DE4420355C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders einer RotationsdruckmaschineInfo
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- DE4420355C2 DE4420355C2 DE4420355A DE4420355A DE4420355C2 DE 4420355 C2 DE4420355 C2 DE 4420355C2 DE 4420355 A DE4420355 A DE 4420355A DE 4420355 A DE4420355 A DE 4420355A DE 4420355 C2 DE4420355 C2 DE 4420355C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung
des Biegeverlaufs eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine.
Beim Abrollen zweier Zylinder einer Rotationsdruckmaschine wirken auf die Zylinder
entlang der gemeinsamen Berührungslinie senkrecht zu den Zylinderdrehachsen Streckenla
sten oder auch einzelne Biegekräfte, die ein Durchbiegen der Zylinder zwischen ihren
beiden maschinengestellseitigen Lagern verursachen. Dies wirkt sich nachteilig auf den
Papierbahnlauf und das Druckergebnis aus. Das Problem verschärft sich bei größer werden
den Verhältnissen zwischen Zylinderlänge und Zylinderdurchmesser. Bei schlanken Zylin
dern, wie sie zukünftig bei Maschinenbreiten von sechs Seiten statt der heute üblichen 2
oder 4 Seiten in der Breite vermehrt vorkommen, kann die Durchbiegung Werte von bis zu
0.1 mm erreichen, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Zum gegenseitigen Abstützen von aufeinander abrollenden Zylin
dern ist aus dem Stand der Technik die Verwendung von Stützringen, insbesondere von
Schmitzringen, bekannt. Die Stützringe sind üblicherweise auf der Zylinderwelle zwischen
dem Zylinder und dessen Lager, d. h. innerhalb der Zylinderlager im Maschinengestell,
angeordnet. Eine Stützringanordnung, mit der sich der Abstand der aufeinander abrollenden
Zylinder verstellen läßt, ist beispielsweise aus der CH-PS 402 895 bekannt. Der aus der
gegenseitigen Abrollung resultierenden Biegebelastung wird damit jedoch nicht entgegenge
wirkt. Bei einer aus der DE 29 26 570 A1 bekannten Anordnung von Stützringen beidseitig
des Zylinders jeweils innerhalb und außerhalb des Maschinengestells ist an die Reduzierung
der Durchbiegung nicht gedacht.
Die DE 28 02 153 A1 betrifft die Anordnung von Stützringen an einem oder beiden Zylin
derzapfen nur außerhalb eines oder beider gestellseitigen Lager des Zylinders. Der Biegebe
lastung, die der eine Zylinder jeweils auf den anderen ausübt, kann durch diese bekannten
Stützringanordnungen jedoch ebenfalls nicht wirkungsvoll begegnet werden. Es ist ins
besondere nicht möglich, den in unterschiedlichen Druckstellungen auf den Zylinder
wirkenden, nach Größe und Richtung durch die Abrollung verursachten unterschiedlichen
Streckenlasten entgegen zu wirken.
Die DE 38 36 972 A1 lehrt ein als Verspannlager ausgebildetes Zylinderlager, das in
Richtung der im Betriebszustand auftretenden Lagerkraft exzentrisch justierbar angeordnet
ist. Das Verspannlager befindet sich an einem über die maschinengestellseitige Lagerung
des Zylinders hinausragenden Zylinderzapfen. Eine Anpassung der Verspannung an unter
schiedliche Betriebszustände des Zylinders wird jedoch nicht gelehrt. Dieses Verspannlager
ist insbesondere nicht dazu ausgelegt, einer Änderung der Richtung der auf dem Zylinder
wirkenden Streckenlasten entgegenzuwirken, wie sie durch den Wechsel der Betriebs
zustände des Zylinders verursacht wird.
Unterschiedliche Betriebszustände, bei welchen eine Veränderung der Größe der Vorspann
kraft wünschenswert ist, entstehen, wenn die Anzahl oder die Lage der Platten, mit denen
ein Zylinder belegt ist, oder beides gleichzeitig verändert werden. Ferner können umsteu
erbare Druckeinheiten unterschiedliche Betriebszustände einnehmen, bei welchen mit dem
Umsteuern immer auch eine Veränderung der Richtung der auf den umgesteuerten Zylinder
wirkenden Biegebelastung auftritt.
Die DE 37 07 996 C1 und die DE-PS 7 53 695 betreffen die Veränderung der Lage der
maschinengestellseitigen Drehlager eines Druckzylinders. Es wird die Lage des betreffenden
Zylinders selbst verändert. Eine Kompensation einer Biegebelastung wird nicht gelehrt.
Die gattungsbildende DE-AS 20 33 515 betrifft das örtliche Verändern des von einem
Druckzylinder erzeugten Druckbildes. Hierzu wird auf den Zylinder ein ihn verbiegendes
Biegemoment ausgeübt, wobei die Lage, die Länge und die größte Ausbiegung der Biegeli
nien der jeweils gewünschten Druckbildveränderung angepasst werden. Die Kräfte zum
Verbiegen des Zylinders greifen an Lagerstellen an, die beabstandet zu den beiden Dreh
lagern des Zylinders angeordnet sind. Die Kräfte werden mittels Kolben, die über Kolben
stangen jeweils auf einen Lagerkörper wirken oder über Exzenter aufgebracht. In den
Exzentern sind die Lagerzapfen des Zylinders exzentrisch zur Drehachse des Exzenter
drehgelagert.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zylindervorspannkraft in Anpassung an unter
schiedliche Betriebszustände des Zylinders einzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders
einer Rotationsdruckmaschine. Mittels einer von einem Antrieb aufgebrachten veränderbaren
äußeren Kraft wird eine Vorspannkraft, die ein Biegemoment um eine Achse quer zu einer
Drehachse des Zylinders erzeugt, in einem Abstand von einem maschinenseitigen Lager des
Zylinders auf einen Zapfen des Zylinders aufgebracht.
Nach der Erfindung dient das Biegemoment dazu, eine Durchbiegung des Zylinders
aufgrund einer Biegebelastung in unterschiedlichen Stellungen des Zylinders zu reduzieren.
Die Vorspannkraft wird durch ein Getriebe, das in den unterschiedlichen Stellungen des
Zylinders jeweils in einer anderen Getriebestellung blockiert, als resultierende Kraft eines
Kräfteparallelogramms gebildet, das durch die äußere Kraft und eine durch das Getriebe
gebildete Reaktionskraft darauf aufgespannt wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines
Zylinders einer Rotationsdruckmaschine durch Aufbringen eines Biegemoments um eine
Achse quer zu einer Drehachse des Zylinders. Das Biegemoment wird aufgebracht mittels
einer Kurbel, die in einem Abstand von einem maschinenseitigen Lager des Zylinders auf
einem Zapfen des Zylinders in einem Drehlager drehgelagert ist und eines Antriebs, durch
den eine veränderbare äußere Kraft auf die Kurbel aufbringbar ist.
Erfindungsgemäß greift die äußere Kraft exzentrisch zum Drehlager der Kurbel an. Es ist
wenigstens ein Blockiermittel vorgesehen, durch das die Kurbel gegen eine durch die äußere
Kraft bewirkte Drehung in wenigstens zwei Anschlagwinkellagen gegenüber dem Zylinder
blockierbar ist, in denen auf das Drehlager der Kurbel je eine Reaktionskraft auf die äußere
Kraft ausgeübt wird, die zusammen mit der äußeren Kraft ein Kräfteparallelogramm bildet,
dessen resultierende Kraft einer Durchbiegung des Zylinders aufgrund einer Biegebelastung
entgegen wirkt.
Das Aufbringen einer äußeren Kraft durch einen eigens dafür vorgesehenen Antrieb eröffnet
grundsätzlich die Möglichkeit, die Vorspannkraft flexibel jedem Betriebszustand eines
Zylinders anzupassen. Insbesondere läßt sich die äußere Kraft durch Steuerung des Antriebs
ändern. Eine manuelle Justierung vor Ort ist nicht notwendig. Eine Einstellung von einem
Maschinenleitstand aus wird möglich. Falls notwendig, kann die Antriebskraft auch während
des Betriebs verändert werden. Beim Umsteuern des vorzuspannenden Zylinders, beispiels
weise von einer Gummi/Gummi-Produktion auf eine Gummi/Stahl-Produktion und umge
kehrt, ändert sich die Richtung der auf den Zylinder wirkenden Biegebelastung erheblich,
während die Lage des Zylinders im Raum nur wenig verändert wird. Indem die vom An
trieb aufgebrachte Kraft über ein geeignetes Getriebe auf den Zylinderzapfen geleitet wird,
ist es nicht notwendig, den Antrieb selbst entsprechend der Richtungsänderung der Bie
gebelastung nachzuführen, um auch die Richtung der Vorspannkraft zu wechseln. Dies ist
wegen der vorgegebenen Platzverhältnisse in den meisten Anwendungsfällen auch nicht oder
nur begrenzt möglich. Durch die Kombination eines Antriebs mit einem Getriebe wird es
möglich, die Vorspannkraft bei einem Wechsel des Betriebszustandes des Zylinders, wie er
beispielsweise beim Umsteuern des Zylinders zwischen unterschiedlichen Druckstellungen
in vorgegebener Weise auftritt, automatisch in Richtung der jeweiligen Biegebelastung und
in der richtigen Größe einzustellen.
Die Vorspannkraft kann auf den Zylinderzapfen an einem Ort zwischen oder außerhalb der
maschinenseitigen Zylinderlagerung entweder auf einen oder beide Zylinderzapfen aufge
bracht werden.
Das Getriebe ist vorzugsweise als Schubkurbel ausgebildet. Es weist erfindungsgemäß eine
auf dem Zylinderzapfen drehbar gelagerte Kurbel auf, an der die äußere, vom Antrieb
aufgebrachte Kraft angreift. Ferner wird ein nur auf Zug belastbares Blockiermittel zum
einen an die Kurbel und zum anderen an das Maschinengestell angelenkt. Dadurch ist die
Kurbel in einer vorgegebenen Winkellage blockierbar. Anstelle des nur auf Zug belastbaren
Blockiermittels kann auch ein nur auf Druck belastbares Blockiermittel zur Kraftumlenkung
eingesetzt werden. Es bildet sich somit ein Kräfteparallelogramm zwischen der vom Antrieb
auf die Kurbel ausgeübten äußeren Kraft und der ebenfalls auf die Kurbel wirkenden
Gegenkraft zu der vom Blockiermittel aufgenommenen Kraft.
Das Kräfteparallelogramm kann durch geeignete Wahl des Angriffspunktes und der Rich
tung je der äußeren Kraft und der vom Blockiermittel aufgenommenen Kraft so gebildet
werden, daß eine Linie durch den Schnittpunkt dieser beiden Kräfte oder ihrer Verlänge
rungen und die Drehachse des Zylinders nahezu und idealerweise exakt deckungsgleich zur
Biegebelastung verläuft. Dies bedeutet, daß die resultierende Kraft, nämlich die Vorspann
kraft, zur Biegebelastung gleichgerichtet und somit zu deren Kompensation geeignet ist.
Bei diesem bevorzugt als Schubkurbel mit zugbelastbarem Blockiermittel ausgebildeten
Getriebe ist bei der Anordnung des Blockiermittels lediglich darauf zu achten, das die
Gegenkraft, die vom Blockiermittel auf die Kurbel ausgeübt wird, also die Linie durch die
Anlenkung des Blockiermittels am Maschinengestell und die Anlenkung des Blockiermittels
an der Kurbel, eine Komponente in Richtung der aufzubringenden Vorspannkraft hat.
Die Größe der Vorspannkraft läßt sich einfach durch Vergrößerung oder Verringerung der
vom Antrieb auf die Kurbel ausgeübten äußeren Kraft den Gegegebenheiten angepaßt
einstellen. Anderer Veränderungen bedarf es grundsätzlich nicht. Es können damit auch auf
jeden Zapfen eines Zylinders unterschiedliche Vorspannkräfte aufgebracht und unsymmetri
sche Biegebelastungen kompensiert werden.
Das Blockiermittel kann durch eine Kette, ein Seil oder dergleichen gebildet werden.
Bevorzugterweise findet allerdings eine Lasche Verwendung, die mit einem Ende am
Maschinengestell gelenkig befestigt und mit ihrem anderen Ende an der Kurbel bis zu seiner
Blockierstellung beweglich geführt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist für unterschiedliche Zylinderstellungen mit
entsprechend unterschiedlichen Biegebelastungen je ein Blockiermittel vorgesehen. In jeder
Zylinderstellung wird dabei nur jeweils eines der Blockiermittel beansprucht, während das
oder die anderen kräftefrei bleiben. Das vorstehend erläuterte Kräfteparallelogramm wird
mittels des für die jeweilige Zylinderstellung vorgesehenen Blockiermittels gebildet. Der
Angriffspunkt der äußeren Kraft an der Kurbel ist in allen Fällen der gleiche.
Eine ebenfalls vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, die maschinenseitige
Anlenkung des Blockiermittels beweglich gegenüber dem Maschinengestell und in jeder
oder in vorgegebenen Lagen arretierbar anzuordnen. Zum einen wird dadurch eine zu
sätzliche Feineinstellung der resultierenden Vorspannkraft für je einen Betriebszustand
ermöglicht. Dies ist beispielsweise bei unterschiedlichen Plattenbelegungen der Platten-
bzw. Formzylinder von Vorteil. Zum anderen wird es möglich, mit einem einzigen Bloc
kiermittel bei entsprechender Anordnung der Lage der Blockierstellungen an der Kurbel
auch bei unterschiedlichen Betriebszuständen auszukommen.
Bevorzugt wird die Kurbel durch eine Scheibe gebildet, auf der ein exzentrisch zum
Zylinderzapfen angeordneter Bolzen für eine Drehanlenkung des Antriebs sitzt. Eine
Scheibe als Kraftübertragungsglied eröffnet die größtmögliche Freiheit bei der Wahl des
Ortes für die Anlenkung des Antriebs und des Ortes für die Anlenkung des oder der
Blockiermittel. So kann die Scheibe im Falle starr ausgebildeter Zugglieder für jedes Zug
glied mit einer Führung versehen sein, in der beispielsweise ein an dem jeweiligen Zugglied
befestigter Bolzen gleitend geführt ist und zum Zwecke des Blockierens der Scheibe gegen
eine Art Anschlag läuft. Für solche Führungen steht bei einer als Scheibe ausgebildeten
Antriebskurbel ein weiter Winkelbereich der Scheibe zur Verfügung. Dies kann besonders
dann von Vorteil sein, wenn wegen unterschiedlicher räumlicher Verhältnisse bei unter
schiedlichen Maschinen die Zugglieder relativ zum Ort der Anlenkung des Antriebs an der
Antriebskurbel von Maschine zu Maschine unterschiedlich anzuordnen sind.
Antriebsseitig weist die erfindungsgemäße Vorrichtung bevorzugterweise ein motorisch getrie
benes zug- und druckbetätigbares Gewindegetriebe oder einen doppelseitig wirkenden
Hydraulikzylinder auf, mit dem eine Hebelstange entlang ihrer Längsachse in beide
Richtungen angetrieben werden kann. Dadurch kann die Richtung der Vorspannkraft in
einem noch größeren Bereich eingestellt werden. Der einstellbare Bereich kann weiter
dadurch erhöht werden, daß die Hebelstange, gegebenenfalls mitsamt Antrieb, um eine zum
Zylinderzapfen parallele Achse kippbar ist.
Vorteilhaft ist es auch, an der Hebelstange zwischen ihrer Anlenkung an der Antriebskurbel
und ihrem antriebsseitigen Ende ein Federelement zum Messen der von der Hebelstange
übertragenen Kraft anzuordnen. Ein Meßsignal für die von dem Federelement aufgenomme
ne Kraft kann zur Regelung des Motors mittels einer geeigneten Motorsteuerung dienen.
Obwohl es ausreichend oder auch wünschenswert sein kann, nur auf einen der beiden über
die maschinengestellseitige Zylinderlagerung hinausragenden Zylinderzapfen eine Vor
spannkraft aufzubringen, wird eine beidseitige Anordnung der erfindungsgemäßen Vor
richtung oft zu bevorzugen sein. Die beiden Vorrichtungen arbeiten dann zumeist symme
trisch; grundsätzlich müssen sie jedoch nicht gleichzeitig angesteuert werden, insbesondere
wird eine Ansteuerung zum Aufbringen unterschiedlicher Vorspannkräfte bevorzugt, wenn
dies erforderlich werden sollte.
Fig. 1 einen Teil einer Druckeinheit;
Fig. 2 die Auslenkung eines Zylinders der Druckeinheit von Fig. 1 unter einer Strecken
last;
Fig. 3 die Auslenkung des Zylinders von Fig. 2 bei verstärkter Lagerung;
Fig. 4 die Auslenkung des Zylinders von Fig. 2 bei einer Kompensation der Streckenlast
durch eine Vorspannkraft;
Fig. 5 eine Vorrichtung zum Vorspannen eines gegen einen Stahlzylinder angestellten
Gummizylinders;
Fig. 6 die Vorspannvorrichtung von Fig. 5 für den gegen einen Gummizylinder angestell
ten Gummizylinder der Fig. 5.
Fig. 7 einen Schnitt durch die Anordnung aus Gummizylinder und Vorspannvorrichtung der
Fig. 5 und 6; und
Fig. 8 eine Vorspannvorrichtung mit einer beweglich am Maschinengestell angelenkten
Lasche.
Fig. 1 zeigt eine Zylinderanordnung einer Druckeinheit mit einem Stahlzylinder 3, zwei
Gummizylindern 1 und 2, einem Formzylinder 4 für den Gummizylinder 1 und einem
Formzylinder 5 für den Gummizylinder 2. Die Gummizylinder 1 und 2 sind umsteuerbar.
In einer ersten Druckstellung A rollen sie auf dem Stahlzylinder 3 und in einer zweiten
Druckstellung B rollen sie aufeinander ab.
Die Umsteuerung erfolgt durch einen Arbeitszylinder 8. Eine Kolbenstange 9 des Arbeits
zylinders 8 trägt an ihrem Ende ein Koppelstück 10, das mittels eines Drehlagers 11 an
einem Hebel 12 angelenkt ist. Der Hebel 12 sitzt, wie Fig. 7 zu entnehmen ist, starr auf
einer Exzenterbüchse 7. Ein weiterer, ebenfalls starr mit der Exzenterbüchse 7 verbundener
Hebel 13 trägt einen Bolzen 14, der mittels einer Verstellschraube 15 verstellbar ist und in
einem Maschinengestell 6 zwischen zwei Anschlagpositionen A1, B1 für die beiden Druck
stellungen A und B geführt ist. Unter der Linearbewegung der Kolbenstange 9 wandert der
Mittelpunkt des Drehlagers 11 entlang der strichpunktierten Kreisabschnittslinie 21 um die
Drehachse 19 der Exzenterbüchse 7 zwischen den beiden durch den Bolzen 14 vorgegebe
nen Anschlagpositionen A1, B1. Jeder Gummizylinder 1 und 2 ist mit einem Zylinderzapfen
17 (Fig. 4, 7) in solch einer Exzenterbüchse 7 drehgelagert und beschreibt somit bei der
Drehung der Exzenterbüchse 7 um deren Drehachse 19, die zur Drehachse 1.1 bzw. 2.1 des
jeweiligen Gummizylinders 1 bzw. 2 exzentrisch verläuft, eine Kreisabschnittsbahn 20 um
die Drehachse 19 der Exzenterbüchse 7. Der Gummituchzylinder 1 wird dadurch entweder
an seinen Gummigegenzylinder 2 oder den Stahlzylinder 3 gepreßt. In seiner Mittelstellung
C ist er von beiden Gegenzylindern 2, 3 und vom entsprechenden Formzylinder 5 abge
stellt.
In Fig. 2 ist die Auslenkung f des Zylinders 2 dargestellt, der zwischen seinen beiden
maschinengestellseitigen Lagern 22 infolge der Abrollung auf einem entsprechenden Gegen
zylinder 1 oder 3 unter einer Streckenlast Q steht. Die Auslenkung f besitzt den bekannten,
unerwünscht stark ausgeprägten Verlauf.
Eine Verringerung der Auslenkung f läßt sich, wie in Fig. 3 dargestellt, durch eine
Verstärkung der Zylinderlager 22 erreichen, indem die beiden Lager als mehrrollige Lager
22.1 mit definiertem Spiel ausgebildet werden. Durch diese Streckung der Lager 22.1 in
Zylinderachsrichtung läßt sich bereits eine gewisse Verringerung der Durchbiegung erzie
len.
Fig. 4 zeigt, wie die Auslenkung f des mit der Streckenlast Q beaufschlagten Zylinders 2
durch das Aufbringen einer Gegenkraft PV1 auf einen über das eine Lager 22 hinaus
ragenden Wellenzapfen 18 und einer Gegenkraft PV2 auf den über das andere Lager 22
hinausragenden, gegenüberliegenden Wellenzapfen 18 weitestgehend reduziert wird. Im
Ausführungsbeispiel werden zwei gleichgroße und gleichgerichtete Kräfte PV1 und PV2
symmetrisch auf die beiden Wellenzapfen 18 aufgebracht. Die Auslenkung f verläuft
deshalb ebenfalls symmetrisch und behält ihren größten Wert in der Mitte zwischen den
beiden Lagern 22.
Die Gegenkräfte PV1 und PV2 sind sowohl in ihrer Richtung als auch in ihrer absoluten
Größe veränderbar, damit unterschiedlich verlaufenden Streckenlasten Q angemessen ent
gegengewirkt werden kann. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wechselt die aus der Abrol
lung und dem Eigengewicht des Zylinders gebildete Streckenlast Q beispielsweise bei einer
Umsteuerung zwischen den beiden Druckstellungen A und B ihre Richtung und ihre Größe.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine Anordnung zum Aufbringen einer Vorspannkraft, die in
Anpassung an die unterschiedlichen Druckstellungen A und B in ihrer Richtung und in
Anpassung an Streckenlasten Q, die beispielsweise in Abhängigkeit der Zylinderlängen auch
in ihrer Größe differieren können, verändert werden kann. Zur Beschreibung der Funktions
weise dieser Anordnung anhand der beiden Fig. 5 und 6 für die beiden Druckstellungen
A und B wird für die in diesen Fig. 5 und 6 nicht gezeichneten Details auf die Dar
stellung in Fig. 7 verwiesen.
In Fig. 5 befindet sich der Gummizylinder 2 in der Stellung A, d. h. er rollt auf dem
Stahlzylinder 3 und dem zugeordneten Formzylinder S ab, wodurch auf den Gummizylinder
2 eine aus beiden Abrollungen und seinem Eigengewicht resultierende Streckenlast wirkt.
Zur Kompensation dieser Streckenlast wird eine in die gleiche Richtung wirkende Vor
spannkraft 37 auf die beiden über die Lager 22 in der Maschinengestellwand 6 hinaus
ragenden Zapfenenden 18 der Zylinderzapfen 17 des Gummizylinders 2 aufgebracht.
Zu diesem Zweck ist auf den Zapfenenden 18 beidseitig des Gummizylinders 2 jeweils eine
Scheibe 23 mittels Lager 22.2 drehgelagert. Die Scheibe 23 sitzt auf dem Zylinderzapfen
17 weiter draußen als ein Antriebszahnrad 16 des Zylinders 2. An einem exzentrisch zur
Zylinderdrehachse 2.1 auf dieser Scheibe 23 sitzenden, in Zylinderachsrichtung weisenden
Bolzen 32 ist eine Hebelstange 31 um den Bolzen 32 drehbar angelenkt. Die Hebelstange
31 wird über ein Getriebe von einem Motor 26, der sich auf der dem Gummizylinder 1
abgewandten Seite des Gummizylinders 2 befindet, hin und her angetrieben. Die
Bewegungsrichtung der Hebelstange 31 verläuft quer zur Drehachse 2.1 des Gummi
zylinders 2. Die Scheibe 23 bildet eine Kurbel, die sich unter der Wirkung der Hebelstange
31 um die Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 dreht.
Der exzentrisch angeordnete Bolzen 32 ist in einem Bereich der Scheibe 23 angebracht, der
durch die Verbindungslinien von der Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 zu dessen
Eingriffslinien E mit den beiden Zylindern 3 und 5. auf denen er abrollt, begrenzt wird und
in den Raum zwischen den Stahlzylinder 3 und den Formzylinder 5 ragt. Die Bewe
gungsrichtung der Hebelstange 31 kann durch Umsteuern des Motors 26 gewechselt werden.
Neben der Hebelstange 31 weist das Getriebe des Ausführungbeispiels eine stabförmige
erste und eine stabförmige zweite Lasche 38 und 46 auf, die vorzugsweise starre Körper
sind. Die erste Lasche 38 ist an einem Ende in einem maschinengestellseitigen ersten Bock
43 mittels eines Gelenks 39 und die zweite Lasche 46 ist an einem Ende in einem eigenen
maschinengestellseitigen zweiten Bock 44 mittels eines Gelenks 45 befestigt. Die Anlenkung
der beiden Laschen am Maschinengestell 6 gestattet ein Verdrehen der Laschen um zur
Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 parallele Achsen. Im Ausführungsbeispiel werden die
Gelenke 39 und 45 durch Drehlager gebildet.
Am freien Ende der ersten Lasche 38 sitzt ein erster Bolzen 40, und am freien Ende der
zweiten Lasche 46 sitzt ein zweiter Bolzen 47. Die beiden Laschen 38 und 46 werden über
die Bolzen 40 und 47 an der Scheibe 23 geführt. Sie begrenzen die Drehfreiheit dieser
Scheibe 23, und zwar jeweils eine Lasche in einer Drehrichtung. Zu diesem Zweck weist
die Scheibe 23 zwei als Ausnehmungen ausgebildete Führungen 42 und 48 auf, die kreisab
schnittsförmig entlang eines gemeinsamen Kreisbogens 34 um die Drehachse 2.1 des
Gummizylinders 2 verlaufen. Im Ausführungsbeispiel liegt auf dem gleichen Kreisbogen
auch der exzentrisch angeordnete Bolzen 32. Die Ausnehmungen 42 und 48 haben in etwa
eine Breite, die dem Durchmesser der beiden Bolzen 40 und 47 entspricht und befinden sich
in dem vom exzentrisch angeordneten Bolzen 32 über die Zylinderdrehachse 2.1 hinaus ver
längerten Bereich der Scheibe 23. In der ersten Führung 42 ist der Bolzen 40 der ersten
Lasche 38 und in der zweiten Führung 48 ist der Bolzen 47 der zweiten Lasche 46 gleitend
aufgenommen. Die beiden Bolzen 40 und 47 weisen in die Richtung der Drehachse 2.1 des
Gummizylinders 2 und durchragen ihre jeweilige Ausnehmung.
Durch die Hebelstange 31 kann somit die Scheibe 23 solange gedreht werden, bis eine der
beiden Führungen 42 oder 48 mit ihrem jeweils nachlaufenden Ende gegen den in ihr glei
tend aufgenommenen Bolzen 40 oder 47 zu liegen kommt, die entsprechende Lasche 38
oder 46 auf Zug beansprucht wird und die Drehung blockiert. Die beiden Laschen sind am
Maschinengestell d und an der Scheibe 23 so angelenkt, daß sie nur entlang ihrer jeweiligen
Verbindungslinie von diesen beiden Anlenkungen auf reinen Zug beanspruchbar sind.
Die Anlenkung der Hebelstange 31 an die Scheibe 23 und die beiden Anlenkungen 39, 40
und 45, 47 der beiden Laschen 38 und 46 sind zueinander je so angeordnet, daß beim
Blockieren der Scheibe 23 ein Kräfteparallelogramm entsteht, dessen resultierender
Kraftvektor zur gemeinsamen Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 und der Scheibe 23
gerichtet ist und die gleiche Richtung wie die resultierende Streckenlast Q hat. Durch den
die Scheibe 23 und die Hebelstange 31 umfassenden Kurbeltrieb des Ausführungsbeispiels
und den beiden beidseitig, d. h. am Maschinengestell und an der Scheibe 23, drehbar
angelenkten Laschen 38 und 46 wird bereits erreicht, daß der resultierende Kraftvektor
immer zur Zylinderdrehachse weist. Durch Abstimmung der Bewegungsrichtung der
Hebelstange 31 und der Winkellage der beiden Führungen 42 und 48, insbesondere der
Winkellage der in Anschlag zu den Laschen 38 und 46 kommenden nachlaufenden Enden
dieser Führungen, wird der Schnittpunkt der somit in ihren Richtungen vorgegebenen Kräfte
so gewählt, daß die resultierende Kraft vom Schnittpunkt ausgehend und zur Zylinderdreh
achse weisend in die durch die Maschine vorgegebene Richtung der resultierenden Strecken
last weist.
Ein solches Kräfteparallelogramm ist für die Druckstellung A in Fig. 5 abgebildet. Durch
den Antrieb der Hebelstange 31 in Richtung des eingezeichneten Kraftvektors 36 für die
äußere Kraft wird die Scheibe 23 über den exzentrisch auf der Scheibe sitzenden Bolzen 32
in Richtung des Kraftvektors 36 so lange gedreht bis die erste Führung 42 mit ihrem
nachlaufenden Ende an den ersten Bolzen 40 der ersten Lasche 38 aufläuft. Durch Verlän
gerung wird der Zugkraftvektor der ersten Lasche 38 bzw. dessen Gegenkraft 35 - die
Lasche 38 wird entlang dieser Linie zwischen ihren beiden Krafteinleitpunkten bei den
Bolzen 39 und 40 auf Zug beansprucht - mit dem Kraftvektor 36 zum Schnitt gebracht. Der
Schnittpunkt liegt in diesem Falle genau in dem die Anlenkung bildenden Bolzen 32 der
Hebelstange 31, was jedoch nicht generell notwendig ist. Die ebenfalls am Bolzen 32
angreifende äußere Kraft 36 bildet mit dieser Gegenkraft 35 eine resultierende Kraft 37, die
von dem Schnittpunkt in Richtung auf die Zylinderdrehachse 2.1 zu gerichtet ist. Wegen
seiner Drehfreiheit ist die Lasche 38 nur auf Zug entlang der Verbindungslinie seiner beiden
Anlenkungen, den Bolzen 39 und 40, beanspruchbar und wirkt wie ein bei 39 befestigtes
Seil, das durch die äußere Kraft 36 über den Schnittpunkt der Kräfte 36 und 35, vorliegend
also über den exzentrisch angeordneten Bolzen 32 gespannt wird und diesen Bolzen bzw.
den imaginären Kräfteschnittpunkt in Richtung auf die Drehachse 2.1 zu drückt. Die resul
tierende Kraft 37 liegt deshalb immer in der Verbindungslinie zwischen dem Kräfteschnitt
punkt und der Zylinderdrehachse 2.1. Dieser Schnittpunkt ist, wie vorstehend beschrieben,
konstruktiv festgelegt, so daß lediglich noch die Größe der resultierenden Kraft 37 ver
änderbar ist, und zwar durch entsprechende Einstellung der äußeren Kraft 36 nach Größe
oder Richtung oder einer kombinierten Größen- und Richtungseinstellung.
Die zweite Ausnehmung 48 spielt bei der Kompensation der in der Druckstellung A
wirkenden Streckenlast keine Rolle. Sie muß sich entlang des Kreisbogens 34 nur soweit
erstrecken, daß der auf der zweiten Lasche 46 sitzende Bolzen 47 dabei nicht kraftschlüssig
in ihr zur Anlage kommen kann.
In Fig. 6 befindet sich der Gummizylinder 2 in der Druckstellung B. Er rollt somit auf dem
gegenüberliegenden Gummizylinder 1 und seinem eigenen Formzylinder 5 ab. Damit ändert
sich insbesondere die Richtung der resultierenden Streckenlast, die nunmehr von diesen
beiden abrollenden Zylindern 1 und 5 und ferner wieder durch die Eigengewichtkomponente
des Gummizylinders 2 auf diesen Gummizylinder 2 ausgeübt wird. Die Eigengewicht
komponente erhöht nun sogar die auszugleichende Streckenlast.
In dieser Druckstellung wird die Bewegung der Hebelstange 31 umgekehrt, so daß auf die
Scheibe 23 über den exzentrischen Bolzen 32 eine äußere Kraft 56 längs der Hebelstange
31 in Richtung auf den Motor 26 zu ausgeübt wird. Dadurch wird die Scheibe 23 gegenläu
fig zum vohergehenden Fall in die Richtung der resultierenden Kraft 57 gedreht bis der
Bolzen 47 gegen das nunmehr nachlaufende Ende der zweiten Führung 48 gedrückt wird.
Da auch die zweite Lasche 46 am Maschinengestell 6 drehbar angelenkt ist und deshalb nur
eine Zugkraft entlang der Verbindungslinie seiner beiden Bolzen 45 und 47 übertragen
kann, ist die resultierende Kraft 57 wieder auf die Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 zu
gerichtet. Durch geeignete Wahl der Größe und/oder der Richtung der äußeren Kraft 56 und
der Richtung der durch die zweite Lasche 46 aufnehmbaren Zugkraft 55 läßt sich die auf
die Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 wirkende resultierende Kraft 57 genauso wie in
der Druckstellung A in der gewünschten Richtung und Größe einstellen.
In dieser Druckstellung B spielt die erste Führung 42 keine Rolle. Auch sie muß sich
entlang des Kreisbogens 34 allerdings soweit erstrecken, daß der auf der ersten Lasche 38
sitzende Bolzen 40 nicht kraftschlüssig gegen ihr nachlaufendes Ende zur Anlage kommen
und dabei die Scheibe 23 hemmen kann.
Die Scheibe 23 bildet mit jeder der beiden Laschen 38 und 46 eine Schubkurbel. Je eine
dieser beiden Schubkurbeln wird in einer der beiden Druckstellungen A und B unabhängig
von der anderen betätigt.
Als Motor 26 dient ein Elektromotor, der über ein Getriebe 27, 28 und ein Gewinde 27.1
die Hebelstange 31 antreibt. Der gesamte Antrieb, insbesondere die Hebelstange 31, ist um
eine zur Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2 parallele Kippachse 24 drehbar an einer
maschinengestellseitigen Unterstützung 25 gelagert. Dadurch kann die Hebelstange 31 einer
Drehung der Scheibe 23 zwischen den Anschlagpositionen für die beiden Druckstellungen
A und B leichter folgen.
Zwischen dem motorseitigen Ende mit der Schnecke 28 und dem vorderen, beim Bolzen 32
an der Scheibe 23 angelenkten Ende besitzt die Hebelstange 31 einen Hülsenteil 29, in dem
ein Federelement 30 sitzt, das die Kraft vom Antrieb auf den exzentrisch an der Scheibe 23
angebrachten Bolzen 32 überträgt. Die so vom Federelement 30 aufgenommene Kraft 36
oder 56 bzw. die Größe der Einfederung wird mittels eines an dem Hülsenteil 29 an
gebrachten Linerpotentiometers 33 gemessen und in einer Motorregelung mit dem Kraft-
Sollwert verglichen und in Deckung mit diesem Sollwert gehalten oder gebracht. Das
Hülsenteil 29 mit dem Federelement 30 ist eine in Zug- und Druckrichtung wirksame
vorgespannte Federpatrone.
Die Motorregelung weist im wesentlichen einen Rechner 51 mit Regler und einen PC als
Service-Gerät 52 auf, die mit einem Maschinenleitstand 50 verbunden sind. So kann vom
Leitstand 50 aus eine voreingestellte Kraft auf das Zapfenende 18 des Gummizylinders 2
aufgebracht, geregelt gehalten oder bei Bedarf auch manuell am Leitstand geändert werden,
um beispielsweise nicht voreingestellten Betriebszuständen begegnen zu können. Bei einer
am Leitstand 50 vorgenommenen neuen Maschineneinstellung, beispielsweise einer Ände
rung der Druckstellung des Gummizylinders 2 kann die Größe der äußeren Kraft 36 bzw.
56 auf die Scheibe 23 einer Programmierung entsprechend auch vollautomatisch verändert
werden.
In Fig. 8 ist eine Lasche 38.1 dargestellt, die gegenüber dem Maschinengestell 6 be
weglich angeordnet ist. Ihre maschinenseitige Anlenkung 39.1 ist im Bock 43.1 entlang der
horizontalen Linie L verschiebbar und in jeder gewünschten Stellung zwischen zwei
Endstellungen arretierbar. Durch diese bewegbare Lasche 38.1 wird es möglich, in der
jeweiligen Betriebsstellung des Zylinders 2 (hier: Druckstellung A), eine Feineinstellung der
Vorspannkraft 37 bzw. 37' vorzunehmen. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn
in einer Druckstellung unterschiedliche Biegebelastungen auftreten können, wie dies wegen
unterschiedlich belegtem Plattenzylinder 5 der Fall sein kann. Arretierpositionen der An
lenkung 39.1 können auch fest vorgegeben sein, nämlich entsprechend der denkbaren
unterschiedlichen Plattenbelegungen. Grundsätzlich genügt auch eine einzige, beweglich
angeordnete Lasche 38, um den unterschiedlichen Betriebszuständen, wie sie beispielsweise
in den Fig. 5 und 6 dargestellt sind, zu begegnen. Dazu kann die Lasche 38.1 um eine
Mittellage, die ungefähr senkrecht unterhalb der Drehachse 2.1 des Gummizylinders 2
liegen kann, beweglich angeordnet sein. Entsprechend ist die Ausnehmung 42.1 auszubilden
und zu positionieren.
1
Zylinder
1.1
Drehachse
2
Zylinder
2.1
Drehachse
3
Stahlzylinder
4
Formzylinder
5
Formzylinder
6
Maschinengestell
7
Exzenterbüchse
8
Arbeitszylinder
9
Kolbenstange
10
Koppelstück
11
Drehlager
12
Hebel
13
Hebel
14
Bolzen
15
Verstellschraube
16
Antriebszahnrad
17
Zylinderzapfen
18
Wellenzapfen, Zapfenende
19
Drehachse
20
Kreisabschnittsbahn
21
Kreisabschnittslinie
22
Lager des Zylinders
2
22.1
Lager des Zylinders
2
22
Drehlager der Kurbel
23
23
Kurbel, Antriebskurbel, Scheibe
24
Achse, Kippachse
25
Unterstützung
26
Antrieb, Motor
27
Getriebe
27.1
Gewinde
28
Schnecke
29
Hülsenteil
30
Federelement
31
Antrieb, Hebelstange
32
Anlenkung, Bolzen
33
34
Kreisbogen
35
Gegenkraft, Zugkraft
36
äußere Kraft, Antriebskraft
37
Vorspannkraft, resultierende Kraft
38
Blockiermittel, Druck- oder Zugmittel, Zugglied, Lasche
38.1
Lasche
39
Gelenk
39.1
Anlenkung
40
Bolzen
41
42
Führung
42.1
Ausnehmung
43
Bock
43.1
Bock
44
Bock
45
Gelenk
46
Blockiermittel, Druck- oder Zugmittel, Zugglied, Lasche
47
Bolzen
48
Führung
49
50
Maschinenleitstand
51
Rechner
52
Service-Gerät
53
54
55
Gegenkraft, Zugkraft
56
äußere Kraft, Antriebskraft
57
Vorspannkraft
Aerste Druckstellung
Bzweite Druckstellung
CMittelstellung
EEingriffslinie
fAuslenkung
LLinie
PV1
Aerste Druckstellung
Bzweite Druckstellung
CMittelstellung
EEingriffslinie
fAuslenkung
LLinie
PV1
Gegenkraft
PV2
PV2
Gegenkraft
QBiegebelastung, Streckenlast
QBiegebelastung, Streckenlast
Claims (12)
1. Verfahren zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders einer Ro
tationsdruckmaschine, bei dem
mittels einer von einem Antrieb aufgebrachten veränderbaren äußeren
Kraft (36, 56) eine Vorspannkraft (37, 57), die ein Biegemoment um
eine Achse quer zu einer Drehachse (2.1) des Zylinders (2) erzeugt,
in einem Abstand von einem maschinenseitigen Lager (22) des Zylin
ders (2) auf einen Zapfen (17) des Zylinders (2) aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Biegemoment zur Reduzierung einer Durchbiegung des Zylinders
(2) aufgrund einer Biegebelastung (Q) in unterschiedlichen Stellungen
des Zylinders (2) dient, wobei
die Vorspannkraft (37, 57) durch ein Getriebe, das in den unter
schiedlichen Stellungen des Zylinders (2) jeweils in einer anderen
Getriebestellung blockiert, als resultierende Kraft eines Kräftepar
allelogramms gebildet wird, das durch die äußere Kraft (36, 56) und
eine durch das Getriebe gebildete Reaktionskraft (35, 55) darauf
aufgespannt wird.
2. Vorrichtung zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders einer Ro
tationsdruckmaschine durch Aufbringen eines Biegemoments um eine Achse
quer zu einer Drehachse (2.1) des Zylinders (2) mittels
einer Kurbel (23), die in einem Abstand von einem maschinenseitigen Lager (22) des Zylinders (2) auf einem Zapfen (17) des Zylinders (2) in einem Drehlager (22.2) drehgelagert ist und
eines Antriebs (26, 31), durch den eine veränderbare äußere Kraft (36, 56) auf die Kurbel (23) aufbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Kraft (36, 56) exzentrisch zum Drehlager (22.2) der Kurbel (23) angreift und
wenigstens ein Blockiermittel (38, 46) vorgesehen ist, durch das die Kurbel (23) gegen eine durch die äußere Kraft (36, 56) bewirkte Drehung in wenigstens zwei Anschlagwinkellagen gegenüber dem Zylinder (2) blockierbar ist, in denen
auf das Drehlager (22.2) der Kurbel (23) je eine Reaktionskraft (35, 55) auf die äußere Kraft (36, 56) ausgeübt wird, die zusammen mit der äußeren Kraft (36, 56) ein Kräfteparallelogramm bildet, dessen resultierende Kraft einer Durchbiegung des Zylinders (2) aufgrund einer Biegebelastung (Q) entgegen wirkt.
einer Kurbel (23), die in einem Abstand von einem maschinenseitigen Lager (22) des Zylinders (2) auf einem Zapfen (17) des Zylinders (2) in einem Drehlager (22.2) drehgelagert ist und
eines Antriebs (26, 31), durch den eine veränderbare äußere Kraft (36, 56) auf die Kurbel (23) aufbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Kraft (36, 56) exzentrisch zum Drehlager (22.2) der Kurbel (23) angreift und
wenigstens ein Blockiermittel (38, 46) vorgesehen ist, durch das die Kurbel (23) gegen eine durch die äußere Kraft (36, 56) bewirkte Drehung in wenigstens zwei Anschlagwinkellagen gegenüber dem Zylinder (2) blockierbar ist, in denen
auf das Drehlager (22.2) der Kurbel (23) je eine Reaktionskraft (35, 55) auf die äußere Kraft (36, 56) ausgeübt wird, die zusammen mit der äußeren Kraft (36, 56) ein Kräfteparallelogramm bildet, dessen resultierende Kraft einer Durchbiegung des Zylinders (2) aufgrund einer Biegebelastung (Q) entgegen wirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für unterschied
liche Druckstellungen (A, B) des Zylinders (2) mit unterschiedlichen Biege
belastungen (Q) ein einziges oder je ein Blockiermittel (38, 46), das oder die
gegenüber einem Maschinengestell (6) bewegbar angeordnet sein können,
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kurbel (23) durch eine Scheibe gebildet wird mit einem exzentrisch zum
Zapfen (17) des Zylinders (2) angeordneten Bolzen (32) für eine Drehanlen
kung des Antriebs (26, 31) an die Kurbel (23).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (23)
eine Führung (42, 48) aufweist, in der das starr ausgebildete Blockiermittel
(38, 46) bei einer Drehung der Kurbel (23) unter der äußeren Kraft (36, 56)
bis zu einer die weitere Drehung blockierenden Anschlagposition geführt
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (23)
für jedes Blockiermittel (38, 46) eine Führung (42, 48) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb einen Motor (26) oder einen Hydraulikzylinder sowie eine
von dem Motor (26) entlang ihrer Längsachse bewegbare Hebelstange (31)
umfaßt, die an der Kurbel (23) angelenkt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelstange
(31) um eine zum Zapfen (17) des Zylinders (2) parallele Achse (24) kippbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hebelstange (31) zwischen ihrer Anlenkung an der Kurbel (23) und ihrem
motorseitigen Ende ein Hülsenteil (29) aufweist, in dem ein Federelement
(30) zum Messen der von der Hebelstange (31) übertragenen Kraft angeord
net ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßsignal
für die von dem Federelement (30) aufgenommene Kraft zur Regelung des
Motors (26) mittels eines Rechners (51) dient.
11. Zylinder einer Rotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß je eine
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10 auf beiden Zapfen (17) des
Zylinders (2) vorgesehen ist.
12. Zylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Vor
richtungen unabhängig voneinander betätigbar sind.
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---|---|---|---|
DE4420355A DE4420355C2 (de) | 1994-06-10 | 1994-06-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung des Biegeverlaufs eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine |
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