DE4434591A1 - Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels Laser - Google Patents
Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels LaserInfo
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- C21D1/09—Surface hardening by direct application of electrical or wave energy; by particle radiation
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Description
Es ist bekannt, daß martensithärtbare Stähle mit Laserstrahlung lokal auf
Austenitisierungstemperatur lokal erhitzt, schnell abgekühlt und somit partiell gehärtet
werden können (Laserhärten). Als Laserquellen finden heute vorzugsweise CO₂-Gaslaser
(Emissionswellenlänge: 10.6 µm) und NdYAG-Festkörperlaser (Emissionswellenlänge:
1.06 µm) Anwendung. Da blanke Metalloberflächen Infrarotstrahlung gut reflektieren,
werden die zu bestrahlenden Bauteilbereiche mit hochabsorbierenden Schichten aus Grafit,
Metalloxiden oder -phosphaten beschichtet. Dadurch gelingt es, den
Absorptionskoeffizienten für 10.6 µm-Strahlung des CO₂-Lasers von 12% für die blanke
Metalloberfläche auf 50 . . . 70% für die beschichtete zu steigern. Das Aufbringen und
nachherige Entfernen zusätzlicher Oberflächenschichten ist technisch aufwendig und
kostenintensiv. Für die 1.06 µm-Strahlung des Festkörperlasers beträgt die Absorption der
blanken Metalloberfläche im Mittel 35%, so daß auf zusätzliche Absorptionsschichten in der
Praxis oft verzichtet wird. Jedoch gehen dabei zwei Drittel der erzeugten Laserstrahlung
ungenutzt verloren.
Es existiert eine Lösung, bei der durch einen zusätzlichen Impulslaser innerhalb der
Strahleinkoppelstelle ein absorbierendes Plasma erzeugt wird. Dadurch können blanke
Metalloberflächen mit einem CO₂-Laser behandelt werden. Das Verfahren benötigt jedoch
teure Spezialausrüstungen, auch bleibt der effektive Absorptionskoeffizient hinter den Wer
ten beschichteter Werkstücke zurück.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, den Ab
sorptionskoeffizient der blanken Metalloberflächen zu erhöhen, ohne diese in zusätzlichen
Arbeitsgängen zu beschichten oder teure Zusatzausrüstungen zur Absorptionserhöhung ver
wenden zu müssen.
Das Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Der mit der Erfindung verbundene Vorteil besteht darin, das die für beschichtete Metallo
berflächen typische Absorptionskoeffizient erreicht wird, ohne die Metalloberfläche vorher
mit Grafit, Metallphosphaten, pulverförmigen Oxiden oder Farben zu beschichten und diese
nach der Behandlung wieder entfernen zu müssen. Die während der Behandlung lokal
aufwachsende Oxidschicht sichert vergleichbare Absorptionswerte ohne zusätzliche Einrich
tungen oder Arbeitsschritte.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 2 angegeben. Um die
für den Ablauf des Verfahrens notwendigen Prozeßbedingungen zu sichern, eine Zerstörung
von Werkstück und Oxidoberfläche zu verhindern und ein gleichmäßiges Aufwachsen der
Schicht zu sichern, sind die Prozeßparameter für die Behandlung vorher zu berechnen. Als
Berechnungsgrundlagen dienen die Lösungen der Wärmeleitungsgleichung, mit denen sich
das durch die Laserstrahlung im Bauteil erzeugte Temperaturfeld berechnen läßt. Die Prozeß
parameter - im Minimum Laserleistung, Vorschub, und Strahlabmessungen auf der Bauteilo
berfläche können so abgestimmt werden, daß die Temperaturen während der Behandlung den
Schmelzpunkt von Oxid und Metall nicht übersteigt und eine thermische Zerstörung verhin
dert wird.
Das Verfahren soll an einem Ausführungsbeispiel kurz erläutert werden (Figur). Ein de
fokussierter Laserstrahl (1) bestrahlt ein Werkstück aus martensithärtbaren Stahl (2). Der La
serstrahl erwärmt das Material. Über eine Gasdüse (3) wird ein sauerstoffhaltiges Gas (4) zu
geführt. Das erwärmte Werkstück (2) oxidiert im Bereich der Strahleinkoppelstelle (5) und
oxidiert im Gasstrom. Es bildet sich eine gut absorbierende Oxidschicht (6), über die die La
serstrahlung absorbiert und durch Wärmeleitung in das Bauteil transportiert wird. Durch ge
eignete Wahl der Prozeßparameter wächst die Schicht in Vorschubrichtung (7) kontinuierlich
auf. Für unlegierten Stahl sollen die erreichten Oberflächentemperaturen im Bereich von
1300 . . . 1350°C liegen, um ein Aufschmelzen von Grundwerkstoff und Oxidschicht zu verhin
dern. Dies wird durch die geeignete Wahl der Prozeßparameter und den Sauerstoffgehalt im
zugeführten Gas erreicht.
Um die für die Härtung günstigen Bedingungen einzuhalten, sind die Prozeßparameter
vorher zu berechnen. Dazu dient ein Programm, das basierend auf den Lösungen der dreidi
mensionalen Wärmeleitungsgleichung, Temperaturverteilungen in laserbestrahlten Körpern
berechnen kann. Zur Umsetzung der berechneten Werte auf die Laseranlage ist diese auf ihr
Strahlprofil zu vermessen und die Leistungsdichteverteilung als Berechnungsgrundlage in
das Programm mit einzubeziehen.
Nach Patentanspruch 2 sollen die Prozeßparameter derart gestaltet werden, daß eine Zer
störung von Teil und Oxidschicht verhindert und ein Aufwachsen des Oxides gewährleistet
wird. Dem ist die technologische Bedingung des Laserhärtens hinzuzufügen, daß die
werkstofftypische Abschreckdauer t8-5 für eine martensitische Umwandlung nicht überschrit
ten werden soll.
Für den Stahl C60 liegt die maximale Oberflächentemperatur zur Einhaltung der Bedin
gung bei etwa 1300°C. Der Prozeßparametersatz:
P = 740 Watt (Laserleistung an der Bauteiloberfläche)
V= 1.4 mm/s (Vorschub)
D = 7 mm (Strahldurchmesser des TEM₀₀-Bündels)
V= 1.4 mm/s (Vorschub)
D = 7 mm (Strahldurchmesser des TEM₀₀-Bündels)
erfüllt die Bedingung und erreicht eine ausreichende Abschreckgeschwindigkeit. Durch
Anreicherung der zugeführten Luft mit Sauerstoff oxidiert die Bauteiloberfläche lokal an.
Die gehärtete Spur besitzt eine Breite von 5 mm, was einem Absorptionskoeffizienten von
57% entspricht.
Claims (2)
1. Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels Laser (Laserhärten)
gekennzeichnet dadurch:
daß die Oberfläche des zu behandelnden, unbeschichteten Teils aus härtbarem
Eisenwerkstoff im Bereich der Strahleinkoppelstelle mit einem sauerstoffhaltigen Gas derart
behandelt wird, daß sich innerhalb der Strahleinkoppelstelle durch die Erwärmung des Teils
mit der Laserstrahlung lokal eine Oxidschicht bildet, die den größeren Teil der einfallenden
Laserstrahlung absorbiert und in das Teil leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch:
daß die Prozeßparameter - im Minimum Laserleistung, Vorschub und Strahlabmessungen auf
der Bauteiloberfläche - mit Hilfe der Lösungen der Wärmeleitungsgleichung derart berechnet
werden, daß eine Beschädigung der Bauteiloberfläche und Oxidschicht verhindert wird und
ein gleichmäßiges Aufwachsen des Oxides gewährleistet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4434591A DE4434591A1 (de) | 1994-09-28 | 1994-09-28 | Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels Laser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4434591A DE4434591A1 (de) | 1994-09-28 | 1994-09-28 | Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels Laser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434591A1 true DE4434591A1 (de) | 1996-04-04 |
Family
ID=6529365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4434591A Withdrawn DE4434591A1 (de) | 1994-09-28 | 1994-09-28 | Verfahren zum Härten von Eisenwerkstoffen mittels Laser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4434591A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007054736A1 (de) * | 2007-11-16 | 2009-05-20 | Mahle International Gmbh | Verfahren zum Härten von Nutflanken der Ringnut eines Stahlkolbens |
CN103212838A (zh) * | 2012-01-19 | 2013-07-24 | 昆山思拓机器有限公司 | 一种利用气流稳定焦点位置的多孔切割嘴 |
CN103343190A (zh) * | 2013-07-19 | 2013-10-09 | 江苏大学 | 一种采用高分子约束层的激光冲击强化装置 |
-
1994
- 1994-09-28 DE DE4434591A patent/DE4434591A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007054736A1 (de) * | 2007-11-16 | 2009-05-20 | Mahle International Gmbh | Verfahren zum Härten von Nutflanken der Ringnut eines Stahlkolbens |
WO2009062486A1 (de) * | 2007-11-16 | 2009-05-22 | Mahle International Gmbh | Verfahren zum härten von nutflanken der ringnut eines stahlkolbens mittels eines laserstrahls |
CN103212838A (zh) * | 2012-01-19 | 2013-07-24 | 昆山思拓机器有限公司 | 一种利用气流稳定焦点位置的多孔切割嘴 |
CN103343190A (zh) * | 2013-07-19 | 2013-10-09 | 江苏大学 | 一种采用高分子约束层的激光冲击强化装置 |
CN103343190B (zh) * | 2013-07-19 | 2014-12-03 | 江苏大学 | 一种采用高分子约束层的激光冲击强化装置 |
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