DE4432633C2 - Pharmazeutisches Präparat zur lokalen Behandlung von Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzem - Google Patents
Pharmazeutisches Präparat zur lokalen Behandlung von Schuppenflechte, Neurodermitis und EkzemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Präparat zur lokalen
Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis und
Ekzem auf der Grundlage von Omega-3-Fettsäuren und üblichen
pharmazeutischen Hilfsstoffen.
Die Schuppenflechte (Psoriasis), die Neurodermitis und das Ekzem
gehören in vielen Ländern zu den häufigsten Hautkrankheiten. Von
der Schuppenflechte sind beispielsweise in mehreren Ländern 1
bis 2 Prozent der Bevölkerung befallen. In anderen Ländern ist
sie dagegen auffallend selten.
Bei Eskimos in Grönland treten die oben genannten Hautkrankhei
ten nach statistischen Erhebungen etwa 20mal weniger auf als bei
Europäern. Diese erhebliche Diskrepanz wird auf die - unter
traditionellen Lebensbedingungen - extremen Ernährungsgewohnhei
ten der Eskimos mit einem reichlichen Verzehr maritimer Nah
rungsmittel (Robben, Walfleisch, Fisch) zurückgeführt. Diese
sind durch einen hohen Gehalt an hochungesättigten Omega-3-Fett
säuren (Eicosapentaeansäure und Docosahexaensäure) gekennzeich
net. Gleichzeitig enthalten sie nur verhältnismäßig geringe
Mengen an Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure und Arachidonsäure).
Demgemäß ist die Relation vom Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-
Fettsäuren in der Nahrung und folglich in den Körperzellen
(Zellmembranen) der Eskimos stark zugunsten der ersteren ver
schoben.
Dagegen hat in Ländern, in denen Hautkrankheiten wie die Schup
penflechte (Psoriasis) häufig vorkommen, die Nahrung nur einen
geringen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Unter den Ernährungsbe
dingungen in diesen Ländern sind fette Seefische (Makrele, He
ring, Lachs) die wichtigsten Nahrungsquellen für Omega-3-Fett
säuren. Andererseits ist der Nahrungsgehalt an Omega-6-Fettsäu
ren in den Ländern, in denen die genannten Hautkrankheiten häu
fig sind, hoch.
Daher ist die Relation von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-
Fettsäuren in der Nahrung und demzufolge in den
Körperzellen (Zellmembranen) von Bewohnern dieser Länder
zugunsten der letzteren verschoben.
Obwohl die genannten Omega-3-Fettsäuren
(Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure) und Omega-6-
Fettsäuren (Linolsäure und Arachidonsäure) zu den
essentiellen Fettsäuren gehören, können sie nicht
ineinander umgewandelt werden oder sich in der Nahrung bzw.
im menschlichen Organismus gegenseitig ersetzen. Es besteht
sogar ein Antagonismus; d. h. eine reichliche Zufuhr von
Omega-6-Fettsäuren mit der Nahrung kann den Gehalt an
Omega-3-Fettsäuren in den Körperzellen vermindern und
umgekehrt.
Dieser Antagonismus spielt eine wichtige Rolle in dem
Krankheitsprozeß, der beispielsweise der Schuppenflechte
zugrunde liegt. Im folgenden werden die biochemischen
Grundlagen der Schuppenflechte (Psoriasis) dargelegt.
Unter Beteiligung eines Enzyms, der 5-Lipoxygenase werden
aus Arachidonsäure - über hochaktive und schnell
zerfallende Zwischenprodukte - sogenannte Leukotriene der
"Vierer-Reihe" (Leukotrien B4, C4, D4 und E4) gebildet. Von
ihnen ist insbesondere das Leukotrien B4 infolge seiner
starken entzündungsfördernden Wirkung von Bedeutung.
Andererseits werden unter Beteiligung desselben Enzyms aus
Eicosapentaensäure sogenannte Leukotriene der "Fünfer-
Reihe" (Leukotrien B5, C5, D5 und E5) synthetisiert. Von
ihnen ist insbesondere das Leukotrien B5 infolge seiner
schwachen entzündungsfördernden Wirkung (10mal schwächer
als Leukotrien B4) bedeutsam.
Außerdem hat Leukotrien B5 eine verdrängende (kompetitive)
Wirkung gegenüber Leukotrien B4. Im Ergebnis beider Effekte
(vermehrte Bildung des weniger wirksamen Leukotrien B5 und
Reduktion des stark wirksamen Leukotrien B4) wirken die mit
der Nahrung zugeführten Omega-3-Fettsäuren
entzündungshemmend. Daraus ergibt sich, daß - analog zu dem
Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren -
das Verhältnis von Leukotrien B5 zu Leukotrien B4 von
größerer Bedeutung ist als die absoluten Konzentrationen
der Einzelkomponenten.
Bei der Schuppenflechte steht die entzündliche Komponente
im Mittelpunkt des Krankheitsprozesses und der Bemühungen
um ihre Behandlung. In entzündlichen Herden der
Schuppenflechte wurden stark erhöhte Konzentrationen von
Arachidonsäure und Leukotrien B4 nachgewiesen. Desweiteren
fand sich eine verstärkte Synthese von Leukotrien B4 aus
Arachidonsäure. Injektionen von Leukotrienen der "Vierer-
Reihe" (Leukotrien B4, Leukotrien C4 und Leukotrien D4)
führten in der normalen Haut zu Entzündungsreaktionen. Die
lokale Applikation von Leukotrien B4 auf die normale Haut
in Konzentrationen, wie sie in Entzündungsherden bei der
Schuppenflechte nachgewiesen wurden, bewirkten die
Entstehung von kleinsten Abszessen, wie sie für die
Schuppenflechte charakteristisch sind. Andererseits wirkte
das aus der Eicosapentaensäure synthetisierte Leukotrien B5
schwächer entzündungsfördernd.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde bereits mehrfach
versucht, durch die Zufuhr von Eicosapentaensäure mit der
Nahrung eine mögliche Verminderung der Arachidonsäure und
des aus ihr gebildeten Leukotrien B4 in den entzündlichen
Herden der Schuppenflechte zu erreichen und somit insgesamt
die entzündliche Komponente bei der Schuppenflechte zu
unterdrücken. Hierzu liegen mehrere klinische Studien vor,
in denen Patienten mit Schuppenflechte Fischölkapseln, die
reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten, in hohen Dosen (6-
50 g täglich) über mehrere Monate einnahmen (u. a.: Med.
Mo. Pharm., 17. Jg. (1994), S. 285-286). (Entsprechende
Mengen an Seefischen als Nahrungsquellen von Omega-3-
Fettsäuren wären unrealistisch hoch). Die Mehrzahl der
wissenschaftlichen Untersuchungen führte zu einer Besserung
der entzündlichen Symptome der Schuppenflechte. Der
Nachteil der Einnahme von Fischölpräparaten liegt in der
Notwendigkeit einer chronischen Aufnahme zahlreicher Kapseln
(bis 20 pro Tag). Sie ist auf Dauer unzumutbar und kann -
zumindest in den bisher angewandten Mengen - Nebenwirkungen
auslösen.
Auch die topische Verwendung von Omega-3-Fettsäuren wurde
bereits beschrieben. Aus der DE 33 25 130 A1 sind feste
pharmazeutische Zusammensetzungen auf Basis von
essentiellen Fettsäuren zur Anwendung auf der Haut bekannt,
die auf einem geeigneten, festen makromolekularen Träger
aufgebracht sind. Bevorzugt sind dort jedoch w 6 Fettsäuren
oder ein Gemisch aus w 6 und w 3 Fettsäuren. Offenbar wird
dabei der zwingend vorgesehene Träger vom Typ "Schwamm"
oder "Löschblatt" als unerläßlich angesehen, um für die
kontinuierliche und gesteuerte Freisetzung der aktiven
Substanzen zu sorgen. Es ist jedoch nicht möglich - und
auch dem Patienten nicht zuzumuten - bei der Behandlung
größerer Hautpartien diese über längere Zeitdauer derartig
abzudecken.
Die DE 40 22 815 A1 beschreibt die Verwendung von topischen
Zubereitungen, die Omega-3-Fettsäuren, insbesondere
Eicosapentaensäure enthalten, zur Behandlung und Prophylaxe
von akuten und chronischen entzündlichen Hauterkrankungen.
Darin wird auch ausgeführt, daß die bereits vorher
bekannte systemische Gabe von Omega-3-Fettsäuren zum Teil
schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Um
eine laut der dortigen Aufgabe möglichst nebenwirkungsfreie
Behandlung zu erzielen, wird in der DE 40 22 815 A1 mit der
Dosierung der Omega-3-Fettsäuren sehr vorsichtig
umgegangen, wobei durchgehend im Konzentrationsbereich von 0,2
bis höchstens 25 Gew.-% gearbeitet wird.
In "British Journal of Dermatology" 120 (1989), 581 wird die
Verwendung einer Salbe beschrieben, die 10% EPA aus Fischöl
enthält. Dabei wird auf einen wesentlichen Nachteil der topi
schen Anwendung von Fischöl- bzw. EPA-Präparaten hingewiesen,
nämlich den starken fischigen oder lebertranartigen Geruch,
unter dem die Patienten zu leiden haben. In Fällen, in denen
eine Langzeittherapie angezeigt ist, wirkt sich dies besonders
nachteilig aus, da die Patienten dem Geruch dann lange Zeit
ständig ausgesetzt sind und ihn deshalb als besonders unerträg
lich empfinden. Oft ist die Folge, daß die Salbe weniger häufig
angewendet wird, als dies erforderlich wäre. Insbesondere die
Langzeitbehandlung der genannten Hautkrankheiten stellt noch ein
großes Problem dar.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein pharmazeutisches
Präparat zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis), Neuro
dermitis und Ekzem, zu finden, das bei hoher Wirksamkeit die
genannten Nachteile vermeidet und insbesondere für die Langzeit
therapie geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein gattungsgemäßes
pharmazeutisches Präparat gelöst, das 30 bis 70 Gew.-% wenigstens
einer Omega-3-Fettsäure sowie 1 bis 5 Gew.-% natürliches oder
synthetisches Vitamin E als Oxidationsschutzmittel enthält,
wobei als Quelle der Omega-3-Fettsäure ein durch ein geeignetes
Verfahren geruchlos gemachtes Fischöl oder ein daraus herge
stelltes Konzentrat enthalten ist.
Vorzugsweise ist die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure, wobei
das eingesetzte Fischöl oder das daraus hergestellte Konzentrat
einen überwiegenden Gehalt an Eicosapentaensäure hat.
Überraschenderweise wurde nämlich gefunden, daß gerade hohe
Dosen an Omega-3-Fettsäuren bei lokaler Applikation - beispiels
weise in Form einer Fischöl-Heilsalbe, die von Natur aus hohe
Dosen Omega-3-Fettsäure enthält oder aufkonzentriert ist - die
Entzündung der Haut entsprechend dem oben beschriebenen Krank
heitsprozeß wirkungsvoll unterdrücken, ohne zu den aufgrund der
Erfahrungen bei
systemischer Gabe vermuteten Nebenwirkungen zu führen, wenn
geruchslos gemachte und dadurch gleichzeitig gereinigigte Omega-
3-Fettsäuren eingesetzt werden. Ausreichende Penetration in die
Haut sollte durch geeignete Träger- und Hilfsstoffe sicherge
stellt werden.
Der Vorteil der lokalen Anwendung höherer Fettsäure-Dosen, wie
bei der Erfindung vorgesehen, besteht darin, daß der Organismus
der so behandelten Patienten nicht durch die Aufnahme großer
Mengen von Omega-3-Fettsäuren mit der Nahrung systemisch bela
stet wird. Außerdem kann die gewünschte Anreicherung von Omega-
3-Fettsäuren durch die Anwendung einer Fischöl und/oder (zusätz
lich) reine Omega-3-Fettsäure enthaltenden Salbe genau lokali
siert und auf die entzündlichen Herde auf der Haut beschränkt
werden.
Behandlungsversuche mit der lokalen Anwendung des Präparats nach
der Erfindung waren erfolgreich. Es kam zu einem deutlichen
Rückgang der Entzündungssymptome (Rötung der Haut, Schuppung,
Juckreiz). Bei systematischen Versuchen dieser Art ist es von
Vorteil, daß die entzündlichen Herde der Schuppenflechte in
vielen Fällen symmetrisch angeordnet sind, z. B. an beiden Ellen
bogen, Unterarmen oder Kniegelenken. Die Wirksamkeit des Präpa
rates konnte daher leicht durch Auftragen an einer befallenen
Hautstelle gegenüber einem symmetrisch dazu aufgetragenen un
wirksamen Vergleichspräparat (Placebo) an demselben Patienten
kontrolliert werden.
Vergleich einer "geruchlosen" Salbe mit 42,5 Gew.-% Omega-3-
Fettsäureanteil, entsprechend 50 Gew.-% 85%igem Fischöl in der
Salbe, und einer sonst gleich zusammengesetzten Salbe mit 50
Gew.-% Olivenöl (Placebo) bei 7 Patienten mit symmetrisch an
geordneter Schuppenflechte (Psoriasis) ohne zusätzliche Medika
mente. Anwendung der "geruchlosen" Fischölsalbe 2mal am linken
Ellenbogen (Streckseite), 2mal am rechten Ellenbogen, 1mal am
linken Kniegelenk, 2mal am rechten Kniegelenk. Die Anwendung der
Salbe mit Olivenöl erfolgte bei denselben Patienten auf der
jeweils anderen Seite (kontralateral) - also 2mal am rechten
Ellenbogen, 2mal am linken Ellenbogen, 1mal am rechten Kniege
lenk, 2mal am linken Kniegelenk über 3 bis 4 Wochen morgens und
abends unter Anleitung und Kontrolle des Patentanmelders. Er
gebnis: Deutliche Verbesserung der Symptome Rötung, Juckreiz und
Schuppen auf der Seite, auf der Fischölsalbe angewandt wurde.
Keine Änderung auf der Seite, auf der Olivenölsalbe angewandt
wurde.
Das lokal anzuwendende Präparat nach der Erfindung soll mög
lichst viel Omega-3-Fettsäure(n) enthalten, erfindungsgemäß
zwischen 30 und 70 Gewichtsprozent, bevorzugt Eicosapentaensäu
re.
Als Quelle von Omega-3-Fettsäuren kommen vorzugsweise natürli
che, allgemein erhältliche Fischöle in Betracht, z. B. Lachsöl,
Makrelenöl, Heringsöl, Menhadenöl oder daraus
hergestellte Konzentrate. So enthält beispielsweise Lachsöl-
Konzentrat ca. 18 Volumenprozent Eicosapentaensäure und 12 Volu
menprozent Docosahexaensäure. Die verwendeten Fischöle müssen in
ihrem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren stabil sein. Gegebenenfalls
können zusätzlich reine Omega-3-Fettsäuren zur Konzentrations
anreicherung zugegeben werden.
Der typische penetrante Fischgeruch ist durch eine vorherige
Desodorierung zu entfernen. Hierzu stehen eine Reihe bekannter
Verfahren zur Verfügung. Zu ihnen gehört die Hochvakuumdestilla
tion. Mit ihr werden geruchsintensive Amine als Abbauprodukte
von Fischeiweiß sowie Ketone und Aldehyde als Abbauprodukte von
Fetten und Ölen entfernt. Da die niedermolekularen Amine sehr
gut penetrieren, verhindert eine vorherige Entfernung dieser
niedermolekularen Abbauprodukte auch, daß diese zu Nebenwirkun
gen führen können.
Die Einhaltung der Qualität des so gewonnenen gereinigten und
geruchlosen Fischöls ist durch geeignete, allgemein bekannte
Methoden (quantitativer Nachweis von Aminen, Ketonen und Aldehy
den - z. B. mittels Gaschromatographie, HPLC o. ä.) zu kontrollie
ren.
Zur Vermeidung einer Oxidation der Omega-3-Fettsäure(n) durch
Luftsauerstoff sind alle Verfahren zur Herstellung und Reinigung
des Präparats unter Stickstoff durchzuführen. Die Einhaltung der
Herstellungsbedingungen des Präparats ist ebenso wie die Quali
tät des Fischöls durch geeignete, allgemein bekannte Methoden
(Fettsäureanalyse - z. B. mittels Gaschromatographie, HPLC o.ä. -
Bestimmung von Peroxiden und Ermittlung der Peroxidzahl) zu
kontrollieren.
Es ist erforderlich, daß auch das fertige Präparat vor Oxidation
durch Luftsauerstoff geschützt wird. Es ist daher vorgesehen,
daß als Oxidationsschutz natürliches Vitamin E (D-alpha-Tocophe
rol oder D-alpha-Tocopherolester) oder vollsynthetisches Vitamin
E (DL-alpha-Tocopherol oder DL-alpha-Tocopherolester) in dem
Präparat enthalten ist, wobei eine Menge von 1 bis 5 Gew.-% als
angemessen angesehen wird. Dieser Oxidationsschutz erstreckt
sich auch auf die Lagerung des Präparats bei Zimmer- bzw. Kühl
schranktemperatur.
Zur Erhaltung der Stabilität der Omega-3-Fettsäuren oder anderer
Bestandteile und zur Sicherung einer gleichbleibenden Konsistenz
während der Lagerung ist das Präparat in geeignete, allgemein
verwendete Behältnisse (z. B. (versiegelte) Tuben, luftdicht
verschließbare Becher o. ä.) einzubringen und kühl und dunkel
aufzubewahren.
Das Präparat soll so formuliert sein, daß ein gutes Penetra
tionsvermögen, insbesondere in entzündliche Herde der Haut,
gegeben ist. Das Präparat kann in jeder hierzu geeigneten Form
vorliegen, besonders als (Heil-)Salbe, Creme, Paste oder Tink
tur. Eine Heilsalbe sollte gut streichfähig, von weicher Kon
sistenz und leicht wieder abzuwaschen sein. Wegen der notwendi
gerweise chronischen Anwendung sollte die Salbe geruchsneutral
sein.
Als Salbengrundlage können für die Salbenherstellung übliche
Substanzen, wie gelbes Wachs (cera flava), Paraffin (paraffinum
durum), Wollwachs (adeps lanae) oder Hartfett (adeps solidus) in
üblichen Zumischungen verwendet werden.
Zusätzlich können weitere Träger-, Zusatz- oder Hilfsstoffe in
das Präparat eingebracht werden, beispielsweise penetrations
fördernde Hilfsstoffe.
Zur intensivierten Behandlung besonderer Krankheitsverläufe oder
-phasen ist der Zusatz von anderen entzündungshemmenden Substan
zen, z. B. Cortisol oder Cortisolderivaten, in speziellen Präpa
rationen möglich.
Die folgenden Beispiele erläutern Formulierungen von Hautsalben
mit einem Omega-3-Fettsäuregehalt ab 30 Gew.-%.
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 60 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|50,0 g | |
cera flava | 10,0 g |
paraffinum durum | 10,0 g |
adeps lanae | 15,0 g |
adeps solidus | 10,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 5,0 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen Purepa von Tillots Pharma, Ziefen/Scheiz:
40% Eicosapentaensäure, 20% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen Purepa von Tillots Pharma, Ziefen/Scheiz:
40% Eicosapentaensäure, 20% Docosahexaensäure
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 60 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|60,0 g | |
cera flava | 10,0 g |
paraffinum durum | 10,0 g |
adeps lanae | 5,0 g |
adeps solidus | 10,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 5,0 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen Purepa von Tillots Pharma, Ziefen/Schweiz:
40% Eicosapentaensäure, 20% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen Purepa von Tillots Pharma, Ziefen/Schweiz:
40% Eicosapentaensäure, 20% Docosahexaensäure
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 85 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|50,0 g | |
cera flava | 10,0 g |
paraffinum durum | 10,0 g |
adeps lanae | 15,0 g |
adeps solidus | 10,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 5,0 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 85 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|60,0 g | |
cera flava | 10,0 g |
paraffinum durum | 10,0 g |
adeps lanae | 5,0 g |
adeps solidus | 10,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 5,0 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 85 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|70,0 g | |
cera flava | 5,0 g |
paraffinum durum | 10,0 g |
adeps lanae | 5,0 g |
adeps solidus | 5,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 5,0 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
Fischölkonzentrat (geruchlos) mit 60 Gew.-% Omega-3-Fettsäure|80,0 g | |
cera flava | 5,0 g |
paraffinum durum | 5,0 g |
adeps lanae | 2,5 g |
adeps solidus | 5,0 g |
d/l-Tocopherolacetat | 2,5 g |
Fischölpräparat:
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
z. B.: Präparat mit dem Handelsnamen K-85 bzw. Omacor von Pronova AS, Oslo, Norwegen:
51% Eicosapentaensäure, 32% Docosahexaensäure
Claims (6)
1. Pharmazeutisches Präparat zur lokalen Behandlung von Schup
penflechte (Psoriasis), Neurodermitis und Ekzem auf der
Grundlage von Omega-3-Fettsäure und üblichen pharmazeutischen
Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Präparat 30 bis
70 Gew.-% wenigstens einer Omega-3-Fettsäure sowie 1 bis 5
Gew.-% natürliches oder synthetisches Vitamin E als Oxida
tionsschutzmittel enthält, wobei als Quelle der Omega-3-Fett
säure ein durch ein geeignetes Verfahren geruchlos gemachtes
Fischöl oder ein daraus hergestelltes Konzentrat enthalten
ist.
2. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure ist
und das eingesetzte Fischöl oder das daraus hergestellte
Konzentrat einen überwiegenden Gehalt an Eicosapentaensäure
aufweist.
3. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß neben der/den Omega-3-Fettsäure(n) wenig
stens ein weiterer, vorzugsweise entzündungshemmender Wirk
stoff, insbesondere Cortisol oder ein Cortisolderivat, ent
halten ist.
4. Pharmazeutisches Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Salbengrundlage gelbes Wachs
(cera flava) in 5 bis 10 Gew.-% und/oder Paraffin (paraffinum
durum) in 5 bis 10 Gew.-% und/oder Wollwachs (adeps lanae) in
10 bis 30 Gew.-% und/oder Hartfett (adeps solidus) in 10 bis
30 Gew.-% enthalten sind.
5. Herstellung eines pharmazeutischen Präparates nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine wenig
stens eine Omega-3-Fettsäure enthaltende und durch ein
geeignetes Verfahren geruchlos gemachte Quelle
mit zur lokalen Anwendung geeigneten Arz
neihilfsstoffen unter Stickstoffatmosphäre
formuliert wird.
6. Herstellung eines pharmazeutischen Präparates nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß als Verfahren zum Geruchlosma
chen die Hochvakuumdestillation angewandt wird.
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