DE4441190A1 - Primer für lackierte Oberflächen - Google Patents
Primer für lackierte OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen feuchtigkeitshärtenden
Polyurethan-Primer mit einem niedrigen Anteil an monomeren
Diisocyanaten, sowie seine Herstellung und seine
Verwendung.
Feuchtigkeitshärtende bzw. feuchtigkeitsvernetzende Poly
urethan-Primer sind Primer, die bei Raumtemperatur appli
ziert werden, und deren polymere Bestandteile Urethan-Gruppen
sowie reaktionsfähige Isocyanat-Gruppen enthalten.
Durch das Abdampfen der Lösungsmittel erfolgt zunächst
eine rasche physikalische Abbindung des Primers, gefolgt
von einer chemischen Reaktion der noch vorhandenen
Isocyanatgruppen mit Feuchtigkeit zu einer vernetzten
Primerschicht. Erst nach dieser chemischen Aushärtung mit
Feuchtigkeit unter Molekülvergrößerung bzw. Vernetzung
erhält der Primer seine endgültigen Eigenschaften.
Ziel ist es, diese endgültigen Eigenschaften möglichst
schnell zu erreichen. Aus diesem Grund werden meist aroma
tische Polyisocyanate wegen ihrer höheren Reaktionsge
schwindigkeit eingesetzt.
Reaktive Polyurethan-Primer zeichnen sich durch ein sehr
hohes Leistungsprofil aus. Daher konnten in den letzten
Jahren zunehmend neue Anwendungen für diese Primer
erschlossen werden.
Neben den vielen Vorteilen weisen die Polyurethan-Primer
auch einige systembedingte Nachteile auf. Einer der gra
vierendsten Nachteile ist der Restmonomer-Gehalt an Poly
isocyanaten, insbesondere der flüchtigeren Diisocyanate.
Üblicherweise werden die Primer per Sprühauftrag verarbei
tet. Diese isocyanathaltigen Sprühnebel sind wegen der
reizenden und sensibilisierenden Wirkung toxisch. Daher
müssen Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Gesundheits
schäden für die mit der Verarbeitung beauftragten Personen
ergriffen werden. Diese Maßnahmen, wie zum Beispiel die
Überwachungspflicht, ob die maximale Arbeitsplatzkon
zentration nicht überschritten wird, Absaugung der Dämpfe
an der Entstehungs- und Austrittsstelle sind sehr kosten
intensiv und behindern zudem einige Auftragsverfahren.
Die Entwicklung von Polyurethan-Primern mit drastisch
reduziertem Anteil an monomeren Diisocyanten ist daher im
hohen Maße wünschenswert.
Zur Lösung dieses Problems wurden bisher bereits mehrere
Wege beschritten:
Nach der Schulz-Flory-Statistik ist bei der Verwendung von Diisocyanaten mit Isocyanat-Gruppen gleicher Reaktivität der Gehalt an monomerem Diisocyanat im Reaktionsprodukt vom NCO/OH-Verhältnis bei der Prepolymer-Synthese abhängig:
Nach der Schulz-Flory-Statistik ist bei der Verwendung von Diisocyanaten mit Isocyanat-Gruppen gleicher Reaktivität der Gehalt an monomerem Diisocyanat im Reaktionsprodukt vom NCO/OH-Verhältnis bei der Prepolymer-Synthese abhängig:
wobei β der Gehalt an monomerem Diisocyanat und α das
NCO/OH-Verhältnis ist (Siehe z. B. R. Bonart, P. Demmer,
GPC-Analyse des Gehaltes an monomerem Diisocyanat in
Präpolymeren von segmentierten Polyurethanen, Colloid &
Polymer Sci. 260, 518-523 (1982)). Bei einem NCO/OH-Ver
hältnis von 2, wie es häufig in Primern anzutreffen ist,
verbleiben 25% des eingesetzten Diisocyanates als Monomer
im Präpolymer. Werden beispielsweise 10 Gew. % Diphenyl
methan-Diisocyanat (MDI) zur Präpolymersynthese bei einem
NCO/OH-Verhältnis von 2 eingesetzt, so findet man in Über
einstimmung mit der obigen statistischen Abschätzung grö
ßenordnungsmäßig ca. 2 Gew.% monomeres MDI in Präpolyme
ren. Bei den oben beschriebenen Applikationsbedingungen,
insbesondere bei dem großflächigen Sprühauftrag des
Primers in dünner Schicht, gelangen erhebliche Mengen
dieses Restmonomers in den darüberliegenden Luftraum und
müssen durch Absaugung entfernt werden.
Um diesen Monomergehalt um eine Zehnerpotenz zu reduzie
ren, müßte das NCO/OH-Verhältnis drastisch auf etwa 1,19
reduziert werden. Dies ist aber in der Praxis in aller Re
gel nicht durchführbar, weil das durchschnittliche Moleku
largewicht dann exponentiell ansteigen würde und die dar
aus resultierenden Polyurethan-Präpolymeren extrem
hochviskos würden und nur bei Zusatz von sehr hohen
Lösungsmittelmengen zu verarbeiten wären.
In der Praxis geht man daher bei der Präpolymer-Synthese
auch andere Wege. So wird zum Beispiel mit einem ausrei
chend hohen NCO/OH-Verhältnis synthetisiert und das mono
mere Di- oder Polyisocyanat nach der Präpolymerisierung in
einem 2. Schritt entfernt, zum Beispiel
- - Destillation im Vakuum (Dünnschichtverdampfer), siehe z. B. Kunststoff-Handbuch Band 7, Polyurethane G.W. Becker (Herausgeber), Hanser Verlag München, 3. Auflage 1993, Seite 425,
- - Nachträgliche chemische Bindung des monomeren Di- bzw. Polyisocyanates z. B. durch partielle Trimerisierung und Aufarbeitung des Reaktions gemisches siehe zum Beispiel K.C. Frisch, S.L. Reegen (Herausgeber): Advances in Urethane Science and Technologie, Band 1-7, Technomic, Westport Conn., 1971-1979.
Diese Verfahren werden zum Beispiel bei der Herstellung
von niederviskosen Addukten bzw. lösungsmittelhaltigen
Addukten wie beispielsweise Härtern für Lackbindemittel
angewendet.
Bei der Verwendung in Primern haben diese Verfahren den
Nachteil, daß die hochreaktiven und preiswerten
Isocyanate, wie das Diphenylmethandiisocyanat (MDI) nicht
eingesetzt werden können, da bei diesen eine destillative
Entfernung des Monomers aus dem Synthesegemisch wegen des
sehr hohen Siedepunktes nicht in Frage kommt. Die anderen
Verfahren erfordern einen sehr großen Zusatz an Lösungs
mitteln, um die Viskosität der Primer-Zusammensetzung
so weit zu erniedrigen, daß diese für einen Sprühauftrag
geeignet ist.
Es bestand daher die Aufgabe, einen Primer bereitzu
stellen, dessen Gehalt an monomeren, flüchtigen
Isocyanaten (im wesentlichen Diisocyanaten) so niedrig
ist, daß bei deren Anwendung aus Gründen der Arbeitssi
cherheit keine aufwendige Absaugung oder andere Schutz
maßnahme notwendig ist.
Erfindungsgemäß wurde diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Primer aus Präpolymeren auf Basis von Polyisocyanaten
besteht, die eine Isocyanatfunktionalität von 3 ± 0,7
haben und weniger als 20 Gew.% an Diisocyanat enthalten.
Die Abbindegeschwindigkeit des Primers kann gegebenenfalls
mit mono-funktionellen Verbindungen (Abbrechern) mit
gegenüber Isocyanaten-reaktiven Gruppen eingestellt
werden.
Überraschenderweise führt die Verwendung von derartigen
Polyisocyanaten mit einer Funktionalität deutlich über 2
bei der Primerherstellung nicht zu einer vorzeitigen
Vernetzung bzw. Gelbildung, so daß diese Primer lager
stabil sind.
Als Polyisocyanate kommen dabei hauptsächlich aromatische
Triisocyanate in Frage wie zum Beispiel der Thiophosphor
säure-tris-(p-Isocyanato-Phenylester), das Triphenylme
than-4,4′,4′′-Triisocyanat sowie insbesondere die ver
schiedenen isomeren trifunktionellen Homologen des Diphen
ylmethandiisocyanats (MDI). Zu den letzteren gehören
hauptsächlich das Isocyanto-bis-((4-Isocyanatophenyl)=methyl)-benzol,
das 2-Isocyanato-4-((3-Isocyanatophenyl)=
methyl)-1-((4-Isocyanatophenyl)methyl)-benzol, das 4-Iso
cyanato-1,2-bis((4-Isocyanatophenyl)methyl)-benzol, das 1-Iso
cyanato-4-((2-Isocyanatophenyl)methyl)-2-((3-Isocyana
tophenyl)methyl)benzol, das 4-isocyanato-α-1-(o-Isocyana
tophenyl)-α 3(p-Isocyanatophenyl)-m-Xylol, das 2-Isocyana
to-α-(o-Isocyanatophenyl)-α′(p-Isocyanatophenyl)m-Xylol,
das 2-Isocyanato-1,3-bis((2-Isocyanatophenyl)methyl)-ben
zol, das 2-Isocyanato-1, 4-bis((4-Isocyanato-phenyl)meth
yl)-benzol, das Isocyanato-bis((Isocyanatophenyl)methyl)
benzol, das 1-Isocyanato-2,4-bis((bis((4-Isocyanatophenyl)
methyl)-benzol sowie deren Mischungen, gegebenenfalls mit
einem geringfügigen Anteil an höherfunktionellen Homolo
gen. Da die trifunktionellen Homologen des Diphenylmethan
diisocyanates analog zum Diphenylmethandiisocyanat durch
Kondensation von Formaldehyd mit Anilin mit nachfolgender
Phosgenierung hergestellt werden, sind im technischen Ge
misch der trifunktionellen Homologen des MDI auch noch An
teile an Diisocyanat vorhanden, dieser darf jedoch nicht
mehr als 20 Gew. %, bezogen auf die Isocyanatmischung, be
tragen. Der Anteil an Tetraisocyanaten in diesem Homolo
gen-Gemisch darf nicht mehr als 12 Gew.% und der Anteil an
Polyisocyanaten mit einer Funktionalität < 4 nicht mehr
als 2 Gew.% betragen.
Weiterhin sind als Triisocyanate auch Addukte aus Diiso
cyanaten und niedermolekularen Triolen geeignet, insbeson
dere die Addukte aus aromatischen Diisocyanten und Triolen
wie zum Beispiel Trimethylolpropan oder Glycerin. Auch bei
diesen Addukten gelten die oben genannten Einschränkungen
bezüglich des Diisocyanatgehaltes sowie des Gehaltes an
Polyisocyanaten mit einer Funktionalität <3.
Auch aliphatische Triisocyanate wie zum Beispiel das
Biuretisierungsprodukt des Hexamethylendiisocyanates (HDI)
oder das Isocyanuratisierungsprodukt des HDI oder auch die
gleichen Trimerisierungsprodukte des Isophorondiisocyanats
(IPDI) sind für die erfindungsgemäßen Primer geeignet,
sofern der Anteil an Diisocyanaten <0,5 Gew. % beträgt und
der Anteil an Tetra- bzw. höherfunktionellen Isocyanaten
nicht mehr als 14 Gew.% ist.
Als monofunktionelle Verbindungen (Abbrecher) sind solche
Verbindungen geeignet, die gegenüber Isocyanten reaktive
Gruppen mit einer Funktionalität von 1 haben. Grundsätz
lich sind hierfür alle monofunktionellen Alkohole, Amine
oder Mercaptane verwendbar. Dies sind insbesondere mono
funktionelle Alkohole mit bis zu 36 Kohlenstoffatomen,
monofunktionelle primäre und/oder sekundäre Amine mit bis
zu 36 Kohlenstoffatomen oder monofunktionelle Mercaptane
mit bis zu 36 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt sind
zum Beispiel Monoalkohole wie Benzylalkohol, Fettalkohole
mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen wie sie zum Beispiel unter
dem Handelsnamen Lorol der Fa. Henkel erhältlich sind,
Abietylalkohol bzw. hydrierter Abietylalkohol. Die
Abietylalkohole erfüllen dabei die Doppelfunktion des
Kettenabbruchs und dienen gleichzeitig als chemisch
gebundene "Tackifier". Auch der Zusatz von Mercapto- oder
Aminosilanen kann eine Doppelfunktion als Kettenabbrecher
und als Haftvermittler erfüllen.
Mit Hilfe der oben genannten Abbrecher kann die effektive
Funktionalität des Trisosocyanats auf einen Wert zwischen
1,2 und 3,45 eingestellt werden, wobei die Funktionalität
des ursprünglich eingesetzten Triisocyanates von dessen
Gehalt an difunktionellen Homologen sowie Homologen mit
einer Funktionalität < 3 abhängig ist. Bei den besonders
bevorzugten trifunktionellen Homologen-Gemischen des MDI
liegt die Funktionalität des ursprünglich eingesetzten
Triisocyanatgemisches zwischen 2,3 und 3,7, vorzugsweise
zwischen 2,55 und 3,45. Grundsätzlich kann das Triisocya
nat jedoch auch ohne Zusatz von Abbrechern eingesetzt wer
den. Art und Menge der eingesetzten Abbrecher hängen von
der gewünschten Vernetzungsdichte des ausgehärteten Pri
mers und/oder der gewünschten Applikationsviskosität ab.
Die Umsetzung des Polyisocyanates mit dem Abbrecher kann
in einem separaten Schritt erfolgen oder vorzugsweise in
den Fertigungsprozeß integriert werden.
Der erfindungsgemäße Primer kann ggf. zusätzlich Kataly
satoren enthalten, die die Feuchtigkeitsvernetzung nach
der Applikation beschleunigen. Als Katalysatoren eignen
sich die normalen Polyurethan-Katalysatoren wie z. B. Ver
bindungen des 2- bzw. 4-wertigen Zinns, insbesondere die
Dicarboxylate des 2-wertigen Zinns bzw. die Dialkylzinn-Dicarboxylate
bzw. -Dialkoxylate. Beispielhaft seien ge
nannt Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat, Dioctyl
zinndiacetat, Dibutylzinnmaleat, Zinn(II)-Octoat, Zinn-(II)-Phenolat
oder auch die Acetylacetonate des 2- bzw.
4-wertigen Zinns. Weiterhin können die hochwirksamen ter
tiären Amine oder Amidine als Katalysatoren verwendet wer
den, ggf. in Kombination mit den oben genannten Zinnver
bindungen. Als Amine kommen dabei sowohl acyclische als
auch insbesondere cyclische Verbindungen in Frage. Bei
spiele sind das Tetramethylbutandiamin, Bis(dimethylamino-ethyl)ether,
1,4-Diaza-bicyclooctan (DABCO), 1,8-Diaza-bi
cyclo-(5.4.0)-Undecen, 2,2′-Dimorpholinodiethylether oder
Dimethylpiperazin oder auch Mischungen der vorgenannten
Amine.
Weiterhin kann der erfindungsgemäße Primer ggf. zusätzlich
Stabilisatoren enthalten. Als "Stabilisatoren" im Sinne
dieser Erfindung sind einerseits Stabilisatoren zu
verstehen, die eine Viskositätsstabilität des Primers
während der Herstellung, Lagerung bzw. Applikation
bewirken. Hierfür sind z. B. monofunktionelle Carbonsäure
chloride, monofunktionelle hochreaktive Isocyanate, aber
auch nicht-korrosive anorganische Säuren geeignet,
beispielhaft seien genannt Benzoylchlorid, Toluolsulfonyl
isocyanat, Phosphorsäure oder phosphorige Säure.
Des weiteren sind als Stabilisatoren im Sinne dieser Er
findung Antioxidantien, UV-Stabilisatoren oder Hydrolyse-Stabilisatoren
zu verstehen. Die Auswahl dieser Stabilisa
toren richtet sich um einen nach den Hauptkomponenten des
Primers und zum anderen nach den Applikationsbedingungen
sowie den zu erwartenden Belastungen der Verklebung. Wenn
das Polyurethanprapolymer überwiegend aus Polyetherbau
steinen aufgebaut ist, sind hauptsächlich Antioxidantien,
ggf. in Kombination mit UV-Schutzmitteln, notwendig. Bei
spiele hierfür sind die handelsüblichen sterisch gehinder
ten Phenole und/oder Thioether und/oder substituierten
Benzotriazole oder die sterisch gehinderten Amine vom Typ
des HALS ("Hindered Amine Light Stabilizer").
Bestehen wesentliche Bestandteile des Polyurethanpräpoly
mers aus Polyesterbausteinen, werden vorzugsweise Hydro
lyse-Stabilisatoren, z. B. vom Carbodiimid-Typ, eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Primer eignen sich für viele gängige
Anwendungen, bei denen reaktive Primer notwendig sind,
insbesondere aber als Haftungsvermittler auf Automobil
decklacken, wie sie z. B. bei der Direktverglasung einge
setzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Mengenangaben in den Beispielen sind Gewichtsteile
bzw. Gewichtsprozent, wenn nicht anders angegeben.
In einem geschlossenen Reaktor unter N₂-Atmosphäre wurden
80 g eines amorphen, ungesättigten Polyesters (OHZ = 4,
Tg<50°C) in 165 g trockenem Butanon unter Rühren
vollständig gelöst. Zu der klaren Lösung werden 150 g
Ethylacetat und 78 g getrockneter Ruß gegeben und der
Ansatz 20 h in einer Kugelmühle dispergiert.
Zu diesem Mahlansatz wird unter starkem Rühren eine
Mischung aus 190 g eines Präpolymers aus 82 g 4,4′-
Diphenylmethandiisocyanat und 108 g Polyetherpolyol (OHZ
= 112) (NCO-Gehalt 9%, Viskosität 10 Pas), 220 g trockenem
Propylacetat, 210 g Butanon und 5 g Benzoylchlorid gegeben
und anschließend nochmals 1 h in einer Kugelmühle disper
giert.
Analog zu Beispiel 1 aber anstelle des MDI/Polyether-Prä
polymeren werden 190 g des Umsetzungsproduktes aus 80 g
Triphenylmethan-4,4′,4′′-Triisocyanat mit 110 g Polyether
polyol, OH-Zahl 112 (NCO-Gehalt 9%, Viskosität 22 Pa·s),
verwendet.
Wie Beispiel 2 es wird ein Teil der Isocyanatgruppen im
Präpolymer mit 10 g n-Hexanol abgesättigt. (NCO-Gehalt
7%, Viskosität 12 Pa.s).
Wie Beispiel 2 ein Teil der Isocyanatgruppen des Präpoly
mers wird mit 20 g N-Methyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan
umgesetzt (NCO-Gehalt 6%, Viskosität 14 Pas).
Aus den vorhergehenden Versuchsergebnissen wird deutlich,
daß die erfindungsgemäßen Primer (Versuche 2 bis 4) in
allen anwendungstechnischen Prüfungen dem Primer gemäß
Stand der Technik (Beispiel 1) ebenbürtig sind. Die er
findungsgemäßen Primer weisen jedoch einen deutlich
niedrigeren Restmonomer-Gehalt auf. Außerdem weist das
Triisocyanat noch einen um etwa eine Größenordnung
niedrigeren Dampfdruck auf als das MDI gemäß Stand der
Technik.
Claims (10)
1. Primer auf der Basis eines Präpolymeren aus Polyolen,
Polyisocyanaten und gegebenenfalls monofunktionellen
Verbindungen (Abbrechern) mit gegenüber Isocyanaten
reaktiven Gruppen dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyisocyanat eine Isocyanat-Funktionalität von 3,0
± 0,7 hat und weniger als 20 Gew.% an Diisocyanat,
bezogen auf das eingesetzte Polyisocyanat, enthält.
2. Primer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polyisocyanat aus der Gruppe der
- - trifunktionellen Homologen des Diphenylmethandiisocyanat (MDI)
- - Triphenylmethan-4,4′,4′′triisocyanat
- - Thiophosphorsäure-tris-(p-isocyanato-)phenylester
- - Trimerisationsprodukte des MDI, oder Toluylendiisocyanat (TDI)
- - aliphatischen Triisocyanate
- - Biuretisierungsprodukt des Hexamethylendiisocyanat (HDI)
- - Trimerisierungsprodukt (Isocyanurat) des HDI
- - Isocyurat des Isophorondiisocyanats (IPDI)
- - Addukten aus Diisocyanaten und niedermolekularen Triolen,
ausgewählt wird, wobei der Anteil Diisocyanat nicht
mehr als 20 Gew. % des Polyisocyanat-Gemisches
beträgt und der Anteil an tetrafunktionellen
Isocyanaten nicht mehr als 12 Gew.% und der Anteil
an höherfunktionellen Polyisocyanaten nicht mehr
als 2 Gew. % beträgt.
3. Primer nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionalität des Polyisocyanats durch Zusatz von
Abbrechern auf einen Wert zwischen 1,3 und 3,45 ein
gestellt wird.
4. Primer nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Abbrecher
monofunktionelle Alkohole mit bis zu 36 C-Atomen
verwendet werden.
5. Primer nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Abbrecher
monofunktionelle primäre und/oder sekundäre Amine
und/oder Mercaptane mit bis zu 36 C-Atomen verwendet
werden.
6. Primer nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Abbrecher
Mischungen aus Poly-Alkoholen und/oder Poly-Aminen
und/oder Poly-Mercaptanen mit einer Funktionalität
kleiner als 2 verwendet werden.
7. Primer nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyole
Polyetherdiole und/oder Polyethertriole und/oder
lineare und/oder schwach verzweigte Polyesterpolyole
verwendet werden.
8. Verfahren zur Herstellung von Primers nach
mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des
Polyisocyanats mit dem Polyol und dem Abbrecher in
einem Ein- oder Zweistufenverfahren erfolgt.
9. Verwendung von Primern nach mindestens
einem der vorhergehenden Ansprüche zur Montageverkle
bung, flächigen Verklebung und/oder Beschichtung.
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Family
ID=6533633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944441190 Ceased DE4441190A1 (de) | 1994-08-22 | 1994-11-18 | Primer für lackierte Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4441190A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2308015A1 (de) * | 1973-02-17 | 1974-09-12 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten mit biuretstruktur |
EP0495307A1 (de) * | 1991-01-14 | 1992-07-22 | Nippon Polyurethane Industry Co. Ltd. | Polyisocyanat-Härtungsmittel sowie dieses enthaltende Beschichtungs- und Klebstoffmassen |
DE4104436A1 (de) * | 1991-02-14 | 1992-08-20 | Bayer Ag | Vernetzer fuer polymere klebstoffe |
DE4306718A1 (de) * | 1993-03-04 | 1994-11-24 | Bayer Ag | Vernetzer für Polymer-Klebstoffe auf der Basis der Umsetzungsprodukte von 2,4,6-Triisocyanato-toluol und Polyolen |
-
1994
- 1994-11-18 DE DE19944441190 patent/DE4441190A1/de not_active Ceased
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2308015A1 (de) * | 1973-02-17 | 1974-09-12 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von polyisocyanaten mit biuretstruktur |
EP0495307A1 (de) * | 1991-01-14 | 1992-07-22 | Nippon Polyurethane Industry Co. Ltd. | Polyisocyanat-Härtungsmittel sowie dieses enthaltende Beschichtungs- und Klebstoffmassen |
DE4104436A1 (de) * | 1991-02-14 | 1992-08-20 | Bayer Ag | Vernetzer fuer polymere klebstoffe |
DE4306718A1 (de) * | 1993-03-04 | 1994-11-24 | Bayer Ag | Vernetzer für Polymer-Klebstoffe auf der Basis der Umsetzungsprodukte von 2,4,6-Triisocyanato-toluol und Polyolen |
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