DE3923641A1 - Verfahren zur aerob-thermischen kompostierung von organischen abfaellen - Google Patents

Verfahren zur aerob-thermischen kompostierung von organischen abfaellen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Die aerobe Kompostierung von organischen Abfällen ist an ein günstiges Klima gebunden. Die schnellstmögliche Kompostierung gelingt, wenn Sauerstoff-, Feuchtigkeits- und Wärmezufuhr den für die Vermehrung der Mikroorganismen günstigsten Wert haben.
Bei dem Abbau der Abfälle entstehen Stoffwechselprodukte, nämlich Kohlendioxid, Wasserdampf, Wärme und andere Gase. Von diesen Stoffwechselprodukten muß vor allem Kohlendioxid aus der Rotte abgeführt werden, da es die Aktivität der Mikroorganismen hemmt. Man hat bisher diese Abluft ungehindert abströmen lassen. Die Folge war starke Korrosion an allen Anlageteilen in der Halle, verursacht durch die Kondensation der Säuren und Salze enthaltenden Abluftfeuchtigkeit.
Die Aufgabe, diese nachteiligen Wirkungen zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abluft in den Zonen der Vor- und Hauptrotte, wo insbesondere das Kohlendioxid entsteht, nach unten abgezogen und die durch Kondensation in einem Kondensator zurückgewonnene Feuchtigkeit größtenteils diesen Zonen wieder zugegeben wird. Mit diesem Vorgehen sind mehrere Vorteile verbunden:
  • - Da Kohlendioxid schwerer als Luft ist, sammelt es sich in den unteren Bereichen der Rottezonen und behinderte dort die Abbautätigkeit der Mikroorganismen. Durch die Abführung nach unten wird das Kohlendioxid nunmehr vollständig beseitigt.
  • - Durch die Entfernung der Abluft wird die Korrosion an den Anlageteilen unterbunden. Vorrichtungen zum Auffangen des Kondensats sind ebensowenig notwendig wie besondere Korrosionsschutzmaßnahmen.
  • - Durch den Abzug der feuchten Abluft nach unten fällt auch weniger Sickerwasser unter den Rottekanälen an.
  • - Mit der bei der Kondensation der Abluftfeuchtigkeit gewonnenen Wärme kann die Hallenluft und die Zuluft zum Belüften vorgewärmt werden. Dies ist eine energiesparende Maßnahme.
  • - Durch die Rückführung der Rottefeuchtigkeit werden auch die aggressiven Stoffe wieder in den Komposter zurückgeführt und damit von dem dem Kondensator nachgeschalteten Kompostfilter ferngehalten.
Die im Kondensator entfeuchtete und abgekühlte Abluft läßt sich in einem Kompostfilter vollständig auf Geruchsstoffe filtern.
  • - Die nach unten abgesaugte Abluft ist ein sehr guter Indikator für den Zustand der Rotte in den einzelnen Zonen. Erfindungsgemäß werden daher in der Abluft Feuchtigkeit, Temperatur, Stoffwechselgas- und Sauerstoffgehalt gemessen und die Meßergebnisse zur Steuerung der den Rotteprozeß bestimmenden Parameter verwendet. Vorzugsweise wird auch die aus den einzelnen Zonen separat abgesaugte Abluft einzeln geregelt und gemessen. Auf diese Weise können in allen Rottezonen optimale Bedingungen eingestellt werden.
In der einzigen Abbildung ist ein Anlageschema dargestellt, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wird. Mit 1 ist ein Rottekanal schematisch bezeichnet, der von dem Kompostgut von links nach rechts durchlaufen wird. Die Beschickung erfolgt links. Durch Mischen und Umsetzen nach rechts durchläuft der Kompost allmählich den ganzen Rottekanal bis zum Austragsende. Die vordersten Zonen 2, 3, 4 werden als Vor- und Hauptrottezonen bezeichnet, in denen die hauptsächliche Menge des Kohlendioxids anfällt. Diese drei Zonen werden von oben mittels Sprühdüsen 5 befeuchtet. An der Unterseite sind Absaugrohre 6 vorgesehen, die jede einzeln einstellbar (7) sind und dann zum Wärmetauscher 8 mit Kondensator 9 zusammengeführt werden (10). Die im Wärmetauscher 8 zu erwärmemde Außenluft 13 wird von einem Ventilator 11 angesaugt. Das Kondensat gelangt über eine Rückleitung 12 zu den Sprühdüsen 5.
Die den Kondensator 9 verlassende Abluft wird zur Geruchsfilterung einem Kompostfilter 14 zugeführt.
Die Nachrottezonen 15, 16, 17 werden nur belüftet (Ventilator 18). Hierzu wird Hallenluft angesaugt und einzeln geregelt (Drosselklappen 19) den Zonen aufgegeben. Die letzte Nachrottezone kann für die Abluft als Kompostfilter benutzt werden (Zweigleitung 20) .

Claims (9)

1. Verfahren zur aerob-thermischen Kompostierung von organischen Abfällen in einem Durchlaufreaktor, in dem den Abfällen in verschiedenen Rottezustandszonen Luft in regelbarer Menge und Zustand zugeführt und die insbesondere Feuchtigkeit und Stoffwechselgase enthaltende Abluft abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft in den Zonen der Vor- und Hauptrotte nach unten abgezogen und die durch Kondensation aus dieser Abluft zurückgewonnene Feuchtigkeit größtenteils diesen Zonen wieder zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kondensator aus der Abluft gewonnene Wärme zum Vorwärmen der in den Nachrottezonen eingeblasenen Luft verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abgezogene Abluft hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit, Stoffwechselgas- und Sauerstoffgehalt gemessen wird und die Meßergebnisse zur Steuerung der den Rotteprozeß bestimmenden Parameter verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die entfeuchtete und bei der Entfeuchtung abgekühlte Abluft vor Ableitung in die Atmosphäre durch ein Kompostfilter geleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kondensator gewonnene Wärme zum Klimatisieren der über der Rotte gefaßten Atmosphäre verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft für die Belüftung der Nachrottezonen der Atmosphäre über der Rotte entnommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhr zu den Nachrottezonen einzeln regelbar ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung der Abluft aus den Vor- und Hauptrottezonen einzeln regelbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachrottezone als Biofilter für die abgekühlte Abluft benutzt wird.
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