DE4443051A1 - Implantat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Implantat zum Einsatz in einen Hohlraum eines Knochens, mit einem, zur Übertragung von Belastungen in den Knochen dienenden Basiskörper, der in den Hohlraum eingesetzt ist und der sich mittels einer oder mehrerer Druckflächen an der Knochensubstanz abstützt. Solche Implantate werden vielfältig in der Chirurgie verwendet. Desweiteren werden Implantate in der plastischen Chirurgie verwendet um daran Epithesen zu befestigen. Einige bekannte Anwendungsgebiete verwenden Implantate, um in einem Kieferknochen ein Zahnersatz anbringen zu können oder um bei Knochenbrüchen die Knochenstücke miteinander fest zu verbinden. In der Kieferchirurgie bspw. wird in den Kieferknochen ein Loch eingebohrt, in das der Basiskörper des Implantats eingesetzt wird. Nach einer vorgegebenen Verweildauer bildet sich Knochensubstanz neu nach, so daß das Implantat im Kieferknochen einwächst. Mit dem eingewachsenen Basiskörper wird ein Zahnersatz verbunden.

sich schließlich lockert. Mittels eines operativen Eingriffs muß dann das Implantat entfernt und gegen ein neues ausgetauscht werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung ein Implantat der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das eine dauerhafte feste Anbindung am Knochen ermöglicht.

Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß die Stützelemente zumindest in einem Teilbereich eine Profilierung aufweist, daß die Profilierung mit in Richtung der Belastungsrichtung weisenden Druckflächen und entgegen der Belastungsrichtung weisenden Freiflächen versehen ist. Damit wird der Basiskörper in den Hohlraum, bspw. die Bohrung im Kieferknochen eingeführt und hierin anschließend mit der Spreizvorrichtung verankert. Dadurch, daß die Spreizvorrichtung sich quer zur Belastungsrichtung des Basiskörpers verspreizt, wird auf die Bohrungswandungen eine Druckbelastung ausgeübt. Infolge dieser Druckbelastung wird Knochensubstanz abgebaut, so daß sich die Bohrung in diesem Bereich gegenüber dem Bohrlocheintritt verbreitet. Damit ergibt sich eine Hinterschneidung, die den Basiskörper formschlüssig hält. Wird nun eine Druckbelastung auf den Basiskörper ausgeübt, so wird diese auf die große Fläche der Bohrungswandung übertragen, so daß sich nur geringe Flächenpressungen ergeben. Die Gefahr des Abbaus von Knochensubstanz ist somit minimiert. Findet dennoch infolge sehr hoher Druckbelastungen, ein Abbauprozeß statt, so können die Stützelemente so ausgelegt sein, daß sie sich elastisch nachspannen. Auch ist ein manuelles Nachspannen für diesen Fall denkbar.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Stützelemente zumindest in einem Teilbereich eine Profilierung aufweist, daß die Profilierung mit in Richtung der Belastungsrichtung weisenden Druckflächen und entgegen der Belastungsrichtung weisenden Freiflächen versehen ist. Damit ist ein Lockern des Implantates bei hohen Druck- oder auch Zugbelastungen sicher verhindert.

Entsprechend einem Belastungsfall stützt sich der Basiskörper mit den Druckflächen der Profilierung an der Knochensubstanz ab. Wird eine hohe Pressung in diesem Bereich bewirkt, so baut sich die Knochensubstanz ab.

Hierdurch setzt sich der Basiskörper ein Stück in der Bohrung. Im Bereich der Freiflächen entstehen Hohlräume. Man macht sich nun die Erkenntnis zunutze, daß die Knochensubstanz die Eigenschaft hat, den in dem den Druckflächen gegenüberliegenden Hohlraum hinten Osteoplasten, also aufbauende Knochenzellen, zu bilden. Das Implantat bleibt damit stets fest im Knochen verwachsen.

Gemäß einer Variante der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Basiskörper einen Schaft aufweist, der in die als Schenkel ausgebildeten Stützelemente übergeht, daß der Schaft in Längsrichtung von einer Bohrung durchdrungen ist, die sich im Bereich der Stützelemente konisch verjüngt und daß in die Bohrung ein, mit einem Außenkonus versehenen Stift eingesetzt ist. Je nach Anforderung können zwei oder mehrerer Schenkel vorgesehen sein, die sich radial nach außen verspreizen. Die Spreizung der Schenkel wird mit dem Außenkonus des Stiftes bewirkt, der sich in die konisch verjüngte Bohrung einschiebt. Mit dem Außenkonus des Stiftes kann eine kontrollierbare kontinuierliche Verspannung im Knochen erfolgen. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn vorgesehen ist, daß der Stift ein Außengewinde aufweist, das in eine Gewindeaufnahme des Basiskörpers einschraubbar ist, und daß der Stift mit einer Werkzeugaufnahme für ein Schraubwerkzeug versehen ist.

Wenn das Implantat in der Kieferchirurgie verwendet wird, um einen Zahnersatz fest mit dem Kieferknochen zu verbinden, dann sieht eine mögliche Variante der Erfindung vor, daß der Basiskörper in einen als Bohrung ausgebildeten Hohlraum des Kieferknochens einsetzbar ist, daß an den Basiskörper ein Aufsatzteil angeschlossen ist, das einen Zahnersatz trägt. Das Aufsatzteil kann bspw. mit dem Basiskörper verschraubt und/oder verklebt sein.

Zur Anbringung des Zahnersatzes an dem Aufsatzteil ist es vorteilhaft, wenn wenn vorgesehen ist, daß das Aufsatzteil eine stumpfkegelförmige Außengeometrie aufweist, die in eine entsprechende ausgeformte Ausnehmung des Zahnersatzes ragt, und daß im Bereich zwischen dem Aufsatzteil und dem Zahnersatz eine adhäsiv wirkende Schicht eingebracht ist.

Mit dem stumpfkegelförmigen Aufsatzteil kann der Zahnersatz exakt positioniert werden. Durch die eingebrachte Klebeschicht wird zum einen eine stoffschlüssige Verbindung zwischen Zahnersatz und Aufsatzteil und zum anderen eine Abdichtung dieses Bereiches bewirkt.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Explosionsdarstellung ein Implantat mit einem Basiskörper 10, einem in den Basiskörper einführbaren Stift 20 und einem Aufsatzteil 30. Der Basiskörper 10 weist einen zylindrischen Schaft 15 auf. Der Schaft 15 geht in eine Spreizvorrichtung 11 über. Die Stützvorrichtung 11 ist aus vier Stützelementen 11a gebildet, die sich schenkelartig in Achsrichtung des Basiskörper 10 erstrecken. Die Stützelemente 11a stehen zueinander paarweise diametral gegenüberliegend und sind durch einen Schlitz 13 voneinander getrennt. Die Schlitze gehen, im Übergangsbereich zu dem Schaft 15, in eine Erweiterung 13a über. Auf ihrer Außenseite sind die Stützelemente 11a mit einer Profilierung 12 versehen. Die Profilierung ist zackenförmig aus Freiflächen 12a und Druckflächen 12b gebildet.

In den Basiskörper 10 ist stirnseitig über den Schaft 15 eine Bohrung 16 eingebracht. Die Bohrung verjüngt sich im Bereich der Spreizvorrichtung 11 konisch.

Das so ausgebildete Basisteil kann in einen als Bohrung ausgebildeten Hohlraum des Kieferknochens eingesetzt werden. Hierbei ist das Basisteil insoweit in die Bohrung eingesetzt, daß der Schaft 15 ein Stück weit über den Bohrungseintritt vorsteht. In die Bohrung 16 kann dann ein Stift 20 eingeschoben werden. Der Stift 20 weist einen Schaft 22 auf, der sich einseitig zu einem Außenkonus 21 verjüngt. Auf der anderen Seite ist an den Schaft 22 einstückig ein Außengewinde 23 angeformt. Das Außengewinde 23 geht in einen Kopfteil 24 über, der eine Werkzeugaufnahme 25 aufweist. Der Stift 20 wird soweit in die Bohrung eingeführt, bis das Außengewinde 23 mit der Gewindeaufnahme 17 der Bohrung 16 in Eingriff kommt. Anschließend kann mittels eines Werkzeuges, das in die Werkzeugaufnahme 25 gesteckt ist, der Stift 20 in die Gewindeaufnahme 17 eingeschraubt werden. Hierbei bewegt sich der Außenkonus 21 nach unten in den, sich konisch verjüngenden Teil der Bohrung 16. Hierdurch werden die Stützelemente 11a radial nach außen verschoben, bis sie an der Bohrungswandung anliegen. Die Verschiebung der Stützelemente 11a ist in der Zeichnung gestrichelt dargestellt. Im Entmontagezustand steht das Außengewinde 23 des Gewindestiftes 20 ein Stück weit aus der Bohrung 16 vor. Auf den aus dem Knochen vorstehenden Gewindeteil des Außengewindes 23 kann das Aufsatzteil 30 mit einem Gewinde 32 aufgeschraubt werden. Zur Fixierung des Aufsatzteiles 30 auf dem Stift 20 ist auf den Gewindegängen des Außengewindes 23 ein Klebstoff aufgebracht, der aushärtet, sobald das Aufsatzteil 30 aufgeschraubt ist. Das Aufsatzteil ist im wesentlichen stumpfkegelförmig ausgebildet und damit mit einem Außenkonus 33 versehen. Auf das Aufsatzteil 30 kann ein Zahnersatz mit einer konischen Ausnehmung aufgesetzt werden. Durch den Konus 33 wird eine Zentrierung des Zahnersatzes erreicht. Die Anbindung des Zahnersatzes an dem Aufsatzteil 30 wird mittels einer Klebverbindung bewirkt. An seiner Unterseite ist in das Aufsatzteil 30 eine Aussparung 31 eingebracht, die den aus dem Knochen vorstehenden Bereich des Basiskörpers 10 aufnimmt.

Das erfindungsgemäße Implantat ist nicht alleine auf den Einsatz in der Kierferchirurgie begrenzt. Vielmehr ist auch ein Einsatz dann möglich, wenn gebrochene Knochenteile miteinander verschraubt werden müssen. Insbesondere ist es denkbar, daß das Basisteil bei einem gebrochenen Röhrenknochen in den von dem Röhrenknochen umgebenen Hohlraum eingesetzt und hierin verspreizt wird. Das zweite Knochenteil läßt sich dann leicht an diesem Implantat befestigen.

Claims (6)

1. Implantat zum Einsatz in einen Hohlraum eines Knochens, mit einem zur Übertragung von Belastungen in den Knochen dienenden Basiskörper, der in den Hohlraum eingesetzt ist und der sich mittels einer oder mehrerer Druckflächen an der Knochensubstanz abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Hohlraum des Knochens eingeführte Bereich des Basiskörpers (10) eine Spreizvorrichtung (11) mit Stützelementen (11a) aufweist, die im wesentlichen quer zur Belastungsrichtung des Basiskörpers (10) dübelartig spreizbar sind und die gegen die Wandung des Hohlraumes des Knochens abgestützt sind.

2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (11a) zumindest in einem Teilbereich eine Profilierung (12) aufweist, daß die Profilierung (12) mit, in Richtung der Belastungsrichtung weisenden Druckflächen (12b) und entgegen der Belastungsrichtung weisenden Freiflächen (12a) versehen ist.

3. Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiskörper (10) einen Schaft (15) aufweist, der in die als Schenkel ausgebildeten Stützelemente (11a) übergeht, daß der Schaft (15) in Längsrichtung von einer Bohrung (16) durchdrungen ist, die sich im Bereich der Stützelemente (11a) konisch verjüngt und daß in die Bohrung (16) ein, mit einem Außenkonus versehenen Stift (20) eingesetzt ist.

4. Implantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (20) ein Außengewinde (23) aufweist, das in eine Gewindeaufnahme (17) des Basiskörpers (10) einschraubbar, und daß der Stift (20) mit einer Werkzeugaufnahme (25) für ein Schraubwerkzeug versehen ist.

5. Implantat nach einer der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiskörper (10) in einen als Bohrung ausgebildeten Hohlraum des Kieferknochens einsetzbar ist, daß an den Basiskörper (10) ein Aufsatzteil (30) angeschlossen ist, das einen Zahnersatz trägt.

6. Implantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufsatzteil (30) eine stumpfkegelförmige Außengeometrie aufweist, die in eine entsprechende ausgeformte Ausnehmung des Zahnersatzes ragt, und daß im Bereich zwischen dem Aufsatzteil (30) und dem Zahnersatz eine adhäsiv wirkende Schicht eingebracht ist.