DE4427287A1 - Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit und ihre Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit und ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Poly
kondensaten der Asparaginsäure mit verbesserter biologischer
Abbaubarkeit durch die thermische Polykondensation von Asparagin
säure und die Verwendung der Polykondensate als Zusatz zu
Wasch- und Reinigungsmitteln.
Zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure sind
zahlreiche Verfahren bekannt. Ein Verfahren dieser Art ist die
thermische Polykondensation der Asparaginsäure in Abwesenheit von
Katalysatoren. Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der
US-A 5 057 597 bekannt. Nach diesem Verfahren wird feinteilige
Asparaginsäure in einem bewegten Pulverbett bei Temperaturen von
etwa 180 bis 250°C unter Abdestillieren von Wasser polykonden
siert, wobei die Teilchengröße nicht mehr als 150 µm beträgt. Die
Polymerisation verläuft hierbei in fester Phase, ohne daß die
Asparaginsäurekristalle schmelzen. Daher treten im Verlauf der
Polykondensation keine klebrigen Phasen auf. Die Reaktionspro
dukte können ohne weitere Aufarbeitung oder Reinigungsschritte
der weiteren Verwendung zugeführt werden.
Aus der US-A 5 221 733 ist ebenfalls ein Verfahren zur
thermischen Polykondensation von Asparaginsäure bekannt, bei dem
man pulverförmige L-Asparaginsäure zunächst auf eine Temperatur
von etwa 188°C erhitzt, um die Kondensation zu starten und dann
die Reaktionsmischung auf eine Temperatur von mindestens 216°C er
hitzt und solange dabei kondensiert bis mindestens 80% der
Asparaginsäure zu Polysuccinimid kondensiert sind. Das Poly
succinimid wird anschließend durch Zugabe von Basen hydrolysiert,
wobei sich Salze der Polyasparaginsäure bilden.
Bei den oben beschriebenen Verfahren wird eine möglichst voll
ständige Polykondensation der eingesetzten Asparaginsäure ange
strebt. Diese Verfahren haben aber den Nachteil, daß bei der
Polykondensation Nebenprodukte gebildet werden, die biologisch
schwer abbaubare Anteile in den Polykondensaten ergeben.
Aus der EP-A-0 454 126 ist bekannt, Polyasparaginsäure in Mengen
von 5 bis 50 Gew.-% als Builder in Waschmittelformulierungen zu
verwenden, die 10 bis 40 Gew.-% mindestens eines oberflächen
aktiven Mittels und 5 bis 50 Gew.-% mindestens eines Natrium
aluminiumsilikats enthalten.
Aus der EP-A-0 511 037 sind Waschmittelformulierungen bekannt,
die beispielsweise Polysuccinimid als zumindest teilweise bio
logisch abbaubaren Builder enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von Polykondensaten der Asparaginsäure zur Verfügung zu
stellen, bei dem man Polymerisate mit besserer biologischer
Abbaubarkeit erhält als nach bekannten Herstellverfahren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur
Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure mit verbesser
ter biologischer Abbaubarkeit, wenn man feinteilige Asparagin
säure durch thermische Polykondensation in fester Phase bei
Temperaturen von 180 bis 250°C soweit polykondensiert, daß bis zu
maximal 70 Gew.-% der theoretisch möglichen Menge an Wasser, das
bei der Polykondensation entsteht, aus dem Reaktionsgemisch ent
fernt wird. Die so erhältlichen Polykondensate der Asparaginsäure
werden als Zusatz zu Wasch- und Reinigungsmitteln verwendet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine feinteilige Aspara
ginsäure der thermischen Polykondensation in fester Phase unter
worfen. Die Asparaginsäure kann in Form von Kristallen oder als
Pulver bei der Polykondensation eingesetzt werden. Die Größe der
Asparaginsäurekristalle beträgt beispielsweise 0,001 bis 5 mm.
Asparaginsäurepulver haben beispielsweise mittlere Teilchendurch
messer von 0,05 bis 3, vorzugsweise 0,1 bis 2 mm. Die Polykonden
sation wird in den dafür gebräuchlichen Apparaturen durchgeführt,
z. B. in einem Taumeltrockner oder in einem gerührten Festbett.
Beim Arbeiten im Labor führt man die Polykondensation üblicher
weise in einem Rotationsverdampfer durch. Für die technische
Durchführung der Polykondensation geeignete Vorrichtungen sind
z. B. Schaufeltrockner, Tellertrockner, Pflugscharmischer,
Schaufelmischer, Extruder, Wirbelbett gerührt, Wirbelbett unge
rührt, Doppelkonusmischer, Drehrohr, ungerührtes oder gerührtes
Festbett, Konusmischer, Silo, Rohrreaktor, Rührkessel (besonders
mit Kreuzbalkenrührer), Förderbänder, Trommelmischer und Kugel
mühle.
Die Polykondensation der Asparaginsäure erfolgt erfindungsgemäß
thermisch, d. h. durch bloßes Erhitzen von feinteiliger Poly
asparaginsäure auf Temperaturen von 180 bis 250, vorzugsweise
200-240°C. Bei der thermischen Polykondensation wird auf den Ein
satz von Katalysatoren, wie Phosphorsäure oder Salzsäure, ver
zichtet. Da die Asparaginsäurekristalle bei der thermischen Poly
kondensation nicht schmelzen, treten dabei auch keine klebrigen
Phasen auf, so daß man feinteilige Polykondensate erhält. Der
mittlere Durchmesser und die Korngrößenverteilung der Poly
kondensate entsprechen dabei weitgehend den mittleren Durchmesser
und der Korngrößenverteilung der eingesetzten feinteiligen
Asparaginsäure.
Die Polykondensation wird erfindungsgemäß nur so weit geführt,
daß bis zu maximal 70 Gew.-% der theoretisch möglichen Menge an
Wasser, das bei der Polykondensation entsteht, aus dem Reaktions
gemisch entfernt wird. Der Verlauf der Polykondensation kann da
her sehr leicht durch Bestimmung der aus dem Reaktionsgemisch
entfernten Menge an Wasser verfolgt werden. Beispielsweise kann
man die Menge des aus dem Reaktionsgemisch abdestillierten Was
sers volumetrisch oder gravimetrisch bestimmen. Sobald 70 Gew.-%,
vorzugsweise maximal 60 Gew.-% der theoretisch möglichen Menge an
Wasser, das bei der Polykondensation entsteht, aus dem Reaktions
gemisch entfernt ist, wird die Polykondensation durch Abkühlen
der Reaktionsmischung abgebrochen. Um die theoretisch mögliche
Wassermenge zu berechnen, die bei der Polykondensation maximal
abgespalten werden kann, geht man davon aus, daß bei der Polykon
densation von 1 mol (133 g) Asparaginsäure bei vollständigem
Umsatz zu Polyasparaginsäureimid 2 mol (36 g) Wasser entstehen.
Der Gewichtsverlust, der durch die Abspaltung von Wasser während
der Reaktion eintritt, beträgt somit 27 Gew.-%, bezogen auf die
eingesetzte Asparaginsäure. 70% der theoretisch möglichen Was
sermenge bedeutet, daß die Polykondensation dann abgebrochen
wird, wenn 1,4 mol (25,2 g) Wasser aus dem Reaktionsgemisch ab
destilliert worden sind. Dies entspricht einem Gewichtsverlust
von 18,9%, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Asparagin
säure.
Die Polykondensation der Asparaginsäure kann schematisch folgen
dermaßen dargestellt werden:
Aus Tabelle 1 geht die Art der Berechnung der gebildeten Menge an
Reaktionswasser hervor.
Man erhält Asparaginsäurepolykondensate, die
- a) α- und β-verknüpfte Asparaginsäureeinheiten der Strukturen
- b) Polyaspartimideinheiten der Struktur und
- c) Asparaginsäure
enthalten.
Die Zusammensetzung der Polykondensationsprodukte hängt von der
Temperatur während der Polykondensation und der Verweilzeit in
der Polykondensationszone ab. Die Polykondensation kann bei
spielsweise so verlaufen, daß im Endprodukt keine monomere
Asparaginsäure mehr vorhanden ist. Wenn man beispielsweise 1 mol
Asparaginsäure einsetzt und bei der Polykondensation zunächst
1 mol Wasser aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, so bilden
sich zunächst 1 mol Polyasparaginsäureeinheiten, aus denen dann
durch Abspaltung von 0,4 mol Wasser 0,4 mol Polysuccinimidein
heiten entstehen. Das bedeutet, daß bei der Polykondensation
durch Abdestillieren von 1,4 mol Wasser aus 1 mol Asparaginsäure
ein Reaktionsprodukt entsteht, das zu 60 mol-% aus Polyasparagin
säureeinheiten in der alpha- und beta-Form und zu 40 mol-% aus
Polysuccinimid-Einheiten besteht.
Die Polykondensation kann jedoch auch so verlaufen, daß das
Reaktionsgemisch bei einem Einsatz von 1 mol Asparaginsäure noch
0,1 mol unveränderte Asparaginsäure aufweist. Wenn man annimmt,
daß man bei der Polykondensation von 1 mol Asparaginsäure 1,4 mol
Wasser abgetrennt hat, so kann das Reaktionsgemisch bis zu
0,4 mol Polyasparaginsäureeinheiten und bis zu 0,5 mol Poly
succinimideinheiten enthalten. Die Polykondensation kann auch so
verlaufen, daß bei einem Einsatz von 1 mol Asparaginsäure 0,2 mol
Asparaginsäure in der Reaktionsmischung unverändert verbleiben,
während unter Abspaltung von 1,4 mol Wasser bis zu 0,2 mol Poly
asparaginsäureeinheiten und bis zu 0,6 mol Polysuccinimidein
heiten gebildet werden.
In Tabelle 2 sind die Zusammensetzungen von Polykondensaten ange
geben, wenn man die gemäß Erfindung maximal mögliche Menge an
Wasser von 70%, das bei Polykondensation entsteht, aus dem
Reaktionsgemisch entfernt.
Die Zusammensetzung von Polykondensaten nach dem Abdestillieren
von 60 bzw. 50% der theoretisch möglichen Menge an Wasser aus
dem Reaktionsgemisch bei der Polykondensation von Asparaginsäure
ist in den Tabellen 3 bzw. 4 angegeben.
Die Polykondensation wird vorzugsweise so durchgeführt, daß in
allen Fällen weniger als 20 mol-% an unveränderter Asparaginsäure
in den Polykondensaten enthalten sind. Der Gehalt an Asparagin
säure in den Polykondensaten kann beispielsweise 0 bis 19 Gew.-%
betragen.
Die bei der Kondensation von Asparaginsäure entstehenden Kon
densationsprodukte können beispielsweise mit Hilfe spektros
kopischer oder chromatographischer Methoden analysiert werden.
Die analytisch präparative Auftrennung des Reaktionsgemisches in
die einzelnen Komponenten kann beispielsweise mit Hilfe einer
Extraktion erfolgen, bei der die unterschiedliche Löslichkeit der
einzelnen Bestandteile in Wasser ausgenutzt wird.
So kann man das Reaktionsgemisch beispielsweise zuerst mit Wasser
extrahieren, wobei eine Fraktion abgetrennt wird, die im wesent
lichen aus Polyasparaginsäure oder aus einem Cokondensat besteht,
das Asparaginsäure-Einheiten und Succinimid-Einheiten enthält,
wobei die Asparaginsäure-Einheiten in einer Menge von mehr als
50% im Cokondensat enthalten sind. Der aus dem Reaktionsgemisch
isolierte wasserlösliche Anteil beträgt meistens 20 bis 80, vor
zugsweise 30 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Aspara
ginsäure. Der wasserunlösliche Rückstand enthält Asparaginsäure
und Polysuccinimid Er wird zur weiteren Extraktion mit ein nor
maler Salzsäure behandelt, wobei Asparaginsäure unter Bildung von
Asparaginsäurehydrochlorid in Lösung geht. Der Anteil an Aspara
ginsäure liegt üblicherweise unterhalb von 20, vorzugsweise un
terhalb von 15 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Menge an
Asparaginsäure. Der in Wasser und Salzsäure unlösliche Rückstand
besteht überwiegend aus Polysuccinimid und ist im Kondensations
produkt in einer Menge von 5 bis 80, vorzugsweise 15 bis
70 Gew.-% enthalten. Die quantitative Bestimmung der einzelnen
Fraktionen erfolgt durch Trocknen und Auswiegen. Aus der Menge
der eingesetzten Asparaginsäure kann man den prozentualen Anteil
an Polyasparaginsäure und Polysuccinimid errechnen.
Die Polykondensation wird in dem Temperaturbereich von 180 bis
250, vorzugsweise 190 bis 250°C durchgeführt. Je höher die Kon
densationstemperatur gewählt wird, desto kürzer ist die
Reaktionszeit. Bei einer Polykondensationstemperatur von 225°C
kann man beispielsweise innerhalb einer Kondensationszeit von ca.
2,5 h 50% der theoretischen Menge an Wasser, das bei der Poly
kondensation entsteht, aus dem Reaktionsgemisch abdestillieren.
Die Reaktionsmischung besteht dann zu 50% aus wasserlöslichem
Polykondensatanteil und zu 50% aus wasserunlöslichem Polykonden
satanteil. Die K-Werte der Polykondensate der Asparaginsäure be
tragen 8 bis 30, vorzugsweise 10 bis 25, bestimmt nach
H. Fikentscher an 1%igen wäßrigen Natriumsalzlösungen der Poly
kondensate bei pH 7 und 25°C. Die Molmassen Mw der Polykondensate
betragen 500 bis 7000, vorzugsweise 800 bis 5000.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Die
K-Werte der Polykondensate wurden nach H. Fikentscher, Cellulose-
Chemie, Band 13, 58-64 und 71-74 (1932) in wäßriger Lösung an den
Natriumsalzen der Polykondensate bei einer Konzentration von
1 Gew.-%, einem pH-Wert von 7 und einer Temperatur von 25°C be
stimmt.
In einem 200 l fassenden Taumeltrockner werden 50 kg L-Asparagin
säure (mittlerer Teilchendurchmesser 0,1-2 mm) eingefüllt und mit
Hilfe eines externen Ölkreislaufs auf eine Temperatur von 240°C
erhitzt. Der Reaktor wird während der Polykondensation mit 100 l
Stickstoff/h gespült. Sobald die Temperatur der feinteiligen
Asparaginsäure 200°C erreicht hat, beginnt die Polykondensation,
die an der Abscheidung von Wasser im Kondensator erkennbar ist.
Nach Beginn der Polykondensation bei 200°C wird noch solange
weiter kondensiert, bis sich nach 3 stündiger Reaktionszeit 7,5 l
Wasser abgeschieden haben. Diese Menge an Kondensationswasser
entspricht einem 55%igem Umsatz. Das Polykondensat wird
extraktiv und spektroskopisch analysiert. Es enthält 5%
Asparaginsäure, 50% wasserlösliches Asparaginsäurepolykondensat
und 45% wasserunlösliches Polysuccinimid. Der Verlauf der Poly
kondensation geht aus der Tabelle 5 hervor.
Das Reaktionsprodukt ist in Dimethylformamid nicht vollständig
löslich. Es kann mit Hilfe von Natronlauge in das Natriumsalz der
Polyasparaginsäure überführt werden. Das Natriumsalz des Kon
densationsprodukts hat einen K-Wert von 1%iger Lösung bei pH 7
und 25°C von 18,8.
In dem in Beispiel 1 beschriebenen Taumeltrockner werden 50 kg
L-Asparaginsäure mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
0,1-2 mm eingefüllt und mit Hilfe eines externen Ölkreislaufs auf
eine Temperatur von 240°C erhitzt. Der Reaktor wird mit 100 l
Stickstoff/h gespült. Sobald die Temperatur der Reaktionsmasse
200°C erreicht hat, beginnt die Polykondensation, die daran er
kenntlich ist, daß sich im Kondensator Wasser abscheidet. Die
Wassermenge wird volumetrisch ermittelt. Die Polykondensation
wird für 6 h unter den in Tabelle 6 angegebenen Bedingungen fort
gesetzt, wobei sich 12,2 l Wasser abscheiden. Aus der Wasser
menge, die aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird, und der
theoretisch möglichen Wassermenge (100% = 13,3 kg Wasser) wird
der Umsatz berechnet. Er beträgt 92,5%. Im Reaktor verbleiben
nach Beendigung der Polykondensation 37,5 kg eines wasserun
löslichen Asparaginsäurepolykondensats (bestimmt mit Hilfe der
Extraktionsmethode). Das Reaktionsprodukt ist in Dimethylformamid
löslich. Es kann mit Hilfe von Natronlauge in das Natriumsalz der
Polyasparaginsäure überführt werden. Das Natriumsalz des Kon
densationsprodukts hat einen K-Wert in 1%iger wäßriger Lösung
bei pH 7 und 25°C von 26,6.
In einem Rotationsverdampfer werden jeweils 133 g (1 mol) Aspara
ginsäure (Teilchendurchmesser 0,1-2 mm) vorgelegt und in einem
Ölbad, das die in Tabelle 7 angegebene Temperatur hat, für die in
der Tabelle 7 angegebene Zeit polykondensiert.
Korrelation zwischen K-Wert und Mw
K-Wert | |
Mw | |
9 | |
1000 | |
10 | 1400 |
13 | 2300 |
15 | 2800 |
26 | 6500 |
Die ökologischen Untersuchungen werden gemäß dem modifizierten
Zahn Wellens Test gemäß OECD Guidelines for Testing of Chemicals
(1981), 302 B getestet. Die DOC-Ausgangskonzentration (DOC = ge
löster organisch gebundener Kohlenstoff) betrug 200 mg/l.
Der Verlauf der DOC-Abnahme ist in Tabelle 8 für die gemäß Bei
spiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 hergestellten Polykondensate
aufgelistet.
Aus der DOC-Abnahme erkennt man deutlich, daß durch vorzeitigen
Abbruch der Polykondensation bei 55,5% Umsatz die ökologischen
Eigenschaften der Polyasparaginsäure verbessert werden können. So
werden innerhalb eines Tages 48% des Polykondensates ohne
Adaption biologisch schnell abgebaut, während beim Vergleichs
beispiel erst nach 20 Tagen ein 40%iger Abbau erzielt werden
kann. Nach einer Adaptionsphase von 20 Tagen erfolgt bei Bei
spiel 1 ein weiterer Abbau bis auf 90%. Beim Vergleichsbeispiel
steigen die Abbauwerte nur bis 80%.
Durch erfindungsgemäße Maßnahmen kann der Abbaugrad der
Asparaginsäurepolykondensate innerhalb der ersten 8 Tage deutlich
verbessert werden. Außerdem werden nach langer Versuchszeit
höhere Endabbauwerte erreicht.
Die gemäß den Beispielen 2, 3 und 4 erhaltenen Polykondensate
wurden im Zahn-Wellens-Test untersucht. Am 20. Versuchstag wurden
die in Tabelle 9 angegebenen Werte für die Abnahme des organi
schen gelösten Kohlenstoffs gefunden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Poly
kondensate der Asparaginsäure sind als Wasserbehandlungsmittel
geeignet. Für die gemäß Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 her
gestellten Polykondensate wurde die Calciumionenverträglichkeit
geprüft, indem man jeweils wäßrige Lösungen herstellte, die
45 ppm Polykondensat und 1000 ppm Calciumionen enthielten und die
Transmission der Lösungen bestimmte. Für beide wäßrige Lösungen
wurde eine Transmission von 99,8% ermittelt, d. h. beide Proben
bilden mit Calciumionen keine in Wasser schwer löslichen Calcium
salze.
Für die in Beispiel 1 und in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen
Polykondensate wurde außerdem die dynamische Calciumcarbonat
inhibierung für eine Einsatzkonzentration von 2 ppm Polykondensat
ermittelt:
Calciumcarbonat-Inhibierung (2 ppm Polycokondensat-Konzentration).
Calciumcarbonat-Inhibierung (2 ppm Polycokondensat-Konzentration).
Es werden 2 Testlösungen vorbereitet. Testlösung 1 besteht aus
Wasser mit 20°dH Calciumhärte und 10°dH Magnesiumhärte Test
lösung 2 ist eine wäßrige Lösung mit 4,7°dH Natriumcarbonat und
12,3°dH Natriumhydrogencarbonat.
In einem 500 ml fassenden Rundkolben, der mit Rührer, Rückfluß
kühler und Gaseinleitungsrohr ausgestattet ist, werden 150 ml
Testlösung 1 und 150 ml Testlösung 2 sowie 2 ppm des zu testenden
Polymers vorgelegt und unter Einleiten von Luft (3 l/Std.) für
1 Stunde bzw. 2 Stunden auf 70°C erhitzt. Man läßt den Kolben
inhalt abkühlen und filtriert durch ein Faltenfilter. Im Filtrat
wird nach üblicher Methode der Calciumgehalt durch komplexo
metrische Titration bestimmt.
Für die Calciumcarbonatinhibierung wurden folgende Werte
ermittelt:
Wie die Ergebnisse zeigen, wirken beide Polykondensate in
hibierend auf die Bildung von Calciumcarbonat. Bei der Anwendung
als Wasserbehandlungsmittel, beispielsweise zur Scaleinhibierung,
werden die Polykondensate üblicherweise in Menge von 1 bis 500,
vorzugsweise 2 bis 100 ppm eingesetzt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Poly
kondensate eignen sich außerdem als Waschmitteladditiv.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Polykon
densationsprodukte können entweder direkt oder in Form der
Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumsalze als Zusatz zu
Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Vorzugsweise
verwendet man die Natriumsalze der Polykondensate. Sie sind da
durch erhältlich, daß man die Polykondensate mit wäßrigen Basen
behandelt. Anstelle der Natriumsalze können ebenso auch Ammonium
salze eingesetzt werden, z. B. die Salze, die durch Behandlung von
erfindungsgemäß hergestellten Polykondensaten mit Ethanolamin,
Diethanolamin oder Triethanolamin entstehen. Die Polykondensate
werden zu phosphatfreien oder phosphatreduzierten Waschmitteln
(hierunter sollen Waschmittel mit einem Phosphatgehalt von
weniger als 25 Gew.-%, berechnet als Trinatriumpolyphosphat ver
standen werden) zur Erhöhung der Waschkraft und als In
krustationsinhibitor zugesetzt. Die Mengen an Polykondensaten be
tragen 0,1 bis 50, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die
Wasch- und Reinigungsmittel.
Einige der nach den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Polykondensate wurden nach dem CD-Test geprüft, außerdem wurde
das Tonablösevermögen in Gegenwart nichtionischer Tenside be
stimmt (die Prüfvorschriften sind z. B. in der WO-A-94/11486 ange
geben).
Für den CD-Test und die Wirksamkeit wurden folgende Ergebnisse
erhalten:
Wie aus den Meßergebnissen hervorgeht, entsprechen die Wirksam
keiten und die Dispergierkonstanten der erfindungsgemäß herge
stellten Polykondensate denen von vollständig polykondensierten
Asparaginsäuren.
Für das Tonablösevermögen in Gegenwart nichtionischer Tenside
werden für Polykondensate gemäß Beispiel 1 Wirksamkeiten von 93%
und die Polykondensate nach Vergleichsbeispiel 1 89% Wirksamkeit
erhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparagin
säure mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß man feinteilige Asparaginsäure durch
thermische Polykondensation in fester Phase bei Temperaturen
von 180 bis 250°C so weit polykondensiert, daß bis zu maximal
70 Gew.-% der theoretisch möglichen Menge an Wasser, das bei
der Polykondensation entsteht, aus dem Reaktionsgemisch ent
fernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
bis zu maximal 60 Gew.-% der theoretisch möglichen Menge an
Wasser, das bei der Polykondensation entsteht, aus dem
Reaktionsgemisch entfernt.
3. Verwendung der nach Anspruch 1 oder 2 erhältlichen Poly
kondensate der Asparaginsäure als Zusatz zu Wasch- und
Reinigungsmitteln und als Scaleinhibitor.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Polykondensate der Asparaginsäure in Form der Alkali
metall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumsalze einsetzt.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19944427287 DE4427287A1 (de) | 1994-08-02 | 1994-08-02 | Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit und ihre Verwendung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944427287 DE4427287A1 (de) | 1994-08-02 | 1994-08-02 | Verfahren zur Herstellung von Polykondensaten der Asparaginsäure mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit und ihre Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4427287A1 true DE4427287A1 (de) | 1996-02-08 |
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Family Applications (1)
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JP (1) | JPH10504335A (de) |
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DE (1) | DE4427287A1 (de) |
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