DE4441552A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Her
stellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkar
ten, Scheckkarten o. dgl., durch Laminieren eines mindestens
zwei Kunststoffblätter als Deckblätter mit mindestens einem
Kunststoffblatt als Mittelblatt umfassenden, einen Schicht
aufbau darstellenden Nutzens unter mittels einer Heizpresse
erfolgender Druckeinwirkung und Erhitzung auf die für den La
miniervorgang erforderliche Schmelztemperatur mit anschlie
ßender Abkühlung und beispielsweise durch Stanzen erfolgender
Vereinzelung der Kunststoffkarten.
Bei der Herstellung solcher Kunststoffkarten ist die
exakte Einhaltung der Prozeßtemperatur von entscheidender Be
deutung. Wird nämlich die Schmelztemperatur der Kunststoff
lagen nicht erreicht, so erfolgt keine unlösbare Verbindung
zwischen den einzelnen Schichten, wird sie dagegen über
schritten, so beginnen die die Information tragenden inneren
Schichten zu fließen, was eine Beeinträchtigung des Druck
bildes hervorruft.
Wichtig ist ferner, daß die zu Beginn des Laminier
vorganges zwischen den einzelnen Kunststofflagen vorhandene
Luft während des Prozesses restlos ausgetrieben wird, da
andernfalls eingeschlossene Luftblasen entstehen.
Eine weitere Anforderung an die Kunststoffkarte be
steht darin, daß deren Oberfläche beschädigungsfrei, hochglän
zend ausgebildet sein muß. Dies wird bei den bekannten Ver
fahren dadurch erreicht, daß die zu laminierenden Nutzen
jeweils zwischen Lagen aus hochglanzpoliertem Stahlblech ein
geschlossen werden. Die einzelnen Kunststoffschichten können
neben der Bedruckung auch noch elektrische Schaltkreise auf
weisen. Auch ist es in vielen Fällen erforderlich, auf der
Außenseite einer der transparenten Deckschichten einen Magnet
streifen oder einen beschriftbaren Streifen aufzubringen.
Bei einem seit langem bekannten Verfahren der eingangs
genannten Art, bei dem es sich um eine für die Kartenfertigung
geeignete Abwandlung des Verfahrens nach der US 4,392,909 A
handelt, werden die informationstragenden Mittelblätter, die
in der Regel auch elektrische Schaltkreise aufnehmen, durch
Zwischenlagen aus einem niedriger schmelzenden Kunststoff mit
einander verbacken bzw. abgedeckt, so daß die Prozeßtemperatur
so gewählt werden kann, daß sie oberhalb des Erweichungspunk
tes der Verbindungslagen, aber unterhalb des Erweichungs
punktes der die Information tragenden Lagen liegt und demnach
weniger kritisch ist. Beim bekannten Verfahren werden zwei
hintereinander angeordnete Heiz- und Kühlpressen verwendet,
die zur Erreichung hoher Produktionsstückzahlen als Etagen
pressen mit bis zu zehn übereinander angeordneten Behand
lungsstationen ausgeführt sind. Dabei werden die Nutzen in der
ersten Presse auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der
Erweichungstemperatur der der Verbindung dienenden Deckblätter
liegt, während die zweite Presse als Kühlpresse ausgebildet
ist, in der die Nutzen auf eine Temperatur weit unterhalb des
Erweichungspunktes abgekühlt werden, bevor sie ohne die Gefahr
von Beschädigungen entnommen werden können.
In der genannten US-Patentschrift wird bereits auf die
Probleme hingewiesen, die beim Transfer der aufgeheizten Nut
zen von der ersten Presse in die zweite auftreten. Zur Lösung
dieser Probleme ist die erste Presse in sehr aufwendiger Weise
zusätzlich mit einer Kühleinrichtung der Preßplatten versehen,
mit deren Hilfe die Nutzen nach dem Aufheizen wieder auf eine
Temperatur abgekühlt werden, die einen beschädigungsfreien
Transport in die nachgeschaltete Presse gestattet.
Bei der Herstellung von Kunststoffkarten, wie sie heu
te vorwiegend verwendet werden, bestehen alle Kunststoff
schichten aus dem gleichen Material und besitzen demnach auch
die gleiche Erweichungstemperatur. Zur Stabilisierung der ein
zelnen Stapel beim Transfer von einer Presse in die andere
werden deshalb Metallkassetten verwendet, die die übereinan
dergeschichteten Kunststoffblätter aufnehmen. Diese Kassetten
bestehen bei dem bekannten Verfahren aus ca. 2 mm starkem Mes
singblech und weisen eine erhebliche thermische Trägheit auf.
Zur Erhöhung der Produktionsstückzahlen ist man dazu
übergegangen, in jeder Kassette mehrere Nutzen übereinander zu
laminieren, wobei jeweils zwischen zwei Nutzen eine Zwischen
lage aus hochglanzpoliertem Stahlblech eingebracht wird.
Wegen der unvermeidlichen Dicken-Toleranzen der ein
zelnen Kunststoffblätter, die sowohl durch die Bedruckung als
auch durch die Herstellung im Kalandrierverfahren entstehen
und die sich beim Aufeinanderlegen mehrerer Nutzen zwangsweise
addieren, besteht die Notwendigkeit, elastische Zwischenlagen
zu verwenden, um einen isostatischen Druck in den einzelnen
Nutzen zu erzeugen. Es wird daher in die untere Kassettenhälf
te erst eine Lage aus einem elastischen Material, beispiels
weise Silikonkautschuk, ca. 2 bis 3 mm dick, eingelegt, an
schließend kommt die erste Stahlblechlage, darüber bis zu zehn
Kunststoffnutzen, die jeweils durch Stahlbleche voneinander
getrennt werden, und an der Oberseite wieder ein Stahlblech,
eine elastische Schicht und das Kassettenoberteil.
Die einzelnen Kunststoffblätter im Nutzen müssen in
einem vorhergehenden Arbeitsgang passergenau übereinander
gelegt und provisorisch zusammengeheftet werden. Dieser Vor
gang ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Die eingangs genannte Forderung nach exakter Einhal
tung der Prozeßtemperatur einerseits sowie die beschriebene
Schichtung der einzelnen Nutzen übereinander, die aus Materia
lien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit bestehen, sowie die
thermische Trägheit der notwendigen Zwischenlagen andererseits
erfordern es, mit relativ langen Prozeßzeiten zu arbeiten.
Zeitbestimmend ist dabei die Presse, in der die Laminiertem
peratur erreicht wird. Zur Abkürzung der Verweilzeit der Nut
zen in dieser Presse ist es möglich, zweistufig zu arbeiten,
d. h. eine zweite Heizpresse vorzuschalten, in der ein Vor
wärmen der einzelnen Nutzen unter einem verringerten Druck
erfolgt. Notwendig ist es in jedem Fall eine Kühlpresse nach
zuschalten, in der die Nutzen wieder auf Entnahmetemperatur
abgekühlt werden.
In einer typischen Anlage liegen die maximal erreich
baren Prozeßzeiten heute bei etwa 25 Minuten, die üblicher
weise verwendete Bogengröße beträgt ca. 620×520 mm, ent
sprechend 48 fertigen Karten, so daß bei Einsatz von Pressen
mit zehn Etagen, mit jeweils zehn übereinandergeschichteten
Nutzen pro Etage eine maximale Stundenleistung von ca. 11 500
Karten erreichbar ist.
Nachteilig an dem beschriebenen Verfahren ist der hohe
maschinelle Aufwand, bedingt durch die Notwendigkeit, 11 Heiz
platten exakt auf der benötigten Temperatur zu halten und zu
bewegen, sowie die nachgeschalteten 11 Kühlplatten, sowie die
automatische Transporteinrichtung, die den Transfer der ein
zelnen Kassetten von einer Preßstation in die nächste bewirkt.
Ferner ist der hohe Energiebedarf sowohl für die Hei
zung als auch für die Kühlung von Nachteil, nicht zu vergessen
der Verschleiß der Stahlbleche, die infolge der beschriebenen
Dickenunterschiede in den Nutzen aufgrund der Notwendigkeit,
die zwischen den Kunststoffbögen eingeschlossene Luft heraus
zudrücken, erhebliche Verformungen erleiden. Auch ist das Aus
schußrisiko beim Versagen der Temperaturregelung bereits in
einer Platte sehr hoch, so daß dieses Verfahren nur bei großen
Serien anwendbar ist.
Der größte Nachteil des beschriebenen Verfahrens liegt
in den Qualitätsunterschieden zwischen den Nutzen in den mitt
leren Lagen, die bedingt durch die Erwärmung von außen nach
innen, mit wesentlich weniger Wärmeenergie beaufschlagt werden
als die äußeren, so daß sie zu Laminierungsfehlern neigen,
während bei den äußeren Lagen die Gefahr eines verschwommenen
Druckbildes infolge Überhitzung besteht.
Bei einem weiteren, schon lange bekannten Verfahren
(EP 0 134 820 A) wird nicht von Kunststoffbögen ausgegangen,
sondern von der Rolle gearbeitet. Dabei entstehen lediglich
zwei Reihen von Karten nebeneinander, da bei breiteren Bahnen
und den bei diesem Verfahren verwendeten kürzeren Prozeßzeiten
ein Austreiben der zwischen den Bahnen eingeschlossenen Luft
nicht mehr rückstandsfrei möglich wäre.
Die zu laminierenden Kunststoffbahnen werden dabei
zwischen endlosen Stahlbändern geführt und taktweise durch
eine Reihe von hintereinander angeordneten Heiz- und Kühl
pressen transportiert. Zum passergenauen Transport der ein
zelnen Bahnen durch die Anlage werden dabei komplizierte und
aufwendige Systeme von Mitnehmern an einem der umlaufenden
Stahlbänder benötigt, die in entsprechend passergenau vorge
stanzte Löcher in den einzelnen Kunststoffbahnen eingreifen.
Die mit diesem Verfahren erreichten Stückzahlen liegen bei ca.
3000 Karten pro Stunde. Der maschinelle Aufwand sowie das Pro
zeßrisiko sind relativ hoch.
Ein besonders großer Nachteil dieses Verfahrens liegt
in der Notwendigkeit, die einzelnen Bahnen als Rollenware zu
bedrucken und anschließend wieder aufzuwickeln. Dies ist nur
dadurch zu vermeiden, daß die Druckmaschinen in die Lami
nierstraße integriert werden.
Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren
zum Laminieren von Kunststoffbögen zur Herstellung von Kunst
stoffkarten so weiter zu entwickeln, daß es unter weitgehender
Beseitigung der Nachteile der bekannten Verfahren eines Aus
pressens der zwischen den Kunststoffblättern eines Nutzens
befindlichen eingeschlossenen Luft mit Hilfe einer äußeren
Presse nicht bedarf.
Das Verfahren nach der Erfindung, bei dem diese Auf
gabe gelöst ist, zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus,
daß der Raum, der den Nutzen aus passergenau übereinander
liegenden Kunststoffblättern während des Laminiervorgangs
umschließt, zur beschleunigten Entfernung der zwischen den
Blättern vorhandenen Luft evakuiert wird. Dabei hat es sich
in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens als besonders zweck
mäßig erwiesen, wenn der zu laminierende Nutzen unter An
wendung von zwei ihn zwischen sich einschließenden, den
evakuierbaren Raum begrenzenden Lagen aus Stahlblech in durch
den atmosphärischen Druck zusammengehaltenem Zustand taktweise
durch mehrere aufeinanderfolgende, insbesondere dem Erhitzen
bzw. Abkühlen dienende Bearbeitungsstationen transportiert
wird. Diese Verfahrensmaßnahme gibt in sehr vorteilhafter Wei
se die Möglichkeit, jeden Nutzen mitsamt dem ihn um
schließenden Raum von einer Bearbeitungsstation zur nächsten
zu bewegen, ohne zu diesem Zweck die für die Beibehaltung
einer einwandfreien Lage der Blätter eines Nutzens in Bezug
zueinander sorgende Druckbeaufschlagung durch den atmos
phärischen Druck als Folge des Evakuierens zu unterbrechen.
Für den Fachmann ist verständlich, daß in den evakuierbaren
Raum nicht nur die einen einzigen Nutzen bildenden Kunst
stoffblätter eingebracht werden können. Es ist vielmehr mög
lich, zwei oder gar mehrere Nutzen, die durch polierte Stahl
blechplatten voneinander getrennt sind, in den evakuierbaren
Raum einzubringen und gleichzeitig dem Laminiervorgang zu
unterwerfen. Auf diese Weise läßt sich die Fertigungsleistung
wesentlich erhöhen. Sie muß in der Regel jedoch durch Quali
tätseinbußen erkauft werden.
Die Erfindung basiert somit auf der Erkenntnis, daß
sich qualitativ hochwertige, blasenfreie Kunststoffkarten auf
wirtschaftlich einfachere Weise als durch zu diesem Zweck er
folgende Pressenbeaufschlagung, die nur stationär erfolgen
kann, durch Evakuierung des die Kartenbestandteile enthal
tenden Raums mit der daraus resultierenden Beaufschlagung
durch Atmosphärendruck erreichen lassen, die auch einen Trans
port der komprimierten und weitgehend entgasten Nutzen in die
nachfolgende Bearbeitungsstation zuläßt.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens, die im wesentlichen gekenn
zeichnet ist durch einen der Aufnahme mindestens eines Nutzens
dienenden Rahmen mit einem durch eine Folie aus poliertem dün
nem Stahlblech gebildeten Boden und einer sich hierzu etwa
parallel erstreckenden, ebenfalls durch eine Folie aus po
liertem dünnem Stahlblech gebildeten Abdeckung, sowie einer
derart im Rahmenrandbereich verlaufenden Abdichtung, daß der
zwischen dem Boden und der Abdeckung befindliche Raum eva
kuierbar ist. Ein derartiger Rahmen ist einfach im Aufbau und
ermöglicht dennoch in sehr vorteilhafter Weise die Evakuierung
des den Nutzen enthaltenden Rahmen-Innenraums und dadurch auch
die Druckbeaufschlagung der einzelnen, den Nutzen bildenden
Kunststoffblätter mit Atmosphärendruck, wodurch insbesondere
die Sicherung der relativen Lage der Blätter in Bezug zueinan
der auch bei ihrem Transport zusammen mit dem sie enthaltenden
Rahmen gegeben ist.
Als sehr zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der
Rahmen zweiteilig ausgebildet ist und der eine, untere Rah
menteil den Boden und der andere, obere Rahmenteil die Ab
deckung umfaßt. Nach dem Schließen des Rahmens können sich
während des Evakuierens der Boden und die Abdeckung bei
Beaufschlagung durch den Atmosphärendruck in Anpassung an die
Außenkonturen des Nutzens leicht aufeinander zu bewegen und da
bei elastisch verformen. Dabei ist es im Hinblick auf die
Handhabung des Rahmens sehr günstig, wenn der obere Rahmenteil
mit dem unteren Rahmenteil über ein Schwenklager verbunden
ist.
Für die Evakuierung bieten sich verschiedene Möglich
keiten an. Vorteilhafterweise umfaßt der Rahmen Durchbrüche,
über die der den/die Nutzen aufnehmende Raum evakuierbar ist.
Hierfür gibt es wiederum zwei Varianten. Danach sind die
Durchbrüche durch abgeflachte, die Dichtung durchsetzende, an
eine Vakuumquelle anschließbare Düsen gebildet. Es ist jedoch
besonders günstig, wenn mindestens einer der beiden Rahmen
teile durch ein an eine Vakuumquelle anschließbares Hohlprofil
gebildet ist und wenn die Durchbrüche die Hohlprofilwandung
durchsetzen. Beide Varianten lassen in sehr günstiger Weise
den erwähnten Transport des Rahmens in evakuiertem Zustand zu.
Zweckmäßigerweise erstreckt sich das Stahlblech über
die die Durchbrüche aufweisende Hohlprofilwandung hinweg und
ist mit entsprechenden Durchbrüchen versehen.
Bei einer Vorrichtung mit mehreren Arbeitsstationen
und einer Transporteinrichtung zur intermittierenden Überfüh
rung der Nutzen von Arbeitsstation zu Arbeitsstation hat es
sich als besonders effektiv erwiesen, wenn die Transportein
richtung in Form eines Rundschalttisches ausgebildet ist, an
dessen Umfang die taktweise durch die dem Rundschalttisch zu
geordneten Arbeitsstationen führbaren Rahmen mit dem den/die
Nutzen aufnehmenden, evakuierbaren Raum festgelegt sind. Dabei
umfaßt die Transporteinrichtung in sehr wirtschaftlicher Weise
eine allen Rahmen gemeinsame Vakuumquelle.
Um einen Durchlauf von Preßstation zu Preßstation si
cherzustellen, ohne daß die Gefahr einer qualitätsmindernden
Relativverlagerung der einzelnen Blätter eines Nutzens be
steht, andererseits aber eine weitgehende Vereinfachung der
Transporteinrichtung zu erreichen, ist in weiterer vorteil
hafter Ausgestaltung vorgesehen, daß die Verbindung zwischen
dem Rahmen und der Vakuumquelle nach dem Evakuieren vor dem
taktweisen Weitertransport trennbar und der abgetrennte Rahmen
während des Durchlaufs durch die Preßstationen luftdicht ab
schließbar ist. Dies setzt natürlich eine einwandfrei arbei
tende Abdichtung des Rahmenraums gegenüber der Atmosphäre
voraus.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Er
findung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der
beigefügten Zeichnung.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Rahmen der Vorrich
tung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer Trans
porteinrichtung mit Rahmen des in Fig. 1 ge
zeigten Aufbaus und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach
Fig. 2.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist für die Abstüt
zung eines Nutzens 1 eine poliertes, folienartiges Stahlblech
2 einer Stärke von etwa 0,5 mm vorgesehen. Anstelle der
Blechfolie aus Stahl könnte auch eine Folie aus hochhitze
beständigem Kunststoff, beispielsweise aus Polyimid als Trenn
material Anwendung finden. Der hier der Einfachheit halber
verwendete Begriff Stahlblech soll deshalb nur das zur Zeit
bevorzugt zum Einsatz gelangende Material bezeichnen, ist aber
nicht in einschränkendem Sinn zu verstehen. Dieses Stahlblech
2 ist Bestandteil eines als Boden dienenden unteren Rahmen
teils 3. Ein zweites Stahlblech 4 ist in einem aufklappbaren
oberen Rahmenteil 5 montiert, der als Abdeckung nach dem
Einlegen des Nutzens 1 auf diesen herabschwenkbar ist. Eines
der Stahlbleche ist im Randbereich mit einer Abdichtung 6 ver
sehen. Innerhalb dieses Dichtrahmens weist im gezeigten Bei
spiel das untere Stahlblech 2 Durchbrüche 7 auf, die sich mit
entsprechenden Durchbrüchen 7′ im unteren Rahmenteil 3 decken,
der als an eine Vakuumquelle anschließbares Hohlprofil aus
gebildet ist. Eine zwischengeschaltete Dichtungslage ist mit
entsprechenden Durchbrüchen 7′′ versehen. Durch diese Durch
brüche 7, 7′, 7′′ kann die im Rahmeninnenraum zwischen den
Stahlblechen 2, 4 und damit zwischen den einzelnen Kunst
stoffblättern des Nutzens 1 eingeschlossene Luft abgesaugt
werden, und zwar durch Anschluß an eine nicht gezeigte Va
kuumquelle in Form einer an sich bekannten Vakuumpumpe. Durch
die Verwendung des Vakuums wird nicht nur die Luft zwischen
den einzelnen Blättern abgesaugt; es entsteht auch infolge des
auf die Stahlbleche 2, 4 wirkenden atmosphärischen Drucks eine
Kraft, die die einzelnen Kunststoffblätter im Nutzen 1 während
des Transportes von einer Behandlungsstation in die nachfol
gende unverrückbar zusammenhält.
Die äußeren Kunststoffschichten eines Nutzens können
auf einfache Weise dadurch mit einer Prägung versehen werden
daß Stahlbleche 3, 5 zum Einsatz gelangen, die mit einer
entsprechenden Prägung versehen sind.
In Fig. 2 ist eine Anlage mit einer Transportein
richtung schematisch veranschaulicht, mit deren Hilfe die Nut
zen 1 nacheinander durch sechs Arbeitsstationen geführt wer
den. Gezeigt ist eine bevorzugte Transporteinrichtung in Form
eines Rundschalttisches. Sie kann jedoch auch in Form eines
Linearförderers ausgebildet sein.
In der ersten Station I wird nach Aufklappen des obe
ren Rahmenteils 5 der fertig laminierte Nutzen 1 entnommen,
bevor der Rahmen 3, 5 in die folgende Station II bewegt wird,
in der das Einlegen des vorgehefteten Nutzens durch Auflegen
auf das untere, den Boden bildende Stahlblech 2 von Hand er
folgt. In der dritten Station III findet jeweils eine Vor
wärmung der Nutzen mit Hilfe einer Heizpresse 8 statt, die
eine maximale Preßkraft von ca. 150 KN bei der üblichen Bo
gengröße von 620×520 mm ausübt. In der nächsten, vierten
Station IV erfolgt mittels einer weiteren Heizpresse 9 die
Laminierung der einzelnen Kunststoffblätter bei einer maxi
malen Preßkraft von ca. 1500 KN. Wegen der geringen Blätter
bzw. Schichtdicke kann bei dieser Methode die Temperatur der
Heizplatten 10 wesentlich oberhalb der Erweichungstemperatur
der Kunststoffolien liegen, ohne daß die Gefahr einer Über
hitzung besteht. Diese Station IV ist für die Produktions
geschwindigkeit der gesamten Anlage bestimmend.
Die Stationen V und VI sind Kühlstationen mit Kühl
pressen 11. In der Station VI wird der Raum zwischen den
Stahlblechen 2, 4 belüftet, bevor der laminierte Nutzen in der
Station I entnommen wird.
Die erreichbaren Prozeßzeiten liegen derzeit bei maxi
mal 6 Sekunden, so daß sich bei Berücksichtigung der not
wendigen Zeiten für das Öffnen und Schließen der Pressen sowie
den Transport eine Leistung von ca. 6 Bögen/min ergibt, wenn
nur jeweils die Kunststoffblätter für einen Nutzen im Rahmen
3, 5 angeordnet und der Laminierung zugeführt werden. Dies
entspricht einer Leistung von ca. 17 000 Karten pro Stunde.
Die vorstehenden Darlegungen zeigen, daß das erfin
dungsgemäße Verfahren und die zur Anwendung gelangende
Vorrichtung gegenüber den bekannten bei einer hohen Produk
tionsstückzahl die folgenden Vorteile bietet:
- - niedrigere Energiekosten für das Heizen und Kühlen
- - relativ geringer maschineller Aufwand
- - lange Lebensdauer der Stahlblechlagen, insbesondere wenn sie beim Pressen nur eines Nutzens entsprechend wenig ver formt werden.
Erfindungsgemäß ist in weiterer Ausgestaltung die Mög
lichkeit gegeben, auch zusätzliche Arbeitsgänge, wie bei
spielsweise das vorgeschaltete passergenaue Zusammentragen und
Heften der einzelnen Kunststoffbögen in der beschriebenen An
lage durch Vergrößern der Anzahl der Arbeitsstationen der
Transporteinrichtung automatisiert durchzuführen. Die hierfür
notwendigen Einleger sind bekannt. Weiter besteht die Möglich
keit, das Entnehmen des fertig laminierten Nutzens nach dem
Öffnen des Rahmens durch Hochschwenken des oberen Rahmenteils
5 mit dem oberen Stahlblech 4 automatisch durchzuführen.
Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich aus der kurzen
Einwirkungszeit der Laminiertemperatur, die es gestattet, wär
meempfindliche elektrische Schaltkreise (Chips) bereits vor
dem Laminiervorgang beim Zusammensetzen der Kunststoffbögen
in der vorgeschalteten Arbeitsstation in die Kunststoffbögen
einzuarbeiten, ohne daß die Gefahr besteht, daß sie beim La
miniervorgang überhitzt werden.
Claims (18)
1. Verfahren zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B.
Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl., durch La
minieren eines mindestens zwei Kunststoffblätter als Deck
blätter mit mindestens einem Kunststoffblatt als Mittelblatt
umfassenden, einen Schichtaufbau darstellenden Nutzens unter
mittels einer Heizpresse erfolgender Druckeinwirkung und Er
hitzung auf die für den Laminiervorgang erforderliche Schmelz
temperatur mit anschließender Abkühlung und beispielsweise
durch Stanzen erfolgender Vereinzelung der Kunststoffkarten,
dadurch gekennzeichnet, daß der Raum, der den bzw. die Nutzen
aus passergenau übereinanderliegenden Kunststoffblättern wäh
rend des Laminiervorgangs umschließt, zur beschleunigten Ent
fernung der zwischen den Blättern vorhandenen Luft evakuiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu laminierende Nutzen unter Anwendung von zwei
ihn/sie zwischen sich einschließenden, den evakuierbaren Raum
begrenzenden Lagen aus Stahlblech in durch den atmosphärischen
Druck zusammengehaltenem Zustand taktweise durch mehrere auf
einanderfolgende, insbesondere dem Erhitzen bzw. Abkühlen die
nende Bearbeitungsstationen transportiert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen der Aufnahme
mindestens eines Nutzens (1) dienenden Rahmen (3, 5) mit einem
durch eine Folie aus poliertem dünnem Stahlblech (2) ge
bildeten Boden und einer sich hierzu etwa parallel er
streckenden, ebenfalls durch eine Folie aus poliertem dünnem
Stahlblech (4) gebildeten Abdeckung, sowie einer derart im
Rahmenrandbereich verlaufenden Abdichtung (6), daß der zwi
schen dem Boden und der Abdeckung befindliche Raum evakuierbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Rahmen zweiteilig ausgebildet ist und der eine,
untere Rahmenteil (3) den Boden und der andere, obere Rahmen
teil (5) die Abdeckung umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der obere Rahmenteil (5) mit dem unteren Rahmenteil
(3) über ein Schwenklager schwenkbar verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (3, 5, 6) Durchbrüche
umfaßt, über die der den/die Nutzen aufnehmende Raum eva
kuierbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Durchbrüche durch abgeflachte, die Dichtung (6)
durchsetzende, an eine Vakuumquelle anschließbare Düsen ge
bildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens einer (3) der beiden Rahmenteile (3, 5)
durch ein an eine Vakuumquelle anschließbares Hohlprofil
gebildet ist und daß die Durchbrüche (7′) die Hohlprofil
wandung durchsetzen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das Stahlblech (2) über die die
Durchbrüche (7) aufweisende Hohlprofilwandung hinweg erstreckt
und mit entsprechenden Durchbrüchen (7′) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Stahlblech (2, 4) in einen abgewinkelten, das
Hohlprofil übergreifenden Randbereich ausläuft, der an der
Hohlprofilaußenseite anliegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Stahlbleche (3,
5) zur Prägung eines Schriftzuges, Codes od. dgl. bzw. einer
optischen Struktur, z. B. einer vergrößernd wirkenden Fresnel
linse mit einer entsprechenden Prägung versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, mit
mehreren Arbeitsstationen (I-VI) und einer Transportein
richtung zur intermittierenden Überführung der Nutzen (1) von
Arbeitsstation zu Arbeitsstation, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung in Form eines Linearförderers mit
linear hintereinander angeordneten Arbeitsstationen ausgebil
det ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, mit
mehreren Arbeitsstationen (I-VI) und einer Transporteinrich
tung zur intermittierenden Überführung der Nutzen (1) von
Arbeitsstation zu Arbeitsstation, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung in Form eines Rundschalttisches
ausgebildet ist, an dessen Umfang die taktweise durch die dem
Rundschalttisch zugeordneten Arbeitsstationen (I-VI) führbaren
Rahmen (3, 5) mit dem den/die Nutzen aufnehmenden, evakuier
baren Raum festgelegt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Transporteinrichtung eine allen Rahmen (3,
5) gemeinsame Vakuumquelle umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung zwischen dem Rahmen (3, 5) und
der Vakuumquelle nach dem Evakuieren vor dem taktweisen Wei
tertransport trennbar und der abgetrennte Rahmen während des
Durchlaufs durch die Preßstationen (8, 9, 11) luftdicht ab
schließbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß den Preß-Arbeitsstationen eine
Arbeitsstation nachgeschaltet ist, in der der bis dahin
evakuierte und luftdicht abgeschlossene Rahmen durch Anschluß
an eine Druckluftquelle belüftet wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß den Preßarbeitsstationen eine Ar
beitsstation vorgeschaltet ist, in der die den Nutzen bil
denden Kunststoffblätter automatisch zusammengetragen werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der vorgeschalteten Arbeitsstation beim
Zusammentragen der einen Nutzen bildenden Kunststoffblätter
gleichzeitig ein Chip eingebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4441552A DE4441552A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4441552A DE4441552A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4441552A1 true DE4441552A1 (de) | 1996-05-23 |
Family
ID=6533861
Family Applications (1)
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DE4441552A Withdrawn DE4441552A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffkarten, z. B. Ausweiskarten, Kreditkarten, Scheckkarten o. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 1994-11-22 DE DE4441552A patent/DE4441552A1/de not_active Withdrawn
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