DE4422855C1 - Verfahren und Anlage zur Verrottung von verrottbaren Abfällen - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Verrottung von verrottbaren AbfällenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Verrottung
von verrottbaren Abfällen in einer Rotteeinrichtung,
insbesondere in einem Rotteturm, bei dem der Rotte
Rottezuluft zugeführt wird, bei dem Rotteabluft mindestens
einer Konditionierungseinrichtung zur Einstellung einer
vorgegebenen Feuchte und einer vorgegebenen Temperatur
zugeführt wird und bei dem die konditionierte Rotteabluft
einer biologisch arbeitenden Filterstufe zugeführt wird.
Aus der DE 25 41 070 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren
bekannt, bei dem der aus der Rotteeinrichtung abgeführten
Rotteabluft vor deren Reinigung in einem Biofilter in einer
ersten Stufe durch indirekten Wärmetausch Wärme entzogen
wird und in einer weiteren Stufe Feuchtigkeit entzogen
wird.
Die abgezogene Wärme und die abgeschiedene Feuchte wird
entsprechend der im Rottehaufwerk herrschenden Bedingungen
mittels einer Heizeinrichtung bzw. einer
Berieselungseinrichtung der Rottezuluft zugeführt, die die
Rotte von der Sohle des Rottereaktors im Gegenstrom des von
oben nach unten wandernden Rottegutes durchströmt.
Zur Überwachung und Einstellung des Rotteprozesses ist eine
umfangreiche Meß-Regel-Steuereinrichtung vorgesehen.
Es besteht jedoch die Gefahr, daß in der Rotte anfallendes
Sickerwasser nicht mit der Rotteabluft ausgetrieben wird und
den unteren Abschnitt der Rotte versumpft, wodurch eine
gleichmäßige Beaufschlagung der Rotte mit Rottezuluft nicht
mehr möglich ist.
Da der Rotteabluft Wärme und Feuchtigkeit vor deren
Filterung entzogen wird, besteht die Gefahr, daß der
biologisch arbeitende Filter aufgrund seines zu geringen
Feuchtegehaltes nicht einwandfrei arbeitet.
Ein weiterer Nachteil ist in dem hohen anlagentechnischen
Aufwand für die Konditionierung der Rotteabluft bzw. der
Rottezuluft zu sehen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
gattungsgemäßes Verfahren anzugeben, bei dem die
Betriebssicherheit verbessert ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das aus der Rotte
abgeführte Sickerwasser und die Rotteabluft in der
Konditionierungseinrichtung miteinander in direkten Kontakt
gebracht werden.
Beim direkten Kontakt der Rotteabluft mit dem Sickerwasser
wird der Feuchtegehalt der Rotteabluft und damit die
Feuchte des Biofilters erhöht, wodurch vom Biofilter
ausgehende Betriebsstörungen, wie Geruchsemissionen,
weitgehend vermieden werden.
Weist das Sickerwasser eine höhere Temperatur als die
Rotteabluft auf, wird die Rotteabluft durch direkten
Wärmetausch erwärmt bzw. der Feuchtegehalt der Rotteabluft
weiter erhöht und somit der Filterbetrieb weiter
verbessert.
Weitere Vorteile bestehen in der Reduzierung der im
Sickerwasser mitgeführten Geruchsfracht und dem Abbau des
CSB- bzw. BSB-Wertes.
Die Belastung einer nachgeschalteten Kläranlage wird
erheblich reduziert.
Des weiteren ist es von Vorteil, daß die
Konditionierungseinrichtung eine Strippeinrichtung ist, in der das
Sickerwasser zumindest mit der Rotteabluft gestrippt wird,
oder eine Wascheinrichtung ist, in der zumindest die Rotteabluft
mit Sickerwasser gewachen wird, oder eine Belüftungseinrichtung
ist, in der das Sickerwasser mit der Rotteabluft belüftet wird.
Ist die Rotteeinrichtung einer Halle zur Müllaufbereitung
und/oder Kompostaufbereitung zugeordnet, so ist es von
Vorteil, daß Hallenabluft zusätzlich der
Konditionierungseinrichtung zugeführt wird, wodurch die zuvor
beschriebenen Wirkungen weiter intensiviert werden.
Des weiteren ist es von Vorteil, daß konditionierte
Hallenabluft getrennt von der Rotteabluft als Rottezuluft
eingesetzt wird, wodurch eine weitere Möglichkeit der
Beeinflussung der Feuchte und der Temperatur des
Rotteprozesses gegeben ist.
Es ist auch von Vorteil, daß zumindest ein Teilstrom der
Rottezuluft getrennt von der übrigen Luft die
Konditionierungseinrichtung durchströmt, so daß bei Bedarf der
Rotte eine befeuchtete, temperierte Zuluft und besonders
O₂-reiche Luft zugeführt werden kann.
Es ist besonders vorteilhaft, daß konditionierte
Hallenabluft und/oder konditionierte Rottezuluft bei
kälteren klimatischen Bedingungen zugeführt werden. Hierdurch
ist weitgehendst sichergestellt, daß der Rotte und dem
Biofilter nachts und/oder bei kälteren klimatischen
Außenbedingungen während des ganzen Tages bzw. des ganzen
Jahres eine gleich temperierte und gleich feuchte Zuluft
zugeführt wird, da das Sickerwasser Wärme und Feuchte an
kältere Hallenabluft bzw. kältere Rottezuluft abgibt.
Enthält das Sickerwasser überschüssige Wärme, ist es
vorteilhaft, dem Sickerwasser in der Konditionierungseinrichtung
durch indirekten Wärmetausch Wärme zu entziehen und diese
an Nutzwasser, insbesondere Heizungswasser, oder an Luft insbesondere die
Rottezuluft, zu übertragen.
Zur weiteren Aufbereitung des Sickerwassers ist es von
Vorteil, daß in der Konditionierungseinrichtung die Belüftung in mindestens einer ersten Stufe
bis zu einem vorgegebenen Feststoffgehalt des Sickerwassers
erfolgt und dann aufkonzentrierter Schlamm abgeführt wird,
während in mindestens einer weiteren parallel geschalteten
Stufe die Belüftung unter Einhaltung einer vorgegebenen
Feuchte und/oder Temperatur der konditionierten Luft
erfolgt, wodurch die zu entsorgende Abwassermenge weiter
reduziert wird.
Es ist auch vorgesehen, den Schlamm ,vor Ort in Pressen zu
entwässern und dann der Rotte zuzuführen oder den Schlamm
auf einer Deponie entsorgen, so daß dann auf eine
Wasseraufbereitung bzw. Kläranlage verzichtet werden kann.
Die parallel geschalteten Stufen werden in vorteilhafter
Weise im Wechselbetrieb betrieben, so daß das Verfahren
kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Die zur Aufkonzentration des Schlamms benötigte
konditionierte Luft wird zur weiteren Konditionierung der
parallel geschalteten Stufe zugeführt, wodurch die
Temperatur der Luft weiter erhöht ist.
Die Ansprüche 13-15 betreffen weiter Ausgestaltungen des Verfahrens.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Anlage zur
Verrottung von verrottbaren Abfällen mit einer
Rotteeinrichtung, insbesondere einem Rotteturm, mit einer
Rottezuluftleitung, mindestens einer über eine
Rotteabluftleitung mit der Rotteeinrichtung verbundenen
Konditionierungseinrichtung und mit einem über eine
Filterluftleitung mit der Konditionierungseinrichtung
verbundenen Biofilter, insbesondere zur Durchführung des
zuvor genannten Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 15.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Rotteeinrichtung
eine Drainage zum Sammeln von Sickerwasser aufweist, und
die Drainage über eine Sickerwasserleitung mit der
Konditionierungseinrichtung für den direkten Kontakt der
Rotteabluft mit dem Sickerwasser verbunden ist.
Die weiteren Ansprüche 17-28 betreffen vorteilhafte
Ausgestaltungen der Anlage.
Mehrere Ausführungsbeispiele zur Durchführung des
erfindungsgemäße Verfahren und mehrere nach den Verfahren
betreibbare Anlagen sollen anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine sinnbildliche Darstellung des
Rotteverfahrens mit einer Rotteeinrichtung, einer
Belüftungseinrichtung mit Wärmetauschern und
einem Biofilter,
Fig. 2 eine sinnbildliche Darstellung des
Rotteverfahrens gemäß Fig. 1 mit einer
Belüftungseinrichtung mit Trennwand und
Fig. 3 eine sinnbildliche Darstellung des
Rotteverfahrens gemäß Fig. 1 mit zwei
Belüftungseinrichtungen.
Eine in der Fig. 1 dargestellte Rotteeinrichtung 1 wird mit
verrottbaren Abfällen 2 beschickt. Die Verrottung erfolgt
unter Zuführung von 15°C bis 30°C warmer Rottezuluft 3
über eine Rottezuluftleitung 4 an der Sohle 5 der Rotteeinrichtung 1
und gegebenenfalls von Rieselwasser 6 am Kopf 7 der Rotteeinrichtung 1
bei konstanten Betriebsbedingungen. Der umgesetzte Abfall 2
wird als Kompost 2′ an der Sohle 5 der Rotteeinrichtung 1 abgeführt.
Die Temperaturen in der oberen Vernässungszone der Rotteeinrichtung 1
betragen 40°C-50°C, in der mittleren thermophilen Zone
60°C-70°C und in der unteren mesophilen Zone
35°C-50°C. Dementsprechend wird am Kopf 7 der Rotteeinrichtung 1
über eine Rotteabluftleitung 8 30°C-65°C warme
Rotteabluft 9 mit nahezu 100%iger Feuchte abgezogen.
Über eine Drainage 10 an der Sohle 5 der Rotteeinrichtung 1 und eine
Sickerwasserleitung 11 wird 25°C-50°C warmes
Sickerwasser 12 abgeführt und in einer der Rotteeinrichtung 1
zugeschalteten Konditionierungseinrichtung 13 gesammelt.
Das in der als Belüftungseinrichtung 13 ausgeführte
Konditionierungseinrichtung angesammelte Sickerwasser 12
wird mit der aus der Rotteeinrichtung 1 abgezogenen
Rotteabluft 9 belüftet. Zur feinblasigen Verteilung der
Rotteabluft 9 ist eine in dieser Figur nicht dargestellte
Einrichtung vorgesehen, die aus einer Vielzahl flächig
angeordneter Düsen aufgebaut ist und am Boden der
Belüftungseinrichtung 13 höhenverstellbar angeordnet ist.
Durch die Belüftung werden die Geruchsfracht, der
CSB- und/oder BSB-Wert des Sickerwassers reduziert. Das
Sickerwasser 12 wird nach der Belüftung als vorbehandeltes
Abwasser 12′ einer in der Figur nicht dargestellten
Kläranlage zugeführt und/oder als Rieselwasser 6 zur
Befeuchtung der Abfälle eingesetzt. (Vgl. Pfeile a in Fig. 1.)
Die in einem Luftsammelraum 14 oberhalb des
Sickerwasserpegels 15 gesammelte 30°C-50°C warme mit
Feuchte gesättigte Rotteabluft 9′ wird über eine Filterluftleitung 16
einem Biofilter 17 zugeführt und danach als Filterabluft 9′′
in die Umgebung abgegeben.
Das bei der Belüftung als Feuchte mit der Rotteabluft 9′
aus der Belüftungseinrichtung 13 abgeführte Wasser wird
durch Sickerwasser 12 oder, wenn der Sickerwasserstrom zu
gering ist, um den Sickerwasserpegel 15 in der Belüftungseinrichtung 13
konstant zu halten, durch Zusatzwasser 18 in der Form von
Kondensat oder Dachwasser ersetzt.
Im Sickerwasser 12 der Belüftungseinrichtung 13 enthaltene
überschüssige Wärme wird über einen in der
Belüftungseinrichtung 13 angeordneten Wärmetauscher 19 an
ein nicht vollständig dargestelltes Heizungswassersystem 20
abzuführen. Alternativ hierzu ist vorgesehen, die Wärme
mittels eines Wärmetauschers 21, der in eine von der
Rottezuluftleitung 4 abgezweigte und in die Rotteeinrichtung 1
mündende Leitung 22 eingebunden ist, an einen Teilstrom der
Rottezuluft 3 zu übertragen.
Bei der Verfahrensführung gemäß Fig. 2 wird ca. 30°C bis
65°C warme mit Feuchte gesättigte Rotteabluft 9 aus dem
nächtlichen Rottebetrieb in der zuvor beschriebenen Weise
der Belüftungseinrichtung 13 zugeführt; dabei wird das
Sickerwasser bis 65°C erwärmt. Tagsüber wird zusätzlich
eine 1,5-2fache Menge 15°C-25°C warme und
ca. 60% mit Feuchte gesättigte Hallenabluft 23 aus einer in
der Figur nicht dargestellten Halle zur Müllaufbereitung
und/oder Kompostaufbereitung über eine Hallenabluftleitung
24, die sich zur Belüftungseinrichtung 13 hin in die
Zweigleitungen 24′ und 24′′ auf zweigt, der
Belüftungseinrichtung 13 zur Belüftung des Sickerwassers 12
zugeführt. Dabei erwärmt sich die Hallenabluft auf bis 50°C.
Die Feuchte der Hallenabluft 23 wird auf 95-100%
erhöht.
Die in der Belüftungseinrichtung 13′ angesammelte Menge an
Sickerwasser 12 ist so bemessen, daß deren Wärmeinhalt
ausreicht, um den Tagbetrieb mit temperaturerhöhter
Hallenabluft 23 bzw. Rottezuluft 3 durchzuführen.
Die konditionierte Hallenabluft 23 wird zusammen mit der
konditionierten Rotteabluft 9′ dem Biofilter 17 zugeführt,
das aufgrund des hohen Feuchtegehaltes der zu filternden
Luft (9′, 23′) bei günstigen Betriebsbedingungen sicher
betrieben werden kann.
Zur Einstellung günstiger Betriebsbedingungen, insbesondere
bei kälteren klimatischen Verhältnissen, in der Rotte
bezüglich deren Temperatur und Feuchte ist vorgesehen, ein
Teilstrom aus dem Luftsammelraum 14 über eine Leitung 25
der Rotteeinrichtung 1 zuzuführen.
In diesem Ausführungsbeispiel ist der Luftsammelraum 14
mittels einer Trennwand 26 in zwei
Teilräume 14′ und 14′′ unterteilt. Jedem Teilraum 14′; 14′′
ist eine separate Eintragseinrichtung 27′; 27′′ für den
Eintrag von Belüftungsluft zugeordnet. Der eine
Teilraum 14′ ist über die Leitung 25 mit der
Rotteinrichtung 1 und der andere Teilraum 14′′ über die
Leitung 16 mit dem Biofilter 17 verbunden.
Die dem mit der Rotteeinrichtung 1 verbundenen Teilraum 14′
zugeordnete Eintragseinrichtung 27′ ist an die Zuleitung 22
für den Teilstrom der Rottezuluft 3 und an die
Zuleitung 24′ für einen Teilstrom der Hallenabluft 23
angeschlossen. Die dem mit dem Biofilter 17 verbundenen
Teilraum 14′′ zugeordnete Eintragseinrichtung 27′′ ist mit
der Leitung 8 für die Rotteabluft 9 und mit der Leitung 24′′
für die Hallenabluft verbunden. Diese Schaltung
ermöglicht,die Zuführung von noch O₂-reicher, vorgewärmter
feuchter Luft 3; 23′ zur Rotte 1 und die Zuführung von
schadstoffbeladener, O₂-armer vorgewärmter feuchter
Luft 9′; 23′ zum Filter 17. Die einzelnen Luftmassenströme
sind an die jeweiligen Verhältnisse in der Rotte 1 und im
Biofilter 17 angepaßt.
Die Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei parallel
betriebenen Belüftungseinrichtungen 13; 13a, die zusammen
einer Rotteeinrichtung 1 und einen Biofilter 17 zugeschaltet
sind.
Dementsprechend ergeben sich Zu- und Ableitungspaare, die
dieselben Bezugszeichen tragen.
Die Belüftung in der einen Belüftungseinrichtung 13a wird
so weit fortgesetzt, bis eine vorgegebene hohe
Feststoffkonzentration erreicht ist. Der so
aufkonzentrierte Schlamm 28 wird dann mittels einer nicht
dargestellten Dickstoffpumpe aus der
Belüftungseinrichtung 13a abgepumpt, durch Pressen
entwässert und entsprechend der Schadstofffracht deponiert
oder erneut der Rotteeinrichtung 1 zugeführt. (Vgl. Pfeile b in Fig. 3.)
Die andere Belüftungseinrichtung 13 wird währenddessen wie
zuvor beschrieben betrieben.
Die Luft aus dem Sammelraum 14a der einen
Belüftungseinrichtung 13a wird zur weiteren Konditionierung
bzw. zur weiteren Temperaturerhöhung über eine Leitung 29
zur weiteren Konditionierung bzw. Temperaturerhöhung der
anderen Belüftungsstufe 13 zugeführt.
Nach Abführung des Schlamms 23 aus der einen
Belüftungsstufe 13a werden nach entsprechender Umschaltung
der Ventile 30 die Aufgaben der Belüftungseinrichtungen 13;
13a getauscht.
Innerhalb des in Anspruch 15 erwähnten Bereichs von 80-100%
Feuchte der Rotteabluft wird der Bereich von 95%-100% bevorzugt,
innerhalb des Temperaturbereichs von 20°C-60°C wird der
Bereich von 30°C-50°C bevorzugt.
Claims (28)
1. Verfahren zur Verrottung von verrottbaren Abfällen in
einer Rotteeinrichtung, insbesondere in einem
Rotteturm, bei dem der Rotte Rottezuluft zugeführt
wird, bei dem Rotteabluft mindestens einer
Konditionierungseinrichtung zur Einstellung einer
vorgegebenen Feuchte und einer vorgegebenen Temperatur
zugeführt wird und bei dem konditionierte Rotteabluft
einer biologisch arbeitenden Filterstufe zugeführt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus der Rotte abgeführte Sickerwasser und
Rotteabluft in der Konditionierungseinrichtung
miteinander in direkten Kontakt gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konditionierungseinrichtung eine
Strippeinrichtung ist, in der das Sickerwasser
zumindest mit der Rotteabluft gestrippt wird oder eine
Wascheinrichtung ist, in der zumindest die Rotteabluft
mit Sickerwasser gewaschen wird, oder eine
Belüftungseinrichtung ist, in der das Sickerwasser mit
der Rotteabluft belüftet wird.
3. Verfahren nach Anspruche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Hallenabluft aus einer Halle zur Müllaufbereitung
und/oder Kompostaufbereitung zusätzlich der
Konditionierungseinrichtung zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß konditionierte Hallenabluft getrennt von der
Rotteabluft als Rottezuluft eingesetzt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teilstrom der Rottezuluft getrennt
von der übrigen Luft die Konditionierungseinrichtung
durchströmt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß konditionierte Hallenabluft und/oder konditionierte
Rottezuluft bei kälteren klimatischen Außenbedingungen
zugeführt werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Sickerwasser in der Konditionierungseinrichtung
durch indirekten Wärmetausch Wärme entzogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die entzogene Wärme an Wasser, insbesondere
Heizungswasser, übertragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die entzogene Wärme an Luft, insbesondere die
Rottezuluft, übertragen wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Konditionierungseinrichtung die Belüftung in
mindestens einer ersten Stufe bis zu einem vorgegebenen
Feststoffgehalt des Sickerwassers erfolgt und dann
aufkonzentrierter Schlamm abgeführt wird, während in
mindestens einer weiteren parallel geschalteten Stufe
die Belüftung unter Einhaltung einer vorgegebenen
Feuchte und/oder einer vorgegebenen Temperatur der
konditionierten Luft erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parallel geschalteten Stufen im Wechselbetrieb
betrieben werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aufkonzentration des Schlamms benötigte
konditionierte Luft der parallel geschalteten Stufe zur
weiteren Konditionierung zugeführt wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlamm der Rotte zugeführt wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß konditioniertes Sickerwasser zur Befeuchtung der
Rotte der Rotteeinrichtung zugeführt wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Konditionierungseinrichtung die Feuchte der
Rotteabluft auf einen Wert zwischen 80% und 100%, und
die Temperatur der Rotteabluft auf einen Wert zwischen
20°C und 60°C, eingestellt wird.
16. Anlage zur Verrottung von verrottbaren Abfällen mit
einer Rotteeinrichtung, inbesondere einem Rotteturm,
mit mindestens einer Rottezuluftleitung, mindestens
einer über eine Rotteabluftleitung mit der
Rotteeinrichtung verbundenen
Konditionierungseinrichtung und mit einem über eine
Filterluftleitung mit der Konditionierungseinrichtung
verbundenen Bio-Filter, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotteeinrichtung (1) eine Drainage (10) zum
Sammeln von Sickerwasser (12) aufweist, und die
Drainage (10) über eine Sickerwasserleitung (11) mit
der Konditionierungseinrichtung (13) für den direkten
Kontakt der Rotteabluft (9) mit dem Sickerwasser (12)
verbunden ist.
17. Anlage nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konditionierungseinrichtung (13) eine
Strippeinrichtung oder ein Wäscher oder eine
Belüftungseinrichtung ist.
18. Anlage nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungseinrichtung (13) einen Tank mit einem
Sickerwasserzulauf und einem Sickerwasserablauf, einem
Zusatzwasserzulauf, mindestens eine dem Tankboden
zugeordnete Lufteintragseinrichtung (27′; 27′′), einem
Luftsammelraum (14) oberhalb des
Sickerwasserpegels (15) und mindestens einen dem
Luftsammelraum (14) zugeordneten Luftauslaß aufweist.
19. Anlage nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufteintragseinrichtung (27′; 27′′) eine
Vielzahl flächig angeordnete Luftöffnungen aufweist und
ggf. in vertikaler Richtung verstellbar ist.
20. Anlage nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftsammelraum (14) mittels mindestens einer
Trennwand (26) in Teilräume (14′; 14′′) unterteilt ist
und jedem Teilraum (14′; 14′′) mindestens eine
Lufteinlaßeinrichtung (27′; 27′′) und mindestens ein
Luftauslaß zugeordnet ist.
21. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotteeinrichtung (1) einer Halle zur
Müllaufbereitung und/oder zur Kompostaufbereitung
zugeordnet ist und die Halle über eine
Hallenabluftleitung (24) mit der
Konditionierungseinrichtung (13) verbunden ist.
22. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftsammelraum (14) der
Konditionierungseinrichtung (13) zuluftseitig mit der
Rottereeinrichtung (1) verbunden ist.
23. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rottezuluftleitung (4, 22) an die
Konditionierungseinrichtung (13) angeschlossen ist.
24. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konditionierungseinrichtung (13) mindestens
einen Wärmetauscher (19; 21) zur Abfuhr von Wärme aus
dem Sickerwasser (12) umfaßt.
25. Anlage nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (19) in ein
Wasserumlaufsystem (20), insbesondere in ein
Heizungssystem (20), eingebunden ist.
26. Anlage nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (21) in die Rottezuluftleitung
(4, 22) eingebunden ist.
27. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei parallel betreibbare
Konditionierungeinrichtungen (13; 13a) vorgesehen sind,
deren Luftsammelräume (14; 14a) jeweils an die
Lufteinlaßeinrichtungen (27′; 27′′; 27a) der parallel
betreibbaren Konditionierungseinrichtungen (13; 13a)
angeschlossen sind.
28. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 16 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konditionierungseinrichtungen (13; 13a) mit der
Rottereinrichtung (1) für die Zuführung von
Sickerwasser (12′) und/oder Schlamm (28) verbunden
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4422855A DE4422855C1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Verfahren und Anlage zur Verrottung von verrottbaren Abfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4422855A DE4422855C1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Verfahren und Anlage zur Verrottung von verrottbaren Abfällen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422855C1 true DE4422855C1 (de) | 1995-12-07 |
Family
ID=6521861
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4422855A Expired - Fee Related DE4422855C1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Verfahren und Anlage zur Verrottung von verrottbaren Abfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4422855C1 (de) |
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