DE4433163A1 - Vorrichtung zum Kalibrieren von Waagen - Google Patents
Vorrichtung zum Kalibrieren von WaagenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Kalibrieren
von Waagen nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Grundsätzlich ist eine Waage als Meßinstrument für die Masse
oder das Gewicht eines zu wiegenden Körpers vor dem Einsatz
zu Kalibrieren. Gesetzliche Vorschriften können eine
Kalibrierung nicht nur bei der Inbetriebnahme, sondern auch
in regelmäßigen zeitlichen Abständen fordern. Zum
Kalibrieren von Waagen, die zum Ermitteln des Gewichts oder
der Masse von Körpern vorgesehen sind, deren Masse bei
einigen Kilogramm liegt, können problemlos einfach
handzuhabende Kalibriergewichte verwendet werden. Bei
Waagen, welche die Masse oder das Gewicht von Körpern
erfassen sollen, die eine Masse von mehreren tausend
Kilogramm aufweisen, ist die Kalibrierung durch die
erforderliche Bereitstellung von entsprechend schweren
Kalibriergewichten aufwendiger. Zum Transport derart
schwerer Kalibriergewichte ist beispielsweise ein
Gabelstapler bereitzustellen, dessen Einsatz den
Kalibriervorgang weiter verteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
anzugeben, die mit einfachen Mitteln kosten- und zeitgünstig
das Kalibrieren von Waagen ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen
Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß
keine Prüfgewichte erforderlich sind. Der Vorteil macht sich
insbesondere bemerkbar beim Kalibrieren von Waagen, die ein
Gewicht oder eine Masse eines Körpers ermitteln sollen, der
eine Masse von mehreren tausend Kilogramm aufweisen kann.
Erfindungsgemäß sind ein mit der Bezugsmasse der Waage fest
verbundenes Widerlager und ein zwischen dem Widerlager und
der Waage angeordnetes kraftausübendes Element vorgesehen.
Das kraftausübende Element übt eine vorgegebene Kraft auf
die Waage aus, die mit einer Kraftmeßeinrichtung erfaßt
wird. Die von der Kraftmeßeinrichtung ermittelte Kraft ist
ein Maß für das von der Waage zu ermittelnde Gewicht oder
die Masse. Der von der Waage ermittelte Wert ist demnach in
Abhängigkeit von der von der Kraftmeßeinrichtung ermittelten
Kraft einzustellen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung betrifft das Widerlager, das
vorzugsweise als Brückenträger ausgebildet ist. Ein
Brückenträger bietet die Möglichkeit, anstelle einer
einzigen Verbindung mit der Bezugsmasse der Waage zwei
unabhängige Verbindungen bereitzustellen. Mit zwei
Verbindungen ergeben sich vorteilhaftere Kraftverteilungen
und Spannungsverhältnisse im Material des Brückenträgers,
dessen konstruktiver Aufbau daher einfach und
gewichtssparend ausgeführt werden kann. Das Widerlager oder
der Brückenträger sind vorzugsweise mit dem Fundament eines
Gebäudes verbindbar, welches gleichzeitig die Bezugsmasse
der Waage ist.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung betrifft das
kraftausübende Element, das beispielsweise als Wagenheber
eines Kraftfahrzeugs ausgestaltet ist. Wagenheber′ welche in
der rage sind, die erforderliche hohe Kraft aufzubringen,
sind als Massenware preisgünstig erhältlich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise geeignet
zum Kalibrieren einer Waage, die in einem Rollenprüfstand
angeordnet ist, der zum Überprüfen von Teilen eines
Kraftfahrzeugs vorgesehen ist. Sofern eine Waage mehr als
einer Rolle zugeordnet ist, kann eine gegebenenfalls
vorhandene Höhendifferenz zwischen den Rollen mit einem
Niveauausgleichsteil ausgeglichen werden. Der
Niveauausgleich wird vorzugsweise mittels einer
Einstellschraube vorgenommen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kalibrieren von Waagen
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der
folgenden Beschreibung.
Die Figur zeigt eine zu kalibrierende Waage, die
beispielhaft in einem Rollenprüfstand angeordnet ist.
Die Figur zeigt eine Waage 10, die in einem Rollenprüfstand
11 für Kraftfahrzeuge angeordnet ist. Die Waage 10 gibt über
eine Ausgabeeinheit 12 einen Wert aus, der ein Maß für das
Gewicht oder die Masse des Rollenprüfstands 11 und zumindest
eines Teils eines in der Figur nicht gezeigten
Kraftfahrzeugs ist, das in den Rollenprüfstand 11 mit
zumindest einem oder beiden Rädern zumindest einer Achse
eingefahren ist.
Zum Kalibrieren der Waage 10 ist ein Widerlager 13
vorgesehen, das als Brückenträger ausgebildet ist. Zwischen
dem Brückenträger 13 und der Waage 10 ist ein
kraftausübendes Element 14 angeordnet, das beispielhaft als
Wagenheber eines Kraftfahrzeugs realisiert ist. Der
Wagenheber 14 ist mit einer Befestigungseinrichtung 15a, 15b
verbunden mit einem Niveauausgleichsteil 16, das einen
Höhenunterschied zwischen einer ersten Rolle 17 und einer
zweiten Rolle 18 des Rollenprüfstands 11 ausgleicht. Zum
Herstellen des Niveauausgleichs ist eine Einstellschraube 19
vorgesehen, die den Abstand zwischen dem
Niveauausgleichsteil 16 und der zweiten Rolle 18 zu
variieren gestattet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
zwischen der Einstellschraube 19 und der zweiten Rolle 18
eine Auflage 20 vorgesehen, wobei zwischen der Auflage 20
und dem Niveauausgleichsteil 16 zwei Führungen 21a, 21b
vorgesehen sind.
Der Wagenheber 14 kann eine Druckkraft auf eine
Kraftmeßeinrichtung 22 ausüben, die den erfaßten Wert über
eine Ausgabeanordnung 23 ausgibt.
Das als Brückenträger ausgebildete Widerlager 13 ist über
Schraubverbindungen 24a, 24b mit einem Fundament 25
verschraubt, welches gleichzeitig die Bezugsmasse der Waage
10 darstellt, gegen die das Gewicht oder die Masse ermittelt
wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kalibrieren von Waagen
10 arbeitet folgendermaßen:
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Waage 10
beispielhaft in einem Rollenprüfstand 11 für ein
Kraftfahrzeug angeordnet. Der Rollenprüfstand 11 enthält die
erste und zweite Rolle 17, 18, die einen oder mehrere Reifen
an einer Achse eines Kraftfahrzeugs tragen. Der
Rollenprüfstand 11 kann mehrere solcher in der Figur
gezeigten Rollen 17, 18 enthalten. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel erfaßt die Waage 10, das Gewicht oder
die Masse sowohl vom Prüfstand 11 als auch zumindest
teilweise von dem nicht gezeigten Kraftfahrzeug. Alternativ
ist es möglich, daß die Waage 10 unmittelbar das Gewicht
oder die Masse des Prüfstands 11 nicht miterfaßt, wobei
unmittelbar ein Kontakt zwischen der Waage 10 und dem Reifen
herzustellen ist.
Die im gezeigten Ausführungsbeispiel vorhandene Waage 10
kann mit einer Masse beaufschlagt werden, die mehrere
tausend Kilogramm beträgt. Ein Kalibrieren der Waage 10,
beispielsweise mit Prüfgewichten, die eine entsprechende
Masse aufweisen müssen, ist entsprechend aufwendig.
Prüfgewichte mit einer derart hohen Masse können nur noch
durch den Einsatz von Maschinen, beispielsweise von einem
Gabelstapler, bewegt werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Kalibrieren von Waagen 10 ermöglicht dagegen
eine kostengünstige Kalibrierung, zu deren Durchführung
lediglich eine Bedienperson erforderlich ist, die ohne den
Einsatz von zusätzlichen Maschinen die Kalibrierung
vornehmen kann.
Erfindungsgemäß ist das Widerlager 13 vorgesehen, das im
gezeigten Ausführungsbeispiel als Brückenträger realisiert
ist. Das Widerlager 13 wird auf beiden Seiten des
Rollenprüfstands 11 mit dem Fundament 25 verbunden. Geeignet
sind die in der Figur eingetragenen Verschraubungen 24a,
24b, die bei der Herstellung des Fundaments 25 mit einfachen
Mitteln vorzubereiten sind. Das Fundament 25 bildet
gleichzeitig die Bezugsmasse für die Waage 10, gegen die,
das Gewicht oder die Masse zu ermitteln sind. Zwischen der
Waage 10 und dem Widerlager 13 ist das kraftausübende
Element 14 angeordnet, das vorzugsweise als Wagenheber eines
Kraftfahrzeugs realisiert ist. Derartige Wagenheber sind in
der Lage, die erforderliche Kraft bereitzustellen, wobei die
Kosten für einen solchen Wagenheber äußerst gering sind. Der
Wagenheber 14 ist gegebenenfalls über die
Befestigungseinrichtung 15a, 15b mit dem
Niveauausgleichsteil 16 fest verbunden.
Das Niveauausgleichsteil 16 ist vorgesehen, um einen
Höhenunterschied zwischen der ersten und zweiten Rolle 17,
18 ausgleichen zu können. Der Höhenunterschied wird mit der
Einstellschraube 19 vorgenommen, die gegen die Auflage 20
wirkt, wobei die Auflage 20 und das Niveauausgleichsteil 16
mit den Führungen 21a, 21b beweglich gegeneinander geführt
verbunden sind. Sofern lediglich eine Rolle 17, 18
vorgesehen ist, reicht der Einsatz der Auflage 20 bereits
aus, auf dem der Wagenheber 14 anzuordnen ist.
Zum Kalibrieren der Waage 10 wird der Wagenheber 14
betätigt, bis er eine vorgegebene Kraft erzeugt, welche die
Kraftmeßeinrichtung 22 erfaßt und über die Ausgabeanordnung
23 beispielsweise anzeigt. Die Kraftmesseinrichtung 22 kann
sowohl fest am Widerlager 14 angeordnet als auch lose
dazwischengelegt sein. Die vorgegebene Kraft ist ein Maß für
das auf die Waage 10 wirkende Gewicht, wobei das bekannte
Eigengewicht des Rollenprüfstands 11 sowie das der zum
Kalibrieren der Waage 10 erforderlichen Teile wie
beispielsweise des Wagenhebers 14, des Niveauausgleichsteils
16 und der Auflage 20 zu addieren sind. Diese
Nullpunktjustierung kann über eine nicht näher gezeigte
signalverarbeitende Anordnung vorgenommen werden. Die über
die Ausgabeanordnung 23 ausgegebene Kraft ist daher ein Maß
für das von der Waage 10 zu ermittelnde Gewicht, das in
Abhängigkeit von der Ausgestaltung der Waage 10 als
Gewichtskraft oder als Masse ermittelt wird und über die
Ausgabeeinheit 12 beispielsweise angezeigt wird.
Nach dem Kalibrieren der Waage 10 werden das Widerlager 13,
das Niveauausgleichsteil 16 mit dem Waagenheber 14 sowie die
Auflage 20 entfernt und der Rollenprüfstand 11 steht sofort
für die weiteren Meßaufgaben zur Verfügung.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Kalibrieren von Waagen, mit einem mit
einer Bezugsmasse der Waage (10) verbundenen Widerlager
(13), mit einem zwischen dem Widerlager (13) und der Waage
(10) angeordneten kraftausübenden Element (14), welches eine
vorgegebene Kraft auf die Waage (10) ausübt, und mit einer
Kraftmeßeinrichtung (22) zum Erfassen der von dem
kraftausübenden Element (14) aufgebrachten Kraft, wobei die
erfaßte Kraft ein Maß für das von der Waage (10) zu
ermittelnde Gewicht oder die zu ermittelnde Masse ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Widerlager (13) als Brückenträger ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das kraftausübende Element (14) als Wagenheber eines
Kraftfahrzeugs ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bezugsmasse der Waage (10) ein Fundament (25) ist, mit
dem das Widerlager (13) über Verschraubungen (24a, 24b)
verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung in einem Rollenprüfstand (11).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen einer ersten und zweiten Rolle (17, 18) des
Rollenprüfstands (11) ein Niveauausgleichsteil (16)
vorgesehen ist zum Ausgleich eines Höhenunterschieds
zwischen beiden Rollen (17, 18).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Höhenausgleich wenigstens eine Einstellschraube (19)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellschraube (19) auf einer Auflage (20) aufliegt,
die auf einer Rolle (17, 18) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Niveauausgleichsteil (16) und die Auflage (20) über
Führungen (21a, 21b) beweglich miteinander verbunden sind.
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DE (1) | DE4433163A1 (de) |
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