DE4436499A1 - Thermoplastische Formmasse - Google Patents
Thermoplastische FormmasseInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F297/00—Macromolecular compounds obtained by successively polymerising different monomer systems using a catalyst of the ionic or coordination type without deactivating the intermediate polymer
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen,
enthaltend als wesentliche Komponenten,
- A) 40 bis 100 Gew.% Copolymerisate aus den Monomeren der allge
meinen Formeln I und II
mit R₁ = H oder Alkylrest mit 1-22 C-Atomen
R₂ = H oder Alkylrest mit 1-22 C-Atomen
R₃ = H oder Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
a = 0, 1, 2, 3, 4 oder 5
b = 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 - B) 0 bis 3000 ppm, bezogen auf das Gewicht der Komponente A, Verbindungen der allgemeinen Formel I,
- C) 0 bis 500 ppm, bezogen auf das Gewicht der Komponente A, Verbindungen der allgemeinen Formel II,
- D) 0 bis 60 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, weiteren von A) verschiedenen Polymeren, und
- E) 0 bis 50 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, an weiteren Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfsmitteln.
Thermoplastische Formmassen sind bei Raumtemperatur hart und
formfest. Der Anwendungsbereich der Thermoplaste wird bei höheren
Temperaturen aber durch die Glasübergangstemperatur oder durch
den Schmelzpunkt, sofern es sich um teilkristalline Thermoplaste
handelt, begrenzt. Das gilt auch für ataktisches Polystyrol, des
sen Glasübergangstemperatur 101°C beträgt und das aufgrund der un
regelmäßigen Anordnung der Phenylringe nicht kristallisiert. In
neuerer Zeit ist es gelungen, durch sogenannte Metallocen-Kata
lyse ein syndiotaktisches Polystyrol herzustellen, dessen kri
stalline Bereiche einen Schmelzpunkt von 275°C besitzen (z. B. US-
Patente 401 345 und 545 403 sowie EP 312 976 und 318 833).
Syndiotaktisches Polystyrol besitzt jedoch verschiedene Nach
teile. So ist beispielsweise der Verarbeitungsbereich zur Her
stellung von Formteilen relativ klein, da man das Produkt einer
seits über den Schmelzpunkt erwärmen muß, es sich aber anderer
seits oberhalb 310°C bereits zersetzt. Dies hat zur Folge, daß das
Produkt bei der Verarbeitung unter Depolymerisation leicht Mono
styrol zurückbildet.
Ferner kristallisiert das Produkt in verschiedenen Modifikatio
nen, die die Gebrauchseigenschaften des Formteils signifikant be
einflussen. Schließlich besitzen nur die kristallinen Bereiche
den hohen Schmelzpunkt, während die amorphen Bereiche nach wie
vor eine Glasstufe von 101°C besitzen.
Die Polymerisation von 1,1-Diphenylethylen mit Styrol ist bekannt
und beschrieben im Bulletin Chem. Soc. Jap. Vol. 40, S. 2569
(1967) und im J. Polymer Sci., Part B, Vol. 8, S. 499 (1970) . Das
in diesen Veröffentlichungen beschriebene Verfahren hat jedoch
den Nachteil, daß die Polymerisation extrem langsam abläuft und
der Umsatz unvollständig ist, wenn man höhere Erweichungspunkte
erhalten möchte.
Das im Copolymer verbleibende Diphenylethylen senkt die Glas
temperatur des Polymerisats ab und macht es deshalb für kommerzi
elle Zwecke wertlos.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, thermoplasti
sche Formmassen zur Verfügung zu stellen, die die beschriebenen
Nachteile nicht aufweisen, eine Glasübergangstemperatur von we
nigstens 130°C besitzen und einen Restmonomergehalt von < 4000 ppm
aufweisen.
Die Aufgabe wurde durch thermoplastische Formmassen gemäß An
spruch 1 gelöst.
Bevorzugte erfindungsgemäße Formmassen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Als Komponente A enthalten die erfindungsgemäßen thermoplasti
schen Formmassen 10 bis 100, vorzugsweise 40 bis 100 und ins
besondere 60 bis 100 Gew.%, bezogen auf den Anteil polymerer Kom
ponenten, eines Copolymeren mit Einheiten, die sich von den Mono
meren I und II ableiten.
Bei den Monomeren der allgemeinen Formel I handelt es sich um
1,1-Diphenylethylen und dessen an den aromatischen Ringen ggf.
mit Alkylgruppen mit bis zu 22 C-Atomen substituierten Derivaten.
Bevorzugte Alkylgruppen als Substituenten sind Alkylgruppen mit 1
bis 4 C-Atomen wie Methyl-, Ethyl-, i- und n-Propyl und n-, i- oder
tert. Butyl, um nur einige zu nennen. Besonders bevorzugt
wird jedoch das unsubstituierte 1,1-Diphenylethylen selbst einge
setzt.
Die Monomeren der allgemeinen Formel II sind Styrol und dessen in
(α-Stellung oder am aromatischen Ring mit Alkylgruppen mit 1 bis 4
C-Atomen substituierte Derivate. Bevorzugte Alkylgruppen sind die
vorstehend für Monomere der Formal I als bevorzugt genannten;
unsubstituiertes Styrol selbst wird besonders bevorzugt.
Das molare Verhältnis der Einheiten, die sich von Monomeren I ab
leiten zu Einheiten, die sich von Monomeren II ableiten liegt im
allgemeinen im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 25, vorzugsweise von
1 : 1,05 bis 1 : 15 und besonders bevorzugt im Bereich von
1 : 1,1 bis 1 : 10. Da die Monomeren der Formel I in der Regel
für sich allein nicht polymerisieren, sind Produkte mit molaren
Verhältnissen von mehr als 1 : 1 nicht auf einfachem Wege zugäng
lich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der Kompo
nente A) der erfindungsgemäßen Formmassen werden Monomere der
Formel I, vorgelegt und die Monomeren der Formel II während der
Reaktion nach einem Gradientenverfahren derart zudosiert, daß mit
zunehmender Reaktionsdauer die zugegebene Menge an Monomeren der
Formel I pro Zeiteinheit im wesentlichen entsprechend der noch
vorhandenen Menge an Monomeren der Formel II verringert wird.
Durch diese Art der Umsetzung wird das Monomerverhältnis während
der gesamten Polymerisation annähernd konstant gehalten. Zur
Steuerung des Zulaufgradienten kann vorteilhafterweise die Ände
rung des Brechungsindexes, der eine Funktion des Monomerverhält
nisses ist, ausgenutzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, in einer Reihe von Vorversuchen das Monomerverhältnis als
Funktion des Umsatzes zu bestimmen und so eine entsprechende
Eichkurve zu erhalten.
Die Umsetzung der genannten Monomeren erfolgt vorteilhafterweise
in einem inerten Lösungsmittel. Unter "inert" wird dabei verstan
den, daß das Lösungsmittel nicht mit dem zur Initiierung der Re
aktion üblicherweise verwendeten metallorganischen Initiator
reagiert. Generell eignen sich daher sowohl aliphatische als auch
aromatische Kohlenwasserstoffe. Geeignete Lösungsmittel sind
beispielsweise Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzol, Toluol,
Ethylbenzol oder Xylol.
Schließlich können auch Kohlenwasserstoffe verwendet werden, in
denen das im Verlauf der Reaktion entstehende Copolymere nicht
löslich ist. In diesem Fall kann man anstelle der Lösungspoly
merisation eine Fällungspolymerisation oder unter Verwendung
eines Dispergierhilfsmittels eine Dispersionspolymerisation
durchführen. Als Reaktionsmedium für derartige Verfahrens
varianten eignen sich beispielsweise Butan, Pentan, n-Hexan, Iso
pentan, Heptan, Oktan und Isooktan.
Die Polymerisation wird im allgemeinen mittels metallorganischer
Verbindungen initiiert, d. h. es handelt sich um eine anionische
Polymerisation. Bevorzugt werden Verbindungen der Alkalimetalle,
insbesondere des Lithiums. Beispiele für Initiatoren sind Methyl
lithium, Ethyllithium, Propyllithium, n-Butyllithium, sek. Butyl
lithium und tert. Butyllithium. Die metallorganische Verbindung
wird in der Regel als Lösung in einem chemisch indifferenten (in
erten) Kohlenwasserstoff zugesetzt. Die Dosierung richtet sich
nach dem angestrebten Molekulargewicht des Polymeren, liegt aber
in der Regel im Bereich von 0,002 bis 5 Mol-%, wenn man sie auf
die Monomeren bezieht.
Zur Erzielung höherer Polymerisationsgeschwindigkeiten können ge
ringe Mengen polarer, aprotischer Lösungsmittel zugesetzt werden.
Geeignet sind beispielsweise Diethylether, Diisopropylether,
Diethylenglykoldimethylether, Diethylenglykol-dibutylether oder
insbesondere Tetrahydrofuran. Das polare Cosolvens wird dem
unpolaren Lösungsmittel bei dieser Verfahrensvariante in der Re
gel in einer geringen Menge von ca. 0,5-5 Vol-% zugesetzt. Be
sonders bevorzugt ist THF in einer Menge von 0,1-0,3 Vol-%. In
reinem THF werden die Reaktionsparameter ungünstig beeinflußt, so
daß das Polymere hohe Restanteile an Monomeren der Formel I ent
hält.
Die Polymerisationstemperatur kann zwischen 0° und 130°C liegen.
Bevorzugt sind Temperaturen von 50°-90°C. Im allgemeinen wird
unter isothermen Bedingungen, d. h. unter Konstanthaltung der Po
lymerisationstemperatur polymerisiert. Man kann die Temperatur
aber auch in dem Bereich von 0°-130°C, vorzugsweise von 30°-120°C
ansteigen lassen. Besonders zweckmäßig ist es, zunächst iso
therm zu polymerisieren und gegen Ende der Polymerisation, d. h.
bei geringen Monomerkonzentrationen die Temperatur adiabatisch
ansteigen zu lassen, um die Polymerisationszeiten kurz zu halten.
Die Reaktionszeiten liegen in der Regel im Bereich von 0,1 bis
24, vorzugsweise von 0,5 bis 12 und besonders bevorzugt von 1 bis
10 h.
Als Komponente B) enthalten die erfindungsgemäßen thermoplasti
schen Formmassen 0 bis 3000, vorzugsweise 0 bis 2000 und beson
ders bevorzugt 100 bis 1000 ppm an Monomeren der Formel I. Vor
zugsweise handelt es sich dabei um Monomere der gleichen Formel
wie die bei der Polymerisation in das Copolymer eingebauten Mono
meren.
Als Komponente C) enthalten die erfindungsgemäßen thermoplasti
schen Formmassen 0 bis 500, vorzugsweise 0 bis 200 und ins
besondere 20 bis 100 ppm an Monomeren der Formel II. Bevorzugt
sind dies Monomere der gleichen chemischen Formel, wie sie bei
der Herstellung der Komponente A) eingesetzt wurden.
Die Mengenangaben der Komponente B) und C) beziehen sich auf das
Gewicht der Komponente A in den thermoplastischen Formmassen.
Als Komponente D) können die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen 0 bis 90, vorzugsweise bis zu 60 und insbesondere bis
zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmasse, an
weiteren, vom Copolymer A) verschiedenen Komponenten enthalten.
Grundsätzlich besteht hinsichtlich der Struktur dieser weiteren
polymeren Komponenten keine besondere Beschränkung; bevorzugt
werden jedoch Polymere, die zumindest einen gewissen Grad an Ver
träglichkeit mit der Komponente A) aufweisen, da anderenfalls die
mechanischen Eigenschaften in der Regel nicht zufriedenstellend
sind. Bevorzugte Polymere sind Styrolpolymere wie schlagfestes
oder glasklares Polystyrol oder auch Polyphenylenether-Polymeri
sate, ggf. in Abmischung mit Styrolpolymeren.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen thermoplastischen Form
massen als Komponente E) noch bis zu 50 Gew.%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der thermoplastischen Formmasse an weiteren Zusatz
stoffen und Verarbeitungshilfsmitteln enthalten. Derartige Addi
tive sind dem Fachmann bekannt und in der Literatur beschrieben,
so daß sich hier detaillierte Angaben erübrigen. Beispielhaft
seien faser- und teilchenförmige Füllstoffe, Stabilisatoren gegen
Wärme und UV-Licht, Entformungsmittel und Gleitmittel erwähnt.
Auch eine Pigmentierung der erfindungsgemäßen Formmassen ist
selbstverständlich möglich.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden Blockcopolymerisate mit Blöcken A und B der allgemeinen
Strukturen (A - B)n, A - B - A, B - A - B, X[(A - B)n]m, X[(B - A)n]m, X(A - B - A)m
und X(B - A - B)m zur Verfügung gestellt, wobei A für einen Block
eines Copolymeren aus Monomeren der allgemeinen Formel I und II,
B für einen Block aus Polymeren der allgemeinen Formel II, X für
den Rest eines m-funktionellen Kopplungsmittels, n für eine
ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5 und m für eine ganze Zahl im
Bereich von 2 bis 20 stehen.
Das Kopplungsmittel X reagiert nach der Polymerisation mit den
lebenden anionischen Kettenenden, wodurch die vorstehend be
schriebenen Strukturen entstehen. Beispiele für geeignete Kopp
lungsmittel sind in den US 3 985 830, 3 280 084, 3 637 554 und
4 091 053 zu finden. Nur beispielhaft seien hier epoxidierte Gly
ceride wie epoxidiertes Leinsamenöl oder Sojaöl genannt; geeignet
ist auch Divinylbenzol. Befindet sich das lebende anionische Ende
auf der Seite des B-Blocks, dann wird bevorzugt mit Verbindungen
gekoppelt, die Epoxi- und/oder Estergruppen enthalten; bildet je
doch der A-Block das aktive Ende, wird bevorzugt Divinylbenzol
zur Kopplung eingesetzt.
Die Blockübergänge können sowohl scharf getrennt wie auch "ver
schmiert" sein.
Unter "verschmiertem" Übergang versteht man ein Kettenstück des
Moleküls, in dem die Monomeren des Blocks A mit dem Monomeren des
Block B statistisch verteilt sind. Das angestrebte Molekularge
wicht der Blöcke wird über das Verhältnis von Initiator zu Mono
mer eingestellt.
Die genannten Blockcopolymeren mit einem Polymerblock aus Monome
ren der allgemeinen Formel II ergeben in Abmischung mit glaskla
rem oder schlagzähen Polystyrol Polymermischungen mit erhöhtem
Erweichungspunkt und guten mechanischen Eigenschaften.
Darüber hinaus lassen sich die erfindungsgemäßen Blockcopoly
merisate als solche verwenden. Sie sind besonders geeignet für
Anwendungen, die dem Lebensmittelrecht unterliegen, da sie extrem
niedrige Werte an Restmonomeren aufweisen, die vorteilhafterweise
unter 3000 ppm, insbesondere unter 2000 ppm für Monomere der For
mel I und unter 500 ppm, vorzugsweise unter 200 ppm für Monomere
der Formel II liegen.
Rohes DPE (Aldrich bzw. Herstellung durch Umsetzung von Phenyl
magnesiumbromid mit Acetophenon, Acetylierung mit Essigsäure
anhydrid und thermischer Eliminierung von Essigsäure) wird über
eine Kolonne mit mindestens 50 theoretischen Böden (Drehbandko
lonne; für größere Mengen Kolonne mit Sulzer-Packungen) auf
99,8% Reinheit aufdestilliert. Das meist schwach gelbe Destillat
wird über eine 20 cm-Alox-Säule (Woelm-Alumina für die Chromato
graphie, wasserfrei) filtriert, mit 1,5 n sec-Butyllithium bis
zur kräftigen Rotfärbung titriert und über eine einfache 4 Brücke
im Vakuum (1 mbar) abdestilliert. Das so erhaltene Produkt ist
vollkommen farblos und kann direkt in die anionische Polymerisa
tion eingesetzt werden.
Lösungen mit lebenden Anionen wurden grundsätzlich unter Reinst
stickstoff gehandhabt. Die Lösungsmittel wurden über wasserfreiem
Aluminiumoxid getrocknet.
In den folgenden Beispielen steht S für Styrol und DPE für
1,1-Diphenylethylen und die Angaben in % beziehen sich auf das
Gewicht, soweit nicht anders angegeben.
Ein 2-l-Glasreaktor mit Doppelmantel für Kühlung und Heizung und
Ankerrührer wurde über mehrere Stunden mit einer refluxierenden
Lösung von DPE/sec-Butyllithium in Cyclohexan inertisiert. Nach
Ablassen der Reinigungslösung wurden 100 ml Cyclohexan, 100 ml
eines Gemisches aus 264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und
344,37 ml (312, 45 g, 3,0 mol) Styrol sowie 9,71 ml einer 0,5 m
sec-Butyllithium-Lösung in Cyclohexan bei 25°C vorgelegt. Die
Mischung färbte sich sofort rot. Der Reaktorinhalt wurde über den
Heizmantel auf 70°C thermostatisiert, wobei die Farbtiefe beim Er
wärmen der Lösung stark zunahm. Die verbleibenden 508,6 ml des
S-DPE-Gemisches wurden über eine Spritzenpumpe innerhalb von
40 min mit konstanter Geschwindigkeit zudosiert. Parallel wurden
im gleichen Zeitraum 500 ml Cyclohexan zugefahren.
7 min nach Zulaufende wurden weitere 249 ml Cyclohexan zugegeben
(Polymerkonzentration 50%). Während der Polymerisation war ein
deutlicher Anstieg der Viskosität zu beobachten. Nach weiteren
15 min Nachreaktionszeit wurde mit Ethanol bis zur Farblosigkeit
titriert, das Polymer durch Eintropfen der Polymerlösung in
Ethanol gefällt und das abfiltrierte und mehrmals mit siedendem
Ethanol gewaschene weiße Pulver 2 h bei 180°C im Vakuum (1 mbar)
getrocknet.
Ausbeute: 580 g (99,5%); flüchtige Anteile: 0,3%; Styrolgehalt
(FTIR): 54,5% (53,6% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 45,1% (46,4%
theor.); Tg (DSC): 155°C; Breite der Glasstufe: 9°C; Molmassen
(GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 105 000, Mw 126 000, M(Peak
maximum) 119 000.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
749 ml Cyclohexan, 264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und 9,71 ml
einer 0,5 m sec-Butyllithium-Lösung beschickt und auf 70°C thermo
statisiert. Die ersten 300 ml Styrol wurden innerhalb von 5 min
zudosiert, weitere 20 ml innerhalb von 10 min und die restlichen
24,37 ml Styrol in 15 min. Nach 15 min Nachreaktionszeit wurde
wie in Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet.
Ausbeute: 582 g (99,8%); flüchtige Anteile: 0,1%; Styrolgehalt
(FTIR): 54,1% (53,6% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 45,5% (46,4%
theor.); Tg (DSC): 156°C; Breite der Glasstufe: 12°C; Molmassen
(GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 107 000, Mw 128 000, M(Peak
maximum) 120 000.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und 7,37 ml einer 0,5 m sec-Bu
tyllithium-Lösung beschickt und auf 70°C thermostatisiert.
189,4 ml (171,85 g, 1,65 mol) Styrol wurden mit 810,6 ml Cyclo
hexan vorgemischt. Mit einer Spritzenpumpe wurde die Mischung in
nerhalb von 180 min zudosiert, wobei die Zulaufgeschwindigkeit in
einem Gradientenverfahren verkleinert wurde. Die Dosierungen
waren:
0 - 30 min|507,94 ml | |
30 - 60 min | 253,97 ml |
60 - 90 min | 126,98 ml |
90 - 120 min | 63,49 ml |
120 - 150 min | 31,75 ml |
150 - 180 min | 15,87 ml |
Nach 15 min Nachreaktionszeit wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
aufgearbeitet.
Ausbeute: 441 g (99,7%); flüchtige Anteile: 0,1%; Styrolgehalt
(FTIR): 39,2% (38,9% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 60,9% (61,1%
theor.); Tg (DSC): 173°C; Breite der Glasstufe: 13°C; Molmassen
(GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 104 000, Mw 124 000, M(Peak
maximum) 116 000.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und 14,74 ml einer 0,5 m sec-
Butyllithium-Lösung beschickt und auf 70°C thermostatisiert.
189,4 ml (171,85 g, 1,65 mol) Styrol wurden mit 810,6 ml Cyclo
hexan vorgemischt. Mit einer Spritzenpumpe wurde die Mischung in
nerhalb von 90 min zudosiert, wobei Zulaufgeschwindigkeit in Form
eines Gradienten wie in Beispiel 3 beschrieben, verkleinert
wurde.
Nach 15 min Nachreaktionszeit wurden innerhalb von 15 min 442,2 g
Styrol und 400 ml Cyclohexan zudosiert und nach weiteren 15 min
wie in Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet.
Ausbeute: 884 g (99,9%) flüchtige Anteile: 0,05%; Styrolgehalt
(FTIR): 69,4% (69,4% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 30,5% (30,6%
theor.); Tg (DSC, zwei gleichhohe Glasstufen): 171°C; Breite der
Glasstufe: 15°C; 105°C; Breite der Glasstufe: 16°C. Molmassen (GPC,
Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 115 000,
Mw 123 000, M(Peakmaximum) 119000.
Mw 123 000, M(Peakmaximum) 119000.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und 29,48 ml einer 0,5 m sec-
Butyllithium-Lösung beschickt und auf 70°C thermostatisiert.
189,4 ml (171,85 g, 1,65 mol) Styrol wurden mit 810,6 ml Cyclo
hexan vorgemischt. Mit einer Spritzenpumpe wurde die Mischung in
nerhalb von 60 min zudosiert, wobei die Zulaufgeschwindigkeit in
Form eines Gradienten wie in Beispiel 3 beschrieben, verkleinert
wurde. Nach 10 min Nachreaktionszeit wurden innerhalb von 15 min
442,2 g Styrol und 400 ml Cyclohexan zudosiert. Nach weiteren
15 min wurden 546 mg Ethylformiat in 2 ml Cyclohexan tropfenweise
bis zur völligen Entfärbung zugegeben. Das Polymer wurde wie in
Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet.
Ausbeute: 884 g (99,9%); flüchtige Anteile: 0,05%; Styrolgehalt
(FTIR): 69,4% (69,4% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 30,5% (30,6%
theor.); Tg (DSC, zwei gleichhohe Glasstufen): 169°C; Breite der
Glasstufe: 17°C; 106°C; Breite der Glasstufe: 18°C. Molmassen
(GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Hauptpeak M(Peakmaximum) 121
000, 72% Fläche; Nebenpeak M(Maximum) 60 000, 28% Fläche.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
264,24 ml (270,38 g, 1,5 mol) DPE und 7,37 ml einer 0,5 m sec-Bu
tyllithium-Lösung beschickt und auf 70°C thermostatisiert.
189,4 ml (171,85 g, 1,65 mol) Styrol wurden mit 810,6 ml THF
vorgemischt. Mit einer Spritzenpumpe wurde die Mischung innerhalb
von 180 min zudosiert, wobei die Zulaufgeschwindigkeit in Form
eines Gradienten wie in Beispiel 3 beschrieben, verkleinert
wurde.
Nach 15 min Nachreaktionszeit wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
aufgearbeitet.
Ausbeute: 403 g (91,2%); flüchtige Anteile: 3,7%; Styrolgehalt
(FTIR): 42,6% (38,9% theor.); DPE-Gehalt (FTIR): 57,3% (61,1%
theor.); Tg (DSC): 159°C; Breite der Glasstufe: 17°C; Molmassen
(GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 87 000, Mw 111 000, M(Peak
maximum) 108 000.
Der wie in Beispiel 1 vorbereitete Reaktor wurde bei 25°C mit
355,5 g (1,5 mol) frisch aufgeschmolzenem 1,1-Di(3,4-dimethyl
phenyl)ethylen und 8,79 ml einer 0,5 m sec-Butyllithium-Lösung
beschickt und auf 70°C thermostatisiert. 189,4 ml (171,85 g,
1,65 mol) Styrol wurden mit 810,6 ml Cyclohexan vorgemischt. Mit
einer Spritzenpumpe wurde die Mischung innerhalb von 180 min
zudosiert, wobei die Zulaufgeschwindigkeit in Form eines Gradien
ten wie in Beispiel 3 beschrieben, verkleinert wurde.
Nach 15 min Nachreaktionszeit wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
aufgearbeitet.
Ausbeute: 525 g (99,5%); flüchtige Anteile: 0,2%; Styrolgehalt
(FTIR): 32,7% (32,6% theor.); Tg (DSC): 175°C; Breite der Glas
stufe: 14°C; Molmassen (GPC, Polystyrol-Eichung, g/mol): Mn 36
000, Mw 90 000, M(Peakmaximum) 89 000.
Claims (10)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend als wesentliche Kom
ponenten
- A) 10 bis 100 Gew.% Copolymerisate aus den Monomeren der
allgemeinen Formeln I und II
mit
R₁ = H oder Alkylrest mit 1-22 C-Atomen
R₂ = H oder Alkylrest mit 1-22 C-Atomen
R₃ = H oder Alkylrest mit 1-4 C-Atomen
a = 0, 1, 2, 3, 4 oder 5
b = 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 - B) 0 bis 3000 ppm, bezogen auf das Gewicht der Komponente A, Verbindungen der allgemeinen Formel I,
- C) 0 bis 500 ppm, bezogen auf das Gewicht der Komponente A, Verbindungen der allgemeinen Formel II,
- D) 0 bis 90 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Form masse, weiteren von A) verschiedenen Polymeren, und
- E) 0 bis 50 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Form masse, an weiteren Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfs mitteln.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gehalt der Komponente B) im Bereich von 0-1000 ppm,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A),
liegt.
3. Thermoplastische Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Komponente B) im
Bereich von 0 bis 100 ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Komponente A), liegt.
4. Thermoplastische Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
enthaltend als Komponente A ein Copolymer aus 1,1,-Diphenyl
ethylen und Styrol.
5. Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 durch anionische Polymerisa
tion , dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomeren der For
mel II vorlegt und die Monomeren der Formel I während der Re
aktion nach einem Gradientenverfahren derart zudosiert, daß
mit zunehmender Reaktionsdauer die zugegebene Menge an Mono
meren II pro Zeiteinheit im wesentlichen entsprechend der
noch vorhandenen Menge an Monomeren I verringert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wäh
rend der Reaktion kontinuierlich der Brechungsindex der Reak
tionsmischung bestimmt wird und das Monomere II in Abhängig
keit von der Änderung des Brechungsindex nach einem Gradien
tenverfahren zugegeben wird.
7. Blockcopolymerisate mit den Blöcken A und B der folgenden
allgemeinen Struktur
(A - B)n
A - B - A
B - A - B
X [(A - B)n)m, X [(B - A)n]m, X [(A - B - A)n]m oder
X [(B - A - B)n]mwobei
A für einen Block aus Copolymeren aus Monomeren der allgemei nen Formeln I und II,
B für einen Block aus Monomeren der allgemeinen Formel II,
X für den Rest eines m-funktionellen Kopplungsmittels,
n für eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5 und
m für eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 20
stehen.
A - B - A
B - A - B
X [(A - B)n)m, X [(B - A)n]m, X [(A - B - A)n]m oder
X [(B - A - B)n]mwobei
A für einen Block aus Copolymeren aus Monomeren der allgemei nen Formeln I und II,
B für einen Block aus Monomeren der allgemeinen Formel II,
X für den Rest eines m-funktionellen Kopplungsmittels,
n für eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5 und
m für eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 20
stehen.
8. Verwendung von Blockcopolymeren gemäß Anspruch 7 zur Herstel
lung von Polymermischungen mit Styrolpolymeren.
9. Thermoplastische Formmassen, enthaltend als wesentliche Kom
ponenten ein Blockcopolymer gemäß Anspruch 8, 0-3000 ppm an
Monomeren der allgemeinen Formel I und 0-500 ppm an Monome
ren der allgemeinen Formel II.
10. Verwendung von thermoplastischen Formmassen gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 4 oder 9 zur Herstellung von Fasern, Folien
und Formkörpern.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
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MX9606474A MX9606474A (es) | 1994-10-13 | 1995-05-31 | Compuesto de moldeo termoplastico. |
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EP95921796A EP0778853B1 (de) | 1994-06-16 | 1995-05-31 | Thermoplastische formmasse |
US08/750,635 US5854353A (en) | 1994-06-16 | 1995-05-31 | Thermoplastic molding compound |
CN95194178A CN1082514C (zh) | 1994-06-16 | 1995-05-31 | 热塑性模塑料 |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4436499A1 (de) |
MX (1) | MX9606474A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998036026A1 (de) * | 1997-02-15 | 1998-08-20 | Basf Aktiengesellschaft | Wärmeformbeständiges styrol-copolymerisat |
-
1994
- 1994-10-13 DE DE19944436499 patent/DE4436499A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-05-31 MX MX9606474A patent/MX9606474A/es not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998036026A1 (de) * | 1997-02-15 | 1998-08-20 | Basf Aktiengesellschaft | Wärmeformbeständiges styrol-copolymerisat |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
MX9606474A (es) | 1998-01-31 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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