DE4422455A1 - Umschaltbox zur Plazierung von zentralen Venenkathetern (ZVK) und Schrittmacherelektroden im Herzen (Vorhof und rechter Ventrikel) und Konnektor zwischen ZVK und Umschaltbox - Google Patents
Umschaltbox zur Plazierung von zentralen Venenkathetern (ZVK) und Schrittmacherelektroden im Herzen (Vorhof und rechter Ventrikel) und Konnektor zwischen ZVK und UmschaltboxInfo
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Description
Zur Positionierung von Kathetern oder Schrittmacherkabeln im Herzen oder in der Nähe des
rechten Herzvorhofes gibt es verschiedene Hilfsmittel. Die grundsätzlich einfachste Art zur
Lagekontrolle der o.g. Vorrichtungen ist die Anfertigung einer Röntgenaufnahme des Thorax,
auf der die röntgendichten Katheter oder Schrittmachersonden gut zu erkennen sind. Nach
teil dieser Methode ist, daß hierzu eine Röntgeneinrichtung verfügbar sein muß und der
meist schwerkranke Patient mit dem Bett in die Röntgenabteilung gebracht werden muß.
Dieses ist aber insbesondere in Notfallsituationen umständlich. Aus diesen Gründen wurde
vor längerer Zeit ein Gerät entwickelt, das mit ausreichender Genauigkeit die Plazierung
von Kathetern im Herzen oder in Herznähe auf einer Intensivstation mit EKG-Monitor er
möglicht, ohne daß der Patient transportiert werden muß oder eine Röntgeneinrichtung not
wendig wäre. Das Prinzip des Gerätes besteht darin, daß es eine Möglichkeit bietet, über
den mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllten Katheter ein intracardiales EKG abzulei
ten. Das intracardiale EKG ändert sich in charakteristischer Weise in Abhängigkeit von der
Lage der Spitze des Katheters. Ist die Spitze des Katheters in Höhe des rechten Herzvor
hofes, ist das Vorhofpotential des EKG deutlich überhöht; liegt sie dagegen im rechten Ven
trikel, stellt sich das Kammerpotential deutlich verbreitert und anders konfiguriert als im
Oberflächen-EKG dar. Zur Plazierung von Schrittmacherkabeln ist die Methode prinzipiell
ebenfalls geeignet. Im klinischen Alltag wird dieses bisher nicht durch ein besonderes Gerät
gelöst, sondern dergestalt, daß eine der drei EKG-Ableitungen an den distalen Schrittma
cherpol angelegt wird. Zur Plazierung von Kathetern gibt es seit längerer Zeit eine auf den
Katheter aufsteckbare Spritze, an der ein mit der im Katheter stehenden Flüssigkeitssäule
in Verbindung stehendes Kabel angebracht ist (Fa. Sterimed), welches mit dem EKG-Kabel
der Monitoreinheit verbunden werden kann. Im Monitorkabel ist eine Umschaltbox mit ei
nem Stecker für das Verbindungskabel zum Katheter integriert. Die Box erlaubt das Um
schalten von Oberflächen- auf intracardiales EKG. Dies hat den Vorteil, daß schnell ein
Vergleich der beiden Ableitungen möglich ist. Nachteilig bei den bisherigen Lösungen mit
Umschaltboxen ist, daß zur Plazierung das gesamte Monitorkabel gewechselt werden muß,
d. h., es müssen insgesamt 4 Kabelverbindungen gelöst werden. Andere Lösungen ersetzen
eine der drei Ableitungen des Oberflächen-EKGs mit der genannten Spritze ohne Verwen
dung einer Umschaltbox, wobei die Spritze eine zum Monitorkabel passende Steckverbin
dung besitzt. Nachteil dieser Ausführung ist das etwas umständliche Handling sowie die
fehlende Möglichkeit, schnell auf Oberflächen-EKG umzuschalten. Die bisherigen Realisie
rungen der Plazierungshilfe sind auf spezielle, herstellerspezifische Steckverbindungen an
gewiesen. Dies bedeutet, daß eine jeweilige Plazierungshilfe nur an einem bestimmten Mo
nitorsystem verwendet werden kann. Außerdem wird zur Plazierung eine spezielle Spritze
sowie eine spezielle Steckverbindung benötigt. Die Spritze ermöglicht die elektrische Ver
bindung zwischen der Flüssigkeitssäule des Katheters und dem Monitorkabel.
Es liegt nahe, sich eine Umschaltbox vorzustellen, die herstellerunabhängig ist, die Plazie
rung sowohl von Schrittmacherkabeln als auch zentralen Venenkathetern erlaubt und eine
spezielle Spritze als Konnektion der Flüssigkeitssäule mit dem Monitorkabel überflüssig
macht. Es wurde daher eine Umschaltbox entwickelt, die nur Steckverbindungen benötigt,
die von allen Monitorherstellern benutzt werden und deren Installation wesentlich einfacher
ist als die der bisherigen Systeme. Während bei derzeitigen Entwicklungen zur Plazierung
mit einer Umschaltbox immer der Austausch des kompletten Monitorkabels notwendig war,
kann bei Verwendung der neuentwickelten Umschaltbox das jeweilige Kabel belassen und
nur eine Ableitung an der Druckknopfelektrode des Patienten gelöst und mit der Umschalt
box verbunden werden. In Abb. 1 erkennt man die Umschaltbox in der Übersicht. Die rote
Ableitung des EKG wird in den meisten Fällen von den Umschaltboxen auf das intracardiale
EKG umgeschaltet (s. auch Schemazeichnung Abb. 2). Die rote Ableitung wird also von der
standardmäßig verwendeten Druckknopfelektrode am Patienten gelöst und mit dem Stecker
1 (EKG/MONITOR) an der Umschaltbox verbunden. An Stecker 2 (PATIENT EKG) ist ein
Kabel mit Druckknopf oder Klemme am anderen Ende angebracht. Dieser Druckknopfkon
takt wird mit der am Patienten befindlichen Druckknopfelektrode verbunden, an der vorher
die rote Ableitung des Monitorkabels angebracht war. Auf diese Weise ist die Box in die ro
te Ableitung "eingeschaltet" (Abb. 2 und 3). In der abgebildeten Schalterstellung wird auf
dem Monitor das Oberflächen-EKG angezeigt. Der Umschafter ist als Drehschalter und re
lativ groß ausgebildet, damit er einfach und schnell zu bedienen ist.
Zur Ableitung eines intracardialen EKGs wird der Schalter in die Stellung "POS. ZVK" ge
bracht (s. auch Abb. 1). In dieser Stellung kann der Monitor über eine Anschlußbuchse 3 für
das Kabel einer STERIMED®-Spritze oder mit einem Standardkabel für andere Anschlüsse
mit dem zentralen Venenkatheter verbunden werden. Damit kann ein intracardiales EKG ab
geleitet werden. Nicht abgebildet ist eine Kabelverbindung, mit einer Anschlußmöglichkeit
an einen zentralen Venenkatheter. Diese Anschlußmöglichkeiten sind in Abb. 4 und 5 darge
stellt. Das Kabelende ist als Standardbuchse für handelsübliche Konnektionskabel mit oder
ohne zusätzlichen Luer-Lock-Anschluß ausgebildet, welcher mit einem leicht modifizierten
Innenstopfen konnektiert werden kann. Der Innenstopfen enthält in seiner Längsachse einen
in das Plastikmaterial eingeschweißten Metallstift, welcher wie in Abb. 5 und 6 dargestellt,
einerseits in die Flüssigkeitssäule des Zentralen Venenkatheters ragt, andererseits an seiner
Außenseite mit dem Kabel der Plazierungsbox verbunden werden kann. Vorzugsweise ist der
Metallstift so ausgelegt, daß die Standardbuchse der bisherigen Konnektionskabel hiermit zu
verbinden ist. Auf diese Weise wird über das Metall des Innenstopfens und nicht über die
Flüssigkeitssäule der elektrische Kontakt zur Umschaltbox hergestellt. Da der Katheter
über den 3-Wegehahn trotz des im Lumen liegenden Stiftes aufgespritzt werden kann, liegt
das Metall sicher in der Flüssigkeit. Der Adapter ist selbstverständlich als Einmalartikel
oder aus sterilisierbaren Material gefertigt. Auf diese Weise kann eine hygienisch einwand
freie elektrische Ankopplung gewährleistet werden.
Soll ein Schrittmacherkabel intracardial plaziert werden, wird eine Schrittmacherbatterie an
den Buchsen 4 und 5 mit der Bezeichnung "SM(-)" bzw. "SM(+)" angeschlossen (s. auch
Abb. 3). Der distale Pol des Schrittmacherkabels wird an Buchse 6 ("DISTAL (-)"), der pro
ximale an Buchse 7 ("PACING") angeschlossen. In der Schalterstellung "DISTAL (-)" kann
ein intracardiales EKG abgeleitet werden und die Position der Spitze der Schrittmachere
lektrode beurteilt werden. Diese Schalterstellung ist die gleiche, die zur Positionierung von
zentralen Venenkathetern benutzt wird, die beiden Buchsen sind parallel geschaltet. Ist auf
dem Monitor zu ersehen, daß die Spitze der Elektrode im Ventrikel liegt, kann bei einge
schalteter Schrittmacherbatterie durch Umschalten auf "PACING" der Stromimpuls der
Schrittmacherbatterie auf die Schrittmacherelektrode übertragen werden. Gleichzeitig wird
jetzt wieder das Oberflächen-EKG auf dem Monitor angezeigt. Wird der Impuls vom Myo
kard nicht mit einer Kontraktion beantwortet, kann durch einfaches Umschalten auf "DI
STAL (-)" einer erneuter Plazierungsversuch gemacht werden mit Darstellung eines intra
cardialen EKGs auf dem Monitor.
Steht ein Monitorsystem zur Aufzeichnung nicht zur Verfügung und statt dessen ein zur Ab
leitung intracardialer EKGs zugelassener Schreiber mit standardmäßig verwendeten Bana
nensteckern, kann auch hiermit Schrittmacherelektroden- und Venenkatheterplazierung vor
genommen werden. Hierzu werden die Standardableitungen am Patienten angelegt und die
rote Ableitung mit einer dem Patienten am besten rechts parasternal aufzuklebenden Stan
dard-Druckknopfelektrode verbunden. Jetzt kann die Umschaltbox anstelle der Verwendung
von Buchse 1 durch Buchse 8 mit dem EKG-Schreiber verbunden werden und das Kabel an
Buchse 2 mit der aufgeklebten Elektrode am Patienten. Es kann somit prinzipiell auch unter
langsamer Schreibung mittels konventionellem EKG-Schreiber ein intracardiales EKG abge
leitete werden.
Claims (7)
1. Gerät zum Umschalten von EKG- oder Schrittmachersignalen, welches alle hierfür geeig
nete Anschlußbuchsen enthält und geeignet ist, mit einem EKG-Monitorkabel oder dem Ka
bel eines EKG-Schreibers zur Ableitung auch intracardialer EKGs und Übertragung von
Schrittmacherimpulsen einer Schrittmacherbatterie dergestalt funktionstüchtig verbunden zu
werden, daß nur eine Ableitung des EKG-Kabels gelöst und mit dem Gerät verbunden wer
den muß und das Gerät mit einer Elektrode auf der Haut des Patienten verbunden ist. Dabei
ist die Verbindung mit dem Monitorkabel keine feste, sondern eine jederzeit ohne Werkzeug
zu lösende, Verbindung.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es handelsübliche Anschlüsse zum
Anschluß einer Schrittmacherbatterie und einer Schrittmacherelektrode und eine Schaltung
enthält, die die gleichzeitige Darstellung eines Oberflächen-EKGs und Übertragung von
Schrittmacherimpulsen aus einer anschließbaren Schrittmacherbatterie enthält.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Schaltung enthält,
die die Umschaltung von Signalübertragung der Schrittmacherbatterie zur Schrittmachere
lektrode durch Betätigung eines Schalters in der beschriebenen Weise ermöglicht.
4. Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Schaltung enthält,
die die Umschaltung von Darstellung des Oberflächen-EKGs auf intracardiales EKG oder
Übertragung von Schrittmachersignalen durch einfaches Betätigen eines Drehschalters er
möglicht.
5. Gerät nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es neben der Standard
buchse für ein handelsübliches Konnektionskabel zwischen Umschaltbox und Zentralem Ve
nenkatheter ein festes Kabel enthält, welches wahlweise die bisherige Steckdosennorm für
das Verbindungskabel zwischen Umschaltbox und zentralem Venenkatheter erfüllt, so daß
auch die bisher hergestellten Einmalkabel konnektiert werden können und gleichzeitig eine
Luer-lock-Standard-Adaptation besteht.
6. Gerät nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß es eine übliche Norm
steckdose zum Anschluß an einen EKG-Schreiber enthält.
7. Gerät nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es vorzugsweise ein
Einmalinnenstopfen enthält, dessen Längsachse als leitendes Metallstück ausgearbeitet ist,
welches auf der einen Seite an den Zentralen Venenkatheter oder an einen Dreiwegehahn
anzuschließen ist und auf der anderen Seite mit dem festen Kabel der Umschaltbox zu ver
binden ist, ohne, daß das feste Kabel mit der Flüssigkeitssäule des Zentralen Venenkathe
ters in Berührung kommt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4422455A DE4422455A1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Umschaltbox zur Plazierung von zentralen Venenkathetern (ZVK) und Schrittmacherelektroden im Herzen (Vorhof und rechter Ventrikel) und Konnektor zwischen ZVK und Umschaltbox |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4422455A DE4422455A1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Umschaltbox zur Plazierung von zentralen Venenkathetern (ZVK) und Schrittmacherelektroden im Herzen (Vorhof und rechter Ventrikel) und Konnektor zwischen ZVK und Umschaltbox |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4422455A1 true DE4422455A1 (de) | 1996-01-04 |
Family
ID=6521609
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4422455A Withdrawn DE4422455A1 (de) | 1994-06-30 | 1994-06-30 | Umschaltbox zur Plazierung von zentralen Venenkathetern (ZVK) und Schrittmacherelektroden im Herzen (Vorhof und rechter Ventrikel) und Konnektor zwischen ZVK und Umschaltbox |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4422455A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29601310U1 (de) * | 1996-01-26 | 1997-06-05 | Braun Melsungen Ag | Katheterbesteck mit EKG-Ableitungsmöglichkeit |
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EP0958781A1 (de) * | 1998-05-23 | 1999-11-24 | Heinrich Pajunk | Vorrichtung zur Lagekontrolle eines Venen-Katheters mittels EKG-Ableitung |
EP1538974A2 (de) * | 2002-07-03 | 2005-06-15 | Bioanalytical Systems, Inc | Vorrichtung und verfahren für die elektrokardiographie an sich frei bewegenden tieren |
DE102016222637B3 (de) * | 2016-11-17 | 2018-02-22 | Ifm Electronic Gmbh | Anzeige- und Bedieneinheit für einen Messumformer der Automatisierungstechnik |
-
1994
- 1994-06-30 DE DE4422455A patent/DE4422455A1/de not_active Withdrawn
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