DE4433662A1 - Verfahren zur Herstellung von Verbundgußteilen und danach hergestelltes Verbundgußteil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verbundgußteilen und danach hergestelltes VerbundgußteilInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D19/00—Casting in, on, or around objects which form part of the product
- B22D19/16—Casting in, on, or around objects which form part of the product for making compound objects cast of two or more different metals, e.g. for making rolls for rolling mills
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Extrusion Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ver
bundgußteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
nach diesem Verfahren hergestellte Verbundgußteile.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Herstellung verbund
gegossener, metallischer Teile mit Funktionsflächen wie z. B.
Extrudergehäuse, Walzen u. dgl.
Es ist notwendig, Bauteilwerkstoffe nach verschiedenartigen
Beanspruchungen zu wählen, wobei auch schwer vereinbare An
forderungen wie Verschleißbeständigkeit und Zähigkeit zu er
füllen sind. So werden z. B. stark abrasiv- und temperaturbe
anspruchte Teile, die aber zugleich auch zäh und korrosions
beständig sein müssen, aus nur einem Werkstoff, so aus Cr-Mo-
Hartguß oder Co-Cr-Mo-Hartguß hergestellt, obwohl diese
Werkstoffe spröde sind. Bei hoher Belastung oder Bedienfeh
lern, sind daher z. B. bei Extrudern Risse und Brüche wahr
scheinlich.
Zur Vermeidung derartiger Nachteile wurde daher versucht,
Bauteile beanspruchungsgerecht aus verschiedenen Werkstoffen
herzustellen. Bekannt sind HIP-Werkstoffe, die durch Sintern
bei sehr hohen Drücken hergestellt werden. Die Kosten sind
jedoch für viele Anwendungen unvertretbar hoch.
Vorgeschlagen wurde ein Verfahren zum verschleißfesten Aus
kleiden der Arbeitsräume von Schneckenextrudern gemäß DE-C
25 58 611 mit einer Verschleißbüchse, wobei die Verschleiß
büchse kraftschlüssig im Extrudergehäuse aufgenommen ist.
Dies erfolgt mittels einer Pressverbindung, zu deren Herstel
lung das Extrudergehäuse auf 200°C bis 300°C erwärmt wird.
Die Verschleißbüchse selbst kann nach DE-AS 24 60 316 als
Rohrkonstruktion gefertigt werden. Diese Lösung sichert zwar
eine beanspruchungsgerechte Werkstoffauswahl, sie ist jedoch
energetisch und fertigungstechnisch sehr aufwendig. Von daher
wurde ebenfalls vorgeschlagen, rohrförmige Körper, der vorge
nannten Verschleißbüchse vergleichbar, aus verschleißfestem
Metall herzustellen (DE-C 26 57 271). Das verschleißfeste
Metall wird durch Flammspritzen auf einen zylindrischen
Stahlkern aufgetragen, gesintert bzw. geschmolzen und an
schließend der Stahlkern entfernt, so daß wiederum ein
büchsenartigen Bauteil entsteht, das eine Bohrung eines
Schneckenmaschinengehäuses nach dieser Patentschrift ausklei
den soll. Eine weitere, fertigungstechnisch aufwendige Lösung
wird in der DE-C 31 46 621 vorgeschlagen, wobei zwischen einem
Stahlkörper (z. B. ein Gehäuse eines Schneckenextruders) und
einem eingebrachten verschleiß- und korrosionsbeständigen
Material für eine Bohrungsbeschichtung eine Diffusionsverbin
dung erfolgt. Das eingebrachte Material wird in einem gasbe
heizten Schutzgasofen aufgeschmolzen.
Bekannt sind auch das Auftragsschweißen, das Laserumschmel
zen oder das Plasmabeschichten. Diese Verfahren sind jedoch
für das innenbeschichten langer Bohrungen nur bedingt ge
eignet, der Fertigungsaufwand ist hoch, ebenso die Wahr
scheinlichkeit von Fertigungsfehlern. Beim Laserumschmelzen
ist die umgeschmolzene Schicht dünn und bei stark abrasiver
und korrosiver Beanspruchung schnell verschlissen. Plasmabe
schichtungen sind porös und daher für korrosive Medien unge
eignet.
In der Literatur sind weiterhin Versuche beschrieben, unter
schiedliche Werkstoffe mittels eines zwischen diesen Werk
stoffen angeordneten, verzinnten Bleches in einem Wärmebe
handlungsprozeß metallurgisch zu verbinden. Diese Versuche
waren infolge Nichtbeherrschung des metallurgischen Prozesses
erfolglos.
Nach der DE-PS 22 53 874 gilt es auch als bekannt, hohlzylin
drische Stützglieder als Formkern zu verwenden. Auf die Außen
seite dieses Stützgliedes ist eine Überzugsschicht gerin
gerer Wärmedehnung und Wärmeleitung aufgespritzt. Das Stütz
glied wird in eine Gießform eingesetzt und der verbleibende
Spalt wird mit Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ausge
gossen. Nach der Abkühlung wird dieses Stützglied entfernt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die beschriebe
nen und ableitbaren Nachteile des Standes der Technik zu ver
meiden und ein kostengünstiges und vor allem technologisch
einfaches und sicheres Verfahren zur Herstellung von Verbund
gußteilen zu entwickeln. Dies erfolgt nach den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen offenbart. Die Aufgabe bezieht
sich weiterhin auf entsprechend hergestellte Produkte nach
Anspruch 8.
Der Erfindung liegt zugrunde, daß es möglich ist, unter
schiedliche metallische Werkstoffe mittels Verbundguß in
einer Gießform und in einem Schritt herzustellen. Hierzu
wird an der späteren Verbindungsstelle zwischen den Werkstof
fen ein metallisch blankes Hilfsblech in der Gießform ange
ordnet. Bei exakter Einhaltung der jeweiligen Schmelz- und
Erstarrungsparameter ist die Herstellung einer fehlstellen
freien Verbindung möglich. Im Vergleich zum Stand der Technik
ist die vorgeschlagene Lösung bei vergleichsweise geringem
Fertigungsaufwand technologisch sicher.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft bei stark belasteten
Bauteilen einsetzbar, die lokal einer kombinierten abrasiven
und korrosiven Beanspruchung, bei überlagerter metallischer
Gleitreibung ausgesetzt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
Herzustellen ist ein Zweiwellen-Schneckenextrudergehäuse, das
aus einem zähen, mechanisch gut bearbeitbaren und korrosions
beständigen Cr-Ni-Stahl, im konkreten Fall ein G-X8CrNi13 be
steht. Für den Verschleißschutz der Funktionsflächen
(Bohrung) ist ein korrosionträger metallischer Werkstoff mit
hohem Hartstoffanteil, G-X200CrMo20-2 vorgesehen. Als Hilfs
blech kommt ein Kohlenstoffstahl St37-2 zur Anwendung. Gegos
sen wird im Sand-, Keramik- oder Kokillenguß. Bei der im
Beispiel verwendeten Sandform wird mit steigendem Guß gear
beitet.
In die vorbereitete Gießform wird ein vorgeformtes Hilfs
blech so eingesetzt, daß die vorgesehene Verschleißschutz
schicht nur im Bereich der Bohrung ausgebildet wird. Das
Hilfsblech wird metallisch blank (sandgestrahlt) eingesetzt.
Das Hilfsblech ist im unteren Teil der Form in einem Formab
satz mittels einer Keramikscheibe geklemmt und im oberen Teil
der Form mit einer Blech-scheibe um einen Kern zentriert.
Nachfolgend werden beide Metallschmelzen gleichzeitig und
gleich schnell auf der jeweiligen Seite des Hilfsbleches ein
gegossen. Die Schmelzeigenschaften des Hilfsbleches sind so
ausgelegt, daß das Hilfsblech durch die Metallschmelzen ganz
oder zumindest teilweise angeschmolzen wird. Während der Er
starrung entsteht eine metallurgische Verbindung, entweder
direkt zwischen den Metallen des Schneckenextrudergehäuses
oder zwischen dem Gehäusestahl, dem Rückstand des Hilfsblechs
und dem Metall der Verschleißschutzschicht.
Die Kristallisations- und Auflösefronten am Hilfsblech sind
in ihrem metallurgischem Verlauf so abzustimmen, daß kein
Durchbruch erfolgt. Dies wiederum erfolgt durch eine Ermitt
lung der Wärmeleitung und eine Steuerung der Gießparameter.
Versuche zeigten, daß schon nach wenigen Sekunden die
Schmelze des Gehäusewerkstoffes am Hilfsblech kristallisiert
und so eine zweite Trennschicht bildet. Die tiefere Erstar
rungstemperatur der Schmelze des Schichtwerkstoffs bewirkt
hingegen ein stärkeres Aufschmelzen des Hilfsbleches, wobei
durch die Kristallisation auf der anderen Seite ein Durch
bruch verhindert wird. Vielmehr wird eine nahezu gleichmä
ßige Werkstoffverteilung an der Trennstelle erreicht. Die
lichtmikroskopische Schliffbilddarstellung zeigt eine fehl
stellenfreie Verbindung zwischen den jeweiligen Werkstoffen
mit entsprechenden Übergangszonen. Das Hilfsblech ist teil
weise angeschmolzen, wobei das Gefüge infolge der Wärmebeein
flussung gegenüber dem Ausgangszustand grobkörniger ist. Dies
zeigt jedoch im Einsatzfall keine negativen Auswirkungen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbundgußteilen aus
metallischen Werkstoffen im Sand-, Keramik- oder Kokillen
gußverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Hilfsblech in eine Gießform eingelegt wird
und daß nachfolgend beidseitig vom Hilfsblech Metallschmel
zen eingegossen werden unter teilweisem bis voll ständigem
Aufschmelzen des Hilfsbleches, wobei während der Erstarrung
eine metallurgische Verbindung zwischen den eingegossenen Me
tallen und dem Rückstand des Hilfsbleches und/oder direkt
zwischen den eingegossenen Metallen gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallschmelzen gleichzeitig und gleich schnell eingegos
sen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
eine Metallschmelze aus einem Eisenwerkstoff hoher Zähigkeit,
Korrosionsbeständigkeit und guter mechanischer Bearbeitbar
keit besteht mit max. 0,35 Gew.-% C, 8-18 Gew.-% Cr, max. 15
Gew.-% Ni und max. 3 Gew.-% Mo.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Metallschmelze aus einem Werkstoff hoher
Verschleißfestigkeit besteht mit hohem Hartphasenanteil, 2-
3,5 Gew.-% C, max. 1 Gew.-% B, 15-35 Gew.-% Cr, 2-5 Gew.-%
Mo, 1-3 Gew.-% W sowie ergänzend Fe, Co oder Ni.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hilfsblech aus einem Eisenwerkstoff mit max. 0,8 Gew.-%
C, max. 20 Gew.-% Cr und max. 15 Gew.-% Ni besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hilfsblech metallisch blank und vorgeformt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelzeigenschaften des Hilfsbleches bzgl. der metallur
gischen Verläufe an der Auflösungs- und Kristallisationsfront
so auf die Metallschmelzen abgestimmt ausgelegt sind, daß
kein Durchbruch der Metallschmelzen erfolgt und das Hilfs
blech durch die Metallschmelzen ganz oder teilweise an- bzw.
aufgeschmolzen wird.
8. Verbundgußteil mit hoher abrasiver und/oder korrosiver
Beanspruchung, hergestellt nach dem Verfahren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein gehäuseförmiges Teil mit überlagerter metallischer
Gleitreibung an Funktionsflächen ist, dessen Grundwerkstoff
zäh, korrosionsbeständig und gut bearbeitbar ist und dessen
Funktionsflächen aus einem abrasiv und/oder korrosiv hoch be
lastbarem Werkstoff bestehen, wobei diese Werkstoffen metal
lurgisch verbunden sind.
9. Verbundgußteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Verbindungszone zwischen den Werkstoffen ein
dritter Werkstoff in teilweise und/oder vollständig an- bzw.
aufgeschmolzener Form eingebettet ist.
10. Verbundgußteil nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet,
daß es ein Extrudergehäuse, ein Pressengehäuse, eine Kugel
mühle, eine Mahlwalze o. dgl. ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH308293A CH686876A5 (de) | 1993-10-13 | 1993-10-13 | Verfahren zur Herstellung von Verbundgussteilen und danach hergestelltes Verbundgussteil. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4433662A1 true DE4433662A1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=4248233
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944433662 Ceased DE4433662A1 (de) | 1993-10-13 | 1994-09-21 | Verfahren zur Herstellung von Verbundgußteilen und danach hergestelltes Verbundgußteil |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH686876A5 (de) |
DE (1) | DE4433662A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0881019A1 (de) * | 1997-05-26 | 1998-12-02 | Wärtsilä NSD Schweiz AG | Verfahren zur Herstellung von metallischen Giesslingen, metallischer Giessling, sowie Hubkolbenbrennkraftmaschine |
DE102013100930B3 (de) * | 2013-01-30 | 2014-03-20 | Schuler Pressen Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Patronenhülse |
-
1993
- 1993-10-13 CH CH308293A patent/CH686876A5/de not_active IP Right Cessation
-
1994
- 1994-09-21 DE DE19944433662 patent/DE4433662A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0881019A1 (de) * | 1997-05-26 | 1998-12-02 | Wärtsilä NSD Schweiz AG | Verfahren zur Herstellung von metallischen Giesslingen, metallischer Giessling, sowie Hubkolbenbrennkraftmaschine |
DE102013100930B3 (de) * | 2013-01-30 | 2014-03-20 | Schuler Pressen Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Patronenhülse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH686876A5 (de) | 1996-07-31 |
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