DE4434851A1 - Cyclohexanderivate und flüssigkristallines Medium - Google Patents
Cyclohexanderivate und flüssigkristallines MediumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Cyclohexanderivate der Formel I,
wobei
R¹ H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen,
R² einen unsubstituierten oder einen einfach durch CN oder CF₂ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 10 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen durch -O- oder -CO- so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, CN, F, Cl, OCN, NCS,
R¹ H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen,
R² einen unsubstituierten oder einen einfach durch CN oder CF₂ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 10 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen durch -O- oder -CO- so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, CN, F, Cl, OCN, NCS,
versetzen,
m 1 oder 2
n 0 bis 6, und
r 0 oder 1
n 0 bis 6, und
r 0 oder 1
bedeuten.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieser Verbindungen als
Komponenten flüssigkristalliner Medien sowie Flüssigkristall- und elektro
optische Anzeigeelemente, die die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Medien enthalten.
Die Verbindungen der Formel I können als Komponenten flüssigkristalliner
Medien verwendet werden, insbesondere für Displays, die auf dem Prinzip
der verdrillten Zelle, dem Guest-Host-Effekt, dem Effekt der Deformation
aufgerichteter Phase n oder dem Effekt der dynamischen Streuung be
ruhen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue stabile flüssigkristalline
oder mesogene Verbindungen aufzufinden, die als Komponenten flüssig
kristalliner Medien geeignet sind und insbesondere gleichzeitig eine ver
gleichsweise geringe Viskosität besitzen sowie eine relativ hohe Nemato
genität.
Im Hinblick auf die verschiedensten Einsatzbereiche derartiger Verbin
dungen mit niedrigem Δε war es jedoch wünschenswert, weitere Verbin
dungen mit hoher Nematogenität zur Verfügung zu haben, die auf die
jeweiligen Anwendungen genau maßgeschneiderte Eigenschaften auf
weisen. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich
STN-Mischungen mit überraschend guter Steilheit realisieren. Im Vergleich
zu den entsprechenden gesättigten Verbindungen weisen diese Sub
stanzen höhere Klärpunkte, eine bessere Löslichkeit, sowie eine wesent
lich geringere Tendenz zur Ausbildung smektischer Phasen auf.
Ähnliche Verbindungen sind in der EP 0 256 097 B1 beschrieben, diese
weisen jedoch im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Verbindungen
einen Alkenyloxyrest statt eines Alkenylrests auf.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der Formel I als Komponenten
flüssigkristalliner Medien vorzüglich geeignet sind. Insbesondere verfügen
sie über vergleichsweise niedrige Viskositäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich
stabile flüssigkristalline Medien mit breitem nematischen Mesophasen
bereich und vorteilhaften Werten für die optische und dielektrische Aniso
tropie erhalten. Diese Medien weisen ferner ein sehr gutes Tieftempe
raturverhalten auf. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungen lassen
sich STN-Mischungen mit überraschend guter Steilheit und Schaltzeit
realisieren.
Mit der Bereitstellung von Verbindungen der Formel I wird außerdem ganz
allgemein die Palette der flüssigkristallinen Substanzen, die sich unter
verschiedenen anwendungstechnischen Gesichtspunkten zur Herstellung
flüssigkristalliner Gemische eignen, erheblich verbreitert.
Die Verbindungen der Formel I besitzen einen breiten Anwendungs
bereich. In Abhängigkeit von der Auswahl der Substituenten können diese
Verbindungen als Basismaterialien dienen, aus denen flüssigkristalline
Medien zum überwiegenden Teil zusammengesetzt sind; es können aber
auch Verbindungen der Formel I flüssigkristallinen Basismaterialien aus
anderen Verbindungsklassen zugesetzt werden, um beispielsweise die
dielektrische und/oder optische Anisotropie eines solchen Dielektrikums zu
beeinflussen und/oder um dessen Schwellenspannung und/oder dessen
Viskosität zu optimieren.
Die Verbindungen der Formel I sind in reinem Zustand farblos und bilden
flüssigkristalline Mesophasen in einem für die elektrooptische Verwen
dung günstig gelegenen Temperaturbereich. Chemisch, thermisch und
gegen Licht sind sie stabil.
Gegenstand der Erfindung sind somit die Verbindungen der Formel I
sowie die Verwendung dieser Verbindungen als Komponenten flüssig
kristalliner Medien. Gegenstand der Erfindung sind ferner flüssigkristalline
Medien mit einem Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel I
sowie Flüssigkristallanzeigeelemente, insbesondere elektroopische
Anzeigeelemente, die derartige Medien enthalten.
Eine ganz besonders bevorzugte kleinere Gruppe von Verbindungen
sind diejenigen der Teilformeln I1 und I8 (L: H oder F):
R¹ bedeutet in den Teilformeln I1 bis I7 vorzugsweise H oder Methyl. R² ist
vorzugsweise Alkyl, Alkoxy, CN oder ein halogenierter Alkyl- oder Alkenyl
rest. Halogen bedeutet vorzugsweise F. R² bedeutet insbesondere, F, Cl,
OCF₃, OCF₂H, CF₃, OCH₂CF₃, OCHFCF₃, OC₂F₅, C₂F₅, OC₂F₄H, OCHF₂.
R³ ist H oder Alkyl mit bis 5 C-Atomen, vorzugsweise H oder Methyl. o ist
0 bis 6. Vorzugsweise bedeuten n und o 0, 1 oder 2.
In den bevorzugten terminalen Alkenylresten befindet sich die Doppel
bindung in 1- oder 3-Stellung und in der E-Konfiguration. Ganz besonders
bevorzugte Alkenylseitenketten haben 2 bis 7 Kohlenstoffatome.
Falls R² einen Alkylrest und/oder einen Alkoxyrest bedeutet, so kann
dieser geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig,
hat 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 C-Atome und bedeutet demnach bevorzugt Ethyl,
Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy,
Hexoxy oder Heptoxy, ferner Methyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Methoxy, Octoxy,
Nonoxy oder Decoxy.
Oxaalkyl bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl (= Methoxy
methyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl (= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder
4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxa
heptyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Oxa
nonyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
Falls R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch -CH=CH-
ersetzt ist, so kann dieser geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
ist er geradkettig und hat 2 bis 10 C-Atome. Er bedeutet demnach
besonders Vinyl, Prop-1-, oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-enyl,
Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl,
Hept-1-, 2-, 3-, 4-, 5- oder Hept-6-enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder Oct-7-enyl,
Non-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-, 4-, 5-,
6-, 7-, 8- oder Dec-9-enyl.
Falls R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch -O- und
eine durch -CO- ersetzt ist, so sind diese bevorzugt benachbart. Somit
beeinhalten diese eine Acyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbo
nylgruppe -O-CO-. Vorzugsweise sind diese geradkettig und haben 2 bis 6
C-Atome.
Sie bedeuten demnach besonders Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy,
Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyl
oxyethyl, 2-Butyryloxyethyl, 3-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl,
4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl,
Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycar
bonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxy
carbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)ethyl,
3-(Methoxycarbonyl)propyl, 3-(Ethoxycarbonyl)propyl, 4-(Methoxy
carbonyl)-butyl.
Falls R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch unsub
stituiertes oder substituiertes -CH=CH- und eine benachbarte CH₂-Gruppe
durch CO oder CO-O oder O-CO ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und hat 4 bis
13 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders Acryloyloxymethyl,
2-Acryloyloxyethyl, 3-Acryloyloxypropyl, 4-Acryloyloxybutyl, 5-Acryl
oyloxypentyl, 6-Acryloyloxyhexyl, 7-Acryloyloxyheptyl, 8-Acryloyloxyoctyl,
9-Acryloyloxynonyl, 10-Acryloyloxydecyl, Methacryloyloxymethyl,
2-Methacryloyloxyethyl, 3-Methacryloyloxypropyl, 4-Methacryloyloxybutyl,
5-Methacryloyloxypentyl, 6-Methacryloyloxyhexyl,
7-Methacryloyloxyheptyl, 8-Methacryloyloxyoctyl, 9-Methacryloyloxynonyl.
Falls R² einen einfach durch CN oder CF₃ substituierten Alkyl- oder
Alkenylrest bedeutet, so ist dieser Rest vorzugsweise geradkettig und die
Substitution durch CN oder CF₃ in ω-Position.
Falls R² einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl oder
Alkenylrest bedeutet, so ist dieser Rest vorzugsweise geradkettig und
Halogen ist vorzugsweise F oder Cl. Bei Mehrfachsubstitution ist Halogen
vorzugsweise F. Die resultierenden Reste schließen auch perfluorierte
Reste ein. Bei Einfachsubstitution kann der Fluor- oder Chlorsubstituent in
beliebiger Position sein, vorzugsweise jedoch in ω-Position.
Verbindungen der Formel I mit verzweigte n Flügelgruppen R¹ und R²
können gelegentlich wegen einer besseren Löslichkeit in den üblichen
flüssigkristallinen Basismaterialien von Bedeutung sein, insbesondere
aber als chirale Dotierstoffe, wenn sie optisch aktiv sind.
Verzweigte Gruppen dieser Art enthalten in der Regel nicht mehr als eine
Kettenverzweigung. Bevorzugte verzweigte Reste sind Isopropyl, 2-Butyl
(= 1-Methylpropyl), Isobutyl (= 2-Methylpropyl), 2-Methylbutyl, Isopentyl
(= 3-Methyl-butyl), 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 2-Ethylhexyl,
2-Propylpentyl, Isopropoxy, 2-Methylpropoxy, 2-Methylbutoxy,
3-Methylbutoxy, 2-Methylpentoxy, 3-Methylpentoxy, 2-Ethylhexoxy,
1-Methylhexoxy, 1-Methylheptoxy.
Falls R² einen Alkylrest darstellt, in dem zwei oder mehr CH₂-Gruppen
durch -O- und/oder -CO-O- ersetzt sind, so kann dieser geradkettig oder
verzweigt sein. Vorzugsweise ist er verzweigt und hat 3 bis 12 C-Atome. Er
bedeutet demnach besonders Bis-carboxy-methyl, 2,2-Bis-carboxy-ethyl,
3,3-Bis-carboxy-propyl, 4,4-Bis-carboxy-butyl, 5,5-Bis-carboxypentyl,
6,6-Bis-carboxy-hexyl, 7,7-Bis-carboxy-heptyl, 8,8-Bis-carboxy-octyl,
9,9-Bis-carboxy-nonyl, 10,10-Bis-carboxy-decyl,
Bis-(methoxycarbonyl)-methyl, 2,2-Bis-(methoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(methoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(methoxycarbonyl)-butyl,
5,5-Bis-(methoxy-carbonyl)-pentyl, 6,6-Bis-(methoxycarbonyl)-hexyl,
7,7-Bis-(methoxycarbonyl)-heptyl, 8,8-Bis-(methoxycarbonyl)-octyl,
Bis-(ethoxycarbonyl)-methyl, 2,2-Bis-(ethoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(ethoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(ethoxycarbonyl)-butyl,
5,5-Bis-(ethoxycarbonyl)-hexyl.
Verbindungen der Formel I, die über für Polykondensationen geeignete
Flügelgruppen R¹ und R² verfügen, eignen sich zur Darstellung flüssig
kristalliner Polykondensate.
Formel I umfaßt sowohl die Racemate dieser Verbindungen als auch die
optischen Antipoden sowie deren Gemische.
Unter diesen Verbindungen der Formel I sowie den Unterformeln sind
diejenigen bevorzugt, in denen mindestens einer der darin enthaltenden
Reste eine der angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat.
In den Verbindungen der Formel I sind diejenigen Stereoisomeren bevor
zugt, in denen die Ringe Cyclohexanringe trans-1,4-disubstituiert sind.
Die Verbindungen der Formel I werden nach an sich bekannten Methoden
dargestellt, wie sie in der Literatur (z. B. in den Standardwerken wie
Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für
die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind.
Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten
Varianten Gebrauch machen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können z. B. wie folgt hergestellt
werden:
Die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Medien enthalten vorzugsweise
neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen als weitere
Bestandteile 2 bis 40, insbesondere 4 bis 30 Komponenten. Ganz beson
ders bevorzugt enthalten diese Medien neben einer oder mehreren erfin
dungsgemäßen Verbindungen 7 bis 25 Komponenten. Diese weiteren
Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus nematischen oder
nematogenen (monotropen oder isotropen) Substanzen, insbesondere
Substanzen aus den Klassen der Azoxybenzole, Benzylidenaniline,
Biphenyle, Terphenyle, Phenyl- oder Cyclohexylbenzoate, Cyclohexan
carbonsäure-phenyl- oder cyclohexyl-ester, Phenyl- oder Cyclohexylester
der Cyclohexylbenzoesäure, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexyl
cyclohexancarbonsäure, Cyclohexylphenylester der Benzoesäure, der
Cyclohexancarbonsäure, bzw. der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure,
Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle, Phenylcyclohexylcyclohexane,
Cyclohexylcyclohexane, Cycldhexylcyclohexylcyclohexene, 1,4-Biscyclo
hexylbenzole, 4,4′-Bis-cyclohexylbiphenyle, Phenyl- oder Cyclohexyl
pyrimidine, Phenyl- oder Cyclohexylpyridine, Phenyl- oder Cyclohexyl
dioxane, Phenyl- oder Cyclohexyl-1,3-dithiane, 1,2-Diphenylethane,
1,2-Dicyclohexylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylethane, 1-Cyclohexyl-
2-(4-phenyl-cyclohexyl)-ethane, 1-Cyclohexyl-2-biphenylylethane,
1-Phenyl-2-cyclohexyl-phenylethane, gegebenenfalls halogenierten
Stilbene, Benzylphenylether, Tolane und substituierten Zimtsäuren. Die
1,4-Phenylengruppen in diesen Verbindungen können auch fluoriert sein.
Die wichtigsten als weitere Bestandteile erfindungsgemäßer Medien in
Frage kommenden Verbindungen lassen sich durch die Formeln 1, 2, 3, 4
und 5 charakterisieren:
R′-L-E-R′′ (1)
R′-L-COO-E-R′′ (2)
R′-L-OOC-E-R′′ (3)
R′-L-CH₂CH₂-E-R′′ (4)
R′-L-C≡C-E-R′′ (5)
In den Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeuten L und E, die gleich oder ver
schieden sein können, jeweils unabhängig voneinander einen bivalenten
Rest aus der aus -Phe-, -Cyc-, -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -Pyr-,
-Dio-, -G-Phe- und -G-Cyc- sowie deren Spiegelbilder gebildeten Gruppe,
wobei Phe unsubstituiertes oder durch Fluor substituiertes 1,4-Phenylen,
Cyc trans-1,4-Cyclohexylen oder 1,4-Cyclohexylen, Pyr Pyrimidin-2,5-diyl
oder Pyridin-2,5-diyl, Bio 1,3-Dioxan-2,5-diyl und G 2-(trans-1,4-Cyclo
hexyl)-ethyl, Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl oder 1,3-Dioxan-2,5-diyl
bedeuten.
Vorzugsweise ist einer der Reste L und E Cyc, Phe oder Pyr. E ist vor
zugsweise Cyc, Phe oder Phe-Cyc. Vorzugsweise enthalten die erfin
dungsgemäßen Medien eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus
den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin L und E ausgewählt
sind aus der Gruppe Cyc, Phe und Pyr und gleichzeitig eine oder mehrere
Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4
und 5, worin einer der Reste L und E ausgewählt ist aus der Gruppe Cyc,
Phe und Pyr und der andere Rest ausgewählt ist aus der Gruppe
-Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-, und
gegebenenfalls eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den
Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin die Reste L und E
ausgewählt sind aus der Gruppe -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und
-G-Cyc-.
R′ und R′′ bedeuten in einer kleineren Untergruppe der Verbindungen der
Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 jeweils unabhängig voneinander Alkyl, Alkenyl,
Alkoxy, Alkoxyalkyl, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy mit bis zu 8 Kohlen
stoffatomen. Im folgenden wird diese kleinere Untergruppe Gruppe A
genannt und die Verbindungen werden mit den Teilformeln 1a, 2a, 3a, 4a
und 5a bezeichnet. Bei den meisten dieser Verbindungen sind R′ und R′′
voneinander verschieden, wobei einer dieser Reste meist Alkyl, Alkenyl,
Alkoxy oder Alkoxyalkyl ist.
In einer anderen als Gruppe B bezeichneten kleineren Untergruppe der
Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeutet R′′ -F, -Cl, -NCS oder
-(O)i CH3-(k+1)FkCl₁, wobei i 0 oder 1 und k+1 1, 2 oder 3 sind; die Ver
bindungen, in denen R′′ diese Bedeutung hat, werden mit den Teilformeln
1b, 2b, 3b, 4b und 5b bezeichnet. Besonders bevorzugt sind solche
Verbindungen der Teilformeln 1b, 2b, 3b, 4b und 5b, in denen R′′ die
Bedeutung -F, -Cl, -NCS, -CF₃, -OCHF₂ oder -OCF₃ hat.
In den Verbindungen der Teilformeln 1b, 2b, 3b, 4b und 5b hat R′ die bei
den Verbindungen der Teilformeln 1a-5a angegebene Bedeutung und ist
vorzugsweise Alkyl, Alkenyl, Alkoxy oder Alkoxyalkyl.
In einer weiteren kleineren Untergruppe der Verbindungen der Formeln 1,
2, 3, 4 und 5 bedeutet R′′-CN; diese Untergruppe wird im folgenden als
Gruppe C bezeichnet und die Verbindungen dieser Untergruppe werden
entsprechend mit Teilformeln 1c, 2c, 3c, 4c und 5 c beschrieben. In den
Verbindungen der Teilformeln 1c, 2c, 3c, 4c und 5c hat R′ die bei den
Verbindungen der Teilformeln 1a-5a angegebene Bedeutung und ist vor
zugsweise Alkyl, Alkoxy oder Alkenyl.
Neben den bevorzugten Verbindungen der Gruppen A, B und C sind auch
andere Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 mit anderen Varianten
der vorgesehenen Substituenten gebräuchlich. Alle diese Substanzen sind
nach literaturbekannten Methoden oder in Analogie dazu erhältlich.
Die erfindungsgemäßen Medien enthalten neben erfindungsgemäßen Ver
bindungen der Formel I vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen,
welche ausgewählt werden aus der Gruppe A und/oder Gruppe B und/oder
Gruppe C. Die Massenanteile der Verbindungen aus diesen Gruppen an
den erfindungsgemäßen Medien sind vorzugsweise
Gruppe A:
0 bis 90%, vorzugsweise 20 bis 90%, insbesondere 30 bis 90%
0 bis 90%, vorzugsweise 20 bis 90%, insbesondere 30 bis 90%
Gruppe B:
0 bis 80%, vorzugsweise 10 bis 80%, insbesondere 10 bis 65%
0 bis 80%, vorzugsweise 10 bis 80%, insbesondere 10 bis 65%
Gruppe C:
0 bis 80%, vorzugsweise 5 bis 80%, insbesondere 5 bis 50%
0 bis 80%, vorzugsweise 5 bis 80%, insbesondere 5 bis 50%
wobei die Summe der Massenanteile der in den jeweiligen erfindungs
gemäßen Medien enthaltenen Verbindungen aus den Gruppen A und/oder
B und/oder C vorzugsweise 5 bis 90% und insbesondere 10 bis 90%
beträgt.
Die erfindungsgemäßen Medien enthalten vorzugsweise 1 bis 40%, insbe
sondere vorzugsweise 5 bis 30% an erfindungsgemäßen Verbindungen.
Weiterhin bevorzugt sind Medien, enthaltend mehr als 40%, insbesondere
45 bis 90% an erfindungsgemäßen Verbindungen. Die Medien enthalten
vorzugsweise drei, vier oder fünf erfindungsgemäße Verbindungen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Medien erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel werden die Komponenten ineinander gelöst, zweck
mäßig bei erhöhter Temperatur. Durch geeignete Zusätze können die
flüssigkristallinen Phasen nach der Erfindung so modifiziert werden, daß
sie in allen bisher bekannt gewordenen Arten von Flüssigkristallanzeige
elementen verwendet werden können. Derartige Zusätze sind dem Fach
mann bekannt und in der Literatur ausführlich beschrieben (H. Kelker/
R. Hatz, Handbook of Liquid Crystals, Verlag Chemie, Weinheim, 1980).
Beispielsweise können pleochroitische Farbstoffe zur Herstellung farbiger
Guest-Host-Systeme oder Substanzen zur Veränderung der dielektrischen
Anisotropie, der Viskosität und/oder der Orientierung der nematischen
Phasen zugesetzt werden.
In der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind die
Strukturen der Flüssigkristallverbindungen durch Acronyme angegeben,
wobei die Transformation in chemische Formeln gemäß folgender Tabel
len A und B erfolgt. Alle Reste CnH2n+1 und CmH2m+1 sind geradkettige
Alkylreste mit n bzw. m C-Atomen. Die Codierung gemäß Tabelle B
versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grund
körper angegeben. Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den
Grundkörper mit einem Strich ein Code für die Substituenten R¹, R², L¹
und L²:
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten neben ein oder mehreren
Verbindung der Formel I vorzugsweise Verbindungen aus den Tabellen A
und B.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu be
grenzen. Vor- und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichts
prozent. Alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet
Schmelzpunkt, Kp. = Klärpunkt. Ferner bedeuten K = kristalliner Zustand,
N = nematische Phase, S = smektische Phase und I = isotrope Phase. Die
Angaben zwischen diesen Symbolen stellen die Übergangstemperaturen
dar. Δn bedeutet optische Anisotropie (589 nm, 20°C) und die Viskosität
(mm²/sec) wurde bei 20°C bestimmt.
"Übliche Aufarbeitung" bedeutet: man gibt gegebenenfalls Wasser hinzu,
extrahiert mit Dichlormethan, Diethylether, Methyl-tert.Butylether oder
Toluol, trennt ab, trocknet die organische Phase, dampft ein und reinigt
das Produkt durch Destillation unter reduziertem Druck oder Kristallisation
und/oder Chromatographie.
Folgende Abkürzungen werden verwendet:
DMF: N,N-Dimethylformamid
DMEU: 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon
KOT: Kalium-tertiär-butanolat
THF: Tetrahydrofuran
pTsOH: p-Toluolsulfonsäure
DMF: N,N-Dimethylformamid
DMEU: 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon
KOT: Kalium-tertiär-butanolat
THF: Tetrahydrofuran
pTsOH: p-Toluolsulfonsäure
In einer Stickstoffatmosphäre werden 2,93 ml Methoxymethyltrimethyltri
phenylphosphoniumchlorid und 2,93 mol 4-Cyclohexanoncarbonsäure
ethylester in 4 l THF gelöst und bei Raumtemperatur unter Rühren mit
2,93 mol Kaliumtert.butylat versetzt. Man rührt 2 h, versetzt mit Wasser
und verd. Salzsäure und arbeitet wie üblich auf.
50,4 mmol II, 1,0 g 10%ige HCl, 20 ml THF und 50,4 mmol Acetaldehyd
werden 0,75 h bei Raumtemperatur gerührt. Man versetzt mit Wasser und
Methyl-tert.butylether und arbeitet wie üblich auf.
In einer Stickstoffatmosphäre werden 46,1 mmol Kalium-tert.butylat in 20
ml THF zu 46,1 mmol Methyltriphenylphosphoniumbromid gelöst in 50 ml
THF bei 0°C zugetropft. Nach 10 min Rühren werden 46,1 mmol III gelöst
in 20 ml THF zu der Lösung zugetropft. Man läßt auf Raumtemperatur
erwärmen, versetzt mit Wasser und verd. HCl und Methyl-tert.butylether
und arbeitet wie üblich auf.
65,8 mmol Vitride werden bei 0°C in 35 ml Toluol vorgelegt und unter
Rühren mit 72,3 mmol Morpholin gelöst in 20 ml Toluol versetzt. Die
Lösung wird bei -40°C zu 32,9 mmol IV gelöst in 30 ml Toluol zugetropft
und bei -40 bis -50° 70 min gerührt. Man versetzt bei -40°C mit Wasser
und bei -10°C mit 10%iger HCl. Anschließend wird wie üblich
aufgearbeitet.
0,04 mol V, 0,04 mol 4-[trans-4-(trans-4-Propylcyclohexyl)cyclohexyl-
methyltriphenylphosphoniumiodid und 1140 ml THF werden vorgelegt und
portionsweise mit 0,40 mol Kalium-tert.butylat versetzt, wobei die Reak
tionstemperatur 35°C nicht übersteigen sollte. Man rührt über Nacht bei
Raumtemperatur, hydrolysiert, versetzt mit verd. HCl und arbeitet wie
üblich auf. K-2 SB 188 N 222,2 I, Δn = +0,088; Δε = 1,03
Analog werden die folgenden Verbindungen der Formel
hergestellt:
43,4 mmol V, 43,6 mmol VI und 125 ml THF werden vorgelegt und
portionsweise mit 45,5 mmol Kalim-tert.butylat versetzt, wobei die
Reaktionstemperatur 35°C nicht übersteigen sollte. Man rührt über Nacht
bei Raumtemperatur, hydrolysiert, versetzt mit verd. HCl und arbeitet wie
üblich auf. K 86 N 121,3 I; Δn = +0,095; Δε = -1,0.
Das Produkt (32,3 mmol) wird in 49 ml Toluol gelöst und mit 16,8 mmol
Benzolsulfinsäure-Natriumsalz, 14 ml 1 N HCl und 12 ml THF versetzt und
3 Tage unter Rückfluß gekocht. Man läßt auf Raumtemperatur abkühlen,
versetzt mit Wasser und Heptan und arbeitet die organische Phase wie
üblich auf.
Analog werden die folgenden Verbindungen hergestellt.
Claims (13)
1. Cyclohexanderivate der Formel I,
wobei
R¹ H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen,
R² einen unsubstituierten oder einen einfach durch CN oder CF₂ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 10 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen durch -O- oder -CO- so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, CN, F, Cl, OCN, NCS, m 1 oder 2
n 0 bis 6, und
r 0 oder 1
bedeuten.
R¹ H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen,
R² einen unsubstituierten oder einen einfach durch CN oder CF₂ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 10 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen durch -O- oder -CO- so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, CN, F, Cl, OCN, NCS, m 1 oder 2
n 0 bis 6, und
r 0 oder 1
bedeuten.
2. Verbindungen der Formel I1,
worin R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
3. Verbindungen der Formel I2,
worin R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
4. Verbindungen der Formel I3
worin R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
5. Verbindungen der Formel I4
worin R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
6. Verbindungen der Formel I5
worin R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
besitzen.
7. Verbindungen der Formel I6
worin
R¹ und R³ jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, und n und o jeweils unabhängig voneinander 0 bis 6 bedeuten.
R¹ und R³ jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, und n und o jeweils unabhängig voneinander 0 bis 6 bedeuten.
8. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin R² F, Cl, CN,
OCHFCF₃, OCF₃, OCF₂H, Alkyl oder Alkoxy bedeutet.
9. Verbindungen der Formel 1 bis 8, worin R¹ und/oder R³ H oder CH₃
bedeuten.
10. Verwendung von Verbindungen der Formel I als Komponenten
flüssigkristalliner Medien.
11. Flüssigkristallines Medium mit mindestens zwei flüssigkristallinen
Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine
Verbindung der Formel I enthält.
12. Flüssigkristall-Anzeigeelement, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
flüssigkristallines Medium nach Anspruch 10 enthält.
13. Elektrooptisches Anzeigeelement, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Dielektrikum ein flüssigkristallines Medium nach Anspruch 10
enthält.
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AU25263/95A AU2526395A (en) | 1994-05-10 | 1995-05-08 | Supertwist liquid crystal display |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1994
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2007065693A1 (de) * | 2005-12-08 | 2007-06-14 | Merck Patent Gmbh | Flüssigkristallines medium |
US7785677B2 (en) | 2005-12-08 | 2010-08-31 | Merck Patent Gmbh | Liquid-crystalline medium |
CN101326263B (zh) * | 2005-12-08 | 2012-07-25 | 默克专利股份有限公司 | 液晶介质 |
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EP3067405A1 (de) | 2015-03-10 | 2016-09-14 | Merck Patent GmbH | Flüssigkristallines medium |
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