DE4439307C2 - Beobachtungsoptik für ein 3D-Oberflächenmeßgerät mit hoher Genauigkeit - Google Patents
Beobachtungsoptik für ein 3D-Oberflächenmeßgerät mit hoher GenauigkeitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf dreidimensionale optische Oberflächenmeßverfahren.
Optische Meßverfahren werden z. B. neben Längen- und Wegmessungen auch zur dreidi
mensionalen Oberflächenvermessung in der Qualitätskontrolle, bei der CAD/CAM-Herstellung
von Werkstoffen, in der Meßtechnik, in der Automobilindustrie etc. eingesetzt. Bei den
Triangulationsverfahren wird ein Lichtspot aus einer bestimmten Richtung auf die Objekt
oberfläche projiziert. Der hierzu notwendige Aufbau mit Lichtquelle(n), Linse(n) etc. wird als
Beleuchtungsanteil bezeichnet. Der Lichtspot wird aus einer anderen Richtung, die mit dem
Beleuchtungsstrahl den sog. Triangulationswinkel bildet und als Beobachtungsteil bezeichnet
wird, betrachtet. Durch die geänderte Beobachtungsrichtung werden Höhenunterschiede des
Objektes in lateral unterschiedliche Positionen in der Beobachtungsebene umgesetzt. Neben den
Punktsensoren, bei denen nur ein Punkt auf das Objekt projiziert wird, gibt es auch
Liniensensoren, bei denen eine oder gleich mehrere Linien auf die Objektoberfläche projiziert
werden. Der Vorteil ist, daß mehrere Oberflächenpunkte auf einmal vermessen werden können
(Zeitschrift "Applied Optics", Jahrgang 1988, Heft 27, Seiten 5165-5169). Allgemein liefern
Triangulationssensoren im Vergleich zu anderen Meßtechniken sehr hohe Meßgenauigkeiten bei
vergleichsweise kurzen Meßzeiten.
Zur Erzielung eines ausreichenden Höhenmeßbereiches sollte der optische Aufbau eine große
Schärfentiefe ermöglichen. Derzeit wird dieses Problem auf der Beobachtungsseite durch die
Implementierung der Scheimpflugbedingung gelöst (DE 33 37 251 A1, DE 34 13 605 A1). Dies
hat allerdings den Nachteil, daß die Kalibrierung große Probleme bereitet und sehr aufwendig
ist, da der Abbildungsmaßstab bei der Scheimpflugbedingung von der Höhe abhängt und es
damit zu erheblichen Abbildungsverzerrungen kommt. Die Kalibrierkörper sind schwierig
herzustellen und sehr teuer. Auch die erforderliche Kalibriersoftware ist aufwendig und bei der
Auswertung der Profilschnitte sind rechenintensive Prozesse durchzuführen, die zu einer
deutlichen Erhöhung der Meßzeit führen können. Zusätzlich wirken sich die Verzerrungen auch
negativ auf die Meßgenauigkeit aus. In der Offenlegungsschrift DE 34 43 175 A1 wird zwar eine
Linsenanordnung beschrieben, bei der zwei Linsen im Abstand der Summe ihrer Brennweiten
angeordnet sind. Die gesamte Anordnung erlaubt jedoch keinen ausreichenden
Höhenmeßbereich, wie er für den Einsatz von 3D-Oberflächenmeßsystemen wünschenswert
wäre.
Gerade für die Vermessung von Freiformoberflächen und stark strukturierter Objekte mit 3D-
Meßsystemen, die nach dem Prinzip des Lichtschnittverfahrens arbeiten, möchte man über den
gesamten Höhenmeßbereich eine gleichbleibend hohe Genauigkeit erzielen, was mit den
herkömmlichen Schleimpfluganordnungen nicht möglich ist. Voraussetzung dafür ist eine
absolut verzerrungsfreie Abbildung, wobei auch der Kalibrierungsprozeß präzis und einfach
durchführbar sein sollte. Diese Aufgabe wird durch die mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten
Merkmalen beschriebene Beobachtungsoptik gelöst.
Bei dieser Erfindung handelt es sich um eine Beobachtungsoptik, die es erlaubt, in Kombination
mit dem Lichtschnittverfahren bei im Vergleich zur Scheimpflugbedingung sogar vergrößerten
Höhenmeßbereich eine lineare, d. h. verzerrungsfreie Kalibrierung vorzunehmen. Dies bedeutet,
daß der ganze Oberflächenmeßbereich eindeutig kalibriert ist, wenn drei in ihrer Lage zueinander
feste Punkte mit bekannten Abständen vermessen werden. Dafür eignet sich z. B. jedes normale
Kalibrierendmaß. Die Kosten und der Aufwand für die Vermessung reduzieren sich dadurch
erheblich. Gleichzeitig ist der optische Aufbau so konstruiert, daß sich die Seidelschen Bildfehler
im Vergleich zur Scheimpflugbedingung weniger stark auswirken. Das Ergebnis ist eine bessere
Meßgenauigkeit. Die Einsatzfähigkeit von 3D-Oberflächensensoren kann zusätzlich für alle
möglichen industriellen Zwecke (Qualitätssicherung, Virtual Reality, CAD/CAM-Steuerung etc.)
weiter ausgedehnt werden. Gleichzeitig ist eine einfache Handhabung gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 und 2 dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
Die Rechtecke (1) und (2) kennzeichnen die Beleuchtungs- (1) bzw. Beobachtungsoptik (2).
Durch die Beleuchtungsoptik wird eine Lichtlinie (3) auf das zu vermessende Objekt projiziert.
Die Beleuchtungsoptik zur Erzeugung einer Lichtlinie kann zum Beispiel realisiert werden durch
die Abbildung eines Laserspots mit Hilfe eines konventionellen Kollimatoraufbaus gefolgt von
einer Zylinderlinse. Als Beleuchtungsrichtung wird die Richtung definiert, die zwischen dem
letzten Bauelement der Beleuchtungsoptik und der Objektoberfläche durch denjenigen Lichtstrahl
(im Sinne der geometrischen Optik) gebildet wird, der den Mittelpunkt der Lichtlinie darstellt.
Die Lichtlinie, die sich auf der Objektoberfläche ergibt, wird durch eine Beobachtungsoptik (2),
dessen Hauptachse (4) einen Winkel θ ungleich 0 mit der Beleuchtungsrichtung einnimmt, auf
eine Bildebene (7) abgebildet. Für dieses optische Betrachtungssystem werden zwei Linsen bzw.
Linsensysteme (5, 6) mit den Brennweiten f1 und f2 im Abstand f1 + f2 angeordnet. Die
Objektebene (9) wird aufgespannt durch alle Strahlen (im Sinn der geometrischen Optik), die die
Lichtlinie erzeugen. Diese Ebene (bzw. die Beleuchtungsrichtung) bildet mit der Hauptachse des
Betrachtungssystems den Triangulationswinkel θ. Bei der Bildebene (7) kann es sich um einen
CCD-Kamerachip, PSD-Element oder ähnlichem handeln. Eine den Strahlengang begrenzende
Blende (8) befindet sich zwischen den beiden Linsen bzw. Linsensystemen (5, 6) im Abstand f1
von der ersten Linse bzw. Linsensystem und im Abstand f2 von der zweiten Linse bzw. Linsen
system. Damit die Abbildung aller Punkte auf der Objektebene (9) scharf auf die Bildebene (7)
erfolgt, muß der Winkel θ' folgender Beziehung gehorchen:
Damit die Blende mit dem Radius a wirksam wird, muß bei einem gewünschten
Höhenmeßbereich von h der Durchmesser der ersten Linse bzw. Linsensystems mindestens
2 . a + h . sin θ betragen. Für die zweite Linse bzw. Linsensystem gilt entsprechend
Die objektseitige Apertur sin u ist dann durch
gegeben, wobei g die Entfernung des Objektpunktes von der Hauptebene der ersten Linse bzw.
Linsensystem (5) ist: g = f1 + x1. Für x1 und x2 gilt folgende Relation:
Alle oben angegebenen Werte können Abweichungen bis zu 10% aufweisen (z. B. der Abstand
der Linsen).
Claims (1)
1. Beobachtungsoptik (2) zur Vereinfachung und Verbesserung der Kalibrierung, zur Erhöhung
der Meßgenauigkeit und zur Vergrößerung des Höhenmeßbereiches von 3D-
Oberflächenmeßgeräten, die nach dem Prinzip des Lichtschnittverfahrens arbeiten und aus einer
Beleuchtungsoptik (1) und einer unter dem Triangulationswinkel θ ungleich Null angeordneten
Beobachtungsoptik (2) bestehen,
gekennzeichnet dadurch, daß
- 1. die auf die zu vermessende Objektoberfläche projizierte Lichtlinie (3), erzeugt durch die Beleuchtungsoptik (1), auf eine Bildebene (7), z. B. CCD-Chip, scharf abgebildet wird,
- 2. zwei Linsen (bzw. Linsensysteme) (5, 6) mit den Brennweiten f1 und f2 im Abstand f1 + f2 (± 10%) angebracht sind und sich zwischen beiden Linsen (bzw. Linsensystemen) eine Blende (8) befindet, die den Strahlengang begrenzt und im Abstand f1 (± 10%) von der ersten Linse (Linsensystem) und im Abstand f2 (± 10%) von der zweiten Linse (Linsen system) lokalisiert ist,
- 3. die Hauptachse (4) der Beobachtungsoptik (2) mit der Objektebene (9), welche durch die die Lichtlinie (3) erzeugenden Strahlen aus der Beleuchtungsoptik (1) aufgespannt ist, einen Winkel θ ungleich Null einschließt,
- 4. und die Hauptachse (4) mit der zugehörigen Bildebene (7) einen Winkel θ' (± 10%)
einschließt, dessen Betrag sich aus der Beziehung
ergibt.
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