DE4427270A1 - Leiste zum abdichtenden Ausfüllen einer Fuge in einem Bauteil, insbesondere einer Kraftfahrzeugkarosserie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Leiste gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Derartige Leisten finden insbesondere zum zumindest teilweisen Ausfüllen von Fugen zwischen Dach und Seitenteil von Kraftfahrzeugkarosserien Einsatz, wie beispiels­ weise die DE-PS 30 23 767 und die DE-OS 21 04 688, B62D 25/06, zeigen. Während in der letztgenannten Schrift über die Befe­ stigung der dort als Zierstab bezeichneten Leiste nichts gesagt ist, folgt aus der Beschreibungseinleitung der zitierten Patent­ schrift, daß die Festlegung derartiger Leisten, insbesondere dann, wenn sie auch eine sichere Abdichtung bewirken sollen, Schwierigkeiten bereitet. So sieht man Klemmverbindungen und Hinterschnitte vor, die einerseits die Fertigung auch der Wände der jeweiligen Fuge erschweren und andererseits doch nicht in allen Fällen eine abdichtende Berührung zwischen Leiste und Fugenwänden garantieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Leiste zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine sichere Ab­ dichtung der jeweiligen Fuge garantiert und zu ihrer Einpassung in die Fuge praktisch keinen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.

Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Leiste aus einem wärmebe­ ständigen Kern und einer von diesem getragenen, ihn vorzugsweise umhüllenden Schicht aus bei erhöhten Temperaturen an Wänden der Fuge anschmelzendem Material wird auf einfache Weise durch den Anschmelzvorgang die erwünschte sichere Abdichtung erzielt. Durch Einstellung der Schmelztemperatur dieses Materials auf einen Wert unterhalb der Temperatur, der das Bauteil bei einem weiteren Fertigungsprozeß, insbesondere einem Lackierschritt, unterzogen wird, erfordert der Anschmelzvorgang keinen zusätz­ lichen Arbeitsgang und keine zusätzliche Energiezufuhr.

Beispielsweise bei Kraftfahrzeugkarosserien erfolgt die Wärmezu­ fuhr nach dem Auftragen eines Füllers in einem Füllerofen, also nicht bei Auftrag der letzten Lackschichten (Decklack), so daß die Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit bietet, die Leiste im eingesetzten Zustand in einem Arbeitsgang beispielsweise mit der Karosserie mit überzulackieren. Auf der anderen Seite verleiht der stabile Kern der Leiste die erforderliche Formbeständigkeit für ihre Montage, die nach einer Grundierung des Bauteils er­ folgt; der stabile Kern ermöglicht auch die Abstützung eines an einer Fahrzeugkarosserie montierbaren Dachgepäckträgers an der Leiste.

Auch hinsichtlich der Gestaltung der Fuge bietet die Erfindung Vorteile: So kann die Fuge sehr schmal gehalten sein und Seiten­ wände enthalten, deren Abstand in Richtung auf das offene Fugen­ ende zunimmt. Irgendwelche Hinterschnitte oder dergleichen zum Halten der Leiste in der Fuge erübrigen sich. Infolge der durch die angeschmolzene Leiste erzielten hohen Dichtheit können Fein­ abdichtungen am Fugengrund zwischen dort miteinander verbundenen Blechen oder dergleichen entfallen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden für den bevorzugten Einsatzfall anhand der Zeichnung erläutert, die einen senkrechten Schnitt durch den Übergangsbereich zwischen Seitenteil und Dach einer Kraftfahrzeugkarosserie zeigt.

Das äußere Seitenteil ist mit 1, das innere Seitenteil mit 2 bezeichnet, die beiden Teile 1 und 2 sind bei 3 miteinander ver­ schweißt. Das Dachblech 4 bildet mit seiner Abstellung 5 den Boden der Fuge 6; der Pfeil 7 deutet eine Laserschweißung zwischen den Teilen 5 und 2 an.

In die sich in Richtung nach oben, d. h. in Richtung auf ihr freies Ende erweiternde Fuge ist die allgemein mit 8 bezeichnete Leiste eingesetzt, die als wesentliche Bestandteile den aus einem wärmebeständigen Kunststoff-Material bestehenden wärmebe­ ständigen Kern 9 und die Umhüllung 10 aus einem Material ent­ hält, das bei Temperaturen, wie sie im Füllerofen auftreten, schmilzt und sich dabei fest mit den Wänden der Fuge 6 ver­ bindet.

Die Leiste 8 wird also nach Formgebung des hier aus den Einzel­ teilen 1, 2 und 4 bestehenden Bauteils und nach Aufbringen einer Grundierung auf dieses in die Fuge 6 eingesetzt, danach wird das nunmehr aus den Teilen 1, 2, 4 und 8 bestehende Teil weiteren Lackierprozessen unterzogen, von denen zumindest einer mit einer Wärmezufuhr verbunden ist. Diese Wärmezufuhr führt zu dem er­ wähnten dichten Anschmelzen der Schicht 10 aus einem Material mit entsprechend niedriger Schmelztemperatur, beispielsweise PVC, wobei zugleich eine Überlackierung in der gewünschten Karosseriefarbe erfolgt.

Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachen Mitteln eine Leiste geschaffen, die praktisch ohne zusätzliche Arbeitsgänge bei ein­ facher Gestaltung der Fuge eine sichere Abdichtung derselben ge­ genüber Schweißverbindungen am Fugengrund sicherstellt.

Claims (1)

1. Leiste zum abdichtenden Ausfüllen einer Fuge in einem Bauteil, insbesondere einer Kraftfahrzeugkarosserie, das nach seiner Formgebung einem mit Wärmezufuhr verbundenen Fertigungsvorgang unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (8) einen Kern (9) aus bei der Wärmezufuhr wärmebeständigem Material und auf diesem eine Schicht (10) aus bei der Wärmezufuhr an Wänden der Fuge (6) anschmelzendem Material enthält.