DE4442246C2 - Sitz für Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz für Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr.

In Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs nimmt der Vandalismus mit Zerstörung der Innenein­ richtung, insbesondere der Sitze und Polsterungen, stän­ dig zu. Seit geraumer Zeit wird deshalb nach Alternati­ ven für die herkömmlichen Polstersitze gesucht, die ei­ nerseits einen akzeptablen Komfort und andrerseits weitgehend widerstandsfähig gegen mechanische Zer­ störung sind.

Aus der Zeitschrift "ETR 36 (1987), Heft 4-April, Sei­ ten 267 bis 271" ist ein Systemsitz bekannt, der den Forderungen der Betreiber des öffentlichen Personen­ nahverkehrs nach hoher Akzeptanz durch den Fahrgast, wirtschaftlich vertretbarem Aufwand in Beschaffung und Instandhaltung, kostengünstiger Pflege, statischer, mechanischer und dynamischer Festigkeit, geringem Gewicht, weitgehender Sicherheit gegen Brand und weitgehender Resistenz gegenüber Vandalismus ge­ recht werden soll. Der Systemsitz ist als Einzelsitz im Baukastensystem aufgebaut und weist ein Sitzgestell, ein Sitzfeder- und Lehnenfederaggregat, eine Isolier­ matte, eine Polsterauflage und einen Fuß sowie diverse Anbauteile wie Kopfstützpolster, Haltestangen und Armlehnen auf. Die Verschleißteile sind zwar relativ leicht austauschbar, allerdings ist der Systemsitz noch recht aufwändig ausgebildet. Die Polsterauflage ist wei­ terhin extrem zerstörungsgefährdet.

Hartschalensitze, wie z. B. aus vielen Straßen- und Stadtbahnen bekannt, bieten zwar Lösungsmöglichkei­ ten für einige der o. g. Probleme, insbesondere für das Problem des Vandalismus, das Komfortverhalten wird jedoch oft als zu niedrig eingestuft.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sitz für den öffentlichen Personennahverkehr zu schaf­ fen, der einen ausreichenden Komfort bei einfacher, wirtschaftlicher Ausbildung bietet.

Diese Aufgabe wird durch den im Anspruch 1 beschriebenen Sitz gelöst.

Zweckmäßige Weiterbildungen des Erfindungsge­ genstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfol­ gend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be­ schrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Sitz im Längsschnitt;

Fig. 2 die Einzelheit Y des Sitzes nach Fig. 1.

Der Fahrzeugsitz gemäß Fig. 1 weist ein Sitzgestell 1 sowie eine Sitzschale 2 und eine Rückenschale 3 auf. Die Sitzschale 2 und die Rückenschale 3 sind ergonomisch ausgeformt und in Hartschalenbauweise durch harte Kunststoffschalen 4 gebildet, auf die direkt, ohne Polster oder Polsterzwischenlage, ein Bezugsstoff 5 aufge­ bracht und mit der Kunststoffschale 4 fest verbunden ist. Die Kunststoffschale 4 und der Bezugsstoff 5 sind flammwidrig eingestellt und entsprechen der einschlägi­ gen Brandschutzvorschrift gemäß DIN 5510.

Der Bezugsstoff 5 ist vorzugsweise ein Wollstoff, da­ mit sich für den Fahrgast ein akzeptabler Komfort, d. h. ein akzeptables, warmes Sitzgefühl einstellt.

Die Sitz- und Rückenschale 2 und 3 können auch als zusammenhängende, einteilige Kunststoffschale 4 aus­ gebildet sein.

Durch das direkte Aufbringen des Bezugsstoffes auf eine harte Kunststoffschale 4, ohne Verwendung eines Polsters oder einer Polsterzwischenlage ist ein Auf­ schlitzen des Sitzes nicht mehr möglich. Schnitte im Be­ zugsstoff sind durch den direkten Kontakt mit der Kunststoffschale 4 kaum sichtbar. Die Sitzschalen 2 und/oder die Rückenschalen 3 müssen erst bei viel selte­ neren, großflächigen Zerstörungen ausgetauscht wer­ den.

Claims (3)

1. Sitz für Fahrzeuge im öffentlichen Personennah­ verkehr mit Sitzgestell und ergonomisch geformter Sitz- und Rückenschale aus hartem Kunststoff als Kunststoffschale ausgebildet, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf die harte Kunststoffschale (4) di­ rekt - ohne Polster oder Polsterzwischenlage - ein Bezugsstoff (5) aufgebracht und mit der Kunst­ stoffschale (4) fest verbunden ist.

2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugsstoff (5) ein Wollstoff ist.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sitz- und Rückenschale (2 und 3) als zusammenhängende einteilige Kunststoffschale (4) ausgebildet ist.