DE4424822A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem WerkstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück, wobei die
Vorrichtung eine Einrichtung zum Festhalten oder Fest
spannen eines Werkstücks in einer vorgegebenen Lage sowie
ein Umformwerkzeug zum spanlosen Umformen des Werkstücks
in der vorgegebenen Lage aufweist.
Das Bearbeiten eines Werkstücks mittels spanlosen und
spanabhebenden Bearbeitungsvorgängen, insbesondere das
Erzeugen von Profilen an Werkstücken, geschieht bisher
derart, daß zunächst die spanlose Bearbeitung an einem
Ort und einer Bearbeitungsmaschine vollständig durchge
führt wird, anschließend das derart geschaffene Halbzeug
von diesem Ort und aus dieser Vorrichtung zu einer span
abhebend arbeitenden Vorrichtung, beispielsweise einer
Räumvorrichtung, gebracht wird und hier wiederum erneut
zur spanabhebenden Bearbeitung eingespannt werden muß.
Aufgrund der beiden Spannvorgänge können Ungenauigkeiten
der Bearbeitung entstehen, indem beispielsweise ein
rotationssymmetrisches Werkstück beim zweiten Spannvor
gang nicht achsgenau, also nicht exakt koaxial zur Bear
beitungsachse eingespannt wird, wobei die hierdurch
bedingten Ungenauigkeiten nur durch einen erhöhten Auf
wand reduziert werden können. Darüber hinaus muß bei
diesem bekannten Vorgehen mit Roh-Werkstücken mit erheb
lichen Wandstärken und damit erheblichem Materialeinsatz
gearbeitet werden, da die spanabhebende Bearbeitung aus
dem Vollen, d. h. der vollen Wandstärke des spanlos vorge
formten Halbzeugs erfolgt. Dies bedingt einerseits erheb
liche Bearbeitungszeiten für die spanabhebende Bearbei
tung, darüber hinaus einen hohen Verschleiß der Werkzeuge
bei geringen Standzeiten sowie einen hohen Materialver
lust. Weiterhin sind aus diesem Grunde auch beträchtliche
Umformraten notwendig, die in der Regel zusätzliche
Bearbeitungsschritte, wie ein Zwischenglühen, Beizen und
Phosphatieren des Werkstücks bzw. Halbzeugs, bedingen, um
die erforderliche Qualität des Endproduktes zu erzielen.
Zur Herstellung von Innen- oder Außenprofilen von Hohl
körpern spanlos und spanabhebend auf unterschiedlichen
Maschinen werden verschiedene Einzelverfahren eingesetzt,
wie Rundkneten, Einstoßen bzw. Einziehen, Taumeln, Ho
beln, Fräsen, Räumen und Schleifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem
Werkstück, insbesondere einem Hohlkörper, zu schaffen,
die insbesondere eine Bearbeitung mit höchster Genauig
keit ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem
Verfahren der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß
das Werkstück zunächst durch spanloses Umformen vorpro
filiert wird und in lagegleicher Position spanabhebend
weiterbearbeitet wird. Eine gattungsgemäße Vorrichtung
sieht zur Lösung der genannten Aufgabe vor, daß das
Umformwerkzeug ein eine Vorprofilierung des Werkstücks
bewirkendes Vorprofilierwerkzeug ist und daß ein spanab
hebendes Fertigprofilierwerkzeug zur weiteren Feinbear
beitung des Werkstücks in der vorgegebenen Lage vorgese
hen ist.
Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, daß das spanlose
Kaltumformen des Werkstücks bzw. eines Teils desselben
mit der Präzision eines spanabhebenden Bearbeitungsver
fahrens, insbesondere des Räumens, verknüpft wird, und
zwar unter Beibehaltung einer einzigen vorgegebenen Lage
des zu bearbeitenden Werkstücks, also in einer einzigen
Einrichtung mit ein und derselben Einspannung des Werk
stücks.
Hierdurch werden zunächst die Genauigkeiten der Bearbei
tung wesentlich erhöht, und zwar wegen der einheitlichen
Einspannung des Werkstücks beim spanlosen und spanabhe
benden Bearbeiten ohne Lageveränderung des Werkstücks.
Darüber hinaus ist nur eine Maschineneinrichtung bzw.
Vorrichtung erforderlich, wodurch der kostenmäßige Auf
wand, insbesondere der Investitionsaufwand, wesentlich
reduziert wird. Der elektrische Anschlußwert und der
Energieverbrauch werden in etwa halbiert. Es kann eine
exakte Abstützung der Bearbeitungszone erfolgen. Weitere
Vorteile sind in einem günstigen Faserverlauf sowie einer
optimalen und verdichteten Oberfläche zu sehen. Da ein
spanloser, profilierender Bearbeitungsschritt vorgesehen
ist, bedingt dies eine Materialersparnis; es können
Werkstücke mit geringen Wandstärken verwendet werden, so
daß nur wenig Volumen spanabhebend abzutragen ist. Dies
reduziert wiederum die Bearbeitungszeit der spanabheben
den Bearbeitung und erhöht andererseits die Standzeit der
spanabhebenden Werkzeuge. Durch die spanlose, profilie
rende Umformung ergeben sich geringere Umformraten, so
daß weitere Bearbeitungsvorgänge, wie ein Zwischenglühen,
Beizen und Phosphatieren, entfallen können, dennoch aber
die Endprodukte eine hohe Qualität und Festigkeit aufwei
sen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist
vorgesehen, daß in einem Arbeitsgang zeitlich hinterein
ander das spanlose und das spanabhebende Bearbeiten
erfolgen. Dies wird vorrichtungsmäßig dadurch realisiert,
daß spanlos und spanend arbeitende Werkzeuge miteinander
verbunden sind, um zeitlich nacheinander die Profilierbe
arbeitung in der vorgegebenen festen Lage des Werkstücks
zu bewirken.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß in
lagegleicher Position des Werkzeugs das erzeugte Profil
geglättet wird, wobei dies vorrichtungsmäßig derart
realisiert ist, daß ein Glättwerkzeug zum Oberflächen
glätten des profilierten Werkstücks in der vorgegebenen
Lage vorgesehen ist.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die
Glättung ebenfalls in einem Arbeitsgang mit der spanabhe
benden Bearbeitung und zeitlich nach dieser erfolgt,
wobei hierzu auch das Glättwerkzeug mit den spanabheben
den Werkzeugen verbunden ist. In bevorzugter Ausgestal
tung sind zumindest das spanlos arbeitende Vorprofilier
werkzeug und die spanabhebenden Werkzeuge einstückig
ausgebildet, wobei in Weiterbildung auch vorgesehen sein
kann, daß das Glättwerkzeug ebenfalls mit den vorgenann
ten Werkzeugen einstückig ausgebildet ist.
Während grundsätzlich die oben beschriebenen Verfahren
bei einem geeigneten Werkstück als solche durchgeführt
werden, ist in der Regel und in bevorzugter Ausgestaltung
vorgesehen, daß der spanlosen Vorprofilierung weitere
spanlose Bearbeitungsschritte vorgeschaltet sind. Wenn
als solcher Vorschritt beispielsweise ein spanloses
Reduzieren des Durchmessers des mit der Profilierung zu
versehenden Bereiches des Werkzeugs vorgesehen ist, so
wird vor diesem Arbeitsschritt zumindest das spanlos
arbeitende Vorprofilierwerkzeug zunächst durch den ent
sprechenden Bereich hindurchgezogen, bevor dessen Durch
messer reduziert wird, so daß das Vorprofilierwerkzeug
dann ziehend arbeiten kann; wenn das genannte Werkzeug
und die spanend arbeitenden Werkzeuge miteinander verbun
den, insbesondere einstückig ausgebildet sind und in
einem Arbeitsgang zeitlich hintereinander arbeiten, so
kann auch das spanabhebende Bearbeiten ziehend erfolgen.
In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß
zumindest ein Teil der Werkzeuge an einem Revolverkopf in
Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet sind und zeit
lich nacheinander aus einer Ruheposition in eine gemein
same Arbeitsposition bringbar sind. Bei der vorstehend
skizzierten Situation werden in einem solchen Fall, wenn
die nach dem Vorprofilierwerkzeug arbeitenden Werkzeuge
nicht mit diesem verbunden sind und nicht mit diesem in
einem Arbeitsgang arbeiten, sondern an nachfolgenden
Positionen des Revolverkopfes angeordnet sind, diese
stoßend bzw. einstoßend arbeiten.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens sehen
vor, daß die spanabhebende Bearbeitung eine Grob- und
eine Feinbearbeitung durch Schruppen und Schlichten
beinhaltet, wobei insbesondere die spanlose Bearbeitung
durch Ziehen bzw. Stoßen erfolgt, und in vorrichtungsmä
ßiger Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das spanabhebend
arbeitende Profilierwerkzeug grob- und feinarbeitende
Werkzeugteile, nämlich Schrupp- und Schlichtwerkzeugtei
le, aufweist.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
der profilierte Werkstückbereich als Angel bzw. Aufnahme
teil für weitere Abstreck- und sonstige Umformvorgänge am
Werkstück dient bzw. ein in einen fertigprofilierten
Bereich des Werkstücks eingreifender Spann-/Stütz- und
Abstreckdorn vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann derart ausgestaltet
sein, daß ein Innenbearbeiten oder ein Außenbearbeiten
eines Werkstücks durchgeführt wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei
bung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert sind.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein durch das erfindungsgemäße Ver
fahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung hergestelltes Lenkrohr im
Längsschnitt;
Fig. 2 eine Stirnansicht des Lenkrohrs der
Fig. 1 entsprechend dem Pfeil II in
der Fig. 1;
Fig. 3 erste Verfahrensschritte zum Umformen
eines Ausgangs-Werkstücks in einem
lediglich spanlos umzuformenden
ersten Bereich des herzustellenden
Lenkrohrs;
Fig. 4 die Verfahrensschritte zum kombinier
ten spanlosen und spanenden Umformen
des zu profilierenden Bereichs des
Ausgangs-Werkstücks zum Profilbereich
des Lenkrohrs;
Fig. 5 Verfahrensschritte zur spanlosen
Endbearbeitung des unprofilierten
Bereichs des Lenkrohrs;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zum kombinierten
spanlos-spanenden Profilieren eines
Werkstücks;
Fig. 7 eine Stirnansicht eines außen profi
lierten Werkstücks; und
Fig. 8 die Darstellung eines kombinierten
spanlos-spanend arbeitenden Werkzeugs
zur Außenprofilierung.
Die Erfindung wird zunächst anhand der Herstellung eines
Lenkrohres 1 beschrieben, wie es in der Fig. 1 darge
stellt ist.
Das Lenkrohr 1 weist einen profilierten, mit einer Innen
verzahnung 2 versehenen ersten Endbereich 3, einen an
diesen anschließenden Zwischenbereich 4 mit leicht erwei
tertem Durchmesser sowie in der Wandung gegenüber der
Wandung des Zwischenbereichs 4 verstärktem Endbereich 6
auf.
Zur Herstellung eines solchen Lenkrohres wird aus einem
vorgegebenen Rohr mit vorgegebener Wandstärke zunächst
spanlos durch Stoßen und Ziehen ein später zum Zwischen
bereich 4 und Endbereich 6 auszubildendes Ende 4a des
Ausgangs-Werkstücks 5 bearbeitet. Hierdurch wird das
Ausgangs-Werkstück 5 mit seinem zum Profil-Endbereich 3
umzuarbeitenden Endbereich 3a in eine Spanneinrichtung 7
mit Spannbacken eingespannt und durch diese lagefest
konzentrisch zur Achse A gehalten. Dann fährt ein Zieh
dorn 8 in der Richtung des Pfeiles B durch das Werkstück
5, bis seine erweiterten Arbeitsbereiche 9, 11 in den
Bereich der Spanneinrichtung 7 gelangt sind.
Anschließend wird der zu den Bereichen 4, 6 umzuarbeiten
de Endbereich 4a des Werkstücks 5 durch ein stoßend
arbeitendes Reduzierwerkzeug 12 in seinem Durchmesser
reduziert, d. h. spanlos aus der in der oberen Hälfte der
Fig. 3 strichpunktiert dargestellten Konfiguration in
die in der oberen Hälfte der Fig. 3 durchgezeichnet
dargestellte Konfiguration umgearbeitet.
In einem weiteren Schritt wird der Ziehdorn 8 in der der
Richtung des Pfeiles B entgegengesetzten Richtung des
Pfeiles C durch das Werkstück 5 hindurchgezogen, wobei
ein erster Ziehabschnitt 11 den Bereich 4a des Werkstücks
aus der in der oberen Hälfte der Fig. 3a durchgezeichne
ten Position in die in der unteren Hälfte der Fig. 3a
strichpunktiert gezeichnete Position verformt. Ein nach
laufender Ziehabschnitt 9 des Ziehdorns 8 verformt dann
den Bereich 4a in die in der unteren Hälfte der Fig. 3
durchgezeichnet dargestellte Konfiguration.
Im weiteren wird das soweit bearbeitete Werkstück um 180°
senkrecht zur Achse A geschwenkt, so daß der Werkstück
bereich 4a in eine Spanneinrichtung 7 gelangt (Fig. 4).
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens fährt zunächst ein spanlos-spa
nend arbeitendes kombiniertes Profilier-Werkzeug 14, und
zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines
profilierten Umform-Räum-Werkzeugs, durch das Werkstück
5, und zwar mit einem Oberflächen-Glätteil 16 oder Fi
nishteil, einem sich anschließenden Schneid- oder Fertig
profilierteil 17 mit einem Profilschneidteil 18 und einem
Rundschneidteil 19, bis ein spanlos arbeitendes Vorprofi
lierteil 21 in den Bereich der Spanneinrichtung 7 ge
langt.
Anschließend erfolgt wieder spanlos eine Durchmesserredu
zierung des Werkstückbereichs 3a mittels eines dem Redu
zierwerkzeug 12 entsprechenden, ebenfalls stoßend arbei
tenden Vorreduzierwerkzeuges 22. Dabei wird der Endbe
reich 3a in die in der oberen Hälfte der Fig. 4 darge
stellte Konfiguration gebracht.
Im folgenden wird dann das Umform-Räumwerkzeug in der
Richtung des Pfeiles C durch das Werkstück 5 gezogen,
wobei das spanlos arbeitende Vorprofilierteil 21 dem
spanend arbeitenden Fertigprofilierteil 17 voreilend
durch den Endbereich 3a des Werkstücks 5 gezogen wird,
wodurch eine spanlose Vorprofilierung dieses Bereichs
entsprechend der in Fig. 2 strichpunktiert dargestellten
Linie bewirkt wird.
Durch die Rund- und Profilschneidteile 19, 18 des Werk
zeugs 14 erfolgt nacheilend dann eine spanabhebende, hier
räumende Feinprofilierung des Innenprofils des Endbe
reichs 3a zum Profilbereich 3 des Lenkrohrs und damit die
Schaffung des Verzahnungsprofils 2 in der in der Fig. 2
durchgezeichnet dargestellten Weise.
Nacheilend ist weiterhin ein Glättwerkzeug 16 vorgesehen,
das die Oberfläche des Profils 2 glättet. Hierdurch wird
die Standzeit der Schneidteile 17, 18, 19, die an sich
gegenüber der Standzeit von spanlos arbeitenden Umform
werkzeugen geringer ist, erhöht, da die gewünschte Ober
flächenglätte nicht durch die Schneidteile 17-19 erreicht
werden muß, was ein frühzeitiges Auswechseln derselben
bedeuten würde, sondern der Finish durch das nacheilende
Glätteil 16 bewirkt wird.
Während im dargestellten Ausführungsbeispiel ein kombi
niertes profiliertes Umform-Räumwerkzeug mit dem Vorpro
filierteil 21, den Schneidteilen 17, 18, 19 und dem
Glätteil 16 als ein Werkzeug dargestellt ist und anhand
desselben die Erfindung beschrieben wurde, können die
einzelnen Teile 21, 17 mit 18 und 19 sowie 16 auch als
separate Werkzeuge ausgebildet sein, die beispielsweise
an einem Revolverkopf für mehrere Werkzeuge befestigt
sind und zu den einzelnen Arbeitsschritten aus einer
Ruheposition in eine Arbeitsposition gebracht werden, bei
der ihre Achse mit der Achse A des Werkstücks 5 jeweils
übereinstimmt. In diesem Falle würden auch die Schneid
teile nicht ziehend, wie in der beschriebenen Weise,
sondern stoßend arbeiten. Gleiches würde für das Glätteil
16 gelten.
Wesentlich ist aber in allen Fällen, daß das Werkstück 5
selbst für die Arbeitsschritte des spanlosen Profilzie
hens durch das Vorprofilierteil 21, die spanabhebende
Bearbeitung durch die Räum- bzw. Schneidteile 17, 18, 19
und gegebenenfalls das anschließende spanlose Glätten
durch das Glätteil 16 lagefest angeordnet, insbesondere
in der Spanneinrichtung 7 eingespannt bleibt, im darge
stellten Ausführungsbeispiel mit der permanent beibehal
tenen Arbeitsachse A und nicht zwischen den verschiedenen
Arbeitsschritten aus einer Position oder einer Arbeits
einrichtung in eine andere bewegt wird. Ein wesentlicher
Vorteil des dargestellten erfindungsgemäßen Arbeitens
liegt also darin, daß das spanlose Kaltumformen mit der
Präzision des spanabhebenden Schneidens bzw. Räumens
verknüpft wird, und zwar in einer einzigen Einrichtung
mit ein und derselben Einspannung des Werkstücks, so daß
ein zusätzlicher Ausrichtvorgang zwischen insbesondere
der spanlosen Vorprofilierung und der spanabhebenden
Endprofilierung nicht erforderlich ist.
Das soweit hergestellte Halbzeug wird dann wieder in an
sich bekannter Weise entsprechend den in Fig. 5 darge
stellten Verfahrensabschnitten zum in Fig. 1 dargestell
ten Fertigprodukt Lenkrohr weiterverarbeitet. Hierzu
fährt zunächst ein Stütz- und Abstreckdorn 31 in den
Bereich 4a des Werkstücks 5. Anschließend fahren zunächst
außen arbeitende Kalibrier- und Abstreckwerkzeuge 32, 33
und danach ein Abstreckreduzierwerkzeug 34 entlang dem
Bereich 4a des Werkstücks 5, wobei dieser Bereich 4a
gelängt wird, allerdings lediglich bis vor den verblei
benden Endbereich 6 des fertigen Lenkrohres ein (Fig.
5).
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erzeugen
eines Profils an einem Werkstück ist in der Fig. 6
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 41 weist
eine Spanneinrichtung 42 für das Werkstück 5, einen die
einzelnen Werkzeuge tragenden Revolverkopf 43, einen
NC-gesteuerten hydraulischen Hauptzylinder 44 und einen
ebenfalls NC-gesteuerten, zum Hauptzylinder 44 koaxialen
Arbeitszylinder 46 auf, dessen Kolben 47 in dem und durch
den Kolben 48 des Hauptzylinders geführt ist. Es ist
weiterhin eine ebenfalls NC-gesteuerte Manipulationsein
heit 49 zum Transport der Werkstücke 5 in die Spannvor
richtung vorgesehen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist weiterhin nicht näher dargestellte Kühlschmiermit
tel-, Späneentsorgungs- und Filtereinrichtungen auf,
wobei die Späneentsorgung bei nassem Arbeiten durch
Spülen erfolgt, bei Trockenräumen aber auch durch Absau
gen erfolgen kann.
In der Fig. 7 ist ein außenprofiliertes, mit einer
Außenverzahnung 51 versehenes Endprodukt 52 in einer
Stirnansicht dargestellt, das grundsätzlich in gleicher
Weise hergestellt wurde, wie dies für das Lenkrohr unter
Bezugnahme auf die obigen Fig. 3-5 näher erläutert
wurde. Die dem Verfahrensabschnitt, wie er unter Bezug
nahme auf die Fig. 4 erläutert wurde, entsprechenden
wesentlichen erfindungsgemäßen Verfahrensschritte bei der
Außenprofilierung sind unter Bezugnahme auf die Fig. 8
erläutert. Ein in an sich bekannter Weise, gegebenenfalls
entsprechend den unter Bezugnahme auf die Fig. 3 darge
stellten Verfahrensschritten hergestelltes Halbzeug 61
wird an einem Ende 62 mittels einer dort außenseitig
angreifenden Spanneinrichtung 63 mit Spannbacken gehal
ten. Ein kombiniert spanlos-spanend arbeitendes Profi
lierwerkzeug 67 in Form eines außen arbeitenden Umform-
Räumwerkzeugs weist ein Vorprofilierteil 68, ein diesem
nacheilendes Fertigprofilierteil 69 mit jeweils zwei
Schneidwerkzeugen 69a für den Zahnkopf und zwei Schneid
werkzeugen 69b für die Profil-Vollform des Halbzeugs 61
auf. Schließlich weist das kombinierte Werkzeug noch ein
Glätteil 71 auf. Zunächst fährt das Profilierwerkzeug 67
über das zu bearbeitende Ende 64. Dann fährt in dieses
ein Voraufweitwerkzeug 66 ein. Sodann wird das Profilier
werkzeug über das Ende 64 gezogen. Dabei wird zunächst
mit dem Vorprofilierteil 68 spanlos ein Vorprofil er
zeugt, wie es dem strichpunktiert in der Fig. 2 für die
Innenbearbeitung dargestellten Vorprofil entspricht, aber
bei dem außenprofilierten Produkt der Fig. 7 nicht näher
dargestellt ist. Anschließend erfolgt das spanabhebende
Präzisionsfertigbearbeiten, hier Räumen, durch die Fer
tigprofilierteile 69 und schließlich die Finishbearbei
tung mit dem Oberflächen-Glätteil 71 aus den unter Bezug
auf die Fig. 4 dargestellten Gründen.
Claims (20)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Profils an einem Werk
stück, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück
zunächst durch spanloses Umformen vorprofiliert wird
und in lagegleicher Position spanabhebend weiterbe
arbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Arbeitsgang zeitlich hintereinander das
spanlose und das spanabhebende Bearbeiten erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in lagegleicher Position des Werk
stücks das erzeugte Profil geglättet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glättung nach dem spanabhebenden Bearbeiten
im gleichen Arbeitsgang erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem spanlosen Vorprofi
lieren weitere spanlose Bearbeitungsschritte vorge
schaltet sind.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das spanabhebende Bear
beiten eine Grob- und eine Feinbearbeitung durch
Schruppen und Schlichten beinhaltet.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das spanlose Bearbeiten
durch Ziehen bzw. Stoßen erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das spanabhebende Bear
beiten ein Räumen ist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der profilierte Werk
stückbereich als Angel bzw. Aufnahmeteil und zur
Lageorientierung für weitere Abstreck- und sonstige
Umform-Vorgänge am Werkstück dient.
10. Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem
Werkstück, mit einer Einrichtung zum Festspannen des
Werkstücks in einer vorgegebenen Lage und mit einem
Umformwerkzeug zum spanlosen Umformen des Werkstücks
in der vorgegebenen Lage, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umformwerkzeug ein eine Vorprofilierung des
Werkstücks (5) bewirkendes Vorprofilierwerkzeug (21,
68) ist und daß ein spanabhebendes Fertigprofilier
werkzeug (17, 18, 19; 69, 69a, 69b) zur weiteren
Feinbearbeitung des Werkstücks (5) in der vorgegebe
nen Lage vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
ein Glättwerkzeug (16, 71) zum Oberflächenglätten
des profilierten Werkstücks (5) in der vorgegebenen
Lage.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß spanlos und spanabhebend arbeiten
de Werkzeuge (21, 16, 17, 18, 19; 68, 71, 69, 69a,
69b) miteinander verbunden sind, um zeitlich nach
einander die Profilierbearbeitung in der vorgegebe
nen festen Lage des Werkstücks (5) zu bewirken.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß spanlos und spanabhebend arbeitende Werk
zeuge (21, 16, 17, 18, 19; 68, 71, 69, 69a, 69b)
einstückig ausgebildet sind, um zeitlich nacheinan
der die Profilierbearbeitung in der vorgegebenen
festen Lage des Werkstücks (5) zu bewirken.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Oberflächen-Glätteil
(16, 71) mit vorlaufenden spanabhebenden Fertig
profilierteilen (17, 18, 19; 69, 69a, 69b) verbunden
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Oberflächen-Glätteil (16, 71) mit den
vorlaufenden spanabhebenden Profilierteilen (17, 18,
19; 69, 69a, 69b) einstückig ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der
Werkzeuge (16, 17, 18, 19, 21; 68, 69, 69a, 69b, 71)
an einem Revolverkopf in Umfangsrichtung nebeneinan
der angeordnet sind und zeitlich nacheinander aus
einer Ruheposition in eine ihnen gemeinsame Arbeits
position bringbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das spanabhebend arbei
tende Profilierwerkzeug grob- und feinarbeitende
Werkzeugteile, nämlich Schrupp- und Schlichtwerk
zeugteile, aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen in einen fertigprofilier
ten Bereich des Werkstücks (5) eingreifenden Spann-/
Stütz- und Abstreckdorn (31).
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Spanneinrichtung (42) für
die Werkstücke (5), einen hydraulischen Hauptzylin
der (44) und einen koaxial zu diesem angeordneten
weiteren Arbeitszylinder (46).
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19,
gekennzeichnet durch eine Manipulationseinheit (49)
zum Transport der Werkstücke (5) in die Spannein
richtung (42).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424822 DE4424822A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424822 DE4424822A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424822A1 true DE4424822A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6523115
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944424822 Withdrawn DE4424822A1 (de) | 1994-07-14 | 1994-07-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Profils an einem Werkstück |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4424822A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN106180853A (zh) * | 2016-08-26 | 2016-12-07 | 合肥市华林模具有限公司 | 丝杆花键孔的加工工装 |
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-
1994
- 1994-07-14 DE DE19944424822 patent/DE4424822A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |