DE4434687A1 - Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE4434687A1 DE4434687A1 DE4434687A DE4434687A DE4434687A1 DE 4434687 A1 DE4434687 A1 DE 4434687A1 DE 4434687 A DE4434687 A DE 4434687A DE 4434687 A DE4434687 A DE 4434687A DE 4434687 A1 DE4434687 A1 DE 4434687A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- impact
- shock
- schw
- compression
- mass
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B3/00—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor
- B28B3/02—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein a ram exerts pressure on the material in a moulding space; Ram heads of special form
- B28B3/022—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein a ram exerts pressure on the material in a moulding space; Ram heads of special form combined with vibrating or jolting
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B06—GENERATING OR TRANSMITTING MECHANICAL VIBRATIONS IN GENERAL
- B06B—METHODS OR APPARATUS FOR GENERATING OR TRANSMITTING MECHANICAL VIBRATIONS OF INFRASONIC, SONIC, OR ULTRASONIC FREQUENCY, e.g. FOR PERFORMING MECHANICAL WORK IN GENERAL
- B06B1/00—Methods or apparatus for generating mechanical vibrations of infrasonic, sonic, or ultrasonic frequency
- B06B1/10—Methods or apparatus for generating mechanical vibrations of infrasonic, sonic, or ultrasonic frequency making use of mechanical energy
- B06B1/12—Methods or apparatus for generating mechanical vibrations of infrasonic, sonic, or ultrasonic frequency making use of mechanical energy operating with systems involving reciprocating masses
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
- B22C15/10—Compacting by jarring devices only
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B30—PRESSES
- B30B—PRESSES IN GENERAL
- B30B11/00—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses
- B30B11/005—Control arrangements
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B30—PRESSES
- B30B—PRESSES IN GENERAL
- B30B11/00—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses
- B30B11/02—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses using a ram exerting pressure on the material in a moulding space
- B30B11/022—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses using a ram exerting pressure on the material in a moulding space whereby the material is subjected to vibrations
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D19/00—Control of mechanical oscillations, e.g. of amplitude, of frequency, of phase
- G05D19/02—Control of mechanical oscillations, e.g. of amplitude, of frequency, of phase characterised by the use of electric means
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Vibration Prevention Devices (AREA)
- Press-Shaping Or Shaping Using Conveyers (AREA)
- Investigating Strength Of Materials By Application Of Mechanical Stress (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten
von Formstoffen zu Formkörpern mit einer Oberseite und mit einer Unter
seite in Formausnehmungen von Formkästen mit Durchführung des Ver
dichtungsvorganges in einer oder in mehreren Verfahrensstufen. Diese Art
von Verdichtungssystemen findet vornehmlich Anwendung bei Maschinen
zur Herstellung von Beton-Fertigprodukten (z. B. Pflastersteinen).
Beim Einsatz dieser Verdichtungssysteme in der industriellen Produktion
ist es neben dem Erreichen einer optimalen Verdichtung des Betons mit
größtmöglicher Rohdichte bei vollständiger Entwicklung und Verteilung des
Zementleimes wichtig, daß das Verdichtungssystem sich den Bedürfnissen
unterschiedlicher Produktarten flexibel anpassen kann, daß der Verdich
tungsvorgang in einer kurzen Zeitspanne durchführbar, und daß eine gute
Reproduzierbarkeit der Produkteigenschaften gewährleistet ist.
Unter anderem wegen der damit verbundenen höheren Verdichtungslei
stung soll es sich bei der Gattung von Verdichtungssystemen, auf die sich
die Erfindung bezieht, um eine solche handeln, bei welcher ein Bewe
gungserzeugungs-System, von dessen Bewegungen letztendlich die Ver
dichtungskräfte abgeleitet werden, seine Bewegungen in ununterbrochener
Abfolge, d. h., als Schwingungsbewegungen erzeugen soll.
Bei dem bekannten Stand der Technik besteht das Bewegungserzeugungs-
System aus einer Schwingmasse mSchw und einer Antriebseinrichtung,
durch welche die Schwingmasse zur Durchführung von gerichteten
Schwingungen gezwungen wird. Die Speicherung der kinetischen Schwing
energie der Schwingmasse in den Umkehrpunkten der Schwingbewegungen
erfolgt bei Verwendung von Unwucht-Richtschwingern (am häufigsten an
gewandt) überwiegend in Form von kinetischer Energie der rotierenden
Unwuchtmassen oder bei Verwendung von Resonanz-Schwingern aus
schließlich in Form von Federenergie der beteiligten Federn. Die dabei
erzeugten Schwingungen könnten bei einem Betrieb ohne Stoßvorgänge
theoretisch rein sinusförmig verlaufen.
In der Regel liegt der Formkasten und auch der Formkörper mit seiner
Unterseite auf einer Grundplatte (z. B. Brett) auf, welche durch Bewe
gungs-Impulse, die ihr durch Stoßvorgänge mit der darunter angeordneten
Schwingmasse bei deren Aufwärts-Bewegungen mitgeteilt werden, ebenfalls
zu entsprechenden aufwärtsstrebenden Bewegungen gezwungen wird.
Die zusammengefaßten Massen von Formkörper, Formkasten und Grund
platte werden nachfolgend als "erstes Massensystem" mit der Masse m₁
bezeichnet.
Die abwärts verlaufenden Bewegungen des ersten Massensystems werden
entweder durch das Anschlagen gegen eine sogenannte Pralleiste oder
durch den erneuten Zusammenstoß mit der Schwingmasse schlagartig ge
stoppt. In beiden Fällen wirkt der Stoß zwischen Grundplatte und Prallei
ste bzw. zwischen Grundplatte und Schwingmasse mit einem Beschleuni
gungs-Schock auf die Formmasse, woraus schließlich dynamische Verdich
tungskräfte bzw. Preßdrücke ab geleitet werden.
Betrachtet man den zeitlichen Verlauf der Schwingungen, so erkennt man,
daß es zwischen den Stößen in der Praxis in den meisten Fällen zu
getrennt verlaufenden Eigenbewegungen von Formkasten und Formkörper
einerseits relativ zu den Bewegungen der Schwingmasse andererseits
kommt. Der Verlauf der Eigenbewegungen (der später mit Hilfe des Stoß-
Phasenwinkels βStoß erklärt wird) des Formstoffs bzw. Formkörpers relativ
zu den Bewegungen der Schwingmasse in Größe, Richtung und Phase ist
oftmals von stochastischer Natur, nicht definiert, und ändert sich auch
infolge der Änderung anderer Prozeßbedingungen, z. B. unter dem Einfluß
der voranschreitenden Verdichtung. Weitere Nachteile bei dem derzeitigen
Stand der Technik sind:
- - Der durchschnittliche Stoß-Phasenwinkel βStoß ändert sich laufend infolge von Verschleiß, Deformationen, Material-Alterung und Selbstver stellung.
- - Eine für eine bestimmte Kombination von ASchw und fSchw optimierte Maschineneinstellung ist nicht mehr passend für eine erheblich andere Kombination. Gerade diese Situation ist aber gegeben, wenn, wie bei modernen Maschinen mit verstellbarer Amplitude üblich, Schwingamplitude ASchw und Schwingfrequenz fSchw (im gegenläufigen Sinne) erheblich verstellt werden.
Diese unkontrollierten Bedingungen sind ein Grund für nicht genutzte
Reserven bei möglichen, verbesserungsfähigen Produktions-Leistungsmerk
malen, wie z. B. optimale Verdichtung, kürzere Verdichtungszeit und vor
allem konstante Produktqualität.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, Mittel bereit zu stellen, mit denen
diese Leistungsreserven erschlossen und die benannten Nachteile beseitigt
werden können.
Die Lösung der Aufgabe ist in den unabhängigen Patentansprüchen 1, 2, 3, 5
und 6 definiert; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung macht es sich generell zur
Aufgabe, eine neuartige Prozeß-Beurteilungsgröße in mehrfacher Weise zu
nutzen.
Diese Prozeß-Beurteilungsgröße läßt für die Kontrolle, sowie für die Steue
rung und Regelung des Verdichtungsprozesses verwertbare Rückschlüsse
darauf zu, wieweit die für das Verdichtungsergebnis maßgeblichen Werte,
z. B. für aStoß und/oder vStoß oder für βStoß oder für Luftspalt L, von
den vorgegebenen Werten oder von maximal erzielbaren Werten entfernt
sind. Bei unzulässigen Abweichungen kann dann in Kenntnis der Istwerte
der Beurteilungsgröße sporadisch oder auch laufend über Änderungen der
maßgeblichen Antriebs-Parameter korrigierend in den Verdichtungsprozeß
eingegriffen werden. Dabei kann die Prozeß-Beurteilungsgröße generell aus
signifikanten Merkmalen des zeitlichen Verlaufes der Bewegungskurven von
stoßenden und/oder gestoßenen Massen abgelesen werden. Als aus dem
Bewegungsabhuf ableitbare, geeignete Größen kommen sowohl Zeitgrößen,
wie der Stoß-Phasenwinkel βStoß, als auch Weggrößen, wie der Luftspalt L,
das Stoß-Niveau NStoß und andere Schwingweggrößen in Frage.
Dabei bietet die Erfindung bei ihrem Einsatz nicht nur Vorteile im Hinblick
auf die permanente Lenkbarkeit des Verdichtungsprozesses durch die
Regelbarkeit eines Stoß-Phasenwinkels βStoß und auf die gute
Reproduzierbarkeit der Verdichtungsergebnisse, sondern auch hinsichtlich
der Verdichtungs-Intensität, und hinsichtlich der Möglichkeit einer
Überwachung von Maschinen-Einstellungen.
Die Erfindung wird anhand von 3 Zeichnungen näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt in schematisierter Weise im Schnitt durch eine vertikale Mitten-Symmetrieebene die Hauptkomponenten eines Verdichtungssystems zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung zusammen mit dem Wirkungsschema einer zugehörigen Regeleinrichtung zur Regelung eines Stoß-Phasenwinkels βStoß, Fig. 2 dient zusammen mit Fig. 3a und Fig. 3b der Illustration einer Erläuterung der theoretischen Grundlagen des erfinderischen Verfahrens, welche Erläuterung vor der Beschreibung des Verdichtungssystems gemäß Fig. 1 nachfolgend wiedergegeben wird.
Fig. 1 zeigt in schematisierter Weise im Schnitt durch eine vertikale Mitten-Symmetrieebene die Hauptkomponenten eines Verdichtungssystems zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung zusammen mit dem Wirkungsschema einer zugehörigen Regeleinrichtung zur Regelung eines Stoß-Phasenwinkels βStoß, Fig. 2 dient zusammen mit Fig. 3a und Fig. 3b der Illustration einer Erläuterung der theoretischen Grundlagen des erfinderischen Verfahrens, welche Erläuterung vor der Beschreibung des Verdichtungssystems gemäß Fig. 1 nachfolgend wiedergegeben wird.
Die für die Stoß-Verdichtung bzw. für die dabei wirksamen Stoßbeschleu
nigungen aStoß sehr maßgebliche Stoßgeschwindigkeit vStoß kann sich in
Abhängigkeit von mehreren Einflußfaktoren sehr stark ändern, was sich in
der Regel auch in unkontrollierten und damit unerwünschten Änderungen
der Verdichtungswirkung äußert. Die hier betroffenen Verhältnisse, sowie
auch die möglichen Verbesserungsmaßnahmen lassen sich am besten erläu
tern, wenn man die Stoßgeschwindigkeit vStoß in Verbindung mit dem Zeit
punkt tn bzw. dem Schwingungswinkel Φn des n-ten Verdichtungsstoßes
bringt. Diese Zusammenhänge sind in Fig. 2 anhand eines oberen und eines
(mit dem oberen korrespondierenden) unteren Diagrammes dargestellt.
Im oberen Diagramm sind über der Abszisse mit den beiden Größen Zeit [t]
und Schwingungswinkel [Φ] (mit der Beziehung für die Kreisfrequenz w:
t=Φ/w) aufgetragen:
Ein Kurvenzug O-Q-R-U-D-E-G, welcher den Schwingungsweg sSchw der Aufprallfläche eines mit der Amplitude ASchw und mit der Frequenz fSchw = w/2π und der Periodendauer T : 2π/w schwingenden und mit seiner Masse mSchw den Stoß durchführenden Bewegungserzeugungs-Systems darstellt,
sowie mehrere Kurvenzüge a), b) und c), welche den Zeit-Wegverlauf sFlug(t) eines beim Verdichtungsstoß durch die Masse mSchw nach oben gestoßenen und dann den Flugweg sFlug durch einen neuen Verdichtungs stoß beendenden "erste Massensystems" m₁ zeigen. Das "erste Massensy stem" m₁ umfaßt bei einem Verdichtungssystem nach der Erfindung minde stens den Formkasten, die Grundplatte und die zu formen den und zu verdichtenden Formkörper, sowie zeitweilig noch eine oben auf den Formkörpern lastende Auflastmasse mAufl.
t=Φ/w) aufgetragen:
Ein Kurvenzug O-Q-R-U-D-E-G, welcher den Schwingungsweg sSchw der Aufprallfläche eines mit der Amplitude ASchw und mit der Frequenz fSchw = w/2π und der Periodendauer T : 2π/w schwingenden und mit seiner Masse mSchw den Stoß durchführenden Bewegungserzeugungs-Systems darstellt,
sowie mehrere Kurvenzüge a), b) und c), welche den Zeit-Wegverlauf sFlug(t) eines beim Verdichtungsstoß durch die Masse mSchw nach oben gestoßenen und dann den Flugweg sFlug durch einen neuen Verdichtungs stoß beendenden "erste Massensystems" m₁ zeigen. Das "erste Massensy stem" m₁ umfaßt bei einem Verdichtungssystem nach der Erfindung minde stens den Formkasten, die Grundplatte und die zu formen den und zu verdichtenden Formkörper, sowie zeitweilig noch eine oben auf den Formkörpern lastende Auflastmasse mAufl.
Um die Darstellung in Fig. 2 zu vereinfachen, wurde unterstellt, daß die
Masse mSchw groß gegenüber der Masse m₁ ist. In Wirklichkeit weisen die
aufsteigenden Schwingbewegungen der Schwingmasse mSchw nach einem
Stoß mit der Masse m₁ in einer vom Verhältnis k der Massen (k =
mSchw/m₁) abhängigen Weise im Vergleich zum gezeigten Kurvenzug O-Q-R
flachere Kurvenverläufe auf, angedeutet durch die Kurve Kc. Im oberen
Diagramm werden zwei mögliche Verdichtungsverfahren, zwischen denen in
der Praxis auch ohne gerätemäßige Umstellung gewechselt werden kann,
zugleich gezeigt.
Beim Pralleistenverfahren endet der Flugweg sFlug der Masse m₁ mit einem
Stoß der Grundplatte gegen sogenannte Pralleisten in einem Stoßpunkt PA
auf einer Stoß-Höhe, welche für jeden Stoß-Phasenwinkel individuell durch
die veränderbare Größe NStoß des Stoß-Niveaus in Bezug auf eine Niveau-
Basis NB festgelegt ist. Die Summe aller möglichen Stoßpunkte PA,n bildet
die "Stoßlinie" SL, welche in der Praxis auch eine von einer Geraden
abweichenden Form aufweisen kann. Die Kurven a) und b) stellen Flugwege
dar, bei welchen die Massen m₁ bei der Abwärtsbewegung nach Ablauf
eines Stoß-Phasenwinkels βAb mit einer u. a. vom Stoß-Phasenwinkel βAb
abhängigen Stoßgeschwindigkeit vStoß mit der Unterseite der Grundplatte
gegen die Pralleisten (und damit gegen eine große Fundamentmasse)
stoßen, womit sie den ersten Verdichtungs-Stoßvorgang einer
Schwingperiode einleiten.
Im Verlaufe des sinusförmig verlaufenden Schwingungsweges sSchw der
mit der Masse m₁ eine Stoßstelle bildenden Prallfläche der Masse mSchw
unterfährt die Prallfläche bei der Abwärtsbewegung im Punkt U das Stoß-
Niveau NStoß, und zwar, noch bevor die Masse m₁ nach Ablauf des Stoß-
Phasenwinkels βAb,a auf die Pralleisten stößt. Nach Überwindung der
tiefsten Lage im Punkt D stößt die Prallfläche der Masse mSchw im Punkt
E nach Ablauf des Stoß-Phasenwinkels βAuf von unten gegen die Unter
seite der Grundplatte und löst damit den zweiten Verdichtungs-Stoßvor
gang einer Schwingperiode aus.
Während der nachfolgenden Aufwärtsbewegung der Masse mSchw können
die Unterseite der Grundplatte und die Prallfläche der Masse mSchw in
Kontakt bleiben. Sobald die Schwingungsbewegung einer genügend großen
verzögernden Beschleunigung unterworfen ist, hebt im Punkt PH,a bei
Erreichen eines Winkels σH,a die Grundplatte ab und leitet ihren eigenen
Flugweg gemäß Kurve a) ein.
Der Stoß-Phasenwinkel βAb,a hängt vor allem von der Größe der Parameter
ASchw, fSchw², NStoß und εStoß ab (εStoß = Stoßzahl der Stoßtheorie).
Ändert man z. B. die Schwingfrequenz fSchw, indem man sie größer macht,
wird aus dem Flugweg a) ein Flugweg b). Eine ebensolche Änderung tritt
bei Konstanthaltung aller anderen Parameter z. B. auch dann ein, wenn bei
fortschreitender Formstoffverdichtung sich die Stoßzahl εStoß vergrößert
(Verringerung der Dämpfung).
Beim Gegenschlagverfahren, zu welchem man auch aus dem Pralleistenver
fahren herkommend dadurch übergehen kann, daß man den Stoß-Phasen
winkel βAb größer als den Phasenwinkel βAuf werden läßt, erfolgt die
Herbeiführung eines Stoßes zwischen der Unterseite der Grundplatte
(Masse m₁) und der Prallfläche der schwingenden Masse mSchw, ohne, daß
dabei die Pralleisten von der Unterseite der Grundplatte berührt werden.
Ein Stoßvorgang des Gegenschlagverfahrens ist z. B. durch den Verdich
tungsstoß mit der Flugbahn c) beschrieben. Hier haben die Stoß-Phasen
winkel βAb und βAuf den gleichen Wert und werden mit βGegen bezeichnet.
Beim Gegenschlagverfahren ist etwa ab dem Winkel Φ=2π der Auftreffpunkt
PA,c gleichzeitig auch der Abhebepunkt PH,c.
Der in der Fig. 2 darstellbare, sinnvollerweise ausnutzbare Winkelbereich
für den Winkel βGegen ist begrenzt durch die durch die Punkte R und G
markierten Winkel Φ. Das heißt, daß beim Gegenschlagverfahren das Ende
der Flugbahn c) z. B. nacheinander bei den Punkten R, D, PA,c und G
(aber auch z. B. bei Φ=4π) liegen könnte.
Man kann herleiten, daß den beiden unterschiedlichen Verdichtungsverfah
ren auch unterschiedliche Verläufe der Stoßgeschwindigkeiten vStoß zuge
ordnet sind. Dies wird im unteren Diagramm der Fig. 2 verdeutlicht:
Beim Durchfahren eines Stoß-Phasenwinkels βAb mit auf der gezeigten Stoß-Höhe enden den Flugwegen sFlug zwischen den Punkten U und E, also bei Einhaltung der Bedingungen des Pralleistenverfahrens, wird bei Konstanthaltung aller sonstigen Einflußfaktoren eine (im unteren Diagramm) vom Punkt 4 bis zum Punkt 6 ansteigende Stoßgeschwindigkeit erreicht.
Beim Durchfahren eines Stoß-Phasenwinkels βAb mit auf der gezeigten Stoß-Höhe enden den Flugwegen sFlug zwischen den Punkten U und E, also bei Einhaltung der Bedingungen des Pralleistenverfahrens, wird bei Konstanthaltung aller sonstigen Einflußfaktoren eine (im unteren Diagramm) vom Punkt 4 bis zum Punkt 6 ansteigende Stoßgeschwindigkeit erreicht.
Bei reiner Anwendung eines Gegenschlagverfahrens folgt beim Durchfahren
eines durch die Aufschlagpunkte PA gekennzeichneten Kurvenabschnittes
R-U-D-E-PA,c-G (im oberen Diagramm) die den jeweiligen Winkeln zugeord
nete Stoßgeschwindigkeit vStoß einem Kurvenzug 1-2-5-7-8-9 (im unteren
Diagramm).
Falls der Betrieb der Formmaschine ein gemischtes Verfahren zuläßt oder
zulassen soll, ergibt sich über den Winkelbereich von Φ=π bis Φ(G) ein
Verlauf der Stoßgeschwindigkeit vStoß gemäß einem Kurvenverlauf 1-2-4-6-
7-8-9. Es sei auch darauf hingewiesen, daß beide Verdichtungsverfahren
auch mit einem größeren Stoß-Phasenwinkel, bevorzugt in einem Bereich
Φ=3π bis Φ=4π, betrieben werden können. Dabei kann bei entsprechender
Auslegung der Steuerung auch ein fließender Übergang vom Stoßwinkel-
Bereich π bis 5π/2 zum Stoßwinkel-Bereich 5π/2 bis 4π (und zurück) vor
genommen werden. Als Vorteil eines größeren Stoß-Phasenwinkels, z. B.
βStoß = 4π, ergibt sich neben der höheren Stoßgeschwindigkeit vStoß die
Möglichkeit einer automatischen Frequenzhalbierung für die Stoßfrequenz.
Bedenkt man, daß die wirksame Stoßbeschleunigung aStoß sich proportional
zu vStoß² entwickelt, erkennt man vor allem im Hinblick auf die stets
gegebene Aufgabenstellung der Sicherstellung einer optimalen und gleich
bleibenden Verdichtungsarbeit, daß die Einhaltung zumindestens eines
vorgegebenen Winkelbereiches, besser noch die Einhaltung eines vorgebba
ren Sollwinkels für die Stoß-Phasenwinkel βStoß eine erhebliche Verbesse
rung der permanenten Beherrschung des Verdichtungsprozesses ergeben
kann.
Es bietet sich an, den Stoß-Phasenwinkel βStoß und/oder die Stoßge
schwindigkeit vStoß (bzw. die von vStoß abgeleiteten Wirkgrößen, wie die
Verdichtungsbeschleunigung aStoß, oder die Verdichtungsbeschleunigung
bS oder den Verdichtungsweg sV ) regeln zu wollen. Hierzu können alle
maßgeblichen Parameter meßtechnisch erfaßt werden. Als bei einer Rege
lung zu verstellende Einflußgrößen kommen in Frage: ASchw, fSchw und
NStoß. Als hauptsächlich auszuregelnde Störgröße ist die Stoßzahl εStoß
aufzufassen, welche sich mit fortschreitendem Verdichtungsgrad in erhebli
chem Maße ändert.
Zur Beurteilung des möglichen Erfolges einer Regelmaßnahme sind noch
folgende Zusammenhänge ins Auge zu fassen:
- - Man kann (den bisher nicht bekannten Zusammenhang) aufzeigen, daß bei Konstanthaltung aller übrigen Einflußgrößen der Stoß-Phasenwinkel βStoß des Freiflugweges proportional zur Schwingbeschleunigung aSchw, das heißt, proportional zum Produkt ASchw * fSchw² ist.
- - Andererseits ist bekannterweise die maximale Schwinggeschwindigkeit vSchw, max, von der auch die Stoßgeschwindigkeit vStoß abhängt, propor tional zum Produkt ASchw * fSch.
Bei einem ersten Regelverfahren kann der Stoß-Phasenwinkel βStoß
dadurch geregelt werden, daß man die maßgebliche Schwingbeschleunigung
aSchw durch Beeinflussung der Schwingfrequenz fSchw ändert. Damit kann
man die aus dem unteren Diagramm der Fig. 2 ersichtlichen Probleme 011der
starken Abhängigkeit der Stoßgeschwindigkeit vStoß von βStoß lindern,
wobei jedoch in Kauf genommen werden muß, daß sich wegen der Abhän
gigkeit der Stoßgeschwindigkeit vStoß vom Produkt ASchw * fSchw indi
rekt mit einer Veränderung von fSchw um den Wert δf auch wieder die
Stoßgeschwindigkeit vStoß ändert, und zwar um den Wert √.
Sofern man sich in einem dafür geeigneten Bereich des Winkels Φ befindet,
kann man die erwähnte Mit-Veränderung der Stoßgeschwindigkeit vStoß
dadurch vermeiden, daß man nicht den Stoß-Phasenwinkel βStoß, sondern
unmittelbar die Stoßgeschwindigkeit vStoß zur Regelgröße macht. Dies setzt
voraus, daß man den jeweiligen Istwert der Stoßgeschwindigkeit auch
ermitteln kann. Die Mitbeachtung des Stoßwinkels vStoß dabei ist dennoch
zweckmäßig, um aus ihm Informationen über die gleichzeitig notwendige
Beachtung von durch den Winkel Φ gesetzten Grenzen zu beziehen (z. B.
Beachtung eines Maximums für die Stoßgeschwindigkeit im Bereich Φ=2π).
Besser ist ein zweites Regelverfahren, welches zusätzlich zur verstellbaren
Schwingfrequenz die Verstellbarkeit der Schwingamplitude ASchw oder des
Stoß-Niveaus NStoß voraussetzt. Bei diesem Verfahren wird zunächst auch
der Stoß-Phasenwinkel βStoß durch Beeinflussung der Größe aSchw gere
gelt. Im Gegensatz zum ersten Regelverfahren wird hier jedoch das
Produkt ASchw * fSchw² (= proportional zu aSchw) bei seiner notwendigen
Veränderung durch gleichzeitige Verstellung von ASchw und fSchw derart
aufgeteilt, daß die Stoßgeschwindigkeit vStoß oder die von vStoß ableitba
ren Größen, wie z. B. aStoß, bS und sV , nach vorgegebenen Werten (oder
Zeitverläufen) ebenfalls geregelt werden, z. B. konstant geregelt werden
können. (Der zweite Regelkreis mit der Regelgröße z. B. aStoß ist dem
ersten Regelkreis mit der Regelgröße βStoß unterlagert.)
Bei einem dritten Regelverfahren, bei welchem ebenfalls vorausgesetzt
wird, daß zusätzlich zur verstellbaren Schwingfrequenz eine Verstellbar
keit der Schwingamplitude ASchw oder des Stoß-Niveaus NStoß gegeben
ist, wird Rücksicht genommen auf ein besonderes Verdichtungsverfahren.
Hierbei geht es darum, die Stoßbeschleunigung während des Verdichtungs
prozesses nach vorgegebener Weise zu verändern, indem man z. B. die Ver
dichtung mit hohen Stoßbeschleunigungen bS bei reduzierter Schwingfre
quenz fSchw (also mit großen Schwingamplituden ASchw) beginnt, um dann
die Stoßbeschleunigung bS bis zum Ende des Verdichtungsvorganges
wieder (z. B. linear) zu verkleinern, bei gleichzeitiger Erhöhung der
Schwingfrequenz.
Bei diesem Regelverfahren geht es vor allem darum, den Stoß-Phasenwinkel
βStoß auf einem vorgegebenen Zeitverlauf zu führen, z. B. in der Nähe von
βStoß = 2π konstant zu halten, um stets das jeweils mögliche Maximum an
Stoßgeschwindigkeit vStoß und damit auch das mögliche Maximum an
Stoßbeschleunigung bS herauszuholen. Während dieses Verfahrens wird die
beabsichtigte Variation der Stoßbeschleunigung bS über eine entspre
chende Variation der Schwingbeschleunigung aSchw herbeigeführt, welche
ja proportional zum Produkt ASchw * fSchw² ist. Bei der Variation von
aSchw kann dabei eine der Größen ASchw oder fSchw wieder nach vorge
gebenem Zeitverlauf geführt (geregelt) werden, während die andere Größe
zugleich laufend angepaßt werden muß.
Das zweite und dritte Regelverfahren ist mit vergleichbarem Ergebnis auch
durchführbar, wenn zur Regelung des Stoß-Phasenwinkels βStoß die Kom
bination von dabei eingesetztem beeinflußbaren Stoß-Niveau NStoß und
beeinflußbarem fSchw in geeigneter Weise durch gleichzeitige Veränderung
beider Parameter variiert wird.
Die Stoß-Phasenwinkel βAb, βAuf und βGegen können als Zeitwerte (mit der
Zeiteinheit T=2π/w) oder Winkelwerte (z. B. in rad) ermittelt werden. Der
Phasenwinkel, der auch negativ sein kann, wird als Zeit- oder Winkeldiffe
renz zweier Ereignisse definiert. Die Ereignisse können zwei Stoßereignisse
sein, wie in Fig. 2 (oben) mit Winkel βAb,Auf gezeigt. Wenigstens eines der
Ereignisse muß ein Stoßvorgang sein, wobei das andere Ereignis dann ein
beliebiges gemessenes oder errechnetes Ereignis sein kann, z. B. jenes
Ereignis, bei welchem die in bestimmter Weise auf eine Niveau-Basis NB
(oberes Diagramm) bezogene Höhenlage (No) der Zeit- oder Winkelachse von
der Kurve des Schwingweges sSchw geschnitten wird, was im oberen
Diagramm bei Φ=0±n * π geschieht (mit n = 0 bis ).
Die Lage des Stoß-Niveaus NStoß relativ zur Lage des sinusförmigen
Schwingweges sSchw bezieht sich ebenfalls auf ein Bezugs-Niveau NB,
wobei NB z. B. ein bezüglich seiner Höhe definierter Punkt auf dem Maschi
nenfundament sein kann. Die Lage des Stoß-Niveaus NStoß kann auch
relativ zur Zeitachse (sSchw=0) definiert sein, wenn die Lage der Zeitachse
selbst eindeutig definiert ist, z. B. durch einen Bezug No relativ zu NB.
Bei den definierten Regelverfahren muß der Stoß-Phasenwinkel βStoß nicht
zwangsläufig eine Regelgröße sein. Eine nützliche Auswertung des ermit
telten Istwertes von βStoß kann auch darin bestehen, daß man bei der
Steuerung oder Regelung des Verdichtungsvorganges sicherstellt, daß der
Istwert von βStoß innerhalb vorgegebener Grenzwerte βoben - βunten
bleibt. Damit kann man z. B. verhindern, daß der Istwert von βStoß gewisse
Grenzen, z. B. die Grenzpunkte U und E (im oberen Diagramm) erreicht.
Anstatt den Stoß-Phasenwinkel βStoß zu ermitteln, kann man auch den sich
zwischen der Unterseite der Grundplatte und den Pralleisten (Wert L1 in
Fig. 2) oder den sich zwischen der Unterseite der Grundplatte und der
Prallfläche der Schwingmasse mSchw (Wert L2 in Fig. 2) sich bildenden
Luftspalt "L" als L(Φ) für einen vorgegebenen Wert Φ ermitteln. In
Kenntnis von anderen, meßbaren oder berechenbaren Parametern kann man
daraus dann auf den Stoß-Phasenwinkel βStoß rückschließen. Als Ersatz
für βStoß kann man den Luftspalt L(Φ) auch als Beurteilungsgröße für den
laufenden Verdichtungsvorgang, d. h., auch als Steuerungsgröße oder
Regelgröße heranziehen.
Man erkennt leicht, daß sich die beschriebenen Möglichkeiten der Auswer
tung der ermittelten Größe des Istwertes von βStoß und/oder NStoß
und/oder L auch vorzüglich zu einer automatischen Überwachung
bestimmter Einstellwerte und/oder Eigenschaften der ganzen Verdichtungs
einrichtung verwenden lassen. Beispielsweise läßt sich die Lage des Stoß-
Niveaus NStoß ermitteln oder errechnen und wenigstens die Phasenlage der
Punkte U und E, sowie die Relativlage des Stoß-Phasenwinkels βStoß zu
diesen Punkten, wenigstens gegen Ende des Verdichtungsvorganges, bei
welchem der Wert für die Stoßzahl εStoß sich einem relativ stabilen
Endwert genähert hat.
Generell gilt auch, daß die Verwertung der aus den ermittelten Istwerten
für βStoß und/oder NStoß ableitbaren Informationen zur Beeinflussung oder
Überwachung des Verdichtungsvorganges und/oder der Verdichtungsanlage
derart erfolgen kann, daß die ermittelten Istwerte oder davon abgeleitete
Daten lediglich in geeigneter Weise protokolliert oder optisch dargestellt
werden (z. B. auf einem Bildschirm), und daß die Umsetzung der verwertba
ren Informationen in entsprechende Eingriffe an den am Verdichtungsvor
gang beteiligten Aktuatoren (z. B. Motordrehzahl) und/oder in Verstellvor
gänge an den entsprechenden Verstellorganen (z. B. Beeinflussung der
Größe NStoß) den Bedienungspersonen überlassen wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß die geschilderten Schwingungs- und
Stoßverläufe durch die zusätzliche Belastung von Formkasten und/oder
Formkörper durch auf sie einwirkende Zusatzkräfte, wie z. B. Federkräfte,
im Prinzip nicht wesentlich verändert werden.
In Fig. 3a und 3b wird anhand von über der Größe Zeit [t] als Abszisse
aufgetragenen Kurven anschaulich gezeigt, wie bei einem kompletten Ver
dichtungsvorgang sich die Werte einiger, für das Verdichtungsergebnis
wichtiger, physikalischer Größen zeitabhängig und zugleich verändern
können. Alle dargestellten 5 Größen könnten auch bei gleichzeitiger
Verwertung des Stoß-Phasenwinkels Stoß geregelte Größen sein. Die
Zeitgröße [t] kann auch durch die Größe "Zeitfolge der Stoßvorgänge" [tn]
ersetzt werden.
In Fig. 3a sind folgende, bei dem am Ende der Abwärtsbewegung des
Formkörpers entstehenden Stoß wirksame Größen gezeigt Stoßgeschwindig
keit vStoß als Relativgeschwindigkeit der zusammenstoßenden Massen mit
den Einzelwerten Gn. Stoßbeschleunigung bS , hier als unter dem Form
stempel gemessen deutbar, mit den Einzelwerten Bn. Beschleunigungssumme
USB, die durch Summierung ΣBn entsteht. Fig. 3b zeigt: Die Größe δsv der
bei jedem Stoß entstehenden Verdichtungswege, mit den Inkrementwerten
Sn und die Größe sV als Verdichtungsweg, entstehend durch die Summie
ung ΣSn der Inkremente. Die strichlierten Kurven 11/12, 15/16 und 18/19
symbolisieren vorgebbare Grenzwerte, innerhalb welcher die entsprechen
den Größen verbleiben sollten, falls sie zum Gegenstand einer Regelgröße
gemacht werden.
Bei einer komfortableren Weiterbildung der Regelverfahren kann auch
vorgesehen werden, daß durch ein besonderes Steuerungsprogramm ein
aktueller Sollwert für die Regelgröße, z. B. für βStoß, in Anpassung an sich
ändernde Gegebenheiten laufend erarbeitet wird. Diese sich ändernden
Gegebenheiten können sich auf einen Wechsel von Produktart zu
Produktart oder auch auf zeitlich nacheinander gefertigte Produkte
gleicher Art beziehen. Dabei sind vornehmlich solche Gegebenheiten
einbezogen, deren Einfluß sich am Ergebnis des Verdichtungsfortschrittes
und der Aufnahme von Verdichtungsenergie messen lassen.
In diesem Zusammenhang sollen bevorzugt Informationen meßtechnisch
erfaßt und weiterverarbeitet werden, welche sich auf folgende Gegeben
heiten beziehen:
- - Die Aufnahme von Verdichtungsenergie durch den Formkörper im Ver laufe des Verdichtungsprozesses. Dies kann z. B. durch die Erfassung jener Energie erfolgen, welche von dem der Antriebseinrichtung zuzuordnenden Stell-Aktuator (z. B. elektrischer Antriebsmotor) umgesetzt wird.
- - Der Verdichtungsweg bzw. die Reduzierung der Höhe des Formkörpers bei fortschreitender Verdichtung. Eine Erfassung dieser Zustandsgröße geschieht am einfachsten durch eine entsprechende Wegmessung.
In Fig. 1 ist innerhalb eines auf dem Fundament 102 aufstehenden Maschi
nenrahmens 104 ein Bewegungserzeugungs-System 100 untergebracht, wel
ches aus der Schwingmasse 108 und der Antriebseinrichtung 114 besteht.
Die Antriebseinrichtung 114 umfaßt eine Energiewandlungs-Einrichtung in
Form von Federn 116, mit denen die Masse mSchw der Schwingmasse 108
einen Resonanzschwinger mit vorgegebener Resonanzfrequenz fo bildet,
wobei die Federn derart mit der Schwingmasse und mit der Bodenplatte
182 verbunden sind, daß sie auch Zugkräfte übernehmen können.
Die Federn entnehmen dem Bewegungserzeugungs-System z. B. beim
Abwärtsschwingen bis zum Erreichen des unteren Umkehrpunktes
Bewegungsenergie und speichern diese als Federenergie. Danach geben sie
die gespeicherte Energie wieder ab, damit diese mit Beginn der Aufwärts
bewegung wieder voll in kinetische Energie umgewandelt wird.
Die Antriebseinrichtung umfaßt weiterhin noch in der Form eines Unwucht-
Schwingungserregers 118 eine Energiezufuhr-Einrichtung für die Zufuhr
von Bewegungsenergie (auch als Ersatz von Reibungs-Verlustenergie) und
von Verdichtungsenergie (welche die Formmasse des Formkörpers 126 auf
dem Umweg über die kinetische Energie der Schwingmasse 108 erhält).
Der Unwucht-Schwingungserreger 118 wird gebildet aus zwei gegensinnig
synchron umlaufenden Unwuchtkörpern 120, angetrieben von zwei An
triebsmotoren 106 derart, daß die Erregerfrequenz fE knapp oberhalb oder
unterhalb (z. B. 10%) der Resonanzfrequenz fo liegt. Für den Fall, daß die
Energiezufuhr zu dem Bewegungserzeugungs-System 100 erhöht werden
soll, beeinflußt die Regeleinrichtung die z. B. als Asynchronmotoren ausge
bildeten Antriebsmotoren 106 über einen Wechselrichter 130 derart, daß
deren Drehfrequenz näher an die Resonanzfrequenz heranrückt.
Die Funktion der Bestandteile des Bewegungserzeugungs-Systems 100
könnte jedoch alternativ auch eine andere sein: Danach wird die Amplitude
ASchw und die Frequenz fSchw der Schwingungen der Schwingmasse
mSchw 108 ausschließlich von einem Unwucht-Schwingungserreger 118 (wie
bereits beschrieben) vorgegeben. Die Federn 116 sind dann ganz weich
eingestellt und dienen nur der Schwingungsisolation.
In diesem Falle sind beide Einzelfunktionen der Antriebseinrichtung 114 im
Unwucht-Schwingungserreger 118 inkorporiert: Die Energiezufuhr-Ein
richtung für die Zufuhr von Bewegungsenergie und/oder Verdichtungs
energie besteht aus den Antriebsmotoren und den die Energie übertragen
den Unwuchtkörpern 120. Die Energiewandlungs-Einrichtung ist auf die
Antriebsmotoren nicht angewiesen und ist ausschließlich in den rotierenden
Unwuchtmassen verkörpert. Es findet ein dauernder Energiewandel von
kinetischer Energie der Schwingmasse 108 in kinetische Energie der
Unwuchtmassen (und umgekehrt) statt, wobei der translatorischen
Schwingbewegung der Schwingmasse 108 eine der Unwucht-Rotation über
lagerte Drehschwingung entspricht.
Der Unwucht-Schwingungserreger 118 kann anstelle der 2 Antriebsmotoren
106 und der 2 Unwuchtkörper 120 auch deren je 4 enthalten (4 Teil-Un
wuchtkörper). Damit ist dann neben einer Veränderung der Schwingfre
quenz fSchw (durch Verändern der Drehfrequenz) auch gleichzeitig eine
Veränderung der Schwingamplitude ASchw möglich. Mit einer Meßeinrich
tung für den Schwingweg mit einem unteren Teil 122 und einem oberen
Teil 124 kann die Ist-Größe des Schwingweges sSchw, inklusive seiner
zeitlichen Ableitungen s′Schw und s′′Schw ermittelt und das entsprechende
Signal über den Leitungsweg 128 zu der Regeleinrichtung 180 weitergelei
tet werden.
Die Antriebsmotoren 106 werden von einem die Motoren in ihrer Betriebs
weise steuern den Wechselrichter 130 in seiner Funktion als Stellglied 129
beaufschlagt, wobei letzteres durch das Stellsignal Y′ der Regeleinrichtung
180 beeinflußt wird. Die Regeleinrichtung verarbeitet das Signal sSchw des
Schwingweges wie folgt:
Das über den Leitungsweg 128 zugeführte Signal über die Ist-Größe des Schwingweges sSchw wird zunächst einer Auswerteeinheit 125 zugeleitet, in welcher (z. B. auch unter Zugrundelegung von Signalen über die Größen s′Schw und s′′Schw) die Zeitpunkte für Beginn und Ende des Phasenwin kels, z. B. Abhebepunkte PH und/oder Auftreffpunkte PA (siehe auch Fig. 2) ermittelt, und danach die Werte für den Stoß-Phasenwinkel βStoß (oder für ein entsprechendes Zeitintervall) errechnet werden.
Das über den Leitungsweg 128 zugeführte Signal über die Ist-Größe des Schwingweges sSchw wird zunächst einer Auswerteeinheit 125 zugeleitet, in welcher (z. B. auch unter Zugrundelegung von Signalen über die Größen s′Schw und s′′Schw) die Zeitpunkte für Beginn und Ende des Phasenwin kels, z. B. Abhebepunkte PH und/oder Auftreffpunkte PA (siehe auch Fig. 2) ermittelt, und danach die Werte für den Stoß-Phasenwinkel βStoß (oder für ein entsprechendes Zeitintervall) errechnet werden.
Die Istwerte βist der Stoß-Phasenwinkel sind neben den von dem Organ
103 ausgegebenen Sollwerten βSoll der Stoß-Phasenwinkel die Eingangs
werte für die Regeleinrichtung 180. In der Vergleicherschaltung 105 wird
aus den Eingangswerten die Regelabweichung e ermittelt und dem Funkti
onsgenerator 107 zugeführt. Dort wird nach vorgegebenen Algorithmen das
passende Stellsignal Y generiert.
Wegen der besonderen Gegebenheiten ist es sehr vorteilhaft, das ausgege
bene Stellsignal Y im Funktionsgenerator unter Mitwirkung eines Integrati
onsgliedes (I-Glied) zu erzeugen. Das Stellsignal Y wird im Wandlungsorgan
109 noch einmal gewandelt, um als Stellgröße Y′ an die speziellen Bedürf
nisse des als Stellglied 129 aufzufassenden Wechselrichters 130 angepaßt
zu werden.
Das Organ 103 ist Teil einer (nicht dargestellten) übergeordneten Steue
rung, in welcher die Sollwerte für βSoll vorgegeben bzw. generiert wer
den. In der übergeordneten Steuerung wird auch das Signal der durch
den Doppelpfeil 176 angedeuteten (nicht dargestellten) Meßeinrichtung für
die Höhe des Formkörpers 126 verarbeitet.
Das Signal dieser Meßeinrichtung liefert Informationen nicht nur über die
augenblickliche Höhe des Formkörpers, sondern auch über den Verlauf des
Verdichtungsprozesses, woraus sich auch der Erfolg einer bestimmten
Einstellung des Parameters "Stoß-Phasenwinkel βStoß" ablesen läßt, was
wiederum die Basis für eine Selbstoptimierung des Stoß-Phasenwinkels
βSoll sein kann.
Die übergeordnete Steuerung ist außerdem dafür vorgesehen, Informatio
nen über die Höhe und den zeitlichen Verlauf der über die Energiezufuhr-
Einrichtung geleiteten Energiemengen zu empfangen und zu verarbeiten,
womit ebenfalls diverse Informationen über den Verlauf des Verdichtungs
prozesses gewonnen werden können. Es kann zweckmäßig sein, noch
zusätzliche Prozeßparameter zu erfassen und der übergeordneten
Steuerung zuzuführen.
Zur Aufgabe der übergeordneten Steuerung gehört daher auch die Verar
beitung der durch die Messung diverser Parameter des Verdichtungpro
zesses gewonnenen Informationen bzw. Daten, um durch diese Verarbeitung
eine optimale Vorgabe für den Sollwert βSoll abzuleiten. Der Sollwert βSoll
ist dabei auch das Ergebnis entsprechender, angewendeter Optimierungs-
oder Anpassungs-Algorithmen (zur Anpassung an sich verändernde andere
Prozeßparameter oder an die Eigenheiten unterschiedlicher Produktarten).
Dabei kann der ausgegebene Sollwert βSoll seinerseits wieder die Stell
größe Y₂ eines übergeordneten eigenständigen zweiten Regelkreises sein,
dessen eigene Regelgröße z. B. die an die Formkörper nach einer vorgege
benen Zeit-Funktion abzugebende Verdichtungsleistung sein kann.
Im Inneren des mit 2 Formausnehmungen ausgestatteten Formkastens 112
befindet sich die Formmasse, aus welcher durch Zufuhr von Verdichtungs
energie die Formkörper 126 entstehen.
Der Formkasten 112 sitzt zusammen mit den Formkörpern 126 auf der
Grundplatte 110 auf, die z. B. als hölzernes Brett ausgebildet sein kann.
Der Formkasten 112 und die Grundplatte 110 sind durch eine besondere
Kupplungs-Einrichtung 140, 140′ unter Einsatz von Spann-Aktuatoren 142,
142′ zusammengespannt. Die Kupplungs-Einrichtung ist mittels nicht darge
stellter Anlenkungs-Elemente mit dem Maschinenrahmen 104 derart verbun
den, daß die horizontale Position der gesamten durch Zusammenspannung
entstandenen "Gruppe" gesichert ist und daß eine vertikale Bewegung der
Gruppe ohne nennenswerte Behinderung, insbesondere durch in vertikaler
Richtung wirkende Kräfte, durchführbar ist.
Hierdurch kann sichergestellt werden, daß bei der Abwärtsbewegung der
Gruppe nicht etwa ein in vertikaler Richtung mit Federkräften belasteter
Formkasten den Formkörpern vorauseilt (wie bei konventionellen Verdich
tungssystemen oftmals möglich), was u. a. dazu führt, daß die Herbeifüh
rung und auch die meßtechnische Erfassung des gewünschten Stoß-Pha
senwinkels βStoß nicht möglich ist.
Es ist eine Stempelplatte 144 vorgesehen, mit daran befestigten Formstem
peln 145, welche mit ihrer Stempelstirn 146 auf der Oberseite 147 der
Formkörper aufliegen. Mit einer oberen Nachführ-Einrichtung 164, an wel
cher mit Hilfe von auf Zug und Druck belastbaren Federn 154 die Stempel
platte 144 befestigt ist, kann letztere in ihrer Position auf und ab
verstellt werden. Die obere Nachführ-Einrichtung besteht aus dem in
horizontaler Richtung durch den Maschinenrahmen 104 geführten
Nachführschlitten 156, welcher seine Antriebsbewegung über eine
Antriebsspindel 162 durch Drehung derselben - symbolisiert durch den
Pfeil 168 - mitgeteilt bekommt.
Die Antriebsspindel greift über einen Gewindeteil 158 in ein entsprechen
des Innengewinde im Nachführschlitten 156 ein, wodurch bei Drehung der
Antriebsspindel durch einen symbolisch durch das Rechteck DA darge
stellten motorischen Drehantrieb eine Verstellbewegung erzeugt wird. Die
axialen Lagerkräfte werden über zwei Bunde 160 gegen den Maschinenrah
men 104, in dem die Antriebsspindel auch radial gelagert ist, ab gestützt.
Die ganze Gruppe der Elemente 110, 112, 140 liegt, unterstützt durch das
Gewicht der kompletten Stempelplatte 144 und durch die Kraft der Federn
154, auf der flächigen Oberseite 165 von fest mit dem Maschinenrahmen 104
verbundenen Pralleisten 167 auf. In der linken Pralleiste ist ein Sensor
150, z. B. ein Beschleunigungssensor, installiert, mit Hilfe dessen die Auf
prall-Ereignisse des Aufschlages der Grundplatte 110 auf der Pralleiste
registriert werden können.
Eine untere Nachführ-Einrichtung 184 besteht aus der Bodenplatte 182, auf
der über Federn 116 die Schwingmasse 108 abgestützt ist, und aus zwei
Stellkolben 185, welche unterhalb der Bodenplatte befestigt sind. Jeder
Stellkolben trennt den ihm zugeordneten, im Maschinenrahmen integrierten
Zylinderraum, in einen oberen Zylinderraum 186 und in einen unteren Zy
linderraum 187. Je nach Be- und Entlastung der Zylinderräume mit einem
Fluiddruck kann die Bodenplatte 182, und mit ihr die Schwingmasse 108,
auf und ab bewegt werden. Durch eine derartige Bewegung bedingt,
ändert sich natürlich auch die Größe des Spaltes "L" zwischen der Prall
fläche 190 der Schwingmasse 108 und der Unterseite 192 der Grundplatte
110.
Das in Fig. 1 dargestellte Verdichtungssystem kann in 4 unterschiedli
chen Betriebsarten betrieben werden:
Die Schwingmasse 108, in Fig 1 dargestellt in ihrer unter
sten Schwinglage, vermag mit einer vorgegebenen Resonanzfrequenz fo =
wo/2π (mit wo als Winkelgeschwindigkeit) und mit einer Amplitude A₁
von der Größe "L" zu schwingen. Während der mit einem Abbau der Am
plitude A₁ verbundenen Aufwärtsbewegung stößt die Schwingmasse 108 mit
der Schwinggeschwindigkeit vSchw = A₁ * wo * cos(w * ) mit der Prallfläche
190 gegen die Unterseite 192 der Grundplatte 110.
Nach dem Stoß hebt die Grundplatte 110 von den Pralleisten 167 ab, wobei
gleichzeitig noch die Prallfläche 190 an der Unterseite 192 anliegend
bleibt. Wenigstens im Zeitpunkt des Abhebens ist die kurz vor dem Zusam
menstoß in der Masse mSchw der Schwingmasse 108 inkorporierte Bewe
gungsgröße I₁ = mSchw * vSchw nun in der Bewegungsgröße I₂ = [mSchw + m₁] * v₂
in gleicher Größe I₁ = I₂ enthalten. Dabei ist [mSchw + m₁] die
mit dem ersten Massensystem (Masse m₁) gemeinsam gebildete Masse und
v₂ ist die gemeinsame Geschwindigkeit kurz nach dem Stoß.
Die Größe der Amplitude A₁ und die Größe der durch die Federn 154 vor
gegebenen Vorspannkraft sei derart gewählt, daß während des gesamten
Hubes der Grundplatte 110 kein Abheben der Unterseite 192 von der
Prallfläche 190 erfolgt. Die Hubbewegung der Grundplatte 110 endet mit
dem Aufprall auf den Pralleisten 167 unter Austausch eines Stoß-Impulses
mit der Masse des Maschinenrahmens. (Die Masse von Pralleisten und damit
verbundene Massen des Maschinenrahmens und/oder des Fundaments sind
in den Patentansprüchen als "zweites Massensystem" bezeichnet.)
Der Bewegungsablauf der Betriebsart 1 kann mit Hilfe der Fig. 2 wie folgt
illustriert werden: Vom unteren Scheitelwert im Punkt D herkommend, stößt
die Schwingmasse mSchw bei ihrer Aufwärtsbewegung mit ihrer Prallfläche
190 im Punkt E gegen die Unterseite der Grundplatte, wodurch diese von
der Pralleiste 167 abhebt. Die gemeinsame Hubbewegung der Grundplatte
110 und der Schwingmasse mSchw endet nach dem Durchlaufen des Kur
venzuges O-Q-R im Punkt U mit dem Aufprall auf den Pralleisten 167.
Danach schwingt die Schwingmasse mSchw frei nach unten aus, bis der
Schwingweg den unteren Scheitelpunkt D erreicht. Das Stoß-Niveau NStoß
wird durch die Linie SL repräsentiert und kann z. B. mit Hilfe des Wertes
NO relativ zur Abszissen-Achse definiert werden.
Durch Variation eines der Parameter oder mehrerer der Parameter
"Schwingamplitude ASchw", "Federvorspannkraft FO" (durch die oberen
Federn 154) und "Federvorspannkraft FU" (durch die unteren Federn 116)
kann die Lage des Stoßniveaus NStoß verändert werden. Eine Erhöhung der
Federkraft FO auf einen höheren Wert bewirkt eine Verlagerung des Stoß-
Niveaus im Sinne einer Verkleinerung des Wertes NStoß.
Um den Stoß-Phasenwinkel βStoß zu beeinflussen, können (durch die über
geordnete Steuerung) Verstellvorgänge an der oberen Nachführ-Einrich
tung 164 , an der unteren Nachführ-Einrichtung 184 und am Unwucht-
Schwingungserreger 118 vorgenommen werden. Die Größen des Stoß-Pha
senwinkels βStoß, der Amplitude A₁ bzw. ASchw und der Lage des Stoßni
veaus NStoß können allesamt aus den Informationen der von der Meßein
richtung 122/124 erfaßbaren Weg-Größen abgeleitet werden. Selbstver
ständlich können die Abhebe- und/oder Aufschlagpunkte auch noch von
andersartigen, hier nicht gezeigten Sensoren (z. B. Beschleunigungssenso
ren) erfaßt werden.
Sofern es um die Erzeugung von maximalen Stoßimpulsen bzw. maximalen
Preßdrücken geht, ist wegen der Abhängigkeit der übertragbaren Ver
dichtungs-Energie Wn vom Quadrat der Stoßgeschwindigkeit vStoß insbe
sondere die Vergrößerung von vStoß gefragt, wozu als wirksamstes Mittel
die Vergrößerung der Amplitude ASchw einzusetzen ist. Bei dem angenom
menen Resonanzschwinger ist eine Amplitudenvergrößerung mit dem einfa
chen Mittel der Steuerung der in den Antriebsmotoren umzusetzenden
Antriebsleistung zu realisieren.
Bemerkenswert ist auch der Umstand, daß die Anzahl der in Verdichtungs
energie Wn umsetzbaren Stöße doppelt so hoch ist wie die Anzahl der
Schwingperioden der schwingenden Schwingmasse 108. Sofern die Stoßfre
quenz für die Beeinflussung der Verdichtungs-Technologie interessant ist,
kann auch der in Fig. 2 durch den Abstand zwischen den Punkten U und
E definierbare Phasenwinkel zum Gegenstand der Beeinflussung bzw. auch
Regelung gemacht werden. Mit einer Verkleinerung dieses Phasenwinkels
kann der Zeitunterschied zweier aufeinander folgender Stöße gesteuert
bzw. geregelt werden. Dieser Technologie-Parameter kann für die Vertei
lung der Zuschlagstoffe des Betons (Anregungsfrequenz) oder auch für die
Entwicklung des Zementleimes eine Rolle spielen.
Zum Beispiel durch Verringerung der Federvorspannkraft
FO kann erreicht werden, daß nach dem Abheben der Grundplatte 110 von
den Pralleisten 167 die beiden Massensysteme "erstes Massensystem" und
Schwingmasse mSchw 108 getrennte Bewegungsverläufe aufweisen, wobei
das "erste Massensystem" von der Schwingmasse mSchw 108 im Abhebe
zeitpunkt PH abhebt, wie dies dies z. B. in Fig. 2 veranschaulicht ist:
In Fig. 2 stellt der Kurvenzug U-D-E den Bewegungsverlauf der Schwing
masse mSchw 108 beim freien Ausschwingen nach unten dar. Die Verhält
nisse sind so eingerichtet, daß das Stoß-Niveau NStoß auf der Zeit-Achse
liegt (NStoß=NO). In diesem Falle schneidet die Kurve der Schwingbewe
gung die Zeit-Achse bei Φ=2π bzw. stößt die Schwingmasse mSchw gegen
die Grundplatte 110 in dem Augenblick, wo sich die höchste Schwingge
schwindigkeit vmax = ASchw * wo entwickelt hat.
Es wird angenommen, daß es sich bei dem anschließenden Freiflug des
ersten Massensystems um einen solchen handelt, wie er in Fig. 2 mit Kurve
a) gekennzeichnet ist. Unmittelbar nach dem Stoß wird dann die Schwing
masse mSchw überwiegend durch die Kraft der Federn 116 (es wird noch
von einem Resonanzschwinger ausgegangen) wieder verzögert, so daß es im
Punkt PH,a zum Abheben des ersten Massesystems und zur Durchführung
einer Freiflug-Bewegung gemäß Kurve a) kommt. Diese Freiflug-Bewegung
endet nach Zurücklegung eines vom Punkt O an zählenden Stoß-Phasen
winkels βAb,a durch den Stoß der Grundplatte 110 gegen die Pralleisten
167 beim Punkt PA,a auf der Stoßlinie mit dem (eigentlich nur für den
Punkt PA,a) definierbaren Stoß-Niveau NStoß. Dieser Stoß am Ende des
Stoßwinkels βAb,a kann in Fig. 1 z. B. auch durch den Beschleunigungssen
sor 150 registriert werden.
Den Stoß-Phasenwinkel βAb,a des Aufschlagpunktes PA,a könnte man auch
von einem anderen Bezugspunkt aus messen, z. B. vom Stoßpunkt E aus mit
dem Wert βAb,Auf. Auf das meßbare Verdichtungsergebnis ist das gewählte
Bezugsmerkmal des Stoß-Phasenwinkels praktisch ohne Einfluß.
Betriebsart 3, Praktizierung eines reinen Gegenschlagverfahrens. Die einem
Schwingungsverlauf, wie für Betriebsart 2 geschildert, zugrunde liegen
den Verhältnisse können derart abgeändert werden, z. B. durch Absenken
des Stoßniveaus NStoß und/oder durch Erhöhung der Schwingbeschleuni
gung aSchw, daß es praktisch nicht mehr zum Aufschlagen der Grund
platte 110 auf die Pralleisten 167 kommt. Das kann bei einem Verdichtungs
system gemäß Fig. 1 z. B. dadurch erreicht werden, daß die obere Nach
führ-Einrichtung 164 und die untere Nachführ-Einrichtung 184 parallel
und gleichzeitig nach oben verfahren werden und daß den Antriebsmotoren
106 mehr Leistung zugeführt wird.
Beim Gegenschlagverfahren könnte man somit den Aufschlagpunkt PA auf
dem Kurvenzug R-D-E-G kontinuierlich, z. B. bei dem Punkt U beginnend,
in Richtung größerer Winkel Φ verschieben. Es ist aber zu beachten, daß
man dabei die Stoßgeschwindigkeit vStoß ganz erheblich verändert. Gelangt
man bei einer derartigen Verschiebung in jenen Bereich, bei welchem in
Fig. 2 der Kurvenzug die Zeit-Achse schneidet, dann erfolgt der Aufschlag
der Grundplatte 110 auf die Oberseite der Prallfläche 190 der Schwing
masse 108 gerade dann, wenn diese ihre maximale Schwinggeschwindigkeit
vmax = ASchw * wo erreicht hat. Wie man nachweisen kann, liegen in diesem
Falle die Punkte PH und PA sehr nahe beieinander, so daß man vereinfa
chend sagen kann, daß das Aufschlagen und Abheben der Grundplatte 110
praktisch zum gleichen Zeitpunkt erfolgt, und daß der Stoß-Phasenwinkel
βGegen im Bereich von 2 * π liegt.
Mit dem Einstellen des Stoß-Phasenwinkels βGegen = 2 * π ist jene Verfah
rens-Bedingung erreicht, bei welcher die höchsten dynamischen Preß
drücke erzeugt werden. Der Abhebepunkt PH und der Aufschlagpunkt PA
können bei der Betriebsart 3 wieder aus dem Verlauf des Signals der
Meßeinrichtung 122/124 ermittelt werden. Natürlich kann die Betriebsart 3
auch mit einem Verdichtungssystem gefahren werden, welches von
vorneherein ohne Pralleiste arbeitet.
Im Vergleich zum Betrieb nach den Betriebsarten 1 und 2 kann für die
Betriebsart 3 festgestellt werden, daß hier nur mit halber Stoßfrequenz,
dafür aber mit höheren Relativgeschwindigkeiten vStoß gefahren wird, was
zu höheren Preßdrücken und zu höheren, pro Stoß umsetzbaren, Verdich
tungsenergie-Mengen Wn führt.
Eine Vergrößerung des Stoß-Phasenwinkels βGegen über den Wert 2 * π
hinaus um ein Inkrement von δβ = π kann sinnvoll sein und dabei zu noch
höheren dynamischen Verdichtungsdrücken führen. Eine Vergrößerung
über den Wert 2 * π hinaus nur um ein Inkrement von 0°<δβ<π führt
zum Leistungsverlust dadurch, daß die Relativgeschwindigkeit vStoß
wieder kleiner wird und daß die wirksame Stoßfrequenz weiter herunterge
setzt wird. Es kann daher sehr sinnvoll sein, als Regelaufgabe die Begren
zung des Stoß-Phasenwinkels ßStoß auf Werte <2 * π vorzusehen bzw. den
Betrieb innerhalb eines bestimmten Phasenwinkel-Bereiches auszuschließen.
Betriebsart 4 Bei der Betriebsart 4 handelt es sich um ein Verfahren,
bei welchem zur Durchführung eines Verdichtungsprozesses für einen
Formkörper eine zeitliche Abfolge der Betriebsarten [1 und/oder 2] und 3
(und umgekehrt) nacheinander vorgesehen ist. Bei dem Wechsel von einer
mit Pralleisten arbeitenden zu einer ohne Pralleisten arbeitenden Betriebs
weise (und umgekehrt) sind natürlich auch noch andere Verfahren zum
Ein-und Ausschalten der Pralleisten-Mitarbeit über jenes bereits erwähnte
Verfahren hinaus realisierbar.
Der besondere Effekt eines solchen Verfahrens-Wechsels besteht darin, daß
bei der einen Betriebsart eine hohe Frequenz mit niedrigeren Verdich
tungskräften gepaart ist, während bei der anderen Betriebsart halbierte
Frequenzen mit sehr hohen Verdichtungskräften vorherrschen. Der mögli
che Frequenzwechsel ist vor allem bei der Verwendung von Resonanz
schwingern interessant.
Zu erwähnen ist noch, daß für alle 4 Betriebsarten anstelle des Resonanz
schwingers auch ein solches Bewegungserzeugungs-System eingesetzt wer
den kann, bei welchem die Schwing-Masse 108 ausschließlich durch zwei
synchron gegenläufige Unwuchtkörper zum Schwingen gebracht wird und
wobei die Federn 116 reine (weich eingestellte) Schwingungsisolations-
Federn sind.
Ein besonders komfortables Schwingungserzeugungs-System erhält man,
wenn man anstatt eines normalen Unwucht-Richtschwingers einen bezüglich
seiner Schwingamplitude regelbaren Unwucht-Richtschwinger mit wenig
stens 4 Teil-Unwuchtkörper einsetzt. Der besondere Vorteil beim Einsatz
eines regelbaren Unwucht-Richtschwingers besteht darin, daß innerhalb
bestimmter Grenzen beliebige Schwingamplituden bei beliebigen Schwing
frequenzen eingestellt werden können.
Ganz allgemein gilt noch folgendes: Die Erfindung kann auch auf Vibrati
ons-Verdichtungssysteme zur Verdichtung des Formsandes bei Gießerei-
Formmaschinen angewendet werden. Die in Verbindung mit Fragen der
Steuerung und Regelung verwendeten Begriffe sind an die Definitionen der
DIN 19226, Ausgabe Mai 1968 angelehnt.
Claims (51)
1. Verfahren zur Beeinflussung, bevorzugt zur Steuerung oder Regelung
eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von
Formmassen in Formausnehmungen von Formkästen zu Formkörpern mit
einer Oberseite und mit einer Unterseite unter Miteinbeziehung der
Meßwerte von Beurteilungsgrößen, die als wenigstens vom Verdichtungs
prozeß und/oder vom Zustand von sich auf das Verdichtungsergebnis
auswirken den Funktionsorganen abhängig anzusehen sind,
- - wobei die Verdichtung in einer oder in mehreren Durchführungsstufen unter der Einwirkung von einen dynamischen Preßdruck erzeugenden Verdichtungsstößen erfolgt,
- - wobei die Stoßenergie Ws der Verdichtungsstöße abgeleitet ist von der Bewegung wenigstens eines, periodisch mit der Schwingfrequenz fSchw unter Beteiligung einer Antriebseinrichtung mit einer Schwingungsbe schleunigung aSchw erregten Bewegungserzeugungs-Systems mit einer mit der Stoßgeschwindigkeit vStoß stoßenden Schwingmasse mSchw und einer nominellen Schwingamplitude ASchw,
- - wobei die Stoßstellen der Verdichtungsstöße an der Oberseite und/oder Unterseite der Formkörper und/oder an der Unterseite einer unter dem Formkörper angeordneten Grundplatte (z. B. Brett) erzeugt sind,
- - wobei an den Stoßstellen Stoßbeschleunigungen aStoß und an anderen Stellen davon abgeleitete Stoßbeschleunigungen bS erzeugt sind, die in ihrer Größe wenigstens durch die Parameter fSchw und/oder ASchw beeinflußbar sind,
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Verfahrensmerkmale:
- a) Es werden Grenz-Phasenwinkel βStoß, Grenz, z. B. β=Φ(U), β=Φ(D),
β=Φ(G), ermittelt, mit welchen gekennzeichnet sind
- - meßbare oder errechenbare Extremwerte des Stoß-Phasenwinkels βStoß wie z. B. βStoß = 0 oder βStoß<2π,
- - oder die Bereichsgrenzwerte der Stoßlinie (Verbindungsgerade U-E in Fig. 2),
- - oder Extremwerte (z. B. Minima, Maxima) von den den Verdichtungsvorgang kennzeichnenden physikalischen Größen, wie z. B. Stoßgeschwindigkeit vStoß oder Stoßbeschleunigung aStoß oder bS ,
- b) die Ermittlung der Grenz-Phasenwinkel geschieht entweder durch die Abfrage und/oder Analyse der ermittelten zugehörigen Stoß-Phasenwinkel βStoß oder durch Ableitung aus dem Verlauf gemessener Werte der physi kalischen Größen Stoßbeschleunigung aStoß oder bS oder Stoßgeschwindig keit vStoß oder Verdichtungsweg sV , oder einer von diesen Größen abgeleiteten Größe,
- c) die Grenz-Phasenwinkel werden verwertet entweder zur Begrenzung von Regelbereichen bei der Regelung oder Steuerung der Antriebseinrich tung oder bei der Regelung oder Steuerung eines Verstellorgans für das Stoß-Niveau NStoß, oder zur Signalisierung einer bestimmten Zustands größe, welches Signal vorzunehmende Einstellarbeiten oder Wartungsarbei ten an der Verdichtungsanlage signalisiert.
2. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Verfahrensmerkmale:
- a) Es wird die Lage der Werte der Stoßlinie (Linie U-E in Fig. 2), wenigstens aber die Lage der Punkte U und E der Stoßlinie als Schnitt punkte der Stoßlinie mit der Wertekurve des Schwingweges sSchw der Schwingmasse mSchw, relativ zu der als "Gleichwertachse" aufgefaßten Zeitachse ermittelt (z. B. Lagewert = Maß NO minus Maß NStoß in Fig. 2) oder es wird die Lage von vorgegebenen Punkten der Stoßlinie relativ zum unteren Scheitelwert des Schwingungsweges sSchw (Punkt D in Fig. 2) ermittelt,
- b) die Ermittlung der Relativlage der Werte der Stoßlinie b) geschieht entweder durch die Ermittlung der zugehörigen Stoß-Phasenwinkel βStoß oder durch Ableitung aus dem Verlauf gemessener Werte der Größen Stoßbeschleunigung aStoß oder bS oder Stoßgeschwindigkeit vStoß oder Verdichtungsweg sV , oder einer von diesen Größen abgeleiteten Größe,
- c) die ermittelten Werte der Lage der Stoßlinie werden verwertet entweder zur Begrenzung von Regelbereichen bei der Regelung oder Steuerung der Antriebseinrichtung oder bei der Regelung oder Steuerung eines Verstell organs für das Stoß-Niveaus NStoß, oder zur Signalisierung einer bestimmten Zustandsgröße, welches Signal vorzunehmende Einstellarbeiten oder Wartungsarbeiten an der Verdichtungseinrichtung signalisiert.
3. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Verfahrensmerkmale:
- a) Es werden zwischen der Unterseite der Grundplatte und der Oberfläche der Pralleisten (L1 in Fig. 2) bzw. der Prallfläche (L2 in Fig. 2) der Schwingmasse mSchw meßbare Luftspalte L ermittelt,
- b) die ermittelten Werte der Luftspalte L werden verwertet entweder zur Begrenzung von Regelbereichen bei der Regelung oder Steuerung der Antriebseinrichtung oder bei der Regelung oder Steuerung eines Verstell organs für das Stoß-Niveaus NStoß, oder zur Signalisierung einer bestimmten Zustandsgröße, welches Signal vorzunehmende Einstellarbeiten oder Wartungsarbeiten an der Verdichtungseinrichtung signalisiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß zwecks Ermittlung der Werte der Grenzphasenwinkel βStoß,Grenz
und/oder der Lagewerte der Stoßlinie und/oder der Luftspalte L die
Variation einer der Parameter ASchw, fSchw oder NStoß genutzt wird,
gegebenenfalls mittels eines dafür speziell vorgesehenen Durchfahrens
eines Wertebereiches eines entsprechenden Parameters.
5. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, gekennzeichnet durch
die Kombination der folgenden Verfahrensmerkmale:
- - Es wird ein zwischen der Unterseite der Grundplatte und der Oberfläche der Pralleisten (L1 in Fig. 2) bzw. der Prallfläche (L2 in Fig. 2) der Schwingmasse mSchw meßbarer Luftspalt L ermittelt,
- - der ermittelte Wert des Luftspaltes L bzw. der ermittelte Informationsge halt des Luftspaltes L wird verwertet mit dem Ergebnis der Durchführung eines Verstellvorganges zur Stell-Beeinflussung wenigstens eines Aktuators der Antriebseinrichtung und/oder zur Verstellung eines Verstellorganes zur Beeinflussung des Stoß-Niveaus NStoß.
6. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Verfahrensmerkmale:
- - Es wird ein Stoß-Phasenwinkel βStoß als Zeitdifferenz oder Schwingwin keldifferenz ermittelt aus den Ereignis-Zeiten zweier periodisch mit der Vibrationsperiode oder einem Vielfachen dieser Periode auftretender Ereig nisse, wobei wenigstens eine Ereignis-Zeit aus einer bei einem Verdich tungsstoß auftretenden, meßbaren physikalischen Größe abgeleitet ist, und
- - der ermittelte Wert des Stoß-Phasenwinkels βStoß bzw. der ermittelte Informationsgehalt des Stoß-Phasenwinkels βStoß wird verwertet mit dem Ergebnis der Durchführung eines Verstellvorganges zur Stell-Beeinflus sung wenigstens eines Aktuators der Antriebseinrichtung und/oder zur Verstellung eines Verstellorganes zur Beeinflussung des Stoß-Niveaus NStoß.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß unter Mitver
wertung der wenigstens einen, aus einer bei einem Verdichtungsstoß
auftretenden physikalischen Größe abgeleiteten Ereignis-Zeit zusätzlich
oder alternierend ein das Stoß-Niveau NStoß oder die Relativlage der
Stoßlinie (Linie U-E in Fig. 2) definierenden Wert abgeleitet wird, welcher
Wert verwertet wird mit dem Ergebnis der Durchführung eines Verstell
vorganges zur Stell-Beeinflussung wenigstens eines Aktuators der Antrieb
seinrichtung und/oder zur Verstellung eines Verstellorganes zur Beeinflus
sung des Stoß-Niveaus NStoß.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Ereignis-Zeiten abgeleitet sind aus einer bei einem Verdichtungsstoß
auftretenden, meßbaren physikalischen Größe.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verwertung der ermittelten Werte des Stoß-Phasenwinkels βStoß
und/oder der ermittelten Werte für die Relativlage der Stoßlinie und/oder
der ermittelten Werte für die Luftspalte L während desselben Verdich
tungsvorganges erfolgt, während dessen Verlauf auch die zur Ermittlung
der verwerteten Werte benötigten Meßwerte aufgenommen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine an dem Verdichtungsvorgang beteiligte physikalische Größe
gesteuert oder geregelt wird unter Verarbeitung oder wenigstens
Mitverwertung der ermittelten Werte.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Stoß-Phasenwinkel βStoß wenigstens während eines Teilab
schnittes eines Verdichtungsvorganges nach einem vorgegebenen Sollwert
fSoll(t) gesteuert oder geregelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine der am Verdichtungsprozeß beteiligten physikali
schen Größen, Stoßbeschleunigung aStoß oder bS , Stoßgeschwindigkeit
vStoß oder Verdichtungsweg sV nach vorgegebenen Zeitverläufen fSoll(t)
durch Verstellung wenigstens einer der Parameter ASchw, fSchw oder
NStoß gesteuert oder geregelt wird, unter Miteinbeziehung des Stoß-
Phasenwinkels βStoß, wenigstens zur Eingrenzung zulässiger Steuer- oder
Regelbereiche durch dafür vorgegebene Grenzwerte für βStoß.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine der am Verdichtungsprozeß beteiligten physikali
schen Größen, Stoßbeschleunigung aStoß oder bS , Stoßgeschwindigkeit
vStoß oder Verdichtungsweg sV nach vorgegebenen Zeitverläufen fSoll(t)
gesteuert oder geregelt werden unter Verwendung zweier Regelkreise,
wobei bei dem zweiten Regelkreis der Stoß-Phasenwinkel βStoß die
Regelgröße ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß bei der zur Durchführung der Regelung notwendigen Verände
rung der Parameter die zu dem Produkt ASchw * fSchw² proportionale
Schwingbeschleunigung aSchw durch eine Kombination entsprechender
Werte für ASchw und fSchw bzw. NStoß und fSchw angestrebt wird,
derart, daß das Ergebnis des sich zur Stoßgeschwindigkeit vStoß
proportional verhaltenden Produktes ASchw * fSchw konstant bleibt.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Regelung mit dem Stoß-Phasenwinkel βStoß als Regelgröße eine Verän
derung der Parameter ASchw und/oder fSchw durchgeführt wird, derart,
daß ein Parameter verkleinert und der andere vergrößert wird, und
umgekehrt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
Parameter nach einer vorgegebenen Zeitfunktion gesteuert oder geregelt
wird, während der andere Parameter zwecks Durchführung der Regelung
des Stoß-Phasenwinkels βStoß laufend angepaßt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß der Stoß-Phasenwinkel βStoß in einem Bereich von etwa βStoß =
3/2 * π bis βStoß = 4π regelbar ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß während eines Verdichtungsvorganges ein Übergang vom Prallei
stenverfahren zum Gegenschlagverfahren möglich ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, oder 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um ein Pralleistenverfahren handelt, daß die
beiden Stoß-Ereignisse "Stoß der Grundplatte gegen die Pralleisten" und
"Stoß der Schwingmasse gegen die Grundplatte" meßtechnisch erfaßt und
als Stoß-Signal ausgewertet sind, und daß eine Auswerteeinrichtung vorge
sehen ist, durch welche ein Wechsel in der Reihenfolge der meßbaren Stoß-
Ereignisse erkannt und zur weiteren steuerungstechnischen Verwertung
weitergeleitet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß zusätzlich über die Formstempel eine Auflastkraft FAuf in einer
über eine Zeitfunktion vorgebbaren Größe auf die Oberseite der Formkör
per aufgebracht wird.
21. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verwertung der ermittelten Werte bzw. des ermittelten Informationsgehaltes
derart geschieht, daß die Daten bzw. Informationen dem Bedienpersonal des
Vibrations-Verdichtungssystems optisch oder akustisch zur Kenntnis ge
bracht wird, woraufhin die Vornahme eines Verstellvorganges an der An
triebseinrichtung, und/oder die Verstellung eines Verstellorganes zur Be
einflussung des Stoß-Niveaus NStoß vom Bedienpersonal veranlaßt oder
durchgeführt wird.
22. Verdichtungssystem zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der voranstehenden Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch die Kombi
nation folgender Merkmale,
- a) ein erstes Massensystem, zu welchem mindestens die Masse des Form körpers zu zählen ist, ist zur Durchführung von auf- und abgehenden Bewegungen gezwungen unter dem Einfluß von Bewegungsimpulsen, die auf das erste Massensystem von dem Bewegungserzeugungs-System bei zwi schen beiden Systemen durchgeführten Stoßvorgängen übertragen wurden,
- b) die Bewegungen des ersten Massensystems werden im wesentlichen in ihren Abwärtsbewegungen beendet durch die mit einem zweiten Massensy stem durchgeführten Stöße und in ihren Aufwärtsbewegungen begonnen durch die mit der Schwingmasse mSchw durchgeführten Stöße, wobei durch die Stoßkräfte dieser Stöße dynamische Preßdrücke erzeugt sind und wobei von den Stoß-Verlustenergie-Mengen dem Formkörper we nigstens ein Teil als Verdichtungsenergie-Mengen zugeführt sind,
- c) das Bewegungserzeugungs-System ist durch die Wirkung der Antriebs einrichtung zur Ausübung von periodischen Schwingbewegungen veranlaßt, wobei die nominelle Schwingamplitude ASchw wenigstens als Amplitude AD bei jenem unteren Scheitelwert meßbar ist, bei welchem kein Bewegungsim puls mit dem ersten Massensystem ausgetauscht ist,
- d) die Größe des zwischen der Schwingmasse mSchw und dem ersten Mas sensystem während des Stoßvorganges austauschbaren Bewegungsimpulses ist abhängig von der "Bewegungsgröße" mSchw * vStoß, die dem Bewe gungserzeugungs-System im Augenblick des Stoßes mit seiner Masse mSchw und mit seiner Stoßgeschwindigkeit vStoß innewohnt,
- e) die Antriebseinrichtung umfaßt einen Aktuator als Energiezufuhr-Ein richtung für die Zufuhr von Bewegungsenergie und/oder Verdichtungs energie und wenigstens eine Energiewandlungs-Einrichtung für die Ent nahme von Bewegungsenergie in der einen Schwingrichtung und für die erneute Zufuhr von bevorzugt zwischenzeitlich gespeicherter Bewegungs energie bei der Schwingbewegung in der anderen Schwingrichtung,
- f) eine Regeleinrichtung ist vorgesehen, mit Hilfe welcher wenigstens eine der physikalischen Größen, wozu auch der Stoß-Phasenwinkel βStoß selbst zu zählen ist, als Regelgröße geregelt wird, wobei von der Regeleinrich tung über wenigstens ein Stellglied (z. B. Wechselrichter für einen elektro motorischen Aktuator) der wenigstens eine Aktuator und/oder ein Verstell organ beeinflußt wird, und wobei der Regeleinrichtung Istwerte des Stoß- Phasenwinkels βStoß zur Verwertung zugeführt sind.
- g) für das direkte oder indirekte Erfassen des Istwertes des Stoß- Phasenwinkels βStoß oder des Istwertes eines mit dem Stoß-Phasenwinkel βStoß in funktionalem Zusammenhang stehenden Parameters ist eine Meßeinrichtung vorgesehen,
23. Verdichtungssystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stoß-Phasenwinkel βStoß, durch den der Zeitpunkt für den mit einem
zweiten Massensystem ausgeführten und die Abwärtsbewegung beendigen
den Stoß bestimmbar ist, durch einen Stell-, Regelungs-oder Steuerungs
vorgang derart veränderbar ist, daß der mit dem zweiten Massensystem
ausgeführte Stoß ersetzt ist durch den Stoß zwischen dem ersten
Massensystem und der Schwingmasse mSchw, womit eine Umstellung von
einem Pralleistenverfahren auf ein Gegenschlagverfahren bewirkt ist.
24. Verdichtungssystem nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
für den Umstellungs-Vorgang eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, mit
Hilfe derer der Umstellungs-Vorgang in beiden Richtungen, und zwar vom
Zustand der Beendigung der Abwärtsbewegung durch den Stoß mit einem
zweiten Massensystem in den Zustand der Beendigung der Abwärtsbewe
gung durch den Stoß mit dem Bewegungserzeugungs-System, und umge
kehrt, ausführbar ist.
25. Verdichtungssystem zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch die Kombination folgender
Merkmale,
- a) ein erstes Massensystem, zu welchem mindestens die Masse des Form körpers zu zählen ist, ist zur Durchführung von auf- und abgehenden Bewegungen gezwungen unter dem Einfluß von Bewegungsimpulsen, die auf das erste Massensystem von dem Bewegungserzeugungs-System bei zwi schen beiden Systemen durchgeführten Stoßvorgängen übertragen wurden,
- b) das Bewegungserzeugungs-System ist durch die Wirkung der Antriebs einrichtung zur Ausübung von periodischen Schwingbewegungen veranlaßt, wobei die nominelle Schwingamplitude ASchw, wenigstens als Amplitude AD bei jenem unteren Scheitelwert meßbar ist, bei welchem kein Bewegungsimpuls mit dem ersten Massensystem ausgetauscht ist,
- c) die Größe des zwischen der Schwingmasse mSchw und dem ersten Mas sensystem während des Stoßvorganges austauschbaren Bewegungsimpulses ist abhängig von der "Bewegungsgröße" mSchw *vStoß die dem Bewe gungserzeugungs-System im Augenblick des Stoßes mit seiner Masse mSchw und mit seiner Stoßgeschwindigkeit vStoß innewohnt,
- d) die Antriebseinrichtung umfaßt einen Aktuator als Energiezufuhr- Einrichtung für die Zufuhr von Bewegungsenergie und/oder Verdichtungs energie und wenigstens eine Energiewandlungs-Einrichtung für die Ent nahme von Bewegungsenergie in der einen Schwingrichtung und für die erneute Zufuhr von bevorzugt zwischenzeitlich gespeicherter Bewegungs energie bei der Schwingbewegung in der anderen Schwingrichtung,
- e) die Bewegungen des ersten Massensystems werden im wesentlichen in ihren Abwärtsbewegungen beendet und in ihren Aufwärtsbewegungen be gonnen durch die mit der Schwingmasse mSchw durchgeführten Stöße, wobei durch die Stoßkräfte dieser Stöße dynamische Preßdrücke erzeugt sind und wobei von den Stoß-Verlustenergie-Mengen dem Formkörper wenigstens ein Teil als Verdichtungsenergie-Mengen zugeführt sind,
- f) eine Regeleinrichtung ist vorgesehen, mit Hilfe welcher wenigstens eine der physikalischen Größen, wozu auch der Stoß-Phasenwinkel βStoß selbst zu zählen ist, als Regelgröße geregelt wird, wobei von der Regeleinrich tung über wenigstens ein Stellglied (z. B. Wechselrichter für einen elektro motorischen Aktuator) der wenigstens eine Aktuator und/oder ein Verstell organ beeinflußt wird, und wobei der Regeleinrichtung Istwerte des Stoß- Phasenwinkels βStoß zur Verwertung zugeführt sind.
- g) für das direkte oder indirekte Erfassen des Istwertes des Stoß- Phasenwinkels βStoß oder des Istwertes eines mit dem Stoß-Phasenwinkel βStoß in funktionalem Zusammenhang stehenden Parameters ist eine Meßein richtung vorgesehen,
26. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Stoß-Phasenwinkel βStoß veränderbar ist durch die
Veränderung der im Zeitpunkt des Stoßes mit dem ersten Massensystem
dem Bewegungserzeugungs-System innewohnenden Bewegungsgröße mSchw *
vStoß.
27. Verdichtungssystem nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegungsgröße mSchw * vStoß verändert ist durch die Veränderung
der Schwinggeschwindigkeit vSchw und/oder durch die Veränderung des
Stoß-Niveaus NStoß.
28. Verdichtungssystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energiewandlungs-Einrichtung ein bezüglich der Amplitude regelbarer
Richt-Vibrator ist, und daß die Schwinggeschwindigkeit vSchw verändert
ist durch die Veränderung der Schwingamplitude ASchw infolge einer
Veränderung des resultierenden Fliehmomentes der wenigstens vier
beteiligten Teil-Unwuchtkörper.
29. Verdichtungssystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energiewandlungs-Einrichtung ein Richt-Vibrator ist, und daß die
Schwinggeschwindigkeit vSchw verändert ist durch die Veränderung der
Kreisfrequenz w der Unwuchtkörper.
30. Verdichtungssystem nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energiewandlungs-Einrichtung ein Resonanzschwinger mit einem
Schwingungserreger ist, und daß die Schwinggeschwindigkeit vSchw
verändert ist durch eine Veränderung der Schwingamplitude des
Resonanzschwingers.
31. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 30, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste Massensystem auch die Masse mF des Formka
stens und die Masse mG einer Grundplatte umfaßt, und daß eine Kupp
lungs-Einrichtung vorgesehen ist zum Zusammenspannen von Formkasten
und Grundplatte, derart, daß für Formkasten und Grundplatte eine Syn
chronbewegung mit dem ersten Massensystem bewirkt ist.
32. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 31, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach dem Stoß zwischen dem Bewegungserzeugungs-
System und dem ersten Massensystem ein Abheben des ersten Massensy
stems von dem Bewegungserzeugungs-System erfolgt ist, und daß ein
Stoß-Phasenwinkel βStoß, bestimmbar durch einen Zeitabschnitt T, dessen
Beginn definiert ist durch den Zeitpunkt des Abhebens und dessen Ende
definiert ist durch den Beginn des Stoßes, durch die Regeleinrichtung ge
regelt ist auf einen Wert βStoß=T * w2 * π.
33. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste Massensystem wenigstens mit Beginn des Stoßes
mit dem Bewegungserzeugungs-System auch die Masse mA eines Formstem
pel-Systems mit umfaßt, deren Formstempel mit ihrer Stirnseite auf der
Oberseite der Formkörper aufliegend sind.
34. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 33, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bewegungsablauf der Bewegungen des ersten Mas
sensystems und/oder der Bewegungsablauf der Schwingbewegungen des
Bewegungserzeugungs-Systems beeinflußt ist durch Kräfte, die über Fe
derelemente auf Teile der Systeme übertragen sind.
35. Verdichtungssystem nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftbeaufschlagung veränderbar ist durch die Verstellung wenigstens
einer Nachführ-Einrichtung, gegen welche die über Federelemente über
tragbaren Kräfte wenigstens zum Teil abstützbar sind.
36. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 35, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Veränderung eines Stoß-Phasenwinkels βStoß bewirkt
ist durch die Veränderung der im Zeitpunkt des Stoßes dem Bewegungser
zeugungs-System innewohnenden Bewegungsgröße mSchw * vStoß und/oder
durch die Veränderung einer Beaufschlagung von über Federelemente auf
Massen des ersten Massensytems und/oder auf Massen des Bewegungser
zeugungs-Systems übertragbaren Kräften.
37. Verdichtungssystem nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Veränderung einer Beaufschlagung von über Federelemente übertrag
baren Kräften durch die Verstellung wenigstens einer entsprechenden
Nachführ-Einrichtung bewirkt ist.
38. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 37, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stoß-Phasenwinkel βStoß ersetzt ist durch die Größe
einer Phasenlage eines anderen, zyklisch wiederkehrenden und in funktio
nalem Zusammenhang mit den Verdichtungsstößen stehenden Ereignisses,
welches Ereignis bezüglich seiner Ereignis-Zeit durch eine Meßeinrichtung
erfaßt ist.
39. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Beginn und/oder das Ende eines meßbaren Stoß-
Phasenwinkels βStoß definiert ist durch eine definierbare Ereignis-Zeit
eines markanten Ereignisses, meßbar am ersten Massensystem und/oder am
zweiten Massensystem.
40. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 39, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stoß-Phasenwinkel βStoß selbst die Regelgröße ist.
41. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 39, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Regelgröße ein Merkmal des Verdichtungs-Fort
schrittes, z. B. Abnahme des Höhenabstandes zwischen Oberseite und Un
terseite des Formkörpers, oder die Größe der um gesetzten Verdichtungs
energie ist.
42. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 41, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Regelfunktion der Regeleinrichtung ein Integrations
glied (I-Glied) mit beinhaltet.
43. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß durch die Meßeinrichtung die Weggröße s der
Bewegung des ersten Massensystems und/oder die Weggröße s der Schwin
gungsbewegung des Bewegungserzeugungs-Systems, oder eine von der
Weggröße s abgeleitete Größe s′=ds/dt bzw. s′′=ds²/dt² erfaßt sind.
44. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Stoß-Phasenwinkel βStoß gesteuert oder
geregelt ist zur Einstellung einer übergeordneten Regelgröße, mit welcher
der Verdichtungsfortschritt und/oder die Verdichtungsleistung und/oder
eine Stoßbeschleunigung geregelt ist.
45. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein den Phasenwinkel β bestimmender Zeitab
schnitt T bezüglich seines Beginns definiert ist durch den Zeitpunkt des
Abhebens der Masse des Formkörpers von der Masse des zweiten Massen
systems oder von der Masse der Schwingmasse mSchw (108).
46. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung für die Ermittlung der
aktuellen Höhe (146) des Formkörpers vorgesehen ist und daß mit dieser
Meßeinrichtung gewonnene Informationen durch eine Steuerung mitverar
beitet sind zur Festlegung der aktuellen Wertgröße eines Stoß-
Phasenwinkels βStoß.
47. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung für die Ermittlung der
aktuellen Höhe des Formkörpers und/oder für die Ermittlung einer in der
Antriebseinrichtung umgesetzten Leistung vorgesehen ist, und daß die von
einer oder von beiden Meßeinrichtungen gewonnenen Informationen von ei
ner Steuerung oder einem Rechner mit einem Optimierungsprogramm wei
terverarbeitet sind, derart, daß das Optimierungs-Ergebnis zur Änderung
der Sollwertvorgabe für einen Stoß-Phasenwinkel βStoß oder für eine der
anderen physikalischen Größen genutzt ist.
48. Verdichtungssystem nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß
die Änderung der Sollwertvorgabe bereits während eines Fertigungs-
Zyklus eines Formkörpers erfolgt ist.
49. Verdichtungssystem nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Optimierung einer Sollwertvorgabe eines ersten Fertigungs-Zyklus
gespeichert ist und daß dieser gespeicherte Sollwert während oder nach
der Durchführung eines zweiten Fertigungs-Zyklus erneut durch ein Op
timierungs-Ergebnis verändert ist, welcher erneut veränderte Sollwert ge
speichert ist.
50. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 22 bis 49, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schwingmasse mSchw durch über eine Steuerung
oder Regelung in ihrer Oszillationsbewegung beeinflußte Hydraulikzylinder
zur Schwingung angetrieben ist, wobei durch den Zylinderantrieb die
Energiezufuhr-Einrichtung gebildet ist, und wobei die Energiewandlungs-
Einrichtung mit oder ohne zwischenzeitlich gespeicherter
Bewegungsenergie betrieben wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4434687A DE4434687A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des Verfahrens |
DE19511028A DE19511028A1 (de) | 1994-09-28 | 1995-03-28 | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen |
DE1995111173 DE19511173A1 (de) | 1994-09-28 | 1995-03-28 | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen |
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4333124 | 1993-09-29 | ||
DE4404380 | 1994-02-11 | ||
DE4407971 | 1994-03-10 | ||
DE4434687A DE4434687A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434687A1 true DE4434687A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=27205605
Family Applications (3)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4434696A Withdrawn DE4434696A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verfahren zur Kontrolle und/oder Sicherung der Qualität der Betonverdichtung bei der Herstellung von Betonsteinen in Betonsteinmaschinen |
DE4434679A Withdrawn DE4434679A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu Formkörpern in Formkästen |
DE4434687A Withdrawn DE4434687A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des Verfahrens |
Family Applications Before (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4434696A Withdrawn DE4434696A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verfahren zur Kontrolle und/oder Sicherung der Qualität der Betonverdichtung bei der Herstellung von Betonsteinen in Betonsteinmaschinen |
DE4434679A Withdrawn DE4434679A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu Formkörpern in Formkästen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (3) | DE4434696A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1008725C2 (nl) * | 1998-03-27 | 1999-10-01 | Mason Europ B V | Werkwijze voor het regelen van een verdichtingsinrichting alsmede een dergelijke verdichtingsinrichting. |
EP1015104A1 (de) * | 1996-12-15 | 2000-07-05 | Vibtec Engineering Ltd. | Vibratoradapter |
DE10137151C1 (de) * | 2001-07-30 | 2003-04-03 | Hermann Kuesel Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Verdichten eines Werkstoffs |
WO2005056279A1 (de) * | 2003-12-14 | 2005-06-23 | GEDIB Ingenieurbüro und Innovationsberatung GmbH | Einrichtung zum verdichten von körnigen formstoffen |
FR2887794A1 (fr) * | 2005-06-29 | 2007-01-05 | Solios Carbone Sa | Procede de compaction de produits et dispositif pour la mise en oeuvre du procede |
DE102021106330A1 (de) | 2021-03-16 | 2022-09-22 | Wacker Neuson Produktion GmbH & Co. KG | Betonverdichtungssystem und Verfahren zum Verdichten von Betonteilen im Rahmen eines Betonverdichtungsprozesses |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1005862C1 (nl) * | 1997-04-09 | 1998-10-12 | Boer Staal Bv Den | Werkwijze alsmede inrichting voor het verdichten van korrelvormige massa zoals betonspecie. |
NL1005779C2 (nl) * | 1997-04-09 | 1998-10-12 | Boer Staal Bv Den | Werkwijze alsmede inrichting voor het verdichten van korrelvormige massa zoals betonspecie. |
DE19956961B4 (de) * | 1999-11-23 | 2011-06-16 | Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e.V. | Verfahren zur Kontrolle der Einwirkung von Schwingungen auf die Formgebung und Verdichtung von Betonwaren |
EP1242234B1 (de) * | 1999-12-24 | 2003-10-08 | Gedib Ingenieurbüro Und Innovationsberatung Gmbh | Verdichtungseinrichtung zur durchführung von verdichtungsvorgängen an formkörpern aus kornförmigen stoffen |
US7025583B2 (en) * | 2000-11-11 | 2006-04-11 | Gedib Ingenieurburo Und Innovationsberatung Gmbh | Compaction device for compacting moulded bodies from granular substances and method for using said device |
DE10306073A1 (de) * | 2003-02-06 | 2004-08-19 | Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e.V. | Verfahren zur Herstellung von Betongemenge und Prüfeinrichtung für die Verarbeitbarkeit des Betongemenges |
WO2005056201A1 (de) * | 2003-12-14 | 2005-06-23 | GEDIB Ingenieurbüro und Innovationsberatung GmbH | Rammvibrator für rammgut |
CN112157782B (zh) * | 2020-09-29 | 2022-05-24 | 福建泉工股份有限公司 | 自校正同步振动装置及其振动台同步校正方法 |
CN114354757B (zh) * | 2022-01-11 | 2022-11-01 | 中国铁道科学研究院集团有限公司铁道建筑研究所 | 基于阻尼比的路基压实质量连续检测系统与方法 |
-
1994
- 1994-09-28 DE DE4434696A patent/DE4434696A1/de not_active Withdrawn
- 1994-09-28 DE DE4434679A patent/DE4434679A1/de not_active Withdrawn
- 1994-09-28 DE DE4434687A patent/DE4434687A1/de not_active Withdrawn
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1015104A1 (de) * | 1996-12-15 | 2000-07-05 | Vibtec Engineering Ltd. | Vibratoradapter |
EP1015104A4 (de) * | 1996-12-15 | 2002-07-17 | Vibtec Engineering Ltd | Vibratoradapter |
NL1008725C2 (nl) * | 1998-03-27 | 1999-10-01 | Mason Europ B V | Werkwijze voor het regelen van een verdichtingsinrichting alsmede een dergelijke verdichtingsinrichting. |
DE10137151C1 (de) * | 2001-07-30 | 2003-04-03 | Hermann Kuesel Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Verdichten eines Werkstoffs |
WO2005056279A1 (de) * | 2003-12-14 | 2005-06-23 | GEDIB Ingenieurbüro und Innovationsberatung GmbH | Einrichtung zum verdichten von körnigen formstoffen |
FR2887794A1 (fr) * | 2005-06-29 | 2007-01-05 | Solios Carbone Sa | Procede de compaction de produits et dispositif pour la mise en oeuvre du procede |
WO2007003758A1 (fr) * | 2005-06-29 | 2007-01-11 | Solios Carbone | Procede de compaction de produits et dispositif pour la mise en œuvre du procede. |
DE102021106330A1 (de) | 2021-03-16 | 2022-09-22 | Wacker Neuson Produktion GmbH & Co. KG | Betonverdichtungssystem und Verfahren zum Verdichten von Betonteilen im Rahmen eines Betonverdichtungsprozesses |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4434679A1 (de) | 1995-03-30 |
DE4434696A1 (de) | 1995-03-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4434687A1 (de) | Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Vibrations-Verdichtungssystems zum Verdichten und Formen von Formmassen in Formkästen und Verdichtungssystem zur Anwendung des Verfahrens | |
EP1332028B1 (de) | Verdichtungseinrichtung zur verdichtung von formkörpern aus kornförmigen stoffen und verfahren zur anwendung der verdichtungseinrichtung | |
EP1568419B1 (de) | Vibrator zum Beaufschlagen eines Gegenstandes in einer vorbestimmten Richtung und Vorrichtung zum Herstellen von Betonsteinen | |
DE2732934C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Rammen und Ziehen | |
EP2624990B1 (de) | Verfahren zum schneiden von blockmaterialien sowie schneidemaschine zum schneiden von blockmaterialien | |
WO2012069174A2 (de) | Stampfvorrichtung mit synchronisationseinrichtung und verfahren dafür | |
DE102016002525A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Verdichtungsqualität bei Steinformmaschinen | |
DE202013005537U1 (de) | Stampfvorrichtung mit elektrodynamischem Stampfwerk | |
DE10039028A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung für ein Verdichtungssystem | |
EP1334234B1 (de) | Bodenverdichtungsvorrichtung mit schwingungserreger und verfahren zum regeln des schwingungserregers | |
EP3296466B1 (de) | Verfahren zur steuerung eines freifallhammers | |
EP1242234B1 (de) | Verdichtungseinrichtung zur durchführung von verdichtungsvorgängen an formkörpern aus kornförmigen stoffen | |
DE3638207A1 (de) | Verfahren zur herstellung von betonfomsteinen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE19634991A1 (de) | Vibrations-Verdichtungssystem für Betonsteinmaschinen und Verfahren hierfür | |
DE102004059554A1 (de) | Einrichtung zum Verdichten von körnigen Formstoffen | |
EP1568456A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Betonsteinen | |
DE19812986C1 (de) | Unwuchtrüttler für Steinformmaschinen | |
EP0801596B1 (de) | Kompensation von querschwingungen an unwuchtvibratoren | |
DE19611066A1 (de) | Verfahren zur Kontrolle und/oder Sicherung der Qualität der Betonverdichtung bei der Herstellung von Betonsteinen in Betonsteinmaschinen | |
EP3094480A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zum verdichten von mineralgemischen oder zum tiefziehen von blech- oder kunststoffplatten | |
DE648303C (de) | Ruettelformmaschine | |
WO2009138491A1 (de) | Schüttelvorrichtung | |
DE202014000704U1 (de) | Vorrichtung zum Verdichten von Mineralgemischen | |
DE102010019053A1 (de) | Bodenverdichtungsvorrichtung mit Messvorrichtung zum Bestimmen von Bodenkennwerten | |
DE102004046147A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Betonsteinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19511173 Format of ref document f/p: P |
|
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19511028 Format of ref document f/p: P |
|
8130 | Withdrawal |