DE4431197C2 - Anordnung zum Hochlaufen und/oder Speisen einer Drehstrom- oder Wechselstrommaschine - Google Patents

Anordnung zum Hochlaufen und/oder Speisen einer Drehstrom- oder Wechselstrommaschine

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  • Power Engineering (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Hochlaufen und/oder Speisen einer Dreh­ strom- oder Wechselstrommaschine.
Bei der Drehstrom- oder Wechselstrommaschine kann es sich um einen Elektromotor oder einen Generator handeln.
Beim Starten einer Drehstrommaschine können Probleme auftreten.
1. Probleme beim Hochlauf von Asynchronmaschinen
Schaltet man einen Drehstrom-Asynchronmotor direkt an das Drehstromnetz konstanter Spannung und Frequenz, so fließt während des Startens, also während des Hochlaufs von der Drehzahl Null auf die Betriebsdrehzahl, ein großer Strom. Dies wird in Bild 1 veranschaulicht. Dort zeigt die Kurve 1 den Strom I, die Kurve 2 das Motormoment M und die Kurve 3 das Gegenmoment der Arbeitsmaschine MG. Der Anlaufstrom IA beträgt bei Motoren größerer Leistung (also einer Leistung von mehr als 10 kW) etwa das 5 bis 8-fache des Nennstromes.
Wenn zwischen dem (starren) Netz und dem Motor nennenswerte Impedanzen vorhanden sind, verursacht der große Strom einen großen Spannungsabfall. Die Impedanzen können beispielswei­ se durch einen Transformator oder eine lange Leitung hervor­ gerufen werden. Das entsprechende Schaltbild zeigt Bild 2.
Am Motor liegt daher nicht die volle Netzspannung an. Da­ durch verändert sich die Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie, und zwar nahezu quadratisch mit der Spannung. Bild 3 zeigt die Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie (M-n-Kennlinie) für Nennspan­ nung und 0,7-fache Nennspannung. In Bild 3 zeigt die Kurve 1 das Drehmoment M bei Nennspannung (100% UN), die Kurve 2 das Gegenmoment der Arbeitsmaschine MG und Kurve 3 das Dreh­ moment M bei 0,7-facher Nennspannung (70% UN). Wirkt wäh­ rend des Hochlaufs das in Kurve 2 dargestellte Gegenmoment MG der Arbeitsmaschine, so kann der Motor nicht bis zur vol­ len Betriebsdrehzahl (Nenndrehzahl) n₁ hochlaufen. Er bleibt vielmehr in der aus Bild 3 ersichtlichen Weise bei der niedrigeren Drehzahl n₂ hängen. Ein Betrieb an diesem Punkt ist nicht zulässig, da der Motor sich zu stark erwär­ men würde. Das Problem wurde hier vereinfacht dargestellt, um das Wesentliche hervorzuheben. Tatsächlich würde sich während des Hochlaufes der Strom ändern und damit auch die Motorspannung. Diese Auswirkungen sind jedoch meist vernach­ lässigbar.
Um die beschriebenen Probleme zu lösen, sind bereits ver­ schiedene Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen worden, die jedoch alle nachteilhaft sind.
Zum Starten eines Motors kann man sich verschiedener Anlaß­ hilfen bedienen. Nach dem Hochlaufen werden die Anlaßhilfen im Normalfall überbrückt bzw. abgeschaltet und der Motor direkt ans Netz geschaltet. Je nach Anlaßmethode kann das Ab- bzw. Zuschalten unerwünschte Ausgleichsvorgänge im Netz und im Motor hervorrufen, beispielsweise Stoßströme, Stoß­ momente oder Spannungsspitzen.
Die Bilder 4 bis 6 zeigen verschiedene Anlaßhilfen, die nachfolgend erläutert werden.
In der Schaltung gemäß Bild 4 wird ein Anlaßtransformator (Anlaßtrafo) verwendet. Einen derartigen Anlaßtrafo benützt man gewöhnlich dazu, um den Netzstrom und damit die Netzbe­ lastung niedrig zu halten. Der Anlaßtrafo setzt zu diesem Zweck die Netzspannung UNetz auf eine niedrigere Motorspan­ nung herab. Für eine Trafo-Übersetzung von beispielsweise ü = 1,25 = 1/0,8 ergeben sich die folgenden in Bild 7 gezeig­ ten Relationen:
UMot = 0,8 × UNetz
INetz = 0,8 × IMot
Allerdings verringert sich dann das Motordrehmoment MMot gegenüber dem Drehmoment ohne Trafo MNetz wie folgt:
MMot = (0,8)² × MNetz = 0,64 × MNetz
Diese Anlaßmethode funktioniert daher nur bei geringem Gegenmoment MG.
Wenn durch einen großen Spannungsabfall vom Netz zum Motor die Motorspannung schon zu gering ist, bietet es sich an, das Prinzip des Anlaßtrafos umzukehren, wie dies in Bild 8 gezeigt ist. Mit einer Transformator-Übersetzung von bei­ spielsweise ü = 0,8 = 1/1,25 und einem Spannungsverlust zwischen Netz und Motor von Δ U = 0,25 × UNetz ergeben sich die in Bild 8 gezeigten Zahlenwerte:
UMot = UNetz
INetz = 1,25 × IMot
Der Spannungsabfall auf der Zuleitung wird durch die höhere Trafospannung ausgeglichen. Das Motordrehmoment verringert sich nicht, und es entstehen keine Hochlaufprobleme. Auch hier wurden die Verhältnisse vereinfacht dargestellt. Bei­ spielsweise wurde keine Phasenverschiebung zwischen den ein­ zelnen Spannungen berücksichtigt, was bei der Betrachtung des Anlaufes allerdings zulässig ist.
Die mit der soeben beschriebenen Lösung verbundenen Nach­ teile sind folgende:
  • - erhöhter Netzstrom;
  • - erhöhte Spannung am Beginn der Leitung (Isola­ tion);
  • - nach erfolgtem Hochlauf besteht die Gefahr einer zu hohen Motorspannung, da der Spannungsabfall Δ U geringer wird;
  • - beim Einschalten können Stromstöße und Drehmo­ mentenstöße entstehen;
  • - große Motorerwärmung während des Hochlaufes.
Eine weitere Anlaßhilfe ist ein Frequenzumrichter, der in Bild 5 gezeigt ist. Mit einem derartigen Frequenzumrichter können die Frequenz und die Motorspannung so weit verrin­ gert werden, daß auch bei stillstehendem Motor nur der Nenn­ strom fließt. Ein Hochlauf mit geringem Strom (z. B. Nenn­ strom) bei hohem Drehmoment (z. B. Nenn-Drehmoment) ist prin­ zipiell möglich.
Bei hohen Leistungen sind unter Umständen vor und nach dem Frequenzumrichter Transformatoren notwendig. Dies ist in Bild 9 dargestellt. Die Transformatoren stellen zusätzliche Impedanzen zwischen dem Netz und dem Motor dar. Obwohl der Spannungsabfall bei Nennstrom geringer ist, stören diese Impedanzen. Vor allem bei kleinen Frequenzen (beispielswei­ se bei stillstehendem Motor) behindern sie den Startvor­ gang. Die Transformatoren müssen zum Teil erheblich überdi­ mensioniert werden.
Mit den zuletzt beschriebenen Lösungen sind folgende Nach­ teile verbunden:
  • - hohe Kosten für Frequenzumrichter und Transforma­ toren;
  • - der Frequenzumrichter muß meist für die volle Lei­ stung des Motors ausgelegt werden (keine Überlast­ fähigkeit);
  • - nichtsinusförmige Spannungen und Ströme;
  • - ein synchrones Schalten an das Netz ist nicht möglich (zuerst muß der Umrichter abgeschaltet werden, dann kann erst das Netz zugeschaltet werden; dies verursacht Ausgleichsvorgänge).
Die in Bild 6 gezeigten, rotierenden Umformer sind eine wei­ tere Anlaßhilfe. Sie bestehen aus einem mechanisch fest ge­ kuppelten Motor-Generator-Satz. Der Generator ist ein Syn­ chrongenerator, der sinusförmige Spannungen liefert. Die Frequenz kann durch die Motordrehzahl verstellt werden. Zur Drehzahlverstellung benötigt man bei einem Gleichstrom-Mo­ tor einen steuerbaren (Gleich-)Stromrichter. Wenn ein Dreh­ strom-Motor verwendet wird, braucht man einen Frequenzum­ richter.
Mit diesen rotierenden Umformern läßt sich - wie beim Fre­ quenzumrichter - der angeschlossene Motor mit geringem Strom (beispielsweise dem Nennstrom) und hohem Drehmoment (beispielsweise Nenn-Drehmoment) vom Stillstand bis zur Betriebsdrehzahl beschleunigen. Darüber hinaus kann man - wie beim Frequenzumrichter - die Drehzahl belastungsunab­ hängig variieren.
Diese Lösung bringt den Vorteil sinusförmiger Spannungen und Ströme im angeschlossenen Motor und im Kabel mit sich. Mit ihr sind allerdings folgende Nachteile verbunden:
  • - hohe Kosten für Stromrichter bzw. Frequenzum­ richter;
  • - der Umrichter muß meistens für die volle Motor­ leistung bemessen werden.
2. Probleme beim Hochlauf von Synchronmaschinen
Synchronmaschinen erzeugen nur bei einer durch Frequenz f und Polpaarzahl p gegebenen Drehzahl n₀ ein nutzbares Dreh­ moment. Der Zusammenhang zwischen Drehzahl n₀, Frequenz f und Polpaarzahl p ist folgender:
n₀ = f/p
Der Anlauf vom Stillstand bis zur Drehzahl n₀ erfordert da­ her besondere Maßnahmen (z. B. Anlaufkäfig). Größere Syn­ chronmaschinen schaltet man nicht direkt ans Netz, weil unzulässige Netzrückwirkungen auftreten würden. Diese Syn­ chronmaschinen werden nur "synchronisiert" ans Netz geschal­ tet. Dazu ist es zunächst notwendig, die Synchronmaschine durch fremde Antriebskraft (beispielsweise eine Wassertur­ bine oder einen frequenzumrichtergespeisten Motor) auf die Drehzahl n₀ zu bringen.
3. Aus der Vorveröffentlichung DE-Zeitschrift "Stahl und Ei­ sen" 91 (1971), Nr. 10, 13. Mai 1971, Seiten 582 bis 584 ist ein Anfahrsatz für einen schnellaufenden Drehstrom-Hoch­ spannungsmotor bekannt. Der hochfahrbare Hauptmotor kann dabei ein Asynchronmotor oder ein Synchronmotor sein. Die­ ser Hauptmotor wird selbsttätig stoßfrei auf das Netz umge­ schaltet. Der Anfahrsatz besteht aus einem Anfahrmotor, der mit einem Synchrongenerator verbunden ist. Zunächst wird der erregte Synchrongenerator durch den Anfahrmotor bei ma­ ximalem Läuferwiderstand hochgefahren. Bei einer bestimmten Anfahrsatzdrehzahl wird der Hauptmotor auf die Anfahrschie­ ne und damit auf den Synchrongenerator geschaltet. Der Hauptmotor beschleunigt die mit ihm verbundene Arbeitsma­ schine. Der Anfahrmotor kann dann - da er jetzt belastet wird - seine Drehzahl wegen des großen Läuferwiderstandes nicht mehr erhöhen bzw. verringert sie sogar. Bei einer vor­ ausberechenbaren Drehzahl hat der Hauptmotor annähernd die gleiche Drehzahl wie der Synchrongenerator. Er wird dann durch Schließen eines Schalters auf das Netz geschaltet.
Aus der US 43 30 740 ist eine Energieversorgungsschaltung für einen Dreiphasen-Unterwasserpumpenmotor bekannt. Der Motor kann über ein langes Kabel mit der Strom- und Span­ nungsquelle verbunden sein. Das lange Kabel hat einen gro­ ßen Widerstand, der zu einem hohen Spannungsabfall zwischen der Spannungsquelle und dem Motor führt, so daß das Start­ moment und die dadurch ausgelösten Spannungen in der Welle gering sind. Wenn der Motor über ein kurzes Kabel mit der Spannungsquelle verbunden wird, wie dies der Fall ist, wenn die Unterwasserpumpe in flachem Wasser verwendet wird, kön­ nen das Startmoment und damit die Spannungen in der Welle zu groß werden. Um dieses Problem zu lösen wird in der US 43 30 740 vorgeschlagen, zwischen die Spannungsquelle und dem Motor eine Schaltung mit einer hohen Impedanz vorzu­ sehen, die wie ein langes Kabel wirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Dreh­ strom- oder Wechselstrommaschine, der eine elektrisch lei­ tende Verbindung mit nennenswerter, den direkten Anlauf verhindernder Impedanz vorgeschaltet ist, ein Anlaufen durch bloßes Zuschalten an das Netz zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Drehstrom- oder Wechselstrommaschi­ ne kann eine Asynchronmaschine oder eine Synchronmaschine sein. Sie kann ferner ein Motor oder ein Generator sein. Die Anordnung weist einen an ein Netz direkt zuschaltbaren Käfigläufermotor auf, der über ein mechanisches Verbindungs­ glied mit einem die Maschine über die elektrisch leitende Verbindung speisenden Synchrongenerator verbunden ist.
Die zunächst zu startende und dann zu speisende Drehstrom- oder Wechselstrommaschine wird mit veränderlicher Spannung und veränderlicher Frequenz von einem Synchrongenerator ge­ speist, welcher seinerseits über ein mechanisches Verbin­ dungsglied von einem Käfigläufermotor angetrieben wird. Der den Generator antreibende Motor kann direkt, also beispiels­ weise über einen Schalter oder einen Schütz, mit dem Versor­ gungsnetz verbunden werden. Die Zwischenschaltung weiterer Bauteile ist nicht erforderlich.
Nach der Erfindung sind keine zusätzlichen Stellglieder zwi­ schen dem Netz und dem Drehstrom- oder Wechselstrommotor erforderlich. Die Erfindung beruht dabei auf der Erkennt­ nis, daß eine stationäre Frequenzverstellung des Synchronge­ nerators für das Starten (also für den dynamischen Vorgang des Anlaufs) der zu startenden Drehstrom- oder Wechselstrom­ maschine nicht erforderlich ist. Die im Stand der Technik bekannten Lösungen beruhten auf der Vorstellung, daß der die zu startende Drehstrom- oder Wechselstrommaschine an­ treibende Generator eine variable bzw. einstellbare Span­ nung und Frequenz haben muß, wobei diese variabel einstell­ bare Spannung und Frequenz dann allerdings stationär bei­ behalten wurden. Hiervon ausgehend waren zur Drehzahlver­ stellung dienende Elemente zwischen dem Netz und dem den Generator antreibenden Motor erforderlich.
Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß für das Starten der Drehstrom- oder Wechselstrommaschine eine stationäre Frequenzverstellung des Generators nicht erforderlich ist. Dementsprechend werden nach der Erfindung keine zusätzlichen Stellglieder (z. B. zur Drehzahlverstel­ lung des Motors) zwischen dem Netz und dem Motor benötigt. Mit derartigen Stellgliedern kann man bei den vorbekannten Lösungen eine stationäre Drehzahlverstellung durchführen. Der Verzicht auf die Stellglieder erlaubt eine einfachere Lösung mit geringeren Kosten. Durch den Verzicht auf die Stellglieder ist eine stationäre Drehzahlverstellung des Motors und damit eine stationäre Frequenzverstellung des Generators nicht mehr möglich. Für das Starten der Dreh­ strom- oder Wechselstrommaschine ist dies allerdings auch nicht notwendig.
Nach der Erfindung ist der Synchrongenerator über ein me­ chanisches Verbindungsglied bzw. Übertragungsglied mit dem Käfigläufermotor verbunden. Der Käfigläufermotor kann di­ rekt, d. h. nur durch Schaltkontakte (Schalter oder Schütz) an das Drehstrom- oder Wechselstromnetz angeschlossen sein. Es müssen also keine leistungselektronischen Stellglieder, z. B. zur Drehzahlverstellung wie Thyristoren oder ähnli­ ches, zwischen Netz und Motor liegen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Synchronge­ nerator und der Drehstrom- oder Wechselstrommaschine kann ein langes Kabel oder eine lange Leitung sein. Diese elek­ trisch leitende Verbindung kann einen oder mehrere Trans­ formatoren beinhalten. Sie kann ein Unterwasserkabel bein­ halten.
Die Drehstrom- oder Wechselstrommaschine kann eine Unter­ wasser-Maschine sein.
Der Synchrongenerator bildet vorzugsweise eine Einheit mit dem Käfigläufermotor, wobei diese Einheit vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht ist.
Das mechanische Übertragungsglied kann ein Getriebe sein. Es kann auch eine Kupplung sein. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß das mechani­ sche Übertragungsglied eine gemeinsame Welle des Drehstrom- oder Wechselstrommotors und des Synchrongenerators ist. Das mechanische Verbindungsglied kann also vorzugsweise dadurch realisiert werden, daß der Drehstrom- oder Wechselstrommo­ tor und der Synchrongenerator eine gemeinsame Welle haben bzw. auf einer gemeinsamen Welle sitzen.
Vorzugsweise ist die Polzahl des Käfigläufer­ motors mit der Polzahl des Synchrongenerators identisch.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an­ hand von Bild 10 und Bild 11 erläutert. Bild 10 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung, bestehend aus einer Drehstrom- oder Wechselstrommaschine 7 und einer Anordnung zum Starten dieser Drehstrom- oder Wech­ selstrommaschine 7. Diese Anordnung zum Starten der Dreh­ strom- oder Wechselstrommaschine 7 besteht aus einem Dreh­ strom- oder Wechselstrommotor, nämlich einem Käfigläufermotor, der über ein mechanisches Verbindungsglied 4 einen Syn­ chrongenerator 5 antreibt, an den die Drehstrom- oder Wech­ selstrommaschine 7 über eine elektrisch leitende Verbindung 6 mit der Impedanz Z angeschlossen ist. Der Käfigläufermotor 3 ist direkt, d. h. über Schaltkontakte 2, an das Drehstrom- oder Wechselstromnetz 1 angeschlossen.
Die in Bild 10 gezeigte, erfindungsgemäße Anordnung geht aus der in Bild 6b gezeigten Anordnung hervor. Gegenüber der früheren Lösung nach Bild 6b wird jedoch bei der erfin­ dungsgemäßen Lösung gemäß Bild 10 der Antriebsmotor 3 des Umformaggregats nicht über einen Umrichter gespeist, son­ dern direkt an das Netz 1 geschaltet. Die Drehzahl des An­ triebsmotors, also des Käfigläufermotors 3, kann also nicht variiert werden. Dies ist allerdings auch nicht erforderlich, um den Zweck der Erfindung zu er­ reichen, der darin besteht, den schonenden Hochlauf der Drehstrom- oder Wechselstrommaschine (Motor oder Generator) 7 zu gewährleisten. Die erfindungsgemäße Anordnung gemäß Bild 10 kann deshalb auch als "Hochlauf-Umformer" bezeich­ net werden.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß Bild 10 am Beispiel eines Drehstromantrie­ bes erläutert. Zum Starten der Maschine 7 wird der Motor 3 über den Schalter 2 direkt ans Drehstromnetz 1 geschaltet. Der Generator 5 ist (z. B. durch eine Erregerwicklung bzw. durch Permanentmagnete) erregt, d. h. es existiert (auch bei Stillstand) ein magnetischer Fluß Φ. Im Stillstand ändert sich der Fluß durch die Ständerwicklung nicht, weshalb auch keine Spannung induziert wird. Für die induzierte Spannung Ui gilt:
mit der Drehzahl n.
Mit zunehmender Drehzahl des Hochlaufumformers erhöhen sich die induzierte Spannung Ui und gleichzeitig die Frequenz f des Generators
f = p × n
(mit der Polpaarzahl p).
In Bild 11 ist der Zusammenhang zwischen Frequenz f und induzierter Spannung Ui dargestellt. Diese Zuordnung gilt (bis auf den Bereich sehr kleiner Frequenzen) auch bei der Drehzahlsteuerung von Drehstrommaschinen über Frequenzum­ richter.
Mit Hilfe des in Bild 10 dargestellten, erfindungsgemäßen Hochlaufumformers kann die Maschine 7 bis nahe an die syn­ chrone Drehzahl n₀ hochlaufen (abhängig von der Belastung). Bei geeigneter Dimensionierung der Komponenten kann bei­ spielsweise - wie beim Frequenzumrichterbetrieb - ein Hoch­ lauf mit dem Nennstrom und dem Nennmoment der Maschine 7 durchgeführt werden. Meßtechnische Untersuchungen haben dies bestätigt.
Die Erfindung kann besonders vorteilhaft für den Hochlauf­ vorgang von Unterwassermotoren eingesetzt werden. Derartige Unterwassermotoren werden oft über lange Kabel (und unter Umständen auch über Transformatoren) mit Energie versorgt, wobei die Kabel mehrere Kilometer lang sein können.
Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung be­ trifft Synchrongeneratoren zur Erzeugung elektrischer Ener­ gie. Hier ist der Hochlauf bis zur synchronen Drehzahl, z. B. mit Hilfe einer Wasserturbine, problematisch. Vielfach werden hierzu umrichtergespeiste Motoren benutzt. Ein Nach­ teil dieser Lösung besteht jedoch darin, daß diese Motoren mit den Synchrongeneratoren gekuppelt werden müssen und den mechanischen Antriebsstrang verlängern. Mit dem erfindungs­ gemäßen Hochlauf-Umformer ergibt sich dagegen eine kosten­ günstige Lösung, da auf den teuren Umrichter verzichtet werden kann. Außerdem kann der Hochlauf-Umformer an belie­ biger Stelle plaziert werden. Auch eine nachträgliche Um­ rüstung ist ohne Probleme möglich.

Claims (10)

1. Anordnung zum Hochlaufen und/oder Speisen einer Drehstrom- oder Wechselstrommaschine (7), der eine elektrisch leitende Verbindung (6) mit nennenswerter, den direkten Anlauf verhindernder Impedanz (Z) vorgeschaltet ist, mit einem an ein Netz (1) di­ rekt zuschaltbaren (2) Käfigläufermotor (3), der über ein mechanisches Verbin­ dungsglied (4) mit einem die Maschine (7) über die elektrisch leitende Verbin­ dung (6) speisenden Synchrongenerator (5) verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch lei­ tende Verbindung (6) ein langes Kabel oder eine lange Leitung ist.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Verbindung (6) einen oder mehrere Transformatoren beinhaltet.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elektrisch leitende Verbindung (6) ein Unterwasserkabel be­ inhaltet.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Drehstrom- oder Wechselstrommaschine (7) eine Unterwas­ ser-Maschine ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Synchrongenerator (5) eine Einheit mit dem Käfigläufermotor (3) bildet, wobei diese Einheit vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht ist.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das mechanische Verbindungsglied (4) ein Getriebe ist.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das mechanische Verbindungsglied (4) eine Kupplung ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das mechanische Verbindungsglied (4) eine gemeinsame Welle des Käfigläufermotors (3) und des Synchrongenerators (5) ist.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Polzahl des Käfigläufermotors (3) mit der Polzahl des Syn­ chrongenerators (5) identisch ist.
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