DE4417216A1 - Fahrpedal von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Fahrpedal von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Üblicherweise wird bei Kraftfahrzeugen die Fahrge
schwindigkeit über die Pedalstellung des vom Fahrer be
tätigten Fahrpedals vorgegeben. Die Pedalstellung,
d. h. der Weg des Fahrpedals, wird mittels einer von
einem Gestänge bewegten Potentiometeranordnung (bei
spielsweise ein Drehpotentiometer) ausgewertet; dessen
Ausgangssignal wird über Leitungen an das Motorsteuer
gerät weitergegeben und auf diese Weise dem Fahrer
wunsch Rechnung getragen ("drive by wire"). Nachteilig
hierbei ist, daß die mechanische Anordnung empfindlich
gegenüber Verunreinigungen ist und keine Eigensicher
heit aufweist. Damit das Fahrzeug beim Versagen der Po
tentiometeranordnung nicht unkontrolliert beschleunigt,
ist meistens eine zweite, redundante Potentiometeran
ordnung vorgesehen, womit jedoch ein aufwendiger und
komplizierter Aufbau der mechanischen Anordnung verbun
den ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrpedal
von Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 anzugeben, bei dem diese Nachteile vermieden
werden und das demgegenüber vorteilhafte Eigenschaften
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei der vorgeschlagenen Anordnung wird die dem Fahrer
wunsch und damit der Trittkraft auf das Fahrpedal ent
sprechende Stellung des Fahrpedals (der Weg des Fahrpe
dals) durch ein zwischen der Trittfläche und der Grund
fläche des Fahrpedals angeordnetes Übertragungsmedium
(beispielsweise eine Flüssigkeit, ein Gas oder ein Gel)
elastisch in einen bestimmten Druckwert umgewandelt,
dieser Druckwert durch mindestens einen Drucksensor de
tektiert und das Ausgangssignal des Drucksensors als
elektrische Größe einer Auswerteeinheit zur Weiterver
arbeitung zur Verfügung gestellt. Falls das Fahrpedal
nicht allseitig geschlossen ist, muß ein Betätigungs
element zur Aufnahme des Übertragungsmediums vorgesehen
werden; das Betätigungselement kann beliebige Formen
aufweisen - beispielsweise sind kugelförmige, zylinder
förmige oder unregelmäßig geformte Betätigungselemente
denkbar -, wobei über die Ausgestaltung und Formgebung
des Betätigungselements die für einen bestimmten Pedal
weg des Fahrpedals erforderliche Trittkraft variabel
vorgegeben werden kann.
Bei der Auswertung wird das kleinstmögliche Ausgangssi
gnal des Drucksensors als Leerlauf des Motors (Ruhe
stellung des Fahrpedals) und das größtmögliche Aus
gangssignal als "kick-down" des Fahrpedals interpre
tiert; die mit dem Ausgangssignal des Drucksensors be
aufschlagte Auswerteeinheit kann in einem Steuergerät
des Kraftfahrzeugs angeordnet sein (externe Auswertung)
oder - bei vorhandenem Betätigungselement - in das Be
tätigungselement integriert werden (interne Auswer
tung). Der Druck im Übertragungsmedium kann über einen
zweiten Drucksensor redundant gemessen werden, so daß
sich Meßungenauigkeiten minimieren lassen und auch beim
Ausfall eines der Drucksensoren Meßwerte für die Aus
wertung zur Verfügung stehen. Da Drucksensoren einen
nicht vernachlässigbaren Temperaturgang aufweisen, ist
es sinnvoll, dessen kleinstmögliches Ausgangssignal
bzw. Minimalwert (die Leerlaufschwelle) nachzuführen;
dies kann entweder durch eine Auswerteschaltung, ein
Rechenprogramm oder durch einen Leerlaufschalter erfol
gen, wobei der Leerlaufschalter außer zur redundanten
Messung des geringsten Druckwerts (Leerlauf) auch zur
Kalibrierung dessen Temperaturgangs verwendet werden
kann.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrpedals bestehen
darin, daß Übertragungsmedium und Drucksensor gegenüber
der Umgebung bzw. Außenwelt abgeschlossen und damit un
empfindlich gegenüber Verschmutzungen sind, und daß die
Anordnung einen einfachen Aufbau aufweist und kosten
günstig ohne mechanische Kalibrierung hergestellt wer
den kann.
Anhand der Zeichnung werden im folgenden drei in den
Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbeispiele des
Fahrpedals beschrieben.
Gemäß der Fig. 1 ist zwischen der durch die Trittkraft
FT verformbaren Trittfläche 2 und der Bodenfläche 3 des
Fahrpedals 1 ein Übertragungsmedium 4 mit druckübertra
genden Eigenschaften (beispielsweise eine Flüssigkeit,
ein Gas oder ein Gel) vorgesehen, das den Innenraum
zwischen Trittfläche 2, Grundfläche 3 und Seitenfläche
8 des allseitig geschlossenen Fahrpedals vollständig
ausfüllt. Ein Betätigungselement wird hier nicht benö
tigt, da die Umsetzung der Trittkraft FT in das Über
tragungsmedium 4 durch die verformbare Trittfläche 2
bewerkstelligt wird. An der Seitenfläche 8 des Fahrpe
dals 1 ist ein Drucksensor 5 angebracht, der die infol
ge der Trittkraft FT beim Auftreten auf die verformbare
Trittfläche 2 des Fahrpedals erzeugte Erhöhung des
Drucks p im Übertragungsmedium 4 detektiert und diesen
Druckwert p in ein elektrisches Signal umsetzt; das
Ausgangssignal des Drucksensors 5 wird über eine Si
gnalleitung 6 an ein Steuergerät als Auswerteeinheit
zur Weiterverarbeitung übertragen. Da das Übertragungs
medium 4 den Innenraum des Fahrpedals zwischen Tritt
fläche 2, Grundfläche 3 und Seitenfläche 8 vollständig
ausfüllt, führt eine dem Fahrerwunsch entsprechende
Trittkraft FT je nach Kompressibilität des Übertra
gungsmediums 4 zu einer bestimmten Gegenkraft; das
Fahrpedal 1 selbst wird durch die Abhängigkeit von der
Kompressibilität bewegt. Der geringste auftretende
Druck pmin (Minimaldruck) entspricht der "Ruhestellung"
des Fahrpedals 1 und wird von der Auswerteschaltung als
Leerlauf interpretiert. Ein Leck im Fahrpedal 1 durch
Beschädigungen oder Störungen (bei Unfällen beispiels
weise infolge des Eindringens eines Fremdkörpers) läßt
den Druck p im Übertragungsmedium 4 des Fahrpedals 1
auf diesen Minimalwert pmin absinken, so daß der Motor
des Kraftfahrzeugs in den Leerlauf übergeht; hierdurch
ist das Fahrpedal eigensicher und demzufolge keinerlei
Redundanz beim mechanischen Aufbau des Fahrpedals er
forderlich.
Gemäß der Fig. 2 ist zwischen der Trittfläche 2 und
der Grundfläche 3 des Fahrpedals 1 ein mit Gas (bei
spielsweise Luft) als Übertragungsmedium 4 gefüllter
Federbalg als Betätigungselement 7 angeordnet; beim
Niederdrücken des Fahrpedals 1 wird durch die Tritt
kraft FT das Gas des Übertragungsmediums 4 verdichtet
und damit der inwendige Druck p im Federbalg 7 erhöht.
Dieser Druck p wird durch den auf der Grundfläche 3 des
Fahrpedals angeordneten Drucksensor 5 gemessen und
dessen Ausgangssignal als der der Trittkraft FT ent
sprechende Fahrerwunsch von der Auswerteeinheit ausge
wertet, die über die Signalleitung 6 und die elektri
schen Durchführungen 10 mit dem Drucksensor 5 verbunden
ist. Die Rückstellkraft des Fahrpedals 1 wird einer
seits durch die Federkraft des Federbalgs 7 und ande
rerseits durch die Erhöhung des Drucks p im Übertra
gungsmedium 4 erzeugt; demzufolge empfindet der Fahrer
bei einer Betätigung eines derartigen Fahrpedals 1 die
von konventionellen Fahrpedalen her gewohnte taktile
Rückmeldung. Durch Verschiebung des Federbalgs 7 ent
lang der Grundfläche 3 des Fahrpedals 1 kann der Pedal
weg des Fahrpedals 1 und damit die Übertragungs-Kenn
linie beeinflußt werden. Um die Trittkraft FT zentral
in das Übertragungsmedium 4 bzw. das Betätigungselement
7 einleiten zu können, kann zwischen dem Betätigungs
element (Federbalg) 7 und der Trittfläche 2 ein Zwi
schenkörper 9, beispielsweise eine Kalotte angeordnet
werden. Der Zwischenkörper 9 (die Kalotte) kann bei
spielsweise als Folienschalter ausgebildet sein, so daß
bei vollständig entlastetem Fahrpedal (Ruhestellung)
ein weiteres Ausgangssignal zur Verfügung steht, das
beispielsweise zur Überprüfung der Stellung des Fahrpe
dals oder zur Offsetbestimmung des Ausgangssignal s des
Drucksensors 5 verwendet werden kann. Besteht das Betä
tigungselement 7 (der Federbalg) aus Metall, können die
elektrischen Durchführungen 10 für die Signalleitungen
6 als Glasdurchführungen ausgestaltet sein; die Anord
nung ist dann so hermetisch dicht, daß die Masse des im
Betätigungselement 7 vorhandenen Übertragungsmediums 4
(die Gasmasse) auch über einen längeren Zeitraum hinweg
konstant bleibt.
Gemäß der Fig. 3 ist zwischen der Trittfläche 2 und
der Grundfläche 3 des Fahrpedals 1 ein kugelförmiges
Betätigungselement 7 (beispielsweise aus Kunststoff
oder Gummi) vorgesehen, das mit dem Übertragungsmedium
4 (beispielsweise eine Flüssigkeit, ein Gas oder ein
Gel) gefüllt ist. Bei einer Bewegung des Fahrpedals 1
infolge der Trittkraft FT wird die im Übertragungsme
dium 4 stattfindende Erhöhung des Drucks p durch einen
in der Wandung des Betätigungselements 7 integrierten
Drucksensor 5 detektiert und dessen Ausgangssignal über
die Signalleitungen 6 an die Auswerteeinheit weiterge
leitet. Die Rückstellkraft bzw. Gegenkraft wird bei ei
nem gasgefüllten Betätigungselement 7 sowohl durch die
Kompression des Gases 4 als auch durch die Verformung
des Betätigungselements 7 erzeugt, bei einem flüssig
keits- oder gelgefüllten Betätigungselement 7 dagegen
nur durch die Verformung des Betätigungselements 7. Um
die Rückstellkraft des Fahrpedals 1 zu erhöhen, kann
noch eine am Fahrpedal angebrachte Feder vorgesehen
werden. Bei gasgefüllten Betätigungselementen 7 aus
Kunststoff können im Laufe der Zeit Gasverluste auftre
ten; daher sollte hier ein (Rückschlag-)Ventil am Be
hälter für das Übertragungsmedium 4 bzw. am Betäti
gungselement 7 angebracht werden, das bei entlastetem
Fahrpedal einen Druckausgleich mit der Umgebung ermög
licht.
Claims (9)
1. Fahrpedal (1) von Kraftfahrzeugen, mit einer durch
eine Trittkraft (FT) betätigbaren Trittfläche (2) und
mit einer festen Grundfläche (3), gekennzeichnet da
durch:
- - zwischen der Trittfläche (2) und der Grundfläche (3) des Fahrpedals (1) ist ein Übertragungsmedium (4) derart angeordnet, daß im Übertragungsmedium (4) ein von der Trittkraft (FT) abhängiger Druck (p) erzeugt wird,
- - im Fahrpedal (1) ist mindestens ein mit dem Über tragungsmedium (4) verbundener Drucksensor (5) vorgesehen, der den Druck (p) im Übertragungsme dium (4) detektiert und diesen in ein Ausgangssi gnal umwandelt,
- - der Drucksensor (5) ist über Signalleitungen (6) mit einer das Ausgangssignal des Drucksensors (5) verarbeitenden Auswerteeinheit verbunden.
2. Fahrpedal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trittfläche (2) und die Grundfläche (3) durch
mindestens eine Seitenfläche (8) miteinander verbunden
sind und daß das Übertragungsmedium (4) den Innenraum
des allseitig geschlossenen Fahrpedals (1) vollständig
ausfüllt.
3. Fahrpedal nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trittfläche (2) verformbar ausgebildet ist.
4. Fahrpedal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Trittfläche (2) mit der Grundfläche (3)
verbindendes Betätigungselement (7) vorgesehen ist und
daß das Betätigungselement (7) vollständig mit dem
Übertragungsmedium (4) ausgefüllt ist.
5. Fahrpedal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (7) als Federbalg ausgebil
det ist.
6. Fahrpedal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (7) als Kunststoffkörper
ausgebildet ist.
7. Fahrpedal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übertragungsmedium (4) ein Gas,
eine Flüssigkeit oder ein Gel ist.
8. Fahrpedal nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Drucksensoren (5) vorgesehen
sind, die beide gleichzeitig den Druck (p) im Übertra
gungsmedium (4) detektieren.
9. Fahrpedal nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Detektion der Ruhestellung des
Fahrpedals ein Leerlaufschalter oder ein weiterer
Drucksensor (5) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4417216A DE4417216A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Fahrpedal von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4417216A DE4417216A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Fahrpedal von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
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DE4417216A1 true DE4417216A1 (de) | 1995-07-27 |
Family
ID=6518263
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4417216A Ceased DE4417216A1 (de) | 1994-05-17 | 1994-05-17 | Fahrpedal von Kraftfahrzeugen |
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Legal Events
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