DE4424998A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Teilchen aus einem flüssigen Medium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Teilchen aus einem flüssigen MediumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
festen Teilchen aus einem-flüssigen Medium, das portionsweise
in eine die Aushärtung bewirkende Umgebung eingebracht wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens mit einer mit einem Vorratsbehälter für
das flüssige Medium verbundenen Düsenanordnung und mit einer
Härtungseinrichtung für das flüssige Medium.
Verfahren und Vorrichtungen der genannten Art sind in zahl
reichen Ausführungsformen bekannt. Die dabei produzierten,
meist kugelförmigen Teilchen dienen insbesondere dazu, ein
chemisch oder biologisch aktives Material in durch die kugel
förmigen Teilchen kontrollierbare Form einsetzbar und rückhol
bar zur Verfügung zu haben. Hierzu wird das entsprechende
aktive Material in das flüssige Medium gemischt, das in
Tropfenform in das Härtungsmedium eingebracht wird. Als flüs
siges Medium, das mit einem Härtungsmedium zur Ausbildung von
kugelförmigen Teilchen geeignet ist, kommen ionisch ver
netzende Gele, thermisch vernetzende Gele, Polymere enthal
tende Flüssigkeiten und ähnliche Systeme in Frage. Ionisch
vernetzende Gele sind beispielsweise Natriumalginat, das in
einem Calciumionen aufweisenden Bad sofort aushärtet, das mit
Kalium- oder Calciumionen aushärtende Carrageenan usw. Ein
thermisch vernetzendes Gel ist beispielsweise Agar-Agar, das
bei stärkerer Temperaturabsenkung aushärtet, so daß die die
Aushärtung bewirkende Umgebung in flüssiger oder in Gasform
lediglich eine geringe Temperatur aufweisen muß. Bekannt ist
ferner die Verwendung von Monomerflüssigkeiten, die zusammen
mit einem Monomer in einer Härtungsflüssigkeit polymerisieren
oder durch das Härtungsmedium zu einer Homopolymerisation an
geregt werden. Bekannt ist ferner eine Aushärtung durch UV-
Strahlen.
Die Herstellung der Portionen des flüssigen Mediums kann in
einfacher Weise durch kontrolliertes Austropfen aus einer Düse
erfolgen. Eine derartige Tropfenbildung ist für Laborversuche
geeignet, erlaubt jedoch nur geringe Durchsatzmengen sowie in
Abhängigkeit von dem Düsendurchmesser und der Viskosität des
flüssigen Mediums nur Tropfengrößen, die eine relativ große
minimale Tropfengröße nicht unterschreiten können.
Zur Verbesserung der Tropfenbildung, insbesondere zur Ausbil
dung kleinerer Tropfen ist beispielsweise durch die
DE 38 36 894 A1 bekannt, eine größere Anzahl von Düsen an
einem gemeinsamen Düsenträger anzubringen, der durch einen
Vibrator in Schwingungen versetzt wird und so eine frühere
Tropfenablösung von der Düse bewirkt. Eine ähnliche Anordnung
ist durch die US 4 692 284 bekannt, bei der das flüssige
Medium durch eine siebartige Wand gedrückt wird, deren Öffnun
gen die Düsen bilden. Unterhalb der Öffnungen bilden sich hän
gende Flüssigkeitssäulen aus, auf denen sich durch eine Vibra
tion des gesamten Gehäuses stehende Wellen ausbilden, die die
Ablösung von Tropfen begünstigen.
Die Vibrationsverfahren weisen den Nachteil auf, daß die mini
mal erzielbare Perlengröße abhängig von der Viskosität und der
Oberflächenspannung des flüssigen Mediums ist. Eine etwaige
wünschenswerte Verkleinerung der im wesentlichen kugelförmigen
Teilchen ist damit jedenfalls für höherviskose Medien nicht
erreichbar. Ferner ist der Durchsatz des flüssigen Mediums
durch die Düsen begrenzt, wenn nicht ein erheblicher Aufwand
mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen in Kauf genommen wird.
Beispielsweise aus der DE 34 17 899 A1 ist es bekannt, die
Tropfenbildung durch Zentrifugalkraft zu bewirken. Das flüs
sige Medium gelangt in das Innere eines rotierenden Zylinders,
in dessen Mantelwand Öffnungen eingebracht sind, durch die das
flüssige Medium in Tropfenform herausgeschleudert wird. Die in
diesem Fall verwendete Vernetzerlösung befindet sich in einem
den rotierenden Zylinder umgebenden Becher, in dem die Ver
netzerlösung zum Rotieren gebracht wird, so daß sie sich unter
Ausbildung einer parabolischen Oberfläche über die Innenwand
des Bechers verteilt und so die aus dem rotierenden Zylinder
ausgeschleuderten Tröpfchen in der Höhe des rotierenden Zylin
ders aufnehmen kann, so daß eine sofortige Aushärtung der
Tropfen erzielt wird.
In einer ähnlichen, im Journal of Fermentation and Bioenginee
ring 1989, S. 40 bis 48 beschriebenen Anordnung ist der rotie
rende Zylinder durch eine rotierende Scheibe ersetzt worden,
durch die auf die Oberfläche der Scheibe gelangendes flüssiges
Medium in kleine Tröpfchen zerstäubt und durch die Zentrifu
galkraft in das entsprechend ausgehärtete Vernetzerbad ge
schleudert wird. Die dabei erzielbaren Tröpfchengrößen liegen
zwischen 200 und 1200 µm.
Auch die beschriebenen Zentrifugalverfahren zur Ausbildung der
Tropfenform sind relativ aufwendig und erlauben die Herstel
lung von kugelförmigen Teilchen nur mit einer erheblichen
Streubreite für die Teilchengröße.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht somit dar
in, die bekannte Herstellung von festen Teilchen aus einem
flüssigen Medium, das portionsweise in eine die Aushärtung
bewirkende Umgebung eingebracht wird, so zu verbessern, daß
hohe Durchflußraten für das flüssige Medium und definierte
Größen der Teilchen, gegebenenfalls auch sehr kleine Größen
für höherviskose Medien, möglich sind.
Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß das Verfahren
der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß das
flüssige Medium zur einem der die Aushärtung bewirkenden Umge
bung gerichteten Flüssigkeitsstrahls geformt wird und daß die
Bildung der Portionen dadurch erfolgt, daß der Flüssig
keitsstrahl vor der die Aushärtung bewirkenden Umgebung in
definierte Abschnitte so zerteilt wird, daß sich die Ab
schnitte im wesentlichen in Richtung des Flüssigkeitsstrahls
weiterbewegen.
Während den bekannten Verfahren gemeinsam ist, daß aus einem
Flüssigkeitsvorrat durch Düsen oder durch Einwirkung von Zen
trifugalkräften die benötigten Tropfen hergestellt werden,
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst ein Flüssig
keitsstrahl geformt, in dem sich die Flüssigkeitsteilchen in
Richtung der die Aushärtung bewirkenden Umgebung bewegen. Nach
Formung des Flüssigkeitsstrahls wird dieser in definierte Ab
schnitte mechanisch zerteilt, wobei die so gebildeten Ab
schnitte sich in der durch den Flüssigkeitsstrahl vorgegebenen
Richtung weiterbewegen. Die Zerteilung des Flüssigkeitsstrahls
erfolgt somit durch periodisches Entfernen von Flüssigkeit aus
dem Flüssigkeitsstrahl, wodurch sich die definierten Ab
schnitte bilden. Die Länge dieser Abschnitte kann dabei so
kurz gehalten werden, daß während der verbleibenden Bewegung
bis zur die Aushärtung bewirkenden Umgebung, insbesondere die
Oberfläche eines Härtungsmediums, aufgrund der Oberflächen
spannung des flüssigen Mediums eine zumindest angenäherte
Kugelform ausgebildet wird, damit kugelförmige Teilchen ent
stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in außerordentlich
einfacher Weise ausführen und erfordert daher zur Durchführung
einen sehr geringen apparativen Aufwand. Es erlaubt darüber
hinaus einen hohen Flüssigkeitsdurchsatz durch eine Düse und
eine sehr definierte Einstellung der abgeteilten Abschnitte
des Flüssigkeitsstrahls - und somit die Herstellung von gleich
großen kugelförmigen Teilchen mit geringen Größenstreuungen.
Bei flüssigen Medien, die eine gewisse Viskosität aufweisen,
ist es zweckmäßig, wenn das flüssige Medium zur Ausbildung des
Flüssigkeitsstrahls durch die Düse gedrückt wird. Dies ge
schieht üblicherweise durch die Anwendung eines Überdrucks im
Vorratsbehälter bzw. in der Leitung zur Flüssigkeitsstrahl
düse.
In vielen Anwendungsfällen besteht das Bedürfnis, das vorzugs
weise kugelförmige Teilchen mit einer Beschichtung zu verse
hen. Da diese Beschichtung gegebenenfalls in derselben Umge
bung aushärten kann, ist es gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich, die gebildeten Abschnitte des flüssigen Mediums vor
der Aushärtung bereits zu beschichten, indem wenigstens ein
Flüssigkeitsquerstrahl mit einer zur Umhüllung geeigneten
Flüssigkeit erzeugt wird, durch den die gebildeten Abschnitte
hindurchtreten. Der Flüssigkeitsquerstrahl kann dabei zweck
mäßigerweise als Flachstrahl ausgebildet sein, so daß die mög
liche Durchtrittsfläche für die Abschnitte vergrößert wird.
Ein wichtiger Anwendungsfall ist die Herstellung eines Bioka
talysators, bei dem in dem flüssigen Medium enzymatisch aktive
Substanzen eingebracht sind, die durch die Bildung eines vor
zugsweise kugelförmigen Teilchens immobilisiert werden. Zur Ver
meidung eines Auswachsens der enzymatisch aktiven Substanzen,
insbesondere Zellen, kann das Teilchen bereits vor der Aushär
tung mit einer Umhüllungssubstanz umgeben werden, die frei von
den enzymatisch aktiven Substanzen, insbesondere Zellen, ist.
Die Technologie, das Auswachsen von Zellen aus einem Biokata
lysator zu verhindern, indem die Zellen in einem Kern des Bio
katalysators immobilisiert sind, der durch eine zellenfreie
äußere Schutzschicht umgeben ist, ist grundsätzlich durch
EP 0 173 915 C2 bekannt. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt
eine einfache Möglichkeit dar, derartige Biokatalysatoren mit
einer Schutzbeschichtung mit einer hohen Effizienz und einer
konstanten Teilchengröße auszubilden.
Das oben erwähnte Problem wird ferner gelöst durch eine Vor
richtung der eingangs erwähnten Art zur Durchführung des Ver
fahrens, wenn die Düsenanordnung zur Ausbildung wenigstens
eines Flüssigkeitsstrahls eingerichtet ist und unterhalb der
Düsenanordnung eine bewegbare Teilvorrichtung für den wenig
stens einen Flüssigkeitsstrahl angeordnet ist.
Die Teilvorrichtung kann dabei unmittelbar am Ausgang der
Düsenanordnung positioniert sein.
Vorzugsweise ist die bewegte Teilvorrichtung rotierend an
treibbar und mit den Flüssigkeitsstrahl unterbrechenden Ele
menten ausgestattet. Durch den rotierenden Antrieb der Teil
vorrichtung läßt sich ein besonders einfacher Aufbau der er
findungsgemäßen Vorrichtung erreichen.
Die den Flüssigkeitsstrahl unterbrechenden Elemente können in
einer vorteilhaften Ausführungsform radial ausgerichtete
strahlenförmige Elemente sein, die durch Drähte, Kunststoffäden
o. ä. realisiert sind. Die Elemente können dabei ohne
eigene Formstabilität ausgebildet sein und ihre radiale Aus
richtung erst während der Rotation der Teilvorrichtung erhal
ten.
In einer anderen Ausführungsform kann eine rotierende Scheibe
mit auf einem Radius dicht nebeneinander angeordneten Durch
gangsöffnungen für den Flüssigkeitsstrahl verwendet werden.
Die Stege zwischen den Durchgangsöffnungen bilden dabei die
den Flüssigkeitsstrahl unterbrechenden Elemente.
Zweckmäßigerweise ist die Teilvorrichtung von einem zylin
drischen, wenigstens im Bereich des Flüssigkeitsstrahls offe
nen Gehäuse umgeben, das eine Auffangvertiefung zum Auffangen
von an der Gehäusewandung herablaufender Flüssigkeit aufweist.
Auf diese Weise wird die durch die den Flüssigkeitsstrahl
unterbrechenden Elemente nach radial außen geschleuderte Flüs
sigkeit aufgefangen und kann dem zugehörigen Vorratsbehälter
wieder zugeführt werden. Die Auffangvertiefung ist dabei vor
zugsweise durch eine umlaufende Rille gebildet, die mit einem
Abfluß versehen ist.
Zur Ausbildung einer obenerwähnten Beschichtung der Teilchen
kann die Vorrichtung eine bezüglich des Flüssigkeitsstrahls
stromabwärts von der Teilvorrichtung angeordnete, im Winkel
zum Flüssigkeitsstrahl gerichtete Querdüse aufweisen, die mit
einem Vorratsbehälter für eine zur Umhüllung geeignete Flüs
sigkeit verbunden ist. Die Querdüse kann dabei eine Flach
strahldüse sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 - eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur Herstellung von im wesentlichen kugelförmigen
Teilchen,
Fig. 2 - ein erstes Ausführungsbeispiel einer Teilvorrich
tung,
Fig. 3 - ein zweites Ausführungsbeispiel einer Teilvor
richtung,
Fig. 4 - eine Darstellung gemäß Fig. 1 für eine um eine
Beschichtungseinrichtung erweiterte Vorrichtung.
Fig. 1 läßt eine Zuleitung 1 erkennen, über die ein flüssiges
Medium unter Druck in eine Düse 2 gepreßt wird, aus der das
flüssige Medium als Flüssigkeitsstrahl 3 austritt. Der Flüs
sigkeitsstrahl 3 wird mit einer Teilvorrichtung 4 in de
finierte Abschnitte 3′ unterteilt, die sich in der durch den
Flüssigkeitsstrahl 3 vorgegebenen Richtung weiterbewegen und
in einen Auffangbehälter 5 gelangen, der mit einem Härtungs
medium gefüllt ist. Die Länge der Abschnitte 3′ und der Ab
stand der Teilvorrichtung 4 von der Oberfläche des Härtungs
mediums in dem Auffangbehälter 5 sind so gewählt, daß sich die
Abschnitte 3′ aufgrund der Oberflächenspannung des flüssigen
Mediums zu etwa sphärischen Tropfen formen, bevor sie in das
Härtungsmedium gelangen, so daß beim Aushärten in dem
Härtungsmedium etwa kugelförmige Teilchen entstehen.
Die Teilvorrichtung 4 wird durch einen Motor 6 rotierend ange
trieben und ist mit diesem über eine Wechselhalterung 7 ver
bunden.
Die Ausbildung der Abschnitte 3′ aus dem Flüssigkeitsstrahl 3
mittels der Teilvorrichtung 4 erfolgt dadurch, daß aus dem
Flüssigkeitsstrahl 3 Flüssigkeitsanteile mittels der Teilvor
richtung 4 aus dem Flüssigkeitsstrahl hinausgeschleudert wer
den. Da die Teilvorrichtung 4 rotiert, werden die Flüssig
keitsteile nach radial außen geschleudert. Zum Auffangen die
ser Flüssigkeitsanteile dient eine etwa zylindrische Wand
eines Behälters 8, der an der Unterseite - also in der Rich
tung des Flüssigkeitsstrahls 3 bzw. der Abschnitte 3′ - offen
ist und an der unteren Kante der zylindrischen Wände eine Auf
fangrinne 9 aufweist, die ringförmig an dem Gehäuse 8 ange
bracht ist und mit einem Abfluß 10 in Form eines Rohres ver
sehen ist.
Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform der Teilvorrichtung
4, bei der an einem rotierenden Halter 11 nach radial außen
gerichtete Drähte 12 angebracht sind. Sofern die Drähte 12
keine ausreichende Formstabilität aufweisen, um im Ruhezustand
die radiale Ausrichtung in der Ebene der Teilvorrichtung bei
zubehalten, wird diese radiale Ausrichtung aufgrund der Zen
trifugalkraft bei der Rotation der Teilvorrichtung 4 herge
stellt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel einer
Teilvorrichtung 4 ist diese durch eine Scheibe 13 gebildet,
die auf einem vorgegebenen Radius nebeneinander angeordnete
kreisförmige Durchgangsöffnungen 14 aufweist, durch die der
Flüssigkeitsstrahl 3 hindurchtreten kann. Die Bildung der Ab
schnitte 3′ des Flüssigkeitsstrahls 3 geschieht mit Hilfe der
zwischen den Durchgangsöffnungen 14 stehen bleibenden schmalen
Stege 15.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht
vollständig der Vorrichtung gemäß Fig. 1, ist jedoch um eine
Querdüse 16 ergänzt, durch die eine zur Umhüllung der Ab
schnitte 3′ geeignete Flüssigkeit im Winkel zur Richtung des
Flüssigkeitsstrahls 3 in Form eines Querstrahls 17 beschleu
nigt wird, der die Richtung des Flüssigkeitsstrahls 3 bzw. der
Abschnitte 3′ kreuzt, so daß die Abschnitte 3′ mit der Flüs
sigkeit des Querstrahls 17 benetzt und umhüllt werden. Die
hierfür nicht verbrauchte Flüssigkeit des Querstrahls 17 wird
in einem Behälter 18 aufgefangen und im Kreislauf zur Querdüse
16 zurückgepumpt.
In einer beispielhaften Ausführungsform kann aus der Düse ein
Flüssigkeitsstrahl einer Zellenemulsion in einer Natrium-Algi
natlösung austreten und der Querstrahl 17 durch eine zellen
freie Natrium-Alginatlösung gebildet sein, während sich im
Auffangbehälter 5 eine CaCl₂-Lösung als Härtungsmedium befin
det. Beim Durchtritt durch den vorzugsweise als Flachstrahl
ausgebildeten Querstrahl 17 werden die zellenhaltigen Flüssig
keitsabschnitte 3′ mit der zellenfreien Alginatlösung umhüllt
und anschließend sofort vernetzt, so daß eine Wanderung der
Zellen aus dem Kern in die Umhüllungsschicht nicht eintreten
kann, da die Ca-Ionen wesentlich schneller in den Alginat
tropfen diffundieren als sich die Zellen bewegen können.
Die Verwendbarkeit der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht
auf die Herstellung von Biokatalysatoren beschränkt, sondern
richtet sich auf alle Anwendungsfälle, in denen im wesent
lichen kugelförmige Teilchen aus einem flüssigen Medium durch
Aushärtung gebildet werden, z. B. auch für Adsorber, Katalysa
toren, Chromatographiematerial u. ä.
Das nachstehend angegebene Versuchsbeispiel bezieht sich auf
die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und eine Teilvorrichtung 4
(Drahtstrahlteiler) gemäß Fig. 2:
Material: Alginat, 1,5%
Viskosität bei Raumtemperatur: 134 mPa·s bei 700 1/s bzw. 258 mPa·s bei 40 1/s
Vollstrahldüse, 0,37 mm ⌀
pneumatischer Förderdruck: 0,6 bar
Durchsatz: ca. 37 g/min
Werkzeug: 20-Drahtstrahlteiler (Draht ⌀ 0,5 mm)
Werkzeugdrehzahl: 5000 U/min
Abstand Düse - Motorwelle: 25 mm
Abstand Düsenmund - Drahtteiler: 11 mm
erzeugte mittlere Kugelgröße: 0,6 mm ⌀
Material: Alginat, 1,5%
Viskosität bei Raumtemperatur: 134 mPa·s bei 700 1/s bzw. 258 mPa·s bei 40 1/s
Vollstrahldüse, 0,37 mm ⌀
pneumatischer Förderdruck: 0,6 bar
Durchsatz: ca. 37 g/min
Werkzeug: 20-Drahtstrahlteiler (Draht ⌀ 0,5 mm)
Werkzeugdrehzahl: 5000 U/min
Abstand Düse - Motorwelle: 25 mm
Abstand Düsenmund - Drahtteiler: 11 mm
erzeugte mittlere Kugelgröße: 0,6 mm ⌀
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von festen Teilchen aus einem
flüssigen Medium, das portionsweise in eine die Aushär
tung bewirkende Umgebung eingebracht wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß das flüssige Medium zu einem zur die
Aushärtung bewirkenden Umgebung gerichteten Flüssig
keitsstrahl (3) geformt wird und daß die Bildung der
Portionen dadurch erfolgt, daß der Flüssigkeitsstrahl
(3) vor der die Aushärtung bewirkenden Umgebung in defi
nierte Abschnitte (3′) so zerteilt wird, daß sich die
Abschnitte im wesentlichen in Richtung des Flüssigkeits
strahls (3) weiterbewegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das flüssige Medium zur Ausbildung des Flüssigkeits
strahls (3) durch eine Düse (2) gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Flüssigkeitsstrahl (3) mit einem zur Bil
dung von etwa kugelförmigen festen Teilchen geeigneten
Abstand von der die Aushärtung bewirkenden Umgebung zer
teilt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Flüssigkeitsquerstrahl
(17) mit einer zur Umhüllung geeigneten Flüssigkeit er
zeugt wird, durch den die gebildeten Abschnitte (3′)
hindurchtreten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flüssigkeitsquerstrahl (17) als Flachstrahl ausge
bildet wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 mit einer mit einem Vorratsbehäl
ter für das flüssige Medium verbundenen Düsenanordnung
(2) und mit einer Härtungseinrichtung (5) für das flüs
sige Medium, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanord
nung (2) zur Ausbildung wenigstens eines Flüssigkeits
strahls (3) eingerichtet ist und daß stromabwärts der
Düsenanordnung (2) eine bewegbare Teilvorrichtung (4)
für den wenigstens einen Flüssigkeitsstrahl (3) angeord
net ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die bewegte Teilvorrichtung (4) rotierend antreibbar und
mit den Flüssigkeitsstrahl (3) unterbrechenden Elementen
(12, 15) ausgestattet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch radial
ausgerichtete strahlenförmige Elemente (12).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (12) ohne eigene Formstabilität ausgebildet
sind und ihre radiale Ausrichtung erst während der Rota
tion der Teilvorrichtung (4) erhalten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine
rotierende Scheibe (13) mit auf einem Radius dicht
nebeneinander angeordneten Durchgangsöffnungen (14) für
den Flüssigkeitsstrahl.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilvorrichtung (4) von einem
zylindrischen, wenigstens im Bereich des Flüssigkeits
strahls (3) offenen Gehäuse (8) umgeben ist, das eine
Auffangvertiefung (9) zum Auffangen von an der Gehäuse
wandung herablaufender Flüssigkeit aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangvertiefung durch eine umlaufende Rille
(9) gebildet ist, die mit einem Abfluß (10) versehen
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, gekenn
zeichnet durch eine bezüglich des Flüssigkeitsstrahls
(3) stromabwärts von der Teilvorrichtung (4) ange
ordnete, im Winkel zum Flüssigkeitsstrahl (3) gerichtete
Querdüse (16), die mit einem Vorratsbehälter für eine
zur Umhüllung geeignete Flüssigkeit verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querdüse (16) eine Flachstrahldüse ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Härtungseinrichtung ein mit
einem Härtungsmedium gefüllter Auffangbehälter (5) ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die bewegbare Teilvorrichtung (4)
mit einem zur Bildung von etwa kugelförmigen festen
Teilchen geeigneten Abstand von der Härtungseinrichtung
(5) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424998A DE4424998C2 (de) | 1994-07-15 | 1994-07-15 | Verfahren zur Herstellung von Teilchen aus einem flüssigen Medium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424998A DE4424998C2 (de) | 1994-07-15 | 1994-07-15 | Verfahren zur Herstellung von Teilchen aus einem flüssigen Medium |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424998A1 true DE4424998A1 (de) | 1996-02-01 |
DE4424998C2 DE4424998C2 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6523230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4424998A Expired - Lifetime DE4424998C2 (de) | 1994-07-15 | 1994-07-15 | Verfahren zur Herstellung von Teilchen aus einem flüssigen Medium |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4424998C2 (de) |
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EP2942045A1 (de) | 2014-05-06 | 2015-11-11 | Beiersdorf AG | Perlenförmige kosmetische Darreichungsformen |
EP2942046A1 (de) | 2014-05-06 | 2015-11-11 | Beiersdorf AG | Zubereitungen mit einer äußeren Gelphase und einer inneren partikulären Phase, die stabilisierte oxidations- und/oder UV-empfindliche Wirkstoffe enthält |
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