DE4420246C1 - Probenahmeventil - Google Patents
ProbenahmeventilInfo
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- F17D3/10—Arrangements for supervising or controlling working operations for taking out the product in the line
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N1/00—Sampling; Preparing specimens for investigation
- G01N1/02—Devices for withdrawing samples
- G01N1/10—Devices for withdrawing samples in the liquid or fluent state
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die es erlaubt,
aus einem aggressiven und/oder toxischen, flüssigen oder
vorzugsweise gasförmigen Medium Proben zu entnehmen. Solche
Vorrichtungen eignen sich für die Verfolgung von chemischen
Reaktionen in Apparaturen, die wegen der Art der
Ausgangsmaterialien, der Zwischen- oder Endprodukte
hermetisch abgeschlossen sein müssen. An die Dichtigkeit
dieser Apparaturen werden somit hohe Anforderungen
gestellt, vor allem dann, wenn Bestandteile des Mediums,
von dem Proben zu ziehen sind, die Apparatur mechanisch
und/oder chemisch angreifen können.
Aus dem DE-GM 76 27 309 ist ein Probenahmeventil für
Behälter oder Rohrleitungen bekannt, bestehend aus einem
Ventilkörper mit einer zentralen Bohrung, die mit einem
Austragsstutzen in Verbindung steht, einer in der zentralen
Bohrung axial bewegbaren Spindel, die produktseitig eine
kegelige Sitzfläche besitzt, sowie aus Mitteln zur
Befestigung an einem Stutzen des Behälters oder der
Rohrleitung und einem Betätigungsorgan für die Spindel,
wobei in der Wand des
Ventilkörpers ein oder mehrere Hohlräume gebildet sind, die
einerseits nahe der kegeligen Sitzfläche der Spindel in die
zentrale Bohrung des Ventilkörpers münden und andererseits
mit einer Zuleitung zum Anschluß an eine Spülleitung
verbunden sind. Ein solches Probenahmeventil ist jedoch für
die obengenannten aggressiven und/oder toxischen Medien
nicht geeignet, vor allem nicht für solche Medien, die Feststoffe
wie Koks abscheiden können.
Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein
Probenahmeventil zur Verfügung zu stellen, mit dem auch aus
einem aggressiven und/oder toxischen fluiden Medium, das
Bestandteile enthalten kann, die die Apparatur mechanisch
und/oder chemisch angreifen können, Proben zu entnehmen
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Probenahmeventil mit einem rohrförmigen Ventilgehäuse 1, in
das jeweils seitlich ein Probeentnahmestutzen 2, eine
Gaszuführung 3 mit einem Einlaßventil 4 und eine
Gasabführung 5 mit einem Auslaßventil 6 einmündet und das
an eine in einer Behälter- oder Rohrwand angeordnete
Probeentnahmeöffnung abdeckend mit einer Stirnseite an
diesem Behälter 14 oder Rohr 14 dicht angebracht werden
kann und eine zentrale Bohrung umfaßt, in der ein axial
verschiebbarer Kolben 7 dichtend geführt ist, der an dem
dem Behälter oder Rohr 14 zugewandten Ende einen
Kolbenkopf 10 aufweist, der an seiner dem Ventilgehäuse 1
zugewandten Seite über eine konisch ausgestaltete
Dichtfläche verfügt, die in Schließstellung des
Probenahmeventils so gegen eine Kante 11 der den Kolben
führenden zentralen Bohrung des Ventilgehäuses 1 drückt,
daß eine Liniendichtung entsteht, wobei der Kolben 7 in dem
Bereich zwischen der ihn umgebenden Abdichtung 28 und dem
Kolbenkopf 10 eine Querbohrung 9 aufweist, die mit einer
Längsbohrung 8 in dem Kolben in Verbindung steht, die den
Abfluß des zu entnehmenden Mediums in den auf der anderen
Seite der Abdichtung 28 liegenden Probenahmestutzen 2
erlaubt und die über die Querbohrung 9 und die Verbindung 12
mit der in dem Bereich zwischen der Probeentnahmeöffnung und
der Abdichtung 28 angeordneten Gaszuführung 3 verbunden ist,
so daß letztere stets mit der auf der anderen Seite der
Abdichtung 28 ins Ventilgehäuse 1 einmündenden Gasabführung 5
und dem Probenahmestutzen 2 in Verbindung steht.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden im
folgenden näher erläutert.
Das Ventilgehäuse 1 besteht vorteilhaft aus mehreren
Teilen:
Ein vorderes Rohr 13 ist mit dem Behälter (Rohr) 14, in dem
das zu entnehmende Medium sich befindet, fest, also
beispielsweise verschweißt, oder lösbar verbunden, also
beispielsweise durch ein Gewinde. Der dem Behälter 14 oder
Rohr 14 abgewandte Teil des Rohrs 13 ist als Flansch 15
ausgestaltet. Dieser Flansch 15 ist zweckmäßig so
ausgestaltet, daß die Gaszuführung 3 als daran angepaßter
Zwischenflansch 16 geformt ist, der seinerseits an einen
weiteren Flansch 17 angepaßt ist, der mit dem hinteren
Teil 18 des Ventilgehäuses 1 verbunden ist, welcher den
Probenahmestutzen 2 und die Gasabführung 5 trägt. Die
Flanschverbindungen 15, 16 und 17 sind durch geeignete
Dichtelemente 19 abzudichten.
Der die Dichtkante 11 ausbildende Teil des Ventilgehäuses 1
ist zweckmäßig als Ventilsitzbuchse 20 ausgestaltet. Diese
Ausführungsform der Erfindung erlaubt eine Demontage und
gegebenenfalls Reparatur dieses Werkstücks.
Die Verbindung 12 zwischen Gaszuführung 3 und Querbohrung 9
ist zweckmäßig so ausgestaltet, daß zwischen Kolben 7 und
Ventilsitzbuchse 20 ein Ringspalt bleibt.
Diese vordere Querbohrung 9 erlaubt in der Arbeitsstellung,
in der das zu bestimmende Medium entnommen wird, einen
leichten Übertritt des Mediums aus dem Behälter 14 über
eine hintere Querbohrung 21 in den Probenahmestutzen 2. In
dieser Arbeitsstellung sind die beiden Ventile 4 und 6
geschlossen und der Kolben 7 gegen die Atmosphäre mit einer
hinteren Dichtung abgedichtet.
Auf der dem Kolbenkopf 10 gegenüberliegenden Seite des
Behälters 14 kann eine Wartungsöffnung 23, gegebenenfalls
mit einem Stutzen 24, vorgesehen sein, um die Wartung und
Demontage der Vorrichtung zu erleichtern.
Der Kolben 7 wird durch an sich bekannte Mittel zwischen
seiner Arbeits- und Ruhestellung bewegt. Diese Bewegung
kann mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen, im
einfachsten Fall durch ein Handrad 25 über ein Gestänge 26
mit einem Gewinde, wobei in dem Falle, wenn der Behälter 14
einen runden Querschnitt hat und der Kolbenkopf 10 daran
angepaßt ist, als Verdrehsicherung eine Radialführung 27
vorgesehen sein kann.
Die Figur zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit ihren
bevorzugten Ausgestaltungen, wobei der Kolben 7 in
Ruhestellung ist. Der Kolbenkopf 10 ist in Ruhestellung 10a
gezeichnet und in Arbeitsstellung 10b angedeutet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich beispielsweise
zur Entnahme von Proben aus dem Reaktionsgemisch bei der
thermischen Spaltung von 1,2-Dichlorethan zu Vinylchlorid.
Dieses Gasgemisch besteht im wesentlichen aus den
Spaltprodukten Vinylchlorid und Chlorwasserstoff, nicht
umgesetztem 1,2-Dichlorethan und Nebenprodukten, darunter
elementarer Kohlenstoff, der sich in Form von Koks am
Kolbenkopf 10 absetzen und in die erfindungsgemäße
Vorrichtung eindringen kann. Dieses Reaktionsgemisch hat
eine Temperatur in der Größenordnung von 450°C.
Vinylchlorid ist bekanntermaßen toxisch und
Chlorwasserstoff in Gegenwart von nie auszuschließenden
Feuchtigkeitsspuren korrosiv. Von diesem aggressiven Medium
können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zuverlässig
Gasproben entnommen werden, beispielsweise beim Anfahren
der Reaktion oder im laufenden Betrieb.
Vor einer Probeentnahme wird zweckmäßig die ganze Apparatur
inklusive Probeentnahmestutzen 2 mit Inertgas,
beispielsweise Stickstoff, gespült. Dieses Inertgas tritt
über das Einlaßventil 4, die Gaszuführung 3, den
Ringspalt 12 und die vordere Querbohrung 9 in die
Längsbohrung 8 und über die hintere Querbohrung 21 in den
Probeentnahmestutzen 2 und in die Gasauslaßvorrichtung 5.
Um diese Zwangsführung des Gases zu erreichen, ist der
Kolben 7 mit der Führung 1 durch eine Dichtung 28
abgedichtet. Zur Entnahme der Probe wird dann der Kolben 7
in die Arbeitsstellung gebracht und das zu messende Medium
entnommen, wobei dieses über die vordere Querbohrung 9 und
die Längsbohrung 8 in den Probeentnahmestutzen 2 gelangt.
Nach Abschluß der Messung wird der Kolben 7 wieder in die
Ruhestellung gebracht, worauf erneut eine Spülung mit
Inertgas erfolgen kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt eine robuste und
wartungsfreundliche Einrichtung dar, mit der einfach und
zuverlässig aus schwierig zu beherrschenden Medien Proben
gezogen werden können.
Claims (7)
1. Probenahmeventil mit einem rohrförmigen
Ventilgehäuse (1), in das jeweils seitlich ein
Probeentnahmestutzen (2), eine Gaszuführung (3) mit einem
Einlaßventil (4) und eine Gasabführung (5) mit einem
Auslaßventil (6) einmündet und das an eine in einer
Behälter- oder Rohrwand angeordnete Probeentnahmeöffnung
abdeckend mit einer Stirnseite an diesem Behälter (14)
oder Rohr (14) dicht angebracht werden kann und eine
zentrale Bohrung umfaßt, in der ein axial verschiebbarer
Kolben (7) dichtend geführt ist, der an dem dem Behälter
oder Rohr (14) zugewandten Ende einen Kolbenkopf (10)
aufweist, der an seiner dem Ventilgehäuse (1) zugewandten
Seite über eine konisch ausgestaltete Dichtfläche
verfügt, die in Schließstellung des Probenahmeventils so
gegen eine Kante (11) der den Kolben führenden zentralen
Bohrung des Ventilgehäuses (1) drückt, daß eine
Liniendichtung entsteht, wobei der Kolben (7) in dem
Bereich zwischen der ihn umgebenden Abdichtung (28) und
dem Kolbenkopf (10) eine Querbohrung (9) aufweist, die
mit einer Längsbohrung (8) in dem Kolben in Verbindung
steht, die den Abfluß des zu entnehmenden Mediums in den
auf der anderen Seite der Abdichtung (28) liegenden
Probenahmestutzen (2) erlaubt und die über die
Querbohrung (9) und die Verbindung (12) mit der in dem
Bereich zwischen der Probeentnahmeöffnung und der
Abdichtung (28) angeordneten Gaszuführung (3) verbunden
ist, so daß letztere stets mit der auf der anderen Seite
der Abdichtung (28) ins Ventilgehäuse (1) einmündenden
Gasabführung (5) und dem Probenahmestutzen (2) in
Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventilgehäuse (1) aus mehreren Teilen besteht, wobei
ein vorderes Rohr (13) mit dem Behälter oder Rohr (14),
in dem das zu entnehmende Medium sich befindet, fest oder
lösbar verbunden ist, der dem Behälter (14) abgewandte
Teil des Rohrs (13) als Flansch (15) so ausgestaltet ist,
daß die Gaszuführung (3) als daran angepaßter
Zwischenflansch (16) geformt ist, der seinerseits an
einen weiteren Flansch (17) angepaßt ist, der mit dem
hinteren Teil (18) des Ventilgehäuses (1) verbunden ist,
welcher den Probenahmestutzen (2) und die
Gasabführung (5) trägt, wobei die
Flanschverbindungen (15, 16, 17) durch geeignete
Dichtelemente (19) abzudichten sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Dichtkante (11) ausbildende
Teil des Ventilgehäuses (1) als Ventilsitzbuchse (20)
ausgestaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung (12) zwischen Gaszuführung (3) und
Querbohrung (9) so ausgestaltet ist, daß zwischen
Kolben (7) und Ventilsitzbuchse (20) ein Ringspalt
bleibt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der dem
Kolbenkopf (10) gegenüberliegenden Seite des Behälters
oder Rohres (14) eine Wartungsöffnung (23),
gegebenenfalls mit einem Stutzen (24), vorgesehen ist.
6. Verwendung der Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zur Entnahme von flüssigen oder
gasförmigen Proben.
7. Verwendung der Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche zur Entnahme von flüssigen oder
gasförmigen Proben aggressiver und/oder toxischer Medien.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420246 DE4420246C1 (de) | 1994-06-10 | 1994-06-10 | Probenahmeventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420246 DE4420246C1 (de) | 1994-06-10 | 1994-06-10 | Probenahmeventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4420246C1 true DE4420246C1 (de) | 1995-10-26 |
Family
ID=6520225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944420246 Expired - Fee Related DE4420246C1 (de) | 1994-06-10 | 1994-06-10 | Probenahmeventil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4420246C1 (de) |
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- 1994-06-10 DE DE19944420246 patent/DE4420246C1/de not_active Expired - Fee Related
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