Die vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf
die optische Übertragung von Signalen und insbesondere auf
ein optisches Nachrichtenübermittlungsnetzwerk mit einer op
tischen Multimodefaser, die einen Multimodelichtstrahl von
einem Oberflächen-emittierenden Vertikalhohlraumlaser emp
fängt, der multimodig oder mit Mehrfach-Filamentbildung be
trieben wird.
Optische Nachrichtenübermittlungssysteme werden verwendet,
um Informationen von einem Ort zu einem anderen zu übertra
gen. Einer der Vorteile von optischen Systemen besteht da
rin, daß sie extrem große Bandbreiten haben. Das bedeutet,
daß optische Systeme vielmehr Informationen übertragen kön
nen, als andere Arten von Nachrichtenübermittlungssystemen,
wie z. B. Funk oder Mikrowellentechnik. Z.B. werden nahezu
alle Ferntelefongespräche durch optische Nachrichtenüber
mittlungssysteme übertragen, da eine einzelne optische Faser
tausende von Gesprächen zur gleichen Zeit übertragen kann.
Optische Systeme bieten ferner das Potential, große Mengen
von digitalen Daten für Hochgeschwindigkeitscomputer effi
zienter und ökonomischer als andere Nachrichtenübermitt
lungssysteme zu übertragen.
Jedes optische Nachrichtenübermittlungssystem umfaßt min
destens drei Elemente: einen Sender, der einen Lichtstrahl
erzeugt und den Strahl mit Daten, die übertragen werden
sollen, moduliert, einen Empfänger, der den Lichtstrahl
empfängt und die Daten aus diesem zurückgewinnt, und ein
Medium, wie z. B. eine optische Faser, die den Lichtstrahl
von dem Sender zu dem Empfänger überträgt. Typischerweise
verwendet der Sender einen Laser oder eine Licht-emittieren
de Diode ("LED"), um den Lichtstrahl zu erzeugen. Der Emp
fänger verwendet Photodetektoren oder dergleichen, um den
Strahl zu empfangen. Das Medium kann anstelle der optischen
Faser ein optischer Wellenleiter oder dergleichen sein.
Das Licht kann sich als einzelner Mode oder als mehrere Mo
den durch ein optisches Medium bewegen. Im allgemeinen kann
ein "Mode" einer elektromagnetischen Welle als ein statio
näres Muster der Welle definiert sein. In dem speziellen
Fall eines Lichtstrahls (der im optischen Teil des Spektrums
als eine elektromagnetische Welle betrachtet werden kann)
ist ein Mode ein Wellenmuster, das die Form seiner transver
salen Feldverteilung nicht ändert, wenn es sich durch das
Medium ausbreitet.
Ein gegebenes optisches Medium kann in der Lage sein, viele
Moden oder nur einen einzelnen Mode zu unterstützen. Dies
wird durch die physikalischen Parameter, wie z. B. - im Fall
einer optischen Faser - den Durchmesser der Faser und den
Unterschied zwischen den Brechungsindizes des Kerns und
Hülle, bestimmt.
Ebenso können viele Laser dazu gebracht werden mit einem
einzelnen Mode oder mit mehreren Moden zu arbeiten. Dies
kann durch eine geeignete Wahl der Gerätestruktur und An
steuerbedingungen geschehen. Multimodebetrieb wurde im all
gemeinen so verstanden, daß mehrere Moden in einem Laser
hohlraum bestehen. Jedoch haben Studien gezeigt, daß ein
Multimodelaserbetrieb mit einer Filamentbildung aufgrund
nicht gleichmäßiger Verstärkung oder Dämpfung auftreten
kann. Dies gilt speziell für Laser mit, verglichen mit der
Wellenlänge, großen transversalen Abmessungen. Der Bequem
lichkeit halber schließen die Begriffe "mehrere Moden" und
"Multimode", die hierin verwendet werden, um den Betrieb
eines Lasers zu beschreiben, sowohl mehrere Moden in einem
einzelnen Laserhohlraum als auch Mehrfach-Filamentbildung
ein.
Optische Kommunikationssysteme sind verschiedenen Arten von
Verlusten und Begrenzungen unterworfen. Unter diesen befin
den sich intermodulare Dispersion, chromatische Dispersion
und modenselektive Verluste. Diese alle bewirken eine Ver
schlechterung des Rauschabstandes. Daher ist es erwünscht,
diese so gut wie möglich zu eliminieren oder minimieren.
Die intermodale Dispersion wird schlimmer, wenn die Länge
der Faser anwächst. Die intermodale Dispersion beeinflußt
ausschließlich Multimodefasern. Daher sind Monomodefasern
bei der Nachrichtenübermittlung über große Entfernungen be
vorzugt. Der Ausdruck "große" Entfernung, der hierin verwen
det wird, steht für eine Entfernung, die größer als einige
hundert Meter ist, und der Ausdruck "kleine" Entfernung für
eine, die kleiner als einige hundert Meter ist. Es sollte
selbstverständlich offensichtlich sein, daß dies eine Nähe
rung ist. Multimodefasern bis zu einigen Kilometern Länge
wurden erfolgreich verwendet, jedoch wird gewöhnlich eine
Monomodefaser verwendet, wenn die erforderliche Faserlänge
ein paar hundert Meter überschreitet.
Die chromatische Dispersion wird ebenfalls schwerwiegender,
wenn die Faserlänge anwächst, jedoch beeinflußt die chroma
tische Dispersion, anders als die intermodulare Dispersion,
sowohl Monomode- als auch Multimode-Fasern. Die nachteiligen
Wirkungen der chromatischen Dispersion können durch die Ver
wendung eines hochkohärenten Lasers minimiert werden, da ein
derartiger Laser einen Lichtstrahl einer sehr schmalen spek
tralen Breite erzeugt. Demgemäß wurden hochkohärente Laser
für die meisten optischen Nachrichtenübermittlungssysteme,
besonders für die Nachrichtenübermittlung über große Entfer
nungen, bevorzugt.
Selbstverständlich können optische Monomode-Fasern auch über
kleine Entfernungen (weniger als einige hundert Meter) ver
wendet werden, z. B. um digitale Daten in einem lokalen Netz
werk von einem Computer zu einem anderen zu übertragen oder
sogar um Daten zwischen Punkten, die in einem einzelnen Com
puter weniger als einen Meter voneinander entfernt sind, zu
übertragen. Jedoch sind optische Multimode-Fasern für opti
sche Nachrichtenübermittlungssysteme mit kleinen Entfernun
gen bevorzugt, da die relative Leichtigkeit ihrer Verpackung
und Ausrichtung diese beträchtlich günstiger macht als Mono
mode-Fasern.
Ein Nachteil von optischen Multimodemedien war, daß diese
modenselektiven Verlusten unterworfen sind. Ein modenselek
tiver Verlust kann als eine physikalische Bedingung charak
terisiert werden, die die optischen Charakteristika des
Mediums beeinflußt. Diese Verluste können z. B. Verbindungs
stellen im Medium, Leistungsteiler und andere Vorrichtungen,
die mit dem Medium verbunden sind, und physikalische Fehler,
wie z. B. Verbindungen geringer Qualität und eine Fehlaus
richtung der Komponenten, sein. Obwohl derartige physikali
sche Verbindungen durch sorgfältige Entwicklung und Aufbau
reduziert werden können, ist es in der Praxis selten mög
lich, ein System herzustellen, das vollständig frei von
diesen ist. Daher sind alle praktisch realisierbaren opti
schen Multimode-Nachrichtenübermittlungssysteme zumindest
einigen modenselektiven Verlusten unterworfen.
Der tatsächliche Mechanismus, durch den physikalische Dis
kontinuitäten modenselektive Verluste erzeugen, wird nun
kurz erörtert. Eine Interferenz zwischen verschiedenen Moden
in einem Multimodemedium, das einen kohärenten Lichtstrahl
überträgt, erzeugt ein Fleckenmuster. Im idealen Fall würde
dieses Fleckenmuster stationär bleiben, jedoch bewegt es
sich in der Praxis etwas im Medium. Die Bewegung des Flecken
musters kann durch physikalisches Anstoßen oder eine an
dere Bewegung der Faser selbst (relativ langsame Bewegung)
oder durch Lasermode-Partitionierung und dergleichen (rela
tiv schnelle Bewegung) verursacht werden. Eine Bewegung des
Fleckenmusters in einem System mit modenselektiven Verlusten
hat Leistungsveränderungen in dem empfangenen Signal zur
Folge. Diese Veränderungen werden durch die modenselektiven
Verluste verursacht und haben eine Verschlechterung des
Rauschabstandes zur Folge. In digitalen Systemen offenbart
sich eine Verschlechterung des Rauschabstands selbst als ei
ne erhöhte Bitfehlerrate.
Modenselektive Verluste sind detaillierter in Schriften, wie
Epsworth, R.E., "The Phenomenon of Modal Noise in Analogue
and Digital Optical Fibre Systems", Proceedings of the 4th
European Conference on Optical Communications, Genoa, Sep
tember, 1978, Seiten 492-501, und in Kanada, T., "Eva
luation of Modal Noise in Multimode Fiber-Optic Systems",
IEEE Journal of Lightwave Technology, 1984, LT-2, Seiten 11-18,
beschrieben.
Modenselektive Verluste können durch die Verwendung einer
relativ niederkohärenten Lichtquelle, wie z. B. einer LED
oder einer selbstpulsenden Laserdiode ("SPLD"), anstelle
eines hochkohärenten Lasers vermieden werden. Die Verwendung
von LEDs in optischen Nachrichtenübermittlungssystemen ist
bei Soderstrom, R., u. a., "Low Cost High Performance Compo
nents of Computer Optical Date Links", Proceedings of the
IEEE Laser and Electrooptics Society Meeting, Orlando, Flo
rida, 1989, beschrieben. Ein Nachteil der Verwendung von
LEDs in optischen Nachrichtenübermittlungssystemen besteht
darin, daß der Koppelwirkungsgrad zwischen einer LED und
einer optischen Faser sehr gering ist. Zusätzlich dazu sind
LEDs inhärent langsam, was die maximale Übertragungsge
schwindigkeit begrenzt.
SPLDs wurden in solchen Systemen, wie der Multimodefaserda
tenverbindung Hewlett-Packard HOLC-0266 Mbaud Fiber Channel,
hergestellt durch die Anmelderin desselben, verwendet. Dies
ist bei Bates, R.J.S., Multimode Waveguide Computer Data
"Links with Self-Pulsating Laser Diodes", Proceedings of the
International Topical Meeting on Optical Computing, Kobe,
Japan, April, 1990, Seiten 89-90, beschrieben. Der Koppel
wirkungsgrad zwischen einer SPLD und einer optischen Faser
ist besser als der zwischen einer LED und einer optischen
Faser, ist jedoch noch nicht optimal. Außerdem ist die maxi
male Übertragungsgeschwindigkeit, die mit einer SPLD er
reicht werden kann, begrenzt. Weder SPLD- noch LED-Systeme
waren in der Lage, zuverlässige Übertragungsgeschwindigkei
ten im Bereich von 1 Gigabit pro Sekunde zu erreichen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
optisches Nachrichtenübermittlungssystem, das über kurze
Entfernungen arbeitet, zu schaffen, um auf eine zuverlässige
und ökonomische Art und Weise Daten mit größeren Übertra
gungsgeschwindigkeiten als 1 Gigabit pro Sekunde zu über
tragen.
Diese Aufgabe wird durch ein optisches Nachrichtenübermitt
lungsnetzwerk gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein optisches Nachrichten
übermittlungssystem, das Daten zuverlässig und ökonomisch
mittels optischer Multimodemedien mit einer beliebigen Ge
schwindigkeit bis zu und über 1 Gigabit pro Sekunde hinaus
übertragen kann.
Kurz und allgemein gesprochen ist die Erfindung in einem
optischen Nachrichtenübermittlungssystem mit einem Ober
flächen-emittierenden Vertikalhohlraumlaser ("SEL"; SEL =
Surface-Emitting Laser = Oberflächen-emittierender Laser)
verkörpert. Ein optisches Multimodemedium, wie z. B. eine
optische Faser, ist mit dem SEL gekoppelt. Eine Leistungs
versorgung liefert einen Vorspannungsstrom, der den SEL in
einen Multitransversalmoden-Betrieb steuert, vorzugsweise
mit mehr als zwei verschiedenen Moden. Der SEL erzeugt einen
Lichtstrahl, der eine geringere Kohärenz aufweist, als der,
der von einem Monomodelaser geliefert wird. Dieser Licht
strahl wird mit Daten moduliert, die von einem ankommenden
Signal getragen werden. Der SEL hat vorzugsweise eine Öff
nung, die größer als etwa 8 Mikrometer ("µm") ist, durch die
der modulierte Lichtstrahl emittiert wird.
Das optische Medium überträgt den modulierten Lichtstrahl
von dem SEL zu einem Empfänger an einem räumlich entfernten
Ort. Der Empfänger, der näher als 1 Meter oder weiter als
100 Meter entfernt sein kann, gewinnt die Daten aus dem
Lichtstrahl zurück.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin
dung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels eines optischen Nachrichtenüber
mittlungssystems gemäß der Erfindung; und
Fig. 2 eine Querschnittansicht eines Oberflächen-emittie
renden Vertikalhohlraumlasers der Art, die in dem
Nachrichtenübermittlungssystem, das in Fig. 1 ge
zeigt ist, verwendet ist.
Wie in den Zeichnungen zu Zwecken der Darstellung gezeigt
ist, ist die Erfindung in einem neuartigen optischen Nach
richtenübermittlungssystem mit einem Oberflächen-emittieren
den Vertikalhohlraumlaser ("SEL"), der in einem Multitrans
versalmoden-Betrieb gesteuert wird, um einen Lichtstrahl zu
liefern, der Daten zuverlässig und wirksam über ein opti
sches Multimodemedium überträgt, verkörpert. Um den Aufwand
der Monomodefasern für die Nachrichtenübermittlung über Ent
fernungen von weniger als einigen hundert Metern zu vermei
den, verwendeten bestehende optische Nachrichtenübermitt
lungssysteme Multimodefasern, wobei derartige Systeme jedoch
unannehmbar hohen Modenselektionsverlusten ausgesetzt waren,
oder verwendeten niederkohärente Lichtquellen, wie z. B. LEDs
und SPLDs, die nicht in der Lage waren, ausreichend hohe
Übertragungsgeschwindigkeiten zu erreichen.
Ein Nachrichtenübermittlungssystem gemäß der Erfindung ver
wendet einen SEL im Multitransversalmoden-Betrieb. Der SEL
liefert einen Lichtstrahl, der eine geringere Kohärenz auf
weist, als die hochkohärenten Lichtstrahlen, die typischer
weise bei Monomodesystemen verwendet werden, jedoch eine
höhere Kohärenz, als die niederkohärenten Strahlen, die von
LEDs und selbstpulsenden Lasern geliefert werden. Ein opti
sches Multimodemedium überträgt den Strahl von dem SEL zu
einem Empfänger, der weniger als 1 Meter oder 100 Meter und
weiter entfernt sein kann. Das System ist in der Lage, Daten
bei einer beliebigen Geschwindigkeit bis zu und über 1,5
Gigabit pro Sekunde mit einer vernachlässigbaren Bitfehler
rate zu übertragen. Das System liefert alle Vorteile, wie
z. B. leichte Ausrichtung, einfache Verpackung und geringe
Kosten, die üblicherweise mit optischen Multimodemedien ver
bunden sind.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach
folgend detaillierter erörtert. Gemäß Fig. 1 ist die Erfin
dung in einem optischen Nachrichtenübermittlungsnetzwerk
verkörpert, das einen SEL 11, eine Leistungsversorgung 13,
die einen Vorspannungsstrom liefert, um den SEL in den Mul
titransversalmoden-Betrieb zu steuern und ein optisches
Multimodemedium 15, das optisch mit dem SEL gekoppelt ist,
um das optische Signal von dem SEL zu einem räumlich ent
fernt plazierten Empfänger 17 zu übertragen, umfaßt. Der SEL
spricht auf ein Signal an, das Daten trägt (allgemein als 19
bezeichnet), um ein optisches Signal zu liefern, das mit den
Daten moduliert ist. Der Empfänger 17, der optisch mit dem
optischen Medium 15 gekoppelt ist, empfängt das modulierte
optische Signal und gewinnt die Daten (allgemein als 21 be
zeichnet) daraus zurück.
Verschiedene Arten von optischen Multimodemedien, wie z. B.
optische Fasern und Wellenleiter, können als das Medium 15
verwendet werden. Der SEL 11 und der Empfänger 17 sind durch
geeignete Kopplungen 23 und 25 mit dem Medium 15 gekoppelt.
Wie nachfolgend detaillierter erörtert wird, wird der SEL 11
vorzugsweise mit mehr als zwei verschiedenen transversalen
Moden betrieben. Wie oben erwähnt wurde, kann dies eine
Mehrfach-Filamentbildung beinhalten.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung des SEL 11 ist in
Fig. 2 dargestellt. Der SEL wird auf ein n+ GaAs-Substrat 31
(GaAs = Gallium-Arsenid) aufgewachst. Ein unterer Ausgabe
spiegel, z. B. 18,5 Paare von n-dotierten GaAs/AlAs-Viertel
wellenschichten (GaAs/AlAs = Gallium-Arsenid/Aluminium-Ar
senid) (in den Zeichnungen allgemein mit 33 bezeichnet) wird
epitaxial auf das Substrat 31 aufgewachst. Die Grenzfläche
zwischen den Schichten wird unter Verwendung eines variablen
Arbeitszyklus′ kurzer Dauer eines AlAs/GaAs/Al (0,3) Ga
(0,7) As-Supergitters ("SPSL"); (SPSL = short period super
lattice = Kurzdauer-Supergitter) abgestuft. Das SPSL redu
ziert alle Heteroübergangsbanddiskontinuitäten an der GaAs/-
AlAs-Grenzfläche. Der Dotierungspegel ist 1 · 10¹⁸cm-3 in
gleichförmigen Regionen und 3 · 10¹⁸cm-3 in abgestuften Re
gionen. Zur Vereinfachung sind nur wenige der 18,5 Schich
tenpaare in der Figur gezeigt. Das Reflexionsvermögen des
unteren Spiegels 33 beträgt 98,9%.
Als nächstes wird eine optische Hohlraumstruktur 35 auf
gewachst. Die Hohlraumstruktur umfaßt eine n-Hüllschicht 37,
eine Quantenmulde 39 und eine p-Hüllschicht 41. Die Hüll
schichten 37 und 41 umfassen Al(0.3)Ga(0.7)As, dotiert auf
1 · 10¹⁸cm-3, reduziert auf 5 ·10¹⁷cm-3 angrenzend an die Quan
tenmulde 39. Die Quantenmulde 39 umfaßt drei MQW von ge
spanntem In(0.2)Ga(0.8)As (Indium-Gallium-Arsenid) mit einer
Dicke von etwa 80 Å (Å = Angstrom), mit GaAs-Barrieren mit
einer Dicke von 100 Å.
Über der Quantenmulde 35 befindet sich ein hochreflektieren
der oberer Spiegel 43. Das Reflexionsvermögen des oberen
Spiegels ist größer als 99,96%. Der obere Spiegel 43 umfaßt
z. B. 15 Paare von GaAs/AlAs-Viertelwellenschichten (allge
mein 45 bezeichnet), eine Phasenanpassungsschicht 47 und
eine Au-Schicht 49 (Au = Gold). Eine Protonenisolierungsre
gion 51 umgibt die äußere Begrenzung der Viertelwellen
schichten 45. Wie beim unteren Spiegel 33 sind nur einige
der Viertelwellenschichten 45 tatsächlich in Fig. 2 gezeigt.
Die Grenzflächen zwischen den Viertelwellenschichten sind
auf eine Art und Weise abgestuft, die im allgemeinen ähnlich
der Abstufung der Grenzflächen im unteren Spiegel 33 ist.
Die Dotierpegel sind 1 · 10¹⁸cm-3 in gleichförmigen Regionen
und 5 · 10¹⁸cm-3 in abgestuften Regionen.
Die Phasenanpassungsschicht 47, die aus GaAs besteht, kom
pensiert Phasenverzögerungen, die eine Folge der begrenzten
Durchdringung des optischen Feldes in die Au-Schicht sind.
Die Au-Schicht 49 ist etwa 2000 dick und wird nach dem
MBE-Aufwachsen (MBE = Molecular Beam Epitaxy = Molekular
strahl-Epitaxy) der darunterliegenden Struktur wie folgt
hergestellt. Zuerst wird eine Goldschicht von 2000 auf der
GaAs-Phasenanpassungsschicht 47 abgeschieden. Dann wird ein
dicker (mehr als 10 µm) Au-Knopf auf der Oberseite plat
tiert, um als Maske für die Protonenisolierung zu dienen.
Danach wird der Wafer protonenimplantiert. Eine Kristall
strukturbeschädigung, die aus der Protonenimplantation re
sultiert, liefert einen Stromeinschluß und daher eine Ge
winnführung. Dann wird auf der Oberseite ein weiterer dicker
Au-Knopf 53 mit einem Durchmesser von etwa 300 µm plattiert.
Dieser Knopf 53 wird zur Löt-/Chip-Befestigung der fertigen
Vorrichtung an einer Wärmesenke verwendet. Der Wafer wird
danach auf einen Durchmesser von 125 µm geläppt und poliert
und eine ringförmige Elektrode 55 wird auf der Grundfläche
strukturiert. Eine Viertelwellen-Antireflexions-Beschichtung
57 aus SiO₂ (Siliziumdioxid) wird in der offenen Region der
Elektrode 55 abgeschieden.
Ein optisches Nachrichtenübermittlungssystem, das die Prin
zipien der Erfindung verkörpert, wurde unter Verwendung ei
nes relativ großflächigen SEL mit einer Öffnung von 25 µm,
gekoppelt mit einer optischen Faser, aufgebaut. Eine phy
sikalische Diskontinuität wurde vorsätzlich in die Faser
eingefügt. Diese Diskontinuität war eine Lücke von mehreren
Millimetern. Die Lücke war einstellbar, um zwischen 3 dB und
16 dB Dämpfung zu bewirken. Die Länge der Faser zwischen dem
SEL und der Lücke war 16 Meter. Dieser Abschnitt der Faser
wurde mit einer Schüttelvorrichtung hin- und herbewegt, um
den Effekt der Faserbewegung zu simulieren. Die Bitfehler
rate ("BFR") wurde für Lücken verschiedener Breite gemessen.
Die gemessenen BFRs waren für Dämpfungen bis 10 db kleiner
als 10-11.
In den hierin beschriebenen Tests wurde eine Wellenlänge von
etwa 970 Nanometern ("nm") verwendet. Es ist offensichtlich,
daß die Grundsätze der Erfindung gleichermaßen auf Vorrich
tungen anwendbar sind, die bei anderen Wellenlängen betrie
ben werden, und daß sich die physikalischen Abmessungen dem
entsprechend ändern werden.
Bei einem weiteren Test wurde das Verhalten des großflächi
gen SEL mit dem eines kleineren SEL mit einer Öffnung von 12
µm verglichen. Die Schwellenströme betrugen etwa 6,5 Milli
ampere (mA) für den großen SEL und 4,2 mA für den kleineren.
Die Schwellenspannungen betrugen 2.7 bzw. 4.5 Volt. Die Aus
gangsleistung beim doppelten Schwellenstrom betrug 3.6 Mil
liwatt (mW) für den größeren SEL und 2,8 mW für den klei
neren. Die Emissionswellenlänge betrug etwa 970 Nanometer.
Die SELs wurden direkt durch ein "NRZ"-Signal (NRZ = Non-Re
turn-to-Zero) mit einem Gigabit pro Sekunde bei einer maxi
malen Amplitude von 2 Volt und mit einer pseudozufälligen
Bitfolge von 2¹⁵-1 durch ein Vorspannungs-T moduliert. Die
Vorspannungspegel betrugen ein mehrfaches der jeweiligen
Schwellenströme. Die SELs waren direkt mit einer Multimode
faser mit einem abgestuften Index von 50/125 gekoppelt. Die
Länge der Faser zwischen dem SEL und der Lücke betrug 16 m
und die Lücke war für eine Dämpfung von 10 dB eingestellt.
Ein optisches Dämpfungsglied wurde zwischen die Lücke und
den Empfänger eingefügt, um die am Empfänger eintreffende
optische Leistung auf 6 dB über der Empfängerempfindlichkeit
zu halten.
Der Empfänger war ein Empfänger von Hewlett-Packard, Modell
83442A, der zur Multimodeverwendung mit einem 60 Mikrome
ter-InGaAs-Detektor und einem Multimode-FC/PC-Eingangsver
binder modifiziert wurde. Der Empfänger hatte eine -3dB-
Bandbreite von 0,9 GHz. Die AC-gekoppelte Empfängerausgabe
wurde vor der Erfassung auf 2,0 Volt verstärkt. Die Empfind
lichkeit des Empfängers war -23 dBm für eine rauschbegrenzte
Empfänger-BFR von 10-9.
Bei dieser Testkonfiguration wurde der SEL mit Öffnung von
25 µm für 16 Stunden ohne einen Fehler betrieben, was eine
BFR von weniger als 10-13 zur Folge hatte. In weiteren Tests
wurde die Länge der Faser zwischen dem SEL und der Lücke
(die Lücke wurde für eine Dämpfung von 10 dB eingestellt)
zwischen 6 und 406 Metern verändert und in jedem derartigen
Fall betrug die BFR weniger als 10-11. Der SEL mit einer
Öffnung von 12 µm war ebenfalls in der Lage, eine BFR von
weniger als 10-11 zu erreichen, wobei die Lücke auf etwa 4
dB Dämpfung eingestellt war.
Ein stark gesteuerter SEL mit einem relativ großen Ober
flächengebiet ("großes Oberflächengebiet" bedeutet eine
Oberflächenöffnung, die größer als etwa 8 Mikrometer ist)
arbeitet mit mehreren transversalen Moden höherer Ordnung,
die sich bei leicht unterschiedlichen Wellenlängen befinden.
Wenn die Größe der Öffnung anwächst, wächst auch die maxi
male Anzahl der transversalen Moden, die erhalten werden
können, an. Folglich kann ein SEL mit einer Öffnung von 25
µm mit wesentlich mehr transversalen Moden betrieben werden,
als ein SEL mit einer Öffnung von 12 µm.
Wenn die Anzahl der transversalen Moden anwächst, wächst
ebenfalls die optische Bandbreite des Lichts, das von dem
Laser erzeugt wird, an und die Kohärenz des Lichts nimmt ab.
Fleckensichtbarkeitsmessungen haben gezeigt, daß die Flecken
sichtbarkeit eines großflächigen SEL geringer ist als die
kleinerer SELs.
Trotz dem Betrieb mit mehreren transversalen Moden, arbeitet
der großflächige SEL in einem stabilen einzelnen longitudi
nalen Mode. Ein Longitudinalmode-Partitionsrauschen, das ei
ne Folge mehrere longitudinaler Moden ist, ist daher bei
großflächigen SELs kein wesentliches Problem.
Bei einem Test wurde herausgefunden, daß ein SEL mit einer
Öffnung von 25 µm bei einem Steuerstrom, der das 2,3-fache
des Schwellenstroms betrug, mit mindestens sechs verschie
denen transversalen Moden arbeitete. Die spektrale Breite
war Δλ = 0,75 nm. Wenn der Steuerstrom ausreichend reduziert
wurde, um zu bewirken, daß sich der Laser in Monomodebetrieb
begab, war die spektrale Breite Δλ < 0,08 nm. Diese Messung
wurde durch die Auflösung des optischen Spektrumanalysators
begrenzt, der für diesen Test verwendet wurde. Im Gegensatz
dazu wurde herausgefunden, daß ein SEL mit einer Öffnung von
12 Mikrometern bei einem Steuerstrom, der das 1,5fache des
Schwellenstroms betrug, monomodig und bei einem Steuerstrom,
der das 2,5fache des Schwellenstroms betrug, mit zwei
transversalen Moden arbeitete.
Aus dem Gesagten wird offensichtlich, daß ein optisches
Nachrichtenübermittlungssystem gemäß der Erfindung in der
Lage ist, digitale Daten mit Geschwindigkeiten bis zu und
über 1,5 Gigabit pro Sekunde bei sehr geringen Bitfehler
raten zu übertragen. Die Erfindung bietet ferner die Vor
teile, wie z. B. leichte Ausrichtung, einfache Verpackung und
geringe Kosten, die mit Systemen, die optische Multimode
medien verwenden, verknüpft sind. Zusätzlich wird erwartet,
daß SELs leichter und günstiger herzustellen sind, als an
dere Laserarten.