurs aufnimmt. An die Statorelektrode 20 ist die
stromzuführende Leitung 12 elektrisch angeschlossen.
Die U-förmige Ausbildung der Statorelektrode 20 bietet den Vor
teil, daß bei erforderlichem Ausbau des Presseurs 3 die Statorelek
trode an ihrem Platz verbleiben kann. In Fig. 3 ist die Statorelek
trode 20 nach oben U-förmig geöffnet dargestellt. Bei Ausbau muß
folglich der Presseur 3 mit der Rotorelektrode 17 und der Achse 24
nach oben ausgehoben werden. Wenn dagegen bei üblicher Ausfüh
rung eine seitliche Demontage des Presseurs vorgesehen ist, muß
die Statorelektrode 20 in Anordnung als liegendes U ausgebildet
sein.
Ersichtlich bilden auch bei der Ausführungsform der Fig. 2 und 3
die Rotorelektrode 17 und die Statorelektrode 20, die sich flächig
im Spaltabstand gegenüberstehen, den Kondensator 15 der Fig. 4
und 6 aus und können, wie dort dargestellt, zur Übertragung von
Wechselspannung oder gleichgerichteter Wechselspannung auf den
Presseur 3 dienen.
Wie zu den Fig. 1 und 2 erläutert, ist die Statorelektrode 13 bzw.
20 mit einer Isolierschicht 14 bzw. 21 umgeben. Vorzugsweise ist
diese wenigstens über der zum Presseur 3 hin liegenden Oberfläche
aus einem Material mit hoher Dielektrizitätskonstante ausgebildet.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 gilt dies auch für die isolie
rende Beschichtung der Oberfläche der Rotorelektrode 17, die zur
Statorelektrode 20 hin liegt. Auf diese Weise wird im Spalt des aus
Rotorelektrode und Statorelektrode gebildeten Kondensators durch
Erhöhung der Dielektrizitätskonstante die Kapazität verbessert und
somit der kapazitive Widerstand für die Stromübertragung verrin
gert.
In der dargestellten Ausführungsform der Fig. 1 werden die für den
Druckvorgang aufzuladenden elektrisch leitfähigen Schichten 7, 8
von außen über die Statorelektrode 13 aufgeladen. Da in der darge
stellten Ausführungsform der Presseur 3 als Hohlwalze ausgebildet
ist mit innenliegendem metallischen Innenzylinder 5, kann die Auf
ladung auch von innen erfolgen. Die Lager 23 sind isolierend aus
zubilden. Die Spannung wird über die Leitung 12 an die Achse 24
gelegt, die dann als Statorelektrode dient und über die die Aufla
dung des metallischen Innenzylinder 5 erfolgt. Von diesem ist bei
einer solchen Ausbildung des Presseurs eine elektrische Leitung zu
den außenliegenden Schichten 7, 8 vorzusehen bzw. wird der
Isoliermantel 6 zur Schaffung einer elektrisch leitfähigen Verbin
dung weggelassen. Der Kondensatorspalt zwischen der als
Statorelektrode dienenden Achse 24 und dem als Rotorelektrode
dienenden metallischen Innenzylinder 5 kann verringert werden
durch dickere Ausführung der Achse oder dünnere Ausführung des
Innenzylinders 5. Es kann auch beispielsweise im Bereich zwischen
den Lagern 23 auf der Achse 24 eine zylindrische Elektrode ange
ordnet werden, die mit engem Spaltabstand der inneren Oberfläche
des metallischen Innenzylinders 5 gegenübersteht. Bei all diesen
Ausführungen sind aus Gründen der Explosionssicherheit vorzugs
weise die Oberflächen der Elektroden mit einer Isolierschicht über
zogen.
Claims (6)
1. Rotationstiefdruckwerk mit einer Druckwalze (1) mit wenig
stens einem Mantel aus Metall und einem die zu bedruckende
Bahn (4) andrückenden Presseur (3), der wenigstens eine im
radialen Randbereich ganzflächig angeordnete elektrisch leit
fähige Schicht (7, 8) aufweist, sowie mit einer Stromversor
gung zum Anlegen einer elektrischen Spannung gegenüber
der geerdeten Druckwalze (1) an die Schicht (7, 8) über
einer Übertragungseinrichtung (15), bestehend aus einem
Statorteil (13, 20) und einem am Presseur (3) angeordneten
Rotorteil (7, 8; 17), zwischen denen Wechselstrom über
einen Luftspalt übertragen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (7, 8) über einen Stromweg mit in beiden
Stromrichtungen gleichem Widerstand mit Spannung
beaufschlagt wird.
2. Rotationstiefdruckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Statorteil (13, 20) und der Rotorteil (7, 8;
17) Elektroden (13; 7, 8; 17; 20) aus elektrisch leitfähigem
Material aufweisen, die großflächige, in engem Spaltabstand
einander zugewandte Oberflächen ausbilden.
3. Rotationstiefdruckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein flächiges elektrisch leitfähiges Element (5,
7, 8) des Presseurs (3) als Rotorelektrode dient und die Sta
torelektrode (13) in radialem Spaltabstand zu einer zylindri
schen Oberfläche des Presseurs (3) drehfest angeordnet ist.
4. Rotationstiefdruckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Statorelektrode (13) dem Presseur (3) mit
einer Oberfläche zugewandt ist, die die Form eines Zylinder
sektors aufweist, welcher im wesentlichen konzentrisch zum
Presseur (3) im wesentlichen über dessen Länge erstreckt ist.
5. Rotationstiefdruckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Statorelektrode (13, 20) allseitig mit einer
Isolierschicht (14, 21) überzogen ist, die auf der der Rotor
elektrode (7, 8; 17) zugewandten Oberfläche aus einem Ma
terial mit hoher Dielektrizitätskonstante besteht.
6. Rotationstiefdruckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stromversorgung (9, 16) an die Übertra
gungseinrichtung (15) eine ungeglättet gleichgerichtete
Wechselspannung anlegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443368A DE4443368A1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Rotationstiefdruckwerk mit spannungsbeaufschlagtem Presseur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4443368A DE4443368A1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Rotationstiefdruckwerk mit spannungsbeaufschlagtem Presseur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4443368A1 true DE4443368A1 (de) | 1996-06-13 |
Family
ID=6535034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4443368A Ceased DE4443368A1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Rotationstiefdruckwerk mit spannungsbeaufschlagtem Presseur |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |