DE44233C

DE44233C - Neuerung an Uhren

Info

Publication number: DE44233C
Application number: DENDAT44233D
Authority: DE
Original assignee: A. MICKWITZ in Reval, Narv'sche Sirafse, Haus Thamm, Rufsland
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 83: Uhren.

Die Vorrichtung bezweckt, die Einstellung von Uhren, sowohl stationären wie Taschenuhren, auf jede beliebige Ortszeit zu ermöglichen, ohne dafs die Zeiger umgestellt oder das gewöhnliche Zifferblatt verändert werden müssen.

Die Grundlage ist folgende: Denkt man sich an der Uhr aufser dem gewöhnlichen Zifferblatt noch zwei weitere angebracht, von denen das eine Stunden-, das andere eine Minutentheilung enthält, und welche unabhängig von einander drehbar sind, so kann man letzteres so stellen, dafs aufser der eigenen Ortszeit am festen Zifferblatt der unveränderte Minutenzeiger noch die Minuten und der unveränderte Stundenzeiger die Stunden für eine gewünschte andere Ortszeit anzeigt.

Die Construction ist auf der Zeichnung beispielsweise für eine Taschenuhr dargestellt. Fig. ι stellt die Uhr mit geschlossener Doppelkapsel, Fig. 2 einen Querschnitt der Doppelkapsel und des Uhrglases und Fig. 3 die Uhr nach Entfernung der Doppelkapsel dar.

Es ist angenommen, dafs die Uhr auf Leipziger Zeit für das feste Zifferblatt, Fig. 3, eingestellt ist und dieselben Zeiger auf den drehbaren Zifferblättern die Petersburger Zeit zeigen.

Die Einzelheiten der Construction sind folgende:

Der Metalldeckel α, Fig. 1 und 2 (sogen. Doppelkapsel), vor dem Uhrglas ist als Rahmen constrain, in welchem sich eine ringförmige drehbare Scheibe b, Fig. 1 und 2, befindet, die auf Zeitminuten getheilt ist. Um die Drehungsreibung der Scheibe zu vergröfsern und auf diese Weise eine unbeabsichtigte Verstellung derselben zu verhüten, schleift auf ; dem inneren Rande dieser Minutenscheibe eine kleine Feder c, Fig. 1 und 2, welche an der inneren Seite der Doppelkapsel angebracht ist. Auf der hinteren Seite des Uhrglases d, Fig. 2, das sich ebenfalls in seinem Rahmen drehen läfst, befindet sich eine Stundentheilung e, Fig. ι und 3 (auf der Zeichnung schraffirt), welche durch die Oeffnung der ringförmigen Scheibe der Doppelkapsel beobachtet werden kann. Um die Stunden genau einstellen zu können, ist der Stundenwinkel in sechs Theile getheilt, von denen also jeder 10 Zeitminuten ! entspricht. Auch hier ist der unbeabsichtigten Verstellung durch eine kleine Feder/, Fig. 1, 2 und 3, vorgebeugt, welche an dem Rahmen des Uhrglases befestigt ist und auf dem äufseren Rande des letzteren schleift. Um die Lage der beiden drehbaren Zifferblätter noch sicherer zu machen und gleichzeitig das Eindringen von Staub und Schmutz zwischen Doppelkapsel und Uhrglas zu verhindern, berührt bei geschlossener Uhr der konisch abgebogene Rand des drehbaren Ringes federnd J das Uhrglas. Bei geschlossener Kapsel bedeckt der drehbare Ring die Theilung und die ι Ziffern (in Fig. 3 schwarz dargestellt) des gewöhnlichen Zifferblattes, und bei richtiger Einstellung der zwei drehbaren Zifferblätter nach der betreffenden Localzeit zeigen die entsprechenden Zeiger auf dem Uhrglas die Stunden , auf dem Kapselring die Minuten der Localzeit, Fig. 1, während die geöffnete Uhr

auf dem gewöhnlichen Zifferblatt immer die eigene Ortszeit anzeigt, Fig. 3.

Eine andere Combination, bei der man allerdings auf die in der Zeichnung angegebene Anordnung des Secundenzeigers verzichten müfste, wäre folgende: In der Ebene des gewöhnlichen festen Zifferblattes, also unter den Zeigern, werden die zwei beweglichen Zifferblätter derart angeordnet, dafs sie sich in derselben Abhängigkeit von einander drehen, wie die Zeiger der Uhr, d. h. während die Minutenscheibe eine Umdrehung macht, vollführt die Stundenscheibe Y₁₂ Umdrehung. Die Stellung der Zifferblätter würde dabei durch den bisher für die Stellung der Zeiger gebrauchten Remontoirmechanismus bewirkt, da eine Stellung der letzteren jetzt fortfällt.

Claims

Patent-Ansprüche:

Um bei Uhren aufser der bestimmten Tageszeit am gewöhnlichen festen Zifferblatt noch eine beliebige andere Localzeit anzuzeigen, die Anordnung zweier weiteren, von einander unabhängigen, drehbaren bezw. nach letzterer Zeit einstellbaren Zifferblätter b und e, von denen das eine mit Stunden-, das andere mit
sehen ist.

Minutentheilung ver-

Die Modification der unter Anspruch 1. bezeichneten Einrichtung dahin, dafs die Zifferblätter b und e in der Abhängigkeit von 1:12 zu einander durch den Remontoirmechanismus oder ähnliche Einrichtung drehbar sind.