DE4418492C2 - Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen - Google Patents
Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefrosteten, stückigen TiefkühlerzeugnissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport
von freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen wie Gemüse, Fleisch
aber auch Fertiggerichte mit diesen Hauptbestandteilen, sowohl in großen Gebin
den vom erzeugernahen Tiefkühlbetrieb zu Großverbrauchern oder Abpackunter
nehmen als auch in Endverbrauchergebinden zum Groß- und Einzelhandel und
somit zum Verbraucher.
Für den erstgenannten Anwendungsfall des Transportes in großen Gebinden ist
es allgemein bekannt, die frei rollend gefrostete Ware in Wellpappkartons mit
Polyethylen-Einstellbeuteln oder in innen foliebeschichteten Papiersäcken mit ei
nem Inhalt von jeweils etwa 10 kg bis 20 kg zu verpacken, zu lagern und zu
transportieren. Dieses System weist eine schlechte Ökobilanz auf:
- - Kartons und Papiersäcke sind Einwegverpackungen.
- - Sie sind handhabungs- und entsorgungsintensiv.
- - Wellpappe und Polyethylen-Einstellbeutel müssen getrennt entsorgt werden.
- - Beschichtete Papiersäcke sind Sondermüll und müssen als solcher entsorgt werden.
- - Die Raumausnutzung beim Transport und im Tiefkühllager ist steigerungsfähig.
Weitere Nachteile weist dieses bekannte System hinsichtlich der Qualität des
Tiefkühlerzeugnisses selbst auf:
- - Verlust an wertbestimmenden Inhaltsstoffen durch Oxidation infolge Luftzutritt.
- - Eiskristallbildung durch Niederschlag der Luftfeuchte infolge Temperatur- und Partialdruckschwankungen.
- - Zusammenfrieren der stückigen Bestandteile.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der laufende Stoffaustausch zwischen
Produkt und Umgebungsatmosphäre die Hauptursache von Qualitätsveränderun
gen und Qualitätsverlusten ist. Besonders nachteilig wirkt sich der Luftsauerstoff
bei der Oxidation von Fetten aus, was zum Ranzigwerden des Produktes führt
bzw. bei oxidationsempfindlichen Vitaminen zur Senkung des Vitamingehaltes.
Ähnliche Nachteile weist auch die bisher übliche, allgemein bekannte Verpackung
und Lagerung fett- und soßenhaltiger Fertiggerichte mit frei rollenden Bestandtei
len in Faltschachteln oder Polyethylenbeuteln mit etwa 300 g bis 1000 g Inhalt
auf.
Die luftgefüllten Zwischenräume zwischen dem Tiefkühlerzeugnis und der Ver
packung unterliegen von der Auslieferung an den Handel bis zum Verbrauch un
vermeidbaren Schwankungen der Umgebungstemperatur und den damit verbun
denen Partialdruckdifferenzen.
Es findet ein dauernder Diffusionsprozeß des atmosphärischen Wasserdampfes
und ein dauernder Gasaustausch zwischen dem Inneren der Verpackung und der
Atmosphäre statt. Durch den relativ hohen Wasserdampfdruck gelangen durch
den Gasaustausch auch leicht flüchtige Aroma- und Geruchsstoffe, wie ätherische
Öle, Ester, Aldehyde und Ketone aus der Verpackung in die Atmosphäre.
Es ist weiterhin nicht ausgeschlossen, daß Aromastoffe anderer, im gleichen
Raum gelagerter Produkte bei entsprechenden Temperaturdifferenzen durch die
Verpackung hindurch eindringen und Qualitätsveränderungen hervorrufen.
Was die Verpackung in polyethylenbeuteln angeht, so ist auch eine Verbesse
rung der Transport- und Handhabefestigkeit ohne die Verwendung aufwendiger
und entsorgungsintensiver Umverpackungen wünschenswert.
Bei der Verpackung von Lebensmitteln ist es weiterhin allgemein, d. h. ohne di
rekte Bezugnahme auf gefrostete Lebensmittel, bekannt, Behälter, darunter auch
ausdrücklich Beutel aus thermoplastischen Folien, zu evakuieren (DE-OS 24 56 229)
oder, um Vakuumapparaturen einzusparen, unter Verdrängung des Luftsau
erstoffs mit Inertgas, wie beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxid und/oder Edelga
se, zu spülen und aufzufüllen (DE 42 24 920 A1). Diese Maßnahmen sind allein
angewandt keine eigentlichen Konservierungsmaßnahmen im Sinne einer Unter
drückung oder Beseitigung von Mikroben, sondern sie richten sich nur gegen un
erwünschte chemische Oxidationsvorgänge des verpackten Gutes.
Die Auswahl geeigneter Folien-Materialien, insbesondere nach den Kriterien me
chanische Festigkeit sowie Undurchlässigkeit für Wasserdampf, Luft und Aro
mastoffe, ist dem Fachmann auf dem Gebiete der Tiefkühlkonservierung von Le
bensmitteln geläufig kann beispielsweise dem Fachbuch von R. Plank (Hrsg.),
Handbuch der Kältetechnik, Band 10, Die Anwendung der Kälte in der Lebensmit
telindustrie, Berlin 1960, S. 611-613 entnommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Luftsauerstoff und Luftfeuchte vom
Tiefkühlerzeugnis in allen Phasen bis zum Verbrauch fernzuhalten und zugleich
insbesondere bei den großen Gebinden den Transport zu rationalisieren und bei
den kleinen Gebinden diesen sicherer zu gestalten sowie deren Präsentation des
Inhaltes zu verbessern.
Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen beschriebene Erfindung
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße technische Lösung werden insbesondere folgende
Vorteile erzielt:
- - Verminderung von Oxidationsprozessen und damit der Qualitätsminderung durch hinzutretenden Luftsauerstoff.
- - Verminderung der Eiskristallbildung und damit vermindertes Zusammenfrieren der Produkte.
- - Rationellere Be- und Entladung der Transportfahrzeuge.
- - Mehrfachnutzung der Verpackungsbehälter wobei dies nicht für die Einstell beutel gilt, die jedoch sortenrein in einen Kreislauf mit dem Folienhersteller eingegeben werden können. Dadurch verbessert sich die Ökobilanz ganz we sentlich.
- - Um ein Drittel bis ein Viertel verbesserte Lager- und Transportraumausnut zung.
Die nach Anspruch 2 und 3 verwendeten Einstellsäcke für Schüttgutbehälter und Wellpappbehälter müssen aus le
bensmittelhygienisch zugelassenem und bis -30°C beständigem Material beste
hen. Außer der Verwendung eines Einweg-Einstellsackes ist auch zwecks Wie
derverwendung entsprechend gut reinigbare Beschichtung des Gewebes oder
anderen Materials des Schüttgutbehälters selbst möglich.
Diese Vorteile gelten auch für die weiteren beanspruchten Ausführungen der Ver
packung. Bei Kleinverpackungen mit Vakuum oder Teilvakuum nach einem der
Ansprüche 4 bis 6 ergeben sich durch die Straffung der Verpackung Volumenein
sparungen beim Stapeln auf Paletten sowie eine bessere Handhabungsfestigkeit.
Insbesondere beim Stapeln von Ketten oder Ebenen mehrerer verbundener klei
ner Endverbrauchergebinde geht das Stapeln auf Paletten
schneller und sicherer vonstatten und der Stapel gewinnt an innerer Festigkeit.
Der Stapel kann auf der Palette durch eine gestretchte oder geschrumpfte Folien
umhüllung gehalten werden, was ihm mit einfachsten Mitteln ebenfalls hohe Fe
stigkeit verleiht und zugleich jegliche andere Umverpackungen überflüssig macht.
Bei der Verpackung nach Anspruch 6 wird ein flexibler klarsichtiger Folienhüllstoff
verwendet, dessen Aufdruck oder aufgeklebtes Etikett zumindest ein Sichtfenster
freiläßt und der folgende Eigenschaftskombination aufweisen sollte:
- - hoch wasserdampfundurchlässig
- - klimaunempfindlich
- - temperaturbeständig bis -40°C
- - hohe Durchstoßfestigkeit
- - geringe Gas- und Aromadurchlässigkeit.
Indem der Verpackung in ihrem Inneren die Luft entzogen ist, wird der Sauerstoff
gehalt auf ein Minimum herabgesetzt, und es entsteht eine geformte Straffver
packung, die beispielsweise als 10er Stretchverband auf Paletten
gut und mit geringem Aufwand manuell oder automatisch stapel- und fixierbar
(beispielsweise wiederum durch Stretchumhüllung der ganzen Palettenladung) ist.
Durch die auf diese Weise verbesserte Auslastung der Tiefkühllagerfläche und
des Transportraumes verbessert sich auch unter Berücksichtigung der minimalen
Umverpackung (Stretchfolie) die Ökobilanz.
Außer der schon oben beschriebenen verbesserten Erhaltung der Inhaltsstoffe
durch Luftabschluß unterliegt das Produkt auch keinerlei Abrieberscheinungen.
Durch die Verpackung aus Klarsichtfolie mit einem Sichtfenster, welche die oben
im Zusammenhang mit Anspruch 6 aufgeführten Anforderungen erfüllt, wird dem
Kunden das Produkt direkt präsentiert. Weitere bedruckte Verpackungsmittel
werden überflüssig; das Produkt selbst übernimmt die Werbefunktion. Eine solche
Vakuumstraffverpackung signalisiert und garantiert dem Kunden die originale Ab
packung und einen hohen Qualitätsstandard.
Die Erfindung wird nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Dabei finden als Schutzgase üblicherweise vor allem kryogene Gase, wie N₂,
CO₂ und deren Gemische Anwendung.
Bei einer Ausführungsform nach Anspruch 2 verwendet man möglichst formstabi
le, flexible Schüttgutbehälter aus beschichtetem Gewebe mit Gestaltungen, die
eine Ausbauchung verhindern oder verringern und somit für eine besonders gute
Ausnutzung der Fläche der untergelegten Palette sorgen sollen. Innen ist ein
Einstellsack mit einem luftdichten Verschluß eingebracht, der vor der Schützgas
spülung mit frei rollendem gefrosteten Obst oder Gemüse gefüllt wird, deren Füll
masse und -volumen bei durch die Palette gegebener Grundfläche stark von der
Empfindlichkeit des Produktes abhängt. Die Füllvolumina pro Palette reichen von
etwa 0,8 m³ bis 1,6 m³. Die Füllmasse beträgt beispielsweise bei Erbsen 1000 kg
und erreicht bei Wurzelgemüse 1300 kg.
Als Beispiel für die Ansprüche 4 bis 6 dient ein fett- und soßenhaltiges und den
noch frei rollendes Fertiggericht, gegebenenfalls mit Fleischanteil, nach
DE 41 41 448 C2 das in Portionen bis zu 1000 g in beschichteten
Kartons oder in Polyethylenbeuteln abgefüllt wird, wobei im Falle der Kartons
Schutzgas sowie im Falle der Polyethylenbeutel Schutzgas mit Teilvakuum aufge
füllt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefroste
ten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen in Folie oder Verbundfolie unter Verwendung
von Kryogengasen und Vakuum,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnisse in die Folien oder
Verbundfolien eingefüllt werden, eine Spülung mit Kryogengasen vorgenommen
und anschließend eine Vakuum-Straffverpackung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere für gefrostete Halbfabrikaten in Ge
binden von mehreren hundert Kilogramm, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines flexiblen Schüttgutbehälters mit einem Einstellsack aus Folie oder Verbund
folie mit geringer Wasserdampf-, Gas- und Aromadurchlässigkeit oder eines
selbst derart ausgerüsteten Schüttgutbehälters.
3. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere für gefrostete Halbfabrikaten in Ge
binden von mehreren hundert Kilogramm, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines palettierbaren, regelmäßig vieleckigen Wellpappbehälters mit einem Ein
stellsack aus Folie oder Verbundfolie mit geringer Wasserdampf-, Gas- und Aro
madurchlässigkeit.
4. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere für tiefgekühlte, fetthaltige Fertigge
richte in frei rollender sowie portionierbarer Form in Endverbrauchergebinden bis
etwa 1 kg, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Folienbeutels mit ebe
nem Boden aus Folie oder Verbundfolie mit geringer Wasserdampf-, Gas- und
Aromadurchlässigkeit.
5. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere für stückiges Obst, Gemüse oder
deren Mischungen in Endverbrauchergebinden bis etwa 1 kg, gekennzeichnet
durch die Verwendung einer Folienverpackung aus Folie oder Verbundfolie mit
geringer Wasserdampf-, Gas- und Aromadurchlässigkeit.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Verwendung einer
Klarsichtfolienverpackung oder einer Folienverpackung mit Sichtfenster.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944418492 DE4418492C2 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944418492 DE4418492C2 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4418492A1 DE4418492A1 (de) | 1995-11-30 |
DE4418492C2 true DE4418492C2 (de) | 1998-03-19 |
Family
ID=6519087
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944418492 Expired - Fee Related DE4418492C2 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Verfahren zum Verpacken, Lagern und zum Transport von freirollend gefrosteten, stückigen Tiefkühlerzeugnissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4418492C2 (de) |
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DE10035056A1 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-31 | Messer Tatragas S R O | Anlage zur Gasversorgung |
DE102009013267A1 (de) * | 2009-03-06 | 2010-09-09 | Arnold Umformtechnik Gmbh & Co. Kg | Verpacken von Schüttgütern |
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-
1994
- 1994-05-27 DE DE19944418492 patent/DE4418492C2/de not_active Expired - Fee Related
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Handbuch der Kältetechnik, herausgegeben von R. Planck, Springer-Verlag 1960, Bd. 10, S. 611-613 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4418492A1 (de) | 1995-11-30 |
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