DE4421219C2 - Metallische Flachdichtung mit örtlich einstellbarer Verformbarkeit - Google Patents
Metallische Flachdichtung mit örtlich einstellbarer VerformbarkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine metallische Flachdichtung, insbesondere
eine metallische Zylinderkopfdichtung.
Flachdichtungen zur Abdichtung von nicht völlig starren Bauteilen
haben die Aufgabe, sich an Unebenheiten und Verformungen der abzu
dichtenden Flächen so anzupassen, dass eine für die Abdichtung aus
reichende Flächendichtung entsteht.
Bekannt sind die verschiedensten Lösungen von der Weichstoffdich
tung, welche aus einem Gemisch von Kunststoff-Fasern und Gummibe
standteilen besteht, über reine Gummidichtungen, Weichkupfer- und
Bleiringen bis hin zu gesickten Blechdichtungen.
Aus der EP 0 485 693 A1 ist eine Flachdichtung, insbesondere eine
Zylinderkopfdichtung, bekannt, die aus einem druckfesten nicht ver
formbaren Werkstoff besteht. Dieser ist im Unterschied zu anderen
Dichtungen bereits vor dem Einbau bleibend verformt, so dass er also
an die Topographie des zu dichtenden Gegenstands angepasst ist.
Da insbesondere bei Zylinderkopfdichtungen verschiedenste Dichtauf
gaben gelöst werden müssen, wie z. B. in den Bereichen zwischen hoch
gespannten Gasen und Öl- und Wasserableitungen, müssen für die zu
letzt genannten Bereiche zusätzlich elastomere Abdichtungen vorgese
hen sein. Bei Zylinderkopfdichtungen können diese Bereiche nahe bei
einander liegen, und des weiteren können Bereiche vorhanden sein,
die lediglich Stützfunktionen haben.
Diese Umstände bedingen oftmals eine aufwendige Konstruktion mit Zu
satzmaßnahmen wie Einfassungen und dergleichen.
Die DE-OS 22 52 483 beschreibt eine Flachdichtung für einen Motor
mit Zylinderlaufbuchsen. Die Dichtung, welche den Spalt zwischen
Laufbuchse und Zylinderkopf ausfüllt, weist einen glatten äußeren
Ringabschnitt und einen leichter verformbaren inneren Dichtungsab
schnitt auf. Die erhöhte Verformbarkeit wird durch Auskehlungen im
inneren Dichtungsabschnitt erreicht. Eine gezielte Anpassung der
Verformbarkeit an die unterschiedlichen Dichtflächen wird nicht be
schrieben.
Im Gebrauchsmuster DE 69 16 823 U wird ein schwingungsdämpfendes
Dichtelement aus elastischem Material beschrieben, welches über
seine gesamte Fläche gleichmäßig verteilte Vertiefungen oder Durch
lochungen aufweist, um dessen Flexibilität zu erhöhen.
Die Kunststoffdichtung gemäß US 5,295,698 A weist ein massives
Dichtelement mit trapezförmigem Querschnitt auf, welches auf einer
Seite über die Dichtungsebene vorsteht und auf der anderen Seite von
zwei V-förmigen Ausnehmungen im Dichtungskörper flankiert wird, so
dass das Dichtelement nur an zwei schmalen und leicht verformbaren
Stegen mit dem restlichen Dichtungskörper verbunden ist.
Eine ähnliche Dichtung wird auch in der EP 0 316 962 A1 beschrieben.
Hier steht das Dichtelement jedoch beidseitig über die Dichtungs
ebene vor und wird auf jeder Seite der Dichtungsebene jeweils beid
seitig von Vertiefungen eingerahmt.
Die DE-OS-14 25 524 beschreibt Dichtungen, in denen eine Sicke durch
ein Dichtelement mit einer Vielzahl paralleler Dichtlinien ersetzt
ist. Die Dichtlinien werden durch mehrere mittels Tiefziehen herge
stellte parallele kleine Sicken, Auflagen auf der Dichtungsebene
oder durch parallele Dichtstege verwirklicht, die mit Ausnehmungen
im Dichtungskörper abwechseln. Auch hier ist eine Anpassung an die
unterschiedlichen abzudichtenden Gegenflächen nicht beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine metallische Flach
dichtung anzugeben, welche auf einfache Weise herstellbar ist und
die bei der Abdichtung zweier unterschiedlicher Materialien, wie
z. B. einem Graugussblock und einem Aluminium-Kopf, eine einfache An
passung an die jeweiligen Werkstoffeigenschaften ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die metallische
Flachdichtung einstückig ausgebildet ist und in beiden Oberflächen
jeweils mehrere konzentrisch zueinander verlaufende Aussparungen
aufweist, die jeweils einen Verdrängungsraum bilden. Die Aussparun
gen sind so ausgebildet, dass sich zwischen ihnen Dichtungsteilflä
chen mit voneinander verschiedener Breite und/oder zwischen einer
Aussparung und den nächstliegenden Aussparungen der gegenüberliegen
den Oberfläche verbleibende Wände mit an sich entsprechenden Stellen
voneinander abweichenden Dicken ergeben.
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands sind Kennzeichen der Un
teransprüche.
Vorteil der erfindungsgemäßen metallischen Flachdichtung ist, dass
sie einstückig gefertigt werden kann und somit keine zusätzlichen
Arbeitsgänge zum Anbringen zusätzlicher Abdichtungen bzw. Einfassun
gen notwendig sind.
Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Abdichtung zweier unter
schiedlicher Materialien, wie z. B. einem Graugussblock und einem
Aluminium-Kopf, durch entsprechende Prägungen bzw. Aussparungen der
Dichtung eine einfache Anpassung an die jeweiligen Werkstoffeigen
schaften möglich wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der detaillierteren nachfolgenden
Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele an Hand der jeweili
gen Figuren.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teil-Draufsicht auf eine erfin
dungsgemäße metallische Flachdichtung,
Fig. 2 eine teilweise Querschnittsansicht einer erfin
dungsgemäßen metallischen Flachdichtung und
Fig. 3 und 4 teilweise perspektivische Schnittansichten weiterer
erfindungsgemäßer metallischer Flachdichtungen.
Die in Fig. 1 in Teil-Draufsicht dargestellte Zylinderkopfdichtung 1
weist beispielsweise eine Dichtungsplatte 6 aus einem metallischen
Werkstoff auf, der im Einbauzustand und unter Betriebsbedingungen
druckfest und nicht dickenverformbar ist, beispielsweise Aluminium.
Sie kann, wie es beispielsweise in der EP 0 485 693 A1 beschrieben
ist, aus der Zeichenebene heraustretende topographische Oberflächen
aufweisen. Mit 2 ist eine Brennraumdurchtrittsöffnung bezeichnet und
mit 3 Bereiche, welche eine nichttragende Funktion aufweisen. Inner
halb dieser Bereiche befinden sich beispielsweise Öffnungen 5 für
Wasser- bzw. Ölableitungen und dergleichen. Mit 4 sind weitere Öff
nungen zum Durchlass für Schraubverbindungen dargestellt.
Erfindungsgemäß können nun insbesondere die Bereiche um die Öffnun
gen 5 derart ausgebildet sein, dass sie zweiseitige Aussparungen,
welche z. B. durch Prägung erzielbar sind, aufweisen. Die dadurch ge
bildeten Dichtungskörper können dann je nach eingeprägter Quer
schnittsform unterschiedliche Verformungseigenschaften bzw. Dich
tungseigenschaften haben.
Wie in den nachfolgend mit Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4 be
schriebenen Beispielen dargestellt, können durch zweiseitige Prägung
zwischen den eingeprägten Verdrängungsräumen innere Querschnittsflä
chen geschaffen werden, die entsprechend ihren Wanddicken unter
schiedlichen Verformungskräften standhalten. Die Formen lassen sich
dabei so gestalten, dass die Dickenverformung der Dichtung durch
Stauchung oder durch Biegung entsteht.
Je nach abzudichtendem Bauteil und dessen Werkstoff ist die mögliche
Dichtpressung zu begrenzen, um ein Eindringen der Dichtung in die
Gegenfläche zu verhindern. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
die tragenden Flächen entsprechend groß oder die inneren Quer
schnitte entsprechend dünn ausgebildet werden. Mit beiden Maßnahmen
zusammen wird die Pressung festgelegt, bei der die Dickenverformung
beginnt.
In Fig. 2 ist ein Teil-Querschnitt, z. B. innerhalb des Bereichs um
eine der Öffnungen 5, einer erfindungsgemäßen metallischen Flach
dichtung dargestellt. Die beiden einander gegenüberliegenden Ober
flächen der metallischen Flachdichtung sind dabei mit 12 und 13 be
zeichnet. Die Schnittfläche ist mit 10 bezeichnet und die in die
Oberflächen 12, 13 eingebrachten Prägungen mit 11.
Hier sind die Aussparungen beziehungsweise die durch die Prägung
entstandenen Hohlräume 11 gegenüberliegend angeordnet. Durch diese
Anordnung entstehen zwischen den Aussparungen 11 kompakte Tragele
mente 16. Die Fließgrenze einer derartigen Anordnung liegt aufgrund
des großen inneren Querschnitts sehr hoch, was vornehmlich zu einer
Anwendung als Gasabdichtung oder als Abstützung führt.
Die Dichtung weist unterschiedlich tiefe Aussparungen 11 auf, die
z. B. dadurch entstehen, dass man auf einer Seite 13 die tragende
Fläche kleiner als auf der anderen Seite 12 macht. Auf diese Weise
können z. B. Anpassungen an unterschiedliche Gegenflächen, wie z. B.
an Aluminium und an Grauguss, vorgenommen werden. Für eine Zylinder
kopfdichtung wird man z. B. bei einem Aluminium-Kopf und einem Grau
guss-Block die dem Aluminium-Kopf zugewandten Flächen spezifisch
größer machen als die dem härteren Grauguss-Block zugewandten Flä
chen.
Eine weitere Variante zeigt Fig. 4, bei der die tragenden Flächen 12
bzw. 13 unterschiedlich hoch gemacht werden. Mit A, B, C, D ist je
weils die Ebene angegeben in der die einzelnen Teilflächen 12a und
12b bzw. 13c und 13d liegen. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche
Biegung und ein Verformungsanschlag. Auf diese Weise können kleine
Anpresskräfte verwirklicht werden. Ist eine Flachdichtung an einer
Stelle derart ausgeprägt, so lassen sich hierdurch vorzugsweise
Flüssigkeitsabdichtungen erzielen. Allerdings eignet sie sich auch
für eine Kombination von Flüssigkeitsabdichtung und Abstützung.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante ergibt sich ein mehr oder
weniger kleiner innerer Querschnitt Q1 bzw. Q2, wodurch die Verfor
mungseigenschaften festgelegt werden können. Die tragenden Flächen
können bei dieser Variante ebenfalls gemäß der in Fig. 2 bzw. in
nachfolgender Fig. 4 unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Des wei
teren können die Aussparungen der einen Seite 12 gegenüber den Aus
sparungen der anderen Seite 13 so asymmetrisch horizontal versetzt
sein, dass zwei gegenüberliegende Wände unterschiedliche Wanddicken
Q1 und Q3 aufweisen.
Des weiteren können die Aussparungen 11 wie in den dargestellten
Fig. 2 bis 4 konzentrisch oder aber auch kreisförmig um die jewei
lig abzudichtende Öffnung oder den Stützbereich, je nach Anwendung
oder Abdichtungsart, ausgeführt sein.
Insbesondere bei tragenden Flächen können die Aussparungen auch der
art ausgebildet sein, dass sich zwischen jeweils zwei Aussparungen
Formen ausbilden, die sich in die Gegenfläche, also die zu dichtende
Fläche, einarbeiten können. Diese Formen können zum Beispiel als um
laufende Spitzen oder Krallen ausgebildet sein.
Vorzugsweise werden die Aussparungen durch Prägung der metallischen
Flachdichtung erzielt. Hierbei können die Aussparungen derartig ge
staltet werden, dass die durch die Aussparungen gebildeten Verdrän
gungsräume der unterschiedlichen Dichtungsbereiche volumenmäßig so
aufeinander abgestimmt sind, dass sich beim Prägen eine gleichmäßige
Höhe der Dichtung ergibt.
Es kann aber auch gezielt, wie z. B. in Fig. 4 gezeigt, eine örtlich
unterschiedliche Höhe der Oberfläche verursacht werden. Gegebenen
falls kann diese unterschiedliche Dicke durch einen weiteren Ar
beitsgang wieder auf gleiche Höhe gebracht werden. Dies ist z. B.
durch spanende Bearbeitung oder einen weiteren Prägevorgang möglich.
Wie bereits erwähnt, können die erfindungsgemäß ausgebildeten Dich
tungsbereiche insbesondere bei einer Flachdichtung gemäß der EP 0 485 693 A1
verwendet werden, bei der eine zur Durchbiegung der abzu
dichtenden Fläche komplementäre dreidimensionale, sprungfreie Dichtfläche
bleibend ausgeformt ist. Die erfindungsgemäßen Dichtungsbe
reiche eignen sich hier insbesondere für die Bereiche in denen Flus
sigkeiten unter niedrigerem Druck durchgeleitet werden.
Schließlich kann die metallische Flachdichtung einer Oberflächenbe
handlung unterzogen werden. Für den Fall, dass Mikrodichteigenschaf
ten erforderlich sind, wird die Dichtung dann noch mit Kunststoff
oder Lack beschichtet.
Claims (10)
1. Metallische Flachdichtung, insbesondere Zylinderkopfdichtung
(1), welche einstückig ausgebildet ist und in beiden Oberflächen
(12, 13) jeweils mehrere konzentrisch zueinander verlaufende
Aussparungen (11) aufweist, die jeweils einen Verdrängungsraum
bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (11) so
ausgebildet sind, dass sich zwischen ihnen Dichtungsteilflächen
(12a, 12b, 13c, 13d) mit voneinander verschiedener Breite
und/oder zwischen einer Aussparung (11) und den nächstliegenden
Aussparungen (11) der gegenüberliegenden Oberfläche (12, 13)
verbleibende Wände mit an sich entsprechenden Stellen voneinan
der abweichenden Dicken (Q1, Q3) ergeben.
2. Metallische Flachdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (11)
kreisförmig um eine zu dichtende Öffnung (4, 5) ausgebildet
sind.
3. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (11)
sich gegenüberliegend in den einander gegenüberliegenden Ober
flächen (12, 13) vorgesehen sind.
4. Metallische Flachdichtung nach einem der Anspruche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (11) in
der einen Oberfläche (12) gegenüber den Aussparungen (11) in der
gegenüberliegenden Oberfläche (13) horizontal versetzt sind.
5. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (11) in
den gegenüberliegende Oberflächen (12, 13) unterschiedlich stark
ausgeprägt sind.
6. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Oberflä
che (12, 13) der Flachdichtung an der mit den Aussparungen (11)
versehenen Stelle örtlich unterschiedlich hoch ist.
7. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Aussparun
gen (11) gebildeten Verdrängungsräume eingeprägt werden, wobei
sie volumenmäßig so aufeinander abgestimmt sind, dass sich beim
Einprägen eine gleichmäßige Höhe der Dichtung ergibt.
8. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen derart
ausgebildet sind, dass sich die zwischen jeweils zwei Aussparun
gen (11) befindliche Oberfläche der Dichtung in jeweils die zu
dichtende Gegenfläche einarbeiten kann.
9. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, dass die Flachdichtung we
nigstens einseitig als eine zur Durchbiegung der abzudichtenden
Flächen komplementäre dreidimensionale, sprungfreie Dichtfläche
bleibend ausgeformt ist.
10. Metallische Flachdichtung nach einem der vorhergehenden Anspru
che,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Beschichtung
aus weicherem Material zur Mikroabdichtung aufweist.
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