DE4421968A1 - Dichtung für Dämpfungskolben - Google Patents
Dichtung für DämpfungskolbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dämpfungskolben für einen Schwin
gungsdämpfer, wobei der Dämpfungskolben an einer Kolbenstange
befestigt ist und einen eine Dämpfungsflüssigkeit enthaltenden
Dämpferzylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt und zwischen
seiner Außenumfangsfläche und der umgebenden Zylinderinnenwan
dung eine ringförmige Dichtung aufweist.
Solche Dichtungen für Dämpfungskolben sind im Stand der Technik
als Kolbenringe bekannt und üblicherweise als geteilte Ringe
ausgeführt, die - aus den unterschiedlichsten Materialien be
stehend - in einer um den Kolben laufenden Nut eingelegt werden.
Die Teilung der Ringe ist üblicherweise als schräg verlaufender
oder stufenförmiger Schlitz ausgeführt und muß im Trennbereich
mit den nötigen Toleranzen versehen werden, die einen bestimmten
Wärme- und Druckbereich handhabbar werden lassen.
Der Nachteil dieser geteilten Ringe besteht darin, daß durch
Formabweichungen der Ringe oder auch durch die im Schlitz vor
handenen Toleranzen eine mangelhafte Abdichtung bereitgestellt
wird und Leckagen- und Druckverluste auftreten können, die eine
ungewollte "Bypass-Strömung" zwischen Zylinderinnenwandung und
Kolbenaußenumfang zur Folge hat.
Die DE 40 32 609 zeigt einen Kolben mit einem Kolbenring, wobei
dieser Kolbenring nicht durch die bereits geschilderte Schnapp-Ver
bindung in eine Nut des Kolbens eingelegt wird, sondern bei
dem der Kolbenring mit dem Kolben fest und unlösbar verbunden
und an mindestens einer Stirnseite gegenüber einem Absatz des
Kolbens abgedichtet ist.
Die hier gezeigte Ausführung löst zwar das Problem der Toleran
zen und auch der ungewollten Bypass-Strömung durch den Schlitz,
zeigt aber als Nachteile relativ hohe Herstellungskosten durch
eine mehrfache ringförmige Nutung der Außenumfangsfläche des
Kolbens bzw. des Tragkörpers und weist darüberhinaus eine Ab
dichtfunktion nur in einer Arbeitsrichtung, nämlich der Zugrich
tung auf.
Es bestand also die Aufgabe, eine Kolbendichtung vorzusehen,
welche auf sichere Weise Leckagen zwischen Kolbenaußenumfangs
fläche und Zylinderinnenwand vermeidet, eine einfache Herstel
lung durch geringstmögliche Bearbeitung des Kolbens oder Trag
körpers gewährleistet, weiterhin eine sichere Abdichtung in Zug- und
in Druckrichtung bereitstellt sowie letztlich in den Anfor
derungen an die Herstellungstoleranzen möglichst großzügig aus
gelegt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
Hierbei ist die Außenmantelfläche des Dämpfungskolbens ganz oder
teilweise mit einer Kunststoffschicht bedeckt, welche in der Nä
he des oberen und unteren Kolbenendes Dichtlippen aufweist, wo
bei die Dichtlippen an der Zylinderinnenwandung liegen und durch
den jeweils in dem an die Dichtlippen anschließenden Zylinderin
nenraum herrschenden Druck an die Zylinderinnenwandung anpreßbar
sind.
Hierdurch wird eine auf beiden Seiten, d. h. in Zug- und Druck
richtung wirkende sichere Abdichtung erreicht, die durch den
Druckaufbau in dem jeweils mit höherem Druck beaufschlagten Zy
linderinnenraum noch verstärkt wird, da hierdurch die Dichtlip
pen an die Zylinderinnenwandung anpreßbar sind. Die Kunststoff
schicht weist darüberhinaus den Vorteil auf, daß auch bei hohem
Anpreßdruck die Gleitfähigkeit an der Zylinderinnenwandung
nicht verringert wird.
Vorteilhafterweise ist der Kolben an seiner Außenmantelfläche
mit Profilierungen versehen, welche eine formschlüssige Verbin
dung zwischen der Kunststoffschicht und dem Kolben bereitstel
len.
Durch eine solche formschlüssige Verbindung sind zum einen die
Toleranzforderungen reduzierbar und es lassen sich zum anderen
Kunststoffschichten als vorgefertigte Ringe herstellen, die
durch leichtes Aufweiten über den Kolben gezogen werden und dort
in die vorhandenen Profilierungen einschnappen.
Diese Profilierungen können vorteilhafterweise so ausgebildet
werden, daß die Kunststoffschicht mindestens einen Teil des Kol
bens in axialer Richtung formschlüssig umgreift. Hierbei ist am
oberen und am unteren Ende der als Dichtung ausgebildeten Kunst
stoffschicht bzw. des umgriffenen Bereiches ein nach innen wei
sender Kragen der Kunststoffschicht vorhanden.
Dieser nach innen weisende Kragen wird ebenfalls durch den je
weils im Zug- oder Druckraum bei einem Arbeitshub bestehenden
Druck an den Kolben gedrückt und wird dadurch druckabhängig zu
sätzlich in seiner Position fixiert.
Eine ähnlich sichere vorteilhafte Befestigung der Kunststoff
schicht ergibt sich, wenn die Profilierungen in Form einer oder
mehrerer auf der Umfangsfläche des Kolbens angebrachten Nuten so
ausgebildet sind, daß die Teile des Kolbens die Kunststoff
schicht in axialer Richtung mindestens teilweise umgreifen.
Hier ist zwar keine Druckbeaufschlagung der Formverbindung zwi
schen Kolben und Kunststoffschicht gegeben, jedoch läßt die Kol
benbreite eine sehr einfach herzustellende und für weniger hohe
Druckstufen sicher fixierte Anordnung der Kunststoffschicht auf
dem Kolben zu.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Kunststoffschicht läßt
sich dadurch erreichen, daß letztere durch Sintern oder Sprit
zen auf die Außenumfangsfläche des Kolbens so aufgebracht wird,
daß eine nicht lösbare Verbindung zwischen Kunststoffschicht und
den Poren des vorzugsweise aus Sinterstahl hergestellten Kolbens
existiert.
Der Kolbengrundkörper, d. h. der Tragkörper kann hierbei in eine
etwa ein Kunststoffpulver enthaltende Sinterform eingelegt wer
den, die dann durch Druck und Wärme ein Verschmelzen und einen
Verbund der Kunststoffschicht mit dem Kolbengrundkörper bereit
stellt.
Ein gleich sicherer Verbund zwischen Kunststoffschicht und Kol
bengrundkörper kann durch Aufspritzen des flüssigen Kunststoffes
in einen entsprechenden Spritzwerkzeug herbeigeführt werden.
Die Formung der Kunststoffschicht ist hierbei besonders leicht
durch die Innengestaltung des Werkzeuges zu variieren und zu be
stimmen.
Eine weitere Maßnahme zur sicheren Abdichtung besteht darin, daß
die Kunststoffschicht an ihrer der Zylinderinnenwand zugewandten
Umfangsfläche eine von der Kreiszylinderform abweichende Mantel
fläche aufweist und hierbei eine oder mehrere in Form von Nuten
ausgebildete Rücksprünge zeigt.
Hierbei werden auf der Außenumfangsfläche der Kunststoffschicht
ringförmige Hohlräume gebildet, die von mehreren bis nahe an die
Zylinderinnenwand reichenden Vorsprüngen getrennt werden. Falls
hier z. B. durch Veralterung der Dichtlippen Leckagen entstehen,
bilden die ringförmigen Räume Druckräume mit ständig abnehmendem
Druck, wobei die Leckströme jeweils zwischen der Zylinderinnen
wandung und den Vorsprüngen in den nächsten Druckraum fließen
müssen, der durch Drossel- und Strömungsverluste einen stufen
förmig erniedrigten Druck aufweist. Bei einer genügenden Viel
zahl von Nuten ist die zur Niederdruckseite am nächsten angeord
neten Nut mit einem der Niederdruckseite vergleichbaren Druck
belastet und somit Dichtigkeit erreicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die
Rücksprünge in Form von Labyrinthdichtungen ausgebildet sind, so
daß eine zusätzliche Abdichtung über Strömungs- und Drosselver
luste des jeweiligen Mediums vorgehalten wird.
Anhand der Zeichnungen soll die Erfindung näher dargestellt wer
den.
Es zeigen die
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Dämpfungskolben im Schnitt, bei
dem die Kunststoffschicht mindestens einen Teil des
Kolbens in axialer Richtung formschlüssig umgreift,
Fig. 2 einen Dämpfungskolben, bei dem Teile des Kolbens die
Kunststoffschicht in axialer Richtung, mindestens
teilweise umgreifen,
Fig. 3 eine Außenumfangsfläche in abgerollter Darstellung,
welche Profilierungen zeigt, die eine formschlüssige
Verbindung zwischen Kunststoffschicht und Kolben be
reitstellen.
Es zeigt die Fig. 1 den Dämpfungskolben 1, welcher auf der Kol
benstange 2 befestigt und mit den Durchgangsbohrungen 3 und 3′
versehen ist.
Die Durchgangsbohrungen 3 und 3′ sind mit den Ventilscheiben 4
und 5 versehen.
An der Außenmantelfläche 6 des Dämpfungskolbens 1 befindet sich
die als Dichtung zwischen Kolben und Zylinderwand 8 dienende
Kunststoffschicht 9, welche in der Nähe des oberen und des unte
ren Kolbenendes Dichtlippen 10 und 11 aufweist, die durch den
jeweils in dem an die Dichtlippen anschließenden Zylinderinnen
raum 12 bzw. 13 herrschenden Druck an die Zylinderinnenwandung
anpreßbar sind.
Am unteren und oberen Ende des Kolbens sind Profilierungen 14
und 15 vorgesehen, die in Form von Rücksprüngen so ausgebildet
sind, daß die Kunststoffschicht mit den beiden Kragen 16 und 17
den Kolben in axialer Richtung formschlüssig umgreift.
Eine weitere Ausführung zeigt die Fig. 2, welche einen geteilten
Kolben 18 aufweist, der aus den beiden Hälften 19 und 20 be
steht.
Auch hier sind Federscheiben 21 und 21′ erkennbar, welche je
nach Zug- oder Druckrichtung die durch die in den beiden Teilen
vorhandenen Ausnehmungen gebildeten Strömungskanäle 22 öffnen.
Die hier vorhandene Kunststoffschicht 23 weist neben ihren oben
und unten angeordneten Dichtlippen 24 und 25 eine von der Kreis
zylinderform abweichende und der Zylinderinnenwand 26 zugewandte
Außenoberfläche auf, welche mehrere in Form von Nuten 27, 28, 29
ausgebildete Rücksprünge beinhaltet.
Hierdurch entsteht das bereits beschriebene stufenförmig absin
kende Druckgefälle bei eventuellen Leckagen durch defekte oder
veraltete Dichtlippen.
Bei dieser Ausführung ist zudem die Umfangsfläche des Kolbens
mit einer Nut 30 versehen, so daß die oberen und unteren Endtei
le des Kolbens 31 und 32 die Kunststoffdichte in axialer Richtung
teilweise umgreifen.
Die Fig. 3 zeigt eine abgerollte Außenmantelfläche 33 mit zahn
förmigen Profilierungen 34 bis 38, die eine formschlüssige Ver
bindung zwischen Kunststoffschicht und Kolben bereitstellen. Der
Vorteil bei diesen zahnförmigen Profilierungen besteht darin,
daß gleichzeitig eine axiale Fixierung und eine Befestigung in
Umfangs- bzw. Tangentialrichtung erfolgen kann.
Die in der abgerollten Darstellung hier gezeigten zahnförmigen
Profilierungen sind jeweils kleine Vertiefungen im Kolben und
können auch, je nach Gegebenheit, als Vertiefungen in der Kunst
stoffschicht und Erhebungen im Kolben ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
1 Dämpfungskolben
2 Kolbenstange
3, 3′ Durchgangsbohrung
4 Ventilscheibe
5 Ventilscheibe
6 Außenmantelfläche
7
8 Zylinderwand
9 Kunststoffschicht
10 Dichtlippe
11 Dichtlippe
12 Zylinderinnenraum
13 Zylinderinnenraum
14 Profilierung
15 Profilierung
16 Kragen
17 Kragen
18 Kolben
19, 20 Kolbenhälfte
21, 21′ Federscheiben
22 Strömungskanäle
23 Kunststoffschicht
24, 25 Dichtlippen
26 Zylinderinnenwand
27, 28, 29, 30 Nut
31, 32 Kolben-Endteil
33 Außenmantelfläche
34, 35 Profilierungen
2 Kolbenstange
3, 3′ Durchgangsbohrung
4 Ventilscheibe
5 Ventilscheibe
6 Außenmantelfläche
7
8 Zylinderwand
9 Kunststoffschicht
10 Dichtlippe
11 Dichtlippe
12 Zylinderinnenraum
13 Zylinderinnenraum
14 Profilierung
15 Profilierung
16 Kragen
17 Kragen
18 Kolben
19, 20 Kolbenhälfte
21, 21′ Federscheiben
22 Strömungskanäle
23 Kunststoffschicht
24, 25 Dichtlippen
26 Zylinderinnenwand
27, 28, 29, 30 Nut
31, 32 Kolben-Endteil
33 Außenmantelfläche
34, 35 Profilierungen
Claims (6)
1. Dämpfungskolben für einen Schwingungsdämpfer, wobei
Dämpfungskolben an einer Kolbenstange befestigt ist und
einen eine Dämpfungsflüssigkeit enthaltenden Dämpfungszy
linder in zwei Arbeitsräume unterteilt und zwischen seiner
Außenmantelfläche und der umgebenden Zylinderinnenfläche
eine ringförmige Richtung aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenmantelfläche ganz oder teilweise mit einer
Kunststoffschicht bedeckt ist, welche in der Nähe des oberen
und unteren Kolbenendes Dichtlippen aufweist, wobei die
Dichtlippen an der Zylinderinnenwandung anliegen und durch
den jeweils in dem an die Dichtlippen anschließenden Zy
linderinnenraum herrschenden Druck an die Zylinderinnen
wandung anpreßbar sind.
2. Dämpfungskolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffschicht als Spritzteil ausgebildet ist
und der Kolben an seiner Außenmantelfläche Profilierungen
aufweist, welche eine formschlüssige Verbindung zwischen
Kunststoffschicht und Kolben bereitstellen
- 3. Dämpfungskolben nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen am unteren und oberen Ende des Kolbens in Form von Rücksprüngen so ausgebildet sind, daß die Kunststoffschicht mindestens einen Teil des Kolbens in axialer Richtung formschlüssig umgreift.
4. Dämpfungskolben nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnete
daß die Profilierungen in Form einer oder mehrerer auf der
Umfangsfläche des Kolbens angebrachten Nuten so ausge
bildet sind, daß Teile des Kolbens die Kunststoffschicht
in axialer Richtung mindestens teilweise umgreifen.
5. Dämpfungskolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete
daß die Kunststoffschicht durch Sintern auf die Außenum
fangsfläche des Kolbens so aufgebracht wird, daß eine
chemische Verbindung zwischen Kunststoffschicht und Kolben
existiert.
6. Dämpfungskolben nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnete daß die Kunststoffschicht
an ihrer der Zylinderinnenwand zugewandten Umfangsfläche
eine von der Kreiszylinderform abweichenden Mantelfläche
mit einem oder mehreren in Form von Nuten ausgebildeten
Rücksprüngen aufweist.
7. Dämpfungskolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnete
daß die Rücksprünge in Form von Nuten als Labyrinthdich
tung ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944421968 DE4421968C2 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Dichtung für Dämpfungskolben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944421968 DE4421968C2 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Dichtung für Dämpfungskolben |
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DE4421968A1 true DE4421968A1 (de) | 1996-01-11 |
DE4421968C2 DE4421968C2 (de) | 1997-09-11 |
Family
ID=6521317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944421968 Expired - Lifetime DE4421968C2 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Dichtung für Dämpfungskolben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4421968C2 (de) |
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R071 | Expiry of right | ||
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