DE4434568A1

DE4434568A1 - Sicherheits-Blutabnahmevorrichtung

Info

Publication number: DE4434568A1
Application number: DE4434568A
Authority: DE
Inventors: Rene Clement
Original assignee: Becton Dickinson and Co
Current assignee: Becton Dickinson and Co
Priority date: 1993-09-30
Filing date: 1994-09-28
Publication date: 1995-04-06
Also published as: ITTO940761A0; FR2710516B1; CA2132880A1; FR2710516A1; IT1266947B1; ITTO940761A1

Description

Die Erfindung betrifft allgemein im medizinischen Bereich ver wendete Nadeln, insbesondere Nadeln für Blutabnahmevorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei medizinischen Diagnosen und Behandlungen ist es häufig er forderlich, einem Patienten Blut zur Analyse abzunehmen. Dies erfolgt oft mittels eines Blutsammelröhrchens, das unter dem Namen VACUTAINER® im Handel ist. Derartige Vorrichtungen sind auf eine scharfe Nadel zum Punktieren eines Blutgefäßes zur Entnahme von Blut angewiesen.

Mit zunehmendem Bewußtsein der Gefahr des AIDS- und Hepatitis-B- Virus steigt die Sorge, daß Blutabnahmevorrichtungen an der Verbreitung derartiger Krankheiten beteiligt sein könnten. Diese zunehmende Besorgnis hat einen wachsenden Bedarf an Vorrichtun gen zur Abschirmung der zur Blutabnahme verwendeten Nadeln zur Folge.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blutabnahmevor richtung mit einem wirkungsvollen Stichschutz zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Blutabnahmevorrichtung zur Blutabnahme bei Patienten im medizinischen Bereich weist eine Nadel zum Punktieren des Gefä ßes auf, aus dem Blut entnommen werden soll. Die Nadel hat ein proximales Ende, eine scharfe distale Spitze und ein sich zwi schen den beiden Enden erstreckendes Lumen. Die Nadel ist an einem Nadelansatz befestigt. Über der Nadel ist eine eng passen de Kanüle axial verlaufend angeordnet, welche ein proximales Ende, ein distales Ende und ein sich zwischen den beiden Enden erstreckendes Lumen aufweist. Ein elastisches Element, vorzugs weise eine Schraubenfeder, erzeugt eine Vorspannkraft, durch die die Kanüle in bezug auf die Nadel vorgespannt wird. Infolge der Vorspannung durch das elastische Element befindet sich die Kanü le normalerweise in einer ersten Position, in der die scharfe distale Spitze der Nadel durch die Kanüle abgedeckt und damit geschützt ist. Die Kanüle wird gegen die Vorspannkraft in eine zweite Position gedrückt, in der die scharfe distale Spitze der Nadel aus dem distalen Ende der Kanüle herausragt. Wenn die Kanüle sich in dieser zweiten Position befindet, kann das Gefäß mit der Nadel punktiert werden. Die Nadel ist mit einem Blutsam melbehälter verbunden.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin dung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in abge schirmtem Zustand,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 entlang der Linie 2-2,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung mit unge schützter Nadelspitze,

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit abgeschirmter Nadelspitze,

Fig. 5 eine Draufsicht auf die Kanülenanordnung, und

Fig. 6 eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung.

Die Erfindung wird mit Bezug auf eine Blutabnahmevorrichtung 10 des bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben. Ein Blutröhr chenhalter 12 ist als im wesentlichen zylindrisches Rohr mit einem offenen proximalen Ende 14 und einem distalen Ende 16 ausgebildet, das eine mit einer mittigen Zentralöffnung 20 ver sehene Wand 18 aufweist. Die Zentralöffnung 20 ist auf der di stalen Seite der Wand 18 von einem Kragen 22 mit einem Innenge winde umgeben.

Eine Nadelanordnung 24 weist eine Nadel 26 auf. Obwohl diese Nadel 26 einstückig ausgebildet ist, kann man sie sich zweigeteilt vorstellen, so daß sie aus einem Gefäßpunktionsteil 28 und einen Septumpunktionsteil 30 besteht. Der Gefäßpunktionsteil 28 weist ein proximales Ende 32 und eine distale scharfe schräge Spitze 34 auf. In das proximale Ende 32 ist das distale Ende 36 des Septumpunktionsteils 30 integriert. Proximal zum distalen Ende 36 befindet sich eine scharfe proximale Spitze 38. Zwischen den Gefäß- und Septumpunktionsteilen 28 und 30 ist ein mit einem Außengewinde versehener Ansatz 40 angeordnet, der mit dem Innen gewinde des Kragens 22 verschraubbar ist und an dem die Nadel 26 befestigt ist. Durch Abschrauben des Ansatzes 40 von dem Kragen 22 kann der Ansatz 40 selektiv in dem Blutröhrchenhalter 12 plaziert oder von diesem abgenommen werden. Der Septumpunktions teil 30 ist von einer Gummihülse 42 abgedeckt, die die proximale Spitze 38 schützt. Der beschriebene Blutsammelröhrchenhalter ist aus der Praxis bekannt.

Eine Kanülenanordnung 44 weist eine zylindrische Stahlkanüle 46 mit einem distalen Ende 48, einem proximalen Ende 50 und einem sich zwischen diesen Enden erstreckenden Lumen 52 auf. An dem proximalen Ende 50 ist ein Kanülenansatz 54 befestigt. Dieser hat die Form eines im wesentlichen zylindrischen Topfes 56 mit einem zylindrischen inneren Hohlraum 58 und einer distalen Wand 68. Von einer Außenfläche 60 des Topfes 56 erstreckt sich radial eine Fingerplatte 62. In dem Hohlraum 58 ist eine elastische Schraubenfeder 64 angeordnet. Der Topf 56 paßt verschiebbar auf den zylindrischen Kragen 22 des Blutröhrchenhalters 12.

Beim Zusammenbau der Vorrichtung 10 wird die Nadel 26 in dem Lumen 52 der Kanüle 46 derart axial angeordnet, daß der Gefäß punktionsteil 28 eng in das Lumen 52 paßt. Die Feder 64 wird konzentrisch um den Gefäßpunktionsteil 28 in dem Hohlraum 58 des Topfes 56 angeordnet. Der Ansatz 40 befindet sich wenigstens teilweise in dem Hohlraum 58. Er wird koaxial von einem Zen trierkörper fortgesetzt, der im Querschnitt Kreuzform hat und der als Aufstecknabe für die Feder 64 dient.

Die Feder 64 stützt sich an dem Ansatz 40 einerseits und an der distalen Wand 68 des Kanülenansatzes 54 andererseits ab. Sie ist derart vorgespannt, daß sie eine Vorspannkraft ausübt, die den Kanülenansatz 54 in distaler Richtung vorschiebt. Auf diese Weise deckt die Kanüle 46 in einer ersten Position gemäß Fig. 2 die scharfe schräge Spitze 34 des Gefäßpunktionsteils 28 ab. Durch Ziehen an der Fingerplatte 62 in proximaler Richtung gegen die Vorspannkraft der Feder 64 wird die Kanüle 46 in eine zweite Position zurückgezogen, wobei die scharfe schräge Spitze 34 der Nadel 26 gemäß Fig. 3 freigelegt wird. Aufgrund der Vorspann kraft der Feder 64 ist die scharfe schräge Spitze 34 normaler weise (d. h. in der ersten Position) durch die Kanüle 46 ge schützt. Sie ragt nur aus der Kanüle 46 (in der zweiten Posi tion) heraus, wenn der Anwender die Kanülenanordnung 44 oder die Nadelanordnung gegen die Vorspannung der Feder 64 drückt.

Die Vorrichtung wird wie folgt angewendet. Vor Benutzung befin det sich die Kanülenanordnung 44 in der ersten Position, in der die Kanüle 46 die scharfe Spitze 34 der Nadel 26 abdeckt. Durch die von der Feder 64 ausgeübte Vorspannkraft wird die Kanülen anordnung 44 in der ersten Position gehalten. Zur Durchführung einer Venenpunktion ergreift der Anwender den Blutröhrchenhalter mit der Handfläche, wobei der Zeigefinger die Fingerplatte 62 berührt. Mit dem Zeigefinger zieht der Anwender die Fingerplatte 62 in proximaler Richtung zurück, mit einer Bewegung, die mit derjenigen zum Betätigen des Abzugs einer Schußwaffe vergleich bar ist. Die auf diese Weise auf die Fingerplatte 62 ausgeübte Kraft verschiebt den Kanülenansatz 54 gegen die Vorspannung der Feder 64, wodurch die Kanülenanordnung 44 in proximale Richtung gedrückt und die Spitze 34 des Gefäßpunktionsteils 28 freigelegt wird. In dieser zweiten Position ragt die Spitze 34 der Nadel 26 über das distale Ende 48 der Kanüle 46 vor. Nun kann die Spitze 34 in ein Blutgefäß eingestochen werden.

Sobald die Spitze 34 in das Blutgefäß eingestochen worden ist, wird die Fingerplatte 62 losgelassen, so daß die Kanülenanord nung sich in distaler Richtung und wieder in die erste Position bewegen kann. Dann wird ein mit einem Septum versehenes Blutsam melröhrchen in den Blutsammelröhrchenhalter 12 eingesetzt. Die scharfe proximale Spitze 38 durchsticht das Septum. Da das Blut sammelröhrchen evakuiert ist, wird das Blut durch das Lumen der Nadelanordnung 26,30 und in das Blutsammelröhrchen hineinge saugt. Wenn die Vorrichtung während der Blutabnahme bewegt wird, wird das Blutgefäß nicht von der scharfen Spitze 34 verletzt, da diese durch die Kanüle 46 abgeschirmt ist.

Claims

1. Blutabnahmevorrichtung, mit:
einer Halterung für einen Nadelansatz (40), an dem eine hohle Nadel (26) mit einer scharfen distalen Spitze (34) befestigt ist, wobei die Nadel (26) von einer Kanüle (46) axial eng passend umgeben ist, gekennzeichnet durch

- ein elastisches Element (64) zur Erzeugung einer Vor spannkraft, die die Kanüle (46) in bezug auf die Nadel (26) derart vorspannt, daß sich die Kanüle (46) norma lerweise in einer ersten Position befindet, in der die scharfe distale Spitze (34) der Nadel (26) hinter das distale Ende der Kanüle (46) zurückgezogen ist,
- eine Handhabe (54, 62), um die Kanüle (46) gegen die Vorspannkraft in eine zweite Position zu verschieben, in der die scharfe distale Spitze (34) der Nadel (26) über das distale Ende (48) der Kanüle (46) vorsteht, und durch
- eine Einrichtung (30, 38) zum Verbinden der Nadel (26) mit einem Blutsammelbehälter.

2. Blutabnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß an der Kanüle (46) ein Kanülenansatz (54) befestigt ist und daß der Nadelansatz (40) wenigstens teil weise in dem Kanülenansatz (54) aufgenommen ist.

3. Blutabnahmevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Kanülenansatz (54) an dem proximalen Ende (50) der Kanüle (46) befestigt ist.

4. Blutabnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element (64) wenigstens teilweise in dem Kanülenansatz (54) aufgenommen

5. Blutabnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element eine Schraubenfeder (64) ist.

6. Blutabnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Kanülenansatz (54) eine radial gerichtete Fingerplatte (62) absteht.

7. Blutabnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanülenansatz (54) topfför mig gestaltet und in bezug auf den Nadelansatz (40) axial verschiebbar ist.

8. Blutabnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (26) einen von ihrem proximalen Ende (32) ausgehenden proximalen Fortsatz (30) mit einer scharfen Spitze (38) aufweist.

9. Blutabnahmevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn zeichnet, daß an dem Nadelansatz (40) ein Blutsammelröhr chenhalter (12) derart befestigt ist, daß der proximale Fortsatz (30) in den Blutsammelröhrchenhalter (12) hinein ragt.