DE4428729C2 - Verfahren und Anordnung zur bidirektionalen Vermessung von Funkkanälen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur bidirektionalen Vermessung von FunkkanälenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur
bidirektionalen Vermessung von Funkkanälen.
Für die Planung neuer und für den Betrieb vorhandener
Mobilfunkdienste ist die genaue Kenntnis der
Ausbreitungsbedingungen innerhalb eines Mobilfunkkanals
wichtig. Fast alle Mobilfunkdienste werden bidirektional
(vollduplex) verwendet, das heißt, es werden zwei
voneinander abhängige Funkverbindungen aufgebaut. Diese
liegen auf unterschiedlichen Frequenzen innerhalb desselben
Frequenzbandes.
Je nach Funkdienst und Frequenzbereich liegt der
Frequenzabstand zwischen 0,6 MHz und 50 MHz. Das bedeutet,
daß die Ausbreitungsbedingungen für beide Richtungen einer
Mobilfunkverbindung unterschiedlich sind und in Abhängigkeit
von Zeit und Ort verschieden schwanken. Trotzdem wurde
bisher bei der Vermessung von Duplex-Funkübertragungssystemen davon ausgegangen,
daß der Hin- und Rückkanal sich gleich verhalten.
Aus dem Fachartikel von MATHAUER, VEIT:
Funkversorgungsmeßsystem für GSM-Netze
- Optimale Funkzellenplanung In:
net, Jg. 46 (1992), Heft 6, S. 317-320
ist ein Meßverfahren mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, welches
die ortsabhängige Qualität eines von einer
Feststation ausgesendeten Signals ermittelt
und aufzeichnet. Es wird hier ausschließlich
die Downlink-Richtung vermessen.
Aus der Offenlegungsschrift DE 37 36 020 A1
ist ein Hinweis zu entnehmen,
bei der Leistungssteuerung der Sender
eines Funknetzes sowohl den Hinkanal
als auch den Rückkanal
einzubeziehen.
Eine Vermessung von Funkkanälen
unter Zuhilfenahme von Meßsendern und
Meßempfängern ist nicht Gegenstand dieser
Druckschrift.
Es ist jedoch aufgezeigt, daß die
Übertragungseigenschaften des Uplink- und des
Downlink-Kanals bei Duplex-Funkübertragungs
systemen unterschiedlich sein können.
Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte
Meßverfahren
und die zur
Durchführung des Meßverfahrens erforder
liche Anordnung zu verbessern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 bezüglich des
Meßverfahrens und durch die
Merkmale des Patent
anspruchs 2 bezüglich der Anordnung
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß Daten über die Übertragungseigenschaften beider Kanäle gleichzeitig
vorliegen und gemeinsam ausgewertet werden können. Eine
Auswertung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgten Messungen bringt wichtige Informationen zur
Optimierung und zur Planung von Mobilfunknetzen.
Welche Meßwerte im einzelnen gewonnen und aufgezeichnet
werden, hängt von den Voraussetzungen der jeweiligen
Anwendung ab. So wird im allgemeinen für analoge Funkdienste
die Empfangsfeldstärke als Meßwert ausreichen. Auch für
digitale Funkdienste liefert bereits die Empfangsfeldstärke
wesentliche Erkenntnisse. Hier sind jedoch weitere Meßwerte,
wie beispielsweise Bitfehlerrate und Impulsantwort von
großem Interesse.
Die Zeitsignale können in einfacher Weise von Taktimpulsen
gebildet werden. Es sind jedoch auch Datensignale möglich,
welche die einzelne Messung bezeichnen, wie beispielsweise
die Zeitpunkte der Messungen oder eine fortlaufende
Numerierung der Messungen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß
im Fahrzeug zusätzlich zu den Meßwerten die jeweils
zugehörige Position des Fahrzeugs (Mobilstation) aufgezeichnet wird. Zur
Bestimmung der Position stehen geeignete Einrichtungen und
Systeme zur Verfügung, wie beispielsweise das Peiseler-Rad,
und diverse Navigationssysteme einschließlich des GPS
(Global Positioning System). Mit den dann insgesamt
aufgezeichneten Daten ist es beispielsweise möglich, den
Verlauf einer Meßfahrt in eine Landkarte einzutragen und mit
den Meßwerten beider Kanäle zu versehen. Dieses kann mit
Hilfe eines entsprechenden Auswerteprogramms und eines
Druckers und oder eines Plotters im wesentlichen automatisch
ausgeführt werden.
Ein anderes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß ferner Videosignale von einer auf die
Umgebung des Fahrzeugs gerichteten Videokamera aufgezeichnet
werden. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß zusammen mit
den Videosignalen Zeitsignale aufgezeichnet werden.
Bei einer späteren Wiedergabe der Videoaufnahmen zusammen
mit den Meßwerten können wichtige Erkenntnisse über Ursachen
von Störungen, wie beispielsweise Feldstärkeeinbrüchen oder
Mehrwege-Empfang, gewonnen werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Mobilstation,
vorzugsweise in einem Fahrzeug, und
Fig. 2 eine Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Feststation
jeweils als Blockschaltbild.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Mobilstation sind an eine
Antenne 1 über eine Weiche 2, einen Leistungsverstärker 3
und einen Vorverstärker 4 ein Meßsender 5 und ein
Meßempfänger 6 angeschlossen. Zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens können handelsübliche Geräte
verwendet werden, beispielsweise ein Meßsender vom Typ
SMHU58 und ein Meßempfänger vom Typ ESVD der Firma Rohde &
Schwarz. Ein Ausgang des Meßempfängers 6 ist mit einem
Eingang eines Computers 7 verbunden und führt diesem ein der
Empfangsfeldstärke analoges Signal zu. Dieses wird im
Computer 7 in ein digitales Signal umgewandelt, wovon in
regelmäßigen Abständen Werte (Meßwerte) in einem im Computer
7 vorhandenen Speicher, beispielsweise einer Festplatte,
abgelegt werden. Zur Verwendung im Fahrzeug eignet sich
vorzugsweise ein tragbarer Computer, ein sogenannter Laptop.
Gleichzeitig mit dem Abtasten des Feldstärkesignals und dem
Speichern des Meßwertes wird vom Computer 7 ein Zeitsignal
ausgegeben und einem Modulator 8 zugeleitet, dessen Ausgang
mit einem Modulationseingang des Meßsenders 5 verbunden ist.
Damit wird das ansonsten unmodulierte Ausgangssignal des
Meßsenders mit einer Zeitinformation versehen, so daß die im
Computer 7 und in dem später erläuterten Computer der
Feststation gleichzeitig gespeicherten Meßwerte bei einer
späteren Auswertung einander zugeordnet werden können.
Neben den Meßwerten und der Zeitinformation wird mit Hilfe
des Computers 7 auch eine Ortsinformation aufgezeichnet.
Dazu ist ein Eingang des Computers 7 mit einer Einrichtung 9
zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs verbunden, die im
einfachsten Fall von einem Weggeber, beispielsweise einem
Peiseler-Rad, gebildet ist. Bei einer Fahrt auf einem
bekannten Weg kann dann die Position eindeutig bestimmt
werden. Es ist jedoch auch die Verwendung von anderen
Navigationssystemen möglich.
Bei der Mobilstation nach Fig. 1 ist ferner eine Videokamera
10 vorgesehen, die auf den Fahrweg des Fahrzeugs gerichtet
ist. Die Signale der Videokamera 10 werden von einem
Videorecorder 11 aufgezeichnet. Um auch hier eine Zuordnung
zwischen dem jeweiligen Bild und den aufgezeichneten
Meßwerten bei der späteren Auswertung treffen zu können, ist
zwischen die Videokamera 10 und den Videorecorder 11 eine
Einblendschaltung 12 eingefügt, welche vom Computer 7
gesteuert Zeitinformationen in die Videosignale einblendet.
Derartige Einblendschaltungen sind beispielsweise als
Steckkarten für Personalcomputer und Laptops erhältlich.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Feststation, die
ebenfalls einen Meßsender 21 und einen Meßempfänger 22
enthält, wobei der Meßsender 21 über einen
Leistungsverstärker 23 und der Meßempfänger 22 über einen
Vorverstärker 24 mit einer Weiche 25 verbunden sind, an
welche eine Antenne 26 angeschlossen ist. Ein Ausgang des
Meßempfängers 22 ist mit einem Computer 27 verbunden,
vorzugsweise mit einem Personalcomputer entsprechender
Leistungsfähigkeit. Dieser zeichnet einzelne Werte des im
Meßempfänger empfangenen und demodulierten Signals
gleichzeitig mit den Zeitsignalen, welche durch Demodulation
des empfangenen Signals im Meßempfänger 22 zur Verfügung
stehen. An den Computer 27 ist ein Plotter 28 zum Ausdrucken
von verschiedenen grafischen Darstellungen, insbesondere
Landkarten mit eingetragenen Meßfahrten und Meßergebnissen
angeschlossen. Ferner ist ein Digitalisier-Tablett 29 zur
Eingabe von grafischen Daten und eine ISDN-Schnittstelle 30
zur Verbindung mit weiteren Rechnern, beispielsweise mit
einem Laborrechner, vorgesehen.
Die Auswertung der Meßwerte erfolgt durch zusammenfügen und
geeignetes. Darstellen der auf den Datenträgern beider
Computer 7, 27 aufgezeichneten Daten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Vermessung von Funkkanälen, bei dem in einer
Mobilstation Signale, die in einem ersten zu vermessenden Kanal
von einer Feststation ausgesendet werden, mit einem
Meßempfänger empfangen werden und Meßwerte, welche die
Empfangsqualität beschreiben, als Funktion des Aufenthaltsortes
der Mobilstation aufgezeichnet werden,
und die von der Feststation ausgesendeten und im Meßempfänger
empfangenen Signale als Funktion der Zeit aufgezeichnet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig von der Mobilstation mit einem Meßsender erzeugte Signale in einem zweiten zu vermessenden Kanal ausgesendet und in der Feststation mit einem weiteren Meßempfänger empfangen werden, und Meßwerte, welche die Qualität des zweiten Kanals beschreiben, als Funktion der Zeit und des Ortes aufgezeichnet werden,
daß nur einem der Meßsender Zeitsignale zugeführt werden, mit welchen die vom Meßsender erzeugten Signale moduliert werden,
daß die dem einen Meßsender zugeführten Zeitsignale und die zusammen mit den von dem einen Meßsender erzeugten Signalen übertragenen Zeitsignale mit den jeweiligen Meßwerten aufgezeichnet werden, und
daß ferner Videosignale zusammen mit den Zeitsignalen von einer auf die Umgebung der Mobilstation gerichtete Videokamera aufgezeichnet werden.
daß gleichzeitig von der Mobilstation mit einem Meßsender erzeugte Signale in einem zweiten zu vermessenden Kanal ausgesendet und in der Feststation mit einem weiteren Meßempfänger empfangen werden, und Meßwerte, welche die Qualität des zweiten Kanals beschreiben, als Funktion der Zeit und des Ortes aufgezeichnet werden,
daß nur einem der Meßsender Zeitsignale zugeführt werden, mit welchen die vom Meßsender erzeugten Signale moduliert werden,
daß die dem einen Meßsender zugeführten Zeitsignale und die zusammen mit den von dem einen Meßsender erzeugten Signalen übertragenen Zeitsignale mit den jeweiligen Meßwerten aufgezeichnet werden, und
daß ferner Videosignale zusammen mit den Zeitsignalen von einer auf die Umgebung der Mobilstation gerichtete Videokamera aufgezeichnet werden.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
wobei in der Mobilstation ein Meßempfänger zum Empfang von Signalen in einem ersten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Eingang über einen HF-Verstärker und eine Weiche mit einer Antenne verbunden ist, und ein Ausgang des Meßempfängers an den Eingang eines Computers zur Aufzeichnung der Meßwerte angeschlossen ist, wobei
in der Mobilstation ein Meßsender zum Aussenden von Signalen angeordnet ist, der über einen HF-Verstärker und die Weiche mit der Antenne verbunden ist, wobei
die Aufzeichnung der Ausgangssignale des Meßempfängers im Computer zusammen mit Zeitsignalen erfolgt, wobei
ein Ausgang des Computers über einen Modulator mit einem Eingang des Meßsenders zur Modulation der vom Meßsender ausgesendeten Signale mit den Zeitsignalen verbunden ist,
eine Videokamera über eine Einrichtung zur Einblendung von Zeichen in das Videosignal an einem Videorekorder angeschlossen ist, wobei die Einrichtung zur Einblendung von dem Computer steuerbar ist, wobei außerdem
weitere Eingänge des Computers mit mindestens einer Einrichtung zur Bestimmung des Aufenthaltsortes der Mobilstation verbunden sind,
in der Feststation ein Meßsender zum Aussenden von Signalen in einem ersten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Ausgang über einen HF-Verstärker und eine Weiche mit einer Antenne verbunden ist, in der Feststation ein Meßempfänger zum Empfang von Signalen in einem zweiten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Eingang über einen HF-Verstärker und die Weiche mit der Antenne verbunden ist, und wobei
ein Ausgang des Meßempfängers an den Eingang eines Computers zur Aufzeichnung der Meßwerte und von den in den empfangenen Signalen enthaltenen Zeitsignalen angeschlossen ist.
wobei in der Mobilstation ein Meßempfänger zum Empfang von Signalen in einem ersten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Eingang über einen HF-Verstärker und eine Weiche mit einer Antenne verbunden ist, und ein Ausgang des Meßempfängers an den Eingang eines Computers zur Aufzeichnung der Meßwerte angeschlossen ist, wobei
in der Mobilstation ein Meßsender zum Aussenden von Signalen angeordnet ist, der über einen HF-Verstärker und die Weiche mit der Antenne verbunden ist, wobei
die Aufzeichnung der Ausgangssignale des Meßempfängers im Computer zusammen mit Zeitsignalen erfolgt, wobei
ein Ausgang des Computers über einen Modulator mit einem Eingang des Meßsenders zur Modulation der vom Meßsender ausgesendeten Signale mit den Zeitsignalen verbunden ist,
eine Videokamera über eine Einrichtung zur Einblendung von Zeichen in das Videosignal an einem Videorekorder angeschlossen ist, wobei die Einrichtung zur Einblendung von dem Computer steuerbar ist, wobei außerdem
weitere Eingänge des Computers mit mindestens einer Einrichtung zur Bestimmung des Aufenthaltsortes der Mobilstation verbunden sind,
in der Feststation ein Meßsender zum Aussenden von Signalen in einem ersten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Ausgang über einen HF-Verstärker und eine Weiche mit einer Antenne verbunden ist, in der Feststation ein Meßempfänger zum Empfang von Signalen in einem zweiten zu vermessenden Kanal angeordnet ist, dessen Eingang über einen HF-Verstärker und die Weiche mit der Antenne verbunden ist, und wobei
ein Ausgang des Meßempfängers an den Eingang eines Computers zur Aufzeichnung der Meßwerte und von den in den empfangenen Signalen enthaltenen Zeitsignalen angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
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DE4428729A DE4428729C2 (de) | 1994-08-15 | 1994-08-15 | Verfahren und Anordnung zur bidirektionalen Vermessung von Funkkanälen |
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Publications (2)
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DE4428729A1 DE4428729A1 (de) | 1997-01-23 |
DE4428729C2 true DE4428729C2 (de) | 1998-08-20 |
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ID=6525620
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