DE4432193C2 - Spülvorrichtung - Google Patents
SpülvorrichtungInfo
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- DE4432193C2 DE4432193C2 DE19944432193 DE4432193A DE4432193C2 DE 4432193 C2 DE4432193 C2 DE 4432193C2 DE 19944432193 DE19944432193 DE 19944432193 DE 4432193 A DE4432193 A DE 4432193A DE 4432193 C2 DE4432193 C2 DE 4432193C2
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23H—WORKING OF METAL BY THE ACTION OF A HIGH CONCENTRATION OF ELECTRIC CURRENT ON A WORKPIECE USING AN ELECTRODE WHICH TAKES THE PLACE OF A TOOL; SUCH WORKING COMBINED WITH OTHER FORMS OF WORKING OF METAL
- B23H1/00—Electrical discharge machining, i.e. removing metal with a series of rapidly recurring electrical discharges between an electrode and a workpiece in the presence of a fluid dielectric
- B23H1/10—Supply or regeneration of working media
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- Electrical Discharge Machining, Electrochemical Machining, And Combined Machining (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung mit einem Be
hälter für ein unter Druck zu- und abführbares Medium, ins
besondere eine dielektrische Flüssigkeit, für Vorrichtungen
zum elektroerosiven Bearbeiten von Werkstücken, wobei der
Behälter wenigstens einen Abschnitt der Werkstückoberfläche
abdecken kann. Eine derartige Spülvorrichtung ist aus der
GB 2 247 204 A bekannt.
In Vorrichtungen zum elektroerosiven Bearbeiten von Werk
stücken hat die dielektrische Spülung einen großen Einfluß
auf die Größe des Abtrags und des Elektrodenverschleißes
sowie auf die Bearbeitungsgenauigkeit und die Oberflächen
güte des bearbeiteten Werkstückes. Die dielektrische Spül
flüssigkeit dient unter anderem zur Isolation von Senkelek
trode und Werkstück, zum Erreichen einer hohen Wirkungs
dichte an der Wirkstelle der elektrischen Entladung, zur
Kühlung von Elektrode und Werkstück und zum Abtransport
abgetragener Partikel.
Insbesondere bei der elektroerosiven Bearbeitung mit einer
Senkelektrode erfolgt die dielektrische Spülung in ver
schiedenster Art und Weise. So ist es beispielsweise be
kannt, die Senkerosion in einem nach oben hin offenen oder
aber zu allen Seiten hin geschlossenen Behälter durchzufüh
ren, der ganz oder teilweise nach Art eines Bades mit einer
dielektrischen Flüssigkeit gefüllt ist. In Abhängigkeit der
gewünschten Bearbeitung (z. B. Schruppen, Schlichten oder
Feinschlichten) sowie je nach Werkstück- und Elektrodengeo
metrie und je nach Art der verwendeten dielektrischen Flüs
sigkeit wird die Spülung dabei nach Art einer offenen
Strahlspülung, einer Druck- oder Saugspülung, einer Bewe
gungsspülung (z. B. durch Abheben der Elektrode) oder mit
tels einer Kombination dieser Spültechniken durchgeführt.
Zur Gewährleistung einer guten Spülfunktion wird das Die
lektrikum in einer Filteranlage von den Abtragsteilchen
seiner Elektroden (Werkstück und Senkelektrode) gereinigt
und gekühlt. Pump- und/oder Saugeinrichtungen sorgen für
die Zu- und Ableitung des Dielektrikums aus dem Dielektri
kumsbehälter.
Insbesondere beim Schruppen eines Werkstückes - d. h. beim
Abtragen relativ großvolumiger Partikel - empfiehlt es
sich, das Spüldielektrikum einer hohen Druckdifferenz aus
zusetzen bzw. mit einem hohen Druck zuzuführen. Zu diesem
Zweck umschließt der Dielektrikumsbehälter den Arbeitsbe
reich - d. h. Arbeitstisch samt Werkstück - nach allen Sei
ten hin, damit ein funkenerosiver Prozeß im Dielektrikum
stattfinden kann. Zur Erhöhung der Erosionsgeschwindigkeit
(bzw. des Abtrags) wird nämlich die Stromdichte gesteigert,
was wiederum eine gesteigerte Spülung bzw. eine größere
Strömungsgeschwindigkeit des Dielektrikums im Erosionsspalt
verlangt.
Die DE 43 11 302 A1 offenbart eine allseits verschließbare
Druckkammer, in der das gesamte Werkstück und die Senkelek
trode angeordnet sind. Die bekannte Druckkammer wird über
wenigstens zwei aneinander gleitend verschiebbare, stufen
artige Ringelemente geöffnet und verschlossen. Damit kann
sie in zwei verschiedenen Betriebszuständen arbeiten -
unter Druck bei verschlossener und druckfrei bei geöffneter
Kammer. Das Dielektrikum wird seitlich oder von unten in
die Druckkammer gepumpt und über eine mit einer Hohlleitung
versehene Elektrode wieder abgepumpt. Diese bekannte Druck
kammer eignet sich insbesondere zum großflächigen Bearbei
ten von Werkstücken, d. h. für den Einsatz großflächiger
Elektroden. Dann lohnt es sich nämlich, in der gesamten
Druckkammer den Druck aufzubauen.
Aus der DE 27 33 430 C2 ist es bekannt, eine über
Dichtungen hermetisch abgedichtete Druckkammer um die Be
arbeitungsstelle auf einer Werkstückoberfläche anzuordnen.
Dazu ist die Druckkammer um die Elektrode herum angebracht.
Bei der erosiven Senkbearbeitung gleitet der untere
Abschnitt der stabförmigen Elektrode vertikal in die
Druckkammer und somit in das Werkstück hinein. Die
Druckkammer ist an ihrer unteren Seite offen und dort
mittels Dichtungen auf der Werkstückoberfläche aufgesetzt.
Die Spülflüssigkeit wird von außen seitlich in die Druck
kammer eingepumpt, gelangt in den Arbeitsspalt zwischen
Elektrode und Werkstück und wird über eine Hohlleitung in
der Elektrode aus dem Arbeitsbereich abgesaugt. Durch den
Druck der in die Druckkammer gepumpten Spülflüssigkeit wird
die Druckkammer von der Werkstückoberfläche abgehoben.
Somit kann ohne zusätzliche Vorrichtungen zum Andrücken der
Druckkammer auf die Werkstückoberfläche kein dichtender
Abschluß zwischen Werkstück und Druckkammer erreicht
werden. Der dichtende Abschluß ist aber erforderlich, um
einen hinreichenden Druck und eine damit einhergehende
gleichmäßige und durchflußreiche Spülströmung aufzubauen.
Daher müssen zusätzlich noch mittels mechanischer Vorrich
tungen Kräfte bereitgestellt werden, welche die Druckkammer
fest an die Werkstückoberfläche andrücken. Diese
mechanischen Vorrichtungen müssen ferner - von der Spülung
getrennt - aufwendig gesteuert werden, was in nachteiliger
Weise einen unnötigen baulichen Aufwand erforderlich macht.
Aber auch in Vorrichtungen, in denen sich das gesamte Werk
stück in einem unter Druck stehenden Behälter befindet,
kommt es beim Senken von Löchern mit kleinen Durchmessern
zu Problemen. Um den nötigen Spüldruck in dem Arbeitsspalt
aufzubauen, muß zunächst in dem gesamten Behälter ein hoher
Druck vorherrschen. Dies bedeutet vielfach aber eine unnö
tige Belastung für die Druckaggregate sowie das Werkstück.
Es müssen hierbei nämlich Drücke von bis zu 100 bar aufge
baut werden, so daß u. a. bereits mehrere Tonnen Kraft auf
die Fläche des Werkstückes bzw. des Arbeitstisches lasten.
Im folgenden soll unter dem Begriff "Bohren" das erosive
Senken von Löchern mit kleinem Durchmesser verstanden wer
den. Dies ist aber nicht einschränkend zu verstehen, son
dern dient nur der einfacheren Beschreibung.
Ist das Verhältnis von Bohrlänge zu Bohrdurchmesser groß,
so bilden die abgetragenen Partikel in dem Arbeitsspalt
immer häufiger unerwünschte und störende leitende Brücken,
d. h. Kurzschlüsse zwischen Werkstück und Elektrode. Der
Erosionsprozeß muß aufgrund dieser Störungen häufig ge
stoppt und die Elektrode zum Reinigen des Spaltes zurückbe
wegt werden. Damit geht einerseits viel Zeit verloren, und
andererseits entstehen durch die Kurzschlüsse Schäden an
den Bohrungswänden, z. B. durch Verkohlung. All diese oben
genannten Nachteile bestimmen eine maximale Bohrtiefe, die
man mit den bekannten Spülvorrichtungen beim Bohren bzw.
Senken erzielen kann.
Weiterhin verändern sich die Dimensionen des Erosionsspal
tes, wenn der Druck in dem Arbeitsspalt längs der Elektrode
nicht konstant bleibt. Es herrscht dann der größte Druck
vor der tiefsten Stelle der Bohrung - wo der Spalt am
kleinsten ist. Dort läßt sich dann eine seitliche Erosion
nicht vermeiden. Erhöht man den Spüldruck, so kann man zwar
die Spülbedingungen verbessern und tiefere Löcher
erodieren. Dabei entsteht aber ein noch größeres
Druckgefälle in dem Erosionsspalt von oben bis an die
tiefste Stelle. Dadurch bildet sich aber ein noch kleinerer
Erosionsspalt am Kopf der Elektrode aus. Dies hat u. a. auch
zur Folge, daß der Erosionszapfen in der Bohrung der
Elektrode noch stärker anwächst. Dem kann zwar
entgegengewirkt werden, indem der Durchmesser der
Hohlleitung in der Elektrode verringert wird. Es muß aber
beachtet werden, daß der Durchmesser ausreichend groß
bleibt, damit genügend Spülflüssigkeit
samt abgetragener Partikel hindurchströmen kann. Außerdem
dürfen großvolumige Partikel die Hohlleitung der Elektrode
nicht verstopfen.
Aus der gattungsgemäßen GB 2 247 204 A ist eine Spülvor
richtung mit einem oberen zylinderförmigen Mantel, der an
einer Art Führungskopf befestigt ist, und einem in dem
oberen Mantel gleitend verschiebbaren unteren zylinder
förmigen Mantel bekannt. Der untere Mantel ist mittels
einer Feder gegen den oberen Mantel derart vorgespannt,
daß die gesamte Spülvorrichtung teleskopartig auseinander
gedrückt wird. Somit muß zum Spülen der Führungskopf mit
samt der Spülvorrichtung in Richtung Werkstückoberfläche
bewegt werden, bis der untere Mantel dicht auf der Werk
stückoberfläche aufliegt. Wird der Führungskopf weiter in
Richtung Werkstückoberfläche bewegt, so wird die Feder
weiter vorgespannt. Dank der so vorgespannten Feder wird
ein noch dichterer Abschluß zwischen dem unteren Mantel
und der Werkstückoberfläche erzielt. Erst anschließend
wird der Spüldruck erhöht und addiert sich dabei zu der
wirkenden Federkraft, um die Dichtigkeit weiter zu erhö
hen. Zum Abheben der Spülvorrichtung von der Werkstücko
berfläche muß der gesamte Führungskopf wenigstens immer
so weit von der Werkstückoberfläche weg bewegt werden,
bis sich die Spülvorrichtung bei vollständig ausgefahre
nem unteren Teil von der Werkstückoberfläche löst.
Ziel der Erfindung ist es daher, den Spülvorgang beim
funkenerosiven Bearbeiten von Werkstücken zu vereinfachen.
Dieses Ziel wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1
erreicht.
Nach Anspruch 1 ist die gattungsgemäße Spülvorrichtung
derart gekennzeichnet, daß der Behälter zum Zweck des
Abdeckens des Abschnittes der Werkstückoberfläche derart
ausgelegt ist, daß er durch Erhöhen des Spüldruckes in
Richtung der Werkstückoberfläche und durch Erniedrigen des
Spüldruckes von der Werkstückoberfläche weg bewegbar ist.
Dies hat zum Vorteil, daß der Spülvorgang ganz speziell auf
die Bearbeitungsstelle abgestimmt werden kann. Der Behälter
wird z. B. bei kleinen Bohrungen automatisch so über dem Ar
beitsspalt angeordnet, daß die Spülflüssigkeit in diesem
Abschnitt konzentriert in den Arbeitsspalt strömt. Der
Behälter kann dabei als Ganzes in Richtung der
Werkstückoberfläche bewegt werden oder sich in seiner
Geometrie und damit mit seinem Volumen so verändern, daß
sich ein Abschnitt des Behälters der Werkstückoberfläche
nähert.
So kann z. B. eine balkartige Druckkammer eingesetzt werden,
die sich nach Art einer Ziehharmonika in einer Richtung
ausdehnt und dabei ihr Volumen vergrößert. Die Kammer muß
in diesem Fall keine faltenartige Außenhaut aufweisen,
sondern es sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen
eine ausreichend elastische Außenhaut mit genügend Füh
rungsstabilität verwendet wird. Ebenso ist eine an der
Elektrode nach unten bewegbare Druckkammer realisierbar,
die über Versorgungsanschlüsse mit dem anderen Teil der
Spülvorrichtung verbunden ist. Auch hier wird der Druck der
Spülflüssigkeit in dem Behälter so ausgenutzt, daß eine
Translationsbewegung der Druckkammer in Richtung Werkstück
oberfläche stattfindet.
Der Druck der Spülflüssigkeit bewirkt also einerseits die
gewünschte Bewegung des Behälters und ermöglicht anderer
seits die erforderliche Spülung in dem Arbeitsspalt. Als
Medium kann dabei nicht nur eine dielektrische Flüssigkeit
verwendet werden, sondern es ist z. B. auch vorstellbar, daß
mit Luft oder ähnlichen Medien die Bohr- bzw. Senkausneh
mung oder auch der Arbeitsspalt gereinigt oder getrocknet
wird. Der Behälter weist bevorzugt Öffnungen auf, durch
welche die Spülflüssigkeit direkt in den Arbeitsspalt ge
langen kann. Weiterhin kann bevorzugt die Spülflüssigkeit
über eine Hohlleitung in der Elektrode wieder abgesaugt
werden. So ergibt sich insgesamt ein für die Spülung opti
mal ausgebildetes Spülleitungssystem, das ganz gezielt den
Arbeitsspalt miteinschließt. In dem Spülleitungssystem
fließt daher immer sauberes Dielektrikum. Somit wird auch
verhindert, daß leitende Brücken und damit einhergehende
Kurzschlüsse entstehen können. Bevorzugt wird die Spülflüs
sigkeit durch die Hohlleitung der Elektrode abgesaugt, so
daß die Durchströmgeschwindigkeit und Durchflußmenge der
Spülflüssigkeit auch im Erosionsspalt am Fuß der Elektrode
vergrößert wird. Dies ist erst dank des unter hohem Druck
konzentriert von oben in den Arbeitsspalt hineingepumpten
Flüssigkeitsstromes möglich. Mit dieser Maßnahme wird u. a.
auch der unerwünschte Zapfen am Eingang der rohrförmigen
Hohlleitung in der Elektrode vollständig abgetragen. Der
Abtrag vergrößert sich auch durch eine erhöhte Anzahl abge
tragener Erosionspartikel in der Spülflüssigkeit, da die
Neigung zur Funkenbildung in der Spülflüssigkeit und damit
einhergehend auch die Abtragsleistung steigt.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Behälter
einen zur Werkstückoberfläche teilweise offenen Wandab
schnitt auf (Anspruch 2). Der Behälter befindet sich so
über der Werkstückoberfläche, daß er zu der gerade zu be
arbeitenden Fläche eine nächstliegende Wandseite hat. Diese
Seite ist teilweise oder bevorzugt vollständig offen. Damit
kann Spülflüssigkeit über diese Seite aus dem Behälter
ausströmen, auf die Werkstückoberfläche gelangen und somit
den Arbeitsvorgang unterstützen. Die Spülflüssigkeit strömt
also nur ganz gezielt auf die Stelle des Werkstükes, an
welcher der Arbeitsvorgang stattfindet. Dies hat zum Vor
teil, daß einerseits die Flüssigkeit nicht durch am Ar
beitsvorgang unbeteiligte Schmutzpartikel verunreinigt wird
und andererseits die Durchflußmenge genauer auf den Ero
diervorgang abgestimmt werden kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spül
vorrichtung derart ausgelegt, daß der offene Wandabschnitt
bei Bewegung des Behälters in Richtung Werkstückoberfläche
von dieser verschließbar ist (Anspruch 3). Ein Erodiervor
gang könnte somit folgendermaßen aussehen: Das Werkstück
liegt eingespannt auf dem Werktisch, die Elektrode wird mit
eingefahrenem Spülbehälter über der zu bearbeitende Stelle
der Werkstückoberfläche positioniert, der Druck der Spül
flüssigkeit wird erhöht, daraufhin bewegt sich der Behälter
in Richtung der Werkstückoberfläche und wird von dieser an
seiner offenen Wandseite dicht verschlossen. Darauffolgend
wird der Druck der Spülflüssigkeit weiter erhöht, so daß
z. B. ein geschlossener Kreislauf der Spülflüssigkeit in
nerhalb des Behälters samt Arbeitsspaltes und über die
Hohlleitung der im Behälter eingesetzen Elektrode stattfin
det. Beim Beenden des Arbeitsvorgangs wird der Druck der
Spülflüssigkeit reduziert und der Behälter hebt sich auto
matisch von der Werkstückoberfläche. Ebenso wird z. B. die
Elektrode aus der Bohrung herausgefahren, der Führungskopf
bewegt sich an eine weitere Stelle, an der eine andere
Bohrung stattfinden soll und der zuvor erläuterte Vorgang
wiederholt sich. Somit erhält man auf einfache Art und
Weise einen einfach steuerbaren, an verschiedenen Arbeits
stellen automatisch einsetzbaren, dort lokal stattfinden
den, geschlossenen Spülkreislauf. Der Rest der Werkstück
oberfläche bleibt also von der Spülflüssigkeit unberührt.
Es können in dem geschlossenen Kreislauf jetzt auch extrem
hohe Drücke aufgebaut und somit tiefe Bohrungen durchge
führt werden.
Bevorzugt weist der Behälter wenigstens zwei, insbesondere
in vertikaler Richtung aneinander gleitend verschiebbare
Elemente auf (Anspruch 4). Dies ist eine besonders einfache
Ausbildungsform eines in Richtung der Werkstückoberfläche
bewegbaren Behälters. Der Behälter führt also eine tele
skopartige Bewegung aus. Er bewegt sich somit z. B. in ver
tikaler Richtung besonders gleichmäßig auf einer stabilen
Bahn, so daß er exakt auf die Werkstückoberfläche aufge
setzt werden kann. Der Behälter kann daher - wenn gewünscht
- extrem schlank ausgebildet werden. Dank der klar defi
nierten Bewegung ist auch in diesem Fall immer sicherge
stellt ist, daß er mit seiner offenen Seite so auf die
Werkstückoberfläche aufsetzt, daß er den gesamten Arbeits
spalt immer mit Spülflüssigkeit versorgen kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die
Elemente des Behälters eine Zylinderform auf (Anspruch 5).
Dies ist eine besonders funktionelle Geometrie für die
Elemente, die somit besonders einfach miteinander verbunden
werden können. Damit werden Dichtungsprobleme zwischen den
Elementen besonders einfach gelöst.
Bevorzugt ist das dem Werkstück gegenüberliegende Element
des Behälters gleitend in Richtung der Werkstückoberfläche
verschiebbar (Anspruch 6) Der Behälter weist somit ein
oder mehrere fixierte Elemente auf, wobei das "unterste"
Element sich in Richtung der Werkstückoberfläche bewegen
kann. Somit führt der Behälter eine klar definierte "Ver
formung" bzw. Bewegung aus, welche die Anzahl der uner
wünschten Bewegungsfreiheiten deutlich einschränkt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das dem
Werkstück gegenüberliegende Element an seinem offenen Wand
abschnitt eine Dichtung und/oder eine Isolierung auf (An
spruch 7). Mit der Isolierung wird verhindert, daß der
Behälter in unerwünschten elektrischen Kontakt mit der
Werkstückoberfläche tritt. Die Dichtung ermöglicht einen
besonders dichten Abschluß der Werkstückoberfläche gegen
den Behälter, so daß ein besonders hoher Druck in dem Spül
behälter aufgebaut werden kann, ohne daß Spülflüssigkeit an
der Verbindung Behälter-Werkstück entweicht.
Bevorzugt sind die Elemente zusätzlich mittels einer Feder
gegeneinander vorgespannt (Anspruch 8). Dabei kann einer
seits mit Hilfe der Feder ein zusätzlicher Druck aufgebaut
werden, der zwecks eines dichten Verschlusses den Behälter
gegen die Werkstückoberfläche drückt. Andererseits kann die
Feder auch dazu verwendet werden, den Behälter in dem aus
gefahrenen Zustand bei Nachlassen des Spüldruckes in seine
eingefahrene Position zurückzuziehen. Diese Maßnahme reali
siert auf besondere Art und Weise einen automatischen Ein-
und Ausfahrvorgang des Behälters in Richtung der Werkstück
oberfläche. Damit können schnell und sicher mehrere aufein
anderfolgende Bohr- bzw. Senkvorgänge auf der Werkstück
oberfläche durchgeführt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die
Elemente eine Einrichtung zum Blockieren des Verschiebens
auf (Anspruch 9). Diese Blockiervorrichtung kann so ausge
bildet sein, daß sie den Behälter beim Ein- und/oder Aus
fahren in einer bestimmten Position stoppt. Damit wird
einerseits verhindert, daß der Behälter im Falle einer
teleskopartigen Ausführungsform beim Ausfahren auseinander
fällt, wenn das Werkstück versehentlich zu weit von dem
Führungskopf entfernt eingespannt ist. Andererseits ist
auch jede beliebige vorgebbare Position einstellbar, so daß
der Behälter in einem bestimmten Abstand zu der Werkstück
oberfläche zum Stehen kommt. Damit ist ein besonders flexi
bles Spülsystem gegeben, mit dem auch komplexe Spülvorgänge
durchgeführt werden können.
Bevorzugt umgibt der Behälter eine verlängerte Elektrode
(Anspruch 10). Die verlängerte Elektrode besteht dabei
vorzugsweise aus einem leitenden Material und einem Elek
trodenmaterial, die beide über eine Klemmvorrichtung mit
einander verbind- und voneinander lösbar sind (Anspruch
11). Um auch das Bearbeiten von Oberflächen mit einer kom
plexen Geometrie zu ermöglichen, muß z. B. der vertikale
Spielraum des Behälters entsprechend groß sein. Dann erst
können auch Oberflächen mit sich abwechselnden, großen stu
fenförmigen Abschnitten bearbeitet werden, an denen die
Elektrode andernfalls "hängenbleiben" würde. Da der Behäl
ter im großen und ganzen aber die gesamte Elektrode auf
nimmt, muß auch diese entsprechend lang ausgebildet sein.
Nur so erhält man eine besonders flexible Spülvorrichtung,
die sich fast jeder Arbeitsbedingung anpaßt.
Da das Elektrodenmaterial aber relativ schnell verschleißt,
ist es von großem Vorteil, nur den Teil der Elektrode aus
dem Elektrodenmaterial herzustellen, der für den Erosions
vorgang verantwortlich ist. Der andere Teil, der hier ent
sprechend lang ausgebildet sein kann, hat nur noch tragende
und stromleitende Funktionen. Er kann somit aus einem
normalleitenden Material hergestellt werden. Die Führung
bzw. die Halterung des Elektrodenkopfs wird bevorzugt aus
einem Material hergestellt, das sich leichter bearbeiten
läßt und billiger in der Produktion ist. Nach Abnutzung des
Elektrodenkopfes kann dieser unproblematisch von dem
leitenden Material abgeklemmt und ein neuer aufgesetzt
werden. Als Elektrodenmaterial wird häufig Graphit
verwendet. Dieses muß unter hohen Drücken in seine
entsprechende Form gebracht werden, damit es genügend Fe
stigkeit und Stabilität für den Erosionsbearbeitungsvorgang
aufbringt. Dabei ist es äußerst schwierig, für die Bohrung
von tiefen Löchern eine entsprechend lange Elektrode aus
Graphit herzustellen. Mit der verlängerten Elektrode können
daher auf einfachste Art und Weise beliebig lange
Elektroden hergestellt werden, womit die Elektrode der
Tiefenbohrung prinzipiell keine Grenzen setzt. Mit der
verlängerten bzw. zusammengesetzten Elektrode ist der
Verschleiß an Graphitmaterial gegenüber einer
Vollgraphitelektrode auf 1% gesunken. Eine derartige
erfindungsgemäße Elektrode bietet somit eine kostengünstige
Alternative zu bekannten Elektroden. Das leitende Material
besteht bevorzugt aus Kupfer.
Vorzugsweise weist die verlängerte Elektrode eine Hohllei
tung auf (Anspruch 12). Über diese Hohlleitung kann somit
die Spülflüssigkeit abgesaugt oder in den Bearbeitungsspalt
gepumpt werden. Diese Hohlleitung ist jetzt wiederum
besonders einfach in der Elektrode auszubilden, da der
größte Teil der Elektrode zum Beispiel aus Kupfer besteht.
Normalerweise werden die Graphitelektroden durch Pressen
ausgeformt. Somit muß in herkömmlichen Elektroden entweder
eine komplizierte Form zum Ausbilden der Hohlleitung gefun
den oder viel Material nachträglich aus der Elektrode aus
gebohrt werden. Dies ist bei der verlängerten Elektrode
nicht mehr der Fall, weil nur noch der Elektrodenkopf als
Verschleißteil in großer Zahl hergestellt werden muß.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Behälter ein
unteres und ein oberes hohlzylindrisches Element auf, wobei
das obere Element die Feder enthält, die gegen das untere
Element wirkt, wobei im unteren Element an einer scheiben
förmigen Führung im Deckel- und/oder in Bodennähe kleine
Durchströmöffnungen vorgesehen sind und das untere Element
einen offenen Boden mit einer ringförmigen Isolierung und
Dichtung aufweist, wobei die verlängerte Elektrode mit
Hohlleitung zentral im Inneren beider Elemente sitzt. Diese
Ausführungsform ist besonders einfach ausgebildet, da sie
nur aus zwei Elementen besteht. In dem oberen Element
d. h. dem Führungskopf zugewandten Element - zieht z. B. die
Feder das untere Element vertikal von der Werkstückober
fläche ab, so daß mit Nachlassen des Spülflüssigkeitsdrukes
das untere Element von dem Werkstück abgehoben werden kann.
Der scheibenförmige Deckel des unteren Elementes ist
vorzugsweise mit einer Zentralbohrung ausgebildet, durch
welche die Elektrode hindurchführt. Damit wird das untere
Element über diese Zentralbohrung entlang der Elektrode ge
führt. Der Dekel ist mit kleinen Durchströmöffnungen ver
sehen, so daß mit Hilfe der Spülflüssigkeit, die im ersten
Element von oben auf den Deckel des unteren Elementes
drückt, das untere Element in Richtung des Werkstückes
bewegt wird. Wenn das untere Element auf dem Werkstück
aufsitzt, kann die Spülflüssigkeit durch die Durchströmöff
nungen in das untere Element gelangen. Dort findet es vor
zugsweise einen weiteren scheibenförmigen Abschnitt vor,
der wiederum mit einer Zentralbohrung zur Führung des unte
ren Elementes entlang der Elektrode dient. Dieser ist eben
falls mit Durchströmöffnungen versehen, durch welche die
Spülflüssigkeit in das untere offene Ende des unteren Ele
mentes gelangen kann. Von dort wird es über den sich auf
bauenden Druck in den Arbeitsspalt gedrückt und von der
Hohlleitung in der zentral im Inneren beider Elemente sit
zenden, verlängerten Elektrode wieder abgesaugt. Dies
stellt alles zusammen einen besonders einfach funktionie
renden Mechanismus dar.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Behälter über
einen Schnellverschluß, insbesondere über einen Bajonett
verschluß, mit der Vorrichtung zum elektroerosiven Bearbei
ten verbindbar (Anspruch 14). Vorzugsweise ist der Behälter
in einer Aufnahme an der Unterseite des Führungskopfes der
Vorrichtung zum elektroerosiven Bearbeiten befestigbar
(Anspruch 15). Der Verschluß kann dabei so ausgebildet
sein, daß er in bereits bestehende Führungsköpfe schnell
und bequem einsetzbar ist. Damit muß eine bestehende Ero
diermaschine nicht erst umgerüstet werden, sondern sie ist
direkt so variabel einsetzbar, daß sie sowohl den erfin
dungsgemäßen Behälter mit Elektrode oder eine separate
Elektrode ohne den Spülbehälter aufnehmen kann. Das
Schnellverschlußsystem beinhaltet bevorzugt weiterhin
Durchströmöffnungen für die Spülflüssigkeit. Somit kann die
Spülflüssigkeit bei nicht eingesetztem Behälter direkt aus
dem Führungskopf auf das Werkstück strömen oder bei einge
setztem Behälter erst über den Behälter in den Arbeitsspalt
gelangen. Zur Lagerung des Spülbehälters können auch ir
gendwo an der Erodiervorrichtung "Blindbuchsen" ausgebildet
sein, die den Spülbehälter aufnehmen. Der Spülbehälter kann
z. B. aber auch in einem sogenannten Elektrodenwechsler
abgelegt werden.
Vorzugsweise ist die Spülvorrichtung derart ausgelegt, daß
die elektroerosive Bearbeitung über eine Druck- und/oder
Flußmessung des Mediums steuerbar ist (Anspruch 16). Somit
kann z. B. aus einem Druckabfall bzw. einer Durchflußände
rung der Spülflüssigkeit in dem Behälter auf einen Durch
bruch der Elektrode durch das Werkstück geschlossen werden.
Damit können nachfolgende Erosionsparameter automatisch der
neuen Situation angepaßt werden, z. B. kann der Erosions
strom reduziert oder die Impulspausen vergrößert werden.
Weitere Vorteile der Ausgestaltung der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Aus
führungsbeispiele. In dieser Beschreibung wird auf die
beigefügte schematische Zeichnung Bezug genommen. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine er
findungsgemäße Spülvorrichtung, welche bei noch
nicht gestartetem Erosionsvorgang auf der Werk
stückoberfläche aufgesetzt ist;
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch das erfin
dungsgemäße Ausführungsbeispiel der in Fig. 1 ge
zeigten Spülvorrichtung, welche auf der Werk
stückoberfläche aufgesetzt ist und sich im fort
geschrittenen Erosionsvorgang befindet;
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch ein weite
res erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer
Spülvorrichtung, welche bei noch nicht gestarte
tem Erosionsvorang auf der Werkstückoberfläche
aufgesetzt ist;
Fig. 4a,
b, c einen schematischen Längsschnitt durch eine
verlängerte Elektrode, wobei Fig. 4b in vergrö
ßerter Darstellung den Elektrodenkopf im Elektro
denhalter eingesetzt und Fig. 4c in vergrößerter
Darstellung die Elektrode und den Elektroden
halter getrennt zeigen.
Nachfolgend wird eine Terminologie verwendet, die der
leichteren Lesbarkeit der Beschreibung dient, die auch
nicht einschränkend zu verstehen ist. Beispielsweise bezie
hen sich die Ausdrücke "oben" bzw. "unten" auf eine Spül
vorrichtung, die sich üblicherweise in vertikaler Richtung
- vorzugsweise senkrecht über einer horizontalen Werkstück
oberfläche - befindet. Im übrigen werden in sämtlichen
Figuren für funktionsmäßig gleiche Teile gleiche Bezugs
zeichen verwendet.
Fig. 1 veranschaulicht in einem schematischen Längsschnitt
eine erfindungsgemäße, auf der Werkstückoberfläche aufge
setzte Spülvorrichtung vor dem Start des Erosionsvorgangs.
Die Spülvorrichtung umfaßt im wesentlichen einen Behälter
2, der mit einer Elektrode 4 ausgestattet ist. Der Behälter
2 sitzt senkrecht auf einem Werkstück 6 auf. Der Behälter 2
wird unter Druck mit einer dielektrischen Flüssigkeit über
den durch Pfeil A gekennzeichneten Eingang versorgt. Über
den durch Pfeil B gekennzeichneten Ausgang des Behälters 2
wird die dielektrische Flüssigkeit nach dem Erosionsvorgang
abgesaugt. Der Behälter 2 setzt sich im wesentlichen aus
zwei hohlzylindrischen Elementen 8, 10 zusammen. Das
Element 8 wird an seiner Kopfseite von einem Dekelflansch
12 abgeschlossen. Der Deckelflansch 12 stößt im eingebauten
Zustand des Behälters 2 an eine Aufnahme 14 der
Spülvorrichtung.
In der Aufnahme 14 ist eine Eingangsleitung 16 und eine
Ausgangsleitung 18 ausgebildet. Der Deckelflansch 12 ist im
wesentlichen als koaxiale dicke Scheibe ausgeformt, die
eine Zentralbohrung zur Aufnahme der Elektrode 4 und einen
dezentralen Leitungsabschnitt 19 aufweist. Der Behälter 2
kann samt der Elektrode 4 somit über ein Schnellverschluß
system in die Aufnahme 14 eingesetzt werden. Im eingebauten
Zustand bilden die Eingangsleitung 16 und der Leitungsab
schnitt 19 eine durchgehende Leitung, durch welche die
dielektrische Flüssigkeit in die durch Pfeil A gekennzeich
nete Richtung in den Behälter 2 gelangen kann. Die einge
setzte Elektrode 4 in dem Deckelflansch 12 befindet sich -
im eingebauten Zustand des Behälters 2 in der Aufnahme 14 -
dabei genau gegenüber der Ausgangsleitung 18.
Die Elektrode 4 setzt sich im wesentlichen aus einem Elek
trodenkopf 20 und einem stabförmigen Elektrodenhalter 22
zusammen. Im Inneren der Elektrode befindet sich eine Hohl
leitung 24, die sich vertikal durch den Elektrodenhalter 22
und den Elektrodenkopf 20 erstreckt. Die Hohlleitung ver
läßt die Elektrode 4 an der Unterseite des Elektrodenkopfes
20 und am oberen Ende des Elektrodenhalters 22.
Im Betriebszustand wird somit die dielektrische Flüssigkeit
über die durch den Pfeil A gekennzeichnete Richtung in die
Eingangsleitung 16 der Aufnahme 14 gepumpt, gelangt über
den Leitungsabschnitt 20 in das Innere des Elementes 8, von
dort in das Innere des Elementes 10, weiter in Richtung des
Elektrodenkopfs 20 und wird von dort über die Hohlleitung
24 innerhalb der Elektrode 4 vertikal nach oben durch den
Deckelflansch 12 in die Ausgangsleitung 18 der Aufnahme 14
gedrückt und verläßt die Aufnahme 14 über die durch den
Pfeil B gekennzeichnete Richtung.
Der Deckelflansch 12 wird im eingesetzten Zustand des Be
hälters 2 in der Aufnahme 14 über eine Dichtung 26 gegen
die Aufnahme 14 abgedichtet. Die Elektrode 4 sitzt an ihrem
Elektrodenhalter 22 über eine Dichtung 28 in der Zentral
bohrung des Deckelflansches 12. Das untere Element 10 ist
über ringförmig in seinem Außenmantel eingelassene Dichtun
gen 29 gegen die Innenseite des Außenmantels des oberen
Element 8 abgedichtet.
Das untere Element 10, das gleitbar in dem oberen Element 8
angeordnet ist, umfaßt im wesentlichen einen Deckelab
schnitt 30, einen scheibenförmigen Einsatz 32 und einen
offenen Boden 34. Der Außendurchmesser des hohlzylindri
schen Elementes 10 entspricht dem Innendurchmesser des
hohlzylindrischen Elementes 8. Somit gleitet das untere
Element 10 mit seiner Außenhaut entlang der Innenseite des
Elementes 8. In dem Deckel 30 und dem scheibenförmigen Ein
satz 32 sind zentrale Bohrungen ausgebildet, durch welche
die Elektrode 4 bzw. ihr auswechselbarer Elektrodenhalter
22 geführt wird. Dazu weisen die Bohrungen in dem Deckel 30
und dem scheibenförmigen Einsatz 32 an ihrer Innenseite
noch Führungen 34 und 36 auf. Diese Führungen 34, 36 dienen
zum stabilen, reibungsfreien Auf- und Abbewegen des unteren
Elements 10 entlang des Elektrodenhalters 22. Die Führungen
34, 36 sind in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
ringförmig bzw. hohlzylindrisch ausgebildet und weisen an
ihrem oberen Ende eine Auskragung auf.
Zusätzlich sind in dem Deckel 30 und dem scheibenförmigen
Einsatz 32 noch Durchströmöffnungen 38, 40 ausgebildet.
Diese erstrecken sich vertikal durch die Dicke der jeweili
gen Materialien. Wird also Spülflüssigkeit über die Ein
gangsleitung 16 in das obere Element 8 gepumpt, so baut
sich oberhalb des Deckels 30 ein gewisser Druck auf, der
das untere Element 10 nach unten in Richtung Werkstück 6
verschiebt. Gleichzeitig kann durch die Durchströmöffnung
38 bereits ein Teil der Spülflüssigkeit in das Innere des
Elementes 10 gelangen. Dort baut sich wiederum ein Druck
auf, der gegen den scheibenförmigen Einsatz 32 drückt. Von
dort aus gelangt die Spülflüssigkeit über die Durchström
öffnungen 40 in den unteren offenen Bereich des Bodenab
schnitts des unteren Elementes 10. Sitzt das untere Element
10 dicht auf dem Werkstück 6 auf, so füllt sich dieser
untere Bereich mit Spülflüssigkeit und strömt gleichmäßig
koaxial von allen Seiten in den Arbeitsspalt 42. Von dem
Arbeitsspalt 42 wird die Spülflüssigkeit über die Hohlei
tung 24 der Elektrode 6 wieder abgepumpt.
Für einen dichten Sitz des unteren Elementes 10 auf dem
Werkstück 6 sorgt eine Dichtung 44. Dazu ist am unteren
Ende des Elementes 10 in seiner hohlzylindrischen Außenwand
eine Isolierung 46 als ringförmige bzw. hohlzylindrische
Fortsetzung ausgebildet. Die Isolierung 46 dient dazu, das
Werkstück 6 elektrisch von dem Behälter 2 zu entkoppeln.
Die Dichtung 44 ist ringförmig an der Unterseite der Iso
lierung 46 eingelassen. Wird das untere Element 10 durch
den Druck der Spülflüssigkeit in Richtung des Werkstücks 6
bewegt, so sitzt es anschließend mit der Unterseite der
Isolierung 46 und der Dichtung 44 auf der Werkstückoberflä
che auf. Damit wird ein hydraulisch dichter und elektrisch
isolierter Kontakt geschaffen.
Zwischen dem unteren Element 10 und dem oberen Element 8
ist weiterhin eine Blockiervorrichtung 50 angebracht, die
verhindert, daß das Element 10 vollständig aus dem Element
8 herausgedrückt werden kann. Dies dient vor allem als
Schutz, wenn der Abstand zwischen Werkstück 6 und Behälter
2 so groß ist, daß der Behälter 2 selbst im voll ausgefah
renen Zustand nicht auf dem Werkstück 6 aufsitzt. Es ist
auch vorstellbar, daß die Blockiervorrichtung 50 so ausge
legt ist, daß das untere Element sehr knapp oberhalb des
Werkstückes 6 zum Stehen kommt. Damit ist dann zwar kein
dichter Abschluß zwischen Werkstück 6 und Behälter 2 ge
schaffen, der Spülvorgang kann aber auf jeden Fall zuver
lässig durchgeführt werden. Die Blockiervorrichtung 50
besteht in ihrer einfachsten Ausführungsform aus einer
ringförmig um den Außenmantel des Elementes 10 eingelasse
nen Nut 52, in die eine in der Innenseite der Außenwand des
Elementes 8 eingelassene Kugel 54 z. B. über eine Feder
teilweise hineingedrückt werden kann. Dazu ist die Nut 52
so ausgebildet, daß ihre untere Seitenwand schräg von unten
nach oben in die Außenhaut des Elementes 10 verläuft, wäh
rend die Oberseite der Nut 52 senkrecht in die Außenhaut
geschnitten ist. Somit blockiert die Blockiervorrichtung 50
nur die Bewegung des unteren Elementes 10 in vertikaler
Richtung nach unten. Wird das untere Element 10 anschlie
ßend wieder nach oben gedrückt, so wird die Blockiervor
richtung 50 zurückgesetzt, indem die Kugel 54 über den
schrägen Abschnitt der ringförmigen Nut 52 wieder in die
Außenhaut des Elementes 8 gedrückt wird.
In dem oberen Element 8 befindet sich noch eine Feder 48.
Es handelt sich bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
um eine Spiralfeder, die koaxial an der Innenseite des
Außenmantels des Elementes 8 entlangführt. Sie kann z. B. so
vorgespannt werden, daß sie das untere Element 10 gegen den
Druck der Spülflüssigkeit vertikal nach oben zieht. Wird
der Druck der Spülflüssigkeit verringert, so zieht die
Feder 48 das untere Element 10 somit in das obere Element 8
ein.
Fig. 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch die
auch in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Spülvorrichtung mit auf dem Werkstück aufgesetztem
Behälter, wobei der Spülvorgang bereits fortgeschritten
ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die gesamte Spülvor
richtung mit Behälter 2 und Elektrode 4 so in Richtung des
Werkstücks 6 bewegt worden, daß sich die Elektrode 6 be
reits tief in ein Bohrloch 56 gesenkt hat. Während des
Bohrvorgangs wird also die gesamte Spülvorrichtung in ver
tikaler Richtung auf das Werkstück 6 zubewegt. Dabei ver
schiebt sich das untere Element 10 vertikal innerhalb des
oberen Elementes 8 nach oben. Somit können je nach Länge
des unteren Elementes 10 bzw. des oberen Elementes 8 ver
schieden tiefe Bohrungen bzw. Senkungen durchgeführt wer
den.
Fig. 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spül
vorrichtung. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Behälter
2 anders dimensioniert. Das obere Element 8 zeigt einen
größeren Innendurchmesser, wobei das untere Element 10 in
seiner Hohlzylinderlänge kürzer als in dem in Fig. 1 und 2
gezeigten Ausführungsbeispiel ist. Diese Spülvorrichtung
eignet sich besonders gut für Senkerosionsvorgänge. Dazu
ist der Elektrodenkopf 20 bzw. die gesamte Elektrode 4
größer dimensioniert. Da die Senkvorgänge meistens nur eine
geringe Hubbewegung der Elektrode 4 in das Werkstück hinein
verlangen, ist hier das untere Element 10 entsprechend kurz
ausgebildet.
Fig. 4a, 4b, 4c zeigen in einem schematischen Längsschnitt
eine verlängerte Elektrode 4. Die verlängerte Elektrode 4
setzt sich aus dem auswechselbaren Elektrodenkopf 20 mit
dem Elektrodenhalter 22 zusammen. Der Elektrodenhalter 22
kann dabei aus einem beliebigen, leitenden Material
hergestellt werden. Der Elektrodenkopf 20 besteht
vorzugsweise aus Graphit oder anderen, für die Erosion
geeigneten Materialien. Der Elektrodenhalter 22 ist stab
förmig mit einer vertikal verlaufenden Hohlbohrung 24
ausgebildet.
Fig. 4b zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Elektrode 4
mit dem Elektrodenkopf 20, der in den Elektrodenhalter 22
eingesetzt ist. Der Elektrodenhalter 22 weist dazu in sei
nem unteren Bereich 66 eine im Durchmesser vergrößerte
Innenbohrung 58 auf, in die der Elektrodenkopf 20 steckbar
ist. Der Elektrodenkopf 20 bildet dazu an seiner Oberseite
einen zylindrischen Fortsatz 60 aus. Dieser zylindrische
Fortsatz 60 steckt im eingebauten Zustand in der vergrößer
ten Innenbohrung 58 des Elektrodenhalter 22. Er wird dort
durch eine in der Höhe der Innenbohrung 58 außen um den
Elektrodenhalter 22 umlaufende Feder 62 fixiert. Dazu ist
auf der Außenseite im unteren Bereich 66 des Elektrodenhal
ters 22 eine ringförmig umlaufende Nut 64 ausgebildet, die
zur Aufnahme der Feder 62 bzw. des Federringes dient. Diese
spannt den zylindrischen Fortsatz 60 des Elektrodenkopfs 20
in dem unteren Bereich 66 des Elektrodenhalters 22 ein. Der
Elektrodenkopf 20 ist ebenfalls mit einer Innenbohrung 24'
versehen, die im eingebauten Zustand direkt offen an die
Innenbohrung 24 des Elektrodenhalters 22 grenzt. Somit
führt die Hohlleitung 24 durchgehend durch Elektrodenkopf
20 und Elektrodenhalter 22.
Fig. 4c zeigt denselben vergrößerten Ausschnitt der Elek
trode 4 wie auch Fig. 4b, wobei hier der Elektrodenkopf 20
und der Elektrodenhalter 22 getrennt dargestellt sind.
Deutlich zu erkennen ist die ringförmig um den Elektroden
halter 22 umlaufende Nut 64 zur Aufnahme der Feder. Zusätz
lich ist in vertikaler Richtung ein Einschnitt 68 im unte
ren Bereich 66 des Elektrodenhalters 22 vorgenommen. Dieser
Einschnitt 68 dient dazu, den Durchmesser der Innenbohrung
58 im unteren Bereich 66 des Elektrodenhalters 22 über den
Druck der Feder zu verkleinern. Damit kann der zylindrische
Fortsatz 60 des Elektrodenkopfs 20 verwacklungsfrei in dem
Elektrodenhalter 22 eingesetzt und festgespannt werden.
Claims (17)
1. Spülvorrichtung mit einem Behälter (2) für ein unter
Druck zu- und abführbares Medium, insbesondere eine
dielektrische Flüssigkeit, für Vorrichtungen zum elek
troerosiven Bearbeiten von Werkstücken (6), wobei der
Behälter (2) wenigstens einen Abschnitt der Werkstück
oberfläche (6) abdecken kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (2) zum Zwecke des Abdeckens des
Abschnittes der Werkstückoberfläche (6) derart ausge
legt ist, daß er durch Erhöhen des Spüldruckes in
Richtung der Werkstückoberfläche (6) und durch Ernied
rigen des Spüldruckes von der Werkstückoberfläche (6)
weg bewegbar ist.
2. Spülvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine derartige Auslegung, daß der Behälter (2) einen
zur Werkstückoberfläche (6) teilweise offenen Wandab
schnitt (34) aufweist.
3. Spülvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der offene Wandabschnitt (34) bei Bewegung
des Behälters (2) in Richtung Werkstückoberfläche (6)
von dieser verschließbar ist.
4. Spülvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) wenig
stens zwei, insbesondere in vertikaler Richtung, an
einander gleitend verschiebbare Elemente (8, 10) auf
weist.
5. Spülvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Elemente (8, 10) eine Zylinderform auf
weisen.
6. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das dem Werkstück (6)
gegenüberliegende Element (10) des Behälters (2) glei
tend in Richtung der Werkstückoberfläche (6) ver
schiebbar ist.
7. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das dem Werkstück (6)
gegenüberliegende Element (10) an seinem offenen Wand
abschnitt (34) eine Dichtung (44) und/oder eine Iso
lierung (46) aufweist.
8. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (8, 10) zu
sätzlich mittels einer Feder (48) gegeneinander vor
gespannt sind.
9. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (8, 10) eine
Einrichtung (50) zum Blockieren des Verschiebens auf
weisen.
10. Spülvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) eine
verlängerte Elektrode (4) umgibt.
11. Spülvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die verlängerte Elektrode (4) aus einem lei
tenden Material (22) und einem Elektrodenmaterial (20)
besteht, die über eine Klemmvorrichtung miteinander
verbind- und voneinander lösbar sind.
12. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerte Elektrode
(4) eine Hohlleitung (24) aufweist.
13. Spülvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2):
- a) ein unteres (10) und ein oberes hohlzylindrisches Element (8) aufweist;
- b) das obere Element (8) die Feder (48) enthält, die gegen das untere Element (10) vorgespannt ist;
- c) im unteren Element (10) an einer scheibenförmigen Führung (30, 32) in Deckel- und/oder in Bodennähe kleine Durchströmöffnungen (40) vorgesehen sind;
- d) das untere Element (10) den offenen Boden (32) mit einer ringförmigen Isolierung (46) und Dich tung (44) aufweist; und
- e) die verlängerte Elektrode (4) mit Hohlleitung (24) zentral im Inneren beider Elemente (8, 10) sitzt.
14. Spülvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) über
einen Schnellverschluß, insbesondere über einen Bajo
nettverschluß, mit der Vorrichtung zum elektroerosiven
Bearbeiten verbindbar ist.
15. Spülvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Behälter (2) in einer Aufnahme (14)
an der Unterseite des Führungskopfes der Vorrichtung
zum elektroerosiven Bearbeiten befestigbar ist.
16. Spülvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie derart ausgelegt ist,
daß die elektroerosive Bearbeitung über eine Druck-
und/oder Flußmessung des Mediums steuerbar ist.
17. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) an seinem
der Werkstückoberfläche (6) gegenüberliegenden Ende
eine Führung (36) für die verlängerte Elektrode (4)
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944432193 DE4432193C2 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Spülvorrichtung |
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DE19944432193 DE4432193C2 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Spülvorrichtung |
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DE4432193A1 DE4432193A1 (de) | 1996-03-14 |
DE4432193C2 true DE4432193C2 (de) | 1998-07-23 |
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