DE4428255C2 - Elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von Hydroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten sowie Elektrodialysezelle zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von Hydroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten sowie Elektrodialysezelle zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger
Lösungen von Hxdroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten, sowie eine Elektro
dialysezelle zur Durchführung des Verfahrens.
Hydroxylamin wird technisch in Form seiner Salze, wie etwa des Sulfats oder des
Phosphats, z. B. durch katalytische Reduktion von Stickstoffmonoxid oder Salpeter
säure hergestellt. Bei Umsetzungen der Hydroxylammoniumsalze, z. B. zu Oximen,
werden die entsprechenden Anionen als Säuren in Freiheit gesetzt. Es hat sich je
doch häufig als schwierig erwiesen, solche Fremdanionen aus dem Reaktions
gemisch zu entfernen. Stellt man nun freies Hydroxylamin durch Umsetzung von
Hydroxylammoniumsalzen mit Alkalien her, so lassen sich auch hier die
Fremdionen nur unzureichend entfernen. Es ist zwar bereits ein Verfahren bekannt,
bei dem die Anionen durch Elektrodialyse entfernt werden. Entsprechend dem in
der DE-OS 20 62 436 beschriebenen Verfahren wird eine wäßrige Lösung von Hy
droxylammoniumsulfat in Gegenwart von Cyclohexanon unter Bildung von Cyc
lohexanonoxim der Elektrolyse unterworfen. Diese Arbeitsweise ist aber wegen der
Instabilität des Hydroxylamins und der geringen Lebensdauer der semipermeab
len Trennwände für die Herstellung von wäßrigen Lösungen von Hydroxylamin
wenig geeignet.
Hydroxylamin befindet sich aufgrund seiner mangelnden Stabilität nicht als freie
Base im Handel. Es wird großtechnisch ausschließlich durch Reduktion von Stick
stoffoxiden mit Wasserstoff am Platinkontakt in Gegenwart von Schwefelsäure
hergestellt. Da bei fällt das Hydroxylamin als Salz in Form von Hydroxylammonium
sulfat an. Möchte man andere Hydroxylammoniumverbindungen gewinnen, so
etwa das als Dünger oder insbesondere als Waschmittelzusatz bedeutende Hy
droxylammoniumphosphat, so ist in einem weiteren, diskontinuierlichen Schritt ein
Ionenaustausch durchzuführen. Allgemein sind diese Verfahren jedoch mit hohen
Chemikalienkosten und einem zusätzlichen Abwasseranfall behaftet. Aus dem
großtechnisch hergestellten Hydroxylammoniumsulfat wird durch Zugabe von
Phosphorsaure im großen Überschuß zunächst Schwefelsäure freigesetzt. Diese
wird dann mit Kalkmilch als Gips gefällt, abfiltriert und das Filtrat eingedampft.
Aus dem Trockenrückstand wird das Hydroxylammoniumphosphat mittels Alkohol
extrahiert und schließlich nach einem Aufkonzentrierungsschritt kristallisiert. Freies
Hydroxylamin wird typischerweise aus Hydroxylammoniumsulfat durch Zugabe
von Natriummethanolat erhalten. Dabei entsteht neben der freien Base auch
Natriumchlorid und Methanol. Alkalische Lösungen von Hydroxylamin zerfallen
sehr rasch und oft explosionsartig zu Stickstoff und Ammoniak.
Aus der EP 0149153 A2 ist ein elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung von
wäßrigen Hydroxylaminlösungen aus wäßrigen Hydroxylammoniumsalzlösungen
durch Elektrodialyse bekannt, bei dem als Katolyt wäßrige Alkalilauge mit einem
Gehalt an Ammoniak und/oder Aminen verwendet wird. Dieses Verfahren stellt
eine Membranelektrolyse dar, bei der sich Produkt- und Eduktlösung in der selben
Kammer befinden. Im Laufe des Verfahrens wird die vorgelegte Lösung an Edukt,
dem Hydroxylammoniumsalz, abgereichert und an Produkt, dem Hydroxylamin,
angereichert. Erst wenn eine gewisse Konzentration an Edukt unterschritten ist,
kann die Produktlösung abgezogen werden. Das dort geschilderte Verfahren
stellt also nur ein diskontinuierliches Verfahren dar.
Aus der EP 0149154 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Lösungen
von Hydroxylammoniumcarbonat aus wäßrigen Hydroxylammoniumsalzlösungen
durch Elektrodialyse bekannt, bei dem als Katolyt wäßrige Lösungen von Ammo
niumcarbonaten, Alkalicarbonaten oder der entsprechenden Hydrogencarbona
ten verwendet werden. Auch dieses Verfahren stellt eine Membranelektrolyse
dar, bei der sich Produkt- und Eduktlösung in der selben Kammer befinden. Im
Laufe des Verfahrens wird ebenfalls die vorgelegte Lösung an Edukt, dem vorge
legten Hydroxylammoniumsalz abgereichert und an Produkt, dem Hydroxylam
moniumcarbonat, angereichert. Erst wenn eine gewisse Konzentration an Edukt
unterschritten ist, kann die Produktlösung abgezogen werden. Das dort geschil
derte Verfahren stellt also wiederum nur ein diskontinuierliches Verfahren dar.
Nachteil dieser Verfahren ist ferner, daß die zur Deprotonierung des Hydroxyl
ammoniumions notwendigen Hydroxidionen in einer Elektrolysezelle durch Re
duktion von Wasser gebildet werden. Damit erfolgt neben der Ionenwanderung
ein Elektronenübergang an den, die Hydroxylamin-Kammer begrenzenden Elek
troden. Eine katalytische Zersetzung der Produkte kann so nicht ausgeschlossen
werden und der Zusatz von Stabilisatoren wird notwendig. Desweiteren erfordert
eine solche Elektrolysezelle die Verwendung teurer Elektrodenmaterialien, wo
durch neben den hohen Betriebskosten auch hohe Investitionskosten aufzubrin
gen sind. Schließlich muß der an der Anode gebildete Sauerstoff aus dem Pro
duktkreislauf entfernt werden.
Es war deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von wäßri
gen Lösungen von Hxdroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten der allgemei
nen Formel I,
(NH₃OH)⁺xXx- bzw. (NH₂OH)xH⁺xXx- (I)
in der Xx- gleich OH⁻, PO₄3-, HCOO⁻, CH₃COO⁻, HCO₃⁻ oder CO₃2- bedeutet, zur
Verfügung zu stellen, bei dem hohe Ausbeuten erzielt und wäßrige Lösungen mit
einem möglichst geringen Gehalt an Fremdionen erhalten werden. Ferner soll
das Verfahren kontinuierlich durchgeführt und die gewünschten Produkte kosten
günstig hergestellt werden können, sowie eine zur Durchführung des Verfahrens
geeignete Elektrodialysezelle.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein elektrodialytisches Verfahren mit folgenden
Merkmalen:
- - man entfernt aus einer wäßrigen Lösung eines Hydroxylammoniumsalzes der allgemeinen Formel (NH₃OH)⁺zZz-, in der Zz- gleich SO₄2-, Cl⁻, F⁻, Br⁻, NO3- oder CH₃COO⁻ bedeutet, elektrodialytisch über eine Kationenaustauschermem bran die NH₃OH⁺-Ionen,
- - man überführt die NH₃OH⁺-Ionen mittels elektrodialytisch mit Hilfe einer bipola ren Membran erzeugten Hydroxidionen in (NH₃OH)OH oder NH₂OH · H₂O oder NH₂OH,
- - man protoniert die Zz--Ionen mittels elektrodialytisch mit Hilfe einer bipolaren Membran erzeugten Protonen, und
- - für Xx- gleich PO₄3-, HCOO⁻, CH₃COO⁻, HCO₃⁻ oder CO₃2- überführt man die wäßrige Lösung des (NH₃OH)OH durch Neutralisation mit Hilfe einer wäßrigen Lösung einer Säure der allgemeinen Formel HxXx- in eine wäßrige Lösung der Verbindung (NH₃O H)⁺xXx- oder (NH₂OH)xH⁺xXx-.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Mehrkreiselektrodialyse dar, in der
das Ausgangssalz (NH₃OH)⁺zZz- mittels bipolarer Membrantechnologie in seine
korrespondierende Säure und Base überführt wird. Als korrespondierende Base
wird wäßriges Hydroxylamin, NH₂OH bzw. NH₂OH · HOH bzw. (NH₃OH)OH, gebildet.
Dazu werden unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes aus der eingesetzten
Hydroxylammoniumsalzlösung mittels einer Kationenaustauschermembran die
NH₃OH⁺-Ionen abgetrennt und diese dann, mit den durch eine bipolare Mem
bran erzeugten OH⁻-Ionen, in die korrespondierende Base überführt. Auf diese
Weise wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und ohne Zusatz von
Fremdionen freies, wäßriges Hydroxylamin erzeugt, welches als wäßrige Lösung
isoliert werden kann. Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht also darin, daß, außer Hydroxylammoniumsalzen, dem System keine weite
ren Fremdionen zugeführt werden, die aufwendig zu entsorgen wären.
Durch anschließende Neutralisation mit Hilfe einer wäßrigen Lösung einer Säure
der allgemeinen Formel H⁺xXx- kann das gebildete Hydroxylamin in eine andere
gewünschte Ionenform überführt werden. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit
sind geeignete Säuren H₃PO₄, HCOOH, CH₃COOH oder CO₂. Auf diese Weise
können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wäßrige Lösungen von Hy
droxylammoniumphosphat, Hydroxylammoniumformiat, Hydroxylammoniumace
tat, Hydroxylammoniumhydrogencarbonat und Hydroxylammoniumcarbonat
erzeugt werden, aus denen dann nach üblichen Verfahren die Salze gewonnen
werden.
Die Anionen Zz- der eingesetzten Hydroxylammoniumsalze werden durch Proto
nierung in ihre korrespondierende Säure übergeführt und die dafür erforderlichen
Protonen mit Hilfe von bipolaren Membranen erzeugt. Dabei sind zwei verschie
dene Verfahrensvarianten möglich.
Variante 1:
In der ersten Variante werden die Anionen Zz- vor der Protonierung über eine Anionenaustauschermembran aus der wäßrigen Lösung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- entfernt. Die resultierende Säure H⁺zZz- wird dann entweder als wäß rige Lösung isoliert oder z. B. einer Neutralisation unterzogen.
In der ersten Variante werden die Anionen Zz- vor der Protonierung über eine Anionenaustauschermembran aus der wäßrigen Lösung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- entfernt. Die resultierende Säure H⁺zZz- wird dann entweder als wäß rige Lösung isoliert oder z. B. einer Neutralisation unterzogen.
Variante 2:
In einer zweiten Verfahrensvariante werden die Anionen Zz- in der wäßrigen Lö sung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- protoniert. Diese Verfahrensvariante stellt eine 2-Kreis-Elektrodialyse dar, in der die wäßrige Lösung des Ausgangssalzes in einer sauren Konzentratkammer vorgegeben wird. Die resultierende Säure H⁺zZz- wird dann wieder entweder als wäßrige Lösung isoliert oder z. B. einer Neutralisati on unterzogen.
In einer zweiten Verfahrensvariante werden die Anionen Zz- in der wäßrigen Lö sung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- protoniert. Diese Verfahrensvariante stellt eine 2-Kreis-Elektrodialyse dar, in der die wäßrige Lösung des Ausgangssalzes in einer sauren Konzentratkammer vorgegeben wird. Die resultierende Säure H⁺zZz- wird dann wieder entweder als wäßrige Lösung isoliert oder z. B. einer Neutralisati on unterzogen.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die protonierten Anionen Zz- durch Neutralisation mit einer Base Bb+(OH)b in ihre
Salze Bz b-Zb z- übergeführt.
Elektrodialysezellen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß
den Varianten 1 und 2 weisen eine oder mehrere Kammern K₁ auf, die kathoden
seitig von einer Kationenaustauschermembran begrenzt sind und in die die wäß
rige Lösung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- vorgelegt wird. Der Anodenraum ist
von einer Kationenaustauschermembran und der Kathodenraum von einer bipo
laren Membran mit kathodenseitig angeordneter kationenselektiver Schicht be
grenzt. Desweiteren weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine oder mehrere
Kammern K₂ auf, die anodenseitig von einer Kationenaustauschermembran und
kathodenseitig von einer bipolaren Membran mit kathodenseitig angeordneter
kationenselektiver Schicht begrenzt sind und in ihnen erfolgt die Oberführung der
NH₃OH⁺-Ionen mittels elektrodialytisch mit Hilfe der bipolaren Membran erzeug
ten Hydroxidionen in (NH₃OH)OH bzw. NH₂OH · H₂O bzw. NH₂OH. Die dem Ano
denraum benachbarte Kammer K₄ ist anodenseitig von einer Kationenaus
tauschermembran und kathodenseitig von einer bipolaren Membran mit ano
denseitig angeordneter anionenselektiver Schicht begrenzt.
Elektrodialysezellen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß
der Variante 1 weisen desweiteren eine oder mehrere Kammern K3 auf, die ka
thodenseitig von einer Anionenaustauschermembran und anodenseitig von einer
bipolaren Membran mit anodenseitig angeordneter anionenselektiver Schicht
begrenzt sind, und die anodenseitig an die Kammer K₁ anschließt. In der Kammer
K₃ erfolgt die Protonierung des Anionen Zz- mittels der mit Hilfe der bipolaren
Membran erzeugten Protonen.
Bei der Elektrodialysezelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß der Variante 2 erfolgt die Protonierung der Anionen Zz- in der Kammer K₁.
Im Folgenden werden die jeweils einfachsten Konfigurationen der Elektrodialyse
zellen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß den Varian
ten 1 und 2 schematisch dargestellt.
Variante 1: K-KR-BPM-K₂-KAT-K₁-AAT-K₃-BMP-K₄-KAT-AR-A
Variante 2: K-KR-BPM-K₂-KAT-K₁-BPM-K₄-KAT-AR-A
Variante 2: K-KR-BPM-K₂-KAT-K₁-BPM-K₄-KAT-AR-A
(K = Kathode, A = Anode, KR = Kathodenraum, AR = Anodenraum, KAT = Katio
nenaustauschermembran, AAT = Anionenaustauschermembran, BPM = bipolare
Membran mit anodenseitig angeordneter anionenselektiver Schicht).
In der Variante 1 kann sich die Einheit BPM-K₂-KAT-K₁-AAT-K₃- mehrmals wiederho
len, so daß ganz allgemein eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens gemäß dieser Variante folgende Konfiguration aufweist.
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-AAT-K₃-)-BMP-K₄-KAT-AR-A
n nimmt dabei Werte zwischen 1 und 250 ein, vorzugsweise zwischen 2 und 75.
In der Variante 2 ist die sich wiederholende Einheit BPM-K₂-KAT-K₁⁻, so daß ganz
allgemein eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß dieser Variante folgende Konfiguration aufweist.
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-)n-BPM-K₄-KAT-AR-A
n nimmt dabei Werte zwischen 1 und 400 ein, vorzugsweise zwischen 2 und 100.
Abb. 1 zeigt des erfindungsgemäße Verfahren gemäß der Variante 1 und
Abb. 2 gemäß der Variante 2. A⁺ steht dabei für NH₃OH⁺, X und Z haben die
bereits genannte Bedeutung und B⁺ steht für das Kation einer Base.
In der Variante 1 hat es sich von Vorteil erwiesen, wenn der pH-Wert des Ziel-Kon
zentratkreislaufes direkt mit der erforderlichen Säure oder Base konstant gehalten
wird. Dadurch erhält man im Produktstrom eine maximale Stromausbeute und
einen minimalen Fremdsalzgehalt. Wird z. B. eine wäßrige Hydroxylammoniumsul
fatlösung im Feed- bzw. Diluatkreislauf eingesetzt, so bilden die Sulfationen ge
meinsam mit den an der bipolaren Membran erzeugten Protonen freie Schwefel
säure und die Hydroxylammoniumionen werden durch die an der bipolaren
Membran erzeugten Hydroxid-Ionen deprotoniert und bilden freies Hydroxylamin,
welches nun isoliert werden kann. Die mangelnde Stabilität von freiem Hydroxyl
amin kann nun jedoch mit einer Konstanthaltung des pH-Wertes überwunden
werden. Dazu wird der pH-Wert im basischen Konzentrat durch Zugabe von z. B.
Phosphorsäure am pK-Wert von Hydroxylammoniumphosphat gehalten. In glei
cher Weise kann die Schwefelsäure durch Zugabe einer entsprechenden Base in
ein lösliches oder unlösliches Sulfat überführt werden. Phosphorsäure wird übli
cherweise nach dem Naßaufschlußverfahren aus Rohphosphaten und Schwefel
säure gewonnen. Aus dieser Phosphorsäure werden durch Neutralisieren die ver
schiedensten Phosphate hergestellt.
Diese finden Anwendung bei synthetischen Waschmitteln als Härtebinder, in flüs
sigen Reinigungsmitteln, als Bestandteile von Futtermitteln und Phosphatdünger,
zur Herstellung von Mehrstoffdünger, als mineralische Beifuttermischungen und
pharmazeutischen Stärkungsmitteln.
Wenn kein Bedarf an freier Säure besteht und/oder wenn die freie Base Hydroxyl
amin durch Zugabe nichtionischer Stabilisatoren ausreichend stabilisiert bzw.
handhabbar gemacht wird, so ist die einfachere und energetisch günstigere Ver
fahrensvariante 2 vorzuziehen. Dabei handelt es sich um eine 2-Kreis-Elektrodialy
se mit bipolaren Membranen. Diese erhält man im Vergleich zur Variante 1 durch
Verzicht auf eine Anionenaustauschermembran in der sich wiederholenden Ein
heit. Wird z. B. als Ausgangslösung eine wäßrige Hydroxylammoniumsulfatlösung
vorgelegt und möchte man eine wäßrige Hydroxylammoniumphosphatlösung
erhalten, so wird die Hydroxylammoniumsulfatlösung in der sauren Konzentrat
kammer K₁ vorgegeben. Die Gewinnung des Phosphat erfolgt wie bei der Varian
te 1. Um einen Protonendurchbruch von der sauren in die basische Kammer zu
vermeiden, was die Stromausbeute drastisch erniedrigen würde, hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn der pH-Wert des sauren Konzentrates mit der freien
Base Hydroxylamin konstant gehalten wird. Dabei wird der pH-Wert am pK-Wert
von Hydroxylammoniumsulfat gehalten.
Hydroxylamin wird u. a. durch Reduktion von Nitraten oder Nitriten mit Schwefeldi
oxid unter streng kontrollierten Bedingungen hergestellt. Man verwendet es i.d.R.
in Form seiner Lösungen und seiner Salze, insbesondere des (NH₃OH)₂SO₄, die
stabile, wasserlösliche, farblose Feststoffe bilden.
Für den absolut ungünstigsten Fall einer Grenzstromdichte kleiner als 5 mA · cm-2,
einer endlichen Rückdiffusionsgeschwindigkeit neutraler Moleküle (≈10-5 mol · m-2 · s-1,)
und einer mäßigen Stromausbeute (ξ < 70%) beträgt der spezifische Energie
eintrag für die elektrodialytische Gewinnung von Hydroxylamin mittels bipolarer
Membrantechnik weniger als 250 kWs · mol-1. Bei einer maximal notwendigen
Pumpenenergie (Wirkungsgrad ζ < 50%) von 2000 kWs · mol-1 unter Verwendung
eines sehr ungünstigen Elektrodialysestapels und bei einem Abschreibungszeit
raum von 5 Jahren auf die Anlage inklusive Meßtechnik betragen die maximalen
Kosten für die elektrodialytische Trennung weniger als 1.50 DM pro kg reines Hy
droxylamin. Wird direkt das Hydroxylammoniumphosphat gewonnen, so müssen
nur die Kosten für die noch notwendige Phosphorsäure addiert werden. Daraus
lassen sich die deutlichen Kostenvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens er
kennen. Bei dieser Betrachtung wurden die Abwasserkosten vernachlässigt, wel
che nach dem Stand der Technik sehr hoch sind, auf Grund der großen Mengen
an Regenerationschemikalien der Ionenaustauscher und die somit bedingt hohe
Salzfracht im Abwasser.
Claims (10)
1. Elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von Hydro
xylamin-Derivaten der allgemeinen Formel 1,
(NH₃OH)⁺xXx- oder (NH₂OH)xH⁺xXx- (I)in der Xx- gleich OH⁻, PO₄3-, HCOO⁻, CH₃COO⁻, HCO₃- oder CO₃2-bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) aus einer wäßrigen Lösung eines Hydroxylammoniumsalzes der allgemeinen Formel (NH₃OH)⁺zZz-, in der Zz- gleich SO₄2-, Cl⁻, F⁻, Br⁻, NO3- oder CH₃COO⁻ bedeutet, elektrodialytisch über eine Kationenaustauschermembran die NH₃OH⁺-Ionen entfernt werden, worauf
- b) die NH₃OH⁺-Ionen mit Hydroxidionen, die elektrodialytisch mittels einer bipola ren Membran erzeugt wurden, zu (NH₃OH)OH oder NH₂OH · H₂O oder NH₂OH umgesetzt werden, und
- c) die Zz--Ionen mit Protonen, die elektrodialytisch mittels einer bipolaren Mem bran erzeugt wurden, protoniert werden, und worauf
- d) für Xx- gleich PO₄3-, HCOO⁻, CH₃COO⁻, HCO₃- oder CO₃2- die wäßrige Lösung des (NH₃OH)OH durch Neutralisation mit Hilfe einer wäßrigen Lösung einer Säure der allgemeinen Formel Hx⁺Xx- in eine wäßrige Lösung der Verbindung (NH₃OH)⁺xXx- oder (NH₂OH)xH⁺xXx- übergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Anionen Zz- vor
der Protonierung über eine Anionenaustauschermembran aus der wäßrigen Hy
droxylammoniumsalzlösung entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die proto
nierten Anionen Zz- durch Neutralisation mit einer Base Bb+(OH)b in Salze Bz b-Zb z-
übergeführt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der pH-Wert des Ziel-Konzentratkreislaufes direkt mit der erfor
derlichen Säure oder Base konstant gehalten wird.
5. Elektrodialysezelle zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder meh
reren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialysezelle
- - eine oder mehrere Kammern K₁ aufweist, die kathodenseitig von einer Kationenaustauschermembran begrenzt sind und als Vorlage für die wäßrige Lösung des Ausgangssalzes (NH₃OH)⁺zZz- dienen, und
- - eine oder mehrere Kammern K₂ aufweist, die anodenseitig von einer Kat ionenaustauschermembran und kathodenseitig von einer bipolaren Membran mit kathodenseitig angeordneter kationenselektiver Schicht begrenzt sind,
wobei der Anodenraum von einer Kationenaustauschermembran, der Kathoden
raum von einer bipolaren Membran mit kathodenseitig angeordneter kationense
lektiver Schicht und die dem Anodenraum benachbarte Kammer K₄ anoden
seitig von einer Kationenaustauschermembran und kathodenseitig von einer
bipolaren Membran mit anodenseitig angeordneter anionenselektiver Schicht
begrenzt ist.
6. Elektrodialysezelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
oder mehrere Kammern K₃ aufweist, die kathodenseitig von einer Anionen
austauschermembran und anodenseitig von einer bipolaren Membran mit ano
denseitig angeordneter anionenselektiver Schicht begrenzt sind, und die anoden
seitig an die Kammer K₁ anschließt.
7. Elektrodialysezelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammer K₁ anodenseitig von einer bipolaren Membran mit anodenseitig ange
ordneter anionenselektiver Schicht begrenzt ist.
8. Elektrodialysezelle nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch folgende
Konfiguration:
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-AAT-K₃-)-BMP-K₄-KAT-AR-A mit n = 1-250, vorzugsweise mit n = 2-75.
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-AAT-K₃-)-BMP-K₄-KAT-AR-A mit n = 1-250, vorzugsweise mit n = 2-75.
9. Elektrodialysezelle nach Anspruch 5 oder 7, gekennzeichnet durch folgende
Konfiguration:
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-)-BPM-K₄-KAT-AR-A mit n = 1-400, vorzugsweise mit n = 2-100.
K-KR-(BPM-K₂-KAT-K₁-)-BPM-K₄-KAT-AR-A mit n = 1-400, vorzugsweise mit n = 2-100.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944428255 DE4428255C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von Hydroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten sowie Elektrodialysezelle zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4428255A1 DE4428255A1 (de) | 1996-02-15 |
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DE19944428255 Expired - Fee Related DE4428255C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Elektrodialytisches Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von Hydroxylamin oder von Hydroxylamin-Derivaten sowie Elektrodialysezelle zur Durchführung des Verfahrens |
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US6165341A (en) * | 1998-08-13 | 2000-12-26 | Sachem, Inc. | Catalytic film, methods of making the catalytic films, and electrosynthesis of compounds using the catalytic film |
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JPH0737322B2 (ja) * | 1986-10-29 | 1995-04-26 | 住友化学工業株式会社 | 高純度ヒドロキシルアミン硝酸塩の製造法 |
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1994
- 1994-08-10 DE DE19944428255 patent/DE4428255C2/de not_active Expired - Fee Related
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