DE4417701C1 - Kremationsverfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung - Google Patents
Kremationsverfahren und Vorrichtung zu seiner DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kremation
Verstorbener beziehungsweise menschlicher Körperteile,
bei welchem die Leichname beziehungsweise Körperteile einem
Kremierungsofen zugeführt, die aus dem Ofen austretenden
Abgase gefiltert und die Rückstandsasche zur Bestattung in
einer Urne behandelt werden, sowie eine Anlage zur
Durchführung des vorgenannten Verfahrens.
Das aufgrund Benutzung bekannte und gängige Kremierungs
verfahren sieht vor, die Särge mit den darin liegenden
Verstorbenen in einem mit einem fossilen Brennstoff,
vorzugsweise Erdgas, beheizten Kremierungsofen einzubringen,
in welchem die Verbrennung bei einer möglichst konstant
eingestellten Temperatur bei etwa 800 bis 900 Grad Celsius
erfolgt, wobei die dabei entstehenden Abgase einer Filterung
zugeführt werden. Die nach der Verbrennung verbleibenden
Rückstandsaschen werden mechanisch oder von Hand von dem in
den Ofen eingefahrenden Transportmittel abgenommen und für
die Urnenbestattung vorbereitet.
Mit diesem herkömmlichen Verfahren sind einige erhebliche
Nachteile verbunden, und zwar im Hinblick auf den Ablauf des
Kremierungsprozesses selbst wie auch auf die Belastung der
Umwelt durch die anfallenden Gase. Da die Särge mit den
Leichnamen der Verstorbenen von Beginn an in den
Kremierungsöfen einer hohen Temperatur ausgesetzt sind,
kommt es schlagartig bei dem Leichnam zu einem
Porenverschluß der menschlichen Haut, so daß die einen
Anteil von 90 Gew.-% ausmachende Körperflüssigkeit nicht
entweichen kann, sondern in dem Leichnam eingeschlossen
wird. Aus diesem Grunde dauert der Verbrennungsprozeß
entsprechend lange, wobei eine entsprechend hohe
Heizleistung im Ofen über einen längeren Zeitraum erbracht
werden muß.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die heute
verwendeten Särge Farbbeschichtungen und dergleichen
aufweisen, die bei der Verbrennung das Entstehen schad
stoffbelasteter Verbrennungsgase begünstigen. Es ist
gleichfalls zu berücksichtigen, daß die Leichname
Verstorbener aufgrund einer langjährigen medizinischen
Behandlung häufig auch Rückstände chemischer Behandlungs
mittel aufweisen, so daß insgesamt bei der Verbrennung in
dem eingestellten Temperaturbereich chemische Verbindungen
entstehen können, die mit der üblichen einfachen Filterung
der Abgase nicht ausgehalten werden können und somit mit dem
Freisetzen der Abluft in Atmosphäre gelangen.
Schließlich ist es nachteilig, daß bei den mit einem
fossilen Brennstoff, vorzugsweise Erdgas, beheizten
Kremierungsöfen erhebliche Mengen an Verbrennungsluft
anfallen, so daß auch eine gleiche Abgasmenge gefiltert
werden muß, weswegen eine vergleichsweise große
Filterkapazität für die Aushaltung der Aschen vorgehalten
werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren anzugeben, bei welchem die vorgenannten Nachteile
beseitigt sind, ferner eine geeignete Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß
das Gewicht der Leichname beziehungsweise der
menschlichen Körperteile vor dem Kremierungsprozeß
ermittelt und die während des Kremierungsprozesses im
Ofen eintretende Gewichtsveränderung erfaßt und zur
Steuerung der Heizkurve des Ofens herangezogen wird, daß
die Anfangstemperatur des Kremierungsprozesses in einem
Bereich von etwa 500 Grad Celsius eingestellt und in
Abhängigkeit von der Gewichtsabnahme erhöht wird und daß
die aus dem Kremierungsofen austretenden Gase einer
thermischen Nachverbrennung bei einer oberhalb von
ca. 1000 Grad eingestellten Temperatur sowie einer daran
anschließenden Filterung unterzogen werden.
Ein Kremationsofen mit einer Nachverbrennung der im
Verbrennungsraum entstehenden Abgase ist in der
DE 25 23 661 A1 beschrieben, bei welchem die im
Verbrennungsraum herrschende Temperatur bei mindestens
500 Grad Celsius eingestellt ist; der bekannte Kremations
ofen trägt aber der der Erfindung zugrundeliegenden
Problematik in keiner Weise Rechnung. Weiterhin ist in der
DE-AS 13 01 419 eine Tierkörperverwertungsanlage
beschrieben, bei der die auftretenden Abgase und Dämpfe
einer Nachverbrennung in einer gesonderten Brennkammer und
die aus der Nachverbrennung hervorgehenden Gase einer
Filterung unterzogen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Vorteil
verbunden, daß der Kremierungsprozeß auf die im Einzelfall
gegebenen Anforderungen abgestimmt werden kann; aufgrund der
zunächst eingestellten niedrigen Verbrennungstemperatur
kommt es nicht zu einem Porenverschluß, so daß die Körper
flüssigkeit besser austritt, und der insoweit eingeleitete
Verdampfungsprozeß wird durch die Aufschreibung des
Gewichtsverlustes erfaßt; ergibt sich, daß die
Körperflüssigkeit weitgehend entzogen ist, wird die
Verbrennungstemperatur entsprechend erhöht, so daß die
Einäscherung der Knochen- und Gewebeteile gezielt erfolgt.
Soweit medizinische Rückstände in dem Leichnam bekannt sind,
können auch diesbezügliche Besonderheiten bei der
Einstellung der Heizkurve des Kremierungsofens
berücksichtigt werden, um das Entstehen umweltschädlicher
chemischer Verbindungen soweit als möglich zu verhindern.
Mit Blick auf möglicherweise entstandene chemische
Verbindungen, auch hervorgerufen durch bei der
Sargherstellung verwendete Substanzen, ist gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, die aus dem
Kremierungsofen austretenden Abgase einer thermischen
Nachverbrennung bei einer Temperatur oberhalb von
1000 Grad Celsius zu unterziehen, wobei im Rahmen dieser
thermischen Nachverbrennung vorzugsweise Erdgas als
Brennstoff zum Einsatz gebracht wird. Weiterhin sorgt ein
nachgeschalteter Filter dafür, daß die von der thermischen
Nachverbrennung kommende, aber noch mit Partikeln und Asche
behaftete Abluft gefiltert wird, bevor die Abluft den
gesetzlichen Vorschriften entsprechend in die Atmosphäre
abgelassen wird. Insgesamt ergibt sich somit aus dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Verkürzung des
Kremierungsprozesses aufgrund der differenzierten Heiz
kurveneinstellung im Kremierungsofen sowie eine Einsparung
an Energie. Ferner ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sichergestellt, daß die in die Atmosphäre
abgelassene Reinluft den gesetzlichen Vorschriften
betreffend die Luftreinhaltung genügt.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Leichnam zu Beginn des Kremierungsprozesses
zusätzlich einer Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wird;
hierdurch werden die Moleküle der Körperflüssigkeit
angeregt, so daß auch dadurch die Verdampfung der
Körperflüssigkeit beschleunigt ist, was den
Kremierungsprozeß zusätzlich abzukürzen hilft.
Bei der Kremierung Verstorbener ist besondere Aufmerksamkeit
den gegebenenfalls aufgrund einer lang andauernden
medizinischen Behandlung im Körper angesammelten
medizinischen Rückständen zu schenken; soweit diese Rück
stände nicht schon in der thermischen Nachverbrennung
aufgebrochen sind, ist nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, daß die aus
der thermischen Nachverbrennung austretenden Gase zur
Neutralisierung von Schadstoffverbindungen vor ihrer
Filterung über einen Katalysator und/oder eine Laserstrecke
geführt werden. So kann der Katalysator aus einem in den
Abgasstrom eingestellten glühenden Kupfergitter bestehen,
welches insbesondere dazu dient, im Körper beispielsweise
nach einer Sezierung befindliches Formal in zu
neutralisieren. Die Laserstrecke kann beispielsweise ein aus
Laserstrahlen gebildetes Gitter sein, mittels dessen weitere
Schadstoffverbindungen auflösbar und damit zu neutralisieren
sind.
Soweit die Kremierung Verstorbener in Särgen erfolgen soll,
kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen
sein, dem Kremierungsofen eine Vorbehandlung in einem
Vorwärmofen vorzuschalten, um insoweit eine Beeinflussung in
dem Kremierungsofen zu fahrenden Heizkurve durch die kalten
und aus einem massiven Material bestehenden Särge zu
verringern.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich dabei nicht nur für
die Feuerbestattung Verstorbener anwenden, vielmehr kann das
Verfahren auch im Rahmen der pietätvollen Behandlung
krankenhausspezifischer Abfälle, wie menschlicher
Körperteile herangezogen werden.
Als eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des
vorstehend beschriebenen Verfahrens schlägt die Erfindung
weiterhin die Ausbildung des Kremierungsofens als einen Ofen
mit elektrischer Beheizung mit einer an sich aus der
DE 25 23 661 A1 bekannten elektrischen Beheizung und einer
über eine Steuerung bis auf eine Temperatur von rd. 1280
Grad Celsius einstellbaren Heizkurve vor; da ein elektrisch
beheizter Ofen keine zusätzliche Verbrennungsluft zur
Einstellung der Verbrennungstemperatur benötigt, ist bei dem
erfindungsgemäßen Kremierungsofen die Abgasmenge deutlich
reduziert, so daß der Aufwand für die Nachbehandlung und
Filterung der aus dem Kremierungsofen austretenden Gase
verringert ist. Im Hinblick auf die Erfassung des Gewichts
der zur Kremierung freigegebenen Leichname beziehungsweise
menschlichen Körperteile weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung Wägeeinrichtungen sowohl vor dem Kremierungsofen
als auch im Kremierungsofen selbst auf, damit das während
des Kremierungsprozesses abnehmende Gewicht entsprechend
erfaßt und diese Gewichtsabnahme als Steuerungsgröße für die
Heizkurve des Kremierungsofens herangezogen werden kann.
Für die Behandlung der zu kremierenden Teile im
Kremierungsofen mit Mikrowellen, ist im zentralen
Dachbereich des Kremierungsofens ein Mikrowellengerät derart
angeordnet, daß die von dort ausgehenden Wellen den
Leibbereich des Verstorbenen erfassen, weil in diesem
zentralen Leibbereich der größte Anteil an Körperflüssigkeit
angesammelt ist, während dieser Anteil in den Extremitäten
des Leichnams geringer ist.
Im Hinblick auf die thermische Nachverbrennung der aus dem
Kremierungsofen austretenden Gase sieht die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine vorzugsweise mit Erdgas betriebene
Brennkammer vor, in welcher nach bekannten technischen
Maßstäben eine Nachverbrennung der Gase vorgenommen wird,
wie dies grundsätzlich in der DE-AS 13 01 419 beschrieben
ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der
Brennkammer zur thermischen Nachverbrennung ein Katalysator
zur Neutralisierung von im Abgasstrom enthaltenen Schad
stoffverbindungen nachgeschaltet sein, welches nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung als Kupfergitter
ausgebildet ist. Mit einem solchen Katalysator lassen sich
beispielsweise bei der Kremierung aufgrund im Körper des
Verstorbenen befindlichen Formalins entstehende Formalin
verbindungen neutralisieren. Weiterhin kann vorgesehen sein,
der Brennkammer und/oder dem Katalysator eine Laserstrecke
nachzuschalten, um beispielsweise durch ein aus
Laserstrahlen gebildetes Gitter weitere Schadstoffver
bindungen aufzubrechen.
In einem Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, daß zur
vollständigen Erfassung der Rückstandsaschen von einem
durch den Kremierungsofen beweglichen Transportmittel eine
Absauganlage angeordnet ist, so daß eine automatische
Erfassung der Rückstandsaschen ohne Berührung durch Be
dienungspersonen möglich ist. Es versteht sich, daß dieser
Absauganlage in Entsprechung zu der aus der DE-AS 13 01 419
bekannten Anlage eine Filteranlage nachgeschaltet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aggregatzusammenstellung für das Kremierungs
verfahren in einer schematischen Darstellung,
Fig. 2 einen Kremierungsofen im Schnitt.
Die aus Fig. 1 im einzelnen ersichtliche Kremierungsanlage
besteht aus einem Vorwärmofen 10, einem diesem
nachgeschalteten Kremierungsofen 11, an den sich eine in
einer staubdichten Einhausung 13 angeordnete Absauganlage 12
anschließt. Als Transportmittel durch die Anlage dienen
vorzugsweise gleisgeführte Ofenwagen 14, auf denen Särge 15
aufgesetzt und durch die Anlage gefahren werden.
Das aus dem Kremierungsofen 11 austretende Gas wird über
eine Leitung 16 einer Brennkammer 17 zur thermischen
Nachverbrennung zugeführt, wobei die Brennkammer 17 in
üblicher Weise entsprechende Heizvorrichtungen unter
Verwendung von Erdgas als Brennstoff aufweist. Die aus der
thermischen Nachverbrennung austretenden Gase werden über
einen Filter 18 dem Abluftkamin 19 zugeführt; es kann auch
vorgesehen sein, diese Gase zunächst einmal noch zur
Vorwärmung der der Brennkammer 17 zugeführten
Verbrennungsluft über einen Rekuperator zu verwenden.
Wie im einzelnen nicht weiter dargestellt, kann zwischen der
Brennkammer 17 und dem Filter 18 noch ein Katalysator zur
Neutralisierung von im Abgasstrom enthaltenen
Schadstoffverbindungen angeordnet sein, wobei zusätzlich
oder alternativ zu diesem Katalysator noch eine Laserstrecke
zum Aufbrechen entsprechender Schadstoffverbindungen
angeordnet sein kann.
Die Absauganlage 12 zur Erfassung der Rückstandsaschen von
dem Ofenwagen 14 ist über eine Leitung 22 mit einer Filter
anlage 21 verbunden, wobei über eine Fördereinrichtung 20
auch die in dem Filter 18 ausgehaltenen Aschenreste mit den
in der Filteranlage 21 aus gehaltenen Aschen zusammengefaßt
werden.
Die gesamte Kremierungsanlage wird in einer nicht
dargestellten Weise komplettiert durch Beschickungs- und
Umsetzaggregate für die Beladung der Ofenwagen 14 und deren
Rückführung zur erneuten Beschickung, durch Aggregate zur
Behandlung der Rückstandsaschen in einer Knochenmühle,
ferner durch Aggregate zur Zusammenführung der Rückstands
aschen und Einfüllung in einer Urne. Ferner sind im Rahmen
der thermischen Nachverbrennung entsprechende Aggregate wie
Brenngaszuführung, Brenndüse, Luftvorwärmung etc. in einem
üblichen technischen Maßstab vorgesehen.
In Fig. 2 ist im Schnitt ein zweckmäßiger Kremierungsofen
11 dargestellt, der in diesem Ausführungsbeispiel als
Herdwagenofen üblicher Bauart mit einer elektrischen
Beheizung ausgebildet ist; es können jedoch auch andere
Bauarten von Öfen ohne weiteres zum Einsatz kommen. An
seinen beiden Stirnseiten weist der Kremierungsofen 11
jeweils ein Hubtor 23 auf, über welches die Beschickung des
Ofens sowie dessen Leerung über den den Ofen durchfahrenden
Ofenwagen 14 erfolgt. An den Innenseiten der Ofenwände sind
in üblicher Weise Heizspiralen angebracht, über welche die
Beheizung des Ofens erfolgt. In der Decke des Ofens befinden
sich Öffnungen 24 für das aus dem Ofen 11 austretende Gas,
und an diese Öffnungen 24 schließt die zur Brennkammer 17
führende Leitung 16 an.
Im Bodenbereich des Kremierungsofens 11 ist eine Gleiswaage
25 angeordnet, mittels der während des Kremierungsprozesses
die Gewichtsveränderung des auf dem Ofenwagen 14 stehenden
Sarges erfaßt werden kann. Zusätzlich ist im Dachbereich des
Kremierungsofens 11 ein Mikrowellengerät 27 angeordnet.
Nicht dargestellte Überwachungs- und Steuergeräte erlauben
eine vollständige Einstellung und Überwachung des
Kremierungsprozesses entsprechend den beschriebenen
Vorgaben.
Die im einzelnen beschriebene Kremierungsanlage arbeitet wie
folgt: Die zur Kremierung freigegebenen Verstorbenen
beziehungsweise menschlichen Körperteile werden im Sarg oder
einem sonstigen Behältnis auf die Ofenwagen 14 gesetzt, da
der Ofenwagen immer nur mit einem Sarg beziehungsweise
Behältnis beladen wird, ist die Pietät bei der Behandlung
Verstorbener vollständig gewährleistet. Je nach Ausbildung
der Anlage wird dabei ein Sarg 15 oder sonstiges Behältnis
zunächst in einem Vorwärmofen 10 einer Vorbehandlung
unterzogen; nach Verlassen des Vorwärmofens passiert der
Ofenwagen 14 eine Waage 26, in welcher das Anfangsgewicht
der zu kremierenden Teile festgestellt werden. Dieses
Anfangsgewicht bildet einen Eingangswert für die Steuerung
der Heizkurve des Kremierungsofens, wobei dabei auch
beispielsweise das Geschlecht oder eine medizinische
Belastung des zu kremierenden Leichnams als weitere Eingabe
größen hinzukommen können. Alsdann wird der Ofenwagen 14 in
den Kremierungsofen 11 eingefahren und kommt dabei auf der
Gleiswaage 25 zu stehen; über diese Gleiswaage werden
Gewichtsveränderungen während des Kremierungsprozesses
ständig erfaßt und als Meßgröße der Steuerungsanlage für den
Betrieb des Kremierungsofens 11 zugeführt. Zu Beginn des
Kremierungsprozesses kann eine Mikrowellenbehandlung über
das Mikrowellengerät 27 erfolgen, um den Austritt der
Körperflüssigkeit zu beschleunigen.
Die aus dem Kremierungsofen 11 über dessen Abgasöffnungen 24
austretenden Gase werden über die Leitung 16 der Brennkammer
17 zugeleitet und hier einer thermischen Nachverbrennung mit
einer oberhalb 1000 Grad liegenden Temperatur unterzogen,
wobei vorzugsweise eine Gasbefeuerung erfolgt. Die aus der
Brennkammer 17 austretenden Gase werden über einen Filter 18
geführt, in welchem Partikel und Asche ausgeschieden werden;
die gefilterte Luft wird über den Abluftkamin 19 in die
Atmosphäre entlassen.
Nach Abschluß des Kremierungsprozesses im Kremierungsofen 11
wird der Ofenwagen 14 mit der Rückstandsasche aus dem Ofen
gefahren und in eine Einhausung 13 verbracht, wo die
Rückstandsaschen zunächst einmal abkühlen, bevor sie über
eine mehrfach über den Ofenwagen 14 zu führende Absauganlage
12 erfaßt und über die zugeordnete Leitung 22 einer Filter
anlage 21 zugeführt werden; in dieser Filteranlage 21 werden
die Aschebestandteile der von der Absauganlage kommenden
Luftmenge ausgehalten und mit der über eine
Fördereinrichtung 20 von dem Filter 18 herkommenden Asche
zusammengefaßt.
Wie nicht weiter dargestellt, werden die von der
Absauganlage 15 nicht erfaßten und insoweit auf dem
Ofenwagen 14 liegenden Knochen über eine mechanische
Abstreifung von dem Ofenwagen 14 entnommen und einer
Knochenmühle zugeführt; der Abgang der Knochenmühle wird
dann mit den gefilterten Aschen zusammengefaßt und in eine
Urne eingefüllt. Die vorstehend beschriebene Anlage ist mit
verfahrensbezogenen Steuer- und Regelkreisen ausgerüstet.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen,
der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale
des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch
in beliebigen Kombinationen untereinander für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (13)
1. Verfahren zur Kremation Verstorbener beziehungsweise
menschlicher Körperteile, bei welchem die Leichname
beziehungsweise Körperteile einem Kremierungsofen
zugeführt, die aus dem Ofen austretenden Abgase
gefiltert und die Rückstandsasche zur Bestattung in
einer Urne behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewicht der Leichname beziehungsweise der
menschlichen Körperteile vor dem Kremierungsprozeß
ermittelt und die während des Kremierungsprozesses im
Ofen eintretende Gewichtsveränderung erfaßt und zur
Steuerung der Heizkurve des Ofens herangezogen wird, daß
die Anfangstemperatur des Kremierungsprozesses in einem
Bereich von etwa 500 Grad Celsius eingestellt und in
Abhängigkeit von der Gewichtsabnahme erhöht wird und daß
die aus dem Kremierungsofen austretenden Gase einer
thermischen Nachverbrennung bei einer oberhalb von
ca. 1000 Grad eingestellten Temperatur sowie einer daran
anschließenden Filterung unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Leichnam beziehungsweise die menschlichen
Körperteile zu Beginn des Kremierungsprozesses einer
Mikrowellenstrahlung ausgesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus der thermischen Nachver
brennung austretenden Gase zur Neutralisierung weiterer
Schadstoffverbindungen vor ihrer Filterung über einen
Katalysator und/oder eine Laserstrecke geführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die gefilterte Abluft aus der
thermischen Nachverbrennung einem Rekuperator zur
Vorwärmung der Verbrennungsluft für das Aggregat der
thermischen Nachverbrennung zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem
die zu kremierenden Leichname in einem Sarg liegend der
Verbrennung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sarg vor dem Einfahren in die Kremierungsofen
einer Vortrocknung in einem Vorwärmofen unterzogen wird.
6. Kremierungsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen
Kremierungsofen (11) mit elektrischer Beheizung und
einer über eine Steuerung bis auf eine Temperatur von
ungefähr 1280 Grad Celsius einstellbaren Heizkurve.
7. Kremierungsanlage nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl vor dem Kremierungsofen (11)
als auch im Inneren des Kremierungsofens (11) jeweils
eine Wägeeinrichtung (25, 26) angeordnet ist.
8. Kremierungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im zentralen Dachbereich des
Kremierungsofens (11) ein Mikrowellengerät (27) derart
angeordnet ist, daß die von ihm ausgehenden Wellen den
Leibbereich des Leichnams erfassen.
9. Kremierungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Kremierungsofen (11)
eine gasbeheizte Brennkammer (17) zur thermischen Nach
verbrennung der aus dem Kremierungsofen austretenden
Gase nachgeschaltet ist.
10. Kremierungsanlage nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der der thermischen Nachverbrennung
dienenden Brennkammer (17) ein Katalysator zur
Neutralisierung von im Abgasstrom enthaltenen
Schadstoffen nachgeschaltet ist.
11. Kremierungsanlage nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katalysator als Kupfergitter
ausgebildet ist.
12. Kremierungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennkammer (17)
und/oder dem Katalysator eine Laserstrecke
nachgeschaltet ist.
13. Kremierungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zur vollständigen Erfassung
der Rückstandsaschen von einem durch den Ofen (11)
beweglichen Transportmittel (14) eine das
Transportmittel überstreichende Absauganlage (12)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417701 DE4417701C1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Kremationsverfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4417701C1 true DE4417701C1 (de) | 1995-08-24 |
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DE (1) | DE4417701C1 (de) |
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