DE4419841A1 - Verfahren zur Ansteuerung des Arbeitspunktes einer Verstärkerstufe - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung des Arbeitspunktes einer VerstärkerstufeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung des
Arbeitspunktes einer Verstärkerstufe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es ist bekannt, daß bei Bildröhren, die mit einer hohen Videosi
gnalamplitude angesteuert werden, wie z. B. Projektoren, die
Videoverstärker zur Ansteuerung der Bildröhren für höhere
Versorgungsspannungen und Aussteuerungen ausgelegt werden. Eine
Grenze ergibt sich in der maximalen Spannung und Temperaturbela
stung der Transistoren. Die Videosignale mit den hohen Anforde
rungen an die Endstufe treten aber nur in den seltensten Fällen
auf, wie z. B. bei Frequenzgangmessungen oder speziellen Compu
tergraphiken. Daher ist eine Auslegung der Endstufe auf diese
höheren Belastungen im Normalbetrieb eher schädlich, da der Lei
stungsverbrauch und die Hitzeentwicklung ansteigen. Die Ursache
dieses Problems liegt in der Temperaturabhängigkeit des Transi
stors von der Frequenz, da der Strom und damit die Temperatur
bei hohen Frequenzen linear zunehmen.
Weiterhin verschiebt sich der Arbeitspunkt des Videoverstärkers
bei hohen hochfrequenten Signalaussteuerungen, und es werden
dann niederfrequente Signalkomponenten verzerrt übertragen. In
der Praxis zeigen sich dann die Rücklauflinien der Ablenkschal
tungen und verschiedene fehlerhafte Bildhelligkeiten bei
überlagerten Balkenmustern oder Graustufen. Eine Erhöhung des
Ruhestromes für den Arbeitspunkt des Videoverstärkers würde das
Problem zwar lösen, hätte aber die bekannten Leistungs- und
Temperaturprobleme zur Folge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verzerrungsfreie
Darstellung von Videosignalen mit geringem Aufwand an Bauteilen
zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angege
benen Merkmale der Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Arbeitspunkt einer
Verstärkerstufe mit Hilfe einer Regelgröße gesteuert, die in Ab
hängigkeit von der frequenzmäßigen Aussteuerung der Verstärker
stufe gewonnen wird. Der Verstärkerstufe ist ein Emitterfolger
nachgeschaltet, aus dessen Strompfad die Regelgröße gewonnen
wird. Mit steigender Frequenz nehmen, physikalisch bedingt, die
Blindströme in dem Transistor des Emitterfolgers zu. Dadurch er
höht sich der Strom im Strompfad des Emitterfolgers, und der
Spannungsabfall an einem Widerstand im Strompfad des Emitterfol
gers steigt an. Die so gewonnene Regelgröße wird über Kondensa
toren gleichgerichtet und/oder gefiltert. Die frequenzmäßige Ab
hängigkeit wird durch den Spannungsabfall am Widerstand erzeugt,
da bei hohen Frequenzen der Strom durch den Transistor zunimmt.
Die Spannung über dem Widerstand steigt an, und am Eingang der
Verstärkerstufe wird der Arbeitspunkt in gewollter Weise
beeinflußt.
Die mit der Frequenz ansteigende (physikalisch bedingte)
Verlustleistung des Transistors des Emitterfolgers liefert
insbesondere die Regelgröße. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Regelgröße an einem linearen Eingang der Verstärkerstufe zu
gewinnen.
Diese Steuerung des Arbeitspunktes ermöglicht eine höhere
Aussteuerfähigkeit der Verstärkerstufen, speziell bei hohen Fre
quenzen, und reduziert die Leistungsaufnahme, wenn diese
erhöhten Anforderungen nicht auftreten. Eine verzerrungsfreie
Darstellung von Videosignalen mit großem Anteil von hohen
Frequenzen speziell auf Bildschirmen von Kathodenstrahlröhren
ist mit geringem Aufwand an Bauteilen möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen erläu
tert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schaltung,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine nächste Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5 eine Darstellung von Videosignalen und
Fig. 6-8 zeigen Weiterbildungen der Erfindung.
Fig. 1 zeigt die Verstärkerstufe 1 mit den Transistoren TV06 und
TV05, weiterhin den Emitterfolger 2 mit dem Transistor TV07 und
die Treiberstufe 3 mit dem Transistor TV03 und den Widerständen
RV05 und RV03, die für die Gesamtverstärkung sorgen. Der
Transistor TV05 bekommt von dem Transistor TV03 Wechsel- und
Gleichspannungs-Informationen, hingegen der Transistor TV06 nur
die Wechselspannungsinformationen. Die Schaltung entnimmt dem
Transistor TV07 des Emitterfolgers 2 aus dessen Strompfad die
Regelgröße. Die frequenzmäßige Abhängigkeit in Form einer
Regelgröße wird durch den Spannungsabfall am Widerstand RV30 er
zeugt, da bei hohen Frequenzen der Blindstrom des Transistors,
physikalisch bedingt, zunimmt. Die Spannung steigt folglich an,
und am Eingang der Verstärkerstufe 1 wird der Arbeitspunkt in
gewollter Weise beeinflußt. Der Kondensator CV23 dient als
Filter und der Kondensator CV22 als Gleichrichter. Das heißt,
sie unterdrücken die restlichen Hochfrequenz- und Videokomponen
ten. Über den Widerstand RV16 wird diese Spannung dem Transistor
TV06 zugeführt. Über die Widerstände RV15 und RV16 wird die
Grundeinstellung vorgenommen. Diese kann nun sehr stromsparend
gewählt werden. Der Ruhestrom wird ferner von dem Transistor
TV07 und der fast durch den Widerstand RV05 bestimmt.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Um den Einfluß
des Widerstandes RV05 zu kompensieren, ist eine zusätzliche Re
gelung über RV16 möglich. Würde mit dem Helligkeitsregler
gleichspannungsmäßig die Signalspannung durchfahren, entstünde
an dem Widerstand RV30 ein Spannungsabfall, ohne daß eine hohe
Frequenz verwendet wird, und die Regelung wurde den Widerstand
RV05 und den Transistor TV07 belasten. Dieses wird vermieden,
indem der Widerstand RV15 über den Punkt A mit dem Widerstand
RV05 verbunden wird. Steigt nun die Gleichspannung am Punkt A,
wird diese zusätzlich als Regelkomponente von der Basis des
Transistors TV06 ausgewertet. Wenn die Gleichspannung ansteigt,
ohne daß eine hohe Frequenz benötigt wird, wird vermieden, daß
der Betriebsstrom zu groß wird.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Dieses Ausführungsbeispiel weist als Schutzmaßnahme eine Diode
DV11 auf, damit beim Wegfall der Widerstände RV30 und/oder RV31
der Transitor TV06 keinen zu hohen Basisstrom bekommt. Weiterhin
schützt die Diode DV11 auch vor zu hohem Anstieg der
Regelspannung an der Verstärkerstufe. Die Diode DV12 dient zur
Kompensation der Basis-Emitter-Diode vom Transitor TV06,
insbesondere zur Temperaturkompensation. Der Widerstand RV31
dient zur Verstärkung der Siebung des Kondensators CV22.
Fig. 4 zeigt ein vereinfachtes Ersatzschaltbild. Die abgegrif
fene Spannung über dem Widerstand RV30 wird über den Hochpaß 4
und den Widerstand RV16 an den Transistor TV06 weitergegeben.
Der Transistor TV06 hat wiederum Verbindung mit dem Emitterfol
ger TV07. Der Hochpaß besteht aus dem Kondensator CHP, den
Dioden D1, D2, dem Filterkondensator CF und dem Arbeitswider
stand RA. Wird aufgrund der steigenden Frequenz ein höherer Si
gnalstrom benötigt, kann aufgrund der Rückführung über den
Hochpaß 4 auf die Basis des Transistors TV06 eine Erhöhung des
Signalstroms vorgenommen werden.
Fig. 5 zeigt die Messungen bei einem Videosignal von 15 MHz.
Fig. 5.1 stellt das Videoeingangssignal an dem Transistor TV01
mit den Kenngrößen weiß W, schwarz S, Burst Bu und Blanking B1
dar.
Fig. 5.2 stellt das Videoausgangssignal VAUS an BV13-CAT mit Re
gelung dar. Mit Regelung hat das Ausgangssignal einen Maximal
wert von 230 Vss. Der maximale Strombedarf ist mit Regelung 120
mA.
Fig. 5.3 stellt das Videoausgangssignal VAUS an BV13-CAT ohne
Regelung dar, wobei die Rücklaufsignale RS nicht ausreichend
dunkel getastet sind. Das maximale Ausgangssignal VAUS ist
begrenzt und verzerrt. Ohne Regelung hat das Ausgangssignal ei
nen maximalen Wert von 50 Vss. Der maximale Strombedarf ist ohne
Regelung ca. 60 mA.
Für beide Werte, mit oder ohne Regelung, gilt der gleiche
Gesamtruhestrom der Endstufe von 13 mA bei der Betriebsspannung
UB=250 Volt. Das entspricht einer Leistung von 3,25 Watt. Der
maximale Strombedarf ist ohne Regelung ca. 60 mA und mit Regelung
120 mA. Da diese Werte nur kurzfristig auftreten, ist die
Gesamtbilanz positiv im Bezug auf Aufwand und Leistungsver
brauch.
Jeder Transistor hat eine Transitfrequenz, bei der die Verstär
kung von Hochfrequenz HF den Wert 1 erreicht. Dann ist die
Grenze dieses Transistors bezüglich HF-Verstärkung absolut
erreicht. Dieser Wert "1" wird auch "Gewinn-Bandbreitenprodukt"
genannt. Ein Transistor kann im Arbeitspunkt der maximalen
Transitfrequenz auch die höchste Spitzenaussteuerung für
Hochfrequenz aufbringen. Dieser Arbeitspunkt ist mit einem
höheren Stromverbrauch verbunden.
In Fig. 6 ist dieser höhere Stromverbrauch durch die Änderung
vom Arbeitspunkt AP1 auf den Arbeitspunkt AP2 durch das Anstei
gen des Stromes ic dargestellt. Für die Auslegung des Ver
stärkers ist es sehr wichtig, ob er mit 1 W oder 10 W Verlust
leistung betrieben wird, da die Kühlflächen, der Hochfrequenz-
Weg und das Netzteil größer ausgelegt werden müssen.
Fig. 7 zeigt eine Weiterbildung der Erfindung. Die Verstärkung
wird durch eine Spannungsgegenkopplung im üblichen Sinne durch
das Verhältnis der Widerstände RV03 und RV05 bestimmt. Die
Spannungsverstärkung der Schaltung ergibt sich durch die
Transistoren TV05 und TV06. Der Transistor TV06 ist hier als ge
steuerte Stromquelle dargestellt. So wirkt er als Arbeitswider
stand für den Transistor TV05 und sichert einen hohen Verstär
kungsfaktor. Die Hochfrequenz wird über den Kondensator CV08 zu
geführt. Die Erhöhung der Transitfrequenz der Transistoren TV06
und TV05 erfolgt durch die Gleichspannung, welche an dem
Widerstand RV17 und CV09 anfällt. Der Kollektorstrom des
Transistors TV06 wird erhöht und damit auch die Transitfrequenz.
Wie in Fig. 6 dargestellt ist, verschiebt sich der Arbeitspunkt
AP1 auf den Arbeitspunkt AP2. Je nach Bedarf ergeben sich auch
Zwischenwerte. Damit die symmetrische Aussteuerung erhalten
bleibt, wird nun über die Widerstände RV05 und RV03 wieder der
richtige Arbeitspunkt für den Transistor TV05 eingestellt. Der
Transistor TV05 arbeitet nun ebenso mit einem höherem Strom.
Damit ist nun auch seine Transitfrequenz erhöht worden. Übli
cherweise werden für die Transistoren TV05 und TV06 Komplemen
tärtypen verwendet. Somit ist die Gleichspannungsverstärkung bis
hin zu den höchsten Frequenzen symmetrisch und hoch. Da dieser
Fall nur bei speziellen Signalen auftritt, kann die Auslegung
der Kühlung und des Netzteils vereinfacht werden.
Wenn der Hochfrequenz-Arbeitspunkt durch Stromerhöhung in den
Transistorstufen TV05 und TV06 verbessert wird, wird gleichzei
tig für eine Stabilisierung der Schaltung gesorgt. Der Transi
stor TV07 liefert nur mehr Regelstrom, wenn er genug Hochfre
quenz angeboten bekommt. So ist sichergestellt, daß eine
Überregelung der Gesamtschaltung nicht möglich wird. Wird der
Transistor TV06 und somit auch der Transistor TV05 über das Op
timum hinaus geöffnet, dann sinkt die Hochfrequenzamplitude wie
der, und der Regelstrom steigt nicht mehr an. Daher bleibt diese
Schaltung automatisch im Maximalwert = Optimum für die Hochfre
quenz stehen. Gleichspannungsanstiege werden über Gegenkopp
lungswiderstände RV03 und RV05 ausgeregelt. Somit ist nur ein
Betrieb zwischen dem Kompromißminimum für Videosignal und dem
Hochfrequenz-Optimum möglich.
Fig. 8 zeigt, daß nur bei speziellen Signalen das Frequenzspek
trum im oberen Bereich wirklich hoch ausgesteuert wird.
Fig. 8.1 zeigt das Videosignal V und Fig. 8.2 das Testsignal T.
Die Verbesserung der Aussteuerungsfähigkeit ist in Fig. 9
dargestellt. Die maximale Ausgangsspannung max.A ist in Abhän
gigkeit von der Frequenz F im Fall ohne Reglung oR mit
Regelung mR dargestellt.
Bei einer erprobten Schaltung wurden folgende Bauteile verwen
det:
Claims (10)
1. Verfahren zur Ansteuerung des Arbeitspunktes einer Verstär
kerstufe (1), dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelgröße in
Abhängigkeit von der frequenzmäßigen Aussteuerung der Ver
stärkerstufe gewonnen und mit dieser Regelgröße der Arbeits
punkt der Verstärkerstufe (1) verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstärkerstufe (1) ein Emitterfolger (2) mit einem Transi
tor (TV07) nachgeschaltet ist und daß die Regelgröße aus dem
Strompfad des Transitors (TV07) gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit
steigender Frequenz die Blindströme in dem Transistor (TV07)
ansteigen und die Regelgröße aus dem Spannungsabfall an einem
Widerstand (RV30) im Strompfad des Transitors (TV07) gewonnen
wird und/oder daß die mit der Frequenz ansteigende
Verlustleistung des Transitors (TV07) die Regelgröße liefert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelgröße über Kondensatoren (CV22/CV23) gleichgerichtet
und/oder gefiltert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelgröße an einem linearen Eingang der Verstärkerstufe (1)
gewonnen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Regelgröße der Arbeitspunkt der Verstärkerstufe (1) in
Richtung höherer Transitfrequenz der Transistoren und damit
verbundener höherer Hochfrequenz-Aussteuerbarkeit (HF)
verschoben wird.
7. Schaltung für ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkerstufe (1) aus zwei Transi
storen (TV05, TV06) besteht und/oder ein Emitterfolger (2)
nachgeschaltet ist.
8. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Emitterfolger (2) einen Transistor (TV07) enthält.
9. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Eingang der Verstärkerstufe (1) mit der Treiberstufe (3)
über einen Widerstand (RV15) verbunden ist.
10. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelgröße über einen Hochpaß (4) den Arbeitspunkt der Ver
stärkerstufe (1) ansteuert.
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