DE4419744A1 - Drucklose Niedertemperatursynthese kristalliner Disilicate - Google Patents
Drucklose Niedertemperatursynthese kristalliner DisilicateInfo
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- C01B33/20—Silicates
- C01B33/36—Silicates having base-exchange properties but not having molecular sieve properties
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Description
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung kristalliner Natri
umsilicate, indem man durch Walzenstuhltrocknung von Wasserglaslösungen
erhältliche schuppenförmige amorphe Alkalimetallsilicate bei Atmosphären
druck einer Temperaturbehandlung zwischen 230 und 500°C unterwirft. Die
Produkte können als Buildersubstanzen und als Korrosionsschutzmittel in
Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden.
Von Willgallis und Range, Glastechn. Ber. 37 (4), S. 194-200 (1964) wurde
das Kristallisationsverhalten von zuvor geschmolzenem oder ungeschmolzenem
amorphen Natriumdisilicat bei Temperung untersucht. Dabei wurden die α, β
und gamma-Phase erhalten und durch ihre Röntgenbeugungsdiagramme charakte
risiert. Bei der Temperung von zuvor geschmolzenem amorphen Natriumdisili
cat im Temperaturbereich zwischen 500 und 820°C für 120 Stunden wurden
Produkte erhalten, die einen mit der Temper-Temperatur zunehmenden Gehalt
an α-Phase aufwiesen. Die Abbildung 2 dieser Arbeit zeigt in der linken
Hälfte, daß nach dem Tempern von zuvor geschmolzenem Wasserglas bei 500°C
wenig α-Phase neben viel gamma-Phase vorliegt, während bei 550°C etwa
gleiche Anteile α- und β-Phase, bei 600°C etwa 1/3 soviel α- wie β-Phase
und oberhalb 650°C im Überschuß α-Phase entstehen.
Dieser Befund deckt sich mit den Ergebnissen des Verfahrens nach
DE-A 40 00 705. Das Dokument gibt an: Zur Herstellung von kristallinen
Natriumsilicaten mit Schichtstruktur der Formel Na₂SixO2x+1, wobei x zwi
schen 2 und 3 liegt, schmilzt man zunächst Sand und Soda in einem Molver
hältnis ("Modul") SiO₂/Na₂O von 2 bis 3,5 bei Temperaturen von 1200 bis
1400°C auf. Das nach dem Erkalten der Schmelze anfallende stückige Was
serglas mahlt man auf Korngrößen von weniger als 2 mm auf, bevor man es in
einer langgestreckten Reaktionszone unter mechanischer Umwälzung 10 bis
120 Minuten bei Temperaturen von 600 bis 800°C behandelt. Schließlich
mahlt man das die Reaktionszone verlassende Material auf eine Kornfeinheit
von weniger als 1 mm auf. Gemäß den Ausführungsbeispielen hierzu erhält
man im Falle der Disilicate ein Material, das überwiegend aus der α-Modi
fikation besteht und geringe Anteile einer delta-Modifikation enthält. Die
delta-Modifikation ist durch ihr Röntgenbeugungsdiagramm in der
DE-A 34 17 649 charakterisiert. Die Röntgenbeugungsdiagramme der α-, β-
und gamma-Modifikationen sind ebenfalls angegeben. Sie sind auch in der
dem Kristallographen geläufigen JCPDS-Datei enthalten. Die röntgenographi
sche Charakterisierung kann auch der EP-B-164 514 entnommen werden, die
weiterhin die Nummern der entsprechenden Einträge der JCPDS-Datei angibt.
Die DE-A-34 17 849 stellt sich nicht explizit die Aufgabe, die delta-Modi
fikation des schichtförmigen Disilicats herzustellen, grenzt sich jedoch
von der oben genannten Literaturstelle in den Glastechn. Berichten dadurch
ab, daß nach dem dortigen Verfahren die delta-Modifikation nicht erhalten
werden könne. Es wird ein Herstellverfahren beansprucht, bei dem man eine
wäßrige Lösung eines amorphen Natriumsilicats mit einem Modul zwischen 1,9
und 3,5 unter Zusatz von 0,01 bis 30 Gew.-Teilen des herzustellenden kri
stallinen Natriumsilicats entwässert und die entwässerte Reaktionsmischung
solange bei einer Temperatur zwischen 450°C und dem Schmelzpunkt hält,
bis das Natriumsilicat kristallisiert ist.
In der EP-A-293 640 wird laut Aufgabenstellung die Herstellung der delta-
Modifikation angestrebt, im Hauptanspruch wird jedoch allgemeiner ein Ver
fahren zur Herstellung von kristallinen Natriumsilicaten mit Schichtstruk
tur und einem Modul von 1,9 bis 3,5 beansprucht. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) eine Wasserglaslösung mit einem Feststoffgehalt von 20 bis 65 Gew. -% derart sprühtrocknet, daß das Abgas der Sprühtrocknung eine Temperatur von mindestens 140°C aufweist,
- b) das sprühgetrocknete Produkt in einer bewegten Feststoffschicht bei Temperaturen von 500 bis 800°C für eine Dauer von 1 bis 60 Minuten in Gegenwart von mindestens 10 Gew. -% eines Rückgutes tempert.
Den beiden letztgenannten Offenlegungsschriften ist gemeinsam, daß zur
Herstellung der kristallinen Silicate mit Schichtstruktur zunächst amor
phes Natriumsilicat in Wasser aufgelöst und anschließend durch Verdampfen
des Wassers, beispielsweise durch Sprühtrocknung, in eine wasserhaltige,
pulverige Form überführt wird, die man anschließend tempert. Alternativ
hierzu beschreibt WO91/08171 ein Verfahren zur hydrothermalen Herstellung
von kristallinem Natriumdisilicat, bei dem eine wäßrige Silicatlösung bei
einer Temperatur von mindestens 235°C unter autogenem Druck in einem
Druckbehälter erhitzt wird, wobei das kristalline schichtförmige Natrium
disilicat ausfällt. Hierbei wird die β-Modifikation erhalten.
Demnach wird durch Tempern eines zuvor geschmolzenen und gemahlenen, also
nicht in Wasser gelösten Natriumdisilicats ein Produkt erhalten, das vor
nehmlich aus der α-Modifikation besteht oder zumindest hohe Anteile dieser
Modifikation enthält. Die EP-B-164 514 stellt jedoch fest, daß sich zur
Wasserenthärtung insbesondere die β- und delta-Modifikationen eignen. Dem
entsprechend stellt sich die EP-A-548 599 die Aufgabe, die Temperaturfüh
rung während des Temperns von zuvor sprühgetrocknetem Produkt im Tempera
turbereich 400 bis 800°C besser zu steuern, "so daß die Gefahr der Her
stellung von unerwünschtem α-Na₂Si₂O₅ minimiert wird".
Aus der EP-B-425 427 geht hervor, daß man bei der Temperung sprühgetrock
neter Wassergläser im Temperaturbereich zwischen 250 und 500°C amorphe
Produkte mit einem Wassergehalt von 0,3 bis 6 Gew.-% erhält.
Sprühgetrocknete Wassergläser weisen üblicherweise eine Hohlkugelstruktur
auf, die bei mechanischer Beanspruchung zu Kugelschalenfragmenten aufge
brochen sein kann. Wie der zitierte Stand der Technik zeigt, müssen solche
Produkte auf Temperaturen oberhalb von 500°C, mindestens jedoch oberhalb
von 400°C erhitzt werden, wenn man hieraus kristalline Alkalimetall-Disi
licate bei Atmosphärendruck erhalten will. Wegen der erforderlichen hohen
Temperaturen sind diese Kristallisationsprozesse energieaufwendig. Das
hydrothermale Kristallisationsverfahren der WO91/08171 kommt zwar mit Tem
peraturen im Bereich zwischen etwa 230 und etwa 300°C aus, erfordert je
doch aufwendige Druckapparaturen, da hierbei unter autogenem Wasserdampf
druck gearbeitet wird.
Die Erfindung stellt sich demgegenüber die Aufgabe, ein drucklos ausführ
bares Verfahren zur Herstellung kristalliner Alkalimetall-Disilicate aus
amorphen Vorstufen zur Verfügung zu stellen, das im energetisch günstige
ren Temperaturbereich zwischen etwa 230 und etwa 400°C durchgeführt wer
den kann.
Die Erfindung betrifft demnach ein druckloses Verfahren zur Herstellung
kristalliner Alkalimetalldisilicate, dadurch gekennzeichnet, daß schuppen
förmige amorphe Alkalimetallsilicate im Modulbereich (= Molverhältnis SiO₂
M₂O, M = Alkalimetall) 1,8 bis 2,5 mit einem Wassergehalt zwischen 15
und 25 Gew. -% einer Temperaturbehandlung zwischen 230 und 400°C unterwor
fen werden.
Der Ausdruck "drucklos" bedeutet dabei, daß das Verfahren in zur Atmosphä
re offenen Einrichtungen durchgeführt werden kann. Es läuft demnach bei
dem jeweils herrschenden Atmosphärendruck ab, da der bei der thermischen
Behandlung frei gesetzte Wasserdampf in die Atmosphäre entweichen kann.
Selbstverständlich ist es möglich, durch Einbau von Ventilen das Entwei
chen des Wasserdampfes zu verhindern oder zu verzögern, so daß sich ein
Druck oberhalb des Atmosphärendrucks aufbauen kann. Im Sinne der Erfindung
sind solche Maßnahmen jedoch nicht erforderlich.
Wenn im Sinne dieser Erfindung von kristallinen Natriumdisilicaten die
Rede ist, so sind damit solche Produkte gemeint, die die für kristalline
Natriumdisilicate mit Schichtstruktur typischen Röntgendiagramme aufwei
sen, wie sie beispielsweise in der eingangs zitierten Literatur wiederge
geben werden. In der Praxis ist es möglich, daß diese Produkte nicht exakt
die Zusammensetzung Na₂Si₂O₅ aufweisen, sondern von dieser streng stöchio
metrischen Zusammensetzung abweichen. Insbesondere ist es möglich, daß ein
Teil der Natriumionen durch Wasserstoffionen ersetzt ist, so daß die Pro
dukte analytisch einen geringeren Natriumgehalt bzw. einen erhöhten Si
liciumgehalt aufweisen. Demnach kann das analytische Verhältnis SiO₂:Na₂O
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen kristallinen Natrium
disilicate etwa im Bereich zwischen 1,9 : 1 und 2,3 : 1 liegen. Es hat sich
gezeigt, daß der Modul der eingesetzten amorphen Alkalimetallsilicate noch
weiter von diesem Bereich abweichen und etwa im Bereich 1,8 bis 2,5 liegen
kann. Bei der Temperung solcher amorpher Ausgangsprodukte entstehen kri
stalline Substanzen mit Röntgenbeugungsdiagrammen von Disilicaten, also
von Produkten mit dem theoretischen Modul von 2. Es kann angenommen wer
den, daß überschüssiges Silicium zumindest teilweise in Form von Kieselsäu
re, überschüssiges Alkali in Form von Metasilicaten mit einem Modul von 1
ausgeschieden werden.
Die für die erfindungsgemäße Niedertemperatur-Temperung einsetzbaren
schuppenförmigen amorphen Alkalimetallsilicate können beispielsweise auf
konventionellem Wege dadurch erhalten werden, daß man eine Wasserglaslö
sung mit einem entsprechenden Modul auf einem Walzenstuhl mit beheizten
Walzen trocknet. Der Feststoffgehalt der zu trocknenden Wasserglaslösung
ist dabei prinzipiell unerheblich. Wegen der Effizienz des Trocknungspro
zesses wird man jedoch in der Praxis einen Feststoffgehalt von etwa 25
Gew. -% nicht unterschreiten und wegen der Viskosität der Lösungen einen
Feststoffgehalt von etwa 65 Gew. -% nicht Überschreiten. Die durch eine
solche Walzenstuhl-Trocknung erhältlichen schuppenförmigen amorphen Alka
limetallsilicate weisen üblicherweise einen Wassergehalt, bestimmbar durch
Erhitzen auf 800°C, zwischen 15 und 25 Gew.-%, insbesondere zwischen etwa
18 und etwa 22 Gew.-% auf.
Die zur Kristallisation dieser Produkte durch thermische Behandlung im
Temperaturbereich zwischen 230 und 400°C erforderlichen Kristallisierzei
ten liegen zwischen etwa 5 und etwa 60 min, insbesondere zwischen etwa 10
und etwa 30 min. Bei kürzeren Kristallisierzeiten besteht die Gefahr eines
nicht vollständigen Auskristallisieren des Produkts. Längere Kristalli
sierzeiten sind möglich, erbringen jedoch keinen weiteren Vorteil.
Die Temperaturbehandlung kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren erfol
gen. Sie ist beispielsweise in einem ruhenden Bett möglich, zum Beispiel
in Form einer lockeren Schüttung auf den Blechen eines Hordentrockners.
Hierbei erfolgt die Temperung chargenweise. Alternativ hierzu kann das
Temperprodukt auch auf einem Band durch eine Heizzone gefahren werden,
wobei Länge der Heizzone und Bandgeschwindigkeit so aufeinander aufzustim
men sind, daß die angegebenen Temperzeiten erreicht werden. Hierdurch läßt
sich eine kontinuierliche Fahrweise erreichen. Die Temperaturbehandlung
kann auch unter Durchmischung des Tempergutes erfolgen, beispielsweise in
einer beheizten sich drehenden Trommel, die vorzugsweise mit mischenden
Einbauten versehen ist. Ein Spezialfall einer solchen Trommel stellt ein
geneigter Drehrohrofen dar, der wiederum eine kontinuierliche Betriebs
weise ermöglicht. Schließlich kann die Temperung beispielsweise in einem
Fließbett erfolgen, wobei der Wärmeeintrag entweder direkt über das Flui
disiermedium, vorzugsweise erhitzte Luft, oder über erhitzte Einbauten
erfolgen kann. Hierbei ist eine chargenweise oder eine kontinuierliche
Betriebsweise möglich.
Als Alkalimetallsilicate können im Sinne dieser Erfindung Natrium- oder
Kaliumsilicate oder Gemische hiervon eingesetzt werden. Aus ökonomischen
Gründen sind Natriumsilicate bevorzugt. Kaliumsilicate weisen jedoch den
Vorteil einer erhöhten Löslichkeit auf, so daß man in den Fällen, bei de
nen es auf eine besonders gute Löslichkeit ankommt, Kaliumsilicaten den
Vorzug bieten wird. Einen Kompromiß hinsichtlich Kosten und Löslichkeit
stellen mit Kalium dotierte Natriumsilicate dar, bei denen beispielsweise
das Natrium soweit durch Kalium ersetzt wird, daß das Produkt einen
K₂O-Gehalt von bis zu 5 Gew.-% aufweist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten kristallinen Alka
limetall-Schichtsilicate weisen Schüttgewichte im Bereich von 100 bis 400
g/l auf. Erwünschtenfalls können diese durch geeignete Maßnahmen, bei
spielsweise Kompaktierung, weiter erhöht werden.
Zur Bestimmung der minimalen Temperatur, die für die Bildung kristalliner
Alkalimetall-Disilicate aus schuppenförmigen, amorphen Vorstufen mit einem
Wassergehalt zwischen 15 und 25 Gew.-% erforderlich ist, wurden Röntgenun
tersuchungen unter Verwendung einer heizbaren Röntgen-Guinier-Kamera
durchgeführt. Hierzu wurde ein schuppenförmiges amorphes Natriumsilicat
mit einem Modul von 2 und einem Wassergehalt von 18 Gew.-% (Portil® AW,
Henkel KGaA, Düsseldorf) in ein offenes Glasröhrchen gefüllt und das Rönt
gen-Pulverdiagramm bei unterschiedlichen Temperaturen aufgenommen. Bei
einer Temperatur von 200°C war das Produkt noch völlig röntgenamorph. Bei
230°C ließen sich erste Reflexe einer kristallinen Phase erkennen. Bei
260°C hatte die Intensität dieser Reflexe deutlich zugenommen und es wa
ren weitere Reflexe über dem amorphen Untergrund zu erkennen. Die Reflexe
lassen sich der β-Phase zuordnen. Hiermit konnte die Minimaltemperatur für
den Beginn der Kristallisation mit etwa 230°C identifiziert werden. Als
Vergleich hierzu wurden ein sprühgetrocknetes Wasserglas mit Hohlkugel
struktur, gleichem Modul und gleichem Wassergehalt (Portil® A, Henkel
KGaA, Düsseldorf) untersucht. Unter gleichen Versuchsbedingungen war bis
400°C keine kristalline Phase erkennbar.
Zur Untersuchung der prinzipiellen Eignung der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Produkte als Builder für Wasch- und Reinigungsmittel
wurden erfindungsgeeignete Ausgangssubstanzen sowie Vergleichssubstanzen
in lockerer Schüttung in Porzellanschalen bei Atmosphärendruck in einem
Ofen auf unterschiedliche Temperaturen erhitzt. Die experimentellen Bedin
gungen sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Zur Charakterisierung der erhaltenen Produkte wurde das Lösungsverhalten
in Wasser sowie das Calcium-Bindevermögen (CaBV) in mg CaO/g Aktivsubstanz
gemessen. Die Bestimmung der relativen Löslichkeit erfolgte durch Messung
der elektrischen Leitfähigkeit der Lösung relativ zu dem kommerziellen
Produkt Na-SKS-6 (kristallines Natrium-Disilicat, vornehmlich delta-form)
der Firma Hoechst. Hierzu wurden 0,5 g Substanz in 1000 ml Wasser bei
Raumtemperatur eingerührt und die elektrische Leitfähigkeit als Funktion
der Zeit gemessen. Der für Na-SKS-6 nach 10 Minuten erhaltene Wert wurde
als 100% relative Löslichkeit gesetzt und die anderen Leitfähigkeitswerte
hierauf bezogen.
Zur Bestimmung des Calcium-Bindevermögens wurde eine Ca2+-Lösung von 30°d
mit Natronlauge auf pH 10 eingestellt, eine definierte Menge Probenmateri
al zugegeben, für 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und anschließend
über ein Membranfilter der Porenweite 0,45 µm filtriert. Im Filtrat wurde
der Restgehalt Ca2+ komplexometrisch bestimmt. Hieraus wurde das in der
Tabelle eingetragene Calciumbindevermögen in mg CaO/g Aktivsubstanz er
rechnet.
10 l Brauchwasser (aufgehärtet auf 30°d Ca/Mg 5 : 1-Mischhärte) werden in
einem Edelstahlgefäß mit Heizstab gefüllt und mit 1,67 g der zu untersu
chenden Probe versetzt. Innerhalb von 30 Minuten wird auf 90°C aufgeheizt
und weitere 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Nach Abkühlen und
Ablassen des Wassers wird der Versuch noch viermal wiederholt.
Die Ablagerungen am Heizstab werden mit alkalischer Citrat-Lösung abgelöst
und analytisch auf Ca, Mg und SiO₂ untersucht.
Die Ergebnisse der Prüfungen sind in Tabelle 1 enthalten.
Claims (5)
1. Druckloses Verfahren zur Herstellung kristalliner Alkalimetalldisili
cate, dadurch gekennzeichnet, daß schuppenförmige amorphe Alkalime
tallsilicate im Modulbereich (= Molverhältnis SiO₂ : M₂O, M = Alkali
metall) 1,8 bis 2,5 mit einem Wassergehalt zwischen 15 und 25 Gew.-%
einer Temperaturbehandlung zwischen 230 und 400°C unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
behandlung für einen Zeitraum zwischen 5 und 60 Minuten, vorzugsweise
zwischen 10 und 30 Minuten durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperaturbehandlung in einem ruhenden Bett, in
einer sich drehenden, vorzugsweise mit mischenden Einbauten versehenen
Trommel, in einem Drehrohrofen oder in einem Fließbett erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei den Alkalimetallsilicaten um Natrium-
oder Kaliumsilicate, vorzugsweise um Natriumsilicate handelt, die er
wünschtenfalls mit Kalium bis zu einem K₂O-Gehalt von 5 Gew.-% dotiert
sein können.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man schuppenförmige amorphe Alkalimetallsilicate im
Modulbereich 1,8 bis 2,5 mit einem Wassergehalt zwischen 15 und 25
Gew.-% einsetzt, die durch Trocknung einer Wasserglas-Lösung auf einem
Walzenstuhl erhalten werden.
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DE19944419744 DE4419744A1 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Drucklose Niedertemperatursynthese kristalliner Disilicate |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10054686A1 (de) * | 2000-11-03 | 2002-06-06 | Heinz B Mader | Lösch- und Brandschutzmittel |
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DE3718350A1 (de) * | 1987-06-01 | 1988-12-22 | Hoechst Ag | Verfahren zur herstellung von kristallinen natriumsilikaten mit schichtstruktur |
YU221490A (sh) * | 1989-12-02 | 1993-10-20 | Henkel Kg. | Postupak za hidrotermalnu izradu kristalnog natrijum disilikata |
DE4000705A1 (de) * | 1990-01-12 | 1991-07-18 | Hoechst Ag | Verfahren zur herstellung von kristallinen natriumsilikaten |
DE4142711A1 (de) * | 1991-12-21 | 1993-06-24 | Hoechst Ag | Verfahren zur herstellung von kristallinen natriumdisilikaten |
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1994
- 1994-06-06 DE DE19944419744 patent/DE4419744A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-05-26 WO PCT/EP1995/002016 patent/WO1995033685A1/de active Application Filing
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Legal Events
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