DE4421949C1 - Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polymerisation und ihre Verwendung - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polymerisation und ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung
einer radikalischen Polymerisation ethylenisch ungesättigter
Monomeren in wäßrigem Medium, bestehend aus einem Reaktions
behälter mit eingebautem Blattrührer und die Verwendung der
Vorrichtung in Verfahren zur Herstellung von Homo-, Co- oder
Pfropfcopolymerisaten des Vinylchlorids nach dem Emulsions
polymerisationsverfahren.
Radikalische Emulsionspolymerisationen ethylenisch ungesät
tigter Monomerer werden in der Regel unter Rühren in Behäl
tern, z. B. Autoklaven, durchgeführt. Diese Behälter besitzen
dafür neben Kühl- und Heizeinrichtungen sowie Zu- und Ablei
tungen, auf die hier nicht weiter eingegangen werden muß, da
sie dem Fachmann geläufig sind, Rührvorrichtungen, die meist
aus einem über eine Rührwelle angetriebenen Rührer und viel
fach verschiedenen Statoren bestehen. Die Statoren sind in
der Regel Verdrängerkörper und dienen dabei als Stromstörer.
Damit soll eine bessere Durchmischung erreicht werden.
Die Rührer selbst sind an meist senkrechten Rührerachsen
(Rührerschäften) befestigt, welche entweder von unten oder
von oben in den im allgemeinen zylindrischen Behälter hin
einragen. Den Fachleuten sind die Vor- und Nachteile der
beiden Ausführungsformen bekannt.
Rührer werden in den verschiedensten ein- oder mehrstufigen
Bauformen eingesetzt, z. B. Kreiselrührer, Konusrührer, Wal
zenrührer, Balkenrührer, Fingerrührer, Turbinenrührer, Pro
pellerrührer, Scheibenrührer, Ankerrührer, Impellerrührer
und Blattrührer (Winnacker, Chem. Technologie 4. Aufl. Band
6, S. 336, München 1982; Ullmanns Encyklopädie der techni
schen Chemie 4. Aufl. Band 2, S. 259, Weinheim 1972).
Verglichen mit normalen Rührverfahren, z. B. dem Herstellen
und Homogenisieren von Lösungen, treten bei der radikali
schen Emulsionspolymerisation zusätzliche Schwierigkeiten
auf. Eines der größten Probleme bei der Herstellung von Po
lymer-Suspensionen nach dem Emulsionspolymerisations-Verfah
ren ist die Gewährleistung einer möglichst gleichmäßigen
Rührung im gesamten Reaktionsgemisch, so daß sich erstens
keine Ruhezonen mit Monomernestern und zweitens keine Zonen
mit besonders hoher Scherung bilden können.
In Ruhezonen bilden sich bevorzugt Polymer-Beläge an den
Wandungen und Einbauten bzw. nicht spezifikationsgerechtes
Polymer, da das Gleichgewicht der Stofftransportbedingungen
gestört wird. In Zonen besonders hoher Scherung bilden sich
bei feinteiligen Polymer-Suspensionen bevorzugt Koagulat-
Strukturen, welche ebenfalls zu nicht spezifikationsgerech
tem Produkt führen und das restliche Produkt verunreinigen.
In extremen Fällen kann ein gesamter Autoklaveninhalt koagu
lieren. Sowohl Wandbeläge als auch nicht spezifikations
gerechte Polymere, sog. Überkorn, im folgenden auch Poly
merisationsgries genannt, müssen durch aufwendige technische
Verfahren abgetrennt und entsorgt werden.
Die gleichmäßige Rührung über den gesamten Verlauf der Emul
sionspolymerisation stellt aufgrund der sich ständig ändern
den Zusammensetzung des Reaktionsgemisches und der damit
verbundenen Transportreaktionen von Monomeren und Polymeri
sationshilfsstoffen im Reaktionsmedium den Fachmann vor gro
ße Probleme. Bekanntlich werden bei der Emulsionspolymerisa
tion Monomere, Emulgatoren und Radikalbildner durch Trans
portreaktionen im sich ständig ändernden heterogenen Gemisch
zu den gleichmäßig wachsenden Polymerteilchen transportiert
und damit auch die Polymerisationsgeschwindigkeit bestimmt.
Diese Vorgänge können nicht durch an sich übliche Rührversu
che mit Wasser oder wäßrigen Lösungen nachgestellt werden,
so daß sich daraus für die eigentliche Verwendung des Rühr
systems bei der Polymerisation verläßliche Daten sammeln
ließen.
Daher wird bei der Emulsionspolymerisation üblicherweise mit
Impeller- oder Blattrührern gearbeitet. Impellerrührer, wie
der in der EP-A 131885 beschriebene, verfügen über zwei oder
drei Impellerflügel, die in Drehrichtung nacheilend gebogen
sind. Bei der Verwendung von Impellerrührern in der Emul
sionspolymerisation werden aufgrund der hohen Drehzahlen ho
he Scherkräfte induziert, welche zur Instabilität der Emul
sion und zur Bildung von Polymergries führen. Blattrührer,
wie der in der US-A 2301204 beschriebene, verfügen über fla
che, nicht gebogene, rechteckige bis trapezförmige Rührer
blätter. Blattrührer werden zwar mit niedrigeren Drehzahlen
als Impellerrührer betrieben, induzieren allerdings aufgrund
der scharfen Kanten und des eckigen Profils Scherkräfte,
welche zur Koagulation der gerührten Latices führen können.
Eine dringende Aufgabe bestand daher darin, die bisherigen
Vorrichtungen zur radikalischen Emulsionspolymerisation
ethylenisch ungesättigter Monomerer in wäßrigem Medium so
zu verbessern, daß die Polymerisationsreaktionen mit hohen
Monomerkonzentrationen durchgeführt werden können und eine
ausreichend schnelle Polymerisationsgeschwindigkeit erreicht
wird, ohne durch eine übermäßige Scherung den Polymerlatex
zu schädigen und die Polymergriesbildung zu reduzieren.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung einer radikalischen Polymerisation ethylenisch ungesät
tigter Monomeren in wäßrigem Medium, bestehend aus einem
üblicherweise zylindrischen Reaktionsbehälter (1) mit Zu-
und Ableitungen (2, 3) und gegebenenfalls mit Kühl- und/oder
Heizeinrichtungen und gegebenenfalls weiteren Einbauten, wo
bei im Reaktionsbehälter (1) zentrisch ein Blattrührer ein
gebaut ist, dessen senkrechter Rührerschaft (5) mit der
Längsachse des Reaktionsbehälters (1) zusammenfällt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührerblätter (6) des Blattrührers
nacheilend gebogen sind, die Ober- und Unterkanten der Rüh
rerblätter (6) abgerundet sind und die Außenkanten der Rüh
rerblätter (6) in der Draufsicht tropfenförmig profiliert
sind.
In den Fig. 1 bis 3 werden bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt:
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäß ausgerü
steten Reaktionsbehälters (1).
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Blatt
rührer.
Fig. 3 zeigt die Profilierung der Außenkanten der Rührer
blätter (6).
Der Reaktionsbehälter (1) enthält im Normalfall mehrere Zu
leitungen (2) für den Stoffeintrag der für die Polymerisa
tion erforderlichen Edukte, wie Ansatzwasser, Monomer,
Schutzkolloide, Emulgatoren, Initiatoren sowie Keimlatices.
Weiter enthält der Reaktionsbehälter ein oder mehrere
Ableitungen (3) zur Entleerung des Reaktors. Die Zu- und Ab
leitungen sind im allgemeinen über Ventile (4) mit dem Be
hälter verbunden. Zur Kühlung oder Beheizung kann der Reak
tionsbehälter gegebenenfalls mit einem Doppelmantel versehen
werden, der wahlweise mit einem mit Wasser oder Dampf beauf
schlagten Wasserkreislauf verbunden ist. Beispiele für wei
tere Einbauten sind Hülsen für Thermofühler oder Stromstö
rer. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Rührer
ohne Stromstörer betrieben.
Der erfindungsgemäße scherarme Blattrührer wird vorzugsweise
in Reaktionsautoklaven mit im wesentlichen zylindrischer
Form mit Klöpper-, Korb- oder Flachböden und mit aufgesetz
tem Deckel eingesetzt. Der Rührer ist zentrisch im Reak
tionsbehälter (1) eingebaut, so daß der senkrechte Rührer
schaft (5) mit der Längsachse des Reaktionsbehälters (1) zu
sammenfällt. Der Rührer kann von oben oder von unten in den
Reaktionsbehälter eingebaut werden. Einrichtungen zum An
trieb des Rührers sind dem Fachmann bekannt und daher in
Fig. 1 nicht wiedergegeben. Der Rührer kann von oben oder von
unten angetrieben werden.
Die Rührerblätter (6) des Blattrührers sind am senkrechten
Rührerschaft (5) angebracht. Vorzugsweise verfügt der Blatt
rührer über zwei einander gegenüberstehende Rührblätter. Der
Blattrührer kann aber auch mehrblättrig ausgestaltet wer
den.
Die Befestigung der Rührerblätter (6) am Rührerschaft (5)
kann beispielsweise durch direktes Verschweißen oder über
Flanschverbindungen erfolgen. Zur Erleichterung der Befesti
gung der Rührerblätter am Schaft kann die Form am inneren
Ende der Blätter von der oben beschriebenen Form abweichen,
beispielsweise durch eine gerade, ebene Lasche im Bereich
der Schraubverbindung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann selbstverständlich in
all den Materialien ausgeführt werden, aus denen die bishe
rigen Vorrichtungen zur Polymerisation gefertigt werden
konnten, z. B. aus rostfreien Stählen. Auch können die bisher
verwendeten Beschichtungen für Polymerisationsvorrichtungen
im Rahmen der Erfindung verwendet werden, z. B. Glas- oder
Emaille-Überzüge.
Der erfindungsgemäße Blattrührer besitzt einen Durchmesser d
vom 0,2- bis 0,8fachen, vorzugsweise 0,4- bis 0,6fachen
des Behälterinnendurchmessers D und eine Höhe h vom 0,3- bis
0,7fachen, vorzugsweise vom 0,4- bis 0,6fachen der Behäl
terhöhe H, wobei die Behälterhöhe H als der Abstand vom
tiefsten Punkt des Behälterbodens bis zur oberen Schweiß
naht, an der der Deckel aufgesetzt ist, definiert ist. Der
Abstand B des Rührers vom Behälterboden beträgt das 0,05-
bis 0,3fache, vorzugsweise 0,1- bis 0,2fache der Behälter
höhe H. Der Krümmungsradius R der Rührerblätter beträgt das
0,2- bis 0,5fache, vorzugsweise 0,3- bis 0,4fache des Be
hälterinnendurchmessers D. Das Verhältnis d/h von Rührer
durchmesser d zur Blatthöhe h der Rührerblätter (6) des
Blattrührers beträgt von 0,4 bis 0,8, vorzugsweise beträgt
d/h von 0,5 bis 0,7. Die Blattdicke t der Rührerblätter be
trägt das 0,01- bis 0,25fache, vorzugsweise das 0,01 bis
0,1fache des Rührerdurchmessers d.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ober- und Un
terkanten der in Drehrichtung nacheilend gebogenen Rührer
blätter (6) halbkreisförmig profiliert und die Außenkanten,
in der Draufsicht nacheilend tropfenförmig profiliert. Die
Rührerunterkanten können gerade oder dem Behälterboden ange
paßt gebogen sein, so daß der Abstand des Rührers vom Boden
an allen Stellen gleich ist. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform können die Rührerblätter (6) zusätzlich in sich
leicht schraubenförmig gewunden oder spiralförmig um die
Rührerachse gewunden, ausgeführt werden.
Die Rührerdrehzahl beträgt 20-200 Upm, vorzugsweise
50-100 Upm.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise zur Poly
merisation ethylenisch ungesättigter Monomeren im wäßrigen
Medium eingesetzt. Beispiele für polymerisierbare Monomere
sind Olefine wie Ethylen, Vinylaromaten wie Styrol, Vinyl
ester wie Vinylacetat, (Meth)acrylsäureester wie Methylmeth
acrylat, Methylacrylat, Butylacrylat.
Besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung von Homo-, Co- oder Pfropfcopolymerisaten
des Vinylchlorids, im wäßrigen Medium, nach dem Emulsions
polymerisationsverfahren verwendet.
Als Comonomere geeignet sind beispielsweise Vinylester wie
Vinylacetat, (Meth)acrylsäureester wie Methylmethacrylat,
Methylacrylat, n-Butylacrylat, ethylenisch ungesättigte Mo
no- und Dicarbonsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Ma
leinsäure, Fumarsäure sowie deren Mono- und Diester, Vinyl
aromaten wie Styrol, Olefine wie Ethylen.
Die Polymerisationstemperatur beträgt üblicherweise 30 bis
90°C. Zur Einleitung der Emulsionspolymerisation werden die
gebräuchlichen wasserlöslichen Radikalbildner in einer Menge
von vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Monomer
phase, eingesetzt. Beispiele für Radikalbildner sind Ammoni
umperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid.
Die Initiierung kann entweder direkt durch Temperaturerhö
hung oder durch Einsatz von Reduktionsmitteln erfolgen. Ge
eignete Reduktionsmittel sind beispielsweise Natriumform
aldehydsulfoxylat, Natriumsulfit, oder Ascorbinsäure, welche
in einer Menge von vorzugsweise 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen
auf die Monomerphase, eingesetzt werden können. Vorzugsweise
werden die genannten Reduktionsmittel in Kombination mit
Übergangsmetall-Salzen wie Kupfersulfat oder Eisenchlorid
eingesetzt.
Als Dispergiermittel können die bei der Emulsionspolymerisa
tion gebräuchlichen ionischen und nichtionischen Emulgatoren
eingesetzt werden. Vorzugsweise werden 0,1 bis 5,0 Gew.-%
Emulgator, bezogen auf die Monomerphase, eingesetzt. Gegebe
nenfalls können zur Polymerisation noch Puffersubstanzen wie
Natriumcarbonat, Natriumhydrogenphosphat oder Alkaliacetate
eingesetzt werden.
Die Polymerisation kann kontinuierlich oder diskontinuier
lich, mit oder ohne Verwendung von Saatlatices, unter Vorla
ge aller oder einzelner Bestandteile des Reaktionsgemisches
oder unter teilweiser Vorlage und Nachdosierung der oder
einzelner Bestandteile des Reaktionsgemisches oder nach ei
nem Dosierverfahren ohne Vorlage durchgeführt werden.
Bei der bevorzugten Verwendung der erfindungsgemäßen Vor
richtung zur Herstellung von Vinylchlorid-Homo-, -Co- oder
-Pfropf-Polymerisaten im wäßrigen Medium nach dem Emul
sionspolymerisationsverfahren haben sich überraschenderweise
folgende Vorteile ergeben:
- 1. Es können Polymer-Latices mit einem höheren Feststoffge halt hergestellt werden.
- 2. Die Bildung von harten Wandbelägen wird reduziert.
- 3. Die Bildung von Polymerisationsgries wird reduziert.
- 4. Schwankungen der Produktqualität können vermindert und damit die Leistungen von nachgeschalteten Trocknerein heiten erhöht werden.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsversuche dienen ledig
lich der weiteren Erklärung der Erfindung, sie besitzen kei
nen beschränkenden Charakter.
Es wurde ein 25 m³-Autoklav (D = 2800 mm, H = 4000 mm) mit
Rückflußkühler, herkömmlichem Impellerrührer und verschiede
nen Dosiereinrichtungen eingesetzt. Der Impellerrührer war
mit drei Flügeln ausgestattet und hatte folgende Abmessun
gen: d = 1400 mm, h = 190 mm, R = 400 mm und d/D = 0,5, h/H
= 0,04, B/H = 0,03, d/h = 7,36. Der Rührer wurde mit einer
Drehzahl von 120 Upm betrieben.
Es wurden 0,08 kg Salze, 4 kg Puffersubstanzen, 4 kg Natri
umsulfit, 80 kg einer organischen Säure, 220 kg Keimlatex,
9000 kg Wasser und 3500 kg Vinylchlorid vorgelegt und auf
Polymerisationstemperatur aufgeheizt. Anschließend wurden
innerhalb von 6 Stunden 6000 kg Vinylchlorid, 600 kg Natron
lauge und 200 kg Kaliumperoxydisulfatlösung dosiert. Danach
wurden die Restmonomeren abgezogen und noch 15 kg eines
Emulgators zugegeben. Der gebildete PVC-Latex wurde über ein
500 µm-Sieb filtriert und über einen Walzentrockner aufgear
beitet.
Die Autoklavenwand war mit einer festen, weißen Kruste be
deckt, welche mit Hochdruckwasser von 200 bar entfernt wer
den mußte.
Der Feststoffgehalt im Latex betrug 44%, der Siebrückstand
betrug 0,8% (bezogen auf PVC-Ausbeute). Die Leistung des
Walzentrockners betrug 280 kg/h. Hochdruckwasserreinigung
des Autoklaven war nach jeder Charge erforderlich.
Es wurde der gleiche Polymerisationsansatz wie im Ver
gleichsversuch A beschrieben, hergestellt und unter den
gleichen Bedingungen polymerisiert, mit der Ausnahme, daß
dieses Mal der erfindungsgemäße Blattrührer eingesetzt wur
de. Der Blattrührer war mit zwei Rührblättern, mit halb
kreisförmig profilierten Ober- und Unterkanten und tropfen
förmig profilierten Außenkanten, ausgestattet und hatte
folgende Abmessungen: d = 1070 mm, h = 1900 mm, R = 600 mm
und d/D = 0,38, h/H = 0,57, B/H = 0,14, d/h = 0,56. Der
Rührer wurde mit einer Drehzahl von 60 Upm betrieben.
Nach dem Ablassen der Charge war die Autoklavenwand nur mit
einer weichen, weißen Schicht bedeckt, welche mit Wasser
leicht abzuspülen war.
Der Feststoffgehalt im Latex betrug 50%. Der Siebrückstand
betrug 0,5% (bezogen auf PVC-Ausbeute). Die Leistung des
Walzentrockners betrug 325 kg/h. Hochdruckwasserreinigung
war nur nach jeder 5. Charge erforderlich.
Es wurde ein 25 m³-Autoklav (D = 2800 mm, H = 4000 mm) mit
Rückflußkühler und herkömmlichem Blattrührer eingesetzt. Der
Blattrührer war mit zwei Rührblättern, mit eckig profilier
ten Ober- und Unterkanten bzw. Außenkanten, ausgestattet und
hatte folgende Abmessungen: d = 1200 mm, h = 1700 mm und d/D
= 0,42, h/H = 0,42, B/H = 0,25, d/h = 0,7. Der Rührer wurde
mit einer Drehzahl von 60 Upm betrieben.
Es wurden wie im Vergleichsversuch A die üblichen Salze,
Puffersubstanzen, Keimlatex-Wasser, Vinylchlorid vorgelegt
und als Emulgator das Ammoniaksalz einer Fettsäure einge
setzt. Der Ansatz wurde auf Polymerisationstemperatur aufge
heizt und innerhalb von 6 Stunden wurden 6000 kg Vinylchlo
rid, 800 l Emulgator und 200 kg Kaliumperoxydisulfat-Lösung
dosiert. Danach wurden die Restmonomeren abgezogen, dem
Latex noch verschiedene Emulgatoren zugesetzt, dieser über
ein 500 µm-Sieb abfiltriert und über einen Düsentrockner
getrocknet.
Die Autoklavenwand war nach dem Ablassen der Charge mit ei
ner festen, weißen Kruste bedeckt, welche mit Hochdruckwas
ser von 200 bar entfernt werden mußte. Die Parameter bei der
Düsentrocknung mußten mehrfach korrigiert werden, um ein PVC
für niederviskose Pasten zu erhalten.
Der Feststoffgehalt im Latex betrug 44%. Der Siebrückstand
betrug 1,3% (bezogen auf PVC-Ausbeute). Die Trocknungs
bedingungen waren schwankend. Hochdruckwasserreinigung war
nach jeder Charge erforderlich.
Es wurde der gleiche Polymerisationsansatz, wie im Ver
gleichsversuch B beschrieben, hergestellt und unter den
gleichen Bedingungen polymerisiert, mit der Ausnahme, daß
diesmal der erfindungsgemäße Blattrührer eingesetzt wurde.
Der Blattrührer war mit zwei Rührblättern, mit halbkreisför
mig profilierten Ober- und Unterkanten und tropfenförmig
profilierten Außenkanten, ausgestattet und hatte folgende
Abmessungen: d = 1070 mm, h = 1900 mm, R = 600 mm und d/D =
0,38, h/H = 0,57, B/H = 0,14, d/h = 0,56. Der Rührer wurde
mit einer Drehzahl von 60 Upm betrieben.
Nach dem Ablassen der Charge war die Autoklavenwand mit ei
nem weichen, weißen Belag bedeckt, welcher leicht abzuspülen
war. Einmal eingestellte Parameter bei der Düsentrocknung
mußten nicht korrigiert werden.
Der Feststoffgehalt im Latex betrug 50%. Der Siebrückstand
betrug 0,5% (bezogen auf PVC-Ausbeute). Hochdruckreinigung
war nur nach jeder 2. Charge, erforderlich. Die Trocknungs
bedingungen waren konstant.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polyme
risation ethylenisch ungesättigter Monomeren in wäßrigem
Medium, bestehend aus einem üblicherweise zylindrischen
Reaktionsbehälter (1) mit Zu- und Ableitungen (2, 3) und
gegebenenfalls mit Kühl- und/oder Heizeinrichtungen und
gegebenenfalls weiteren Einbauten, wobei im Reaktions
behälter (1) zentrisch ein Blattrührer eingebaut ist,
dessen senkrechter Rührerschaft (5) mit der Längsachse
des Reaktionsbehälters (1) zusammenfällt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rührerblätter (6) des Blattrührers
nacheilend gebogen sind, die Ober- und Unterkanten der
Rührerblätter (6) abgerundet sind und die Außenkanten
der Rührerblätter (6) in der Draufsicht tropfenförmig
profiliert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Blattrührer einen Durchmesser d vom 0,2- bis 0,8fa
chen des Behälterinnendurchmessers D, eine Höhe h vom
0,3- bis 0,7fachen der Behälterhöhe H aufweist und der
Abstand B des Rührers vom Behälterboden das 0,05- bis
0,3fache der Behälterhöhe H, der Krümmungsradius R der
Rührerblätter (6) das 0,2- bis 0,5fache des Behälter
innendurchmessers D und das Verhältnis d/h von Durchmes
ser d zur Blatthöhe h der Rührerblätter (6) von 0,4 bis
0,8 beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Ober- und Unterkanten der in Drehrichtung
nacheilend gebogenen Rührerblätter (6) halbkreisförmig
profiliert und die Außenkanten, in der Draufsicht nach
eilend tropfenförmig profiliert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Rührerblätter (6) in sich leicht schrauben
förmig gewunden ausgeführt sind.
5. Verwendung nach einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 für
ein Verfahren zur Polymerisation ethylenisch ungesättigter
Monomeren im wäßrigen Medium.
6. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 5 zur Herstellung von Homo-, Co-
oder Pfropfcopolymerisaten des Vinylchlorids, im wäßri
gen Medium, nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4421949A DE4421949C1 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polymerisation und ihre Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4421949A DE4421949C1 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polymerisation und ihre Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4421949C1 true DE4421949C1 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=6521305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4421949A Expired - Lifetime DE4421949C1 (de) | 1994-06-23 | 1994-06-23 | Vorrichtung zur Durchführung einer radikalischen Polymerisation und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4421949C1 (de) |
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