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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Prothese, die insbesondere zur
Behandlung von Hüftdysplasie
bei Hunderassen oder Arten vorgesehen ist.
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Aus
der
DE 38 40 471 A1 ist
eine mehrteilig und sandwichartig aufgebaute Hüftgelenkprothese bekannt, bei
welcher zwischen der Kugelkalotte und dem oberen Ende des Oberschenkelknochens
eine elastische Abfederung vorgesehen ist. Diese Relativbewegungen
sind aber für
den kynoplogisch-medizinischen
Bereich ungeeignet, weil sie der Bewegungsfreude eines Hundes entgegenstehen.
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Die
Hüftdysplasie,
auch Hüftgelenkdysplasie genannt,
kann bei sämtlichen
Hunderassen auftreten, wobei großwüchsige Hunde besonders häufig von
diesem Krankheitsbild betroffen sind.
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Das
Hauptsyndrom der Hüftdysplasie
bei Hunden ist eine Subluxation des Hüftgelenks, ein Indikator für eine Hüftgelenkslockerheit,
die eine anormale Abnutzung und Rückbildung von Hüftgelenksgewebe
verursacht.
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Hierdurch
wird durch Bewegung des Hundes der Oberschenkelkopf in eine anormale
Position im Gelenk gedrängt.
Dies führt
letztendlich zu einer chronischen Gelenkslockerheit, die für den Hund
mit Schmerzen und instabilen Bewegungsabläufen verbunden ist.
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Die
Veterinärmedizin
bietet mehrere Möglichkeiten
zur Behandlung der Hüftdysplasie
bei Hunden. Beispiele hierzu wären
medikamentöse
Therapien mit entzündungshemmenden
und schmerzstillenden Medikamenten, Durchführung einer PIN-Operation oder Einsetzen
von einem oder mehreren Goldstiften in die Muskulatur an bestimmten
Akkupunkturpunkten.
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Die
oben genannten Möglichkeiten
bieten eine mehr oder weniger effektive Schmerztherapie, der Verschleißprozess
am Hüftgelenk
des Hundes schreitet jedoch weiter fort.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Behandlung der Hüftdysplasie
bietet die Durchführung
einer Osteotomie des Beckens. Bei dieser Operation wird das Darmbein,
Sitzbein und Schambein des Beckens durchtrennt, das Becken etwas
zur Seite gekippt und die durchtrennten Beckenknochen anschließend wieder
durch Osteosynthese verbunden. Ziel dieser Operation ist es, dass
der Oberschenkelkopf wieder ausreichend tief in der Hüftgelenkspfanne
sitzt um einer bevorstehenden Hüftdysplasie
vorzubeugen. Diese Operation ist jedoch äußerst aufwendig und nur bei
jungen Hunden möglich,
bei denen zwar der Oberschenkelkopf nicht tief genug in der Pfanne
sitzt aber noch keine degenerativen Veränderungen in der Hüfte aufgetreten
sind.
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Ist
das Hüftgelenk
erst mal weitgehend zerstört,
kommen als operative Behandlungsmethoden noch eine Femurkopfresektion
oder eine Endoprothese des Hüftgelenkes
in Betracht.
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Bei
der Femurkopfresektion wird der Oberschenkelkopf und -hals entfernt,
worauf sich nach mehreren Wochen eine bindegewebige Verbindung zwischen
Becken und Femurknochen entwickelt. Diese Methode ist mit intensiven
Physiotherapien verbunden und eine dauerhafte Funktionsstörung des
Bewegungsablaufes bleibt häufig
zurück.
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Der
Einsatz einer Endoprothese als Hüftgelenksersatz
im Femurknochen ist eine dauerhafte und elegante Behandlung der
Hüftgelenksdysplasie beim
Hund. Hierbei werden die Beckenpfanne und der Oberschenkelkopf und
-hals durch entsprechende Prothesen ersetzt. Die Prothesen weisen
aber alle die selben Standard-Offsetwinkel zwischen der Schaft-Achse
und dem Hüftkopfzentrum
auf. Die wesentlichen Nachteile dieser Behandlungsmethode liegen
auch in den entsprechend hohen Kosten einer derartigen Prothese
und den hohen Verlusten an Knochensubstanz. Gerade auch im Hinblick
auf die im Gegensatz zum Menschen geringere Lebenserwartung des
Hundes, spielt der Kostenfaktor einer Endoprothese des Hüftgelenkes
auch eine entscheidende Rolle.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine der Lebenserwartung
des Hundes angemessene und kostengünstige Prothesenlösung aufzuzeigen,
die zu einer dauerhaften Behandlung der Hüftdysplasie bei Hunden führt, ohne
dass hierbei die genannten nachteiligen Merkmale bekannter Behandlungsmethoden
auftreten.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass lediglich eine Überkronung
stattfinden muss, während
die anatomischen und ergonomischen Verhältnisse, z. B. der Offsetwinkel,
unverändert
bleiben können.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der weitere wesentliche Vorteil, dass
die Spreizhülse
für den
Einpressdorn der Kappe ein fest im Oberschenkelknochen eines Hundes
verankertes Fundament darstellt. Die Erfindung macht sicht hierbei
die Erkenntnis zu Nutze, dass die Substantia compacta bei einem
Hundeoberschenkel wesentlich stärker
ausgeprägt
ist, als dies beispielsweise bei einem menschlichen Oberschenkel
der Fall ist. Bei einem Hundeoberschenkel ist also wesentlich mehr
kompakte Knochensubstanz vorhanden, um die erfindungsgemäß sichere
Verankerung der Spreizhülse
in die besagte Knochensubstanz zu ermöglichen.
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Weiterhin
wesentlich ist, dass sich die Verankerungsmittel an der äußeren Mantelfläche der Spreizhülse in Um fangsrichtung
erstrecken, so dass die im Oberschenkelknochen eingebrachte Spreizhülse aufgrund
von Formschluss in ihrer Längsrichtung
unbeweglich ist.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass die Kappe mit dem Einpressdorn voran in die im Oberschenkelknochen
eingebrachte Spreizhülse
mit festem Sitz eingetrieben wird. Aufgrund der erfindungsgemäß in der
Substantia compacta verankerten Spreizhülse lässt sich die Kappe auf diese
Weise derart am Gelenkkopf des Hundeoberschenkels fixieren, dass
zum einen die degenerativ veränderte Gelenkoberfläche durch
die Unterseite der Kappe umhüllt
wird und zum anderen die konkav gekrümmte Oberseite der Kappe eine
funktionssichere und neuwertige Gelenkoberfläche bildet.
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Für einen
erfindungsgemäßen und
funktionssicheren Halt der Spreizhülse im Oberschenkelknochen
ist weiterhin wesentlich, dass die Mantelfläche der Spreizhülse mit
den Verankerungsmitteln beim Eintreiben ihres zugeordneten Einpressdorns aufgrund
der Längsschlitze
aufgespreizt und gegen die Substantia compacta gedrückt wird.
Zum einen wird der formschlüssige
Halt der Spreizhülse
im Knochen durch Kraftschluss ergänzt und zum anderen wird der
Kontakt der Prothesenoberfläche
mit der Knochensubstanz verbessert, so dass nach der Operation möglichst
viel Knochensubstanz in die Poren der Prothese einwachsen kann.
Zudem wird der feste Sitz des Einpressdorns aufgrund der auftretenden Gegenkräfte beim2
Aufspreizen der Mantelflächen bzw.
Verankerungsmittel gegen die Substantia compacta noch kraftvoller.
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Die
Kappe mit dem Einpressdorn und der zugehörigen Spreizhülse bilden
zusammen eine Oberflächenersatzprothese,
die wesentlich einfacher aufgebaut ist, als bekannte Hüftgelenk-Endoprothesen für Hunde.
Es ist daher zu erwarten, dass die Herstellungskosten der erfindungsgemäßen Prothese
im wesentlichen niedriger ausfallen als bei bekannten Prothesen.
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Durch
die erfindungsgemäße positionssichere
Verankerung der Oberflächenersatzprothese
in die Substantia compacta des Femurs wird Hüftdysplasie bei Hunden dauerhaft,
zuverlässig
und kostengünstig behandelt,
ohne das wesentliche Funktionsstörungen
im Bewegungsablaufs des Hundes nach der Operation auftreten oder
die Prothese, im Hinblick auf die Lebenserwartung des Hundes, als
gesamter Gelenkersatz unangemessen komplex und teuer ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass nur wenig Knochensubstanz
im Oberschenkelknochen geräumt
werden muss, um dort den Einpressdorn einbringen zu können. Da
noch viel Knochensubstanz übrig
bleibt, sind im Falle einer Revision noch genug Rückzugsmöglichkeiten
offen.
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Im
Gegensatz zu bekannten Gelenkprothesen für Hunde, ist bei der erfindungsgemäßen Oberflächenersatzprothese
eine wesentlich kürzere
Operationszeit, ein geringerer Blutverlust und eine eher unkomplizierte
Operation zu erwarten.
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Vorzugweise
wird vorgeschlagen, dass die Verankerungsmittel von einem Außengewinde
gebildet werden. Hierdurch kann die Spreizhülse massenhaft als Drehteil
hergestellt werden. Zudem ist die Spreizhülse in den Oberschenkelknochen
einschraubbar.
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Ergänzend hierzu
wird vorgeschlagen, dass das Außengewinde
selbstschneidend ist. Eine Vorbohrung zur Aufnahme des Einpressdorns
im Oberschenkelknochen, muss lediglich hierbei den Kerndurchmesser
des Außengewindes
entsprechen. Eine alternative Ausführungsform hierzu wäre, dass
die Verankerungsmittel in Längsrichtung
verteilte Formschlussleisten sind, die derart ausgebildet sind,
dass diese nur entgegen der Eintreibrichtung der Spreizhülse in der
Substantia compacta verankerbar sind.
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Der
hierdurch erreichte Vorteil liegt darin, dass eine derartig ausgerüstete Spreizhülse dübelartig
in eine entsprechende Vorbohrung im Oberschenkelknochen eingetrieben
werden kann.
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Wird
der Einpressdorn und die Kappe einstückig ausgeführt, können beide Funktionsbautteile aus
einem Gussstück
hergestellt werden.
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Ergänzend hierzu
wäre aber
auch denkbar, dass die Kappe und der Einpressdorn separat ausgeführt sind.
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Ein
für eine
bestimmte Spreizhülse
vorgesehener Einpressdorn kann somit an unterschiedlich dimensionierten
Kappen angebracht werden, so dass je nach Ausbildung des Gelenkkopfes
die dazu passende Kappe am Hund-Oberschenkel fixiert werden kann.
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Ergänzend hierzu
wird vorgeschlagen, dass die Kappe und der Einpressdorn lösbar verbunden sind.
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Vorzugsweise
ist der Einpressdorn konisch ausgeführt. Hierdurch werden beim
Eintreiben des Einpressdorns in die Spreizhülse große Reibungskräfte am Umfang
verursacht, so dass der Pressverbund des Einpressdorns mit der Spreizhülse noch kraftvoller
wird. Zudem begünstigt
ein konisch ausgeführter
Einpressdorn dass Aufspreizen der Spreizhülse im Bereich ihrer Längsschlitze.
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Sofern
der Oberschenkelhals degenerative Veränderungen bzw. sogar eine Fraktur
aufweist, wird vorgeschlagen, dass sich die Spreizhülse im Gebrauchszustand
höchstens
bis zur im Bereich des Trochanter liegenden Innenseite der Substantia
compacta erstreckt und an ihrem dortigen Ende ein Innengewinde aufweist.
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Durch
diese Maßnahme
lässt sich
eine von außen
den Oberschenkelknochen durchdringende Schraube, mit einer zugehörigen dem
Trochanter nachgeformten Unterlegplatte, in das Innengewinde der
Spreizhülse
einschrauben und am Trochanterbereich fixieren.
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Hierdurch
wird insbesondere der Oberschenkelhals des Hunde-Oberschenkels stabilisiert.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass die Kappe aus Kunststoff besteht. Hierdurch
kann die Kappe beispielsweise im Spritzgussverfahren Massenhaft hergestellt
werden.
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Als
Kappengröße wird
vorgeschlagen, dass der Durchmesser der Kappe zwischen 22 mm und
32 mm beträgt.
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Vorzugsweise
beträgt
der Durchmesser der Kappe zwischen 22 mm und 35 mm.
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Um
die Fixierung der Kappe am Oberschenkelknochen verdrehsicher zu
gestalten, wird vorgeschlagen, dass der Gelenkkopf der Unterseite
der Kappe mittels Knochenzement angepasst wird. Hierdurch kann die
gesamte untere Oberfläche
der Kappe am Knochen befestigt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Es
zeigen:
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1 eine
im Gebrauchszustand am Oberschenkelkopf eines Hundes befestigte
erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese,
dessen zugehörige
Spreizhülse
mit einem Außengewinde
versehen ist.
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1a Einzelteilansicht
der Spreizhülse gem. 1 in
Draufsicht.
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1b Seitenansicht
der Spreizhülse
gem. 1 + 1a.
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2 Eine
im Gebrauchszustand am Oberschenkelkopf eines Hundes befestigte
erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese,
dessen zugehörige
Spreizhülse
in der Substantia compacta nur entgegen ihrer Eintreibrichtung verankert
ist
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3 Eine
im Gebrauchszustand am Oberschenkelkopf eines Hundes befestigte
Oberflächenersatzprothese,
dessen zugehörige
Spreizhülse
mit Hilfe einer Verschraubung im Bereich des Trochanters durch eine
Trochanterplatte am Trochanter abgestützt ist.
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Sofern
im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen eine im Gebrauchszustand am Gelenkkopf 2 eines
Hundeoberschenkels 3 erfindungsgemäß verankerte Oberflächenersatzprothese 1.
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Die
Oberflächenersatzprothese 1 besteht aus
einer Kappe 4, einem an der Unterseite 6 der Kappe 4 festgelegten
Einpressdorn 7 und einer dem Einpressdorn 7 zugehörigen Spreizhülse 8.
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Die
Kappe 4 weist eine konkav gekrümmte Oberseite 5 auf
die die neuwertige Gelenkoberfläche bildet.
Die Unterseite 6 der Kappe 4 umhüllt die
anormal abgenutzte Oberfläche
des Gelenkkopfes 2.
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Die
Spreizhülse 8 ist
im Hundeoberschenkel 3 bündig eingebracht und der Einpressdorn 7 ist
zusammen mit der Kappe 4 in die Spreizhülse 8 eingetrieben.
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Der
Einpressdorn 7 und die Spreizhülse 8 bilden im dargestellten
Gebrauchzustand einen fest sitzenden Pressverbund.
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Die
Spreizhülse 8 weist
an ihrer äußeren Mantelfläche in Umfangsrichtung
erstreckende Verankerungsmittel 10 auf. In den Figuren
ist zu erkennen, dass die Verankerungsmittel 10 wenigstens
teilweise in die Substantia compacta 11 des Hundeoberschenkels 3 formschlüssig eingedrungen
und dort verankert sind.
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Aufgrund
der ausreichend dicken Schicht des sehr dicht gepackten Knochenbereiches
(Substantia compacta 11) und dessen damit verbundener guten
Tragfähigkeit,
stellt die Spreizhülse 8 ein
zuverlässig
verankertes Fundament dar, um auftretende Kräfte sicher über die Kappe 4 und
den Einpressdorn 7 in den Hundeoberschenkel 3 zu übertragen.
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Darüber hinaus
ist hierdurch eine positionssichere Fixierung der Oberseite 5 der
Kappe 4 am Gelenkkopf 2 gewährleistet, so dass zum einen
die vom anormalen Verschleiß getroffene
Gelenkoberfläche
des Gelenkkopfes 2 vor weiterem Verschleiß geschützt wird
und zum anderen die Oberseite 5 der Kappe 4 für den Gelenkkopf 2 eine
funktionssichere und neuwertige Gelenkoberfläche bietet.
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Insbesondere
in den 1a und 1b ist zu
erkennen, dass die Spreizhülse 8 an
wenigstens denjenigen ihrer Enden, in welches die Oberflächenersatzprothese 1 einzutreiben
ist, Längsschlitze 9 aufweist.
Hierbei ist wesentlich, dass beim Eintreiben des Einpressdorns 7 in
die Spreizhülse 8 die
geschlitzten Mantelflächen
der Spreizhülse 8 gegen
die Sub stantia compacta 11 gedrückt werden. Der formschlüssige Verbund
der Spreizhülse 8 im
Hundeoberschenkel 3 wird so durch Kraftschluss ergänzt. Ein weiterer
Vorteil dieser Maßnahme
liegt darin, dass der Kontakt der Prothesenoberfläche mit
der Substantia compacta 11 verbessert wird, so dass insbesondere
in die Poren der Spreizhülse 8 möglichst
viel Knochensubstanz einwachsen kann.
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Da
beim Aufspreizen der Spreizhülse 8 gegen
die Substantia compacta 11 Gegenkräfte auftreten, wird der Pressverbund
des Einpressdorns 7 mit der Spreizhülse 8 kraftvoller.
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Um
die Spreizhülse 8 in
den Gelenkkopf 2 einbringen zu können, ist aufgrund der Figuren
leicht nachvollziehbar, dass lediglich eine Bohrung mit dem größten Kerndurchmesser
des jeweiligen Verankerungsmittels 10 vorbereitet werden
muss. Hierbei geht wesentlich weniger Knochensubstanz verloren als
dies bei bekannten Hüftgelenk-Endoprothesen
für Hunde
der Fall ist. Im Falle einer Revision sind daher noch genug Rückzugsmöglichkeiten
offen.
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Insbesondere
in 1, 1b und 3 wird eine
bevorzugte Ausgestaltung der Spreizhülse 8 dargestellt,
in der die Verankerungsmittel 10 von einem Außengewinde 12 gebildet
werden. Durch diese Maßnahme
ist die Spreizhülse 8 in
den Hundeoberschenkel 3 einschraubbar. Ein weiterer Vorteil
dieser konstruktiven Maßnahme
liegt darin, dass die Spreizhülse 8 massenhaft
als Drehteil herstellbar ist.
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Ergänzend hierzu
ist denkbar, dass das Außengewinde 12 der
Spreizhülse 8 selbstschneidend ist.
Hierdurch wird ein Vorschneiden des Innengewindes im Hundeoberschenkel 3 nicht
erforderlich.
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Insbesondere 2 zeigt
ergänzend
hierzu eine weitere Ausgestaltung der Verankerungsmittel 10 an
der Spreizhülse 8,
in der die Verankerungsmittel 10 in Längsrichtung verteilte Formschlussleisten 13 sind.
Die Formschlussleisten 13 sind derart ausgebildet, dass
diese nur entgegen der Eintreibrichtung der Spreizhülse 8 in
der Substantia compacta 11 verankerbar sind.
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In
einer entsprechend vorbereiteten Bohrung ist die Spreizhülse 8 durch
diese konstruktive Maßnahme
in den Hunde-Oberschenkel 3 einsteckbar und entgegen der
Eintreibrichtung verankert.
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Insbesondere
in 2 ist das dem einsteckende gegenüberliegende
Ende der Spreizhülse 8 mit
Längsschlitzen 9 versehen.
Beim Eintreiben des Einpressdorns 7 in die Spreizhülse 8 werden
in diesem gezeigten Beispiel die dort geschlitzten Mantelflächen gegen
den trichterförmig
erweiterten Bereich der Substantia compacta 11 aufgespreizt
und hintergreifen den verengten Bereich der Substantia compacta 11 mit
den Verankerungsmitteln 10.
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In
den gezeigten Figuren wird eine bevorzugte Ausgestaltung der Oberflächenersatzprothese 1 dargestellt,
in der die Kappe 4 und der Einpressdorn 7 einstückig ausgeführt sind.
Hierdurch sind die Kappe 4 und der Einpressdorn 7 beispielsweise
aus einem Gussteil massenhaft herstellbar.
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Ergänzend hierzu
wäre aber
auch denkbar, dass die Kappe 4 und der Anpressdorn 7 separat ausgeführt sind.
Mit einer einzigen Spreizhülse 8 mit zugehörigem Einpressdorn 7 können so
verschiedene Kappengrößen am Hundeoberschenkel 3 je
nach Ausbildung des Gelenkkopfes 2 befestigt werden. Hierzu
ist weiterhin denkbar, dass die Kappe 4 und der Einpressdorn 7 lösbar verbunden
sind.
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Weiterhin
zeigen die Figuren eine bevorzugte Ausgestaltung der Oberflächenersatzprothese 1, bei
der der Einpressdorn 7 konisch ausgeführt ist. Durch diese konstruktive
Maßnahme
treten hohe Reibungskräfte
am Umfang des Einpressdorns 7 beim Eintreiben in die Spreizhülse 8 auf
und die Haltekraft des Pressverbundes wird noch weiter erhöht.
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Insbesondere 3 zeigt,
dass sich die Spreizhülse 8 im
Gebrauchszustand höchstens
bis zur im Bereich des Trochanters 14 liegenden Innenseite 15 der
Substantia compacta 11 erstreckt. An ihrem dortigen Ende
weist die Spreizhülse 8 ein
Innengewinde 16 auf.
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Ergänzend hierzu
ist eine von außen
den Oberschenkelknochen durchdringende Schraube 17, mit
einer zugehörigen
dem Trochanter 14 nachgeformten Unterlegplatte 18,
in das Innengewinde 16 der Spreizhülse 8 eingeschraubt.
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Hierdurch
wird der Oberschenkelhals des Hunde-Oberschenkels 3 insbesondere
bei einer Fraktur stabilisiert.
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Im
Hinblick auf die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes
ist es denkbar, dass die Kappe 4 aus Kunststoff besteht.
Da Hüftgelenksdysplasie
oft erst bei älteren
Hunden erkannt wird, ist die Haltbarkeit einer Kunststoffprothese
im Hinblick auf die noch bevorstehende Lebenszeit des Hundes mehr
als ausreichend.
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Als
Kappengröße wird
vorgeschlagen, dass der Durchmesser der Kappe 4 zwischen
22 mm und 32 mm beträgt.
Vorzugsweise liegt der Durchmesser der Kappe 4 sogar in
einem Bereich zwischen 22 mm und 35 mm.
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Um
insbesondere die Kappe 4 verdrehsicher am Hundeoberschenkel 3 zu
fixieren, wird vorzugsweise der Gelenkkopf 2 der Unterseite 6 der
Kappe 4 mittels Knochenzement angepasst.
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Zusammenfassend
bietet die Erfindung eine höchstens
dreiteilige, vorzugsweise sogar nur zweiteilige Prothese, die aufgrund
ihrer einfachen Bauart leicht und kostengünstig massenhaft herstellbar
ist. Wie auch bei bekannten komplexeren Prothesen wird durch die
erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese 1 eine
dauerhafte Behandlung von Hunden erreicht, die an Hüftdysplasie
leiden.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Endoprothesen bei Hunden, die denen aus
der Humanmedizin sehr ähnlich
sind, bietet die Erfindung eine Prothesenlösung, die auf Grundlage der
Anatomie des Hundes basiert.
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Dem
behandelten Hund wird durch die erfindungsgemäße Oberflächenersatzprothese 1 wieder eine
sehr gute Lebensqualität
gegeben und Hunde können
beispielsweise auch Schutzdienst oder Agilitie machen.
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- 1
- Oberflächenersatzprothese
- 2
- Gelenkkopf
- 3
- Hunde-Oberschenkel
- 4
- Kappe
- 5
- Oberseite
- 6
- Unterseite
- 7
- Einpressdorn
- 8
- Spreizhülse
- 9
- Längsschlitz
- 10
- Verankerungsmittel
- 11
- Substantia
compacta
- 12
- Außengewinde
- 13
- Formschlussleiste
- 14
- Trochanter
- 15
- Innenseite
- 16
- Gewinde
- 17
- Schraube
- 18
- Unterlegplatte