DE4422769C2 - Hochdruck-Wasserschneidvorrichtung - Google Patents
Hochdruck-WasserschneidvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochdruck-Wasserschneidvorrichtung
gemäß Patentanspruch 1.
Hochdruck-Wasserschneidvorrichtungen werden dazu verwendet, feste und harte
Materialien, wie unterschiedliche Gesteine und Metalle in vorbestimmte Formen
zu schneiden. Zu diesem Zweck wird Wasser unter Hochdruck gesetzt und an
schließend entspannt. Zudem wird dem Wasser ein Abrasivmittel, z. B. Gra
natsand, zugeführt, so daß das Zusammenwirken der durch die Entspannung des
Wassers freiwerdenden kinetischen Energie mit dem Abrasivmittel zu der
Schneidwirkung führt. Der bei einem Schneidvorgang anfallende Material
schlamm wird zusammen mit dem Wasser in einem Auffangbecken gesammelt,
zusammen mit dem Wasser aus diesem abgeführt und in einer Aufbereitungsein
richtung, wie z. B. einer Zentrifuge oder einem Hydrozyklon vol dem Wasser
getrennt.
Die Zuführung des Abrasivmittels erfolgt über eine Dosiereinrichtung. Die Do
siereinrichtung ist über einen Schlauch mit dem Schneidkopf verbunden. Das
nach Verlassen der Wasserdüse entspannte Wasser erzeugt aufgrund seiner hohen
Austrittsgeschwindigkeit in der Schneidkopfmischkammer einen Unterdruck.
Dieser wird zum Ansaugen des Abrasivmittels genutzt.
Aus DE 43 38 581 A1 ist ein Strahlmittel-Durchflußsensor beschrieben. Dieser
dient ausschließlich der Überwachung des Strahlmitteldurchflusses an einer ganz
bestimmten Stelle der Strahlmittelzuführung. Darüber hinaus offenbart diese
Druckschrift lediglich eine robustere Ausbildung eines solchen Sensors. Der of
fenbarte Sensor entspricht in seiner Funktion der ersten Sensoreinrichtung der
vorliegenen Erfindung.
Der Betrieb einer Hochdruck-Wasserschneideinrichtung mit einer nur funktionell
auf die Erfassung einer Durchflußmenge beschränkten Sensoreinrichtung führt zu
dem Nachteil, daß eine Fehlfunktion der Abrasivmitteldüse und/oder der Wasser
düse nicht direkt erfaßt werden kann und der Benutzer erst auf dem Wege der
Vermutung auf diese Fehlfunktion stößt. Zu dem Zeitpunkt, an dem sich die
Durchflußmenge des Strahlmittel auch aufgrund einer Veränderung der Ansaug
leistung ändert, z. B. durch Rückstau, kann der zu der Veränderung führende
Fehler bereits einige Zeit unbemerkt vorgelegen und die Schneidleistung beein
trächtigt haben.
Wenn der Durchflußsensor nun eine unzulässige Änderung der Durchflußmenge
erfaßt, erhält der Benutzer keine weiteren Informationen über die Ursache für
diese unzulässige Änderung. Die Ursache könnte nicht nur auf einer Fehlfunktion
der Abrasivmitteldüse oder der Wasserdüse (ausströmseitig) beruhen, sondern
sich auch ganz einfach dadurch erklären, daß eine Änderung im Einfüllbereich
(einströmseitig) des Strahlmittels, z. B. durch Entleerung, Verstopfung oder Do
sieröffnung, etc., vorliegt. Letzteres führt dann dazu, daß zur Erreichung des
richtigen Durchflusses die Dosierung einströmseitig erhöht wird, ohne die Feh
lerursache ausströmseitig zu beheben. Für die Fehlerfindung vergeht daher in der
Regel einige Zeit, in der die Hochdruck-Wasserschneideinrichtung außer Betrieb
gesetzt ist. Eine zwischenzeitliche Erhöhung der Dosierung kann sogar zu einer
ernsthaften Beschädigung der Anlage führen. Die bisherige Verfahrensweise
führt nicht nur zu unerwünscht langen Unterbrechungen im Froduktionsbetrieb,
sondern auch zu einem Anstieg der Betriebskosten.
Aus "Für fast alle Werkstoffe", Fertigung, Heft 3, März 1994, Seiten 26-28 ist
bekannt, daß die Menge eines Schneidmittels, das angesaugt werden soll, über
ein Potentiometer oder programmgesteuert geregelt werden kann. Eine Überwa
chungseinheit für die Vorbestimmung einer Schneidmittelmenge sowie die Ab
führung des Schneidmittels ist nicht offenbart.
Aus DE 42 22 073 C1 ist eine Vorrichtung zum Strahlbearbeiten von Werkstück
oberflächen, insbesondere zum Verfestigen oder Umformen, bekannt. Diese Vor
richtung weist ein kombiniertes Strahlmitteldosier- und Kontrollsystem auf, mit
welchem ein Strahlmitteldurchsatz an der Strahldüse überwacht werden kann.
Mit einer solchen Überwachungseinheit ist es nur möglich, die Zuführung des
Strahlmittels, das heißt, den Durchlauf einer vorbestimmten Menge, zu überwa
chen. Eine Überwachung der funktionsgerechten Arbeitsweise einer Austrittsdüse
ist nicht vorgesehen.
Aus DE 42 19 423 C1 ist eine Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen
Struktur an einem Werkstück bekannt, die zumindest einen Drucksensor auf
weist, die eine genaue Positionierung der Düse gegenüber der Werkstückoberflä
che ermöglicht. Mit diesem Drucksensor kann weder die Zuführung eines Abra
sivmittels noch die Abführung eines solchen überwacht werden.
Aus "Für harte Werkstoffe" von H. Weber, Industrie-Anzeiger 16/93, Seiten 30,
31 ist eine Wasserstrahl-Schneidanlage bekannt, mit einer Wasserzuführleitung,
über die unter hohem Druck entweder Wasser oder bedarfsweise ein Gemisch aus
Wasser und Abrasivmittel einem Schneidkopf zugeführt wird. Es ist nicht be
kannt, aufgrund welcher Überwachungskriterien die Abrasivmittelzuführung
durch Sensoren überwacht wird. Ferner ist nicht offenbart, daß die Abrasivmittel
abführung, also das Verstopfen oder ein Defekt an der Austrittsöffnung am
Schneidkopf überwacht wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Hochdruck-
Wasserschneideinrichtung mit einer Einrichtung für die Abrasivmittelzuführung
zu schaffen, in der die Fehlfunktion einer nachgeordneten Abrasivmitteldüse
bzw. Wasserdüse erfaßbar ist. Die Aufgabe wird gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Hochdruck-Wasserschneidvorrichtung kann, da das
Abrasivmittel durch den Unterdruck, den der Wasserstrahl im Schneidkopf er
zeugt, in den Schneidkopf angesaugt und mit dem Wasserstrahl vermengt wird,
um dann gemeinsam mit diesem aus einer Austrittsdüse auszutreten, die Ansau
gleistung, das heißt, der durch die Ansaugleistung erzeugte Unterdruck, als Pa
rameter für die richtige Funktionsweise der Austrittsdüse gewählt werden. Falls
ein Defekt an der Austrittsdüse vorliegt oder falls die Austrittsdüse durch das
Abrasivmittel verengt oder gar verstopft sein sollte, vermindert dies die Ansaug
leistung und der Unterdruck wird verringert bzw. fällt ganz weg. Die Verände
rung des Unterdrucks wird in der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung
durch den Unterdruck-Meßfühler erkannt. Die Information aus dem Meßelement
zur Überwachung der Abrasivmittelzuführung in Verbindung mit der Information
von dem Meßelement zur Überwachung der Abrasivmittelabführung ermöglicht
eine genaue Ortung der Ursache für eine Veränderung des Abrasivmitteldurch
satzes, das heißt, eine genaue Fehlerortung in der Abrasivmittelzuführung und in
der Abrasivmittelabführung.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche 2 bis 4.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine Abrasivmittel-Zuführeinrichtung 1 in der oben eine
Dosieröffnung 2 zur dosierten Zuführung eines Schneidmittels. Die Zuführrich
tung verjüngt sich die Dosieröffnung 2 in einem Übergangsbereich 3. Der Über
gangsbereich 3 ist in Zuführrichtung mit einem Zuführschlauch 5 verbunden. Der
Zuführschlauch 5 wird von einem Ringsensor 7 umschlossen, der die Durchlauf
menge des Granatsandes erfaßt. Im weiteren Verlauf des Zuführschlauch 5 ist
dem Ringsensor 7 ein zweiter Sensor 9 nachgeordnet. Der Sensor 9 weist einen
Unterdruck-Meßfühler 11 auf, der in den Zuführschlauch 5 hineinragt. In Zuführ
richtung hinter dem Unterdruck-Meßfühler 11 ist der Zuführschlauch 5 mit der
Mischkammer des Schneidkopfes (nicht dargestellt) verbunden.
In der vorliegenden Ausführungsform stellt der Ringsensor 7 durch die Menge
des durchlaufenden Schneidmittels unterschiedliche elektrische Signale zur Ver
fügung. Andere Sensoren, die auf allgemein bekannten physikalischen Meßver
fahren beruhen, können zur Erfassung der Durchlaufmenge ebenfalls eingesetzt
werden.
Claims (4)
1. Hochdruck-Wasserschneidvorrichtung mit einer Wasserzuführung, mit einer Abrasiv
mittelzuführeinrichtung (1, 3, 5) durch Unterdruckansaugung und mit einer ersten Sen
soreinrichtung (7) in der Abrasivmittelzuführeinrichtung (1, 3, 5) zur Erfassung der
Durchlaufmenge eines Abrasivmittels, wobei der ersten Sensoreinrichtung (7) in der Abra
sivmittelzuführeinrichtung (1, 3, 5) eine zweite Sensoreinrichtung (9, 11) zur Überwachung
der Ansaugleistung der Abrasivmittelmenge zugeordnet ist und die zweite Sensoreinrich
tung (9, 11) einen Unterdruck-Meßfühler (11) zur Feststellung der Fehlfunktion einer Ab
rasivdüse oder Wasserdüse aufweist.
2. Hochdruck-Wasserschneideinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterdruck-Meßfühler (11) in einen Zuführschlauch (5) der Abrasivmittelzufüh
reinrichtung (1, 3, 5) hineinragt.
3. Hochdruck-Wasserschneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Sensoreinrichtung (9, 11) der ersten Sensoreinrichtung (7) in Strömungs
richtung des Abrasivmittels nachgeordnet ist.
4. Hochdruck-Wasserschneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Sensoreinrichtung (7) ein Ringsensor zur Erfassung einer Widerstandsände
rung in dem Zuführschlauch (5) ist.
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DE19944422769 DE4422769C2 (de) | 1994-06-29 | 1994-06-29 | Hochdruck-Wasserschneidvorrichtung |
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DE (1) | DE4422769C2 (de) |
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- 1994-06-29 DE DE19944422769 patent/DE4422769C2/de not_active Expired - Fee Related
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Kurzartikel "Für fast alle Werkstoffe", in: Fertigung, Heft 3, März 1994, S. 26-28 * |
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